07.02.2013 Aufrufe

Bericht - Brandenburg.de

Bericht - Brandenburg.de

Bericht - Brandenburg.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Drucksache 3/5952<br />

3. Wahlperio<strong>de</strong><br />

<strong>Bericht</strong><br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

− Neudruck −<br />

Agrarbericht 2003<br />

<strong>Bericht</strong> zur Lage <strong>de</strong>r<br />

Land− und Ernährungswirtschaft<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Datum <strong>de</strong>s Eingangs: 13.06.2003 / Ausgegeben: 16.06.2003


Vorwort<br />

Alljährlich bietet die Vorstellung <strong>de</strong>s Agrarberichts <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung eine gute<br />

Gelegenheit, sich über <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s Land− und Ernährungswirtschaft einen aktu−<br />

ellen Überblick zu verschaffen. Der <strong>Bericht</strong> 2003 bezieht sich in <strong>de</strong>n einzelbetriebli−<br />

chen Wirtschaftsergebnissen notwendigerweise auf die Daten <strong>de</strong>s landwirtschaftli−<br />

chen Wirtschaftsjahres 2001/2002 und in <strong>de</strong>n übrigen Daten auf das Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />

2002. Gera<strong>de</strong> weil in diesem Zeitraum viele Blüten <strong>de</strong>r so genannten new economy<br />

zu welken begannen, kann ein Blick auf old economy, zu <strong>de</strong>r die Ernährungswirt−<br />

schaft und die mit ihr eng verbun<strong>de</strong>ne Landwirtschaft sicher gezählt wird, nützlich<br />

sein.<br />

Dass <strong>de</strong>r Gesamtumsatz <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Ernährungswirtschaft im Vergleich<br />

zu 2001 nochmals um 4 Prozent auf 2,5 Milliar<strong>de</strong>n gesteigert wer<strong>de</strong>n konnte, ist<br />

im Wesentlichen <strong>de</strong>r ausgezeichneten Arbeit von <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s Bäuerinnen und<br />

Bauern zu verdanken, die auch im <strong>Bericht</strong>szeitraum 2002 tierische und pflanzliche<br />

Rohstoffe in guter Qualität bereitstellten. Erfreulich hat sich im Bereich <strong>de</strong>r Ernäh−<br />

rungswirtschaft die Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe um 4,7 Prozent und − was keineswegs<br />

selbstverständlich ist − auch die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigten um 1,6 Prozent erhöht. In<br />

<strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Produktion selbst blieb die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigten annä−<br />

hernd konstant − auch dies ist keine Selbstverständlichkeit angesichts <strong>de</strong>r Wirt−<br />

schaftsentwicklung 2002. Wenn ich immer wie<strong>de</strong>r für die Landwirtschaft als wirt−<br />

schaftliches Rückgrat im ländlichen Raum werbe, dann liegt dies in diesen Zahlen<br />

begrün<strong>de</strong>t.<br />

Lei<strong>de</strong>r sind die Preise landwirtschaftlicher Produkte im Wirtschaftsjahr 2001/2002<br />

insgesamt leicht gesunken. Die positive Entwicklung bei pflanzlichen Produkten<br />

konnte <strong>de</strong>n Preisrückgang für tierische Produkte nicht kompensieren. Die Ergeb−<br />

nisse <strong>de</strong>r Testbetriebe sind im <strong>Bericht</strong>sjahr 2001/2002 gekennzeichnet durch hohe<br />

Erträge bei <strong>de</strong>n Marktfrüchten und steigen<strong>de</strong> Tierleistungen. Mit Ausnahme von<br />

Kartoffeln und Winterraps waren die Erzeugerpreise für Marktfrüchte rückläufig.<br />

Während sich die Erzeugerpreise für Rindfleisch auf niedrigem Niveau stabilisierten,<br />

waren sie für Milch und Schweinefleisch noch überdurchschnittlich.<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s Lan<strong>de</strong>sregierung hat ihre För<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>n Ausgleich standort−<br />

spezifischer Nachteile (beispielsweise Bewässerungsrichtlinie, Ausgleichzulage für<br />

benachteiligte Gebiete), auf Maßnahmen für <strong>de</strong>n Umwelt−, Tier− und Verbraucher−<br />

schutz (Tierproduktionsrichtlinie, Kulturlandschaftsprogramm) und auf die Vermark−<br />

tung regionaler Agrarprodukte (pro agro) konzentriert. Diese Investitionen haben<br />

<strong>de</strong>n Landwirten geholfen, sich unter schwieriger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Markt− und Haus−<br />

haltsbedingungen zu behaupten. Sie sind gut angelegtes Geld.<br />

2


Die Entwicklung <strong>de</strong>r Einnahmen <strong>de</strong>r öffentlichen Haushalte in Bund und Land stellen<br />

uns vor die Aufgabe, diese als richtig und wichtig erkannten Unterstützungen unter<br />

<strong>de</strong>m Gesichtspunkt Was können wir uns noch leisten? auf <strong>de</strong>n Prüfstand zu stellen.<br />

Der hier vorgelegte Agrarbericht ist Teil dieser Debatte. Er unterstreicht, dass ei−<br />

gene Wirtschaftskraft durch öffentliche För<strong>de</strong>rung ergänzt wer<strong>de</strong>n muss, um ländli−<br />

che Räume lebenswert zu erhalten, Einnahmen zu erzielen und unsere hohen An−<br />

for<strong>de</strong>rungen an eine nachhaltige Nutzung <strong>de</strong>r benachteiligten ländlichen Räume<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s zu sichern.<br />

Wolfgang Birthler<br />

Minister für Landwirtschaft,<br />

Umweltschutz und Raumordnung<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Kurzfassung IV<br />

1 Die ländlichen Räume und ihre Entwicklung 1<br />

1.1 Gebietskulisse 1<br />

1.2 Räumliche Strukturen und Trends 5<br />

2 Agrarpolitische Ziele, För<strong>de</strong>rung und übergreifen<strong>de</strong> Maßnahmen 9<br />

2.1 Agrarpolitische Ziele 9<br />

2.2 För<strong>de</strong>r− und Strukturpolitik 9<br />

2.2.1 Gesamtübersicht über staatliche För<strong>de</strong>rleistungen und<br />

gesetzliche Beihilfen 9<br />

2.2.2 För<strong>de</strong>rmaßnahmen 11<br />

2.3 Ausbildung und Weiterbildung 17<br />

2.3.1 Ausbildung 17<br />

2.3.2 Berufliche Weiterbildung 19<br />

2.4 För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Frauen und Jugend im ländlichen Raum 20<br />

2.5 Agrarforschung 21<br />

2.6 Internationale Zusammenarbeit im Agrarbereich 25<br />

3 Landwirtschaft 26<br />

3.1 Unternehmensstruktur und Arbeitskräfte 26<br />

3.2 Wirtschaftliche Entwicklung 27<br />

3.2.1 Preis− und Kostenentwicklung 27<br />

3.2.2 Einzelbetriebliche Wirtschaftsergebnisse 28<br />

4<br />

Seite


3.3 Pflanzenproduktion 38<br />

3.3.1 Flächennutzung 38<br />

3.3.2 Erzeugung und Marktentwicklung einzelner Kulturen 41<br />

3.4 Gartenbau 47<br />

3.4.1 Anbauflächen 47<br />

3.4.2 Erzeugung und Marktentwicklung 48<br />

3.4.3 Dienstleistungen, Organisationen und Veranstaltungen 49<br />

3.5 Tierproduktion 49<br />

3.5.1 Rahmenbedingungen, Struktur und Entwicklung <strong>de</strong>r Viehbestän<strong>de</strong> 49<br />

3.5.2 Erzeugung und Marktentwicklung 50<br />

3.6 Landwirtschaft und Umwelt 56<br />

3.6.1 Agrarumweltmaßnahmen 56<br />

3.6.2 Ökologischer Landbau 57<br />

3.6.3 Düngung 59<br />

3.6.4 Pflanzenschutz 62<br />

3.6.5 Gewässer− und Immissionsschutz 63<br />

4 Jagdwesen 64<br />

5 Ernährungswirtschaft 68<br />

Anhang<br />

5.1 Entwicklung <strong>de</strong>r Ernährungswirtschaft 68<br />

5.2 Absatzför<strong>de</strong>rung 69<br />

Alle Tabellen und Darstellungen dieses <strong>Bericht</strong>es basieren − soweit keine an<strong>de</strong>ren Quellen angege−<br />

ben sind − auf im Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung vorhan<strong>de</strong>nen In−<br />

formationen.<br />

5


Abkürzungen<br />

AbfKlärV − Klärschlammverordnung<br />

AEP − Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung<br />

AF − Ackerfläche<br />

AFP − Agrarinvestitionsför<strong>de</strong>rprogramm<br />

AK − Vollarbeitskraft<br />

AKE − Arbeitskraft−Einheit<br />

ATB − Institut für Agrarforschung Potsdam−Bornim<br />

B.B.L. − Berlin−<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Landjugend<br />

BHLG − Stiftung <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Haupt− und Lan<strong>de</strong>sgestüt<br />

BBiG − Berufsbildungsgesetz<br />

BLAk − <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Landwirtschaftsaka<strong>de</strong>mie<br />

BLV − <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Landfrauenverband<br />

BMVEL − Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft<br />

BSE − Bovine Spongiforme Enzephalopathie<br />

BSSB − <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Schweineleistungskontrolle und Spezialberatung<br />

BVVG − Bo<strong>de</strong>nverwertungs− und −verwaltungsgesellschaft<br />

EAGFL − Europäischer Ausrichtungs− und Garantiefonds für die Landwirtschaft<br />

e.G. − Eingetragene Genossenschaft<br />

ELR − Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes<br />

ESF − Europäischer Sozialfonds<br />

Ew − Einwohner<br />

EWG − Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />

EZG − Erzeugergemeinschaft<br />

FFH − Flora−Fauna−Habitat<br />

FIAF − Finanzinstrument für die Ausrichtung Fischerei<br />

FIB − Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwal<strong>de</strong><br />

FlurbG − Flurbereinigungsgesetz<br />

GAK − Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung <strong>de</strong>r Agrarstruktur und <strong>de</strong>s Küstenschutzes"<br />

GbR − Gesellschaft <strong>de</strong>s bürgerlichen Rechtes<br />

GL − Grünland<br />

GmbH − Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

GfP − Gute fachliche Praxis<br />

GV − Großvieheinheit<br />

IBF − Institut für Binnenfischerei Potsdam<br />

IGZ − Institut für Gemüse− und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt<br />

IGV − Institut für Getrei<strong>de</strong>verarbeitung Potsdam−Rehbrücke<br />

IFN − Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow<br />

InVeKos − Integriertes Verwaltungs− und Kontrollsystem<br />

IVU − Integrierte Vermeidung und Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Umweltverschmutzung<br />

KS − Klärschlamm<br />

KULAP − Kulturlandschaftsprogramm<br />

LAGF − Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Großbeeren<br />

LBb − Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Berufsbildung im ländlichen Raum<br />

LBG − Landbaugebiet<br />

LDS − Lan<strong>de</strong>sbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik<br />

LIB − Län<strong>de</strong>rinstitut für Bienenkun<strong>de</strong> Hohen Neuendorf<br />

LVA − Lehr− und Versuchsanstalt<br />

LVAT − Lehr− und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung Ruhlsdorf/Groß Kreutz<br />

LVL − Lan<strong>de</strong>samt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft ab 1.1.2002<br />

LF − landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />

LwAnpG − Landwirtschaftsanpassungsgesetz<br />

MI − Ministerium <strong>de</strong>s Innern <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

MKS − Maul− und Klauenseuche<br />

MLUA − Milchwirtschaftliche Lehr− und Untersuchungsanstalt Oranienburg<br />

MLUR − Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

NABU − Naturschutzbund Deutschland<br />

PflSchG − Pflanzenschutzgesetz<br />

PSM − Pflanzenschutzmittel<br />

QS − Qualitätssiegel<br />

RBA − Regionalstelle für Bildung im Agrarbereich<br />

SG − Schlachtgewicht<br />

SPA − Vogelschutzgebiete<br />

6


TS − Trockensubstanz<br />

UVP − Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

USP − Programm <strong>de</strong>r Umstrukturierung landwirtschaftlicher Unternehmen in <strong>de</strong>r Rechtsform juristischer<br />

Personen und Personengesellschaften<br />

VO EWG − Verordnung Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />

VPT − Institut für Veterinärpharmakologie und Toxikologie Bernau<br />

WMP − Programm <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinrichtung und Mo<strong>de</strong>rnisierung bäuerlicher Familienbetriebe im Haupterwerb<br />

ZALF − Zentrum für Agrarlandschafts− und Landnutzungsforschung<br />

7


Kurzfassung<br />

Die ländlichen Räume und ihre Entwicklung<br />

• <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ist mit einer Bevölkerungsdichte von 88 Einwohnern/km 2 nach Mecklenburg−Vor−<br />

pommern das am dünnsten besie<strong>de</strong>lte Flächenland <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik und gilt mit Ausnahme <strong>de</strong>r<br />

größeren Städte bzw. Zentren sowie Teilen <strong>de</strong>s südbran<strong>de</strong>nburgischen Raumes als weiträumig<br />

ländlich geprägt.<br />

• Im engeren Verflechtungsraum (Umland von Berlin) erhöhte sich die Bevölkerungszahl von 1990<br />

bis Mitte 2002 um 22 %. Demgegenüber haben im äußeren Entwicklungsraum eine konstant ne−<br />

gative Bevölkerungsentwicklung und ein steigen<strong>de</strong>r negativer Wan<strong>de</strong>rungssaldo zu einem weite−<br />

ren Bevölkerungsrückgang geführt und ein anhalten<strong>de</strong>s Sinken <strong>de</strong>r Bevölkerungsdichte bedingt<br />

(1990: 72 Ew./km 2 ; 2001: 65,5 Ew./km 2 ).<br />

• Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres 2002 verringerte sich die Zahl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n durch freiwillige Zusammen−<br />

schlüsse und Einglie<strong>de</strong>rungen im äußeren Entwicklungsraum um 193 bzw. 22 %. Der Bevölke−<br />

rungsanteil in <strong>de</strong>n Kleinstgemein<strong>de</strong>n unter 500 Einwohner sank auf 5,0 %, <strong>de</strong>r Flächenanteil auf<br />

16 %.<br />

• Die Erwerbstätigkeit in <strong>de</strong>r Land− und Forstwirtschaft sowie <strong>de</strong>r Fischerei bezogen auf je 1000<br />

Einwohner hat sich in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> seit 1991 von 46 auf 18 in 2001 verringert. Trotz<strong>de</strong>m hat<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> neben Mecklenburg−Vorpommern im nationalen Vergleich weiterhin die höchsten<br />

Erwerbstätigenanteile im Agrarsektor.<br />

• Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung bei gleichzeitigem Trend zur Überalterung wird zur Si−<br />

cherung und zum Erhalt <strong>de</strong>r ländlichen Räume als Lebens− und Arbeitsräume vielfältige Anpas−<br />

sungsstrategien erfor<strong>de</strong>rn.<br />

Ziele und Maßnahmen <strong>de</strong>r Agrarpolitik<br />

För<strong>de</strong>r− und Strukturpolitik<br />

• Die Zuwendungen für <strong>de</strong>n Agrarsektor beliefen sich im Jahr 2002 auf ein Gesamtvolumen von<br />

rund 584,2 Mill. . Diese um 7,3 Mill. gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr erhöhten Haushaltsmittel wur−<br />

<strong>de</strong>n zu ca. 79 % von <strong>de</strong>r EU, zu 13 % vom Bund und zu 8 % vom Land bereitgestellt.<br />

• Der Hauptanteil (55 %) wur<strong>de</strong> für Preisausgleichszahlungen im Rahmen <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Marktordnungen <strong>de</strong>r EU (Tier− und Pflanzenprämien) ausgereicht.<br />

• Zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ernährungs−, Land− und Forstwirtschaft im Rahmen <strong>de</strong>r GAK sind 181 Mill.<br />

und außerhalb <strong>de</strong>r GAK 82,5 Mill. verausgabt wor<strong>de</strong>n.<br />

• Investive Maßnahmen in landwirtschaftlichen Unternehmen wur<strong>de</strong>n mit insgesamt 21,3 Mill.<br />

unterstützt, davon sind im Rahmen <strong>de</strong>s Agrarinvestitionsför<strong>de</strong>rungsprogramms 6,4 Mill. in<br />

8


Form von Zuschüssen und Zinsverbilligungen ausgereicht wor<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />

− <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinrichtung und Mo<strong>de</strong>rnisierung bäuerlicher Familienbetriebe im Haupter−<br />

werb (WMP) mit 3,4 Mill. und<br />

− <strong>de</strong>r Umstrukturierung landwirtschaftlicher Unternehmen in <strong>de</strong>r Rechtsform juristischer<br />

Personen und Personengesellschaften (USP) mit 11,5 Mill.<br />

wur<strong>de</strong>n überwiegend noch bestehen<strong>de</strong> Verpflichtungen aus <strong>de</strong>n bis 1999 gelten<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rpro−<br />

grammen erfüllt.<br />

• Die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete betrug im Jahr 2002 25,4 Mill. .<br />

• Investive Maßnahmen zur Bewässerung wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 mit 1,2 Mill. für ein Investiti−<br />

onsvolumen von 4,39 Mill. geför<strong>de</strong>rt.<br />

• Für ein Gesamtinvestitionsvolumen von 11,8 Mill. konnten innerhalb <strong>de</strong>s Gartenbauför<strong>de</strong>r−<br />

programms För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von 3,9 Mill. ausgereicht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Für Investitionen in umweltschonen<strong>de</strong> und tiergerechte Verfahren <strong>de</strong>r Tierproduktion wur<strong>de</strong>n<br />

2002 För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von 8,9 Mill. zur Realisierung eines Gesamtinvestitionsvolumens von<br />

insgesamt 21,9 Mill. bewilligt.<br />

• In Umsetzung <strong>de</strong>s Entwicklungsplanes für <strong>de</strong>n ländlichen Raum wur<strong>de</strong>n für Art. 16− und Agrar−<br />

umweltmaßnahmen sowie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r spreewaldtypischen Bewirtschaftungsweisen ins−<br />

gesamt rd. 36 Mill. ausgezahlt, darunter 25,7 Mill. im Rahmen <strong>de</strong>r GAK.<br />

• Für die Marktstrukturverbesserung und im Rahmen <strong>de</strong>s Marktstrukturgesetzes wur<strong>de</strong>n Investiti−<br />

onsbeihilfen in Höhe von 3,0 Mill. gewährt.<br />

• Im Bereich <strong>de</strong>r Direktvermarktung wur<strong>de</strong>n in 2002 73 Vorhaben mit 2,4 Mill. geför<strong>de</strong>rt, wodurch<br />

Investitionen in Höhe von 7,0 Mill. ausgelöst und 51 Arbeitsplätze geschaffen wur<strong>de</strong>n.<br />

• Zuwendungen in Höhe von insgesamt 8,3 Mill. konnten im Bereich <strong>de</strong>r Forstwirtschaft vor−<br />

rangig für Waldbaumaßnahmen gewährt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Anpassungshilfen für ältere Arbeitnehmer kamen in Höhe von 0,4 Mill. an 490 Personen zur<br />

Auszahlung.<br />

• Zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Leistungsprüfung in <strong>de</strong>r tierischen Erzeugung wur<strong>de</strong>n Zuschüsse in Höhe von<br />

1,7 Mill. bereitgestellt. Der Kontrollring für Mastschweine, Ferkel und Jungmasthammel beim<br />

BSSB e.V. erhielt Zuwendungen in Höhe von 0,3 Mill. .<br />

• Für die Flurbereinigung wur<strong>de</strong>n Zuwendungen in Höhe von 12,2 Mill. ausgegeben; für Inge−<br />

nieurleistungen, für Vermessung und Planung sowie Kosten für geeignete Stellen (§§ 99 Abs. 2<br />

FlurbG, 53 Abs. 4 LwAnpG) wur<strong>de</strong>n 7,9 Mill. eingesetzt. Bis November 2002 waren 74 Flur−<br />

neuordnungs−/Flurbereinigungsverfahren mit einer Fläche von insgesamt 146.464 ha anhängig.<br />

• Für die Dorferneuerung stan<strong>de</strong>n 34,0 Mill. für 1.100 Maßnahmen vorrangig zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Ortgestaltung, <strong>de</strong>r innerörtlichen Verkehrsverhältnisse sowie zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Umwidmung<br />

ehemals landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz zur Verfügung.<br />

• Über die Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes (ELR) kamen ein−<br />

schließlich Son<strong>de</strong>rprogramm Mittel in Höhe von 27,8 Mill. zum Einsatz.<br />

• Die För<strong>de</strong>rung kulturbautechnischer Maßnahmen und <strong>de</strong>s landwirtschaftlichen Wegebaus belief<br />

9


sich auf insgesamt 20 Mill. .<br />

• Für die weitere Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Tourismus wur<strong>de</strong>n 0,6 Mill. För<strong>de</strong>rmittel bereitge−<br />

stellt.<br />

• För<strong>de</strong>rmittel zur Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung (AEP) stan<strong>de</strong>n in Höhe von 1,2 Mill.<br />

zur Verfügung.<br />

• Zur Verbesserung <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes, vornehmlich zur Deichsanierung im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Deichbauprogramms, dienten insgesamt 27,9 Mill. För<strong>de</strong>rmittel.<br />

• Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Landschaftswasserhaushaltes und für<br />

die Sanierung naturnaher Gewässer 4,7 Mill. ausgezahlt.<br />

• Für die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vermarktung von Produkten <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Agrar−, Forst− und<br />

Ernährungswirtschaft sowie für die Qualitätsprogramme <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s pro agro stan<strong>de</strong>n 1,2 Mill.<br />

an För<strong>de</strong>rmitteln zur Verfügung.<br />

• Die Umsetzung <strong>de</strong>r Gemeinschaftsinitiative LEADER+ wur<strong>de</strong> im Jahre 2002 mit 0,6 Mill. an<br />

ausgezahlten Mitteln begonnen.<br />

Übergreifen<strong>de</strong> Aufgaben<br />

• Die Zahl <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n "Grünen Berufen" im 1. Ausbildungsjahr ist mit 781 leicht<br />

gestiegen.<br />

• Berufliche Weiterbildung für Führungskräfte landwirtschaftlicher Unternehmen und Agrarberater<br />

fand in Form von Seminaren bzw. Workshops (46) bei <strong>de</strong>r "<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Landwirt−<br />

schaftsaka<strong>de</strong>mie" statt. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n 236 Bildungsmaßnahmen mit 4.800 Teilnehmern<br />

(dar. 34 % Frauen) im Rahmen <strong>de</strong>r "Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Berufsbildung im ländlichen<br />

Raum" für Beschäftigte landwirtschaftlicher Unternehmen mit rd.1,1 Mill. geför<strong>de</strong>rt.<br />

• Dem <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Landfrauenverband stellte das MLUR 25.000 , insbeson<strong>de</strong>re für die Ko−<br />

ordinierung und Anleitung <strong>de</strong>r ehrenamtlichen Tätigkeit, zur Verfügung. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n<br />

im Jahr 2002 verschie<strong>de</strong>ne für Frauen bestimmte, arbeitsmarktpolitische und qualifizieren<strong>de</strong><br />

Projekte fortgeführt.<br />

Die Arbeit <strong>de</strong>r Berlin−<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Landjugend wur<strong>de</strong> mit För<strong>de</strong>rmitteln in Höhe von<br />

78.145 unterstützt.<br />

• Außeruniversitäre Agrarforschung erfolgt in 11 Einrichtungen und wird durch das Land geför<strong>de</strong>rt.<br />

• Die internationale Zusammenarbeit <strong>de</strong>s MLUR konzentrierte sich auch im Jahr 2002 auf die mit−<br />

tel− und osteuropäischen Staaten, insbeson<strong>de</strong>re auf die künftigen EU−Beitrittslän<strong>de</strong>r Polen,<br />

Lettland, und Ungarn.<br />

Landwirtschaft<br />

Unternehmensstruktur und Arbeitskräfte<br />

• Die im Jahr 2002 turnusmäßig als repräsentatives Verfahren durchgeführte Bo<strong>de</strong>nnutzungs−<br />

haupterhebung lässt keine <strong>de</strong>taillierten Angaben zur Unternehmensstruktur nach Betriebsgröße<br />

10


und Rechtsform sowie zur Arbeitskräftestruktur zu, so dass die entsprechen<strong>de</strong>n Aufgaben aus<br />

2001 zitiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Wirtschaftliche Entwicklung<br />

• Im Wirtschaftsjahr 2001/2002 sind die Preise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt um 0,5 %<br />

leicht gesunken. Die positive Entwicklung bei pflanzlichen Produkten konnte die geringeren<br />

Preise für tierische Produkte nicht kompensieren.<br />

• Die Einkaufspreise für Betriebsmittel erfuhren im Wirtschaftsjahr 2001/02 ebenfalls nur geringe<br />

Verän<strong>de</strong>rungen, so dass die Austauschrelation einen leicht negativen Wert annimmt.<br />

• Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Testbetriebe <strong>de</strong>s <strong>Bericht</strong>sjahres 2001/2002 sind gekennzeichnet durch hohe<br />

Erträge bei <strong>de</strong>n Marktfrüchten und steigen<strong>de</strong> Tierleistungen. Mit Ausnahme von Kartoffeln und<br />

Winterraps sanken die Erzeugerpreise für Marktfrüchte. Während sich die Preise für Rindfleisch<br />

auf niedrigem Niveau stabilisierten, waren sie für Milch und Schweinefleisch noch überdurch−<br />

schnittlich hoch.<br />

• Einzelunternehmen im Haupterwerb erzielten im Wirtschaftsjahr 2001/2002 einen durchschnittli−<br />

ches or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis von 38.183 bzw. 186 je ha LF. Gemessen am or<strong>de</strong>ntlichen Er−<br />

gebnis zzgl. Personalaufwand je Arbeitskraft schnitten die Ackerbaubetriebe mit 22.262 je AK<br />

am besten ab, während die Futterbaubetriebe das höchste or<strong>de</strong>ntliche Ergebnis je Flächeneinheit<br />

( 254 /ha) erzielten.<br />

• Personengesellschaften erreichten im Wirtschaftsjahr 2001/2001 mit 69.352 ein or<strong>de</strong>ntliches<br />

Ergebnis je Betrieb (190 je ha), das über <strong>de</strong>m Vorjahresniveau liegt.<br />

• Die Unternehmen juristischer Personen erwirtschafteten im Durchschnitt ein or<strong>de</strong>ntliches Er−<br />

gebnis von 3 je ha LF bzw. 4.373 je Unternehmen. Bezogen auf das or<strong>de</strong>ntliche Ergebnis zzgl.<br />

Personalaufwand je Arbeitskraft konnte im Verlauf <strong>de</strong>r vergangenen vier Wirtschaftsjahre das<br />

beste, im Vergleich zu <strong>de</strong>n Einzelunternehmen und Personengesellschaften gleichzeitig das<br />

höchste Ergebnis erzielt wer<strong>de</strong>n. Mit einem or<strong>de</strong>ntlichen Ergebnis in Höhe von 36.594 je Be−<br />

trieb waren die Futterbaubetriebe <strong>de</strong>n Ackerbau− und Verbundbetrieben überlegen, was jedoch<br />

angesichts <strong>de</strong>r geringen Stichprobe nicht verallgemeinerbar ist.<br />

• Bei ökologisch wirtschaften<strong>de</strong>n Unternehmen war das or<strong>de</strong>ntliche Ergebnis mit 39.379 je Be−<br />

trieb geringer als im Vorjahr. Das bessere Ergebnis ökologisch wirtschaften<strong>de</strong>r gegenüber kon−<br />

ventionellen Ackerbaubetrieben resultiert hauptsächlich aus <strong>de</strong>n höheren Prämienzahlungen.<br />

Pflanzenproduktion<br />

• Die landwirtschaftlich genutzte Fläche belief sich im Jahr 2002 auf 1,339 Mill. ha. Der Ackerflä−<br />

chenanteil lag bei 77,5 %, rund 22,1 % <strong>de</strong>r LF sind Grünlandflächen.<br />

• Die landwirtschaftlichen Unternehmen wirtschaften weitgehend auf <strong>de</strong>r Basis von Flächenpacht.<br />

Der Anteil an Eigentumsflächen ist im Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt auf 8,4 % gestiegen.<br />

• 243.586 ha landwirtschaftliche Nutzfläche wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r BVVG verwaltet. Diese Flächen sind<br />

überwiegend langfristig an ortsansässige Wie<strong>de</strong>reinrichter und juristische Personen verpachtet.<br />

• Gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr verringerte sich die Getrei<strong>de</strong>anbaufläche geringfügig auf 54,4 %, die<br />

Anbaufläche für Ölfrüchte nahm insgesamt zu (+7,5 %), während sich <strong>de</strong>r Flächenrückgang im<br />

Feldfutterbau weiter fortsetzt (−9,4 %)<br />

11


• Der Anteil <strong>de</strong>r Stilllegungsfläche stieg gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr auf 12 % <strong>de</strong>r Ackerfläche.<br />

• Die zugewiesene Basisfläche von 889.600 ha wur<strong>de</strong> im Jahr 2002 mit 957.895 ha in Anspruch<br />

genommen.<br />

• Die Getrei<strong>de</strong>erträge lagen im Kalen<strong>de</strong>rjahr 2002 mit durchschnittlich 48,2 dt/ha etwa 9,8 dt (− 17<br />

%) unter <strong>de</strong>m Vorjahresertrag. Bei Wintergetrei<strong>de</strong> lagen die Erträge ca. 8 bis 26 % unter <strong>de</strong>m<br />

Vorjahresniveau. Mit insgesamt 2,7 Mill. Tonnen wur<strong>de</strong> ca. 18 % weniger Getrei<strong>de</strong> geerntet als<br />

im Vorjahr.<br />

• Mit insgesamt 291.564 t reduzierte sich das Gesamtaufkommen an Winterraps aufgrund von Er−<br />

tragseinbußen gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um ca. 10 %.<br />

• Der Hülsenfruchtanbau belief sich auf insgesamt 43.462 ha, das sind 2,3 % mehr als im Vorjahr.<br />

Hierzu trug ausschließlich <strong>de</strong>r Flächenzuwachs im Lupineanbau, während <strong>de</strong>r Anbau von Fut−<br />

tererbsen und<br />

Ackerbohnen rückläufig war.<br />

• Mit einem Anbauumfang von 11.546 ha ging <strong>de</strong>r Kartoffelanbau im Jahr 2001 erneut zurück (−<br />

720 ha), die Erträge lagen um ca. 4 % unter <strong>de</strong>m Vorjahresniveau. Die Zuckerrübenanbaufläche<br />

nahm zu (+850 ha), die Erträge waren auch 2002 überdurchschnittlich.<br />

• Silomais ist mit 85.500 ha Flächenumfang weiterhin das dominieren<strong>de</strong> Feldfutter.<br />

• Der Anbau nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe ist gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 3,6 % auf insgesamt<br />

45.342 ha gestiegen.<br />

• Die Vermehrungsfläche für die Produktion von Saat− und Pflanzgut verringerte sich um 3 % auf<br />

insgesamt 19.146 ha.<br />

• Die gartenbaulich genutzte Fläche hat gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um rund 5,1 % zugenommen und<br />

beträgt 11.458 ha. Flächenaus<strong>de</strong>hnungen erfuhren wie<strong>de</strong>rum insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Spargel− und<br />

Zierpflanzenanbau.<br />

• Das Aufkommen an Frischgemüse wur<strong>de</strong> gegenüber 2001 um 2,7 auf 114,5 kt gesteigert. Das<br />

Obstaufkommen (Marktobstanbau) lag mit 37 kt <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m Vorjahresniveau (−16 %).<br />

Tierproduktion<br />

• Der Rin<strong>de</strong>rbestand hat sich gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 2,9 % auf insgesamt 613.000 Tiere ver−<br />

ringert. Auf Grund steigen<strong>de</strong>r Leistungen und begrenzt verfügbarer Milchlieferrechte sank die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Milchkühe nochmals um 2 %. Aufgrund verän<strong>de</strong>rter För<strong>de</strong>rmodalitäten trat eine überdurch−<br />

schnittliche Bestandsvermin<strong>de</strong>rung bei Mutterkühen (−4,6 %) auf.<br />

• Der Schweinebestand ist gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 5 % angestiegen, wobei auch beim Zucht−<br />

sauenbestand wesentliche Zuwächse (+8,6 %) registriert wur<strong>de</strong>n.<br />

• In <strong>de</strong>r Schafhaltung hat sich <strong>de</strong>r Bestand um 4,6 % reduziert und beläuft sich nunmehr auf<br />

149.320 Tiere.<br />

• Der Pfer<strong>de</strong>bestand umfasst 28.500 Tiere.<br />

• Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr stieg um 2,4 % auf 7.796 kg.<br />

12


• Im Rahmen <strong>de</strong>r neuen Milchquotenregelung fan<strong>de</strong>n seit April 2000 acht Börsentermine statt.<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n dabei knapp 14,1 Mill. kg Milch gehan<strong>de</strong>lt.<br />

• Das Rindfleischaufkommen ist in 2002 geringfügig gesunken. Der Erzeugerpreis (1,86 /kg)<br />

stabilisierte sich auf niedrigem Niveau.<br />

• Die Ferkelerzeugung verzeichnet mit 20,3 abgesetzten Ferkeln je Sau und Jahr (+0,6 Stück) einen<br />

signifikanten Leistungsanstieg. Demgegenüber stagniert die Leistungsentwicklung <strong>de</strong>r Schwei−<br />

nemast.<br />

• Sowohl die Erzeugung von Lebendvieh − Schwein (+5 %) als auch die Schweinefleischerzeugung<br />

(Schlachtungen in mel<strong>de</strong>pflichtigen Schlachthöfen) in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (+0,8 %) sind gestiegen.<br />

• Die Schaffleischerzeugung hat sich um 10,3 % auf 2.062 t SG wesentlich verringert.<br />

• Die Schlachtgeflügelerzeugung erreichte bei einem Wachstum von 11 % mit 68,6 kt einen neuen<br />

Höchststand.<br />

• In <strong>de</strong>n Legehennenhaltungsbetrieben wur<strong>de</strong>n 778 Mill. Eier erzeugt, was gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr<br />

einer Vermin<strong>de</strong>rung um 2 % entspricht.<br />

• Die Kaninchenfleischerzeugung wur<strong>de</strong> gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr gesteigert und belief sich auf ins−<br />

gesamt 108 t.<br />

• Mit 1.040 t entspricht die Erzeugung von Bienenhonig <strong>de</strong>m Vorjahresniveau.<br />

• Das gesamte Speisefischaufkommen von 1990 t stellt gegenüber <strong>de</strong>m Jahr 2001 eine Verringe−<br />

rung um 5 % dar. In <strong>de</strong>r Seen− und Flussfischerei beträgt das geschätzte Aufkommen an Spei−<br />

sefischen 520 t, wobei <strong>de</strong>r Aalertrag mit 150 t leicht erhöht wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Landwirtschaft und Umwelt<br />

• Über die gute fachliche Praxis hinausgehen<strong>de</strong> Agrarumweltmaßnahmen wur<strong>de</strong>n im Wirtschafts−<br />

jahr 2001/02 im Rahmen <strong>de</strong>r Kulturlandschaftsprogramme (KULAP alt und KULAP 2000) sowie<br />

<strong>de</strong>r Artikel 16−Richtlinie auf 239.247 ha LF angewandt. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich<br />

<strong>de</strong>r finanzielle För<strong>de</strong>rumfang auf 88 %.<br />

• Die Zahl <strong>de</strong>r Betriebe <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus und die von ihnen bewirtschaftete Fläche hat<br />

weiter zugenommen. Insgesamt wur<strong>de</strong>n ca. 111.170 ha LF von 626 Unternehmen nach <strong>de</strong>n<br />

Richtlinien <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Mit einem Flächenanteil von ca. 8,3 % <strong>de</strong>r<br />

landwirtschaftlich genutzten Fläche liegt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> nach wie vor weit über <strong>de</strong>m Durchschnitt<br />

Deutschlands.<br />

• Der Einsatz mineralischer Düngemittel liegt im bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen Vergleich auf niedrigem Niveau,<br />

das zumin<strong>de</strong>st gehalten bzw. ausgebaut wer<strong>de</strong>n sollte. Mit <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>s Kalkeinsatzes wird<br />

<strong>de</strong>r Versauerung von sandigen Standorten entgegengewirkt.<br />

Jagdwesen<br />

• <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> verfügt über 3.354 Jagdbezirke unterschiedlicher Eigentumsformen mit einem Flä−<br />

chenumfang von rd. 2,7 Mill. Hektar.<br />

13


• Im Jagdjahr 2001/02 wur<strong>de</strong> die Jagd von insgesamt 16.500 Jägern (einschließlich Jagdgäste)<br />

ausgeübt.<br />

• Die Jahresstrecke weist bei fast allen Wildarten im Vergleich zum Vorjahr eine positive Bilanz auf.<br />

• Die Summe aller durch Schalenwild in <strong>de</strong>r Landwirtschaft verursachten und gemel<strong>de</strong>ten Schä<strong>de</strong>n<br />

beträgt im Jagdjahr 2001/02 insgesamt 462.751 .<br />

Ernährungswirtschaft<br />

• Der Gesamtumsatz <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Ernährungswirtschaft konnte im Vergleich zum Vor−<br />

jahr um rund 4 % auf 2,5 Mrd. gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Sowohl die Anzahl Betriebe (+4,7 %) als auch die Beschäftigtenzahl (+1,6 %) haben sich in 2002<br />

erhöht.<br />

• Kennzeichnend für die Branchenstruktur <strong>de</strong>r Ernährungswirtschaft <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s ist die Verar−<br />

beitung landwirtschaftlicher Rohstoffe aus <strong>de</strong>r Region und die Dominanz <strong>de</strong>r Branchen Schlach−<br />

tung/Fleisch−verarbeitung und Molkereien/Käsereien.<br />

• Wesentliche Umsatzsteigerungen konnten in <strong>de</strong>r Futtermittelbranche (+21,7 %) erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ein Schwerpunkt <strong>de</strong>r Arbeit von "pro agro" e.V. ist die Stärkung <strong>de</strong>s Vertrauens <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

in die Qualität und Sicherheit regionaler Erzeugnisse. Bis En<strong>de</strong> 2002 wur<strong>de</strong>n an insgesamt 253<br />

Unternehmen Qualitätszertifikate vergeben. Das entspricht einem Prüfpotenzial von ca. 3.500 t<br />

Qualitätsrindfleisch und ca. 15.000 t Qualitätsschweinefleisch.<br />

14


1 Die ländlichen Räume und ihre Entwicklung<br />

1.1 Gebietskulisse<br />

Ländliche Räume<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ist mit einer Bevölkerungsdichte von 88 Einwohnern je km 2 nach Mecklenburg−Vor−<br />

pommern (76 Ew./km 2 ) das am dünnsten besie<strong>de</strong>lte Flächenland <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland<br />

und gilt als weiträumig ländlich geprägt. Nur im Berliner Umland weist <strong>de</strong>r direkt an Berlin angren−<br />

zen<strong>de</strong> Raum eine überdurchschnittliche Verdichtung auf, aber auch hier gibt es weiter von Berlin<br />

entfernt liegen<strong>de</strong> Teilräume, die als ländlich charakterisiert wer<strong>de</strong>n können. Von <strong>de</strong>r ansonsten flä−<br />

chen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n ländlichen Prägung <strong>de</strong>s äußeren Entwicklungsraumes weichen nur punktuell die<br />

größeren Städte bzw. Zentren und in Teilen <strong>de</strong>r südbran<strong>de</strong>nburgische Raum ab.<br />

Im gemeinsamen Planungsraum Berlin/<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind die langfristigen Zukunftsaufgaben <strong>de</strong>r<br />

Raumplanung weiterhin <strong>de</strong>r Ausgleich zwischen Kernraum mit Berlin und Peripherie <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

sowie die Ordnung im inneren und die Entwicklung im äußeren Bereich. Planerisch wer<strong>de</strong>n hierzu <strong>de</strong>r<br />

engere Verflechtungsraum, bestehend aus <strong>de</strong>r Metropole Berlin und ihrem in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> gelegenen<br />

Umland, sowie <strong>de</strong>r äußere Entwicklungsraum unterschie<strong>de</strong>n. Die erheblichen strukturellen Unter−<br />

schie<strong>de</strong> dieser bei<strong>de</strong>n Teilräume haben sich im Verlauf <strong>de</strong>r Entwicklung nach 1990 insbeson<strong>de</strong>re in<br />

siedlungsstruktureller Hinsicht noch verstärkt.<br />

Hauptsächlich durch die Zuwan<strong>de</strong>rung aus Berlin ins Umland (per Saldo von 1991 bis 2001 etwa<br />

