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ChorPfalz 2/2012 Chorverband der Pfalz und Sängerkreis Blies trauern um Alfred Ochs 38 Am 7. Februar 2012 starb in Reinheim der am 17.07.1926 geborene Alfred Ochs, langjähriger Kreisvorsitzender des Sängerkreises Blies und fast ebenso lange Beisitzer im Präsidium des Chorverbandes der Pfalz bzw. des Pfälzischen Sängerbundes. Präsident Hartmut Doppler hielt anlässlich der Beisetzung des Verstorbenen am 11.02.2012 in der Reinheimer Friedhofshalle folgenden Nachruf: »›Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.‹ Dieses Wort Albert Schweitzers möchte ich über das Leben und Wirken unseres Freundes und Kollegen Alfred Ochs stellen. Ja, unser lieber Verstorbener hat Spuren der Liebe hinterlassen, die weit über seinen Tod hinaus sichtbar bleiben werden. Mit ganzer Energie und Überzeugungskraft stand er sein ganzes Leben dafür ein, der Chormusik als ein lebensbereicherndes Element in unserer Gesellschaft den ihr gebührenden Platz zu verschaffen. Vor allem unterstützte er alle Bemühungen, die Chormusik jungen Menschen näher zu bringen, sie aktiv an sie heranzuführen, damit sie die in ihr wohnende Kraft zur positiven Persönlichkeitsbildung erfahren und aufnehmen können. Und Alfred Ochs war ein überzeugender und überzeugter Sachwalter zunächst des Pfälzischen Sängerbundes und dann des Chorverbandes der Pfalz, der aus historischen Gründen und in Wahrung einer aus seiner Sicht wichtigen Tradition mit dem Sängerkreis Blies hier im Saarpfalzkreis des Saarlandes die Mitglied- schaft bei uns Pfälzern hochhielt und auch in Zeiten von kritischen Anmerkungen bis hin zu Anfeindungen seiner Überzeugung treu blieb. So wurde er auch für uns zu einem Vorbild an Fleiß und Ausdauer, an Treue und Zuverlässigkeit, an Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn. Im vergangenen Jahr 2011 führte mich mein Weg als Präsident des Chorverbandes der Pfalz dreimal – im Mai, im Juni und im Juli – hier in den Sängerkreis Blies, und jedes Mal hatte es etwas mit Alfred Ochs zu tun. Im Mai feierte sein Verein, der MGV 1886 hier in Reinheim, dem er 53 Jahre lang als Vorsitzender diente, sein 125-jähriges Bestehen und ich durfte an diesem Abend unseren lieben Verstorbenen für 60 Jahre Singetätigkeit mit einer der höchsten Auszeichnungen des Deutschen Chorverbandes ehren und sein beispielhaftes Wirken würdigen. Im Juni beging dann sein Sängerkreis Blies in Herbitzheim sein 90-jähriges Bestandsjubiläum. Auch hier stand Alfred Ochs im Mittelpunkt, denn 36 Jahre, von 1958 bis 1994, stand er diesem regionalen Verband engagiert und ideenreich als Vorsitzender vor, gehörte er damit kraft Amtes als Mitglied dem Gesamtausschuss des Pfälzischen Sängerbundes an. Und wenn Hilfe gebraucht wurde, war er ansprechbar: von 1992 bis 2000 amtierte als Kreispressereferent. Seine Arbeit hier, zusammen mit seinem von 1961 bis 1994 amtierenden legendären Kreischorleiter Heiner Österlein, den ich an dieser Stelle ausdrücklich ehrend erwähnen möchte, machte auf ihn aufmerksam, so dass er beim Sängertag 1976 in Hassel hier im Sängerkreis Blies als Beisitzer in das Präsidium des Pfälzischen Sängerbundes gewählt wurde, dem er 18 Jahre lang erfolgreich mitarbeitend bis 1994 angehören sollte. Ab diesem Zeitpunkt führte uns unser Mitwirken im Chorverband zusammen, auch ich wurde als junger Kreisvorsitzender 1976 zum Vizepräsidenten und erstmals ins Präsidium gewählt.1994 bei seinem Ausscheiden wurde er in Germersheim mit der Verdienstnadel in Gold unseres Verbandes ausgezeichnet. Und dieser Kreis der Goldnadelträger trifft sich jährlich zusammen mit den Ehepartnern und pflegt die Freundschaft und macht deutlich, welche persönliche Bereicherung eine Mitwirkung im