164.000 Personen) hat sich die Bevölkerungszahl im <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Teil <strong>de</strong>s engeren Verflech−<br />

tungsraumes von 1990 bis Mitte 2002 um gut 22% erhöht. Die Bevölkerungsdichte hat sich bis 2001<br />

mit ca. 215 Ew./km 2 (1990 erst 175 Ew./km²) bereits <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>r durchschnittlichen Bevölkerungs−<br />

dichte Deutschlands (231 Ew./km 2 ) angenähert.<br />

Demgegenüber haben im äußeren Entwicklungsraum eine konstant negative natürliche Bevölke−<br />

rungsentwicklung und ein steigen<strong>de</strong>r negativer Wan<strong>de</strong>rungssaldo zu einem weiteren Bevölkerungs−<br />

rückgang geführt und ein anhalten<strong>de</strong>s Sinken <strong>de</strong>r Bevölkerungsdichte bedingt (1990: 72 Ew./km 2 ;<br />

2001: 65,5 Ew./km 2 ). Der Bevölkerungsrückgang belief sich in <strong>de</strong>n Jahren 1998−2001 auf ca. 79.000<br />

(gut 4,5 %) und wird mittlerweile zu gut zwei Dritteln durch <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rungssaldo bestimmt.<br />

Ländliche Gebiete bzw. Räume wer<strong>de</strong>n international und national unterschiedlich <strong>de</strong>finiert. Während<br />

im europäischen Kontext Kriterien <strong>de</strong>r Bevölkerungsdichte im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen, wird in <strong>de</strong>r Bun−<br />

<strong>de</strong>srepublik stärker von einer siedlungsstrukturellen Gebietstypisierung unter Heranziehung von<br />

Verdichtungs− und Zentralitätsmerkmalen ausgegangen. Ländliche Räume als raumordnerische Ka−<br />

tegorie unter Einschluss <strong>de</strong>r kleinen Städte wer<strong>de</strong>n hierbei in einem groben Raster nach ihren jewei−<br />

ligen Entwicklungschancen unterschie<strong>de</strong>n (s. Abb. Typen ländlicher Räume).<br />

Im Ergebnis interregionaler Vergleiche stellt das Bun<strong>de</strong>samt für Bauwesen und Raumordnung im<br />

Raumordnungsbericht 2000 fest, dass sich heute die ländlichen Räume in Deutschland durch eine<br />

große strukturelle Vielfalt auszeichnen und i<strong>de</strong>ntifiziert lediglich diejenigen ländlichen Gebiete als<br />

ein<strong>de</strong>utig benachteiligt, in <strong>de</strong>nen Wirtschaftsstrukturschwäche und periphere Lage zusammentreffen.<br />

Die letztgenannte Einschätzung trifft überwiegend auf die ländlichen Räume <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s, insbe−<br />

son<strong>de</strong>re im äußeren Entwicklungsraum zu.<br />

Vor diesem Hintergrund kommt <strong>de</strong>m Auftrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sentwicklungsprogramms, die ländlichen<br />

Räume − u.a. durch Schaffung dauerhafter Erwerbsgrundlagen für die ländliche Bevölkerung im<br />

Rahmen einer integrierten ländlichen Entwicklung − in ihren Funktionen als Wirtschafts−, Natur− und<br />

Sozialraum dauerhaft zu sichern und zu entwickeln, eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

15


Abbildung 1.1: Typen ländlicher Räume<br />

Quelle: Raumordnungsbericht 2000, Bun<strong>de</strong>samt für Bauwesen und Raumordnung<br />

Kommunalstrukturreform<br />

Das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>rzeit im Prozess einer umfassen<strong>de</strong>n Kommunalreform. Ziel ist<br />

u.a. die Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen Leistungskraft und die Überwindung <strong>de</strong>r extrem kleinteiligen<br />

Gemein<strong>de</strong>struktur. Das Leitbild <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>gebietsreformgesetze sieht für <strong>de</strong>n engeren Verflech−<br />

tungsraum und bei zentralörtlich dominierten Strukturen die Bildung amtsfreier Gemein<strong>de</strong>n vor. Im<br />

äußeren Entwicklungsraum bleiben wegen <strong>de</strong>r dünnen Besiedlung und fehlen<strong>de</strong>r Zentralorte insge−<br />

samt 54 Ämter mit durchschnittlich je fünf amtsangehörigen Gemein<strong>de</strong>n, die mehr als 500 Einwohner<br />

haben, bestehen.<br />

Bereits in <strong>de</strong>r Vergangenheit hat sich die Zahl <strong>de</strong>r Gebietskörperschaften durch Gemein<strong>de</strong>zusam−<br />

menschlüsse bzw.<br />

−einglie<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>utlich reduziert. Während im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> En<strong>de</strong> 1992 noch 1.813 Ge−<br />

16


mein<strong>de</strong>n existierten, reduzierte sich <strong>de</strong>ren Zahl vor allem ab <strong>de</strong>m Jahr 2001 erheblich. En<strong>de</strong> 2001<br />

hatte das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> noch 1.092 Gemein<strong>de</strong>n, davon im engeren Verflechtungsraum (Bran−<br />

<strong>de</strong>nburger Teil bzw. Berliner Umland) 212 sowie im äußeren Entwicklungsraum 880 Gemein<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 1.1: Größengruppen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>: Gebietsstand 31.12.2001<br />

Anzahl<br />

Gemein<strong>de</strong>n<br />

Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Berliner Umland äußerer Entwicklungsraum *<br />

Bevölkerung<br />

2001 (Ew.)<br />

Fläche<br />

(km 2 )<br />

Anzahl Bevölkerung<br />

Gemein<strong>de</strong>n 2001 (Ew.)<br />

Fläche<br />

(km 2 )<br />

Anzahl<br />

Gemein<strong>de</strong>n<br />

Bevölkerung<br />

2001 (Ew.)<br />

Fläche<br />

(km 2 )<br />

Insgesamt 1.092 2.593.040 29.476 212 954.091 4.448 880 1.638.949 25.028<br />

Gemein<strong>de</strong>−<br />

Größen−<br />

gruppe<br />

Abs. Anteile in % abs. Anteile in % abs. Anteile in %<br />

Bis 499 Ew. 511 5,4 22,8 53 1,9 13,1 458 7,5 24,5<br />

500 − 999 Ew. 234 6,3 17,0 42 3,2 15,2 192 8,1 17,3<br />

1.000 − 1.999 Ew. 138 7,6 13,1 33 5,6 12,3 105 8,7 13,3<br />

2.000 − 4.999 Ew. 96 12,0 17,4 34 11,7 13,7 62 12,1 18,1<br />

5.000 − 9.999 Ew. 59 16,1 14,5 25 18,2 19,1 34 14,9 13,6<br />

Ab 10.000 Ew. 54 52,6 15,2 25 59,4 26,5 29 48,7 13,2<br />

* einschließlich <strong>de</strong>r ehemals selbständigen Gemein<strong>de</strong> Neuendorf <strong>de</strong>s eV (eingeglie<strong>de</strong>rt in die Gemein<strong>de</strong> Löwenberger Land <strong>de</strong>s äußeren<br />

Entwicklungsraumes)<br />

Auch nach <strong>de</strong>n Gebietsverän<strong>de</strong>rungen bis zum 31.12.2001 hatten noch mehr als die Hälfte <strong>de</strong>r Ge−<br />

mein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s äußeren Entwicklungsraums weniger als 500 Einwohner. In diesen Gemein<strong>de</strong>n lebten<br />

jedoch nur 7 % <strong>de</strong>r Einwohner dieses Teilraumes, die Gemein<strong>de</strong>gebiete nahmen dabei 25 % <strong>de</strong>r<br />

Gesamtfläche ein.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres 2002 verän<strong>de</strong>rte sich die Gebietskulisse <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n durch freiwillige Zu−<br />

sammenschlüsse und Einglie<strong>de</strong>rungen insbeson<strong>de</strong>re im ländlich geprägten äußeren Entwicklungs−<br />

raum wie<strong>de</strong>rum erheblich. Die Zahl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n verringerte sich dort um 193 bzw. um 22 %.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r Leitlinien betraf das insbeson<strong>de</strong>re die Kleinstgemein<strong>de</strong>n mit weniger als 500 Ein−<br />

wohnern, die En<strong>de</strong> 2002 nur noch einen Bevölkerungsanteil von 5 % und einen Flächenanteil von 16<br />

% hatten.<br />

Tabelle 1.2: Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>struktur im äußeren Entwicklungsraum durch Vergleich <strong>de</strong>r<br />

Gebietsstän<strong>de</strong> 31.12.2001 und 31.12.2002<br />

Gebietsstand Gemein<strong>de</strong>n Bevölkerung 2001 Fläche<br />

31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002<br />

Gemein<strong>de</strong>−<br />

Größengruppe<br />

Absolut Anteile in % Anteile in %<br />

Insgesamt 880 687 100 100 100 100<br />

Bis 499 Ew. 458 281 7,5 4,8 24,5 15,6<br />

500 − 999 Ew. 192 173 8,1 7,6 17,3 17,5<br />

1.000 − 1.999 Ew. 105 100 8,7 8,3 13,3 14,1<br />

2.000 − 4.999 Ew. 62 68 12,1 13,6 18,1 21,9<br />

5.000 − 9.999 Ew. 34 32 14,9 14,1 13,6 14,8<br />

Ab 10.000 Ew. 29 33 48,7 51,6 13,2 16,1<br />

Gebietsstand 31.12.2002: Veröffentlichungsstand <strong>de</strong>s MI/LDS vom 26.11.2002<br />

Bis zum Tag <strong>de</strong>r nächsten lan<strong>de</strong>sweiten Kommunalwahl im Jahr 2003 wird sich infolge <strong>de</strong>r bis En<strong>de</strong><br />

2002 durch das MI genehmigten Zusammenschlüsse und Einglie<strong>de</strong>rungen die Zahl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

auf lan<strong>de</strong>sweit insgesamt 422, davon 66 im engern Verflechtungsraum und 356 im äußeren Entwick−<br />

lungsraum, verringern.<br />

17


Die sich vollziehen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kommunalstrukturen führen zur weiteren Annäherung <strong>de</strong>r<br />

durchschnittlichen Einwohnergröße <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Gemein<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Durchschnitt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sre−<br />

publik. Die durchschnittliche Fläche einer Gemein<strong>de</strong> (Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> = 27 km², Umland Berlin =<br />

21 km², äußerer Entwicklungsraum = 28 km²) entsprach 2001 bereits <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>smittel und wird sich<br />

bis zum Abschluss <strong>de</strong>r Kommunalreform weiter erhöhen.<br />

Abbildung 1.2: Durchschnittliche Einwohnerzahl und Flächengröße einer Gemein<strong>de</strong><br />

Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Ba<strong>de</strong>n−Württemberg<br />

Bayern<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Hessen<br />

Mecklenburg−Vorpommern<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Nordrhein−Westfalen<br />

Rheinland−Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen−Anhalt<br />

Schleswig−Holstein<br />

Thüringen<br />

3.538<br />

2.375<br />

1.779<br />

1.756<br />

2.029<br />

2.482<br />

2.371<br />

6.145<br />

5.997<br />

9.542<br />

7.755<br />

8.134<br />

14.267<br />

20.509<br />

45.586<br />

Durchschnittliche Einwohnerzahl einer Gemein<strong>de</strong><br />

2001 Kommunalwahlen 2003<br />

Im Ergebnis <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>strukturreform wer<strong>de</strong>n vor allem Kleinstgemein<strong>de</strong>n zu Ortsteilen größerer<br />

amtsfreier o<strong>de</strong>r amtsangehöriger Gemein<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Schon jetzt gibt es Gemein<strong>de</strong>n mit Einwoh−<br />

nerzahlen von mehr als 10.000 EW, die aus <strong>de</strong>m Zusammenschluss zahlreicher Dörfer bestehen,<br />

und ihren ländlichen Charakter auch in Zukunft bewahren wer<strong>de</strong>n. Auch lassen sich die Suburbani−<br />

sierungsräume im Umland <strong>de</strong>r größeren Städte nicht mehr auf Gemein<strong>de</strong>basis abbil<strong>de</strong>n.<br />

18<br />

Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Ba<strong>de</strong>n−Württemberg<br />

Bayern<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Hessen<br />

Mecklenburg−Vorpommern<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Nordrhein−Westfalen<br />

Rheinland−Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen−Anhalt<br />

Schleswig−Holstein<br />

Thüringen<br />

9<br />

16<br />

14<br />

16<br />

27<br />

23<br />

27<br />

32<br />

34<br />

34<br />

40<br />

46<br />

50<br />

49<br />

Durchschnittsfläche einer Gemein<strong>de</strong> in km²<br />

2001 Kommunalwahlen 2003<br />

86


Abbildung 1.3: Bevölkerungsdichte 2000<br />

#<br />

Sachsen −<br />

Anhalt<br />

%U Oberzentren<br />

# Mittelzentren<br />

Engerer<br />

Verflechtungsraum<br />

Bevölkerungsdichte 2000<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

%U %U<br />

#<br />

#<br />

#<br />

Raumbezug: Ämter / amtsfreie Gemein<strong>de</strong>n<br />

1.2 Räumliche Strukturen und Trends<br />

Mecklenburg−<br />

Vorpommern<br />

Sachsen<br />

#<br />

%U<br />

Berlin<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

Einwohner je qkm<br />

40 80 120<br />

Strukturwan<strong>de</strong>l im ländlichen Raum<br />

Seit 1990 vollzieht sich ein ökonomischer und sozialer Strukturwan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r in beson<strong>de</strong>rer Weise auch<br />

<strong>de</strong>n Agrarsektor betrifft und damit die Entwicklung <strong>de</strong>r ländlichen Räume nachhaltig beeinflusst. Be−<br />

son<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich wirkt sich dieser Wan<strong>de</strong>l auf die Erwerbstätigkeit im Agrarbereich (Land− und<br />

Forstwirtschaft, Fischerei) aus. Wie in keinem an<strong>de</strong>ren Sektor ist zwischen 1991 und 2001 vor allem<br />

in <strong>de</strong>n neuen Län<strong>de</strong>rn ein drastischer Rückgang <strong>de</strong>r Erwerbstätigkeit zu verzeichnen. Nach Sachsen−<br />

Anhalt (−63 %) und Mecklenburg−Vorpommern (−61 %) hatte <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mit 59 % <strong>de</strong>n dritthöchs−<br />

ten Rückgang <strong>de</strong>r Erwerbstätigen im Agrarbereich und damit einen erheblichen Arbeitsplatzverlust im<br />

ländlichen Raum zu verkraften. Während 1991 je 1.000 Einwohner in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> noch 46 Personen<br />

im Agrarsektor erwerbstätig waren (Mecklenburg−Vorpommern 60 je 1.000 Einwohner), ging <strong>de</strong>r<br />

Agrarerwerbstätigenbesatz bis 2001 auf <strong>de</strong>utlich weniger als die Hälfte zurück (18 Erwerbstätige je<br />

1.000 Einwohner). Damit sind in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> anteilig nur noch unwesentlich mehr Personen im<br />

Agrarsektor tätig, als z.B. in Bayern, Schleswig−Holstein o<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsachsen (15−17 Erwerbstätige<br />

je 1.000 Einwohner in 2001). Lediglich Mecklenburg−Vorpommern weist mit 25 Agrarerwerbstätigen<br />

je 1.000 Einwohnern einen höheren Besatz auf.<br />

19<br />

%U<br />

%U<br />

# #<br />

#<br />

Polen<br />

#<br />

#


Abbildung 1.4: Erwerbstätigenbesatz Agrar (Erwerbstätige in Land− und Forstwirtschaft, Fischerei je<br />

1.000 Einwohner)<br />

Erwerbstätige in Land− und Forst−wirtschaft,<br />

Fischerei je 1.000 Ew.<br />

Abbildung 1.5: Erwerbstätigenanteil Agrar (Anteil <strong>de</strong>r Erwerbstätigen in Land− und Forstwirtschaft, Fi−<br />

scherei<br />

in %)<br />

Anteil <strong>de</strong>r Erwerbstätigen in Land− und Forst−<br />

wirtschaft, Fischerei (%)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Der im Verhältnis zu an<strong>de</strong>ren Wirtschaftszweigen überdurchschnittliche Abbau von Erwerbsmög−<br />

lichkeiten im Agrarsektor führte in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> zu einer Halbierung <strong>de</strong>s Agraranteils an <strong>de</strong>r Ge−<br />

samterwerbstätigkeit <strong>de</strong>r Volkswirtschaft (1991: 9,1%; 2001: 4,1%). Ähnlich drastisch verlief dieser<br />

strukturelle Wan<strong>de</strong>l in Deutschland nur noch in Mecklenburg−Vorpommern (Rückgang von 12,6 auf<br />

5,9% im gleichen Zeitraum).<br />

Trotz <strong>de</strong>s bereits vollzogenen strukturellen Wan<strong>de</strong>ls im ländlichen Raum verfügen <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und<br />

Mecklenburg−Vorpommern im nationalen Vergleich weiterhin über die höchsten Erwerbstätigenan−<br />

teile im Agrarsektor. Im internationalen Vergleich (EU−15) ist allerdings die Sektoralstruktur in Por−<br />

tugal, Spanien, Griechenland und Irland fast flächen<strong>de</strong>ckend sowie in Teilregionen Ostösterreichs,<br />

Mittel− und Nordfinnlands, Mittel− und Süditaliens sowie Mittelfrankreichs noch wesentlich stärker auf<br />

<strong>de</strong>n Agrarsektor gerichtet, als dies in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> <strong>de</strong>r Fall ist. Mit Blick auf die bevorstehen<strong>de</strong> Er−<br />

20<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Mecklenburg−Vorpommern<br />

Bayern<br />

Schleswig−Holstein<br />

Neue Län<strong>de</strong>r (m.B.(O))<br />

Deutschland<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Mecklenburg−Vorpommern<br />

Bayern<br />

Schleswig−Holstein<br />

Neue Län<strong>de</strong>r (m.B.(O))<br />

Deutschland


weiterung <strong>de</strong>r Europäischen Union ist feststellbar, das ein großer Teil <strong>de</strong>r Beitrittskandidaten we−<br />

sentlich stärker agrarisch geprägt ist als <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind im Berliner Umland vergleichsweise weniger Personen im<br />

Agrarbereich (sozialversicherungspflichtig) beschäftigt als im äußeren Entwicklungsraum. Der<br />

Agrarbeschäftigtenanteil lag im Berliner Umland mit 2,2 % <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Wert<br />

<strong>de</strong>s äußeren Entwicklungsraums (4,9 %). In letzterem liegt zu<strong>de</strong>m in einigen Teilgebieten <strong>de</strong>r<br />

Agrarbeschäftigtenanteil um ein Mehrfaches über <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt. Zu diesen Gebieten ge−<br />

hören im Nordwesten die Prignitz und das westliche Havelland, im Nordosten die Uckermark, im Os−<br />

ten die Räume nördlich (O<strong>de</strong>rbruch) und südlich von Frankfurt/O<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>r südliche Teil <strong>de</strong>s<br />

Kreises Teltow−Fläming.<br />

Abbildung 1.6: Beschäftigtenanteil in Land− und Forstwirtschaft, Fischerei (2000)<br />

#<br />

Sachsen −<br />

Anhalt<br />

%U Oberzentren<br />

# Mittelzentren<br />

Engerer<br />

Verflechtungsraum<br />

#<br />

Mecklenburg−<br />

Vorpommern<br />

%U %U<br />

Sachsen<br />

Beschäftigtenanteil in Land− und<br />

Forstwirtschaft, Fischerei 2000<br />

Raumbezug: Ämter / amtsfreie Gemein<strong>de</strong>n<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

%U<br />

#<br />

#<br />

Berlin<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

Anteil in %<br />

6 12 18<br />

#<br />

Polen<br />

%U<br />

%U<br />

# #<br />

Bevölkerungsentwicklung und −prognose<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r Bevölkerung im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vollzog sich seit 1990 in <strong>de</strong>n Teilräumen in<br />

gegenläufigen Trends. Das Berliner Umland profitiert von seinem Lagevorteil zur Bun<strong>de</strong>shauptstadt<br />

und hat per Saldo zwischen 1991 und 2001 etwa 164.000 Einwohner aus Berlin gewonnen. Ver−<br />

gleichbare Lagevorteile bestehen im ländlich geprägten äußeren Entwicklungsraum nicht. Dort ist die<br />

Bevölkerungszahl in <strong>de</strong>n vergangenen 11 Jahren um gut 9 % auf ca. 1.639.000 (En<strong>de</strong> 2001) zu−<br />

rückgegangen. Dieser Bevölkerungsrückgang weist dabei nicht nur teilgebietliche Differenzierungen,<br />

son<strong>de</strong>rn zugleich auch wesentliche siedlungsstrukturelle Unterschie<strong>de</strong> zwischen Stadt und Land auf.<br />

Die Städte im äußeren Entwicklungsraum (gemeint sind hier diejenigen, welche 2001 mehr als 20.000<br />

Einwohner hatten) haben in <strong>de</strong>n vergangenen 11 Jahren insgesamt mehr als 132.000 (über 17%) ih−<br />

rer Einwohner durch Sterbefallüberschüsse und Abwan<strong>de</strong>rung (einschließlich Suburbanisierung ins<br />

nahe Umland) verloren. Demgegenüber hat sich die Bevölkerungszahl <strong>de</strong>s übrigen ländlichen Rau−<br />

mes weniger stark verringert (1990 bis 2001 um 33.500 bzw. gut 3 %), da die negative natürliche<br />

Bevölkerungsentwicklung durch Zuwan<strong>de</strong>rungen aus <strong>de</strong>n Städten − insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>ren Umland −<br />

zu einem großen Teil kompensiert wor<strong>de</strong>n ist.<br />

21<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#


Abbildung 1.7: Bevölkerungsentwicklung im äußeren Entwicklungsraum (Stadt = Städte ><br />

Bevölkerungsentwicklung im äußeren<br />

Entwicklungsraum (%)<br />

20.000 Ew.)<br />

Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r gegenwärtigen Rahmenbedingungen wird sich <strong>de</strong>r Trend <strong>de</strong>s Bevölke−<br />

rungsrückganges im äußeren Entwicklungsraum insgesamt zukünftig fortsetzen. Dieser Prozess wird<br />

wesentlich stärker von <strong>de</strong>n natürlichen Verlusten (mehr Gestorbene als Geborene) beeinflusst wer−<br />

<strong>de</strong>n, als dies bisher <strong>de</strong>r Fall war. Durch <strong>de</strong>n drastischen Rückgang <strong>de</strong>r Geburtenzahl Anfang <strong>de</strong>r 90er<br />

Jahre wird die potenzielle Elterngeneration wesentlich geringer sein und geburtenstarke Jahrgänge<br />

rücken in die höheren Altersgruppen. Die Bevölkerung wird also nicht nur schrumpfen, son<strong>de</strong>rn sie<br />

wird im Durchschnitt auch älter wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n die ländlichen Gebiete im Umland<br />

<strong>de</strong>r Städte weniger von Suburbanisierungsgewinnen profitieren als in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit.<br />

Abbildung 1.8: Bevölkerungsentwicklung und −prognose im äußeren Entwicklungsraum<br />

Bevölkerungsentwicklung und −prognose im<br />

äußeren Entwicklungsraum (%)<br />

100<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

70<br />

Jahr 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15<br />

Bis 1999 Realentwicklung, ab 2000 Prognose<br />

Gesamt Stadt Land<br />

Die Städte im äußeren Entwicklungsraum wer<strong>de</strong>n vom Bevölkerungsrückgang stärker betroffen sein<br />

als die übrigen ländlichen Gebiete. Dies wird dazu führen, dass sich die Bevölkerungsverteilung zwi−<br />

schen Stadt und Land von 43 zu 57 % im Jahr 1990 auf 38 zu 62 % im Jahr 2015 zuungunsten <strong>de</strong>r<br />

Städte än<strong>de</strong>rt. Trotz dieses relativen Be<strong>de</strong>utungszuwachses (gemessen an <strong>de</strong>r Bevölkerungszahl)<br />

22<br />

Gesamt Stadt Land


<strong>de</strong>r ländlichen Gebiete gegenüber <strong>de</strong>n Städten wer<strong>de</strong>n die ländlichen Gebiete immer weniger dicht<br />

besie<strong>de</strong>lt sein. Gegenüber <strong>de</strong>r Bevölkerungsdichte 1990 mit 45 Einwohner je km 2 wird dieser Dich−<br />

tewert bis zum Jahr 2015 auf nur noch 40 Einwohner je km 2 sinken. Eine ähnlich dünne Besiedlung<br />

ist in Deutschland nur noch hin Mecklenburg−Vorpommern anzutreffen.<br />

Abbildung 1.9: Bevölkerungsverän<strong>de</strong>rung 1999 bis 2015, Vorausschätzung<br />

%U<br />

#<br />

Sachsen −<br />

Anhalt<br />

Oberzentren<br />

# Mittelzentren<br />

Engerer<br />

Verflechtungsraum<br />

#<br />

#<br />

Mecklenburg−<br />

Vorpommern<br />

%U %U<br />

Sachsen<br />

Berlin<br />

Bevölkerungsvorausschätzung 2015<br />

Bevölkerungsverän<strong>de</strong>rung<br />

1999 bis 2015<br />

Raumbezug: Ämter / amtsfreie Gemein<strong>de</strong>n<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

%U<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

Verän<strong>de</strong>rung in %<br />

−10 0 +10<br />

#<br />

#<br />

#<br />

Polen<br />

%U<br />

%U<br />

# #<br />

Die beschriebenen zukünftigen Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen <strong>de</strong>r Bevölkerung haben die Prognose auf<br />

Basis vom 31.12.1999 zur Grundlage. Diese wird zur Zeit mit <strong>de</strong>m Stand vom 31.12.2001 aktualisiert<br />

und auf <strong>de</strong>n Zeitraum bis 2020 erweitert. Wegen <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten 2 Jahren gestiegenen Abwan<strong>de</strong>−<br />

rungen in die alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n dabei die Bevölkerungsverluste für <strong>de</strong>n äußeren Entwick−<br />

lungsraum <strong>de</strong>utlich höher ausfallen.<br />

Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung bei gleichzeitigem Trend zur Überalterung wird zur Siche−<br />

rung und zum Erhalt <strong>de</strong>r ländlichen Räume als Lebens− und Arbeitsräume vielfältige Anpassungs−<br />

strategien erfor<strong>de</strong>rn, z.B. in Bezug auf folgen<strong>de</strong> Bereiche:<br />

Arbeitsmarkt: Rein rechnerisch dürften sich die Arbeitsmarkt<strong>de</strong>fizite verringern. Allerdings besteht die<br />

Gefahr <strong>de</strong>s Fachkräftemangels, da einerseits Erfahrungsträger in das Seniorenalter "hineingewach−<br />

sen" sind und gleichzeitig sich das zahlenmäßige Potenzial jüngerer Nachwuchskräfte verringert.<br />

Infrastrukturkapazitäten: Insbeson<strong>de</strong>re die humanressourcenorientierte Infrastruktur ist auf <strong>de</strong>n sin−<br />

ken<strong>de</strong>n Bedarf anzupassen. Dies gilt z.B. für Bildung und Ausbildung, Ver− und Entsorgung o<strong>de</strong>r<br />

Wohnen. Der Bedarf an Kin<strong>de</strong>rbetreuungskapazitäten wird sinken, <strong>de</strong>r für die Betreuung von Senio−<br />

ren dagegen steigen.<br />

Erschließung <strong>de</strong>s Raumes: Ein rückläufiges Fahrgastaufkommen kann die Gefahr bergen, dass Teile<br />

<strong>de</strong>r Verkehrsinfrastruktur ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit verlieren (Streckenstillegungen) und somit<br />

<strong>de</strong>r Individualverkehr zunimmt sowie die Kosten <strong>de</strong>r Infrastrukturerhaltung bei dünnerer Besiedlung<br />

steigen.<br />

Die Bewältigung <strong>de</strong>s "Schrumpfungsprozesses" wird eine wichtige Zukunftsaufgabe im ländlichen<br />

Raum sein.<br />

23<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#<br />

#


2 Agrarpolitische Ziele, För<strong>de</strong>rung und übergreifen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

2.1 Agrarpolitische Ziele<br />

Die agrarpolitische Diskussion <strong>de</strong>s Jahres 2002 war geprägt von <strong>de</strong>r Halbzeitbewertung <strong>de</strong>r<br />

AGENDA 2000. Anlässlich <strong>de</strong>r Verabschiedung <strong>de</strong>r AGENDA 2000 im Frühjahr 1999 wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n<br />

Staats− und Regierungschefs vereinbart, die dort getroffenen Entscheidungen zur Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zur Halbzeit <strong>de</strong>s Planungszeitraumes auf ihre Wirkungen hin zu<br />

überprüfen und gegebenenfalls notwendige Anpassungen vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Kommission im Juli 2002 eine Mitteilung über die Halbzeitbewertung vorgelegt. Der<br />

darin enthaltene Vorschlag, künftig eine Kappungsgrenze für die Gewährung von Direktzahlungen in<br />

Höhe von 300.000 Euro / Betrieb einzuführen, stieß auf nachdrückliche Kritik <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />

Eine Realisierung dieses Vorschlages hätte angesichts <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>utschen Agrarstruktur<br />

unweigerlich zu betrieblichen Verwerfungen geführt, die eine beständige Weiterentwicklung vieler<br />

landwirtschaftlicher Betriebe in Frage gestellt hätte. Folgerichtig hat sich die Lan<strong>de</strong>sregierung mit<br />

Nachdruck gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Im Ergebnis intensiver Diskussionen wur<strong>de</strong><br />

dieser Vorschlag, <strong>de</strong>r sich einseitig zu Lasten <strong>de</strong>r größeren Agrarbetriebe Ost<strong>de</strong>utschlands ausge−<br />

wirkt hätte, schließlich fallen gelassen.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2003 hat die Kommission nunmehr die Legislativtexte (Verordnungsvor−<br />

schläge) vorgelegt. Dabei wird <strong>de</strong>utlich, dass es sich nicht allein um eine Überprüfung bestehen<strong>de</strong>r<br />

Regelungen han<strong>de</strong>lt, son<strong>de</strong>rn viel mehr weitere Reformschritte eingeleitet wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Nach <strong>de</strong>n Vorstellungen <strong>de</strong>r Kommission sollen mit diesen Vorschlägen insbeson<strong>de</strong>re nachfolgen<strong>de</strong><br />

Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n:<br />

− die Landwirtschaft wettbewerbsfähiger und marktorientierter zu machen,<br />

− <strong>de</strong>n Verwaltungsaufwand <strong>de</strong>r GAP zu vermin<strong>de</strong>rn,<br />

− <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r EU−Osterweiterung zu erleichtern und<br />

− die Chancen, das europäische Landwirtschaftsmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r GAP im Rahmen <strong>de</strong>r anste−<br />

hen<strong>de</strong>n WTO−Verhandlungen zu verteidigen bzw. zu verbessern.<br />

Die Hauptelemente <strong>de</strong>r Reformvorschläge lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

− die bisherigen Flächen− und Tierprämien sollen künftig als eine produktionsunabhängige be−<br />

triebsbezogene Einheitszahlung gewährt wer<strong>de</strong>n ("Entkopplung"),<br />

− die Gewährung dieser entkoppelten Betriebsprämie wird an die Einhaltung von Standards in <strong>de</strong>n<br />

Bereichen Umwelt, Lebensmittelsicherheit, Tierschutz− und Arbeitssicherheit gebun<strong>de</strong>n ("Cross<br />

Compliance"),<br />

− die Politik zur Entwicklung <strong>de</strong>r ländlichen Räume (2. Säule) soll durch Bereitstellung von mehr<br />

Finanzmitteln gestärkt wer<strong>de</strong>n,<br />

− die bisherige Marktstützungspolitik im Rahmen <strong>de</strong>r GAP soll im Bereich verschie<strong>de</strong>ner Markt−<br />

ordnungen, z.B. Getrei<strong>de</strong>, Milch und Zucker weitere Anpassungen erfahren und<br />

− die Finanzierung <strong>de</strong>r vorgenannten Vorhaben soll durch Kürzungen <strong>de</strong>r Direktzahlungen<br />

erfolgen ("Modulation/Degression").<br />

Die Lan<strong>de</strong>sregierung hat sich stets gegen einen Politikwechsel im Zuge <strong>de</strong>r Halbzeitbewertung aus−<br />

gesprochen, notwendige Anpassungen an verän<strong>de</strong>rte Bedingungen damit jedoch nicht grundsätzlich<br />

in Frage gestellt.<br />

Vor diesem Hintergrund wird sich die Lan<strong>de</strong>sregierung in <strong>de</strong>n gegenwärtig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Abstim−<br />

mungsprozess einbringen und die Belange <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Landwirtschaft mit Nachdruck<br />

vertreten.<br />

In diesem Zusammenhang gilt es, regionale Unausgewogenheiten bei <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rung<br />

abzubauen und neue strukturelle Benachteiligungen <strong>de</strong>r ost<strong>de</strong>utschen Landwirtschaft zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Die Witterungsunbil<strong>de</strong>n im Juli/August 2002 haben in landwirtschaftlichen Betrieben <strong>de</strong>r in beson<strong>de</strong>rer<br />

Weise betroffenen Landkreise Elbe−Elster, Havelland, Prignitz und Ostprignitz−Ruppin Schä<strong>de</strong>n in<br />

Höhe von ca. 12 Mio. Euro verursacht. Davon betroffen waren insgesamt 265 Unternehmen, <strong>de</strong>nen<br />

scha<strong>de</strong>nsbedingte Beihilfen in Höhe von insgesamt 7,2 Mio. Euro gewährt wur<strong>de</strong>n.<br />

Weiterhin betroffen von <strong>de</strong>n Hochwasserschä<strong>de</strong>n waren wasserwirtschaftliche Infrastrukturen an<br />

Gewässern II. Ordnung im Umfang von rund 10 Mio. Euro; hinzu kommen die Kosten für die Wie−<br />

<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Deichanlagen, die voraussichtlich Finanzmittel in Höhe von 61 Mio. Euro erfor<strong>de</strong>rn<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

24


Betroffen von <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Witterungsunbil<strong>de</strong>n (Starknie<strong>de</strong>rschlag o<strong>de</strong>r Sturm) waren aber auch<br />

landwirtschaftliche Betriebe außerhalb <strong>de</strong>r vorgenannten Gebietskulisse.<br />

Hier wur<strong>de</strong>n 43 Unternehmen im Rahmen eines Existenzsicherungsprogramms Beihilfen von insge−<br />

samt 1,5 Mio. Euro bewilligt.<br />

Weiterhin fortgeführt wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 Maßnahmen, die zu mehr Transparenz in <strong>de</strong>r Nah−<br />

rungsmittelerzeugung beitragen und damit das Vertrauen <strong>de</strong>r Verbraucher in die Nahrungsmittel<br />

steigern.<br />

In diesem Sinne ist auch die erstmalige Herausgabe eines Verbraucherschutzberichts zu verstehen.<br />

Darin enthalten ist eine Bilanz über die Ergebnisse <strong>de</strong>r Neuorganisation und Neuausrichtung <strong>de</strong>r<br />

Verbraucherschutzpolitik <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

2.2 För<strong>de</strong>r− und Strukturpolitik<br />

2.2.1 Gesamtübersicht über staatliche För<strong>de</strong>rmittel und gesetzliche Beihilfen<br />

Die För<strong>de</strong>r− und Strukturpolitik <strong>de</strong>r EU, <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s trägt maßgeblich zur Entwick−<br />

lung wettbewerbsfähiger Unternehmen <strong>de</strong>r Land− und Ernährungswirtschaft bei. Sie leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse in <strong>de</strong>n ländlichen Räumen und unter−<br />

stützt eine umweltgerechte Produktion, umweltschonen<strong>de</strong> Bewirtschaftungsweisen sowie die Schaf−<br />

fung alternativer Beschäftigungs− und Einkommensmöglichkeiten für die ländliche Bevölkerung.<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n hierfür Haushaltsmittel <strong>de</strong>r Europäischen Union, <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

mit einem Gesamtumfang von 584,2 Mill. gewährt (siehe Tabelle 2.1). Gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr<br />

entspricht dieses Ergebnis einer Erhöhung um 7,3 Mill. . Die insgesamt ausgezahlten Haushalts−<br />

mittel wur<strong>de</strong>n zu rd. 79 % von <strong>de</strong>r EU (EAGFL, Abteilungen Garantie und Ausrichtung sowie FIAF),<br />

ca. 13 % vom Bund und zu etwa 8 % vom Land bereitgestellt. Der mit ca. 55 % größte Teil <strong>de</strong>r aus−<br />

gezahlten Haushaltsmittel entfällt auf Transferzahlungen im Rahmen <strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktord−<br />

nung <strong>de</strong>r EU in Form von Flächenprämien für Getrei<strong>de</strong>, Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Stilllegung<br />

sowie von Tierprämien für Rin<strong>de</strong>r und Mutterschafe. Auf diese zu 100 % aus <strong>de</strong>m EU−Haushalt<br />

(EAGFL, Abteilung Garantie) finanzierten Zahlungen besteht bei Einhaltung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Rechtsvor−<br />

schriften <strong>de</strong>finierten Bedingungen ein Rechtsanspruch <strong>de</strong>r Landwirte.<br />

Tabelle 2.1: Einsatz von Haushaltsmitteln für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

Verwendungszweck Mill.<br />

• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ernährungs−, Land− und Forstwirtschaft (Gemeinschaftsaufgabe<br />

einschließlich EU− Kofinanzierung)<br />

• Ausgleichszahlungen für Getrei<strong>de</strong>, Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Stilllegung<br />

• Son<strong>de</strong>rprämien männliche Rin<strong>de</strong>r, Schlachtprämien Rin<strong>de</strong>r, Mutterkuh− und Mutterschafprämien,<br />

Extensivierungsprämien<br />

• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ernährungs−, Land− und Forstwirtschaft (außerhalb <strong>de</strong>r Gemeinschaftsaufgabe)<br />

181,0<br />

283,5<br />

Insgesamt 584,2<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahmen im Rahmen <strong>de</strong>r Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung <strong>de</strong>r Agrarstruktur<br />

und <strong>de</strong>s Küstenschutzes (GAK)<br />

Der Planansatz lag bei 194,8 Mill. (siehe Tabelle 2.2). Im Rahmen <strong>de</strong>r GAK wur<strong>de</strong>n 2002 Bun<strong>de</strong>s−,<br />

Lan<strong>de</strong>s− und Kofinanzierungsmittel aus <strong>de</strong>m Europäischen Agrarfonds (EAGFL) in Höhe von insge−<br />

samt 181,0 Mill. ausgegeben. Insgesamt wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r GAK 58,6 Mill. mehr ausge−<br />

geben als im Jahr 2001.<br />

25<br />

37,2<br />

82,5


Tabelle 2.2: Einsatzstruktur <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel aus <strong>de</strong>r Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung <strong>de</strong>r Agrar−<br />

struktur und <strong>de</strong>s Küstenschutzes" (GAK)<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahmen Ansatz<br />

GAK (incl. EU− Kofinanzierung)<br />

darunter:<br />

• Einzelbetriebliche investive Maßnahmen<br />

• Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete<br />

• Markt− und standortangepasste Landbewirtschaftung<br />

• Dorferneuerung<br />

• Deichbaumaßnahmen<br />

• Marktstrukturverbesserung und Marktstrukturgesetz<br />

• Forstwirtschaftliche Maßnahmen<br />

• Kulturbautechnische Maßnahmen<br />

• Landwirtschaftlicher Wegebau<br />

• Flurbereinigung und Freiwilliger Landtausch<br />

• Anpassungshilfe für ältere Arbeitnehmer<br />

• Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung<br />

• Leistungsprüfungen in <strong>de</strong>r tierischen Produktion<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahmen außerhalb <strong>de</strong>r GAK<br />

Mill.<br />

194,8<br />

24,8<br />

25,7<br />

33,0<br />

25,7<br />

27,1<br />

15,9<br />

10,9<br />

1,5<br />

15,4<br />

10,1<br />

1,6<br />

1,0<br />

2,1<br />

Auszahlung<br />

Für För<strong>de</strong>rmaßnahmen außerhalb <strong>de</strong>r Gemeinschaftsaufgabe wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 insgesamt 82,5<br />

Mill. ausgezahlt. Das sind 6,7 Mill. weniger als im Vorjahr. Den <strong>de</strong>taillierten Mitteleinsatz zeigt<br />

Tabelle 2.3.<br />

Tabelle 2.3: Einsatz <strong>de</strong>r Mittel <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ernährungs− und Landwirtschaft (außerhalb <strong>de</strong>r Ge−<br />

meinschaftsaufgabe)<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahmen Auszahlung<br />

• Zuwendungen für die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes einschl.<br />

Son<strong>de</strong>rprogramm "Ländliche Entwicklung" und Braunkohle<br />

• Finanzierung von Verfahrenskosten <strong>de</strong>r Flurneuordnung<br />

• För<strong>de</strong>rung von Urlaub und Freizeit auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> sowie von Dienstleistungen im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s ländlichen Tourismus<br />

• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Berufsbildung im ländlichen Raum<br />

• Kulturlandschaftsprogramm, spreewaldtypische Bewirtschaftung, Art.16<br />

• Wasserwirtschaftliche Maßnahmen<br />

• Verbesserung <strong>de</strong>s Landschaftswasserhaushaltes<br />

• För<strong>de</strong>rung von umweltschonen<strong>de</strong>n und tiergerechten Verfahren <strong>de</strong>r Tierproduktion<br />

• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Direktvermarktung<br />

• Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen<br />

• Gartenbau<br />

• Absatzför<strong>de</strong>rung und Verbraucheraufklärung<br />

• Binnenfischerei<br />

• Sanierung und naturnahe Entwicklung von Gewässern<br />

• naturnahe Waldbewirtschaftung<br />

• Gemeinschaftsinitiative "LEADER +"<br />

Insgesamt 82,5<br />

26<br />

Mill.<br />

27,8<br />

7,9<br />

0,6<br />

1,0<br />

10,3<br />

11,2<br />

3,8<br />

8,9<br />

2,3<br />

1,2<br />

3,8<br />

1,5<br />

0,3<br />

0,9<br />

0,4<br />

0,6<br />

Mill.<br />

181,0<br />

21,3<br />

25,4<br />

25,7<br />

34,0<br />

27,9<br />

3,0<br />

7,9<br />

1,1<br />

18,9<br />

12,2<br />

0,4<br />

1,2<br />

2,0


Die regionale Verteilung <strong>de</strong>r ausgezahlten För<strong>de</strong>rmittel ist für die För<strong>de</strong>rtatbestän<strong>de</strong> im Anhang (Ta−<br />

bellen 1−3) dargestellt.<br />

2.2.2 För<strong>de</strong>rmaßnahmen<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Land− und Ernährungswirtschaft<br />

Einzelbetriebliche För<strong>de</strong>rung<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r einzelbetrieblichen För<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong>n Zuwendungen in Form von Zuschüssen und<br />

Zinsverbilligungen in Höhe von insgesamt 21,3 Mill. ausgezahlt. Bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung betrieblicher<br />

investiver Maßnahmen zur Stabilisierung und Entwicklung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Unternehmen im<br />

Haupt− und Nebenerwerb wer<strong>de</strong>n neben Investitionen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit durch<br />

Rationalisierung und Kostensenkung sowie zur Verbesserung <strong>de</strong>r Produktions− und Arbeitsbedin−<br />

gungen auch Investitionen für Einkommenskombinationen, zur Verbesserung <strong>de</strong>s Energieeinsatzes<br />

und <strong>de</strong>s Umweltschutzes sowie <strong>de</strong>s Tierschutzes und <strong>de</strong>r Tierhygiene geför<strong>de</strong>rt.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Agrarinvestitionsför<strong>de</strong>rungsprogramms (AFP) wur<strong>de</strong>n an insgesamt 91 Zuwen−<br />

dungsempfänger, darunter 7 Junglandwirte, für die Realisierung von betrieblichen Investitionen Zu−<br />

wendungen in Höhe von insgesamt 6,4 Mill. , darunter 2,4 Mill. EU− Mittel bereitgestellt. Die Höhe<br />

<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rfähigen Investitionen für Gebäu<strong>de</strong>, Geräte und mobile Betriebsmittel sowie Einrichtungen<br />

zur Diversifizierung <strong>de</strong>r betrieblichen Aktivitäten, betrug 17,8 Mill. .<br />

Neben <strong>de</strong>m AFP wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r einzelbetrieblichen För<strong>de</strong>rung auch die Verpflichtungen an Zuwen−<br />

dungsempfänger aus <strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m AFP gelten<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rprogrammen bedient.<br />

Im einzelnen wur<strong>de</strong>n für folgen<strong>de</strong> Programme För<strong>de</strong>rmittel ausgereicht:<br />

• für das Programm <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinrichtung und Mo<strong>de</strong>rnisierung bäuerlicher Familienbe−<br />

triebe im Haupterwerb (WMP) insgesamt 3,4 Mill. ,<br />

• für das Programm <strong>de</strong>r Umstrukturierung landwirtschaftlicher Unternehmen in <strong>de</strong>r<br />

Rechtsform juristischer Personen und Personengesellschaften (USP) insgesamt 11,5 Mill.<br />

.<br />

Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete<br />

3.458 Unternehmen erhielten 2002 die Ausgleichszulage für landwirtschaftliche Betriebe in benach−<br />

teiligten Gebieten. Mit <strong>de</strong>r Zahlung von insgesamt 25,4 Mill. wur<strong>de</strong> dabei die Bewirtschaftung von<br />

insgesamt 743.628 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, darunter 523.523 ha Ackerland geför<strong>de</strong>rt. Die<br />

Ausgleichszulage leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer standortangepassten Landbe−<br />

wirtschaftung in diesen Gebieten.<br />

Beregnungsrichtlinie<br />

Mit <strong>de</strong>r Richtlinie wer<strong>de</strong>n Investitionen für Bewässerungsmaßnahmen geför<strong>de</strong>rt. Im Jahr 2002 erfolgte<br />

die Bereitstellung von För<strong>de</strong>rmitteln in Höhe von 1,2 Mill. für ein Investitionsvolumen von 4,39 Mill.<br />

, die u.a. die Realisierung von 30 Brunnen, 28 Pumpen, 23 Schlauch− und 2 Tröpfchenbereg−<br />

nungsanlagen, 20 Beregnungsmaschinen sowie 44.119 m Zuleitungen ermöglichte. Mit Hilfe dieser<br />

För<strong>de</strong>rung wird insbeson<strong>de</strong>re eine Stabilisierung und Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s arbeitsintensiven Hackfrucht−,<br />

Obst− und Gemüsebaus angestrebt, was zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen im ländli−<br />

chen Raum beiträgt.<br />

Gartenbauför<strong>de</strong>rprogramm<br />

Angestrebt wird eine bessere Anpassung <strong>de</strong>r gärtnerischen Produktion an die Bedürfnisse <strong>de</strong>s<br />

Marktes. Durch eine verstärkte investive För<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Gartenbauför<strong>de</strong>rpro−<br />

gramms kann die Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r Unternehmen nachhaltig verbessert wer<strong>de</strong>n. Angesichts<br />

<strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Marktpotentials von ca. 6 Mill. Verbrauchern in Berlin und <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und einer<br />

nicht ge<strong>de</strong>ckten zunehmen<strong>de</strong>n Nachfrage nach heimischen gärtnerischen Produkten ist <strong>de</strong>r Garten−<br />

bau ein auf Wachstum orientierter Wirtschaftszweig <strong>de</strong>r Landwirtschaft <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s.<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von 3,9 Mill. bereitgestellt, mit <strong>de</strong>nen ein Gesamtinves−<br />

titionsvolumen von 11,82 Mill. realisiert wur<strong>de</strong>. Unter an<strong>de</strong>rem wur<strong>de</strong>n 16,55 ha Obstneuanpflan−<br />

27


zungen angelegt. Obstersatzpflanzungen erfolgten auf einer Fläche von 19,9 ha. Der Freilandgemü−<br />

seanbau wur<strong>de</strong> um 148,15 ha erweitert. Im Bereich <strong>de</strong>s Gewächshausneubaus konnte eine Flä−<br />

chenaus<strong>de</strong>hnung von 27,18 ha erreicht wer<strong>de</strong>n. Gewächshausmo<strong>de</strong>rnisierung erfolgte für eine Flä−<br />

che von 23,31 ha.<br />

Mit <strong>de</strong>r Einführung neuer Produktionsverfahren und Technologien wird <strong>de</strong>r spezifische Materialauf−<br />

wand, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Energiebedarf, gesenkt und damit eine wirksame Entlastung <strong>de</strong>r Umwelt<br />

erreicht.<br />

Die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Investitionen in umweltschonen<strong>de</strong> und<br />

tiergerechte Verfahren <strong>de</strong>r Tierproduktion fand wie<strong>de</strong>rum als För<strong>de</strong>rprogramm auf Grund <strong>de</strong>r ange−<br />

spannten Haushaltslage nur für solche Maßnahmen Anwendung, die über das AFP nicht zuwen−<br />

dungsfähig waren.<br />

In 2002 wur<strong>de</strong>n insgesamt 9,15 Mill. bewilligt, davon wur<strong>de</strong>n 8,9 Mill. Kassenmittel ausgezahlt<br />

und darüber hinaus 2,90 Mill. für 2003 bewilligt. Das entsprach einem för<strong>de</strong>rfähigen Investitionsvo−<br />

lumen von insgesamt 21,87 Mill. , wovon 16,76 Mill. auf bauliche Investitionen einschließlich <strong>de</strong>r<br />

installierten Ausrüstungen entfielen. Damit wur<strong>de</strong>n 372 Rin<strong>de</strong>r−, 490 Schweine− und 303.900 Ge−<br />

flügelplätze neu geschaffen sowie 10.719 Rin<strong>de</strong>r−, 7.273 Schweine−, 240 Schaf−, und 517.470 Ge−<br />

flügelplätze mo<strong>de</strong>rnisiert. Gleichzeitig entstan<strong>de</strong>n an neuen Kapazitäten insgesamt 18.865 m 3 Gülle−<br />

lager, 2.880 m 3 Jauchelager, 8.955 m² Dunglager und 119.630 m 3 Futterlager. Mit diesen Investitio−<br />

nen wur<strong>de</strong>n 25 Arbeitsplätze vorwiegend im Geflügelbereich neu geschaffen und insgesamt 2.100<br />

Arbeitsplätze gesichert. Die Investitionen entfielen zu 60,6 % auf die Rin<strong>de</strong>r−, zu 25,2 % auf die Ge−<br />

flügel−, zu 13,5 % auf die Schweine− und zu 0,7 % auf die Schafhaltung.<br />

In Umsetzung <strong>de</strong>s Operationellen Programms FIAF für das Ziel −1− Gebiet kamen im Land Bran−<br />

<strong>de</strong>nburg folgen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rrichtlinien zur Anwendung:<br />

• die "Richtlinie <strong>de</strong>s MLUR über die Gewährung von Zuwendungen zur För<strong>de</strong>rung im Be−<br />

reich <strong>de</strong>r Marktstrukturverbesserung vom 3.Juli 2000",<br />

• die "Richtlinie <strong>de</strong>s MLUR über die Gewährung von Zuwendungen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Di−<br />

rektvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten vom 23.02.2001" und<br />

• die "Richtlinie <strong>de</strong>s MLUR über die Gewährung von Zuwendungen zur För<strong>de</strong>rung von<br />

Strukturmaßnahmen im binnenfischereilichen Sektor im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vom<br />

28.September 2001".<br />

In <strong>de</strong>r Binnenfischerei wur<strong>de</strong>n im Jahre 2002 Gesamtinvestitionen in Höhe von 673,2 T getätigt. Die<br />

Fischereiunternehmen investierten in <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rschwerpunkt Verarbeitung und Vermarktung rd. 287<br />

T und in die Aquakultur rd. 80 T . Zur Forschung und Entwicklung innovativer Produktionsmetho−<br />

<strong>de</strong>n sind För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von rd. 236 T bereitgestellt wor<strong>de</strong>n.<br />

Agrarumweltmaßnahmen<br />

In Umsetzung <strong>de</strong>s Entwicklungsplanes für <strong>de</strong>n ländlichen Raum wur<strong>de</strong>n für Agrarumweltmaßnahmen<br />

(KULAP), für Ausgleichszahlungen in Gebieten mit umweltspezifischen Einschränkungen (Art. 16)<br />

sowie für die För<strong>de</strong>rung spreewaldtypischer Bewirtschaftungsweisen insgesamt rd.36 Mill. ausge−<br />

zahlt. Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hauptmaßnahmen <strong>de</strong>s KULAP, <strong>de</strong>r extensiven Grünlandbewirtschaftung<br />

und <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus, erfolgten im Rahmen <strong>de</strong>r GAK (Markt− und Standortangepassten<br />

Landbewirtschaftung). Hierfür wur<strong>de</strong>n insgesamt 25,7 Mill. , darunter 19,3 Mill. EU− Mittel aus<br />

<strong>de</strong>m EAGFL− Garantie, bereitgestellt. Aus EU− und Lan<strong>de</strong>smitteln wur<strong>de</strong>n für KULAP− und Artikel<br />

16−Maßnahmen 10,2 Mill. ausgezahlt (siehe auch Pkt. 3.6.1). Die spreewaldtypischen Bewirt−<br />

schaftungsweisen in Leh<strong>de</strong> und Leipe wur<strong>de</strong>n mit 125 T unterstützt.<br />

Marktstrukturverbesserung<br />

Die För<strong>de</strong>rung dient <strong>de</strong>r Anpassung <strong>de</strong>r Vermarktung von pflanzlichen und tierischen Produkten in<br />

Bezug auf Menge, Qualität und Art <strong>de</strong>s Angebotes an die Markterfor<strong>de</strong>rnisse. Unter <strong>de</strong>n Bedingungen<br />

<strong>de</strong>r weiteren Liberalisierung <strong>de</strong>s Weltmarktes sowie <strong>de</strong>r Osterweiterung <strong>de</strong>r EU gilt es, die Wettbe−<br />

werbsfähigkeit <strong>de</strong>r Verarbeitungs−, und Vermarktungsunternehmen für landwirtschaftliche Erzeug−<br />

nisse zu verbessern, um somit Voraussetzungen für Erlösvorteile <strong>de</strong>r Erzeuger zu schaffen.<br />

Die För<strong>de</strong>rintensität wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r neuen För<strong>de</strong>rperio<strong>de</strong> ab <strong>de</strong>m Jahr 2000 auf 35 % <strong>de</strong>r zuwen−<br />

28


dungsfähigen Ausgaben abgesenkt.<br />

Die insgesamt 22 bewilligten Investitionsmaßnahmen im Zeitraum 2000− 2002 betreffen nahezu alle<br />

landwirtschaftlichen Produkte, wobei das Obst und Gemüse mit 10 Maßnahmen <strong>de</strong>n Schwerpunkt<br />

bil<strong>de</strong>t.<br />

Für die Marktstrukturverbesserung und im Rahmen <strong>de</strong>s Marktstrukturgesetzes wur<strong>de</strong>n Investitions−<br />

beihilfen in Höhe von 3,0 Mill. , darunter 2,2 Mill. EU−Mittel aus <strong>de</strong>m EAGFL−Ausrichtung, aus−<br />

gezahlt. Im Rahmen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Marktstrukturgesetzes wur<strong>de</strong>n anerkannte Erzeugerge−<br />

meinschaften und <strong>de</strong>ren Vereinigungen mittels Start− und Investitionsbeihilfen unterstützt.<br />

Die Direktvermarktung bietet <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen Unternehmen die Möglichkeit, innerhalb eines<br />

begrenzten Marktsegmentes die Wertschöpfung durch Ausschaltung <strong>de</strong>r Verarbeitungs− und Han−<br />

<strong>de</strong>lsstufen zu erhöhen. Als arbeitsplatzintensive Veredlung landwirtschaftlicher Erzeugnisse leistet sie<br />

darüber hinaus im Rahmen <strong>de</strong>r Diversifizierung landwirtschaftlicher Unternehmen einen wichtigen<br />

Beitrag zur Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes. Das För<strong>de</strong>rprogramm wird flächen<strong>de</strong>ckend ohne<br />

regionale Differenzierung für konventionell und ökologisch wirtschaften<strong>de</strong> Unternehmen angeboten.<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n durch die Bereitstellung von För<strong>de</strong>rmitteln in Höhe von 2,4 Mill. Investitionen<br />

im Gesamtwert von 7,012 Mill. durchgeführt und 357 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Investiti−<br />

onsaufwand je Arbeitsplatz in Höhe von 19.641 liegt niedriger als im langjährigen Mittel (58.900 )<br />

und ist damit im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Wirtschaftsbereichen geringer. Die Differenzierung zwischen<br />

<strong>de</strong>n Landkreisen ergibt sich aus <strong>de</strong>r Antragslage und spezifischen territorialen Bedingungen (Tabelle<br />

4 im Anhang).<br />

Im Zeitraum von 1994 bis 2002 wur<strong>de</strong>n insgesamt 446 Maßnahmen mit einem Investitionsumfang<br />

von 41,8 Mill. durchgeführt, wofür 17,2 Mill. För<strong>de</strong>rmittel (75 % EAGFL, 25 % Lan<strong>de</strong>smittel) be−<br />

reitgestellt wur<strong>de</strong>n (Tabelle 5 im Anhang).<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n damit 947 Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. bestehen<strong>de</strong> Arbeitsplätze gesichert.<br />

Die Verteilung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel auf die einzelnen Warenbereiche wird vorrangig durch die Investiti−<br />

onsintensität <strong>de</strong>r einzelnen Produkte, das Kaufverhalten <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n in Ballungsräumen, Urlauber−<br />

zentren und ländlichen Gebieten bestimmt. Nach wie vor bil<strong>de</strong>n die Warenbereiche Fleisch, Obst und<br />

Gemüse (insbeson<strong>de</strong>re Spargel) mit 68 % <strong>de</strong>r geför<strong>de</strong>rten Unternehmen die Investitionsschwer−<br />

punkte (Tabelle 6 im Anhang).<br />

Im Jahr 2002 waren insgesamt 34 Erzeugergemeinschaften (EZG) und eine Vereinigung (Milch)<br />

nach <strong>de</strong>m Marktstrukturgesetz wirtschaftlich aktiv. Die 34 EZG unterglie<strong>de</strong>rn sich nach Warenbe−<br />

reichen wie folgt:<br />

Schlacht− und Zuchtvieh 10<br />

Rohmilch 10<br />

Eier und Geflügel 4<br />

Qualitätsgetrei<strong>de</strong>, Buchweizen 4<br />

Kartoffeln 2<br />

Qualitätsraps und pflanzliche Erzeugnisse<br />

zur technischen Verwendung o<strong>de</strong>r Energiegewinnung 3<br />

Tabak 1<br />

Die im Getrei<strong>de</strong>bereich avisierten Anerkennungen von neuen EZG konnte auch im Jahr 2002 noch<br />

nicht erfolgen.<br />

In <strong>de</strong>r Regel hat je<strong>de</strong> EZG konkrete Lieferverträge mit bestimmten Abnehmern, wobei die vertragli−<br />

chen Bindungen, wie vorangestellt, beson<strong>de</strong>rs im Rohmilch− und z.T. auch im Fleischbereich aus−<br />

geprägt sind.<br />

Die 34 EZG vermarkteten ca. 572.900 t Rohmilch, ca.501.100 St. Schlacht− und Zuchtvieh bzw.<br />

Schlachtvieh und Ferkel, ca. 7.050.000 St. Mastenten, ca. 28.307.000 St. Mastgeflügel (Hähnchen)<br />

und ca. 793.000 St. Puten sowie 190.000 t Speise− und Stärkekartoffeln, ca. 26.500 t Qualitätsge−<br />

trei<strong>de</strong>, 908 t Tabak und ca. 22.800 t Qualitätsraps für die technische Verwendung.<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n anteilig noch insgesamt 27.380 Startbeihilfen für drei Erzeugergemeinschaf−<br />

ten im Rahmen <strong>de</strong>s Marktstrukturgesetzes ausgezahlt.<br />

Es ist einzuschätzen, dass die Erzeugnisquantität und −qualität durch weitere Erzeugerbün<strong>de</strong>lung<br />

29


zw. qualitätsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Maßnahmen über die EZG noch weiter gestärkt wer<strong>de</strong>n muss, um auf <strong>de</strong>n<br />

relativ sensiblen Märkten mehr Preisstabilität zu erlangen. Möglicherweise bringt auch die Reform <strong>de</strong>s<br />

Marktstrukturgesetzes zusätzliche Anreize im Bereich <strong>de</strong>s Qualitäts− bzw. Umweltmanagements.<br />

Insgesamt existieren vier Erzeugerzusammenschlüsse für <strong>de</strong>n ökologischen Landbau, die in <strong>de</strong>n<br />

Bereichen Vieh und Fleisch, Eier, Getrei<strong>de</strong> und Obst und Gemüse aktiv sind und sich teilweise neu<br />

strukturiert haben. Die Erzeugerzusammenschlüsse haben einen Gesamtumsatz von 4.295.038 .<br />

Im Kalen<strong>de</strong>rjahr 2002 wur<strong>de</strong>n für die Erzeugerzusammenschlüsse abschlägig nur 8.412 ausge−<br />

reicht, im Folgejahr sind über Verpflichtungsermächtigungen weitaus höhere Beträge gebun<strong>de</strong>n.<br />

Die vier Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse, die 2001 eine Anerkennung nach <strong>de</strong>m neuen<br />

EU−Recht erhalten hatten, führten 2002 weitere Maßnahmen im Rahmen eines operationellen Pro−<br />

gramms durch, welches eine Laufzeit von insgesamt fünf Jahren hat. Darüber hinaus konnte zum<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2002 eine Erzeugergruppierung für die Kategorie Obst und Gemüse endgültig als<br />

Erzeugerorganisation bestätigt sowie ein zusätzlicher Erzeugerzusammenschluss ohne Inanspruch−<br />

nahme eines Anerkennungsplanes direkt als Erzeugerorganisation für die Kategorie Pilze anerkannt<br />

wer<strong>de</strong>n. Damit dürfte die Neuordnung von Erzeugerorganisationen mit Ausnahme <strong>de</strong>r Kategorie für<br />

die Verarbeitung von Obst und Gemüse abgeschlossen sein.<br />

Zur Unterstützung <strong>de</strong>r potentiellen Wachstumsbranche Obst und Gemüse, die jedoch an<strong>de</strong>rerseits<br />

durch komplizierte Marktverhältnisse und geringes Eigenkapital gekennzeichnet ist, hat das Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> in Fortsetzung auch für das Jahr 2002 eine einzelstaatliche Beihilfe in Höhe von<br />

153.300 als Verstärkung <strong>de</strong>r EU−Beihilfe entsprechend <strong>de</strong>r VO (EG) Nr. 2200/96, die sich auf ca.<br />

1.207.927 belief, bereitgestellt. Schwerpunkt dieser För<strong>de</strong>rung sind entgegen <strong>de</strong>m allgemeinen<br />

Trend Investitionsbeihilfen (bestehend aus EU− und Lan<strong>de</strong>sbeihilfen) in Höhe von insgesamt<br />

1.152.079 . Die anteilige Auszahlung <strong>de</strong>r Pauschalbeihilfe für die Erzeugergruppierung betrug<br />

80.000 .<br />

Im Jahr 2002 konnten die Erzeugerorganisationen die Vermarktungsmenge von Obst und Gemüse<br />

einschließlich Pilze um 13 % auf 70.500 t steigern (siehe Tabelle 2.4). Der Anteil für Obst ist gegen−<br />

über <strong>de</strong>m Vorjahr in etwa konstant geblieben (26.126 t 2002 zu 26.450 t 2001), jedoch <strong>de</strong>r Anteil bei<br />

Gemüse konnte gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um fast 26 % auf insgesamt 43.776 t gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Steigerung − auch die <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>ranzahl − ist auf die Berücksichtigung von zwei weiteren<br />

Erzeugerorganisationen, die ihren Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Gemüseproduktion haben, zurückzuführen<br />

(insgesamt sind jetzt 6 Erzeugerorganisationen anerkannt). Der Gesamtumsatz betrug wertmäßig<br />

52,1 Mill. und liegt damit etwa doppelt so hoch wie im Jahr 2001, was vornehmlich durch die hohe<br />

Wertschöpfung bei Spargel und Pilzen begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Tabelle 2.4: Vermarktungsmengen anerkannter Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse 1)<br />

Jahr Erzeuger−<br />

organisationen<br />

Anzahl<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

12<br />

11<br />

10<br />

10<br />

10<br />

5<br />

4<br />

4<br />

4<br />

6<br />

Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Anzahl<br />

221<br />

222<br />

202<br />

196<br />

199<br />

86<br />

90<br />

77<br />

61<br />

79<br />

Vermarktete Menge<br />

Obst und Gemüse<br />

(t)<br />

54.823<br />

64.983<br />

49.487<br />

46.523<br />

42.334<br />

29.451<br />

33.850<br />

37.022<br />

62.203<br />

70.500<br />

darunter aus eigener Erzeugung<br />

Obst (t) Gemüse<br />

(t)<br />

28.942<br />

25.287<br />

15.645<br />

18.370<br />

31.190<br />

17.940<br />

18.750<br />

18.713<br />

26.450<br />

26.126<br />

24.625<br />

35.908<br />

30.444<br />

25.268<br />

5.807<br />

11.195<br />

15.000<br />

16.952<br />

34.753<br />

43.776<br />

1) ab 1998 Erzeugerorganisationen mit Aktionsplänen, ab 2001 eine Erzeugerorganisation mit operationellem Programm<br />

2) ohne 4.353 t Interventionsware<br />

3) ohne 6.386 t Interventionsware<br />

4) ohne 692 t Interventionsware<br />

5) ohne 202 t Interventionsware<br />

6) ohne 833 t Interventionsware<br />

30<br />

eigene Erzeugung<br />

gesamt<br />

(t)<br />

53.567 2)<br />

61.196 3)<br />

46.089 4)<br />

43.638 5)<br />

36.997 6)<br />

28.085<br />

33.750<br />

35.665<br />

61.203<br />

69.902


Forstwirtschaft<br />

Die Zuwendungen im Rahmen <strong>de</strong>r GAK für die Durchführung forstwirtschaftlicher Maßnahmen<br />

betrug insgesamt 7,9 Mill. . Dabei wur<strong>de</strong>n vorrangig waldbauliche Maßnahmen, d.h. die Waldmeh−<br />

rung auf bisher nicht forstwirtschaftlich genutzten Flächen durch Erstaufforstung, die langfristige<br />

Überführung von Reinbestän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Umbau nicht standortgerechter Bestän<strong>de</strong> in stabile Misch−<br />

bestän<strong>de</strong>, Jungwuchs− und Jungbestandspflege sowie die Anlage von Schutzpflanzungen und<br />

Feldgehölzen mit Zuwendungen in Höhe von 6,4 Mill. geför<strong>de</strong>rt. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n die Grün−<br />

dungs− und Verwaltungsaufwendungen <strong>de</strong>r forstlichen Zusammenschlüsse mit 0,5 Mill. , die Maß−<br />

nahmen aufgrund neuartiger Waldschä<strong>de</strong>n mit 0,05 Mill. , <strong>de</strong>r forstwirtschaftliche Wegebau mit 0,3<br />

Mill. sowie die Erstaufforstung nach Artikel 31 <strong>de</strong>r VO(EG)1257/99 mit 0,7 Mill. geför<strong>de</strong>rt.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Forstwirtschaft kam zusätzlich zu <strong>de</strong>n GAK− Maßnahmen eine Lan<strong>de</strong>srichtlinie <strong>de</strong>s<br />

Ministeriums für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung über die Gewährung von Zuwen−<br />

dungen für die För<strong>de</strong>rung von Maßnahmen zur Umsetzung einer standortgerechten und naturnahen<br />

Waldbewirtschaftung zum Einsatz.<br />

In diesem Rahmen konnten im Jahre 2002 439.866 bewilligt wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen 421 T an die<br />

Zuwendungsempfänger ausgezahlt wor<strong>de</strong>n sind. Verpflichtungsermächtigungen für das Folgejahr<br />

sind in Höhe von 117.527 eingegangen wor<strong>de</strong>n.<br />

2002 erhielten 490 Personen die Anpassungshilfe für ältere Arbeitnehmer. Die Anpassungshilfe<br />

hilft landwirtschaftlichen Arbeitnehmern im Alter von über 50 Jahren bei Arbeitsplatzverlust infolge<br />

von Rationalisierung <strong>de</strong>r Produktion o<strong>de</strong>r Betriebsaufgabe, die Anpassung an die neue Situation zu<br />

erleichtern. Sie wird für <strong>de</strong>n Zeitraum vom Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m landwirtschaftlichen Arbeitsver−<br />

hältnis, längstens bis zur Vollendung <strong>de</strong>s 65. Lebensjahres bzw. bis zum Bezug <strong>de</strong>r Rente, gewährt.<br />

Dafür wur<strong>de</strong>n Mittel in Höhe von insgesamt 0,4 Mill. eingesetzt.<br />

Zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Leistungsprüfung in <strong>de</strong>r tierischen Erzeugung wur<strong>de</strong>n Zuschüsse in Höhe von<br />

1,7 Mill. für die Durchführung <strong>de</strong>r Milchleistungsprüfung durch <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>skontrollverband Bran−<br />

<strong>de</strong>nburg e.V. bereitgestellt. In diese Milchleistungsprüfung wur<strong>de</strong>n ca. 179.000 Kühe einbezogen. Für<br />

die Arbeit <strong>de</strong>s Kontrollrings für Mastschweine, Ferkel und Jungmasthammel beim <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen<br />

Schweineleistungskontrolle und Spezialisierung e.V. wur<strong>de</strong>n Zuwendungen in Höhe von 0,3 Mill.<br />

bereitgestellt.<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwicklung ländlicher Räume<br />

Bo<strong>de</strong>nordnung<br />

Bo<strong>de</strong>nordnungsverfahren (Flurbereinigung, Flurneuordnung) haben zum Ziel, durch Flächenneuge−<br />

staltung und Neuregelung <strong>de</strong>r Eigentumsverhältnisse an Grund und Bo<strong>de</strong>n die Produktionsbedin−<br />

gungen für die landwirtschaftlichen Unternehmen sowie für die gesamte Infrastruktur zu verbessern.<br />

Zunehmend begleiten sie Naturschutzprojekte und sonstige flächenbeanspruchen<strong>de</strong> öffentliche Vor−<br />

haben und tragen entschei<strong>de</strong>nd zu <strong>de</strong>ren sozialverträglichen, konfliktlösen<strong>de</strong>n Umsetzung bei.<br />

Im <strong>Bericht</strong>sjahr 2002 konnte die bran<strong>de</strong>nburgische Flurneuordnungsverwaltung zwei größere Flä−<br />

chenverfahren been<strong>de</strong>n.<br />

In Meyenburg in <strong>de</strong>r Prignitz wur<strong>de</strong> ein Bo<strong>de</strong>nordnungsverfahren über fast 5.000 ha mit 850 beteilig−<br />

ten Grun<strong>de</strong>igentümern zum Abschluss gebracht. Neben <strong>de</strong>r obligatorischen Neuordnung <strong>de</strong>s zer−<br />

splitterten und unwirtschaftlich geformten Grundbesitzes und <strong>de</strong>r Zusammenführung getrennten Bo−<br />

<strong>de</strong>n− und Gebäu<strong>de</strong>eigentums wur<strong>de</strong>n u.a. 16 private und 8 kommunale Maßnahmen im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Dorferneuerung realisiert, fast 5 km Wege ausgebaut, 7 km neue Alleen und 4 km neue Wind−<br />

schutzhecken angelegt. Zum Zwecke <strong>de</strong>s Gewässerschutzes wur<strong>de</strong>n auf einer Länge von 6 km an<br />

<strong>de</strong>r Stepenitz Flächen für die Ausweisung von Gewässerrandstreifen bereitgestellt und in Eigentum,<br />

Pflege und Unterhaltung <strong>de</strong>s Naturschutzbun<strong>de</strong>s Deutschland (NABU) als Träger <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

überführt. Einem im Verfahrensgebiet ansässigen Unternehmen mit ca. 350 Beschäftigten konnte<br />

binnen kürzester Frist <strong>de</strong>r Bau einer Halle auf Flächen mit bis dahin ungeklärten Eigentumsverhält−<br />

nissen ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Das zweite, in Stroh<strong>de</strong>hne (Westhavelland) abgeschlossene Bo<strong>de</strong>nordnungsverfahren erstreckte sich<br />

31


über ein Gebiet von 2.000 ha und betraf 461 beteiligte Grun<strong>de</strong>igentümer. Im Dorf und in <strong>de</strong>r Feldflur<br />

wur<strong>de</strong>n mehr als 14 km Wege neu gebaut o<strong>de</strong>r erneuert. Dem Naturpark wur<strong>de</strong>n Flächen im Umfang<br />

von 280 ha durch Erwerb o<strong>de</strong>r Vermittlung bereitgestellt und im Austausch <strong>de</strong>r dort landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen bedarfsgerecht im Naturschutzgebiet zugeteilt.<br />

Für die Flurbereinigung wur<strong>de</strong>n Zuwendungen in Höhe von insgesamt 12,2 Mill. , darunter 8,5 Mill.<br />

EU− Mittel aus <strong>de</strong>m EAGFL−Ausrichtung, ausgegeben. Die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Teilnehmer, erfor−<br />

<strong>de</strong>rliche Flurbeiträge durch Eigenleistungen zu erbringen, wur<strong>de</strong>n verbessert. Dies entlastet die Be−<br />

teiligten von z.T. erheblichen finanzielle Aufwendungen für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Infrastruk−<br />

tur und kann Impulse für das Dorfleben und <strong>de</strong>n Gemeinsinn <strong>de</strong>r ländlichen Bevölkerung setzen.<br />

Außerhalb <strong>de</strong>r GAK wur<strong>de</strong>n zur Finanzierung <strong>de</strong>r Verfahrenskosten großflächiger Flurneuord−<br />

nungsverfahren insgesamt 7,9 Mill. eingesetzt und hauptsächlich für vermessungstechnische<br />

Ingenieurarbeiten verwen<strong>de</strong>t.<br />

Mit Stand vom November 2002 sind 74 Flurneuordnungs−/ Flurbereinigungsverfahren mit einer Flä−<br />

che von insgesamt 146.464 ha anhängig.<br />

Bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Dorferneuerung verlagert sich zunehmend <strong>de</strong>r Schwerpunkt von <strong>de</strong>r Grund−<br />

erneuerung <strong>de</strong>r Dörfer auf die nachhaltige Entwicklung. Neben <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s dörflichen<br />

Wohnumfel<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n vor allem Maßnahmen geför<strong>de</strong>rt, die wirtschaftliche Impulse vermitteln, die<br />

Arbeits− und Lebensbedingungen verbessern sowie die dörfliche Gemeinschaft stärken. Der Erhalt<br />

typisch ländlicher Bausubstanz durch Umnutzung ist in diesem Zusammenhang von beson<strong>de</strong>rer<br />

Be<strong>de</strong>utung.<br />

Die Dorfentwicklung bleibt ein wesentliches Element <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolitik, weil die unmittelbaren Inte−<br />

ressen <strong>de</strong>r Bewohner angesprochen sowie private und kommunale Maßnahmen miteinan<strong>de</strong>r ver−<br />

knüpft wer<strong>de</strong>n können. Nur wo sich auch genügend Aktive zusammenfin<strong>de</strong>n und engagiert und mo−<br />

tiviert gemeinsame Ziele verfolgen, kann es auch zu einer nachhaltigen, bürgergetragenen Dorfent−<br />

wicklung kommen. Nachhaltigkeit heißt hier auch, kleinteilige Maßnahmen zu Netzwerken zu ver−<br />

knüpfen.<br />

Für die Dorfentwicklung wur<strong>de</strong>n 2002 im Rahmen <strong>de</strong>r GAK För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von 34,0 Mill. ,<br />

darunter 22,9 Mill. EU− Mittel aus <strong>de</strong>m EAGFL− Ausrichtung, bereitgestellt. Über 1.100 Maßnah−<br />

men, vorrangig zur Verbesserung <strong>de</strong>r Ortsgestaltung und <strong>de</strong>r innerörtlichen Verkehrsverhältnisse<br />

sowie zur Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz, wur<strong>de</strong>n unterstützt. So<br />

konnten u.a. 940 Gebäu<strong>de</strong>, darunter 433 Wohnhäuser und 309 landwirtschaftliche Gebäu<strong>de</strong>, saniert<br />

wer<strong>de</strong>n. vier landwirtschaftliche Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n zu Wohn− und Gewerbezwecken bzw. zu Ferien−<br />

wohnungen umgenutzt. Darüber hinaus erfolgte <strong>de</strong>r Ausbau von 35 Kilometer Straßen und Gehwe−<br />

gen einschließlich <strong>de</strong>r Straßenbeleuchtung.<br />

Die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

ländlichen Raumes (ELR) ist ein komplexes und flexibles Instrument, das auf <strong>de</strong>r Grundlage re−<br />

gionaler Entwicklungsschwerpunkte differenziert angewandt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Im Jahre 2002 wur<strong>de</strong>n im Rahmen dieses Programms einschließlich Son<strong>de</strong>rprogramm Mittel in Höhe<br />

von 27,8 Mill. eingesetzt. Der überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r Zuwendungen wur<strong>de</strong> zur Schaffung von<br />

kommunalen Infrastruktureinrichtungen für Freizeit, Erholung und Tourismus im ländlichen Raum<br />

eingesetzt. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n u.a. Maßnahmen zur Erhaltung und Wie<strong>de</strong>rbelebung <strong>de</strong>s regio−<br />

naltypischen, dörflichen kulturellen Erbes, zur Unterstützung <strong>de</strong>s dorftypischen Gewerbe−, Hand−<br />

werks− und Dienstleistungssektors sowie zum Um− und Ausbau leerstehen<strong>de</strong>r dörflicher Bausub−<br />

stanz zu kommunalen Gemeinschaftseinrichtungen geför<strong>de</strong>rt.<br />

Diese Richtlinie bietet umfassen<strong>de</strong> Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

durch die Diversifizierung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Tätigkeit, durch die Anwendung mo<strong>de</strong>rner Informati−<br />

onstechnologien aber auch durch die Erschließung neuer Märkte für Produkte und Dienstleistungen.<br />

In Verbindung mit <strong>de</strong>r Dorferneuerung kann so die Dorfentwicklung weiter vorangebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur nachhaltigen Entwicklung und Verbesserung <strong>de</strong>r für die Land− und Forstwirtschaft erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Infrastruktur wur<strong>de</strong>n für die För<strong>de</strong>rung kulturbautechnischer Maßnahmen insgesamt 1,1 Mill. , für<br />

Projekte zum Beispiel zur Vermin<strong>de</strong>rung von Stoffausträgen und von Bo<strong>de</strong>nabtrag geför<strong>de</strong>rt.<br />

Dem ländlichen Wegebau dienten insgesamt 18,9 Mill. . Mit <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen<br />

Wegebau zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Mitteln konnten 87,7 km landwirtschaftliche Wege und 60,5 km<br />

Ortsverbindungswege gebaut wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n 2.196 Bäume, 2.780 Meter Wind−<br />

32


schutzhecken gepflanzt und 17 Brücken gebaut.<br />

Ein <strong>de</strong>utlicher Bedarf besteht bei <strong>de</strong>r weiteren Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Tourismus (Urlaub und<br />

Freizeit auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>) in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Auf diesem Gebiet liegen ein<strong>de</strong>utige Wachstumspotenziale<br />

für die ländlichen Regionen.<br />

Diese Angebote umfassen Urlaub auf <strong>de</strong>m Bauernhof, auf Pfer<strong>de</strong>− und Reiterhöfen, in Landgasthö−<br />

fen, Landpensionen und −hotels, in Ferienwohnungen und Privatzimmern.<br />

2002 wur<strong>de</strong>n insgesamt 400.456 För<strong>de</strong>rmittel für Urlaub und Freizeit auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> bereitgestellt.<br />

Damit konnten u.a. 35 Beherbergungsmöglichkeiten, 34 Freizeiteinrichtungen sowie 68 Betten ge−<br />

schaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Vernetzung und Vermarktung <strong>de</strong>r Angebote erfolgt im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> durch <strong>de</strong>n Verein zur<br />

För<strong>de</strong>rung von Urlaub und Freizeit auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e.V. Zur Durchführung dieser Ak−<br />

tivitäten erhielt <strong>de</strong>r Verein eine Projektför<strong>de</strong>rung in Höhe von 229.933 .<br />

Die Entwicklung und Vermarktung <strong>de</strong>r Angebote erfolgt unter <strong>de</strong>r Marke "Landurlaub in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>"<br />

in enger Kooperation mit an<strong>de</strong>ren Vereinen und Verbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s ländlichen Raumes, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>m Verband zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Agrar− und Ernährungswirtschaft − pro agro −, <strong>de</strong>m Verein zur<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Direktvermarktung in Berlin und <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e.V., <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sbauernverband und<br />

<strong>de</strong>m Landfrauenverband. Dabei wur<strong>de</strong>n sich ergänzen<strong>de</strong> Angebote von allen Seiten genutzt und<br />

gezielt Synergieeffekte herbeigeführt.<br />

So hat <strong>de</strong>r Verein Landurlaub zur weiteren Stärkung <strong>de</strong>s Wirtschaftsfaktors Pferd in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

einen Arbeitskreis <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Pfer<strong>de</strong>höfe gegrün<strong>de</strong>t und sich mit einem Spezialangebot auf <strong>de</strong>r<br />

Hippologica präsentiert. Der Arbeitskreis <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Landgasthöfe bemüht sich hingegen um die<br />

Vernetzung <strong>de</strong>r landtouristischen Angebote mit <strong>de</strong>n Produkten <strong>de</strong>r Region und führte lan<strong>de</strong>sweite<br />

Aktionen wie Milch−, Spargel−, Kartoffel−, Gänse− und Entenwochen durch. Die Werbung für die<br />

Angebote erfolgte durch <strong>de</strong>n Katalog "Landurlaub in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und Einkaufen beim Bauern 2002",<br />