Chorverband sein kann. Zwei der Goldnadelträger sind heute hier, unser Vizepräsident Albrecht Gareis und unser langjähriger Bundeschormeister Karl Sieber. Und das dritte Mal 2011 führte mich mein Weg in den Rebengarten 22 hier wieder in Reinheim, um unserem Freund Alfred Ochs am 17. Juli persönlich zum 85. Geburtstag zu gratulieren und ihm viele weitere Jahre eines erfüllten Lebensabends zu wünschen. Nun ist es anders gekommen. Plötzlich und unerwartet wurde er aus seiner Familie, seinem Chor und Kreis, aus unserer Mitte gerissen. In dieser Stunde des Abschieds möchten meine Frau und ich persönlich Dir, liebe Hilde, und deiner Familie unsere herzliche Anteilnahme und die des ganzen Chorverbandes der Pfalz zum Ausdruck bringen. Was Alfred war und sein konnte, war auch ein Verdienst von Dir, liebe Hilde. In dieser Stunde wollen wir dies dankbar anerkennen. Wir werden Alfred in bester Erinnerung behalten. Er hat sich um unseren Chorverband der Pfalz verdient gemacht. Als äußeres Zeichen unseres Dankes legen wir an seinem Grab als letzten Gruß und Dank einen Kranz nieder. ›Achtung verdient, wer erfüllt, was er vermag.‹ Dieses Wort trifft auf unseren lieben Verstorbenen zu. Er hat unsere Achtung über den Tod hinaus. Guter Freund, nun schlaf in Frieden«
Trauer um Christoph-Hellmut Mahling: Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz verstorben Der Landesmusikrat Rheinland- Pfalz trauert um seinen langjährigen Präsidenten Prof. Dr. Christoph-Hellmut Mahling, der am 13.02.2012 im Alter von 79 Jahren nach kurzem Krankenhausaufenthalt verstorben ist. Mahling, der 1962 zum Dr. phil. promovierte, 1972 für das Fach der Musikwissenschaften habilitierte und im gleichen Jahr zum Professor an der Universität des Saarlandes ernannt wurde, erwarb sich durch zahlreiche Publikationen eine wichtige Stellung in der deutschen und internationalen Musikwissenschaft. 1981 erhielt er einen Ruf an die Johannes-Gutenberg-Universität, wo er bis zu seiner Pensionierung forschte und lehrte. Bis März 2000 war er außerdem Leiter des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität. Am 5. Februar 1993 wurde er zum ersten Mal zum Präsidenten des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, dem Dachverband für das Musikleben im Bundesland, gewählt. Bei sechs erfolgreichen Wiederwahlen, das letzte Mal einstimmig bei der Mitgliederversammlung 2011, wurde ihm das Vertrauen der Mitglieder des Landesmusikrats ausgesprochen. Mit Prof. Mahling verliert der Landesmusikrat einen engagiert agierenden und unermüdlich arbeitenden Präsidenten. Er stieß neue Initiativen, Aktionen und Projekte an und war mit ganzem Herzen bei der Sache. Neben der Einrichtung der Landesmusikakademie in Neuwied-Engers, ist es seinem Engagement zu verdanken, dass die MusikKultur im Jahr 2005 zu einem Destinatär der Erlöse durch die GlücksSpirale wurde. All seine zahlreichen Verdienste um die rheinland-pfälzische Musikkultur umfassend darzustellen, ist kaum möglich. Sein besonderes Interesse galt zuletzt dem Themenkomplex Musik und Medizin, der Landesmusikrat führte deutschlandweit einmalige Fachtagungen zum Einsatz von »Musik im Hospiz« sowie »Musik und Demenz« durch. Mahling war Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenmitglied des Deutschen Musikrats. In seinem Nachruf wies Präsident Hartmut Doppler darauf hin, dass Prof. Mahling neben seinem Hauptberuf in der Musikwissenschaft auch ein Mann der Chorwelt war. Bis zu seinem Tod leitete Mahling Chöre im Chorverband Rheinland-Pfalz. Unserem Chorverband der Pfalz und Präsident Doppler persönlich gegenüber zeigte der Verstorbene sich immer zugeneigt und freundschaftlich verbunden März/April 2012 39
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