<strong>de</strong>r als einziger in Deutschland Landurlaubsangebote und die Angebote von Direktvermarktern zu−<br />

sammenfasst, sowie durch das Internet. Der Verein beteiligte sich an Messen und Veranstaltungen,<br />

so <strong>de</strong>r IGW, <strong>de</strong>r ITB, <strong>de</strong>r BraLa, <strong>de</strong>m <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Reisemarkt. Nach Befragungen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Vereins lag die Auslastung <strong>de</strong>r Mitgliedsbetriebe mit etwa 1,1 Mill. Übernachtungen bei etwa 45<br />

% und damit um ca. 10 % über <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt. Nach <strong>de</strong>r Auswertung einer mit <strong>de</strong>r Tou−<br />

rismus−Marketing <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> GmbH lan<strong>de</strong>sweit durchgeführten Gästebefragung bei Landurlaub−<br />

sanbietern wird dies u.a. auf einen vergleichsweise hohen Anteil von Stammgästen, ein überdurch−<br />

schnittliches Preis−Leistungs−Verhältnis und eine gute Gastfreundschaft <strong>de</strong>r Landurlaubsanbieter<br />

zurückgeführt.<br />

Die Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) ist ein sehr geeignetes informatives, handlungs−<br />

orientiertes Planungsinstrument für eine nachhaltige, integrierte Entwicklung ländlicher Räume. Sie<br />

wird als Entwicklungsplanung genutzt, um Konfliktbereiche, Entwicklungsmöglichkeiten und Ent−<br />

scheidungsbedarf in <strong>de</strong>r Region unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Agrarstruktur aufzuzeigen.<br />

Landnutzungskonzeptionen und gebietsspezifische Leitbil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r AEP erarbeitet.<br />

Zu<strong>de</strong>m zeigt die AEP Vorschläge für regionale und lokale Handlungskonzepte und umsetzbare<br />

Maßnahmen auf. Die AEP wird durch Zuschüsse, die von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes<br />

abhängig sind, geför<strong>de</strong>rt. Im Haushaltsjahr 2002 betrugen die finanziellen Aufwendungen zur För<strong>de</strong>−<br />

rung <strong>de</strong>r AEP 1,2 Mill. .<br />

Hochwasserschutz<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 insgesamt 27,9 Mill. eingesetzt.<br />

Mit <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rmitteln für das Deichbauprogramm wur<strong>de</strong> vor allem <strong>de</strong>r Hochwasserschutz an <strong>de</strong>r<br />

O<strong>de</strong>r fortgeführt. Dafür wur<strong>de</strong>n 20,4 Mill. ausgegeben.<br />

Im Jahre 2002 wur<strong>de</strong> die Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Landschaftswasserhaus−<br />

haltes erstmalig wirksam. Mit dieser Richtlinie wur<strong>de</strong>n Maßnahmen geför<strong>de</strong>rt, die sowohl einem op−<br />

timierten Wasserrückhalt dienen als auch die Wasserqualität verbessern. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 2002<br />

Maßnahmen in Höhe von 7,4 Mill. bewilligt, bisher wur<strong>de</strong>n 3,8 Mill. ausgezahlt.<br />

33


Die Richtlinie zur Sanierung und naturnahe Entwicklung von Gewässern mit <strong>de</strong>r Zielsetzung für eine<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Gewässergüte und zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung eines naturnahen Zu−<br />

stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Oberflächengewässer ist mit einem finanziellen Volumen von 0,9 Mill. umgesetzt<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Absatzför<strong>de</strong>rung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Qualitätserzeugnissen<br />

Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vermarktung von Produkten <strong>de</strong>r Agrar− und Ernährungswirtschaft ist bei einem<br />

gesättigten Lebensmittelmarkt für die Wertschöpfung im ländlichen Raum bei einer agrarisch ge−<br />

prägten Region wie <strong>de</strong>m Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> von großer Be<strong>de</strong>utung. Vor diesem Hintergrund wur<strong>de</strong><br />

auch 2002 <strong>de</strong>r Verband zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Agrar− und Ernährungswirtschaft e.V. −pro agro− mit 1,2<br />

Mill. bei <strong>de</strong>r Durchführung von Messen und Ausstellungen zur Absatzför<strong>de</strong>rung regionaler Produkte<br />

geför<strong>de</strong>rt. Im Rahmen <strong>de</strong>s Operationellen Programms wur<strong>de</strong>n die Qualitätsprogramme <strong>de</strong>s Verban−<br />

<strong>de</strong>s pro agro mit 261 T geför<strong>de</strong>rt.<br />

2.3 Ausbildung und Weiterbildung<br />

2.3.1 Ausbildung<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r beruflichen Erstausbildung ist die Zahl <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im ersten Ausbildungs−<br />

jahr gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr leicht gestiegen. Damit ist die Landwirtschaft <strong>de</strong>r einzige Ausbildungs−<br />

bereich mit steigen<strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n sowohl bei <strong>de</strong>r Gesamtzahl als auch bei <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />

neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im 1. Ausbildungsjahr. Die Zahl <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im<br />

Beruf Landwirt/in ist um 48 % im Vergleich zum Vorjahr (Tabelle 2.5) auf das höchste Niveau seit<br />

1992 angewachsen. Die Anzahl <strong>de</strong>r Ausbildungsverhältnisse im Gartenbau, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r<br />

Fachrichtung Garten− und Landschaftsbau, ist dagegen weiter rückläufig (Tabelle 2.6). Insgesamt<br />

gesehen hat sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r klassischen dualen betrieblichen Ausbildung im Agrarbereich auf<br />

vergleichsweise ansprechen<strong>de</strong>m Niveau stabilisiert (Tabelle 7 im Anhang).<br />

Mit insgesamt 585 Unternehmen ist die Zahl <strong>de</strong>r aktiven Ausbildungsbetriebe im Jahr 2002 erneut<br />

gestiegen (2001: 566 Unternehmen).<br />

Tabelle 2.5: Anzahl <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in ausgewählten Agrarberufen im 1. Ausbildungsjahr<br />

1998−2003 (Stichtag: 31.12.2002)<br />

Beruf 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03<br />

gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl. gesamt weibl.<br />

Landwirt/in 186 22 184 13 190 16 159 10 236 17<br />

Tierwirt/in 96 61 72 35 65 42 79 44 82 41<br />

Gärtner/in 243 83 239 66 241 73 229 77 202 58<br />

Pfer<strong>de</strong>wirt/in 53 47 65 53 75 63 70 59 72 60<br />

Forstwirt/in 79 14 67 8 73 11 76 6 65 6<br />

Sonstige 102 31 113 39 113 46 144 42 124 30<br />

Insgesamt 759 258 740 214 757 251 757 238 781 212<br />

34


Tabelle 2.6: Ausbildungsverhältnisse Gärtner/in, Fachrichtung Garten− und Landschaftsbau (Stichtag:<br />

31.12.2002)<br />

Jahr Anzahl gesamt Gesamtanzahl /Anzahl betrieblicher Ausbildungsverhältnisse<br />

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr<br />

2000 419 137 / 98 158 / 80 124 / 55<br />

2001 399 125 / 69 126 / 89 148 / 80<br />

2002 396 103 / 54 113 / 64 180 / 84<br />

Sowohl die Behin<strong>de</strong>rtenausbildung als auch die Hauswirtschaftshelfer/innen−Ausbildung nach § 48<br />

Berufsbildungsgesetz, die durch die Arbeitsämter vermittelt wird, war mit 204 Ausbildungsplätzen<br />

wie<strong>de</strong>r leicht rückläufig (2001: 230 Ausbildungsplätze). Allerdings stieg das Verhältnis von Garten−<br />

baufachwerker/innen zu Gärtner/innen weiterhin und liegt 2002 sogar bei 46 % (1998: 30 %).<br />

Lehrgänge <strong>de</strong>r überbetrieblichen Ausbildung wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rum in <strong>de</strong>n vertraglich gebun<strong>de</strong>nen<br />

Ausbildungseinrichtungen im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> durchgeführt. In <strong>de</strong>r MLUA Oranienburg wur<strong>de</strong>n<br />

insgesamt 261 Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> aus 39 Ausbildungsbetrieben in milchwirtschaftlichen Berufen ausge−<br />

bil<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>r Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Großbeeren erfolgte die überbetriebliche Aus−<br />

bildung für Gärtner <strong>de</strong>r Fachrichtungen Produktionsgartenbau sowie Garten− und Landschaftsbau.<br />

Die Stiftung Preußisches Haupt− und Landgestüt Neustadt/Dosse behielt die überbetriebliche Aus−<br />

bildung für die Pfer<strong>de</strong>wirte <strong>de</strong>r Fachrichtung Zucht und Haltung bei. Weitere Lehrgänge für Bran−<br />

<strong>de</strong>nburger Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> in an<strong>de</strong>ren Agrarberufen wur<strong>de</strong>n wie bisher in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

durchgeführt. Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r "Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r überbetrieblichen Ausbildung"<br />

wur<strong>de</strong> die überbetriebliche Ausbildung mit ESF− und Lan<strong>de</strong>smitteln in Höhe von 565.800 geför<strong>de</strong>rt.<br />

Hochwasserbedingte Lehrgangsausfälle an <strong>de</strong>r LVA in I<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n in 2003 nachgeholt.<br />

Die Prüfungsergebnisse sind im Vergleich zum Vorjahr in <strong>de</strong>n Berufen Landwirt/in, Pfer<strong>de</strong>wirt/in und<br />

Fischwirt/in besser gewor<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Gesamtbilanz haben sie sich im Wesentlichen jedoch nicht<br />

verän<strong>de</strong>rt. So ist beim Beruf Tierwirt/in und bei einigen Fachrichtungen <strong>de</strong>s Berufes Gärtner/in eine<br />

<strong>de</strong>utliche Verschlechterung eingetreten (Tabelle 2.7). Dabei wer<strong>de</strong>n die Prüfungsergebnisse im Beruf<br />

Gärtner/in in <strong>de</strong>r Fachrichtung Garten− und Landschaftsbau wie<strong>de</strong>rum durch die relativ hohe Zahl<br />

von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in außerbetrieblichen Bildungsverhältnissen beeinflusst, die mit einer Beste−<br />

hensquote von nur 31 % in die Bilanz 2002 eingehen.<br />

Tabelle 2.7: Anteil <strong>de</strong>r bestan<strong>de</strong>nen 1. Abschlussprüfungen (%) in ausgewählten Agrarberufen 1997−<br />

2002<br />

Beruf 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Landwirt/in 83,6 71,3 42,7 68,5 66,7 70,5<br />

Tierwirt/in 61,5 66,4 54,0 62,7 63,8 58,3<br />

Gärtner/in 53,8 52,7 66,8 57,2 63,6 52,4<br />

Pfer<strong>de</strong>wirt/in 65,4 75,0 38,7 64,7 77,8 83,8<br />

Forstwirt/in 93,8 84,7 88,2 76,0 85,5 85,7<br />

Fischwirt/in 75,0 58,0 88,8 66,7 80,0 81,8<br />

Mit Beginn <strong>de</strong>s Ausbildungsjahres 2001/2002 wur<strong>de</strong> für Landwirte ein doppelqualifizieren<strong>de</strong>r Bil−<br />

dungsgang eingerichtet. In <strong>de</strong>r 3jährigen Ausbildungszeit kann neben <strong>de</strong>m Berufsabschluss als<br />

Landwirt/in auch die Fachhochschulreife erworben wer<strong>de</strong>n. Diese Ausbildungsmöglichkeit stellt eine<br />

Variante dar, die Ausbildung zum/r Landwirt/in attraktiver zu gestalten und somit zusätzlich Anreize<br />

für gute Schulabgänger zu schaffen, diesen Beruf zu ergreifen. Aber sie bietet auch <strong>de</strong>n Unterneh−<br />

men eine gute Chance, fähigen jungen Menschen eine schnellere Entwicklungsmöglichkeit für eine<br />

spätere berufliche Tätigkeit im Leitungsbereich eines landwirtschaftlichen Unternehmens zu gewäh−<br />

ren. Am Oberstufenzentrum Pritzwalk konnte im September 2002 <strong>de</strong>r 2. Durchgang mit 25 Teilneh−<br />

mern beginnen (2001: 13 Teilnehmer).<br />

35


2.3.2 Berufliche Weiterbildung<br />

Abschlussbezogene Weiterbildung<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r beruflichen Fortbildung nahmen 83 Anwärter/innen (darunter 19 Frauen) an <strong>de</strong>r<br />

Meisterprüfung teil, davon 37 (6) Landwirtschafts−, 18 (9) Gärtner− und 4 (2) Pfer<strong>de</strong>wirtschaftsmeis−<br />

ter/innen sowie 2 Tierwirtschaftsmeisterinnen und 22 Forstwirtschaftsmeister. Darüber hinaus legten<br />

27 (2) Fachagrarwirt/innen Baumpflege und 2 (1) Lebensmittelkontrolleur/innen ihre Prüfung ab. Im<br />

Jahr 2002 legten 13 (8) Natur− und Landschaftspfleger/innen und 8 Forstmaschinenführer ihre Prü−<br />

fungen ab.<br />

Mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2002/2003 nahmen am Oberstufenzentrum Wer<strong>de</strong>r/Schulteil Groß Kreutz<br />

15 Teilnehmer/innen (darunter 3 Frauen) im Rahmen <strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m Schuljahr 1999/2000 begonnenen<br />

Schulversuchs die Fachschulausbildung zum/zur "Staatlich geprüfte/n Techniker/in Gartenbau" und<br />

"Staatlich geprüfte/n Techniker/in Landbau" auf.<br />

Lernnachfrage/Bedarfsermittlung<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n vom Lan<strong>de</strong>samt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

"Analyse <strong>de</strong>s landwirtschaftlichen Fachkräfte− und Bildungsbedarfs im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>" vorgelegt.<br />

Die ausführliche Fassung <strong>de</strong>r Analyse ist im Internet unter<br />

www.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/land/mlur/bildung/bedarf02.pdf zu fin<strong>de</strong>n. Die Analyseergebnisse wur<strong>de</strong>n im<br />

Rahmen von sechs regionalen Bildungskonferenzen vorgestellt und gemeinsam mit an <strong>de</strong>r berufli−<br />

chen Nachwuchsgewinnung beteiligten Akteuren beraten, so dass Schlussfolgerungen für die Aus−<br />

und Weiterbildung sowie Fachkräftegewinnung gezogen wer<strong>de</strong>n konnten. Die Analyse zeigte unter<br />

an<strong>de</strong>rem eine weitgehend einheitliche Bewertung <strong>de</strong>r Notwendigkeit bzw. Wichtigkeit ausgewählter<br />

Weiterbildungsthemen durch die befragten Betriebsleiter. Für die Bildungsträger erwächst daraus die<br />

Aufgabe, <strong>de</strong>m Bedarf an Bildungsangeboten zu <strong>de</strong>n als "wichtig" eingestuften produktionsorientierten<br />

Themen Rechnung zu tragen und an<strong>de</strong>rerseits auch solche für Betriebe be<strong>de</strong>utungsvollen aber<br />

subjektiv als "weniger wichtig" eingeschätzte Themen wie "Recht" und "Mitarbeiterführung/Perso−<br />

nalmanagement" zu vermitteln.<br />

Partnerschaften<br />

Die Politik <strong>de</strong>s MLUR, die Prozesse im Rahmen <strong>de</strong>r Aus−, Fort− und Weiterbildung so zu steuern,<br />

dass möglichst viele Akteure die Verantwortung für die Gestaltung <strong>de</strong>r Agrarbildung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

tragen können, wur<strong>de</strong> fortgeführt. Die o.g. Regionalkonferenzen fan<strong>de</strong>n eine gute Resonanz. Aus−<br />

gehend davon wird die Zusammenarbeit von Bildungsträgern, Verwaltung und Praxis weitergeführt<br />

und intensiviert.<br />

Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2001 berief das MLUR einen Arbeitskreis zur Sicherung <strong>de</strong>s landwirtschaftlich−<br />

gärtnerischen Fachkräftebedarfs. Ihm gehören Vertreter <strong>de</strong>r berufsständischen Verbän<strong>de</strong> (ein−<br />

schließlich Landfrauen), die Zuständige Stelle für berufliche Bildung, Bildungsträger sowie eine Ver−<br />

treterin <strong>de</strong>s Projektes "Regiokompetenz Ausbildung" <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sinstitutes für Berufsbildung an. Zu<br />

<strong>de</strong>n Beratungen wer<strong>de</strong>n fakultativ potentielle Kooperationspartner eingela<strong>de</strong>n z.B. das "Netzwerk<br />

Zukunft: Schule+Wirtschaft" und "complan" als Vertreter <strong>de</strong>r Regionalparks in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />

Lernkultur / Bildungszugang<br />

Die Teilhabe am Prozess <strong>de</strong>s lebenslangen Lernens setzt die Motivation <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n und die<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Beteiligungsmöglichkeiten voraus. Ein wesentliches Element ist die Unterstützung<br />

von Informations−, Beratungs− und Orientierungsleistungen durch das MLUR. Dies erfolgt durch<br />

Publikationen, die Präsentation auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s MLUR und im "Grünen Bildungskatalog" <strong>de</strong>s<br />

BMVEL, durch Präsentation auf <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Landwirtschaftssaustellung sowie die Betei−<br />

ligung <strong>de</strong>r Bildungsträger am bun<strong>de</strong>sweiten Lernfest.<br />

Der Zugang zu Bildungsangeboten wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> durch zentrale Angebote für Führungskräfte<br />

in <strong>de</strong>r BLAk, durch Lan<strong>de</strong>seinrichtungen und durch die Einrichtungen <strong>de</strong>r außeruniversitären Agrar−<br />

forschung sowie durch <strong>de</strong>zentrale Angebote <strong>de</strong>r sieben Regionalstellen für Bildung im Agrarbe−<br />

reich (RBA − Bad Liebenwerda, Jüterbog, Oranienburg, Perleberg, Prenzlau, Seddiner See, Seelow)<br />

und an<strong>de</strong>rer Bildungsanbieter gewährleistet.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r "Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Berufsbildung im ländlichen Raum" wur<strong>de</strong>n 236 Bil−<br />

dungsmaßnahmen mit 4.800 Teilnehmern (darunter 34 % Frauen) geför<strong>de</strong>rt. Darin enthalten sind die<br />

zentral im Land angebotenen 46 Bildungsmaßnahmen <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Landwirtschafts−<br />

36


aka<strong>de</strong>mie (BLAk) mit insgesamt 532 Teilnehmern (32 % Frauen), darunter 482 Führungskräfte<br />

landwirtschaftlicher Unternehmen und 41 Agrarberater (Tabelle 8 im Anhang).<br />

Zentrale Bildungsangebote wur<strong>de</strong>n ebenfalls vom Lan<strong>de</strong>samt für Verbraucherschutz und Land−<br />

wirtschaft (LVL) an <strong>de</strong>n einzelnen Standorten <strong>de</strong>r Abteilung Landwirtschaft und Gartenbau und in<br />

Kooperation mit Partnern unterbreitet. Der Bereich Landwirtschaft <strong>de</strong>s LVL konnte in 62 Veranstal−<br />

tungen 4.886 Teilnehmer und <strong>de</strong>r Bereich Gartenbau in 13 Veranstaltungen 1.535 Interessenten<br />

verzeichnen.<br />

In <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Landwerkstatt "Schule für Dorf und Flur" fan<strong>de</strong>n im letzten Jahr 15<br />

Grundseminare (250 Teilnehmer, darunter 97 Frauen), 10 Fachseminare (158 Teilnehmer, darunter<br />

71 Frauen) und 2 Fachexkursionen (36 Teilnehmer, darunter 18 Frauen) statt. Die MLUA Oranien−<br />

burg führte 31 milchwirtschaftliche Weiterbildungskurse mit insgesamt 804 Teilnehmern zu 10<br />

Themen durch.<br />

Mittelausstattung<br />

Durch die "Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Berufsbildung im ländlichen Raum" (LBb) wur<strong>de</strong>n<br />

insgesamt 1.064.000 bereitgestellt. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n die Bildungsmaßnahmen <strong>de</strong>r Land−<br />

werkstatt "Schule für Dorf und Flur" mit Lan<strong>de</strong>smitteln in Höhe von 37.500 geför<strong>de</strong>rt. Im Rah−<br />

men <strong>de</strong>r "Richtlinie zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Qualifizierung in kleinen und mittleren Unternehmen"<br />

wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 För<strong>de</strong>rmittel <strong>de</strong>s MASGF in Höhe von 17.400 für Bildungsmaßnahmen im<br />

Agrarbereich ausgezahlt. Damit wur<strong>de</strong> die Teilnahme von 24 Personen (darunter 15 Frauen) an 2<br />

Bildungsmaßnahmen geför<strong>de</strong>rt.<br />

2.4 För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Frauen und Jugend im ländlichen Raum<br />

Der Strukturwan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Landwirtschaft wirkt sich nachhaltig auf die Arbeits− und Lebenssituation<br />

<strong>de</strong>r Menschen im ländlichen Raum aus. Das politische Ziel <strong>de</strong>r ganzheitlichen Entwicklung <strong>de</strong>s länd−<br />

lichen Raumes ist nicht ohne Beteiligung möglichst großer Teile <strong>de</strong>r Bevölkerung, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

Frauen zu erreichen.<br />

Als Interessenvertretung <strong>de</strong>r Frauen auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> war <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Landfrauenverband<br />

e.V. (BLV) aktiv und wur<strong>de</strong> durch die Lan<strong>de</strong>sregierung unterstützt.<br />

Frauen leisten wichtige Beiträge für die nachhaltige Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes und er−<br />

schließen sich eigenständige Einkommensalternativen.<br />

Als Ansprechpartner für alle Frauen entwickelt <strong>de</strong>r Verband vielfältige Aktivitäten. Die organisierten<br />

Veranstaltungen sind thematisch breit gefächert. Die meisten Frauen sind ehrenamtlich tätig. Das<br />

Engagement erstreckt sich im sozialen Bereich, im Umwelt− und Naturschutz, in Kultur und Brauch−<br />

tumspflege, in Fortbildungs− und Vereinsarbeit.<br />

Eine beträchtliche Anzahl von Mitglie<strong>de</strong>rn verfügt über einen Sitz in parlamentarischen Gremien. Als<br />

Interessenvertretung <strong>de</strong>r Frauen ist <strong>de</strong>r Verband ein gefragter Partner <strong>de</strong>r Politik und eine unver−<br />

zichtbare Stütze <strong>de</strong>s gesellschaftlichen Lebens gewor<strong>de</strong>n.<br />

Zur Unterstützung einer kontinuierlichen Arbeit <strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Landfrauenverband e.V., mit ca.<br />

1.200 Mitglie<strong>de</strong>rn stellte das MLUR 2002 <strong>de</strong>m Verband 25.000 zur Verfügung, insbeson<strong>de</strong>re für die<br />

Koordinierung und Anleitung <strong>de</strong>r ehrenamtlichen Tätigkeiten von Frauen im ländlichen Raum. Darü−<br />

ber hinaus wur<strong>de</strong>n arbeitsmarktpolitische und qualifizieren<strong>de</strong> Projekte fortgeführt:<br />

• Konzipierung und Organisation von Bildungsveranstaltungen für Frauen im ländlichen Raum.<br />

Dieses Projekt wur<strong>de</strong> im Rahmen von Strukturanpassungsmaßnahmen mit 6.600 geför−<br />

<strong>de</strong>rt.<br />

• Aktivitäten <strong>de</strong>s BLV zur Unterstützung von Maßnahmen <strong>de</strong>r Absatzför<strong>de</strong>rung (z.B. Lan<strong>de</strong>s−<br />

erntefest, regionale Projekte) im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit pro agro. Dieses<br />

wur<strong>de</strong>n mit 74.000 unterstützt.<br />

• Erarbeitung einer Broschüre zum 10−jährigen Bestehen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s.<br />

• "Venus − Vereint gegen Brustkrebs in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>": Der BLV ist Kooperationspartner <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft Onkologie. Gemeinsam führen sie zu o.g. Thema Veranstaltun−<br />

gen durch, in <strong>de</strong>nen Frauen Aufklärung erhalten und befähigt wer<strong>de</strong>n sollen selbstständige<br />

37


Untersuchungen durchzuführen.<br />

• Initiativbüro im ländlichen Raum: Das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> unterstützt als Beitrag zur Umset−<br />

zung <strong>de</strong>r europäischen Beschäftigungsstrategie auf kommunaler Ebene eine gezielte För<strong>de</strong>−<br />

rung von Initiativen. Die Aufgabe <strong>de</strong>s Initiativbüros besteht darin, kommunale Initiativen für<br />

neue Beschäftigungen anzuregen, Mikroprojekte mit einem För<strong>de</strong>rvolumen bis 10.000 zu<br />

unterstützen, <strong>de</strong>ren Umsetzung zu begleiten und Aktivitäten zu vernetzen. Darüber hinaus<br />

wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung an die Projektträger ausgereicht und die ordnungsgemäße Abrechnung<br />

<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel übernommen.<br />

Als anerkannter freier Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe unterstützt <strong>de</strong>r Berlin− <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische− Landju−<br />

gend e.V. (B.B.L.) junge Menschen im ländlichen Raum und versucht, die Lebensbedingungen für<br />

sie in <strong>de</strong>n Dörfern attraktiver zu gestalten und so die Abwan<strong>de</strong>rung einzuschränken. Die Wirksamkeit<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Landjugend hat sich im Jahr 2002 spürbar verbessert. Ergebnis einer qualifizierten<br />

Öffentlichkeitsarbeit (Darstellungen im Internet und in Publikationen) ist unter an<strong>de</strong>rem eine gestie−<br />

gene Nachfrage <strong>de</strong>r Jugendlichen nach Jugendbegegnungen, nicht nur mit Jugendlichen aus Bran−<br />

<strong>de</strong>nburg son<strong>de</strong>rn auch aus Polen und Frankreich sowie Betreuerschulungen. Wichtige Ereignisse<br />

waren die 48 Stun<strong>de</strong>naktionen, in <strong>de</strong>r in 11 Landkreisen von 86 Gruppen mit etwa 1.350 Jugendli−<br />

chen gemeinnützige Tätigkeiten geleistet wur<strong>de</strong>n und die Hochwasserhilfe. Etwa 200 Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n<br />

Hochwassergebieten Sachsen und Tschechien verbrachten 10 Tage im Landjugendferienlager Pre−<br />

below. Die Unterstützung <strong>de</strong>r Familien konnte nur dank <strong>de</strong>r außeror<strong>de</strong>ntlich schnellen Hilfe <strong>de</strong>r Lan−<br />

<strong>de</strong>sregierung erfolgen, da sie die Mittel für die Übernachtung und Verpflegung zur Verfügung stellte.<br />

Hun<strong>de</strong>rte Bürger, aber auch Institutionen, Vereine, Firmen und Parteien halfen mit Sachspen<strong>de</strong>n und<br />

finanziellen Mitteln. Eine Reihe von Schulen und Jugendclubs sammelten Bekleidung, Schulsachen,<br />

aber auch Geld. Busunternehmen boten ihre Hilfe an, eine Getränkefirma aus Bad Liebenwerda<br />

spen<strong>de</strong>te mehrere Paletten Getränke, eine private Initiative sammelte in Kyritz, junge Leute stellten<br />

nach einem Besuch spontan einen LKW zur Verfügung und das Kin<strong>de</strong>rerholungswerk organisierte<br />

einen Aufenthalt in Berlin. Spen<strong>de</strong>ngüter im Wert von mehr als 20.000 wur<strong>de</strong>n gesammelt und für<br />

die Ferienaktionen in Prebelow, für eine Spen<strong>de</strong>nfahrt nach Tschechien und für eine Schule in<br />

Sachsen eingesetzt. Die B.B.L. ist Mitglied im Lan<strong>de</strong>sjugendring und wird wie die an<strong>de</strong>ren Jugend−<br />

verbän<strong>de</strong> auch durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport aus Mitteln <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjugend−<br />

plans geför<strong>de</strong>rt. Aus diesen Mitteln wer<strong>de</strong>n anteilig die Personal− und Sachkosten <strong>de</strong>r Geschäfts−<br />

stelle gezahlt und ein Bildungsreferent sowie Maßnahmen <strong>de</strong>r außerschulischen Jugendarbeit und<br />

an<strong>de</strong>re Vorhaben geför<strong>de</strong>rt. Die Höhe <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r B.B.L. aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjugendplan im Jahre<br />

2002 betrug 103.820 . Zur Arbeit <strong>de</strong>r weiteren freien Träger <strong>de</strong>r Jugendhilfe und zu <strong>de</strong>n Angeboten<br />

<strong>de</strong>r Jugendarbeit im ländlichen Raum wird auf das entsprechen<strong>de</strong> Kapitel <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>r− und Jugend−<br />

berichts <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung verwiesen. Das MLUR unterstützte im Rahmen von Projekten die Arbeit<br />

<strong>de</strong>r B.B.L. 2002 in Höhe von 78.145 .<br />

2.5 Agrarforschung<br />

Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Mehrlän<strong>de</strong>reinrichtungen haben auch im<br />

Jahr 2002 in enger Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren nationalen und internationalen Lehr− und For−<br />

schungseinrichtungen und mit <strong>de</strong>r Industrie zur Erhöhung <strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r Land− und Ernährungswirtschaft sowie zur Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes beigetragen.<br />

Zukunftsweisen<strong>de</strong> Technologien, wie z.B. Biotechnologie und Konversion nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe<br />

erlangen dabei zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung.<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz<br />

Aufgabengebiet <strong>de</strong>s Zentrums für Agrarlandschafts− und Landnutzungsforschung e.V. (ZALF)<br />

ist die Analyse, Beurteilung und Prognose von Prozessen und ihren Wechselwirkungen in ländlichen<br />

Räumen. Auf <strong>de</strong>r Grundlage von Kenntnissen funktionaler Zusammenhänge in für diese Räume re−<br />

levanten Ökosystemen wer<strong>de</strong>n Konzepte zur Nutzung und Gestaltung von Landschaften bzw. für ihre<br />

Sanierung erstellt, wissenschaftlich begleitet und weiterentwickelt. Diese Arbeit wird im ZALF−For−<br />

schungsverbund ’Nachhaltige Landschaftsentwicklung − NordMittelEuropa 2020’ gebün<strong>de</strong>lt und in<br />

einem umfassen<strong>de</strong>n Arbeitsprogramm, das ’Strategien und Managementkonzepte für eine dauerhaft<br />

umweltgerechte Landschaftsnutzung’ entwickelt, zusammengefasst. Zu<strong>de</strong>m ist das methodische<br />

Handwerkszeug für ein Entscheidungsunterstützungssystem entwickelt wor<strong>de</strong>n, um Szenarien mit<br />

38


verän<strong>de</strong>rten Rahmenbedingungen durchzuspielen. Beispielhaft für weitere große im ZALF behan<strong>de</strong>lte<br />

Projekte seien genannt:<br />

• pre agro<br />

Verbundprojekt "Managementsystem für ortsspezifischen Pflanzenbau zur Erhöhung <strong>de</strong>r Wirtschaft−<br />

lichkeit <strong>de</strong>r Landwirtschaft und zur För<strong>de</strong>rung ihrer Umweltleistungen" (pre agro; BMBF; 1999 − 2002)<br />

• GLOWA−Elbe<br />

Verbundprojekt "Integrierte Analyse <strong>de</strong>r Auswirkungen <strong>de</strong>s Globalen Wan<strong>de</strong>ls auf die Umwelt und<br />

Gesellschaft im Elbegebiet; Teilprojekt: Wasserhaushalt und Wassermanagementstrategien für die<br />

Feuchtgebietsregion Spreewald"<br />

Zur Weiterbildung im Agrarbereich bot das ZALF über seine Forschungsstation Landwirtschaft im<br />

Jahre 2002 sechs Veranstaltungen an; daran nahmen 500 Interessenten teil.<br />

Das Institut für Agrartechnik Potsdam− Bornim e.V. (ATB) erarbeitet verfahrenstechnische<br />

Grundlagen für eine integrierte Landbewirtschaftung und entwickelt innovative technische Lösungen<br />

für die agrartechnische Industrie.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Biokonversion wur<strong>de</strong>n 2002 entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Voraussetzungen für eine komplexe<br />

BioRaffinerie geschaffen: Sie dient zur biotechnologischen Gewinnung von Milchsäure als Grundstoff<br />

für biologisch abbaubare Kunststoffe o<strong>de</strong>r "grüne Lösungsmittel" z.B. aus regional erzeugten Agrar−<br />

rohstoffen wie Roggen. Die Untersuchungen sind Grundlage für eine Pilotanlage, die mit Lan<strong>de</strong>s−,<br />

Bun<strong>de</strong>s− und EU−Mitteln errichtet wird.<br />

Auf <strong>de</strong>m Arbeitsgebiet <strong>de</strong>r energetischen Nutzung nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe wur<strong>de</strong> die Forschung<br />

zur Bereitstellung und Nutzung von Biogas intensiviert. Das ATB führte 2002 eine internationale Ta−<br />

gung zum Thema "Biogas und Energielandwirtschaft" in Potsdam durch (260 Teilnehmer). Mit <strong>de</strong>r<br />

bevorstehen<strong>de</strong>n Gründung eines Kompetenzzentrums Biogas wird das ATB die Landwirtschaft <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Nutzung von Biogas als erneuerbarer Energieträger im ländlichen Raum unterstützen.<br />

Als beson<strong>de</strong>rs innovativ herauszuheben sind Arbeiten zum Einsatz von Biogas in Brennstoffzellen für<br />

eine zukünftige <strong>de</strong>zentrale Stromerzeugung in Landwirtschaftsbetrieben.<br />

Nachfolgen<strong>de</strong> Ergebnisse charakterisieren das Aufgabenspektrum im Jahr 2002:<br />

− Eine neuartige Aufschlusstechnik für Faserpflanzen (Hanf, Lein, Kokos) wur<strong>de</strong> in Kooperation mit<br />

einem mittelständischen Industriepartner entwickelt. Das ATB organisierte hierzu die internatio−<br />

nale Tagung "FIBRE 2002" in Potsdam.<br />

− Im Rahmen <strong>de</strong>r Entwicklung von Verfahren und Technik für die Einführung von Präzisionsland−<br />

wirtschaft ("Precision Farming") arbeitet das ATB intensiv mit 12 Landwirtschaftsbetrieben <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> zusammen. Ergebnisse wur<strong>de</strong>n u.a. auf zwei Feldtagen (Nie<strong>de</strong>rgörsdorf<br />

und Blönsdorf) interessierten Praktikern vermittelt. In einem vom BMVEL finanziell unterstützten<br />

Verbundprojekt wer<strong>de</strong>n Erntehilfen zur Spargelernte entwickelt.<br />

− Forschungsergebnisse zur Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltverträglichkeit von Tierhaltungsanlagen<br />

durch Emissionsmin<strong>de</strong>rung. Sie dienen <strong>de</strong>r Standortsicherung bran<strong>de</strong>nburgischer Agrarbetriebe,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Geflügelproduktion, und flossen auch in die Politikberatung ein.<br />

− Arbeitsbereichsübergreifend wird am ATB intensiv zur Integration von Thermographie in unter−<br />

schiedlichste agrartechnische Verfahren geforscht.<br />

Das Institut für Gemüse− und Zierpflanzenbau Großbeeren/ Erfurt e.V. (IGZ) arbeitet in <strong>de</strong>n<br />

gartenbaulichen Bereichen <strong>de</strong>s Gemüse− und Zierpflanzenbaus an <strong>de</strong>r Schaffung von wissenschaft−<br />

lichen Grundlagen für eine nachhaltige und effiziente Produktion von Ausgangs− und Endprodukten<br />

im Gartenbau. Die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Produktionsverfahren auf <strong>de</strong>r Angebotsseite und die Quali−<br />

tätsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nachfrageseite sind in Einklang zu bringen mit <strong>de</strong>m geschärften Umwelt− und<br />

Gesundheitsbewusstsein <strong>de</strong>r Gesellschaft und <strong>de</strong>r Schonung <strong>de</strong>r Ressourcen für zukünftige Gene−<br />

rationen.<br />

Am IGZ wird im Rahmen <strong>de</strong>s Komplexes von Bewirtschaftungsstrategien zur nachhaltigen Gemü−<br />

seproduktion an Fragen <strong>de</strong>r Biodiversität und <strong>de</strong>r Stoffumsatzprozesse im Bo<strong>de</strong>n gearbeitet. Arbeiten<br />

zur integrierten Reproduktion von Zierpflanzen konzentrieren sich auf die Samenbildung und Saat−<br />

gutqualität, die Qualität von Zierpflanzenstecklingen und die Somatische Embryogenese. Im For−<br />

schungsschwerpunkt Grundlagen für ein Qualitätsmanagement stehen Fragen <strong>de</strong>r Qualitätsplanung<br />

und −charakterisierung sowie die Beeinflussung <strong>de</strong>r Produktqualität im Produktions− und Distributi−<br />

onsprozess im Vor<strong>de</strong>rgrund. Im Bereich <strong>de</strong>r Expertensysteme für <strong>de</strong>n Freilandgemüsebau wird zu<br />

Fragen von Expertensystemen zur Düngung und Bewässerung, zu Prognosemo<strong>de</strong>llen Pflanzenge−<br />

39


sundheit und zum Mo<strong>de</strong>llsystem Ertrags− und Qualitätsbildung bei Spargel gearbeitet.<br />

Das IGZ bemüht sich um erhöhte Sichtbarkeit seiner wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit. Tat−<br />

sächlich gelang im Jahr 2002 eine vermehrte Einwerbung forschungsbezogener Drittmittel. Mit diesen<br />

Drittmitteln wird insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>r Entwicklung umweltschonen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Produktionstechniken im<br />

ökologischen Gartenbau gearbeitet.<br />

Von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>s steigen<strong>de</strong>n Gesundheitsbewusstseins zunehmend gesund−<br />

heitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> primäre und sekundäre Pflanzenstoffe und damit funktionelle Gemüseprodukte<br />

nachgefragt. Untersuchungen zur Sicherung dieser funktionellen Qualität mittels Verpackungen aus<br />

biologisch abbaubaren Materialien als ökologische Alternative zeigten Möglichkeiten auf, sekundäre<br />

Pflanzenstoffe bei verschie<strong>de</strong>nen Gemüsearten und Produkten zu erhalten. Die Forschungsergeb−<br />

nisse dazu wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Verleihung eines Preises durch das French Commitee for Bio<strong>de</strong>gradation<br />

gewürdigt.<br />

Der Wissenstransfer erfolgte 2002 u.a. im Rahmen von 4 Veranstaltungen mit 490 Interessenten.<br />

Mehrlän<strong>de</strong>reinrichtungen<br />

Im Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwal<strong>de</strong> e.V. (FIB) wur<strong>de</strong>n anwen−<br />

dungsorientierte Forschungsarbeiten zur Erarbeitung von naturwissenschaftlichen Grundlagen und<br />

Konzepten für die Wie<strong>de</strong>rherstellung intakter leistungsfähiger Bergbaufolgelandschaften im ländlichen<br />

Raum durchgeführt. Diese bil<strong>de</strong>n eine Grundvoraussetzung für die sozialverträgliche und wirtschaft−<br />

lich tragfähige Umstrukturierung in <strong>de</strong>r Region Nie<strong>de</strong>rlausitz, fin<strong>de</strong>n jedoch auch überregional An−<br />

wendung.<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgrund stan<strong>de</strong>n 2002 die flexible, umweltgerechte und marktorientierte Landnutzung durch<br />

Agrar− und Forstwirtschaft und die Ausgestaltung <strong>de</strong>r Nutz− und Schutzökosysteme. Einen weiteren<br />

Schwerpunkt bil<strong>de</strong>ten Untersuchungen zur Bo<strong>de</strong>naufwertung auf Kippenstandorten. Im forstwissen−<br />

schaftlichen Bereich konnten Ergebnisse zur ökologisch orientierten Umwandlung und Bewirtschaf−<br />

tung von Kippenforsten erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Daneben befasste sich das FIB mit Forschungsarbeiten<br />

zur Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Naturschutzfunktion von Bergbaufolgelandschaften. Darüber hinaus wur−<br />

<strong>de</strong>n Erkenntnisse zur Entwicklung <strong>de</strong>r Grundwasserneubildung und Grundwasserqualität in Kippen−<br />

körpern gewonnen. Diese haben eine große Be<strong>de</strong>utung für die Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung <strong>de</strong>r Kippen−<br />

flächen, ihre Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n Landschaftshaushalt sowie die langfristige wasser−<br />

wirtschaftliche und landbauliche Nutzung in <strong>de</strong>r Bergbauregion.<br />

Die Umsetzung <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis erfolgt über die Beratung <strong>de</strong>r<br />

Agrarbetriebe, Ämter für Forstwirtschaft, Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n und Kommunalverwaltungen sowie <strong>de</strong>r<br />

Verbän<strong>de</strong> und Organisationen zur Gestaltung und Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes. Die For−<br />

schungsergebnisse sind Grundlage für die Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung und Sanierung <strong>de</strong>r Kippenflächen<br />

durch die Bergbau− und Sanierungsunternehmen.<br />

Das Län<strong>de</strong>rinstitut für Bienenkun<strong>de</strong> Hohen Neuendorf e.V. (LIB) forscht anwendungsorientiert<br />

auf <strong>de</strong>n Gebieten <strong>de</strong>r Bienenzucht und −krankheiten, Bestäubung, Honig− und Pollenanalyse, nimmt<br />

darüber hinaus Beratungsaufgaben wahr und führt Aus− und Fortbildungsmaßnahmen durch.<br />

Die Nutzung wissenschaftlicher Ergebnisse für die Aus− und Weiterbildung im Agrarbereich erfolgte<br />

u.a. bei:<br />

53 Vorträgen im In− und Ausland, 18 ganztägigen Lehrgängen für Imker mit 281 Teilnehmern, 7<br />

Praktikantenbetreuungen, 44 halbtägige Kurse für Schulklassen mit 816 Schülern und 102 Betreuern,<br />

9 Führungen für Imkervereine und bienenkundlich Interessierte und <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>r offenen Tür (1.000<br />

Besucher).<br />

Die Arbeiten <strong>de</strong>s vergangenen Jahres am Institut für Binnenfischerei Potsdam− Sacrow e.V.<br />

(IBF) konzentrierten sich insbeson<strong>de</strong>re darauf, neue Richtungen <strong>de</strong>r Aquakultur zu untersuchen und<br />

zu bewerten sowie nach Perspektiven für die Seen− und Flussfischerei zu suchen.<br />

In zwei Projekten zur Karpfenteichwirtschaft konnte gezeigt wer<strong>de</strong>n, dass Teichwirtschaft und Na−<br />

turschutz in <strong>de</strong>n meisten Bereichen ähnlich gelagerte Interessen haben.<br />

Intensive Aquakultur ist immer dann beson<strong>de</strong>rs profitabel, wenn neue Arten für die Zucht und Pro−<br />

40


duktion erschlossen wer<strong>de</strong>n. Dabei wur<strong>de</strong> ein guter Stand beim heimischen Zan<strong>de</strong>r erreicht. Der<br />

Produktionszyklus dieser Art wird im halbtechnischen Maßstab beherrscht. Erste positive Erfolge<br />

zeichnen sich auch mit <strong>de</strong>m Nordamerikanischen Streifenbarsch ab.<br />

Die Seen− und Flussfischerei befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>rzeit in einer strukturellen Krise, die dadurch ausgelöst<br />

wur<strong>de</strong>, dass infolge <strong>de</strong>s Bestandsrückganges beim Hauptwirtschaftsfisch Aal und infolge betriebs−<br />

wirtschaftlicher Verän<strong>de</strong>rungen (Kostensteigerung bei stagnieren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Nahrungsgü−<br />

terpreisen) nur noch die Unternehmen nachhaltig überleben können, die in vollem Umfang auf<br />

Dienstleistungen im und am Gewässer setzen.<br />

Die Wie<strong>de</strong>reinbürgerung <strong>de</strong>s Lachses und <strong>de</strong>r Meerforelle im Stepenitzsystem zeigte erste Erfolge.<br />

Der Wissenstransfer in <strong>de</strong>n Bildungsbereich erfolgte u.a. durch Vorlesungen (Humboldt−Universität<br />

Berlin, Universität Potsdam und Technische Universität Dres<strong>de</strong>n), Berufsausbildung, Elektrofischerei−<br />

lehrgänge (2002 − 23 Teilnehmer) und die Jahrestagung <strong>de</strong>s Instituts.<br />

Sonstige Einrichtungen<br />

Die Milchwirtschaftliche Lehr− und Untersuchungsanstalt Oranienburg e.V. (MLUA) ist mit ih−<br />

ren Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn Lehre, Forschung und Untersuchung das Kompetenzzentrum Milch im Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Ihre Tätigkeit dient <strong>de</strong>r Bildung und Erziehung, <strong>de</strong>r Qualitätsprüfung und Gesundheits−<br />

fürsorge sowie <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Erzeugnisqualität−, sicherheit und −kontrolle. Ihrer fachlichen<br />

Kompetenz im Bereich Lehre und/o<strong>de</strong>r monatliche Güteprüfung bedienen sich auch die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

Mecklenburg−Vorpommern, Sachsen−Anhalt, Sachsen, Berlin und Nie<strong>de</strong>rsachsen. Im Untersu−<br />

chungsbereich ist sie bun<strong>de</strong>sweit tätig. Als Mitglied in 24 Fachgremien und −verbän<strong>de</strong>n vertritt die<br />

MLUA durch ihre aktive Mitwirkung und unmittelbare Einflussnahme die bran<strong>de</strong>nburgische Milch−<br />

wirtschaft, insbeson<strong>de</strong>re bezüglich <strong>de</strong>r Entwicklung von Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n.<br />

Die Beschäftigten <strong>de</strong>r MLUA Oranienburg e. V. realisierten im Jahr 2002 die überbetriebliche Aus−<br />

bildung von 261 Lehrlingen aus 39 Betrieben, die Externenausbildung von 18 Molkereifachleuten, die<br />

Fortbildung von 7 Teilnehmern zum Molkereimeister, die Weiterbildung von 804 Teilnehmern in 31<br />

Seminaren, Workshops etc., die Betreuung von 20 Praktikanten, die Qualität− und Sicherheitsbe−<br />

wertung von ca. 8 900 Proben anhand von ca. 40 000 Analysen und die Bearbeitung von 5 Projekt−<br />

themen, die einen Beitrag zur Verbesserung <strong>de</strong>s Verbraucherschutzes leisten.<br />

Die in <strong>de</strong>r MLUA Oranienburg überbetrieblich ausgebil<strong>de</strong>ten Lehrlinge stellen 20 % <strong>de</strong>s in Deutsch−<br />

land in insgesamt 8 Lehranstalten ausgebil<strong>de</strong>ten Fachpersonals dar.<br />

Höhepunkt <strong>de</strong>r öffentlichkeitswirksamen Tätigkeit <strong>de</strong>r MLUA Oranienburg für die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />

Milchwirtschaft war das 10. Oranienburger Milchforum mit 125 Teilnehmern aus ganz Deutschland.<br />

Die Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Großbeeren e.V. (LAGF) ist die Bildungseinrichtung<br />

aller gärtnerischen und floristischen Berufsverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und Berlin.<br />

Die LAGF wird in drei Bildungsbereiche unterteilt:<br />

Überbetriebliche Ausbildung: An <strong>de</strong>r Lehranstalt für Gartenbau und Floristik (LAGF) wer<strong>de</strong>n<br />

gärtnerisch Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und Berlin in <strong>de</strong>r Fachrichtung Garten−,<br />

Landschafts− und Sportplatzbau seit 1997 überbetrieblich ausgebil<strong>de</strong>t. 2002 durchliefen ca. 1.500<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> überbetriebliche Wochenlehrgänge.<br />

Fortbildung: In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Peter−Lenné−Schule in Berlin wer<strong>de</strong>n in Großbeeren<br />

zweimal jährlich Vorbereitungslehrgänge und Prüfungen zum "Geprüften Fachagrarwirt Baumpflege<br />

und Baumsanierung" durchgeführt. Seit 2001 ist die LAGF Träger <strong>de</strong>r Floristmeisterausbildung.<br />

Weiterbildung: In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n gärtnerischen Berufsverbän<strong>de</strong>n wird in Großbeeren ein<br />

umfangreiches Weiterbildungsprogramm zur Qualifizierung von Gärtnern und Floristen angeboten.<br />

Zielgruppen sind alle am Gartenbau Interessierten, Facharbeiter, Poliere sowie Unternehmer aller<br />

Fachrichtungen <strong>de</strong>s Gartenbaus und <strong>de</strong>r Floristik.<br />

Seit 1999 wird in Großbeeren <strong>de</strong>r Weiterbildungslehrgang zum EUROPEAN TREEWORKER in ei−<br />

nem 5−wöchigen Kompaktkurs angeboten. Dieses Projekt wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Europäischen Kommission<br />

finanziell geför<strong>de</strong>rt und im Rahmen <strong>de</strong>s Leonardo−da−Vinci Programms mit Partnern aus sieben<br />

Län<strong>de</strong>rn entwickelt. Seit 2002 ist die LAGF akkreditierte Institution zur Ausbildung <strong>de</strong>r Klettertechnik<br />

mit <strong>de</strong>r Motorsäge.<br />

41


Das Institut für Getrei<strong>de</strong>verarbeitung Potsdam− Rehbrücke GmbH (IGV) sieht eine wichtige<br />

Aufgabe in <strong>de</strong>r Unterstützung und Beratung von Getrei<strong>de</strong>erzeugern, −händlern und −verarbeitern.<br />

Gera<strong>de</strong> innerhalb dieser Branchenkette wur<strong>de</strong> das bisher berechtigte Vertrauen in eine gesicherte<br />

Qualität von Getrei<strong>de</strong> und Getrei<strong>de</strong>produkten im Jahre 2002 mit <strong>de</strong>m Nitrofenskandal und <strong>de</strong>r Infor−<br />

mation <strong>de</strong>r Schwe<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Fund von Acrylamid in stärkereichen Lebensmitteln erschüttert. Es<br />

entstand ein enormer Informationsbedarf.<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n u.a. durch die IGV GmbH die Studie "Entwicklungspotentiale bei <strong>de</strong>r Vermark−<br />

tung von Roggen" erarbeitet. Im Rahmen <strong>de</strong>s Studienteils "Entwicklung innovativer Roggenprodukte"<br />

wur<strong>de</strong>n Produkte auf Roggenbasis für <strong>de</strong>n Food−Bereich entwickelt mit <strong>de</strong>r Zielstellung, eine Erhö−<br />

hung <strong>de</strong>s Roggenverbrauchs als Nahrungsgetrei<strong>de</strong> zu forcieren. Ausgehend von Marktuntersuchun−<br />

gen wur<strong>de</strong>n für die Entwicklung von Roggenprodukten im Nahrungsbereich Prämissen wie Ernäh−<br />

rungstrend, ernährungsphysiologische Aspekte <strong>de</strong>s Roggens, Verbraucherwünsche hinsichtlich Ge−<br />

schmack und Verbrauchseigenschaften sowie einfache technologische Umsetzung <strong>de</strong>r Verfahren<br />

zugrun<strong>de</strong> gelegt.<br />

Weitere Forschungsschwerpunkte waren sowohl die Verarbeitungseignung <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Rohstoffe<br />

und <strong>de</strong>ren Nutzungsmöglichkeiten sowie die Anwendung von Mikroalgen−Wirkstoffen in <strong>de</strong>r<br />

Tierernährung.<br />

Den Angeboten <strong>de</strong>s IGV für Aus−, Fort− und Weiterbildung folgten 2002 in <strong>de</strong>r überbetrieblichen<br />

Ausbildung für Bäcker und Konditoren 410 Teilnehmer, zu Umschulungen 134 Teilnehmer und 478<br />

Interessenten für Weiterbildungsseminare.<br />

Mit seinen sehr anwendungsorientierten Arbeitsschwerpunkten zur Biotechnik <strong>de</strong>r Fortpflanzung bei<br />

Rind, Schwein und <strong>de</strong>n kleinen Wie<strong>de</strong>rkäuern sowie mit seinen Serviceangeboten zur Aus− und<br />

Fortbildung, zur Gendiagnostik und zur Nutzung spezieller Biotechniken war das Institut für Fort−<br />

pflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow e.V. (IFN) auch im Jahre 2002 wichtiger Ko−<br />

operations− und Konsultationspartner sowie Dienstleister für die Tierzüchter aus <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und<br />

darüber hinaus.<br />

Ein Schwerpunkt <strong>de</strong>r Forschungsarbeiten <strong>de</strong>s IFN Schönow e.V. ist die Verbesserung <strong>de</strong>r Effektivität<br />

<strong>de</strong>r künstlichen Besamung bei Rind und Schwein.<br />

In <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren wur<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Schweinezucht−<br />

verband und <strong>de</strong>m Institut für Nutztierwissenschaften <strong>de</strong>r HU Berlin eine gendiagnostische Metho<strong>de</strong><br />

erarbeitet, mit <strong>de</strong>r genetische Marker für das Befruchtungspotential von Ebern aufgespürt und als<br />

Selektionshilfen genutzt wer<strong>de</strong>n können. Diese Metho<strong>de</strong> wird seit <strong>de</strong>m Jahre 2002 im Zuchtgesche−<br />

hen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erprobt.<br />

In einem weiteren Forschungsschwerpunkt wer<strong>de</strong>n Arbeiten zu <strong>de</strong>n assoziierten Techniken <strong>de</strong>s<br />

Embryotransfers beim Rind durchgeführt.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r ultraschallgestützten Trächtigkeitsdiagnose, die vom IFN Schönow e.V. als Service<br />

angeboten wird, wur<strong>de</strong>n 805 Schafe und 2.900 Ziegen untersucht.<br />

Im Labor für Blutgruppenarbeit und Gendiagnostik wer<strong>de</strong>n Abstammungskontrollen und I<strong>de</strong>ntitäts−<br />

nachweise für die Tierarten Rind und Schwein sowie genanalytische Untersuchungen zur Kontrolle<br />

<strong>de</strong>r Erbgesundheit und zur Erfassung weiterer züchterisch relevanter Marker durchgeführt.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Aus− und Fortbildung ist das IFN Schönow e.V. in ein Netzwerk von entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>seinrichtungen einbezogen. Das Institut bietet Ausbildungskurse nach <strong>de</strong>m Tierzuchtgesetz<br />

sowie Fortbildungslehrgänge für Fachpersonal <strong>de</strong>r Besamung und <strong>de</strong>s Embryotransfer an. Im Jahre<br />

2002 wur<strong>de</strong>n 24 Lehrgänge zur Aus− und Fortbildung auf tierzüchterischem Gebiet, insbeson<strong>de</strong>re zur<br />

künstlichen Besamung und zu Problemen <strong>de</strong>r Fruchtbarkeit und <strong>de</strong>s Embryotransfers beim Rind, mit<br />

insgesamt 311 Teilnehmern durchgeführt. Sieben Lehrgänge mit insgesamt 104 Teilnehmern waren<br />

Ausbildungskurse. An <strong>de</strong>n 17 Fortbildungskursen beteiligten sich 207 Interessenten.<br />

Am Institut für Veterinärpharmakologie und Toxikologie Bernau GMBH (VPT) wur<strong>de</strong>n 2002<br />

schwerpunktmäßig folgen<strong>de</strong> Fragestellungen bearbeitet:<br />

� Entwicklung eines Verfahrens zur Multitoxinanalytik (Mykotoxine) in Futter− und Lebensmit−<br />

teln,<br />

� Entwicklung eines Verfahrens zur Multihormonanalytik,<br />

42


� Untersuchungen zur Tiergesundheit und zum Rückstandsverhalten beim Schwein bei Gabe<br />

<strong>de</strong>r Mykotoxine Ochratoxin, Deoxynivalenol und Zearalenon sowie,<br />

� Verfahren zum Nachweis von pharmakologisch wirksamen Futterzusatzstoffen.<br />

Für die letzt genannte Schwerpunktaufgabe erfolgt beispielhaft eine Kurzbeschreibung. Der Einsatz<br />

von Futterzusatzstoffen in <strong>de</strong>r Tierhaltung ist nach wie vor umstritten, da es bei Nichteinhaltung <strong>de</strong>r<br />

Wartefristen o<strong>de</strong>r einer Überdosierung im Futter ggf. zu Rückstän<strong>de</strong>n dieser Stoffe im tierischen Le−<br />

bensmittel kommen kann. Von <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r Futterzusatzstoffe wur<strong>de</strong>n solche ausgewählt, für die<br />

es bisher noch eine Zulassung gibt. Die erfor<strong>de</strong>rlichen Nachweis− und Bestimmungsgrenzen für die<br />

einzelnen Stoffe können mit <strong>de</strong>n geprüften Verfahren erreicht wer<strong>de</strong>n. Die Verfahren kommen <strong>de</strong>rzeit<br />

in <strong>de</strong>r IVPT GmbH bereits für die Überprüfung <strong>de</strong>r Konzentration dieser Zusatzstoffe in Futtermitteln<br />

aber auch für eventuell vorhan<strong>de</strong>ne Rückstän<strong>de</strong> in tierischen Lebensmitteln zum Einsatz.<br />

Die Lehr− und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung Ruhlsdorf/Groß Kreutz e.V.<br />

(LVAT) konnte sich 2002 als Versuchsbetrieb und enger Kooperationspartner <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für<br />

Verbraucherschutz und Landwirtschaft weiter profilieren. Die LVAT ist die wichtigste praktische Ver−<br />

suchs− und Untersuchungsbasis <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Agrarforschung in <strong>de</strong>r Tierhaltung. Als ho−<br />

heitliche Aufgaben führt die LVAT die stationäre Leistungsprüfung als Nachkommen− und Her−<br />

kunftsprüfung für die Tierarten Rind, Schwein und Schaf sowie die Futterwertleistungsprüfung durch.<br />

Die LVAT ist die zentrale Versuchsstätte zur standortangepassten Umsetzung nationaler und inter−<br />

nationaler Forschungsergebnisse in die Praxis und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung<br />

<strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Betriebe.<br />

2002 wur<strong>de</strong>n 24 Versuchsanstellungen in <strong>de</strong>r LVAT bearbeitet. Die LVAT war über ihre Funktion als<br />

Demonstrationsbetrieb hinaus Partner <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes bei <strong>de</strong>r Organisation und Durchführung von<br />

15 Bildungsveranstaltungen.<br />

2.6 Internationale Zusammenarbeit im Agrarbereich<br />

Mit <strong>de</strong>m geplanten EU−Beitritt <strong>de</strong>r mittel− und osteuropäischen Län<strong>de</strong>r nahm die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

Maßnahmen zu, die <strong>de</strong>r Vorbereitung aller relevanten gesellschaftlichen Kräfte und Institutionen in<br />

diesen Län<strong>de</strong>rn dienen. Dabei waren insbeson<strong>de</strong>re die Qualifizierung <strong>de</strong>r Fachleute für zukünftige<br />

Aufgaben und die Vorbereitung <strong>de</strong>r Institutionen auf die Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r EU be<strong>de</strong>utungsvoll. Für die<br />

Nichtregierungsorganisationen war die Unterstützung von Zusammenschlüssen mit Partnern aus <strong>de</strong>n<br />

MOEL wichtig, wie auch die Information <strong>de</strong>r Entscheidungsträger über sich abzeichnen<strong>de</strong> relevante<br />

Entwicklungen, insbeson<strong>de</strong>re zur EU−Rechtssetzung.<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong> das Praktikantenprogramm für 80 Agrarstu<strong>de</strong>nten aus Estland, Lettland, Litauen,<br />

Ungarn, Polen, Ukraine und Weißrussland in 60 bran<strong>de</strong>nburgischen Unternehmen durchgeführt. Die<br />

jungen Leute kamen von 12 Agraruniversitäten und besuchten dort die oberen Semester. In vier<br />

Monaten erfuhren sie aus eigener Anschauung die betrieblichen Abläufe und erlernten die Fach−<br />

sprache. In einem Seminar wur<strong>de</strong> ihnen <strong>de</strong>r theoretische Hintergrund vermittelt.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong> für die ehemaligen Praktikanten eine Internet−Plattform eingerichtet mit <strong>de</strong>m<br />

Titel Agroexpert (www.agroexpert.org). Potentielle Arbeitgeber können für ihre Unternehmen auf<br />

diese Weise geeignete Nachwuchskräfte suchen.<br />

Beteiligungen <strong>de</strong>s MLUR an Twinning − Projekten<br />

Folgen<strong>de</strong> Projekte wur<strong>de</strong>n unter Einbindung von Fachkräften aus <strong>de</strong>m Geschäftsbereich <strong>de</strong>s MLUR<br />

durchgeführt:<br />

• Polen<br />

� Aufbau von Institutionen für die ländliche Entwicklung (Partner ist das polnische Landwirt−<br />

schaftsministerium)<br />

� Unterstützung auf <strong>de</strong>n EU−Beitritt im Bereich Strukturfonds, Entwicklung <strong>de</strong>r Regionalver−<br />

waltung in <strong>de</strong>r Wojewodschaft Lubuskie<br />

• Ungarn<br />

� Regionalentwicklung und Strukturfondsplanung (Partner ist das ungarische Landwirt−<br />

schaftsministerium)<br />

43


Polen<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgrund stand, wie schon in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren, die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Nach−<br />

barland Polen. Im Rahmen <strong>de</strong>r Verwaltungszusammenarbeit wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n polnischen Fachpart−<br />

nern Workshops und Praktikantenaufenthalte durchgeführt.<br />

Grundlage <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen waren einjährige Arbeitsprogramme mit <strong>de</strong>n Wojewodschaften Lebuser Land, West−<br />

pommern und Großpolen. Die kontinuierliche systematische Zusammenarbeit hat sich bewährt. Da−<br />

durch konnten Kooperationsstrukturen aufgebaut und die Verwaltungskooperation als unterstützen−<br />

<strong>de</strong>s Element in <strong>de</strong>r Kooperation <strong>de</strong>r Agrarwirtschaft eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n neue<br />

Zielgruppen in <strong>de</strong>n Erfahrungsaustausch einbezogen<br />

Lettland<br />

In Anlehnung an die bei<strong>de</strong>n vorangegangenen Twinning−Projekte im Bereich Veterinärwesen und<br />

Nahrungsmittelkontrolle wur<strong>de</strong> die Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>n Einrichtungen bei<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r in<br />

Bereichen fortgeführt, die von <strong>de</strong>n Twinning−Projekten nicht abge<strong>de</strong>ckt o<strong>de</strong>r noch nicht abgeschlos−<br />

sen waren. Sie dienen <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>s Beitritts Lettlands in die EU.<br />

Zum Erfahrungsaustausch im Bereich <strong>de</strong>r Einrichtung von Überwachungssystemen für Tierseuchen,<br />

<strong>de</strong>r Tollwutbekämpfung, <strong>de</strong>r Tierseuchenkasse und <strong>de</strong>r Tierarzneimittelüberwachung kam eine<br />

hochrangige Delegation für eine Woche nach <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />

Ebenfalls in Fortsetzung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r lettischen Zahlstelle wur<strong>de</strong>n die Fachleute<br />

Lettlands in zwei praxisorientierten Seminaren auf die Ausreichung von EU−För<strong>de</strong>rmitteln für die<br />

Regionalentwicklung wie auch für die Zahlungen von Flächenprämien fortgebil<strong>de</strong>t. Dabei wur<strong>de</strong>n die<br />

bestehen<strong>de</strong>n Partnerschaften zu <strong>de</strong>n Ämtern für Agrarstruktur und Ländliche Entwicklung wie auch<br />

zur Lan<strong>de</strong>sanstalt für Ernährung und Landwirtschaft weiter vertieft.<br />

Das Praktikum für drei Forststu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Universität Jelgava in <strong>de</strong>r Forstverwaltung <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s<br />

wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>rholt. Organisation und Durchführung erfolgte wie in <strong>de</strong>n Vorjahren durch die Forstschule<br />

Finkenkrug.<br />

Ungarn<br />

Zur Unterstützung <strong>de</strong>s ungarischen Ministeriums für die Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raumes wur<strong>de</strong><br />

durch <strong>de</strong>n Verein Landurlaub ein Seminarzyklus in Ungarn an drei verschie<strong>de</strong>nen Orten zum Thema<br />

"Urlaub und Freizeit auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>" sowie ein Studienaufenthalt zur Vermittlung von Erfahrungen bei<br />

<strong>de</strong>r Strukturfondverwaltung durchgeführt.<br />

3 Landwirtschaft<br />

3.1 Unternehmensstruktur und Arbeitskräfte<br />

Laut Agrarstatistikgesetz von 1998 erfolgt die Erfassung sowohl <strong>de</strong>r Strukturdaten als auch die Ar−<br />

beitskräfteerhebung im zweijährigen Turnus, so dass im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Bericht</strong> nur zur Komplettierung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Bericht</strong>sinformationen wesentliche Angaben zur Unternehmensstruktur (Tabelle 3.1) und <strong>de</strong>n<br />

Arbeitskräften (Tabelle 3.2) anhand <strong>de</strong>s Agrarberichtes 2002 zitiert wer<strong>de</strong>n.<br />

44


Tabelle 3.1: Unternehmensstruktur in <strong>de</strong>r Landwirtschaft (einschl. Gartenbau ohne Binnenfischerei)<br />

Rechtsform<br />

1997 1998 1999 2001 2001:1999<br />

(%)<br />

Unternehmen insgesamt 7.874 7.954 7.008 6.914 98,7<br />

Juristische Personen, insg.<br />

davon:<br />

Eingetr. Genossenschaften<br />

GmbH<br />

AG<br />

Sonstige<br />

Natürliche Personen, insg.<br />

davon:<br />

Personengesellschaften<br />

Einzelunternehmen<br />

923<br />

280<br />

551<br />

7<br />

85<br />

8585<br />

6.951<br />

614<br />

6.337<br />

Quelle: LDS, Bo<strong>de</strong>nnutzungshaupterhebung<br />

948<br />

276<br />

583<br />

8<br />

81<br />

7.006<br />

629<br />

6.377<br />

925<br />

266<br />

587<br />

10<br />

62<br />

6.083<br />

645<br />

5.438<br />

901<br />

251<br />

580<br />

11<br />

59<br />

6.013<br />

636<br />

5.377<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Arbeitskräfte verringerte sich im Mittel <strong>de</strong>r letzten 5 Jahre um jährlich 4,1 %.<br />

Tabelle 3.2: Arbeitskräfte in <strong>de</strong>r Pflanzen− und Tierproduktion nach Rechtsformen (2001)<br />

Rechtsform AKE Personen<br />

Anzahl Anteil in % Anzahl Anteil in %<br />

AKE<br />

Je 100<br />

ha<br />

97,4<br />

94,4<br />

98,8<br />

110,0<br />

95,2<br />

98,8<br />

98,6<br />

98,9<br />

Personen<br />

Je 100<br />

ha<br />

insgesamt 23.308 100 37.608 100 1,7 2,8<br />

Natürliche Personen<br />

davon:<br />

Einzelunternehmen<br />

Personengesellschaften<br />

9.471<br />

5.604<br />

3.867<br />

40,6<br />

24,0<br />

16,6<br />

20.924<br />

14.017<br />

6.907<br />

Juristische Personen 13.837 59,4 16.684 44,4 1,7 2,1<br />

Quelle: LDS<br />

45<br />

55,6<br />

37,3<br />

18,4<br />

1,8<br />

1,9<br />

1,6<br />

3,9<br />

4,7<br />

2,9


3.2 Wirtschaftliche Entwicklung<br />

3.2.1 Preis− und Kostenentwicklung<br />

Im Wirtschaftsjahr 2001/2002 waren <strong>de</strong>utschlandweit für landwirtschaftliche Erzeugnisse insgesamt<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr leicht rückläufige Preise zu konstatieren. Die positive Entwicklung bei<br />

pflanzlichen Produkten konnte die geringeren Preise für tierische Produkte nicht kompensieren (Ta−<br />

belle 3.3).<br />

Bei Getrei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> 2001 in Deutschland ein absoluter Ernterekord erzielt. Die Erzeugerpreise blieben<br />

aufgrund geringer nationaler Nachfrage, fehlen<strong>de</strong>r Exportmöglichkeiten und erheblicher Konkurrenz<br />

aus Osteuropa <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>r Vorjahreslinie. Nach zwei Jahren ausgesprochen niedrigem Preis−<br />

niveau erzielten die Kartoffelproduzenten aufgrund eingeschränkter Anbauflächen und Ernteerträgen<br />

unter Vorjahresniveau Erzeugerpreissteigerungen um annähernd 100 %. Während sich bei Ölpflan−<br />

zen und Obst die Preisentwicklung <strong>de</strong>s Vorjahres fortsetzte, mussten Gemüseproduzenten <strong>de</strong>utliche<br />

Einbußen hinnehmen.<br />

Tabelle 3.3: Entwicklung <strong>de</strong>r Preisindizes <strong>de</strong>r Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte<br />

(Wirtschaftsjahr 2001/02 im Vergleich zu 2000/01 )<br />

2000/2001 2001/02<br />

Verän<strong>de</strong>rung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr (%)<br />

Landw. Produkte gesamt +7,8 −0,5<br />

Pflanzliche Produkte gesamt<br />

Getrei<strong>de</strong><br />

Speisekartoffeln<br />

Ölpflanzen<br />

Obst<br />

Gemüse<br />

Tierische Produkte gesamt<br />

Schlachtvieh gesamt<br />

davon:<br />

Rin<strong>de</strong>r<br />

Kälber<br />

Schweine<br />

Geflügel<br />

Milch<br />

Eier<br />

+2,2<br />

+0,1<br />

−30,3<br />

+18,4<br />

+10<br />

+25,6<br />

+10,7<br />

+11,8<br />

−13,1<br />

−4,4<br />

+33,6<br />

+12,0<br />

+9,3<br />

+13,1<br />

+4,2<br />

−4,5<br />

+97,4<br />

+20,4<br />

+11,7<br />

−11,7<br />

−2,8<br />

−8,5<br />

−3,4<br />

−1,8<br />

−12,8<br />

−3,7<br />

+2,7<br />

+2,8<br />

Der Schlachtviehmarkt entwickelte sich gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr <strong>de</strong>utlich negativ. Neben <strong>de</strong>r nach wie<br />

vor angespannten Lage auf <strong>de</strong>m Rindfleischmarkt, gaben auch die Erzeugerpreise für Schweine−<br />

und Geflügelfleisch nach <strong>de</strong>m Abklingen <strong>de</strong>s internationalen Seuchengeschehens (MKS, Geflügel−<br />

pest) erwartungsgemäß z.T. <strong>de</strong>utlich nach. Demgegenüber konnten im Wirtschaftsjahr 2001/02 die<br />

Erzeugerpreise für Milch und Eier auf hohem Niveau gehalten wer<strong>de</strong>n. Die Einkaufspreise für land−<br />

wirtschaftliche Betriebsmittel erfuhren im gleichen Zeitraum ebenfalls nur geringe Verän<strong>de</strong>rungen,<br />

insgesamt allerdings eine Teuerung, so dass die Austauschrelation einen leicht negativen Wert an−<br />

nimmt (Tabelle 3.4).<br />

46


Tabelle 3.4: Entwicklung <strong>de</strong>r Preisindizes <strong>de</strong>r Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel<br />

(Wirtschaftsjahr 2001/02 im Vergleich zu 2000/01 )<br />

2000/2001 2001/02<br />

Verän<strong>de</strong>rung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr (%)<br />

Landw. Betriebsmittel gesamt +5,8 +0,5<br />

Dünge− und Bo<strong>de</strong>nverbesserungsmit−<br />

tel<br />

Futtermittel<br />

Saatgut<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Brenn− und Treibstoffe<br />

Allg. Wirtschaftsausgaben<br />

Unterhaltung Wirtschaftsgebäu<strong>de</strong><br />

Unterhaltung Maschinen<br />

Neubauten und Maschinen insg.<br />

+17,3<br />

+9,6<br />

+0,4<br />

+2,1<br />

+14,8<br />

+1,4<br />

+0,8<br />

+2,8<br />

+1,2<br />

+1,1<br />

+0,8<br />

+3,7<br />

+0,2<br />

−3,3<br />

+1,1<br />

+0,7<br />

+2,4<br />

+1,2<br />

Austauschrelation 1) +10,54 −0,6<br />

1) Verhältnis Erzeugerpreisin<strong>de</strong>x zu Betriebsmittelpreisin<strong>de</strong>x (Unterschiedsbetrag zum Vorjahr)<br />

Das laufen<strong>de</strong> Wirtschaftsjahr (2002/03) lässt hinsichtlich <strong>de</strong>r Erzeugerpreisentwicklung nur verhalte−<br />

nen Optimismus zu. Trotz hoher Ertragseinbußen bei <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>ernte liegen die Preise aufgrund<br />

nässebedingter Qualitätsmängel, sinken<strong>de</strong>r Drittlan<strong>de</strong>xporte bei gleichzeitig erhöhter Einfuhr unter<br />

<strong>de</strong>r Vorjahreslinie. Die weltweit relativ kleine Rapsernte spricht bei lückenhafter Rohstoff<strong>de</strong>cke und<br />

guter Nachfrage für stabil hohe Preise. Auf <strong>de</strong>r Basis eines leichten Produktionsrückganges und<br />

steigen<strong>de</strong>r Nachfrage wird sich <strong>de</strong>r Rindfleischmarkt in 2003 auf niedrigem Niveau konsolidieren,<br />

während eine generelle Trendwen<strong>de</strong> bezüglich <strong>de</strong>s sinken<strong>de</strong>n Milchpreises nicht erwartet wird. Die<br />

durchschnittlichen Erzeugerpreise für Schweinefleisch und Eier dürften in etwa <strong>de</strong>m Vorjahresniveau<br />

entsprechen.<br />

3.2.2 Einzelbetriebliche Wirtschaftsergebnisse<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Testbetriebsnetzes 2002 <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung<br />

und Landwirtschaft (BMVEL) haben insgesamt 330 landwirtschaftliche und gartenbauliche Unter−<br />

nehmen unterschiedlicher Rechts− und Betriebsform ihren Jahresabschluss zur Verfügung gestellt.<br />

Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse basieren, sofern es sich um vertikale Betriebsvergleiche<br />

(Zeitreihen) han<strong>de</strong>lt, auf <strong>de</strong>r Auswertung ausschließlich i<strong>de</strong>ntischer Betriebe. Dadurch wird die Aus−<br />

sagekraft <strong>de</strong>s Datenmaterials hinsichtlich <strong>de</strong>r realen Entwicklung <strong>de</strong>r Unternehmen in <strong>de</strong>n vergan−<br />

genen vier Wirtschaftsjahren erhöht. Demgegenüber wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n horizontalen Betriebsvergleichen<br />

alle Abschlüsse berücksichtigt.<br />

Beginnend mit <strong>de</strong>m Jahr 2002 erfolgt die Klassifizierung <strong>de</strong>r Betriebe nach Betriebsform und −typ<br />

nunmehr entsprechend <strong>de</strong>r EU−Betriebssystematik, um die Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r nationalen mit <strong>de</strong>n<br />

Ergebnissen <strong>de</strong>s EU−Informationsnetzes herzustellen. Wesentliche Än<strong>de</strong>rungen hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Klassifizierung und <strong>de</strong>r Eingruppierung <strong>de</strong>r Betriebe schließen einen Vergleich mit<br />

<strong>de</strong>n Wirtschaftsdaten <strong>de</strong>r Betriebstypengruppen <strong>de</strong>r Vorjahre aus.<br />

Den ausgewerteten Abschlüssen liegt in <strong>de</strong>r Regel das Wirtschaftsjahr 2001/2002 zugrun<strong>de</strong>, wobei<br />

Unternehmen in Rechtsform juristischer Personen auch teilweise das Kalen<strong>de</strong>rjahr (2001) als Ab−<br />

rechnungszeitraum gewählt haben. Maßgeblich für <strong>de</strong>n Abrechnungszeitraum sind somit die Ernte<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2001 und die daraus resultieren<strong>de</strong>n Erlöse.<br />

Das Wirtschaftsjahr 2001/02 insgesamt ist ertragseitig durch hohe Ernteerträge bei <strong>de</strong>n Marktfrüchten<br />

und gestiegene Tierleistungen gekennzeichnet. Die Markterlöse entwickelten sich uneinheitlich.<br />

Während die Getrei<strong>de</strong>preise <strong>de</strong>utlich hinter <strong>de</strong>m Vorjahresniveau zurückblieben, konnten für Winter−<br />

raps und Kartoffeln wesentliche höhere Verkaufserlöse erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Rin<strong>de</strong>rmarkt blieb trotz <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rintervention sehr angespannt, was insbeson<strong>de</strong>re auf hohe In−<br />

terventionsbestän<strong>de</strong> und geringe nationale und internationale Nachfrage zurückzuführen ist. Obwohl<br />

47


die Erzeugerpreise für Milch und Schweinefleisch in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>s Wirtschaftsjahres sanken,<br />

wur<strong>de</strong>n im Durchschnitt <strong>de</strong>s Jahres Verkaufserlöse auf hohem Niveau erzielt.<br />

Trotz gestiegener betrieblicher Aufwendungen, die im Wesentlichen aus höheren Betriebsmittelprei−<br />

sen (Treibstoffe, Pflanzenschutzmittel) resultieren, lag <strong>de</strong>r Gewinn für die Mehrzahl <strong>de</strong>r Betriebe über<br />

<strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>s Vorjahres.<br />

Einzelunternehmen im Haupterwerb<br />

Die Flächenausstattung <strong>de</strong>r Einzelunternehmen im Haupterwerb (n=95) hat im gesamten Auswer−<br />

tungszeitraum kontinuierlich zugenommen (Tabelle 3.5). Knapp 1/5 <strong>de</strong>r Flächen befin<strong>de</strong>n sich im<br />

Eigentum <strong>de</strong>r Unternehmen (1998/99: 13,6 %.). Demnach wur<strong>de</strong> Gewinn wie auch Fremdkapital für<br />

Flächenzukauf eingesetzt. Obwohl betriebliches Wachstum über die Ersatzinvestitionen hinaus er−<br />

folgte, ist das durchschnittliche Bilanzvermögen leicht rückläufig, was insbeson<strong>de</strong>re auf eine Verrin−<br />

gerung <strong>de</strong>s Finanzumlaufvermögens und negative Bestandsän<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>s Fel−<br />

dinventars zurückzuführen ist. Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 1998/99 erfolgte ein Vermögens−<br />

zuwachs in Höhe von 1,5 %.<br />

Je Flächeneinheit blieb die Fremdkapitalbelastung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr annähernd unverän<strong>de</strong>rt<br />

und sank im Verlauf <strong>de</strong>r vergangenen vier Wirtschaftsjahre um 4 %. Die absolute Fremdkapital−<br />

summe ist seit 1999/00 allerdings ansteigend, so dass sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Eigenkapitals am Vermö−<br />

gen <strong>de</strong>r Betriebe auf 55,2 % verringerte.<br />

Tabelle 3.5: Faktorausstattung und ausgewählte Bilanzkennwerte <strong>de</strong>r Einzelunternehmen im Haupterwerb<br />

(n=95)<br />

Kennwert Einheit Wirtschaftsjahr<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

LF ha 199 201 204 205<br />

Arbeitskräftebesatz AK/100 ha 1,29 1,21 1,20 1,17<br />

Arbeitskräfte AK 2,57 2,43 2,44 2,40<br />

Viehbesatz VE/100 ha 37,34 38,36 40,47 39,66<br />

Bilanzvermögen /Betrieb 441.255 446.711 449.787 447.712<br />

Fremdkapital /ha LF 978 951 941 939<br />

Eigenkapitalanteil % 55,8 57,3 56,3 55,2<br />

Bruttoinvestitionen /ha LF 262 208 170 195<br />

Nettoinvestitionen /ha LF 94 48 −5 30<br />

Die Umsatzerlöse aus <strong>de</strong>r Pflanzenproduktion erhöhten sich um 93 /ha gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr und<br />

erreichten damit einen um annähernd 12 % über <strong>de</strong>m vierjährigen Durchschnitt liegen<strong>de</strong>n Höchstwert<br />

(Tabelle 3.6). Dies ist im Wesentlichen auf die sehr guten Ernterträge bei <strong>de</strong>n Marktfrüchten, insbe−<br />

son<strong>de</strong>re bei Getrei<strong>de</strong> (+31 % gegenüber <strong>de</strong>m dürrebeeinflussten Vorjahr) zurückzuführen. Im Ge−<br />

gensatz zu <strong>de</strong>n Verkaufserlösen für Kartoffeln (+43 %) und Winterraps (+25 %) sanken die Getrei−<br />

<strong>de</strong>preise um 77 Cent/dt gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr auf einen Tiefstwert im vierjährigen Vergleich. Der<br />

Rückgang <strong>de</strong>r Umsatzerlöse für tierische Produkte resultiert in erster Linie aus <strong>de</strong>r Marktsituation. So<br />

verringerten sich die Verkaufserlöse für männliche Rin<strong>de</strong>r auf 721 /Stück (−10 %). Auch für Mast−<br />

schweine (−6 %) und Kuhmilch (−1 %) konnten die hohen Verkaufserlöse <strong>de</strong>s Vorjahres nicht erneut<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n, lagen jedoch immer noch auf überdurchschnittlichem Niveau. Die staatlichen Bei−<br />

hilfen und Subventionen sind im Auswertungszeitraum um durchschnittlich 9 /ha und Jahr gesun−<br />

ken. Demgegenüber nahmen die betrieblichen Aufwendungen gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr wie<strong>de</strong>rum<br />

<strong>de</strong>utlich zu, was vor allem auf gestiegene Kosten für Pflanzenschutzmittel (+7 %) sowie für Treib−<br />

und Schmierstoffe (+11 %) zurückzuführen ist.<br />

48


Tabelle 3.6: Ausgewählte Kennwerte aus <strong>de</strong>r Erfolgrechnung <strong>de</strong>r Einzelunternehmen im Haupterwerb (n=<br />

95)<br />

Kennwert Einheit Wirtschaftsjahr<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

Betriebliche Erträge /ha LF 1.104 1.170 1.126 1.180<br />

dar. Umsatzerlöse Pflanzenproduktion /ha LF 392 426 360 457<br />

dar. Umsatzerlöse Tierproduktion /ha LF 303 328 380 359<br />

dar staatliche Beihilfen und Subventio− /ha LF<br />

nen<br />

334 326 309 297<br />

Betriebliche Aufwendungen /ha LF 853 881 904 934<br />

dar. Saatgut, PSM, Düngemittel /ha LF 160 165 173 180<br />

dar. Pachten /ha LF 66 69 69 70<br />

dar. Personalaufwand insgesamt /ha LF 74 67 68 69<br />

Gewinn /Betrieb 41.520 49.891 36.710 42.243<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb 38.897 44.778 33.969 38.183<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF 195 223 166 186<br />

Or<strong>de</strong>ntliches<br />

wand<br />

Ergebnis + Personalauf− /AK 20.869 23.959 19.614 21.816<br />

Nettorentabilität % 77,1 91,6 68,2 78,2<br />

Eigenkapitalrentabilität % −4,6 0,8 −7,6 −4,7<br />

Gesamtkapitalrentabilität % 0,2 1,9 −0,5 0,7<br />

Insgesamt lag <strong>de</strong>r Gewinn im Durchschnitt bei 42.243 je Unternehmen und damit um 15 % über<br />

<strong>de</strong>m Vorjahreswert. Mehr als 75 % <strong>de</strong>r Gewinnsteigerung resultieren aus <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Be−<br />

triebsergebnisses und spiegeln sich in <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>s or<strong>de</strong>ntlichen Ergebnisses um 4.200 wi<strong>de</strong>r.<br />

Trotz<strong>de</strong>m blieb die Rentabilität noch <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s bisherigen Spitzenjahres 1999/00 und es<br />

konnte keine positive Verzinsung <strong>de</strong>s Eigenkapitals erreicht wer<strong>de</strong>n. Die eingesetzten Produktions−<br />

faktoren wur<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n nicht vollständig entlohnt (Abbildung 3.1).<br />

Abbildung 3.1: Entwicklung <strong>de</strong>s Einkommens je Arbeitskraft und <strong>de</strong>r Nettorentabilität bei <strong>de</strong>n Einzelun−<br />

ternehmen im Haupterwerb (n=95)<br />

T /AK %<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

77<br />

20,9<br />

92<br />

24,0<br />

Im Vergleich <strong>de</strong>r Betriebsformen waren die Ackerbaubetriebe im Wirtschaftsjahr 2001/02, gemessen<br />

am or<strong>de</strong>ntlichen Ergebnis zzgl. Personalaufwand je Arbeitskraft, erfolgreicher als die Futterbau− und<br />

Verbundbetriebe. Allerdings erzielten die Futterbaubetriebe naturgemäß das höchste or<strong>de</strong>ntliche<br />

Ergebnis je Flächeneinheit (Abbildung 3.2 und 3.3).<br />

49<br />

(Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis+Personalaufwand)/AK<br />

Nettorentabilität (%)<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

Wirtschaftsjahr<br />

68<br />

19,6<br />

78<br />

21,8<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0


Abbildung 3.2: Entwicklung <strong>de</strong>r Flächenproduktivität (or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis je ha) nach Betriebsformen<br />

/ha<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

215<br />

251<br />

187<br />

254<br />

212<br />

Ackerbaubetriebe<br />

Futterbaubetriebe<br />

Verbundbetriebe<br />

239<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

Wirtschaftsjahr<br />

Ein wesentlicher Grund für das bessere Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ackerbaubetriebe ist ihre <strong>de</strong>utlich höhere<br />

Flächenausstattung, wodurch die Vorteile <strong>de</strong>s geringeren Arbeitsbedarfes <strong>de</strong>r Marktfruchtverfahren<br />

voll zur Geltung kommen (Tabelle 3.7). So sind die erfolgreichen Ackerbaubetriebe nahezu doppelt so<br />

groß wie die weniger erfolgreichen und wirtschaften zu<strong>de</strong>m noch vermehrt auf besseren Standorten.<br />

Das Erfolgskonzept ist durch sparsame Vermögensausstattung, effizienten Betriebsmitteleinsatz und<br />

gezielte, langfristig finanzierte Ersatz− und Wachstumsinvestitionen gekennzeichnet. Diese Unter−<br />

nehmensstrategie beeinflusst das Betriebsergebnis außeror<strong>de</strong>ntlich positiv, so dass die nichtent−<br />

lohnten Arbeitskräfte und das Eigenkapital vollständig aus <strong>de</strong>m or<strong>de</strong>ntlichen Ergebnis entlohnt wer−<br />

<strong>de</strong>n können (150 % Nettorentabilität). Die erfolgreichen Futterbaubetriebe befin<strong>de</strong>n sich auf Wachs−<br />

tumskurs. Auf <strong>de</strong>r Basis einer komfortablen Vermögens−, insbeson<strong>de</strong>re Flächen− und Milchquoten−<br />

ausstattung nutzten sie die günstige Marktlage zur Erzielung einer hohen Zweigrentabilität mit einer<br />

um 1.957 kg (+36 %) höheren Milchleistung je Kuh und einem um 1,5 Cent besseren Verkaufserlös je<br />

kg Milch gegenüber <strong>de</strong>n weniger erfolgreichen Unternehmen. Darüber hinaus tragen die guten Er−<br />

träge aus <strong>de</strong>r Marktfruchtproduktion dazu bei, dass die hohe Kostenbelastung insgesamt bewältigt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Das or<strong>de</strong>ntliche Ergebnis je Betrieb unterschei<strong>de</strong>t sich nur geringfügig von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Ackerbaubetriebe, die Nettorentabilität beträgt 166 %.<br />

50<br />

299<br />

270<br />

102<br />

255<br />

219<br />

161


Abbildung 3.3: Entwicklung <strong>de</strong>r Arbeitsproduktivität ((or<strong>de</strong>ntl.Ergebnis + Personalaufwand) je AK)<br />

nach Betriebsformen<br />

T /AK<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

Tabelle 3.7: Ausgewählte Kennwerte <strong>de</strong>r Einzelunternehmen im Haupterwerb, differenziert nach<br />

Betriebsform und Unternehmenserfolg<br />

Kennwert Einheit Ackerbau Futterbau Verbund<br />

E M W E M W E M W<br />

Anzahl Betriebe n 18 73 18 7 28 7 5 20 5<br />

LF ha/ Betrieb 324 235 185 178 142 92 185 176 240<br />

AK− Besatz AK/100 ha LF 0,94 0,98 1,06 1,59 1,64 1,79 1,5 1,46 1,38<br />

Viehbesatz VE/100 ha LF 1,9 8,3 16,9 74,6 81,0 66,4 92,9 72,0 57,3<br />

Milchleistung kg/Kuh<br />

Jahr<br />

u.<br />

7.062 7.400 6.721 5.443 7.172 7.404 8.812<br />

Getrei<strong>de</strong>ertrag dt/ha 61,8 57,7 51,0 68,6 51,9 33,3 58,1 53,1 57,0<br />

Bilanzvermögen /AK 176.479 199.837 204.895 239.699 174.136 204.892 159.737 192.588 249.221<br />

Eigenkapitalanteil % 38,2 52,2 41,0 48,4 52,8 47,8 37,0 38,3 25,1<br />

Nettoinvestitionen /ha LF 50 23 7 205 44 −64 168 235 646<br />

Verän<strong>de</strong>rung Eigenkapital* /ha LF 17 −15 −127 −17 −2 −160 49 53 119<br />

Betriebliche Erträge /ha LF 1.075 962 829 2.066 1.366 1.109 1.742 1.481 1.634<br />

dar. Umsatzerlöse Pfl.− /ha LF<br />

prod.<br />

677 555 399 268 124 74 362 272 279<br />

dar. Umsatzerlöse Tier− /ha LF<br />

prod.<br />

10 42 79 1.468 898 713 925 688 597<br />

dar. staatl. Beihilfen u. /ha LF<br />

Subv.<br />

308 300 294 267 287 271 363 397 512<br />

Betriebliche Aufwendungen /ha LF 765 748 774 1.570 1.047 1.000 1.327 1.235 1.545<br />

dar. Materialaufwand Pfl.−<br />

pr.<br />

dar. Materialaufwand<br />

Tierpr.<br />

23,0<br />

17,2<br />

20,1<br />

26,7<br />

20,1<br />

19,6<br />

Ackerbaubetriebe<br />

Futterbaubetriebe<br />

Verbundbetriebe<br />

/ha LF 244 214 209 221 120 96 205 206 301<br />

/ha LF 3 14 16 348 232 226 340 243 213<br />

51<br />

22,5<br />

21,1<br />

16,6<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

Wirtschaftsjahr<br />

23,0<br />

20,8<br />

18,9


dar. Lohnarb., Masch.− /ha LF<br />

miete<br />

27 34 32 122 64 36 78 78 97<br />

Personalaufwand /ha LF 68 58 57 145 95 51 89 90 140<br />

Abschreibungen /ha LF 133 140 149 217 164 251 166 169 175<br />

Gewinn /Betrieb 87.182 40.426 1.922 74.067 36.739 2.023 65.969 29.437 −6.791<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb 78.464 37.350 −747 78.319 35.972 2.435 66.693 26.928 −9.963<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF 242 159 −4 439 254 27 360 153 41<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis<br />

Personalaufwand<br />

+<br />

/AK<br />

32.950 22.262 4.999 36.665 21.320 4.319 29.913 16.641 7.141<br />

Eigenkapitalrentabilität % 84,4 −8,1 −61,4 26,7 −3,8 −45,2 38,1 −13,1 −63,1<br />

Gesamtkapitalrentabilität % 8,1 0,6 −8,4 7,6 0,9 −7,8 9,4 0 −3,3<br />

* bilanzanalytisch (incl. 50% <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rpostens mit Rücklageanteil)<br />

E, M und W stehen für die Gruppierung in erfolgreiche (E), alle (M) und weniger erfolgreiche (W) Unternehmen, wobei in <strong>de</strong>n<br />

Gruppen E und W jeweils 25% <strong>de</strong>r Unternehmen auf Basis <strong>de</strong>s Erfolgsmaßstabs "Nettorentabilität" erfasst sind<br />

Ein Viertel <strong>de</strong>r Gesamterlöse erzielten die erfolgreichen Verbundbetriebe aus <strong>de</strong>r Schweineproduk−<br />

tion. D.h. in <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r erfolgreichen Verbundbetriebe sind vornehmlich Betriebe mit Schweine−<br />

haltung vertreten. Sie profitierten neben <strong>de</strong>r guten Getrei<strong>de</strong>ernte maßgeblich von <strong>de</strong>n überdurch−<br />

schnittlichen Erzeugerpreisen für Ferkel und Mastschweine.<br />

Personengesellschaften<br />

In <strong>de</strong>m vertikalen Betriebsvergleich <strong>de</strong>r Personengesellschaften wur<strong>de</strong>n 30 i<strong>de</strong>ntische Betriebe ein−<br />

bezogen, <strong>de</strong>ren Jahresabschlüsse für die vergangenen 4 Wirtschaftsjahre vorliegen (Tabelle 3.8).<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Flächenausstattung ist bei <strong>de</strong>n Personengesellschaften ein kontinuierliches Wachs−<br />

tum, insgesamt um 36 ha, zu verzeichnen. Arbeitskräfte− und Viehbesatz haben sich nur wenig ver−<br />

än<strong>de</strong>rt, allerdings wur<strong>de</strong> die Schweinehaltung zu Lasten <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>rhaltung ausge<strong>de</strong>hnt.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s ständigen Rückgangs <strong>de</strong>r Brutto− und nunmehr negativen Nettoinvestitionen hat sich<br />

das Bilanzvermögen nicht proportional zur Fläche entwickelt. Ein Teil <strong>de</strong>r Betriebe <strong>de</strong>r Stichprobe<br />

sind hochverschul<strong>de</strong>t, z. T. zunehmend überschul<strong>de</strong>t, so dass <strong>de</strong>r durchschnittliche Eigenkapitalanteil<br />

sehr gering und ten<strong>de</strong>nziell rückläufig ist. Trotz<strong>de</strong>m erzielten die Personengesellschaften im Mittel je<br />

Arbeitskraft ein mit <strong>de</strong>n Einzelunternehmen vergleichbares wirtschaftliches Ergebnis (Abbildung 3.4).<br />

Das reicht jedoch angesichts <strong>de</strong>r hohen Fremdkapitalbelastung für <strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>r Be−<br />

triebe nicht aus, um die eingesetzten Faktoren ausreichend und nachhaltig zu entlohnen.<br />

Die betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren in etwa gleichem Maße<br />

geringfügig angestiegen, <strong>de</strong>r Anteil staatlicher Beihilfen sank.<br />

Tabelle 3.8: Ausgewählte Kennwerte <strong>de</strong>r Personengesellschaften (n=30)<br />

Kennwert Einheit Wirtschaftsjahr<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

LF ha 330 349 359 366<br />

Arbeitskräftebesatz AK/100 ha 1,4 1,3 1,2 1,3<br />

Viehbesatz VE/100 ha 63 61 63 62<br />

dar. Rindviehbesatz VE/100 ha 30 28 27 25<br />

dar. Schweinebesatz VE/100 ha 33 32 36 37<br />

Bilanzvermögen /ha LF 2.148 2.075 2.031 2.023<br />

Eigenkapitalanteil % 31 33 27 27<br />

Bruttoinvestitionen /ha LF 225 206 198 147<br />

Nettoinvestitionen /ha LF 36 29 31 −22<br />

Betriebliche Erträge /ha LF 1.390 1.445 1.455 1.497<br />

dar. Umsatzerlöse Pflanzenproduktion /ha LF 311 338 282 362<br />

dar. Umsatzerlöse Tierproduktion /ha LF 666 699 786 766<br />

dar. staatliche Beihilfen und Subven− /ha LF<br />

tionen<br />

339 326 314 295<br />

Betriebliche Aufwendungen /ha LF 1.155 1.174 1.202 1.241<br />

dar. Mat.−aufwand Pflanzenproduktion /ha LF 163 173 193 192<br />

dar. Mat.−aufwand Tierproduktion /ha LF 321 326 334 341<br />

52


Gewinn /Betrieb 58.672 75.771 70.571 74.125<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb 52.103 72.345 64.172 69.352<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF 158 207 179 190<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis + Personalauf− /AK<br />

wand<br />

19.227 22.321 20.431 21.079<br />

Nettorentabilität % 91,5 88,3 76,6 78,0<br />

Eigenkapitalrentabilität % 0,8 −1,5 −8,9 −6,3<br />

Gesamtkapitalrentabilität % 2,1 1,5 0 0,2<br />

Es ist darauf hinzuweisen, dass in <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>ntischen Betrieben <strong>de</strong>r Anteil größerer und rentabel wirt−<br />

schaften<strong>de</strong>r Unternehmen <strong>de</strong>utlich höher ist, als in <strong>de</strong>r gesamten Stichprobe <strong>de</strong>r 57 erfassten land−<br />

wirtschaftlichen Personengesellschaften <strong>de</strong>s Jahres 2001/02. So liegt die mittlere Flächenausstattung<br />

um ca. 40 ha und das durchschnittliche or<strong>de</strong>ntliche Ergebnis je AK um ca. 1.350 höher.<br />

Abbildung 3.4: Entwicklung <strong>de</strong>s Einkommens je Arbeitskraft und <strong>de</strong>r Nettorentabilität bei <strong>de</strong>n Personen−<br />

gesellschaften (n=30)<br />

T /A K %<br />

2 3 ,0<br />

(O r d e n tlich es Erg e b n is + P e rs o n ala u fw a n d )/A K<br />

N e tto r e n ta b ilität (% )<br />

9 5<br />

9 1<br />

2 2 ,5<br />

2 2 ,0<br />

2 1 ,5<br />

2 1 ,0<br />

2 0 ,5<br />

2 0 ,0<br />

1 9 ,5<br />

1 9 ,0<br />

1 8 ,5<br />

1 8 ,0<br />

1 7 ,5<br />

1 9 , 2<br />

8 8<br />

2 2 , 3<br />

7 7<br />

2 0 , 4<br />

7 8<br />

2 1 , 1<br />

1 9 9 8 /9 9 1 9 9 9 /0 0 2 0 0 0 /0 1 2 0 0 1 /0 2<br />

W irt sc h a ft sja h r<br />

Im Vergleich <strong>de</strong>r Betriebsformen (Tabelle 3.9) erreichen die Veredlungsbetriebe das höchste Ein−<br />

kommen je AK (or<strong>de</strong>ntliche Ergebnis + Personalaufwand), das schlechteste die Verbundbetriebe.<br />

Dennoch haben letztere aufgrund einer <strong>de</strong>utlich geringeren Nettoentnahme als einzige eine positive<br />

Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rung und konnten ihr betriebliches Vermögen allerdings zulasten <strong>de</strong>s Privat−<br />

haushaltes stabilisieren. Hingegen wur<strong>de</strong> bei allen an<strong>de</strong>ren Betriebsformen, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n<br />

Futterbaubetrieben, Eigenkapital abgebaut, was angesichts <strong>de</strong>s ohnehin geringen Eigenkapitalanteils<br />

für die Stabilität <strong>de</strong>r Unternehmen be<strong>de</strong>nklich ist.<br />

Tabelle 3.9: Ausgewählte Kennwerte <strong>de</strong>r Personengesellschaften, differenziert nach Betriebsform<br />

Kennwert<br />

Anzahl Betriebe<br />

Einheit<br />

n<br />

Ackerbau<br />

19<br />

Futterbau<br />

17<br />

9 0<br />

8 5<br />

8 0<br />

7 5<br />

7 0<br />

6 5<br />

Veredlung<br />

7<br />

Verbund<br />

14<br />

LF ha/Betrieb 536 203 111 426<br />

Arbeitskräftebesatz AK/100 ha LF 0,80 1,88 3,60 1,79<br />

Viehbesatz VE/100 ha LF 19,0 91,3 528,3 55,7<br />

dar. Rindvieh VE/100 ha LF 5,0 86,3 − 45,2<br />

dar. Schweine VE/100 ha LF 13,6 − 521,4 8,2<br />

Bilanzvermögen /ha LF 1.603 3.580 5.396 2.425<br />

Eigenkapitalanteil % 28,9 19,1 14,8 23,5<br />

53


Verän<strong>de</strong>rung Eigenkapital /ha LF −157 −291 −101 35<br />

Nettoinvestitionen /ha LF −53 −138 145 43<br />

Getrei<strong>de</strong>ertrag dt/ha 55,7 46,4 30,0 50,3<br />

Milchleistung kg/Kuh u. Jahr 7.010 6.900 − 7.078<br />

Betriebliche Erträge /ha LF 1.027 1.936 5.885 1.511<br />

dar. Umsatz Pflanzenproduktion /ha LF 520 115 104 272<br />

dar. Umsatz Tierproduktion /ha LF 189 1.489 5.139 790<br />

dar. staatl. Beihilfen u. Subventionen /ha LF 272 268 387 318<br />

Betriebliche Aufwendungen /ha LF 849 1.600 5.275 1.289<br />

dar. Materialaufwand /ha LF 492 905 4.004 654<br />

dar. Unterhaltung /ha LF 53 119 217 102<br />

dar. Abschreibungen /ha LF 116 221 429 180<br />

Personalaufwand /ha LF 47 142 294 176<br />

Gewinn /Betrieb 71.738 48.951 54.874 66.484<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb 67.715 42.927 55.891 53.827<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF 126 211 502 126<br />

Or<strong>de</strong>ntliches<br />

aufwand<br />

Ergebnis+Personal− /AK 21.758 18.833 22.131 16.881<br />

Eigenkapitalrentabilität % −22,7 −17,3 11,3 −16,3<br />

Gesamtkapitalrentabilität % −0,3 0,5 3,3 −0,8<br />

Juristische Personen<br />

Bei <strong>de</strong>n insgesamt 63 in die Auswertung einbezogenen i<strong>de</strong>ntischen Unternehmen in Rechtsform ju−<br />

ristischer Personen setzte sich <strong>de</strong>r Abbau <strong>de</strong>r bewirtschafteten Fläche fort (Tabelle 3.10). Der Anteil<br />

<strong>de</strong>r Eigentumsfläche hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt und liegt nunmehr bei 9,8 %<br />

(161,5 ha LF). Obwohl <strong>de</strong>r Viehbesatz insgesamt erhöht wur<strong>de</strong> (+8,6 %), hält <strong>de</strong>r stetige und über−<br />

proportionale Abbau von Arbeitskräften (−12,5 % zu 1998/99) an.<br />

Tabelle 3.10: Entwicklung <strong>de</strong>r Faktorausstattung und Bilanzkennwerte <strong>de</strong>r juristischen Personen (n= 63)<br />

Kennwert Einheit Wirtschaftsjahr<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

LF ha 1.665 1.651 1.651 1.643<br />

Arbeitskräfte AK/Betrieb 31,9 30,3 28,6 27,6<br />

Arbeitskräftebesatz AK/100 ha 1,92 1,84 1,73 1,68<br />

Viehbesatz VE/100 ha 54,4 55,9 59,6 59,1<br />

Bilanzvermögen /Betrieb 4.569.046 4.505.825 4.542.770 4.499.405<br />

Fremdkapital /ha LF 1.119 1.094 1.100 1.075<br />

Eigenkapitalanteil % 58,7 59,9 59,9 60,5<br />

Bruttoinvestitionen /ha LF 223 187 222 219<br />

Nettoinvestitionen /ha LF 25 −37 4 6<br />

Neben <strong>de</strong>r Erschließung weiterer Rationalisierungspotenziale mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r (Personal−) Kosten−<br />

senkung wur<strong>de</strong>n durchschnittlich ein Fünftel <strong>de</strong>r Investitionsmittel für <strong>de</strong>n Flächenkauf aufgewen<strong>de</strong>t.<br />

Im Wesentlichen erfolgten Investitionen in Höhe <strong>de</strong>r Abschreibungen. Die Unternehmen sind <strong>de</strong>rzeit<br />

offenbar weitestgehend bestrebt, vorhan<strong>de</strong>nes Vermögen zu konsolidieren und zu stabilisieren.<br />

Die Unternehmen in Rechtsform juristischer Personen konnten sowohl die Umsatzerlöse aus <strong>de</strong>r<br />

Pflanzen− (+16 %) als auch aus <strong>de</strong>r Tierproduktion (+3 %) steigern. Spitzenerträge bei <strong>de</strong>r Getrei−<br />

<strong>de</strong>ernte, insbeson<strong>de</strong>re bei Roggen (52,7 dt/ha) und Gerste (67,2 dt/ha), steigen<strong>de</strong> Tierleistungen<br />

(7.495 kg Milch/Kuh, 23,4 AGF/ Zuchtsau) auf <strong>de</strong>r Basis eines vergleichsweise hohen Viehbesatzes<br />

und überdurchschnittliche Verkaufserlöse für Milch (33,9 Cent/kg), Ferkel (51 /St) und Mast−<br />

schweine (136 /St) konnten die preisbedingten Umsatzeinbußen aus <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>erzeugung (−1,25<br />

/dt) und die anhaltend prekäre Lage auf <strong>de</strong>m Rindfleischmarkt (−84 /St) kompensieren (Tabelle<br />

3.11).<br />

54


Tabelle 3.11: Kennwerte <strong>de</strong>r Erfolgsrechnung <strong>de</strong>r juristischen Personen (n=63)<br />

Kennwert Einheit Wirtschaftsjahr<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

Betriebliche Erträge /ha LF 1.463 1.495 1.526 1.627<br />

dar. Umsatzerlöse Pflanzenproduktion /ha LF 355 361 321 373<br />

dar. Umsatzerlöse Tierproduktion /ha LF 618 627 703 723<br />

dar. staatliche Beihilfen und Subventionen /ha LF 317 316 307 302<br />

Betriebliche Aufwendungen /ha LF 1.450 1.449 1.468 1.551<br />

dar. Saatgut, PSM, Düngemittel /ha LF 154 158 171 183<br />

dar. Pachten /ha LF 60 61 62 66<br />

dar. Personalaufwand insgesamt /ha LF 400 397 373 380<br />

Gewinn /Betrieb −25.702 11.405 56.702 72.746<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb −66.139 −38.629 6.356 4.373<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF −40 −23 4 3<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis + Personalaufwand /AK 18.804 20.357 21.755 22.779<br />

Nettorentabilität % −77,7 −45,3 7,3 4,8<br />

Eigenkapitalrentabilität % −3,1 −2,0 −0,2 −0,5<br />

Gesamtkapitalrentabilität % −0,5 0,2 1,2 1,2<br />

Der Umfang staatlicher Subventionen und Beihilfen sank in <strong>de</strong>n vergangenen vier Wirtschaftsjahren<br />

um 32.000 , <strong>de</strong>ren Anteil an <strong>de</strong>n gesamten betrieblichen Erträgen von 21,7 auf 18,6 %. Neben <strong>de</strong>n<br />

im Auswertungszeitraum permanent gestiegenen Kosten für Treib− und Schmierstoffe (+44 %)<br />

mussten die Unternehmen höhere Aufwendungen insbeson<strong>de</strong>re für Dünge− (+29 %) und Pflanzen−<br />

schutzmittel (+14 %), aber auch für Tierzukäufe (+11 %) und Futtermittel (+10 %) verkraften. Der<br />

Anteil <strong>de</strong>r Personal− an <strong>de</strong>n Gesamtkosten ist im Auswertungszeitraum um 3,1 Prozentpunkte auf<br />

nunmehr 24,5 % kontinuierlich gesunken.<br />

Abbildung 3.5: Entwicklung <strong>de</strong>s Einkommens je Arbeitskraft und <strong>de</strong>r Nettorentabilität bei <strong>de</strong>n juristischen<br />

Personen (n=63)<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

(Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis+Personalaufwand)/AK<br />

Nettorentabilität (%)<br />

18,8<br />

−78<br />

20,4<br />

−45<br />

Das Einkommen je Arbeitskraft − gemessen am or<strong>de</strong>ntlichen Ergebnis + Personalaufwand − stieg<br />

seit 1998/99 − hauptsächlich infolge <strong>de</strong>s Arbeitskräfteabbaues − kontinuierlich und lag 2001/02 wie im<br />

Vorjahr über <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Einzelunternehmen und Personengesellschaften. Zum zweiten Mal in Folge<br />

55<br />

7<br />

21,8<br />

22,8<br />

1998/99 1999/00 2000/01 2001/02<br />

5<br />

20<br />

10<br />

0<br />

−10<br />

−20<br />

−30<br />

−40<br />

−50<br />

−60<br />

−70<br />

−80<br />

−90


konnte eine positive Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rung erreicht wer<strong>de</strong>n, die Verzinsung <strong>de</strong>s Eigenkapitals ist<br />

allerdings nach wie vor negativ und die Nettorentabilität sehr gering (Abbildung 3.5).<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Einzelunternehmen und Personengesellschaften schnei<strong>de</strong>n die Futterbaube−<br />

triebe in <strong>de</strong>r Rentabilität <strong>de</strong>utlich besser als die Ackerbau− und Verbundbetriebe ab (Tabelle 3.12).<br />

Dies kann jedoch nicht verallgemeinert wer<strong>de</strong>n, da anscheinend gute Unternehmen überproportional<br />

in <strong>de</strong>r ohnehin kleinen Stichprobe <strong>de</strong>r Futterbaubetriebe vertreten sind. Es zeigt sich, dass die spe−<br />

zialisierten Ackerbaubetriebe zunehmend Probleme haben, ausreichend hohe Betriebsergebnisse zu<br />

erzielen. Das sinken<strong>de</strong> Erzeugerpreisniveau für Markfrüchte kann trotz sehr hoher Ernteerträge durch<br />

die Flächenprämien nicht kompensiert wer<strong>de</strong>n. Die weitere gezielte Effizienzsteigerung <strong>de</strong>s Faktor−<br />

einsatzes und die Erschließung neuer Einkommenspotenziale erscheint insbeson<strong>de</strong>re für Unter−<br />

nehmen dieser Betriebsform unumgänglich.<br />

Tabelle 3.12 Ausgewählte Kennwerte juristischer Personen, differenziert nach Betriebsformen<br />

Kennwert Einheit Ackerbau Futterbau Verbund<br />

Anzahl Betriebe n 18 8 60<br />

LF ha/Betrieb 1.719 582 1.500<br />

Vergleichswert Landwirtschaft /ha LF 567 551 531<br />

AK− Besatz AK/100 ha LF 1,15 3,2 1,76<br />

Viehbesatz VE/100 ha LF 29,5 128,6 60,9<br />

dar. Rindvieh VE/100 ha LF 15,1 125,4 37,2<br />

dar. Schweine VE/100 ha LF 13,4 3,2 20,5<br />

Getrei<strong>de</strong>ertrag dt/ha 62,1 61,2 54,6<br />

Milchleistung kg/Kuh 6.995 7.852 7.416<br />

Bilanzvermögen /ha LF 2.111 6.251 2.680<br />

Eigenkapitalanteil % 55,3 59,6 60,6<br />

Betriebliche Erträge /ha LF 1.177 3.023 1.624<br />

dar. Umsatzerlöse Pflanzenproduktion /ha LF 478 249 344<br />

dar. Umsatzerlöse Tierproduktion /ha LF 280 2.014 750<br />

dar. staatl. Beihilfen u. Subventionen /ha LF 285 325 315<br />

Gewinn /Betrieb 12.719 64.827 99.003<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb −3.060 36.594 27.823<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF −2 63 19<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis + Personalaufwand /AK 22.051 28.908 20.981<br />

Eigenkapitalrentabilität % −1,1 0,7 0,8<br />

Gesamtkapitalrentabilität % 1,8 2,0 1,6<br />

Ökologisch wirtschaften<strong>de</strong> Unternehmen<br />

Für 14 gemäß VO EWG 2092/91 ökologisch wirtschaften<strong>de</strong> bzw. in Umstellung befindliche Einzelun−<br />

ternehmen und Personengesellschaften liegen die Jahresabschlüsse <strong>de</strong>r vergangenen drei Wirt−<br />

schaftsjahre zur Analyse vor (=i<strong>de</strong>ntische Unternehmen). Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei vornehmlich um<br />

Ackerbau− und um Verbundbetriebe mit hohem Grünlandanteil und Mutterkuhbesatz (Tabelle 3.13).<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s geringen Stichprobenumfanges wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse wesentlich vom einzelbetrieb−<br />

lichen Status und <strong>de</strong>ssen Entwicklung beeinflusst und lassen keine repräsentativen Aussagen zu.<br />

Bemerkenswert ist die Zunahme <strong>de</strong>s AK−Besatzes (höherer Anteil Fremdarbeitskräfte) trotz erhöhter<br />

Flächenausstattung bei annähernd gleichbleiben<strong>de</strong>m Viehbesatz. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n konventio−<br />

nellen Unternehmen hat sich <strong>de</strong>r Anteil staatlicher Beihilfen erhöht. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund gestiegener<br />

Aufwendungen − insbeson<strong>de</strong>re für Material (+12,6 %) und Personal (+10,5 %) − konnte das gute<br />

wirtschaftliche Ergebnis <strong>de</strong>s Vorjahres nicht erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

56


Tabelle 3.13: Ausgewählte Kennwerte ökologisch wirtschaften<strong>de</strong>r Betriebe (Einzelunternehmen und<br />

Personengesellschaften)<br />

Kennwert Einheit 1999/00 2000/01 2001/02<br />

Fläche ha LF/Betrieb 239,7 254,7 257,1<br />

Dauergrünland % <strong>de</strong>r LF 36,3 37,4 32,1<br />

AK − Besatz AK/100 ha LF 1,41 1,43 1,52<br />

Viehbesatz VE/100 ha LF 40,3 39,5 40,1<br />

dar. Rindvieh VE/100 ha LF 35,8 34,7 35,1<br />

Mutterkühe Stück 37,1 39,1 36,3<br />

Getrei<strong>de</strong>anbau % <strong>de</strong>r AF 57,6 64,2 65,2<br />

Getrei<strong>de</strong>ertrag dt/ ha 26,5 25,1 28,7<br />

Getrei<strong>de</strong>preis /dt 15,58 22,55 18,91<br />

Bilanzvermögen /ha LF 1.894 1.876 2.019<br />

Eigenkapitalanteil % 25,8 31,5 31,2<br />

Nettoinvestitionen /ha LF 9 15 117<br />

Betriebliche Erträge gesamt /ha LF 842 909 905<br />

dar. Umsatzerlöse Pflanzenproduktion /ha LF 163 229 228<br />

dar. Umsatzerlöse Tierproduktion /ha LF 227 230 233<br />

dar. Staatliche Beihilfen /ha LF 383 378 388<br />

Betriebliche Aufwendungen ges. /ha LF 733 683 704<br />

dar. Materialaufwand Pflanzenproduk−<br />

tion<br />

/ha LF 45 45 52<br />

dar. Saatgut, Dünger, PSM /ha LF 36 36 47<br />

dar. Materialaufwand Tierproduktion /ha LF 72 57 61<br />

dar. Personalaufwand /ha LF 125 124 137<br />

dar. Pachten /ha LF 46 47 49<br />

Gewinn /Betrieb 12.139 45.145 39.617<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb 21.578 47.470 39.379<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF 90 186 153<br />

Or<strong>de</strong>ntliches<br />

wand<br />

Ergebnis + Personalauf− /AK 15.249 21.658 19.129<br />

Gesamtkapitalrentabilität % −2,4 2,0 0,1<br />

Eigenkapitalrentabilität % −28,9 0,1 −7,4<br />

Von <strong>de</strong>n im Wirtschaftsjahr 2001/02 insgesamt erfassten 22 ökologisch wirtschaften<strong>de</strong>n Unterneh−<br />

men wur<strong>de</strong>n neun als spezialisierte Ackerbaubetriebe klassifiziert. Ein Vergleich mit <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

ähnlich strukturierter konventionell wirtschaften<strong>de</strong>r Unternehmen ist in Tabelle 3.14 dargestellt, wobei<br />

die Stichprobenumfänge und die große Heterogenität insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Gruppe ökologischer Be−<br />

triebe bei <strong>de</strong>r Bewertung zu berücksichtigen sind.<br />

Bei annähernd gleicher Vermögensausstattung ist <strong>de</strong>r Eigenkapitalanteil in konventionellen Betrieben<br />

<strong>de</strong>utlich höher. Etwa die Hälfte <strong>de</strong>r betrieblichen Erträge <strong>de</strong>r ökologisch wirtschaften<strong>de</strong>n Unterneh−<br />

men sind staatliche Beihilfen, bei <strong>de</strong>n konventionellen Unternehmen sind es gut ein Drittel. Die aus<br />

<strong>de</strong>r ökologischen Bewirtschaftungsform resultieren<strong>de</strong>n geringeren Ernterträge wer<strong>de</strong>n nicht durch<br />

entsprechend höhere Erzeugerpreise ausgeglichen, die negative Umsatzerlösdifferenz ist höher als<br />

die Summe <strong>de</strong>r Einsparungen im Aufwand. Das bessere wirtschaftliche Ergebnis erzielen die Öko−<br />

Betriebe somit hauptsächlich aufgrund höherer Prämienzahlungen.<br />

57


Tabelle 3.14: Konventionelle und ökologisch wirtschaften<strong>de</strong> Ackerbaubetriebe im Vergleich<br />

Kennwert Einheit Konventionelle Betriebe<br />

n=15<br />

Ökologische Betriebe<br />

n=9<br />

Fläche ha LF/Betrieb 241,0 257,7<br />

Dauergrünland ha LF/Betrieb 59,8 77,8<br />

AK − Besatz AK/100 ha LF 1,01 1,26<br />

Viehbesatz VE/100 ha LF 29,5 24,8<br />

dar. Rindvieh VE/100 ha LF 26,9 22,0<br />

Mutterkühe Stück 35,5 35,0<br />

Getrei<strong>de</strong>anbau % <strong>de</strong>r AF 62,4 67,8<br />

Getrei<strong>de</strong>ertrag dt/ ha 54,7 25,7<br />

Getrei<strong>de</strong>preis /dt 9,89 19,05<br />

Bilanzvermögen /ha LF 1.724 1.749<br />

Eigenkapitalanteil % 58,2 34,5<br />

Nettoinvestitionen /ha LF 53 219<br />

Betriebliche Erträge gesamt /ha LF 823 758<br />

dar. Umsatzerlöse Pflanzenproduktion /ha LF 374 271<br />

dar. Umsatzerlöse Tierproduktion /ha LF 114 75<br />

dar. Staatliche Beihilfen /ha LF 294 378<br />

Betriebliche Aufwendungen ges. /ha LF 677 572<br />

dar. Materialaufwand Pflanzenproduktion /ha LF 158 43<br />

dar. Saatgut, Dünger, PSM /ha LF 142 39<br />

dar. Materialaufwand Tierproduktion /ha LF 53 12<br />

dar. Personalaufwand /ha LF 46 105<br />

dar. Pachten /ha LF 74 47<br />

Gewinn /Betrieb 27.920 38.989<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /Betrieb 25.545 41.893<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis /ha LF 106 163<br />

Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis + Personalaufwand /AK 15.013 21151<br />

Gesamtkapitalrentabilität % −4,3 1,3<br />

Eigenkapitalrentabilität % −13,4 2,0<br />

Zusammenfassung<br />

Gegenüber <strong>de</strong>m durch die Dürre beeinflussten Vorjahr konnten die meisten landwirtschaftlichen Un−<br />

ternehmen im Wirtschaftsjahr 2001/02 bessere Ergebnisse erzielen. Allerdings wur<strong>de</strong> mit Ausnahme<br />

<strong>de</strong>r juristischen Personen das hohe Einkommen <strong>de</strong>s Jahres 1999/00 nicht erreicht. Die Leistungsfä−<br />

higkeit eines Teils <strong>de</strong>r Unternehmen ist zur Sicherung <strong>de</strong>r langfristigen Wettbewerbsfähigkeit unzu−<br />

reichend (Abbildung 3.6).<br />

Wenngleich die Ackerbaubetriebe gegenüber <strong>de</strong>n Futterbau− und Verbundbetrieben bei <strong>de</strong>n natürli−<br />

chen Personen im Gegensatz zum Vorjahr wie<strong>de</strong>r besser abschnitten, ist die Einkommensdifferenz je<br />

AK <strong>de</strong>utlich geringer. Trotz sehr hoher Getrei<strong>de</strong>erträge blieb <strong>de</strong>r Zuwachs <strong>de</strong>r Umsatzerlöse wegen<br />

stark sinken<strong>de</strong>r Erzeugerpreise begrenzt. Setzt sich, was wahrscheinlich ist, <strong>de</strong>r Preisrückgang fort,<br />

haben die Ackerbaubetriebe zunehmend Probleme, ausreichen<strong>de</strong> Einkommen zu erreichen.<br />

Die Preise für Milch und Schweine lagen im Durchschnitt <strong>de</strong>s gesamten Wirtschaftsjahres immer<br />

noch auf sehr hohem Niveau, so dass sich die Einkommenseinbußen <strong>de</strong>r Futterbaubetriebe und<br />

teilweise auch <strong>de</strong>r Verbundbetriebe zum Vorjahr in Grenzen hielten. Am Rückgang <strong>de</strong>r Einkommen<br />

hatten die preisbedingten Erlösmin<strong>de</strong>rungen bei Rindfleisch in einigen Betrieben einen nicht uner−<br />

heblichen Anteil.<br />

Die Notwendigkeit, angesichts <strong>de</strong>s umkämpften Bo<strong>de</strong>nmarktes die Hauptproduktionsgrundlage zu<br />

58


sichern, veranlasste die Unternehmen, Eigen− und Fremdmittel verstärkt für <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nkauf zu in−<br />

vestieren. Dadurch wer<strong>de</strong>n einerseits liqui<strong>de</strong> Mittel langfristig gebun<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>rseits Mittel für<br />

produktive Investitionen vermin<strong>de</strong>rt, was die Stabilität <strong>de</strong>r Unternehmen negativ beeinflusst. Die ver−<br />

stärkte Bo<strong>de</strong>nnachfrage zeigt sich auch in steigen<strong>de</strong>n Pachtpreisen.<br />

Für das zur Zeit laufen<strong>de</strong> Wirtschaftsjahr 2002/03 sind aufgrund <strong>de</strong>r z.T. widrigen Erntebedingungen,<br />

<strong>de</strong>s Hochwassers und <strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Marktpreise beträchtliche Gewinneinbußen zu erwarten.<br />

Abbildung 3.6: Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rung und Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis + Personalaufwand im Wirtschafts−<br />

jahr 2001/2002, differenziert nach Rechtsform und Unternehmenserfolg 1)<br />

Euro/ha<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

−100<br />

−200<br />

Juristische<br />

Personen<br />

1) Stichprobe: 88 Juristische Personen, 62 Personengesellschaften, 125 Einzelunternehmen im Haupterwerb<br />

3.3 Pflanzenproduktion<br />

3.3.1 Flächennutzung<br />

25% erfolgreich<br />

alle<br />

25% weniger erfolgreich<br />

Personen−<br />

gesellschaften<br />

Der seit <strong>de</strong>m Jahr 1999 zu verzeichnen<strong>de</strong> Trend <strong>de</strong>r rückläufigen Entwicklung <strong>de</strong>r landwirtschaft−<br />

lichen Nutzfläche im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> setzte sich, wie bereits im Vorjahr, auch im Jahr 2002 auf<br />

geringerem Niveau fort. Sie vermin<strong>de</strong>rte sich um weitere 3.894 ha auf nunmehr insgesamt 1.339,1<br />

Tha. Während für Grünland ein geringfügiger Flächenabgang von 62 ha auf 296,5 Tha zu verzeich−<br />

nen ist, vermin<strong>de</strong>rte sich die Ackerfläche um 3.768 Tha auf 1.037,2 Tha. Die landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche unterteilt sich <strong>de</strong>mnach gegenwärtig in 77,5 % Ackerfläche, 22,1 % Grünland und ver−<br />

bleiben<strong>de</strong> 0,4 % an sonstigen Flächen.<br />

Tabelle 3.15: Landwirtschaftlich genutzte Flächen und <strong>de</strong>ren Nutzungsstrukturen (einschließlich stillge−<br />

legter Flächen)<br />

Nutzungsart ME 1999 2000 2001 2002 2002 zu 2001<br />

in %<br />

LF 1.000 ha 1.347,4 1.346,7 1.343,0 1.339,1 99,7<br />

darunter:<br />

AF 1.000 ha 1.046,3<br />

% <strong>de</strong>r LF 77,7<br />

GF 1.000 ha 295,5<br />

% <strong>de</strong>r LF 21,9<br />

Sonstige 1.000 ha<br />

5,6<br />

% <strong>de</strong>r LF<br />

0,4<br />

Quelle: LDS Bo<strong>de</strong>nnutzungshaupterhebnung<br />

Einzel−<br />

unternehmen<br />

1.044,1<br />

77,5<br />

297,0<br />

22,1<br />

5,6<br />

0,4<br />

59<br />

1.041,0<br />

77,5<br />

296,6<br />

22,1<br />

5,4<br />

0,4<br />

Juristische<br />

Personen<br />

Personen−<br />

gesellschaften<br />

1.037,2<br />

77,5<br />

296,5<br />

22,1<br />

5,4<br />

0,4<br />

Einzel−<br />

unternehmen<br />

Eigenkapitalverän<strong>de</strong>rung Or<strong>de</strong>ntliches Ergebnis + Personalaufwand<br />

99,6<br />

100,0<br />

98,9


Auch 2002 ist die Flächenpacht nach wie vor die Grundlage für die Flächenbewirtschaftung in <strong>de</strong>n<br />

landwirtschaftlichen Betrieben. Der Eigentumsanteil nimmt unabhängig von <strong>de</strong>r Rechtsform <strong>de</strong>r Un−<br />

ternehmen weiter zu. Im Jahr 2002 befan<strong>de</strong>n sich durchschnittlich 8,4 % <strong>de</strong>r bewirtschafteten Flä−<br />

chen im Eigentum <strong>de</strong>r Betriebe (Tabelle 3.16).<br />

Tabelle 3.16: Eigentumsverhältnisse bewirtschafteter Flächen nach Rechtsformen 1)<br />

Rechtsform Eigen−<br />

tum<br />

2000 2001 2002<br />

Pacht−<br />

fläche<br />

ungeklärte<br />

Fläche/<br />

Tauschflä−<br />

che<br />

Eigen−<br />

tum<br />

Pacht−<br />

fläche<br />

ungeklärte<br />

Fläche/<br />

Tausch−<br />

fläche<br />

Eigentum Pacht−<br />

fläche<br />

ungeklärte<br />

Fläche/<br />

Tauschflä−<br />

che<br />

Unternehmen<br />

insgesamt 7,5 78,3 14,2 8,1 77,7 14,2 8,4 77,3 14,3<br />

Natürliche<br />

Personen 11,8 70,2 18,0 12,6 69,6 17,8 13,5 68,5 17,9<br />

Juristische<br />

Personen 4,6 83,1 11,8 5,2 83,1 11,7 5,0 83,1 11,8<br />

Quelle: Agrarför<strong>de</strong>rung 1) Angaben in %<br />

Pachtflächen<br />

Die Flächenpacht ist weiterhin mit 77,3 % die hauptsachliche Grundlage für die Flächenbewirtschaf−<br />

tung in <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen Unternehmen. Die Eigentumsflächen <strong>de</strong>r Unternehmen haben lt.<br />

Agrarför<strong>de</strong>rung um 0,3 % gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr zugenommen und beträgt 2002 8,4 %.<br />

Ein Teil <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzfläche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s wird durch die Bo<strong>de</strong>nverwaltungs− und<br />

−verwertungs−gesellschaft (BVVG) verwaltet. Der Umfang betrug zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2002 ins−<br />

gesamt rund 244.000 ha und lag damit um 21.000 ha unter <strong>de</strong>m Wert <strong>de</strong>s Vorjahres (Tabelle 3.17).<br />

Bei adäquater Pächterstruktur wur<strong>de</strong> wie im Vorjahr <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r Flächen (64,5 %) an<br />

juristische Personen verpachtet.<br />

Tabelle 3.17: Pächter <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r BVVG verwalteten landwirtschaftlichen Nutzflächen per 31.12.2002<br />

Pachtver−<br />

träge<br />

Lang− und<br />

kurzfristig ha LF<br />

insgesamt %<br />

1) WE = Wie<strong>de</strong>reinrichter<br />

Quelle: BVVG<br />

ME ortsansäs−<br />

sige WE 1)<br />

40.421<br />

16,6<br />

WE mit<br />

Restituti−<br />

ons−an−<br />

spruch<br />

1.167<br />

0,5<br />

WE ohne<br />

Restituti−<br />

ons−an−<br />

spruch<br />

9.059<br />

3,7<br />

Neuein−<br />

richter<br />

29.068<br />

11,9<br />

Juristische<br />

Personen<br />

157.014<br />

64,5<br />

sonstige gesamt<br />

6.857<br />

2,8<br />

243.586<br />

100,0<br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n insgesamt 647 Verträge über <strong>de</strong>n Verkauf von 32.397 ha land− und forstwirt−<br />

schaftlicher Flächen nach EALG (begünstigter Erwerb) abgeschlossen. Der durchschnittliche Kauf−<br />

preis belief sich bei land− sowie land− und forstwirtschaftlich genutzten Flächen (13.016 ha Splitter−<br />

wald) auf 1.418 je ha, bei forstwirtschaftlich genutzten Flächen (19.381 ha bewirtschafteter Wald)<br />

auf 860 je ha.<br />

Die Flächenpacht stellt auf Grund <strong>de</strong>s hohen Pachtflächenanteils einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Kostenfaktor<br />

dar. Die Pachtpreise sind im Vergleich zum Vorjahr <strong>de</strong>utlich angestiegen, liegen jedoch weiterhin un−<br />

ter <strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>r alten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r. Sie variieren <strong>de</strong>utlich je nach Standortgüte und Rechtsstel−<br />

lung von Pächter und Verpächter. Die Pachtzinsen <strong>de</strong>r Einzelunternehmen im Haupterwerb lagen im<br />

Durchschnitt über <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r juristischen Personen. Ursächlich dafür sind sowohl teilweise höhere<br />

Anteile von Pachtflächen mit geringerer Bo<strong>de</strong>nqualität als auch die Pacht von Flächen, <strong>de</strong>ren Eigen−<br />

tümer Anteilseigner im Unternehmen sind. Unabhängig von <strong>de</strong>r Rechtsform lagen die Pachtzinsen im<br />

Landbaugebiet (LBG) 1 (Ackerzahl > 45) am höchsten und im LBG 5 (Ackerzahl < 23) am niedrigsten<br />

(Tabelle 3.18 und 3.19).<br />

60


Tabelle 3.18: Pachtzinszahlungen nach Rechtsform <strong>de</strong>r Pächter (<br />

/ha Pachtfläche)<br />

Wirtschaftsjahr Einzelunternehmen im Haupterwerb Juristische Personen<br />

1993/94<br />

1994/95<br />

1995/96<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

Quelle: Testbetriebsbuchführung<br />

Tabelle 3.19: Pachtzinszahlungen nach Rechtsform <strong>de</strong>r Pächter und Standortqualität (<br />

60<br />

64<br />

60<br />

65<br />

69<br />

72<br />

66<br />

80<br />

86<br />

47<br />

53<br />

44<br />

57<br />

60<br />

65<br />

63<br />

66<br />

71<br />

/ha Pachtfläche)<br />

Rechtsform Jahr LBG 1 LBG 2 LBG 3 LBG 4 LBG 5<br />

Einzel−<br />

unternehmen<br />

im Haupter−<br />

werb<br />

Juristische<br />

Personen<br />

1995/96<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

7−Jahresdurchschnitt<br />

1995/96<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

7−Jahresdurchschnitt<br />

Quelle: Testbetriebsbuchführung<br />

80<br />

85<br />

95<br />

96<br />

90<br />

113<br />

110<br />

96<br />

65<br />

95<br />

97<br />

103<br />

101<br />

100<br />

108<br />

96<br />

Anbaustruktur<br />

Die Anbaustruktur war im Jahr 2002 insgesamt durch einen weiterhin hohen Anbauumfang an Ge−<br />

trei<strong>de</strong>, einer Flächenaufstockung im Ölsaatenanbau und einem sich fortsetzen<strong>de</strong>m Flächenrückgang<br />

im Feldfutterbau gekennzeichnet. Der Getrei<strong>de</strong>anteil an <strong>de</strong>r gesamten Ackerfläche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vermin<strong>de</strong>rte sich geringfügig auf 54,4 %, während <strong>de</strong>r Ölfruchtanteil auf 12,7 % anstieg<br />

und <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Feldfutterbaus auf 12,7 % abnahm.<br />

Tabelle 3.20: Anbau ausgewählter Fruchtarten (1.000 ha) landwirtschaftlicher Unternehmen<br />

Kulturart 1999 2000 2001 2002 2002 zu 2001<br />

in %<br />

Ackerland insgesamt: 1.046,3 1.044,1 1.041,0 1.037,2 99,6<br />

Getrei<strong>de</strong> (einschl. CCM) 522,8 564,9 570,0 564,1 99,0<br />

Ölfrüchte gesamt 178,8 136,1 122,3 131,5 107,5<br />

Kartoffeln gesamt 14,5 13,8 12,3 11,5 94,1<br />

Zuckerrüben 11,9 12,4 11,3 12,1 107,5<br />

Feldfutter 158,3 152,7 145,6 131,9 90,6<br />

Hülsenfrüchte 36,7 35,1 42,5 43,5 102,3<br />

Stilllegung gesamt 1)<br />

dar. einfache Stilllegung o. nachw. Rohst.<br />

einfache Stillegung in % am Ackerland<br />

Quelle: LDS Bo<strong>de</strong>nnutzungshaupterhebung<br />

1) InVeKos<br />

148,3<br />

110,5<br />

10,6<br />

61<br />

81<br />

77<br />

79<br />

92<br />

83<br />

87<br />

104<br />

86<br />

64<br />

70<br />

71<br />

80<br />

71<br />

74<br />

84<br />

73<br />

145,0<br />

114,4<br />

11,0<br />

51<br />

60<br />

59<br />

61<br />

55<br />

66<br />

73<br />

61<br />

36<br />

57<br />

54<br />

63<br />

61<br />

64<br />

66<br />

57<br />

146,3<br />

121,6<br />

11,7<br />

41<br />

51<br />

47<br />

53<br />

40<br />

56<br />

59<br />

50<br />

34<br />

35<br />

53<br />

47<br />

40<br />

47<br />

54<br />

44<br />

151,1<br />

124,9<br />

12,0<br />

43<br />

49<br />

k.A.<br />

32<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

k.A<br />

−<br />

34<br />

37<br />

39<br />

40<br />

47<br />

47<br />

48<br />

42<br />

103,3<br />

102,4


Basisflächen<br />

Die Basisfläche für das Antragsjahr 2002 hat sich mit 889.600 ha gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr nicht ver−<br />

än<strong>de</strong>rt (Tabelle 3.21). Sie wur<strong>de</strong> zur Ernte 2002 mit 957.895 ha in Anspruch genommen und damit<br />

um 68.295 ha (7,67 %) überschritten. Die notwendige Kürzung <strong>de</strong>r Antragsflächen wur<strong>de</strong> durch die<br />

Anwendung <strong>de</strong>r Saldierung <strong>de</strong>r Grundflächen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r auf 4,74 % abgeschwächt.<br />

Tabelle 3.21: Basisfläche und <strong>de</strong>ren Inanspruchnahme<br />

Jahr Zugewiesene Basis−<br />

fläche (ha)<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Quelle: Anträge für Agrarför<strong>de</strong>rung<br />

886.500<br />

886.500<br />

888.500<br />

888.500<br />

888.500<br />

888.500<br />

888.500<br />

889.600<br />

889.600<br />

Beantragte Basisfläche<br />

(ha)<br />

938.598<br />

884.778<br />

933.811<br />

941.502<br />

944.157<br />

946.047<br />

946.506<br />

954.880<br />

957.895<br />

3.3.2 Erzeugung und Marktentwicklung einzelner Kulturen<br />

Über−/Unterschreitung<br />

(ha)<br />

52.098<br />

−1.722<br />

45.311<br />

53.002<br />

55.657<br />

57.547<br />

58.006<br />

65.280<br />

68.295<br />

Son<strong>de</strong>rstilllegung ohne<br />

Beihilfe (ha)<br />

−<br />

52.098<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Witterungsverlauf<br />

Im Jahresdurchschnitt kühler (8,3°C) und auf überdurchschnittlich hohem Nie<strong>de</strong>rschlagsniveau (789<br />

mm) zeigte sich das Wirtschaftsjahr 2001/2002 gegenüber <strong>de</strong>m langjährigen Mittel (8,9°C bzw. 545<br />

mm).<br />

Kühle und sehr feuchte Witterung dominierte <strong>de</strong>n Spätsommer und Herbstbeginn 2001. Anhalten<strong>de</strong><br />

Nie<strong>de</strong>rschläge mit teilweise Starknie<strong>de</strong>rschlagsereignissen und einer monatlichen Gesamtnie<strong>de</strong>r−<br />

schlagsmenge von 131,9 mm (199 % über <strong>de</strong>m mehrjährigem Mittel) führten im September zu Ver−<br />

zögerungen bei <strong>de</strong>r Kartoffel− und Maisernte. Weit verbreitet war die Befahrbarkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns auf<br />

Grund hoher Bo<strong>de</strong>nfeuchte nicht o<strong>de</strong>r nur eingeschränkt gegeben, was vielerorts eine termingerechte<br />

Bo<strong>de</strong>nbearbeitung, Saatbettbereitung und Aussaat insbeson<strong>de</strong>re von Rapsspätsaaten und Winter−<br />

getrei<strong>de</strong> erschwerte. Diese ungünstigen Bedingungen hielten bis in <strong>de</strong>n Oktober hinein an, so dass<br />

sich die Winterungen im Aufgang zumeist verzögerten und im Vergleich zum Vorjahr eine geringere<br />

Wurzelentwicklung und schwächere Bestockung auf Wiesen. Von <strong>de</strong>n Getrei<strong>de</strong>arten nahm insbe−<br />

son<strong>de</strong>re Winterroggen die ungünstigen Aussaatbedingungen, wie Aussaat in verschlämmten Bo<strong>de</strong>n,<br />

übel. Mit abklingen<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlagshäufigkeit war bis Mitte Oktober die Befahrbarkeit <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n zur<br />

Winterweizenaussaat wie<strong>de</strong>r uneingeschränkt gegeben. Auch konnte die Mais− und Kartoffelernte<br />

nunmehr abgeschlossen wer<strong>de</strong>n und die Zuckerrübenernte beginnen. Der insgesamt warme und<br />

sonnige Oktober (3,6°C bzw. 42 % über <strong>de</strong>m mehrjährigem Mittel) wirkte sich in gewissem Umfang<br />

noch för<strong>de</strong>rlich auf die Vorwinterentwicklung <strong>de</strong>r zuvor witterungsbedingt geschwächten Winterungen<br />

aus. Getrei<strong>de</strong>spätsaaten, insbeson<strong>de</strong>re Winterweizen, liefen relativ gut auf und zeigten eine zügige<br />

Jugen<strong>de</strong>ntwicklung. Sodann setzten sich die Wachstums− und Entwicklungsprozesse in <strong>de</strong>n Winte−<br />

rungen bis zur Vegetationsruhe Mitte November fort.<br />

Im nachfolgen<strong>de</strong>n Frühjahr waren die witterungsbedingten Voraussetzungen für eine optimale Vor−<br />

bereitung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns zur Aussaat <strong>de</strong>r Sommerungen <strong>de</strong>nkbar ungünstig. Überdurchschnittlich hohe<br />

Nie<strong>de</strong>rschlagsmengen im Februar (105 % über <strong>de</strong>m mehrjährigen Mittel) führten zu einer vollständi−<br />

gen Wassersättigung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns, <strong>de</strong>r noch dazu auf Grund nachfolgend kühler Frühjahrswitterung<br />

nur zögernd abtrocknete. Folglich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbearbeitung, Saatbettbereitung und<br />

Aussaat von <strong>de</strong>r Tragfähigkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns vorgegeben und war letztlich ein Kompromiss zwischen<br />

frühestmöglicher Aussaat und standortabhängiger Befahrbarkeit. Der Aufgang <strong>de</strong>r Sommerungen und<br />

die weitere Bestandsentwicklung aller Kulturen wur<strong>de</strong> vielerorts durch kühle und sehr feuchte Vor−<br />

sommerwitterung beeinträchtigt. Überdurchschnittliche Nie<strong>de</strong>rschläge im April (39 % über <strong>de</strong>m<br />

mehrjährigem Mittel) und wie<strong>de</strong>rholt ergiebige Nie<strong>de</strong>rschlagsmengen (122,3 mm bzw. 133 % über<br />

<strong>de</strong>m langjährigem Mittel), mit teilweisen Starknie<strong>de</strong>rschlagsereignissen, im Mai, führten neben einer<br />

anhalten<strong>de</strong>n hohen Wassersättigung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns zu Verkrustungen und Verschlämmungen <strong>de</strong>r Bo−<br />

<strong>de</strong>noberfläche. Bo<strong>de</strong>ndurchlüftung, −erwärmung und Stickstoffmineralisation waren bis in <strong>de</strong>n Früh−<br />

62


sommer gebremst.<br />

Abbildung 3.7: Jahresnie<strong>de</strong>rschlagsverteilung 2001/02 am Standort Güterfel<strong>de</strong> im Vergleich zum lang−<br />

jährigen Mittel<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

44,1<br />

Nie<strong>de</strong>rs chlag in mm<br />

36,8 36,2<br />

46,9<br />

47,0<br />

36,6 35,2 32,7<br />

Sept Okt Nov Dez Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug<br />

52,4<br />

57,4<br />

langjähriges Nie<strong>de</strong>rschlagsmittel 2001/02<br />

Abbildung 3.8: Jahrestemperaturverlauf 2001/02 am Standort Güterfel<strong>de</strong> im Vergleich zum langjährigen<br />

Mittel<br />

15<br />

−5<br />

Lufttemperatur in °C<br />

13,6<br />

8,6<br />

3,5<br />

0,8 0,5<br />

1,9<br />

4,0<br />

8,8<br />

13,8<br />

15,8<br />

64,6<br />

56,2<br />

18,3 17,7<br />

Sept Okt Nov Dez Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug<br />

langjähriges Lufttemperaturmittel 2001/02<br />

Die starken Nie<strong>de</strong>rschläge im Sommer sowie das Elbehochwasser En<strong>de</strong> August/Anfang September<br />

führten insbeson<strong>de</strong>re auf <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rungsstandorten zu erheblichen Ertragsverlusten, z.T. zu Total−<br />

ausfällen. Auch wenn teilweise auf <strong>de</strong>n grundwasserfernen Sandstandorten gute Erträge erzielt<br />

wur<strong>de</strong>n, lagen die Erträge im Lan<strong>de</strong>smittel vornehmlich bei Getrei<strong>de</strong> und Winterraps <strong>de</strong>utlich unter<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Vorjahres. Hingegen profitierten die Ackerfutterkulturen und das Grünland im Durchschnitt<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>n hohen Nie<strong>de</strong>rschlägen. Die schlechten Erntebedingungen führten zu erheblichen<br />

Qualitätsmin<strong>de</strong>rungen bei Getrei<strong>de</strong>, teilweise auch bei <strong>de</strong>n Grassilagen.<br />

63


Getrei<strong>de</strong><br />

Im Kalen<strong>de</strong>rjahr 2002 wur<strong>de</strong> insbeson<strong>de</strong>re die Anbaufläche von Triticale (+11,7 Tha), Winterwei−<br />

zen (+6,7 Tha) und Körnermais (+2,9 Tha) ausge<strong>de</strong>hnt, während bei Winterroggen (−22,2 Tha) und<br />

Wintergerste (−7,4 Tha) ein Rückgang zu verzeichnen war. Mit einem nur geringem Flächenrückgang<br />

von 5.857 ha stabilisierte sich die Gesamtgetrei<strong>de</strong>fläche in ihrem hohem Anbauumfang <strong>de</strong>r Vorjahre<br />

(564,1 Tha), wobei sich mit einem Zuwachs von 1,2 % auf nunmehr 94,1 % <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>fläche eine<br />

weitere Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Wintergetrei<strong>de</strong>− zu Lasten <strong>de</strong>s Sommergetrei<strong>de</strong>anbaus vollzog.<br />

Tabelle 3.22: Ertragsentwicklung bei Getrei<strong>de</strong><br />

Fruchtart Anbaufläche in ha Ertrag in dt/ha<br />

2002 2002 2001 2000 1997−2001<br />

Winterweizen 135.081 60,3 65,8 53,1 60,0<br />

Sommerweizen 4.064 36,4 45,8 30,3 41,5<br />

Hartweizen (Durum) 8 29,3 − 33,5 −<br />

Roggen 231.034 40,9 53,3 37,0 43,9<br />

Wintermenggetrei<strong>de</strong> 1.208 36,5 59,0 48,8 49,4<br />

Brotgetrei<strong>de</strong> 371.395 47,9 57,4 42,3 48,9<br />

Triticale 82.773 47,5 55,2 43,1 51,3<br />

Wintergerste 67.880 49,8 67,6 46,8 54,6<br />

Sommergerste 10.320 35,7 40,2 23,9 37,8<br />

Hafer 16.231 34,3 40,5 24,7 38,0<br />

Sommermenggetrei<strong>de</strong> 1.790 39,0 26,6 18,2 23,6<br />

Futter− u. Industriegetrei<strong>de</strong> 178.994 46,4 58,2 41,9 50,0<br />

Getrei<strong>de</strong> o. Körnermais 550.389 47,4 57,6 42,2 49,2<br />

Körnermais + CCM 13.753 79,0 75,9 71,9 70,3<br />

Getrei<strong>de</strong> gesamt 564.142 48,2 58,0 42,6 49,6<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die im Jahr 2002 komplizierten Aussaat− und Erntebedingungen wirkten sich nachteilig<br />

auf die erzielten Getrei<strong>de</strong>erträge aus. Im Vergleich zum ertragreichen Vorjahr wur<strong>de</strong> mit 48,2 dt je ha<br />

ein um ca. 9,8 dt je ha bzw. um 17 % geringerer durchschnittlicher Getrei<strong>de</strong>ertrag erzielt, <strong>de</strong>r noch<br />

dazu um ca. 3% unter <strong>de</strong>m mehrjährigen Ertragsmittel von 49,6 dt je ha lag. Bei Wintergetrei<strong>de</strong> be−<br />

trug <strong>de</strong>r Ertragsrückgang gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr ca. 8 bis 26 %, wobei die größten Ertragseinbußen<br />

mit 23% bei Roggen und mit 26 % bei Wintergerste auf im Mittel 40,9 bzw. 49,8 dt je ha zu ver−<br />

zeichnen waren. Bei Sommergetrei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 11 bis 20 % geringere Er−<br />

träge erzielt. Hierbei zeigte Sommerweizen mit 21 % <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlichsten Ertragsabfall auf 36,4 dt je ha.<br />

Im Ergebnis dieser Ertragsentwicklung lag das Gesamtgetrei<strong>de</strong>aufkommen im <strong>Bericht</strong>szeitraum mit<br />

2,72 Mill. Tonnen um ca. 18 % unter <strong>de</strong>m Vorjahresergebnis. Neben <strong>de</strong>n aufgezeigten Ertragsein−<br />

bußen mussten darüber hinaus auf Grund überwiegend ungünstiger Erntebedingungen bei allen Ge−<br />

trei<strong>de</strong>arten weitverbreitet Abschläge hinsichtlich <strong>de</strong>r realiserten Kornqualitäten (Kleinkörnigkeit,<br />

Kornfeuchte, Fallzahl) hingenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ölfrüchte<br />

Ölfrüchte wur<strong>de</strong>n im <strong>Bericht</strong>szeitraum auf einer Fläche von insgesamt 131,5 Tha angebaut, was einer<br />

Aus<strong>de</strong>hnung im Anbauumfang gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 8% entspricht. Der zuvor seit 1999 fest−<br />

zustellen<strong>de</strong> beträchtliche Anbaurückgang an Ölfrüchten wur<strong>de</strong> somit im Jahr 2002 erstmals gestoppt.<br />

Diese Entwicklung wur<strong>de</strong> im wesentlichen durch die Zunahme <strong>de</strong>r Winterrapsfläche um 16,0 Tha auf<br />

111.284 Tha getragen. Ausschlaggebend hierfür war im wesentlichen eine gute Marktnachfrage nach<br />

Rapsprodukten mit einem entsprechend resultieren<strong>de</strong>m Preisniveau, die zu einer <strong>de</strong>utlich verbes−<br />

serten wirtschaftlichen Vorzüglichkeit <strong>de</strong>s Winterrapsanbaus führte. Hinzu kommt, dass Winterraps<br />

aus pflanzenbaulichen und arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten, wie z.B. Fruchtfolgegestaltung<br />

und Entzerrung von Arbeitsspitzen, verfahrensspezifische Vorteile gera<strong>de</strong> in getrei<strong>de</strong>betonten An−<br />

baustrukturen aufweist. Wie in <strong>de</strong>n Vorjahren war auch in 2002 eine nochmalige starke Abnahme <strong>de</strong>r<br />

Ölleinfläche von 9,3 Tha auf nunmehr lediglich noch 2,4 Tha zu verzeichnen. Diese Entwicklung,<br />

beginnend von 68.Tha ha im Jahr 1999, ist im wesentlichen unmittelbares Ergebnis <strong>de</strong>utlich redu−<br />

zierter Ölleinbeihilfen, auf Grund <strong>de</strong>rer die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s Ölleinanbaus für das unter Bran−<br />

<strong>de</strong>nburger Standortbedingungen realisierbare geringe Ertragsniveau nur eingeschränkt gegeben ist.<br />

64


Bei Körnersonnenblumen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Anbauumfang <strong>de</strong>r letzten Jahre (ca. 10 Tha) mit 14,0 Tha wie−<br />

<strong>de</strong>rholt überschritten. Hauptanbaugebiet ist das klima− und bo<strong>de</strong>nbegünstigte O<strong>de</strong>rbruch. Die<br />

Sommerrapsfläche vermin<strong>de</strong>rte sich um 938 ha, unterliegt jedoch in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Auswin−<br />

terungssituation bei Winterraps jährlich stärkeren Schwankungen.<br />

Witterungsbedingt lagen die im <strong>Bericht</strong>szeitraum erzielten Erträge bei Winterraps und Sommerraps,<br />

Rübsen unter <strong>de</strong>m mehrjährigen Ertragsmittel. Im Vergleich zu <strong>de</strong>n sehr guten Vorjahresergebnissen<br />

war bei Winterraps ein Ertragsrückgang um ca. 22 % auf 26,2 dt je ha und bei Sommerraps, Rübsen<br />

um 23% auf 13,7 dt je ha zu verzeichnen. Auf Grund <strong>de</strong>r Ertragseinbußen reduzierte sich das Ge−<br />

samtaufkommen an Winterraps, trotz <strong>de</strong>r Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Anbauumfangs (+ 16,0 Tha), gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vorjahr um ca. 10% auf 291.564 Tonnen. Im Gegensatz zum Rapsanbau wur<strong>de</strong> bei Öllein ge−<br />

genüber <strong>de</strong>n unbefriedigen<strong>de</strong>n Vorjahresergebnissen ein 60%iger Ertragszuwachs auf 8,8 dt je ha<br />

realisiert. Demgegenüber zeigten sich die Körnersonnenblumenerträge mit 16,3 dt je ha weiter rück−<br />

läufig und wie<strong>de</strong>rholt <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m mehrjährigen Ertragsmittel von 20,3 dt je ha.<br />

Tabelle 3.23: Ertragsentwicklung bei Ölfrüchten<br />

Fruchtart Anbaufläche in ha Ertrag in dt/ha<br />

2001 2002 2001 2000 1997−2001<br />

Winterraps 111.284 26,2 33,8 25,7 29,8<br />

Sommerraps, Rübsen 3.376 13,7 17,7 11,9 15,3<br />

Öllein 2.429 8,8 5,5 4,0 7,2<br />

Körnersonnenblumen 13.970 16,3 17,6 20,4 20,3<br />

an<strong>de</strong>re Ölfrüchte 452 − − − −<br />

Ölfrüchte gesamt 131.510 − − − −<br />

Hülsenfrüchte<br />

Eine Stabilisierung im Anbauumfang vollzog sich bei Hülsenfrüchten (43,5 Tha). Hierzu trug aus−<br />

schließlich <strong>de</strong>r Flächenzuwachs im Lupineanbau (+2,8 Tha) bei, während <strong>de</strong>r Anbau von Futtererb−<br />

sen (−1,5 Tha) und Ackerbohnen (−0,3 Tha) rückläufig war. Auch weiterhin dürfte wesentliche Ursa−<br />

che für diese Entwicklung <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r BSE−Diskussion resultieren<strong>de</strong> höhere Bedarf <strong>de</strong>r Agrarmärkte<br />

an einheimischen Eiweißträgern für die tierische Veredlung sein.<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n bei Futtererbsen mit 21,2 dt je ha gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr <strong>de</strong>utlich geringere Er−<br />

träge erzielt, während sich Ackerbohnen mit 28,7 dt je ha ertraglich überdurchschnittlich zeigten.<br />

Tabelle 3.24: Ertragsentwicklung bei Hülsenfrüchten<br />

Fruchtart Anbaufläche in ha Ertrag in dt/ha<br />

2002 2002 2001 2000 1997−2001<br />

Futtererbsen 23.983 21,2 26,4 17,7 25,9<br />

Ackerbohnen 709 28,7 27,2 19,5 26,2<br />

an<strong>de</strong>re Hülsenfrüchte 20.606 − − − −<br />

Hülsenfrüchte gesamt 43.462 − − − −<br />

Hackfrüchte<br />

Der Kartoffelanbau wur<strong>de</strong> nochmals eingeschränkt und liegt jetzt bei 11,5 Tha. Der Frühkar−<br />

toffelanbau (216 ha) ist aus preislichen und klimatischen Grün<strong>de</strong>n in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> von nur unterge−<br />

ordneter Be<strong>de</strong>utung. Weiterhin in geringem Umfang zeigt sich ebenfalls <strong>de</strong>r Speisekartoffelanbau<br />

(2.957 ha). Hauptproduktionsverfahren <strong>de</strong>s Kartoffelanbaus im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bleibt <strong>de</strong>r Ver−<br />

tragsanbau von Industriekartoffeln, wobei sich jedoch auch hier gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr ein Anbau−<br />

rückgang, um 828 ha auf nunmehr insgesamt 8.345 ha, vollzog. Die Zuckerrübenfläche lag im Be−<br />

richtszeitraum bei 12.113 ha, was einer Zunahme um ca. 8 % gegenüber <strong>de</strong>m Jahr 2001 entspricht.<br />

Die Erträge im Kartoffelbau lagen mit durchschnittlich 299,3 dt je ha um ca. 4 % über <strong>de</strong>m Ertrags−<br />

mittel <strong>de</strong>s Vorjahres und damit wie<strong>de</strong>rholt über <strong>de</strong>m mehrjährigen Ertragsdurchschnitt von 285,7 dt je<br />

ha. Bei Zuckerrüben wur<strong>de</strong>, wie bereits in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Jahren zuvor, auch in 2002 mit 493,0 dt je ha<br />

ein überdurchschnittlich gutes Ertragsniveau erzielt.<br />

65


Tabelle 3.25: Ertragsentwicklung bei Hackfrüchten<br />

Fruchtart Anbaufläche in ha Ertrag in dt/ha<br />

2002 2002 2001 2000 1997−2001<br />

Kartoffeln gesamt 11.546 299,3 310,0 264,5 285,7<br />

davon:<br />

Frühkartoffeln 216 197,5 241,1 254,6 273,3<br />

Mittelfrühe und späte Kartoffeln 11.329 301,2 310,7 264,7 284,9<br />

Zuckerrüben 12.113 493,0 498,1 480,5 448,3<br />

Hackfrüchte gesamt 23.857 − − − −<br />

1) vorläufige Ernteschätzung 2001<br />

Futtererzeugung<br />

Der kontinuierliche Flächenabgang <strong>de</strong>r vergangenen Jahre setzte sich bei Feldfutterfrüchten auch in<br />

2002 fort. Die Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anbaufläche betraf dabei insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Silomaisanbau, Gras−<br />

anbau auf Ackerland, und <strong>de</strong>n Klee− und Kleegrasanbau. Silomais dominiert im Anbauumfang wei−<br />

terhin <strong>de</strong>n Feldfutterbau, wobei jedoch mit 89,5 Tha (8,6 % <strong>de</strong>r AF) die Marke von 100 Tha abermals<br />

<strong>de</strong>utlich unterschritten wur<strong>de</strong>.<br />

Anbau nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe<br />

Der Anbau von nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffen belief sich 2002 auf 45.332 ha, was einem Anteil von<br />

4,4 % <strong>de</strong>r Ackerfläche entsprach. Anteilig wur<strong>de</strong>n 23.499 ha nachwachsen<strong>de</strong> Rohstoffe auf <strong>de</strong>r Stil−<br />

legungsfläche (51,8 %) und 21.843 ha (48,2 %) auf <strong>de</strong>m übrigen Ackerland angebaut. Gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vorjahr nahm die Gesamtfläche um 1.636 ha bzw. 3,7 % zu, wobei <strong>de</strong>r Anbau auf Stilllegungs−<br />

flächen stärker ausge<strong>de</strong>hnt wur<strong>de</strong> als <strong>de</strong>r Anbau auf übrigem Ackerland.<br />

Auf <strong>de</strong>n Stilllegungsflächen verzeichneten sowohl 00−Raps (14.247 ha) als auch Erucaraps (7.426<br />

ha), sowie auf geringem Niveau Pestwurz (25 ha) Flächenzuwächse. Lediglich bei Sonnenblumen<br />

(1.786 ha) und Öllein (14 ha) waren in geringem Umfang Flächenabgänge zu registrieren.<br />

Von sinken<strong>de</strong>n Anbauflächen waren auf <strong>de</strong>m übrigen Ackerland insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Öllein, aber auch<br />

die Faserpflanzen und die Stärkekartoffeln betroffen. Stärkekartoffeln bleiben jedoch ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt bei <strong>de</strong>r Produktion von nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffen. Ihre Anbaufläche betrug in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren stabil etwa 8.000 ha und lag in 2002 bei 7.590 ha. Die Ölleinfläche auf <strong>de</strong>m übrigen<br />

Ackerland wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Vorjahre folgend, auch in 2002 nochmals <strong>de</strong>utlich reduziert und<br />

beanspruchte nunmehr lediglich noch 1.621 ha. Die Ursachen dafür liegen in <strong>de</strong>r seit 2001 ange−<br />

wen<strong>de</strong>ten und durch die Agenda 2000 festgelegten, vergleichsweise niedrigen Flächenbeihilfe und in<br />

<strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen gesunkenen Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>s Anbaus. Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>te wie im<br />

Vorjahr <strong>de</strong>r Erucaraps, <strong>de</strong>r seinen Flächenanteil auf <strong>de</strong>m übrigen Ackerland in 2002 um weitere 4.799<br />

ha bzw. 63,5 % auf nunmehr 12.357 ha aus<strong>de</strong>hnen konnte. Damit hat er in 2002 einen dominieren−<br />

<strong>de</strong>n Platz im Artenspektrum <strong>de</strong>r nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffe eingenommen. Aufgrund <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n<br />

Biodieselherstellung und <strong>de</strong>s wachsen<strong>de</strong>n Biodieselverbrauches kann man außer<strong>de</strong>m davon aus−<br />

gehen, dass zunehmend auch 00−Raps vom übrigen Ackerland (kein Vertragsanbau, hier nicht extra<br />

ausgewiesen) im Non−food−Bereich verarbeitet wird.<br />

Von <strong>de</strong>n Faserpflanzen war 2002 nur noch <strong>de</strong>r Hanf (265 ha) mit weiter abnehmen<strong>de</strong>r Anbaufläche<br />

auf <strong>de</strong>m übrigen Ackerland vertreten. Auch bei <strong>de</strong>n Faserpflanzen muss die <strong>de</strong>rzeitig fehlen<strong>de</strong> Wirt−<br />

schaftlichkeit als Ursache <strong>de</strong>r Negativentwicklung angesehen wer<strong>de</strong>n. Dies ist um so bedauerlicher,<br />

da die Märkte für Naturfasern sich im Aufbau befin<strong>de</strong>n.<br />

Der Anbau von Nachtkerze sowie Färberpflanzen (Färber−Rese<strong>de</strong> und Krapp) erfolgte innerhalb <strong>de</strong>r<br />

seitens <strong>de</strong>r Fachagentur Nachwachsen<strong>de</strong> Rohstoffe geför<strong>de</strong>rten Projekte. Mit einem ersten Ver−<br />

tragsanbau zeichnet sich eine neue Phase <strong>de</strong>r Entwicklung ab.<br />

66


Tabelle 3.26: Anbau nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe<br />

Kulturen 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Anbau auf stillgelegten Flächen 1)<br />

ha<br />

10.821 14.175 37.862 30.713 20.034 22.034<br />

Öllein 75 74 170 258 64 14<br />

00−Raps 5.572 7.349 23.162 17.956 13.486 14.247<br />

Erucaraps 4.318 5.956 12.335 10.618 6.638 7.426<br />

Sonnenblumen 737 787 2.142 1.880 1.827 1.786<br />

Sonnenhut 0 0 0 0 0 0<br />

Johanniskraut 0 0 5 0 0 0<br />

Bitterlupinen 108 0 39 0 0 0<br />

schnellwachsen<strong>de</strong> Gehölze 9 9 9 1 1 1<br />

Pestwurz 0 0 0 0 19 25<br />

Nachtkerze 2 0 0 0 0 0<br />

Anbau auf übrigem Ackerland 2)<br />

38.239 42.205 55.349 38.280 21.662 21.843<br />

Stärkekartoffeln 7.787 8.155 7.826 8.729 8.026 7.590<br />

Öllein 3)<br />

26.371 29.023 42.339 23.985 5.773 1.621<br />

Hanf 368 677 789 617 280 265<br />

Flachs 979 338 264 157 0 0<br />

Erucaraps 2.734 4.007 4.114 4.768 7.558 12.357<br />

Nachtkerze3) 0 3 12 22 19 6<br />

Färberpflanzen 3)<br />

0 2 5 2 6 4<br />

Anbau insgesamt 49.060 56.385 93.228 69.017 43.696 45.342<br />

1) Quelle: BLE<br />

2) Quelle: Flächennachweis Agrarför<strong>de</strong>rung<br />

3) Pilotanbau FNR−Projekte<br />

Saat− und Pflanzgutvermehrung im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Saat− und Pflanzgutvermehrungen auf einer Fläche von<br />

19 146 ha zur Anerkennung angemel<strong>de</strong>t. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 678 ha<br />

bzw. 3 %. Als Ursachen sind vor allem die weitere Reduzierung <strong>de</strong>r Flächenbeihilfe für 2002 bei Öl−<br />

lein, <strong>de</strong>r Preisverfall bei Grassamen aufgrund guter Samenerträge im Jahr 2001 und <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r EU−<br />

Kommission vorgeschlagene Wegfall <strong>de</strong>r Roggenintervention zu nennen.<br />

Tabelle 3.27: Entwicklung <strong>de</strong>r Saatgutvermehrungsfläche von 2000 bis 2002 im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Fruchtartengruppe 2000 2001 2002 2002 zu 2001<br />

ha %<br />

Wintergetrei<strong>de</strong> 11 669 10 991 10 747 98<br />

Sommergetrei<strong>de</strong> 1 705 1 557 1 619 104<br />

Öl− und Faserpflanzen 2 340 927 629 68<br />

Gräser 3 161 3 141 2 907 93<br />

Kleearten 75 93 61 66<br />

Großk. Leguminosen 1 289 2 297 2 281 99<br />

Sonstige Futterpflanzen 26 39 105 269<br />

Kartoffeln 1 101 779 797 102<br />

Insgesamt 21 366 19 824 19 146 97<br />

Der Vermehrungsanbau in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wird seit Jahren von <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>vermehrung dominiert,<br />

<strong>de</strong>ren Anteil im <strong>Bericht</strong>sjahr 2002 auf 66 % weiter anstieg, gefolgt von <strong>de</strong>n Gräsern mit 15 %, <strong>de</strong>n<br />

großkörnigen Leguminosen mit 12 %, <strong>de</strong>n Pflanzkartoffeln mit 4 %, sowie <strong>de</strong>n Öl− und Faserpflanzen<br />

mit 3 %.<br />

Die Vermehrungsfläche in Deutschland insgesamt umfasste im letzten Jahr 220 969 ha. Der Anteil<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> beträgt nach wie vor 9 %. Damit gehört <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> neben Nie<strong>de</strong>rsach−<br />

sen, Mecklenburg−Vorpommern, Bayern und Sachsen−Anhalt zu <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn mit einem ho−<br />

67


hen Vermehrungsanbau.<br />

Der Vermehrungsanbau wird in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, wie schon in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren, überwiegend<br />

in <strong>de</strong>n Landkreisen Teltow−Fläming, Ostprignitz−Ruppin, Uckermark, Prignitz, und Märkisch−O<strong>de</strong>r−<br />

land betrieben. Aus <strong>de</strong>r Tabelle wird ersichtlich, dass die Vermehrung bei Getrei<strong>de</strong> in allen Land−<br />

kreisen, vorrangig jedoch in <strong>de</strong>r Uckermark, Märkisch−O<strong>de</strong>rland,Teltow−Fläming und Oberhavel be−<br />

trieben wird. Bei <strong>de</strong>n Öl− und Faserpflanzen sowie <strong>de</strong>n Gräsern sind hauptsächlich die Kreise Ostp−<br />

rignitz−Ruppin und die Prignitz zu nennen und die Kartoffeln wer<strong>de</strong>n in erster Linie in <strong>de</strong>n Kreisen<br />

Prignitz und Teltow−Fläming vermehrt.<br />

Im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wur<strong>de</strong>n von 33 Züchter− und VO−Firmen 35 Fruchtarten mit insgesamt 282<br />

Sorten zur Vermehrung angemel<strong>de</strong>t. Darunter waren u. a. 118 Getrei<strong>de</strong>− und 65 Kartoffelsorten.<br />

Damit erfolgte eine weitere Erhöhung <strong>de</strong>r Sortenvielfalt im <strong>Bericht</strong>szeitraum.<br />

Auf 18 952 ha führte das LVL Referat 45−Saatenanerkennung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> die amtliche<br />

Feldprüfung durch. Die Vermehrungskulturen wur<strong>de</strong>n durch 24 Feldprüfer davon 7 Mitarbeiter <strong>de</strong>r<br />

Anerkennungsstelle auf die Einhaltung <strong>de</strong>r gesetzlich vorgegebenen Parameter für zertifiziertes<br />

Saat− und Pflanzgut geprüft<br />

Tabelle 3.28: Ergebnisse <strong>de</strong>r Feldprüfung 2002 (ha)<br />

Fruchtartengruppe angemel<strong>de</strong>t zurückgezogen mit Erfolg § anerkannt ohne Erfolg<br />

anerkannt<br />

§ 8(2)<br />

Getrei<strong>de</strong> 12 366 101 11 740 221 304<br />

Öl− und Faserpflanzen 629 2 569 42 16<br />

Gräser 2 907 75 2 552 247 33<br />

Kleearten 61 2 58 1 0<br />

Großk. Leguminosen 2 281 0 2 108 53 120<br />

Sonst. Futterpflanzen 105 0 105 0 0<br />

Kartoffeln 797 14 780 0 3<br />

Insgesamt 19 146 194 17 912 564 476<br />

Anteil in Prozent 100 1.0 93.5 3.0 2.5<br />

Ca. 2/3 <strong>de</strong>r feldaberkannten und <strong>de</strong>r nach § 8 (2) bedingt anerkannten Flächen wiesen Besatzpro−<br />

bleme (Fremdgetrei<strong>de</strong>) auf. Weitere Aberkennungsgrün<strong>de</strong> waren sowohl <strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong> Kultur−<br />

zustand, <strong>de</strong>r Besatz mit Flughafer, mit schwertrennbaren Arten, mit abweichen<strong>de</strong>n Typen, <strong>de</strong>r unzu−<br />

reichen<strong>de</strong> Gesundheitszustand (z.B. Anthraknose bei Lupinen) und die Nichteinhaltung von vorge−<br />

schriebenen Min<strong>de</strong>stentfernungen.<br />

Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Beschaffenheitsprüfung ist die termin− und fachgerechte Untersuchung von allen<br />

Proben im Rahmen <strong>de</strong>s amtlichen Anerkennungsverfahrens Saatgut sowie <strong>de</strong>r Saatgutverkehrskon−<br />

trolle. Bedingt durch die extrem schlechten Witterungsbedingungen während <strong>de</strong>r Mähdruschernte,<br />

kam es zum verstärkten Auftreten von Auswuchs und erhöhten Pilzbelastungen in <strong>de</strong>r geernteten<br />

Ware. Dies wirkte sich auch negativ auf die Saatgutqualitäten, insbeson<strong>de</strong>re die Keimfähigkeit aus.<br />

Trotz <strong>de</strong>r von BMVEL per Eilverordnung vorgenommenen für das Jahr 2002 befristeten Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stkeimfähigkeiten bei Winterweichweizen von 92 auf 85 % und bei Triticale von 85 auf 80 %<br />

verdoppelte sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r aberkannten Getrei<strong>de</strong>partien gegenüber 2001 auf mehr als 10 %.<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n von Juli bis Dezember 2002 1934 Anerkennungsproben als repräsentative Muster<br />

von rund 42 000 t Saatgut zur Attestierung vorgestellt.<br />

Die zur Beschaffenheitsprüfung <strong>de</strong>r Pflanzkartoffeln zählen<strong>de</strong> Virustestung ergab mit 93 % einen<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 5 % niedrigeres Ergebnis. Die Überprüfung auf die Quarantänekrankhei−<br />

ten Bakterielle Ringfäule und Schleimkrankheit <strong>de</strong>r Kartoffel war für alle Partien negativ.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Saatgutverkehrskontrolle (§ 28 SaatG) wur<strong>de</strong>n im Zeitraum vom 01.07.2001 −<br />

30.06.2002 653 sich im Verkehr befindliche Saatgutpartien überprüft. Die Kontrolle erfolgte auf die<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r gesetzlich vorgegebenen Beschaffenheitsparameter sowie die ordnungsgemäße<br />

Kennzeichnung und Verschließung. Im Ergebnis dieser Überprüfungen mussten 71 Partien bemän−<br />

gelt wer<strong>de</strong>n.<br />

68


Der Faktor Sorte gewinnt im Pflanzenbau im Hinblick auf eine nachhaltige, umwelt− und qualitätsge−<br />

rechte sowie effektive Produktion zunehmend an Be<strong>de</strong>utung. Zirka 50 bis 60% <strong>de</strong>s durchschnittlichen<br />

jährlichen Ertragszuwachses sind durch <strong>de</strong>n Zuchtfortschritt bedingt. Im Rahmen <strong>de</strong>s integrierten<br />

Sortenprüfsystems zwischen Bund und Län<strong>de</strong>rn ist das Bun<strong>de</strong>ssortenamt für die allgemeine Zulas−<br />

sung von Pflanzensorten in Deutschland zuständig. Die Prüfergebnisse, die zur Zulassung einer<br />

Sorte geführt haben, erlauben jedoch keine Aussagen zur Sorteneignung unter <strong>de</strong>n sehr unter−<br />

schiedlichen Bedingungen regionaler Anbaugebiete. Diese amtliche Sortenprüfung ist auf Basis <strong>de</strong>s<br />

Saatgutverkehrsgesetzes und weiterer gesetzlicher Regelungen Aufgabe <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r. Vom in Bran−<br />

<strong>de</strong>nburg <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>samt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft (LVL) zugeordneten Lan<strong>de</strong>ssor−<br />

tenwesen wur<strong>de</strong>n 2002 in 6 eigenen Versuchsstationen (Güterfel<strong>de</strong>, Dürrenhofe, Zeh<strong>de</strong>nick, Pauli−<br />

nenaue, Nuhnen, Manschnow) Lan<strong>de</strong>ssortenversuche durchgeführt. Ziel ist die regionale Ermittlung<br />

und Bewertung <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>skulturellen Wertes in <strong>de</strong>r Komplexität <strong>de</strong>r ertrags−, anbau−, resistenz−,<br />

qualitäts− und umwelt− sowie verbraucherschutzrelevanten Eigenschaften von Sorten landwirt−<br />

schaftlicher Pflanzenarten unter <strong>de</strong>n differenzierten Bo<strong>de</strong>n− und Klimabedingungen <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s.<br />

Für einzelne Pflanzenarten stan<strong>de</strong>n hierfür außer<strong>de</strong>m 4 Standorte externer Kooperationspartner im<br />

Land zur Verfügung (Berge, Thyrow (Humboldt−Universität zu Berlin), Prenzlau (Bun<strong>de</strong>ssortenamt),<br />

De<strong>de</strong>low (ZALF)). In enger Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn Mecklenburg−Vorpommern, Sachsen−<br />

Anhalt und Sachsen wer<strong>de</strong>n teilweise die Lan<strong>de</strong>ssortenversuche von Diluvialstandorten dieser Län<strong>de</strong>r<br />

zur biostatistischen Absicherung <strong>de</strong>r eigenen Ergebnisse verwen<strong>de</strong>t. Umgekehrt stehen auch die<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Versuchsergebnisse <strong>de</strong>n genannten Län<strong>de</strong>rn zur Verfügung. Unter <strong>de</strong>r Vorausset−<br />

zung, dass je<strong>de</strong>s Land einen adäquaten Beitrag an Versuchskapazitäten erbringt, bietet dieses Ver−<br />

fahren ein effektives, kostensparen<strong>de</strong>s und an <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Praxis<br />

sowie <strong>de</strong>s verbraucher− und umweltschutzrelevanten Fachrechts orientiertes Feldversuchswesen,<br />

das fundierte Aussagen für län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> Anbaugebiete ermöglicht.<br />

Im Ergebnis <strong>de</strong>r mehrjährig und an mehreren Standorten durchzuführen<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>ssortenversuche<br />

wer<strong>de</strong>n amtliche, wettbewerbsneutrale Sortenempfehlungen für Anbau, Vermehrung und Verarbei−<br />

tung in <strong>de</strong>n regionalen Anbaugebieten unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange <strong>de</strong>s Verbraucher− und<br />

Umweltschutzes abgeleitet. Dies ist ein Beitrag zur Risikoprävention und Sicherung <strong>de</strong>r Wettbe−<br />

werbsfähigkeit <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Unternehmen in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Erneut wur<strong>de</strong>n auch Lan<strong>de</strong>s−<br />

sortenversuche unter <strong>de</strong>n Bedingungen <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus durchgeführt. Im Jahr 2002 be−<br />

stand die Versuchsstation Dürrenhofe 30 Jahre. Aus diesem Anlass wur<strong>de</strong> am 30.05. eine Jubilä−<br />

umsveranstaltung mit Vortragstagung und Feldführung durchgeführt, an <strong>de</strong>r ca. 100 Gäste teilnah−<br />

men.<br />

Die Ergebnisse aller Lan<strong>de</strong>ssortenversuche sowie Sortenratgeber sind im Internet unter folgen<strong>de</strong>r<br />

Adresse verfügbar: www.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/land/mlur/l/pflanze/sortrat.htm<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n im Jahre 2002 in 82 Lan<strong>de</strong>ssortenversuchen 454 Sorten landwirtschaftlicher<br />

Pflanzenarten auf 5.192 Parzellen geprüft. Daneben wur<strong>de</strong>n Wertprüfungen im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s−<br />

sortenamtes sowie EU−Sortenversuche auf Drittmittelbasis durchgeführt.<br />

Tabelle 3.29: Umfang <strong>de</strong>r durchgeführten Lan<strong>de</strong>ssortenversuche<br />

Fruchtartengruppe Orte Versuche Sorten Parzellen<br />

Anzahl<br />

Getrei<strong>de</strong> 8 39 213 2.780<br />

Ölfrüchte 6 10 49 472<br />

Körnerleguminosen 5 8 33 388<br />

Kartoffeln 2 10 42 336<br />

Mais 6 15 117 1.216<br />

gesamt 10 82 454 5.192<br />

3.4 Gartenbau<br />

Der Anteil <strong>de</strong>s Gartenbaues an <strong>de</strong>r Wertschöpfung <strong>de</strong>r pflanzlichen Produktion liegt wie in <strong>de</strong>n Vor−<br />

jahren bei ca. 20 % und unterstreicht mit <strong>de</strong>r unverän<strong>de</strong>rten Anzahl von ca. 19.800 Arbeitskräften, die<br />

schwerpunktmäßig in <strong>de</strong>n gärtnerischen Dienstleistungsbereichen (GaLa−Bau, Floristik, Friedhofs−<br />

69


gartenbau) beschäftigt sind, die erhebliche wirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Gartenbaues. Dies gilt im<br />

beson<strong>de</strong>ren Maße für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt.<br />

Darüber hinaus kommt <strong>de</strong>m Dienstleistungs− und Produktionsgartenbau in <strong>de</strong>r Bereitstellung von<br />

Ausbildungsplätzen ein hoher Stellenwert zu. Mit <strong>de</strong>m Stichtag 31.12.2002 wur<strong>de</strong>n (ohne Floristik) mit<br />

700 Ausbildungsverhältnissen etwa 24 % aller landwirtschaftlich−gärtnerischen Ausbildungsverhält−<br />

nisse in diesem Bereich registriert.<br />

3.4.1 Anbauflächen<br />

Der Anbau von Freilandgemüse zum Verkauf nahm im Vergleich zum Vorjahr (5.731 ha) um 505 ha<br />

erneut zu und liegt jetzt bei 6.236 ha (Angaben lt. Statistische <strong>Bericht</strong>e, Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, 2002).<br />

Darin enthalten sind auch noch nicht im Ertrag stehen<strong>de</strong> Spargelanlagen (608 ha). Be<strong>de</strong>utendste<br />

Gemüsekulturen im <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Erwerbsanbau sind <strong>de</strong>r Spargel (1.769 ha im Ertrag), Möhren und<br />

Karotten (934 ha), Gurken (677 ha), Frischerbsen (546 ha) und Grüne Pflückbohnen (429 ha).<br />

Die Baumobstanbaufläche verringerte sich von 1997 zum Jahr 2002 um 517 ha und liegt jetzt bei<br />

2.806 ha. Dominierend ist nach wie vor die Obstart Apfel, die mit 1.484 ha über die Hälfte <strong>de</strong>r ge−<br />

samten Fläche einnimmt.<br />

Tabelle 3.30: Anbauflächen im Gartenbau (ha)<br />

Nutzungsart 2000 2001 2002 2002 zu 2001<br />

in %<br />

Gartenbaulich genutzte Fläche insgesamt<br />

darunter:<br />

Freilandgemüse<br />

darunter : Erdbeeren<br />

Spargel<br />

Gemüse unter Glas<br />

Obstflächen<br />

Zierpflanzen im Freiland<br />

Baumschulen<br />

unter Glas<br />

10.322<br />

5.195<br />

274<br />

1.245<br />

30<br />

3.916<br />

65<br />

46<br />

1.067<br />

10.901<br />

5.815<br />

269<br />

1.561<br />

34<br />

3.814<br />

98<br />

51<br />

1.084<br />

11.458<br />

6.520<br />

270<br />

1.769<br />

39<br />

3.701<br />

110<br />

70<br />

1.015<br />

(Quelle: LDS <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Außenstelle Frankfurt/O<strong>de</strong>r); Bo<strong>de</strong>nnutzungshaupterhebung und Gemüseanbauerhebung)<br />

3.4.2 Erzeugung und Marktentwicklung<br />

Obst<br />

Der Gesamtertrag von Baum− und Beerenobst im Marktobstanbau betrug 37 kt und sank damit um<br />

16 % im Vergleich zum Vorjahr. Ursächlich hierfür sind neben <strong>de</strong>n für die Ertragsbildung 2002 un−<br />

günstigen Witterungsverlauf die zunehmen<strong>de</strong> Überalterung <strong>de</strong>r Baumobstbestän<strong>de</strong>. Es wur<strong>de</strong>n im<br />

Vergleich zum Vorjahr 2,5 kt<br />

(−7,4 %) Äpfel weniger geerntet, so dass <strong>de</strong>r Gesamtertrag bei 30,8 kt lag. Die niedrigen Tempera−<br />

turen von März bis April führten zu erheblichen Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Blütenanlagen und Blüten. Das<br />

Ausmaß <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n war sehr stark vom Ernährungszustand <strong>de</strong>r Gehölze, <strong>de</strong>n Sorten und <strong>de</strong>n<br />

Gehölzunterlagen abhängig. Erhöhtes Infektionspotential herrschte zur Zeit <strong>de</strong>r Blüte. Die Witte−<br />

rungsverläufe bis zur Ernte ergaben vielfältige Probleme z.B. bei <strong>de</strong>n Süßkirschen einen mehrmaligen<br />

Befall mit Schwarzer Kirschlaus, einen verzettelten Flug <strong>de</strong>r Kirschfruchtfliegen mit fehlen<strong>de</strong>r Be−<br />

kämpfungsmöglichkeit (Karenzzeiten). Bei <strong>de</strong>n Steinobst− und Kernobstarten mussten erhöhte An−<br />

strengungen getätigt wer<strong>de</strong>n, um Blätter und Früchte vor Pilzinfektionen zu schützen. Beson<strong>de</strong>re<br />

Ausfälle entstan<strong>de</strong>n bei Süßkirschen und Äpfeln zusätzlich durch Hagelschä<strong>de</strong>n im Juli und Krank−<br />

heits− und Schädlingsbefall infolge <strong>de</strong>r sehr feuchten Witterung im Sommer.<br />

70<br />

105,1<br />

112,1<br />

100,5<br />

113,4<br />

115,0<br />

97,0<br />

111,7<br />

136,4<br />

93,7


Tabelle 3.31: Aufkommen an Gemüse und Obst (1.000 t)<br />

Erzeugnisgruppe 2000 2001 2002 2002 zu 2001 in %<br />

Frischgemüse insgesamt<br />

darunter:<br />

Freilandgemüse<br />

Gemüse unter Glas<br />

Baum− und Beerenobst 1)<br />

darunter:<br />

Baumobst<br />

Beerenobst<br />

95,8<br />

92,1<br />

3,7<br />

54,3<br />

52,0<br />

2,4<br />

(Quelle: LDS 2002) 1) Erträge <strong>de</strong>s Marktobstanbaues<br />

Gemüse<br />

111,8<br />

106,9<br />

4,9<br />

44,3<br />

42,2<br />

2,2<br />

114,5<br />

109,3<br />

5,1<br />

37,0<br />

34,9<br />

2,2<br />

102,4<br />

102,2<br />

105,4<br />

83,5<br />

82,7<br />

100,9<br />

Nach einem verhaltenen Saisonstart setzte um Pfingsten wärmeres Wetter ein und bei optimalen<br />

Bo<strong>de</strong>n− und Lufttemperaturen wuchs <strong>de</strong>r Spargel in <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s Ernteverlaufes gleichmäßig<br />

gut. Anhalten<strong>de</strong> Wärme und vereinzelte Nie<strong>de</strong>rschläge ließen die Erntehelfer Spargelstangen von<br />

bester Qualität stechen. Nach diesem anfänglichen guten Ernteverlauf begann En<strong>de</strong> Mai regneri−<br />

sches Wetter und durch heftige Regenschauer wur<strong>de</strong>n Spargelfel<strong>de</strong>r teilweise unter Wasser gesetzt.<br />

Im Landkreis Elbe−Elster wur<strong>de</strong>n einzelne Spargelfel<strong>de</strong>r durch das Hochwasser vernichtet. Die<br />

Überschwemmungen sind indirekt durch Rückstau von Gräben bzw. undicht gewor<strong>de</strong>ne Deiche ent−<br />

stan<strong>de</strong>n. Insgesamt wur<strong>de</strong>n im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 816 t mehr Spargel als im Vorjahr (5,7 kt) geerntet.<br />

Eine Ursache ist <strong>de</strong>r Flächenzuwachs bei Spargel (im Ertrag stehend) um 208 ha im Vergleich zum<br />

Jahr 2001. Der Hektarertrag blieb auf gleichem Niveau und lag bei 36,9 dt/ha.<br />

Bei Möhren war trotz gutem Auflauf <strong>de</strong>r Aussaaten ein schlag− und regional teilweise sehr lücken−<br />

hafter Bestand zu verzeichnen. Die Bestän<strong>de</strong> entwickelten sich aber bis En<strong>de</strong> Juli sehr gut. Infolge<br />

feuchter Witterung gab es Probleme mit <strong>de</strong>r Befahrbarkeit <strong>de</strong>r Schläge und extreme Nie<strong>de</strong>rschläge<br />

führten zu Umsatzeinbußen. Die Pflanzenschutzproblematik (Mittelverfügbarkeit, Abstandsauflagen)<br />

wirkte begrenzend auf <strong>de</strong>n Produktionsprozess. Trotz Flächenerweiterung bei Möhren und Karotten<br />

um 177 ha verringerte sich die Erntemenge um 7 kt auf 31,6 kt und <strong>de</strong>r Hektarertrag sank von 509,8<br />

dt im Jahr 2001 auf 338,4 dt/ha.<br />

Durch die anfänglichen Auflaufprobleme bei Gurken infolge ungünstiger Witterungsbedingungen<br />

(kühle Nächte) war teilweise eine Nachsaat notwendig. Die warmen Temperaturen und die gleichzei−<br />

tigen Nie<strong>de</strong>rschläge führten zu einer guten Fruchtentwicklung aber gleichzeitig auch zu einer starken<br />

Verbreitung von Falschem Mehltau. Jedoch waren keine Ertragseinbußen im Vergleich zum Vorjahr<br />

zu verzeichnen und so stieg <strong>de</strong>r Gesamtertrag im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> um ca. 21 % auf 36 kt.<br />

Der Anbau von Frischerbsen für die Verarbeitung (Frostung) stieg um 25 ha bei gleichbleiben<strong>de</strong>m<br />

Gesamtertrag im Vergleich zum Vorjahr (2,3 kt). Durch die hohe Flugaktivität <strong>de</strong>s Erbsenwicklers<br />

En<strong>de</strong> Mai/Anfang Juni waren Bekämpfungsmaßnahmen und regelmäßige Kontrollen notwendig.<br />

Zierpflanzen/Baumschulen<br />

Nach <strong>de</strong>r mehrjährigen erfolgreichen Aktion "Start in <strong>de</strong>n blühen<strong>de</strong>n Sommer", die ihren Auftakt im<br />

Tag <strong>de</strong>r offnen Gärtnerei fin<strong>de</strong>t, führten die Einzelhan<strong>de</strong>lsgärtner in diesem Jahr erstmalig die ge−<br />

meinsame Herbstaktion "Start in <strong>de</strong>n gol<strong>de</strong>nen Herbst" durch. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r unzufrie<strong>de</strong>−<br />

nen Beurteilung <strong>de</strong>r Beet− und Balkonpflanzensaison dienten bei<strong>de</strong> Veranstaltungen gleichermaßen<br />

<strong>de</strong>r Imagebildung und <strong>de</strong>r Absatzsteigerung. Während das Preisniveau gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr im<br />

Sortiment fast unverän<strong>de</strong>rt blieb, setzte sich ein geringer Preisanstieg bei Leitartikeln (Pelargonien,<br />

Fuchsien, Petunien) durch.<br />

In <strong>de</strong>n Landkreisen Elbe−Elster und <strong>de</strong>r Prignitz waren Betriebe direkt von Überschwemmungen be−<br />

troffen, so dass bei Zierpflanzen, Stau<strong>de</strong>n und Baumschulgehölzen teilweise erhebliche Pflanzen−<br />

verluste auftraten und Hof− und Verkaufsflächen geschädigt wur<strong>de</strong>n. Das Evakuieren von betroffenen<br />

Betrieben verursachte erhebliche Kosten.<br />

Anerkennung und Dank gilt allen beteiligten Gartenbau− bzw. GaLaBau− Unternehmen, die sich in<br />

bewährter Weise trotz erschwerter Arbeitskräfteproblematik auf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau in Ebers−<br />

71


wal<strong>de</strong> ihre Zuverlässigkeit, Kompetenz und ihre Flexibilität unter Beweis gestellt haben.<br />

3.4.3 Dienstleistungen, Organisationen und Veranstaltungen<br />

Die 2. Lan<strong>de</strong>sgartenschau "Blumenträume am Finowkanal" hatte seit <strong>de</strong>m 27. April 2002 zu einem<br />

"Fest <strong>de</strong>r Sinne" eingela<strong>de</strong>n. Das Gartenband mit 29 Themengärten, wechseln<strong>de</strong> Hallenschauen,<br />

faszinieren<strong>de</strong> Wechselflorpflanzungen, <strong>de</strong>r Zauberberg mit seinen 30.000 zauberhaften Rosen,<br />

hängen<strong>de</strong> Gärten am Wasser haben die Besucher zum Schauen, Träumen und Genießen verführt.<br />

Das Konzept <strong>de</strong>r Eberswal<strong>de</strong>r Veranstalter zur 2. Lan<strong>de</strong>sgartenschau ist mit <strong>de</strong>r Verbindung von In−<br />

dustriekultur und Blumenschau aufgegangen und hat sich als Publikumsmagnet erwiesen. Die Stadt<br />

nutzte ihre Chance mit <strong>de</strong>r Entstehung eines Landschaftsparkes aus einer Industriebrache und trug<br />

zur Ausschöpfung <strong>de</strong>s touristischen Potenzials <strong>de</strong>r Region bei. Die Staffelübergabe für die 3. Lan−<br />

<strong>de</strong>sgartenschau im Jahre 2006 erfolgte an die Stadt Rathenow, die mit einem neuen Gestaltungs−<br />

konzept wie<strong>de</strong>r Besucher anlocken will.<br />

Der 4. <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Schulgartenwettbewerb wur<strong>de</strong> schon durch einen im Jahr 2001 veröffent−<br />

lichten Aufruf gestartet. Insgesamt 80 Schulen folgten <strong>de</strong>m Aufruf und reichten die Bewerbungsun−<br />

terlagen für insgesamt 110 Projekte bei <strong>de</strong>n staatlichen Schulämtern ein. Die einzelnen Projekte be−<br />

schäftigen sich mit <strong>de</strong>n Themen Biotope und Experimente im Schulgarten, Schulgarten als Nutzgar−<br />

ten sowie Gestaltung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s. Die wichtige Verbindung zwischen Unterricht und Natur<br />

gewinnt an <strong>de</strong>n Schulen immer mehr an Be<strong>de</strong>utung. Die Gestaltung <strong>de</strong>r Umwelt und die Herausbil−<br />

dung für ein besseres Umweltbewusstsein wird durch diese Aktivitäten geför<strong>de</strong>rt.<br />

Als wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r gemeindlichen Erholungs− und Grünflächen sowie als Ersatz für feh−<br />

len<strong>de</strong> Hausgärten kommt <strong>de</strong>m Kleingartenwesen nicht nur eine gesellschaftliche und soziale Be<strong>de</strong>u−<br />

tung zu, son<strong>de</strong>rn es besitzt auch eine stadtökologische Funktion. Durch die Lageverteilung <strong>de</strong>r<br />

Kleingartenanlagen innerhalb <strong>de</strong>s Stadtgebietes, ihren hohen flächenmäßigen Anteil an allen städti−<br />

schen Erholungsflächen und ihren Charakter als öffentliche Grünflächen kommt <strong>de</strong>n Kleingärten eine<br />

wesentliche städtebauliche Be<strong>de</strong>utung zu. Im Lan<strong>de</strong>sverband <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> <strong>de</strong>r Gartenfreun<strong>de</strong> e. V.<br />

sind schätzungsweise ca. 94 % aller Gartenfreun<strong>de</strong> im Land organisiert. Er besteht aus 72.000<br />

Kleingärten, die in 1.361 Vereinen und ca. 32 Kreis−, Bezirks− und Regionalverbän<strong>de</strong>n organisiert<br />

sind. Der Lan<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Gartenfreun<strong>de</strong> e. V. setzt sich insbeson<strong>de</strong>re für eine naturnahe klein−<br />

gärtnerische Nutzung und die traditionelle Kleingartenbewegung ein und ist Mitgestalter und −nutzer<br />

<strong>de</strong>s "Grünen Zentrums" in Großbeeren.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Fortbildung für die Erwerbsgärtner wur<strong>de</strong>n unter Nutzung eigener Versuchsergeb−<br />

nisse <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sanstalt für Gartenbau 13 Veranstaltungen, Führungen, Fachexkursionen und Se−<br />

minare in <strong>de</strong>n Bereichen Obst−Gemüse− und Zierpflanzenbau mit insgesamt 1.100 Interessierten<br />

durchgeführt.<br />

3.5 Tierproduktion<br />

3.5.1 Rahmenbedingungen, Struktur und Entwicklung <strong>de</strong>r Viehbestän<strong>de</strong><br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r Tierproduktion war im Jahr 2002 wesentlich durch Maßnahmen geprägt, die eine<br />

weitere Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln tierischen Ursprungs zum Ziel<br />

haben. Dazu diente vor allem die zunehmen<strong>de</strong> Einführung <strong>de</strong>s Qualitätssiegels "QS". Eine Anwen−<br />

dung in <strong>de</strong>n Betrieben führt zur nachvollziehbaren Gestaltung von Produktionsabläufen und <strong>de</strong>r Kon−<br />

trollmöglichkeit <strong>de</strong>r angewen<strong>de</strong>ten Produktionsstandards. Als Ergebnis <strong>de</strong>r seit etwa 2 Jahren be−<br />

triebenen Neuausrichtung <strong>de</strong>r nationalen Agrarpolitik bestehen für die Betriebe größere Notwendig−<br />

keiten und bereits feststellbare praktische Verän<strong>de</strong>rungen zu tier− und umweltgerechteren Produkti−<br />

onsverfahren. Dazu tragen die Anpassung rechtlicher Regelungen, entsprechen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rprogramme<br />

als auch ein <strong>de</strong>utlich gestiegenes Problembewusstsein <strong>de</strong>r Landwirte bei.<br />

Bei <strong>de</strong>n einzelnen Tierarten ist ein unterschiedlicher Trend in <strong>de</strong>r Bestandsentwicklung feststellbar.<br />

Der Rin<strong>de</strong>rbestand betrug zum Stichtag 3. November 613.000 Stück. Das sind 18.265 Tiere o<strong>de</strong>r 2,9<br />

72


% weniger als zum gleichen Zeitpunkt <strong>de</strong>s Vorjahres. Der Bestandsrückgang betrifft alle Alters− und<br />

Nutzungskategorien. Aufgrund <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>utlich gestiegenen Milchleistungen ging <strong>de</strong>r Milch−<br />

kuhbestand um ca. 3.700 Tiere o<strong>de</strong>r 2 % zurück. Erstmals traten Bestandsvermin<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n<br />

Mutterkühen auf. Dazu hat wesentlich die Verän<strong>de</strong>rung von Verwaltungsverfahren bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />

dieses Zweiges beigetragen. Die Festschreibung höherer Min<strong>de</strong>stanteile und generell mögliche hö−<br />

here Anteile von Färsen an <strong>de</strong>n prämienberechtigten Tieren stellen einen Anreiz für <strong>de</strong>n Abbau <strong>de</strong>r<br />

Kuhzahlen dar.<br />

Eine positive Entwicklung ist beim Schweinebestand zu verzeichnen. Damit wer<strong>de</strong>n die vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Produktionskapazitäten in diesem Bereich zumin<strong>de</strong>st teilweise besser genutzt. Mit einem Zuwachs<br />

bei <strong>de</strong>n gesamt gehaltenen Schweinen von 5 % und bei <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Sauen um 8,6 % bzw.<br />

etwa 8.500 Stück im Vergleich zum Vorjahr, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r höchste Bestand seit 1993 gehalten. Diese<br />

Entwicklung dokumentiert die in <strong>de</strong>n letzten 3 Jahren erreichte Stabilisierung im Produktionszweig.<br />

Auch ein <strong>de</strong>utlicher Abfall <strong>de</strong>r Erzeugerpreise im <strong>Bericht</strong>sjahr hat <strong>de</strong>n Trend <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>raten Be−<br />

standsaus<strong>de</strong>hnung nicht abbrechen können.<br />

Im Schafbestand ist gegenüber <strong>de</strong>m Vergleichszeitraum <strong>de</strong>s Vorjahres ein Rückgang bei <strong>de</strong>r Ge−<br />

samtzahl <strong>de</strong>r Tiere um 4,6 %, bei <strong>de</strong>n Mutterschafen um 2,7 % o<strong>de</strong>r ca. 4.000 Stück eingetreten. Die<br />

Bestandszahlen bewegen sich auf <strong>de</strong>m Niveau, wie sie in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>r 90er Jahre erreicht<br />

wur<strong>de</strong>n. Die Reduzierung <strong>de</strong>r Tierzahlen ist vor allem auf Betriebseinstellungen älterer Betriebsin−<br />

haber bzw. die Aufgabe <strong>de</strong>s Produktionszweiges in Betrieben <strong>de</strong>r Rechtsform juristischer Personen<br />

mit Lohnarbeitsverfassung zurückzuführen. Dagegen sind Bestandserhöhungen im Nebenerwerbs−<br />

und Hobbybereich festzustellen.<br />

Tabelle 3.32: Entwicklung <strong>de</strong>r Viehbestän<strong>de</strong> (1.000 Tiere)<br />

Tierart<br />

Rin<strong>de</strong>r insgesamt<br />

dar. Milchkühe<br />

Mutter− u. Ammenkühe<br />

Schweine insgesamt<br />

dar. Zuchtsauen<br />

Schafe insgesamt<br />

dar. weibl. Zuchtschafe > 1<br />

Jahr<br />

Durch−<br />

schnitt<br />

1991 −<br />

710,1<br />

234,8<br />

37,9<br />

911,4<br />

127,1<br />

134,0<br />

95,7<br />

Durch−<br />

schnitt<br />

1996 −<br />

681,6<br />

210,4<br />

88,8<br />

756,1<br />

101,0<br />

154,4<br />

103,0<br />

2001 3 2002 3 2002:200<br />

1<br />

631,3<br />

182,4<br />

99,9<br />

787,4<br />

98,4<br />

156,5<br />

106,5<br />

613,0<br />

178,7<br />

95,3<br />

827,0<br />

106,9<br />

149,3<br />

102,4<br />

97,1<br />

98,0<br />

95,4<br />

105,0<br />

108,6<br />

95,4<br />

96,2<br />

2002:<br />

1996−<br />

2000<br />

89,9<br />

84,9<br />

107,3<br />

109,4<br />

105,8<br />

Pfer<strong>de</strong> insgesamt 17,3 25,8 28,2 1 28,5 1 101,1 110,5<br />

Geflügel insgesamt<br />

dar. Legehennen<br />

Masthähnchen<br />

sonst. Geflügel<br />

5.311,0<br />

1.982,4<br />

2.128,0<br />

637,0<br />

Quelle: LDS, Viehzählung im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

1 Schätzung LVL, 2 Mai, 3 November, 4 2001:1996−2000<br />

6.557,2<br />

2.633,4<br />

2.372,5<br />

1.143,4<br />

7.452,8 2<br />

2.801,8<br />

2.667,0<br />

1.424,5<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

96,7<br />

99,4<br />

113,7 4<br />

106,4<br />

112,4<br />

124,6<br />

Der Pfer<strong>de</strong>bestand hat sich in <strong>de</strong>r Größenordnung <strong>de</strong>r letzten 5 Jahre stabilisiert. Ein <strong>de</strong>utliches<br />

Wachstumspotential, wie vor allem Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre, scheint unter <strong>de</strong>n aktuellen Bedingungen<br />

gegenwärtig nicht mehr gegeben.<br />

Eine Erfassung <strong>de</strong>r Geflügelbestän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> im <strong>Bericht</strong>sjahr nicht vorgenommen. Der Trend zur Be−<br />

standaus<strong>de</strong>hnung im Vergleich zur vorangegangenen Deka<strong>de</strong> scheint aber für <strong>de</strong>n Mastgeflügelbe−<br />

reich weiter anzuhalten, wenn auch in <strong>de</strong>utlich abgeschwächter Form. Die wirtschaftliche Situation im<br />

Produktionszweig war 2002 angespannt.<br />

73


3.5.2 Erzeugung und Marktentwicklung<br />

Milchproduktion<br />

Die Milchviehhaltung war im Jahr 2002 ein wirtschaftlich stabiler Zweig <strong>de</strong>r tierischen Produktion in<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Die Erzeugerpreise für Milch lagen im Jahresdurchschnitt bei 29,80 Ct/kg bei standar−<br />

disierten Inhaltsstoffen (3,7 % Fett, 3,4 % Eiweiß). Damit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>s Vorjahres allerdings<br />

<strong>de</strong>utlich unterschritten. Der Preisrückgang betrug 8,9 %. Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Rentabilität <strong>de</strong>r Be−<br />

triebe haben überwiegend weitere Leistungsverbesserungen und eine kontinuierliche Qualitätser−<br />

zeugung beigetragen. Mit einer Jahresleistung von 7.796 kg bei 4,12 % Fett und 3,44 % Eiweiß<br />

(Tabelle 3.32) erreichten die unter Milchleistungsprüfung stehen<strong>de</strong>n Kühe (98 % <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s)<br />

wie<strong>de</strong>rum eine <strong>de</strong>utliche Leistungssteigerung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr.<br />

Tabelle 3.33: Ergebnisse <strong>de</strong>r Milchleistungsprüfung<br />

Milchkühe 1000<br />

Stück<br />

Milchmenge kg/Kuh<br />

Fettgehalt %<br />

Fettmenge kg/Kuh<br />

Eiweißgehalt %<br />

Eiweißmenge kg/Kuh<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2002:2001<br />

(%)<br />

205,7<br />

6.434<br />

4,29<br />

276<br />

3,50<br />

225<br />

Quelle: Lan<strong>de</strong>skontrollverband <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e.V.<br />

193,8<br />

6.797<br />

4,27<br />

290<br />

3,49<br />

237<br />

184,1<br />

7.293<br />

4,24<br />

309<br />

3,47<br />

253<br />

179,3<br />

7.616<br />

4,15<br />

316<br />

3,47<br />

264<br />

174,6<br />

7.796<br />

4,12<br />

321<br />

3,44<br />

268<br />

97,4<br />

102,4<br />

99,3<br />

101,6<br />

99,1<br />

101,5<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r angelieferten Milch in <strong>de</strong>n Güteklassen S und I betrug fast 99 % und belegt <strong>de</strong>n hohen<br />

Standard <strong>de</strong>r Rohmilchqualität in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Der mittlere Keimgehalt von 15.000 Keimen/cm³<br />

bestätigt das gute Niveau <strong>de</strong>r letzten Jahre. Beim Gehalt an somatischen Zellen kann ein Durch−<br />

schnitt von 249.000 Zellen/cm³ nicht zufrie<strong>de</strong>n stellen. Zu<strong>de</strong>m zeigt sich in diesem Parameter seit<br />

<strong>de</strong>m Jahr 1999 eine steigen<strong>de</strong> Ten<strong>de</strong>nz. Zur notwendigen Verbesserung sind intensive Anstren−<br />

gungen im Bereich <strong>de</strong>s Her<strong>de</strong>n− und Qualitätsmanagements erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Leistungsentwicklung und Milchgüte sind mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

vergleichbar.<br />

Milchquote<br />

Den Milcherzeugern <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> und Berlin stand im Milchjahr 2001/2002 (1. April − 31.<br />

März) eine Anlieferungs−Referenzmenge in Höhe von 1.350.072 t zur Verfügung. Die Anzahl Er−<br />

zeuger hat sich seit En<strong>de</strong> 1998, <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r Flexibilisierung <strong>de</strong>r Milchquotenregelung im Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, um 206 auf 844 Betriebe verringert (Tabelle 3.34).<br />

Tabelle 3.34: Milcherzeugerstruktur (Stand 31. März 2002)<br />

Rechtsform Milcherzeuger<br />

natürliche Personen<br />

davon:<br />

Einzelpersonen<br />

(St.)<br />

456<br />

260<br />

Anteil<br />

(%)<br />

54<br />

31<br />

Milchquoten ge−<br />

samt<br />

(t)<br />

333.618<br />

104.348<br />

Anteil<br />

(%)<br />

Ø je Betrieb<br />

Kooperationen<br />

196<br />

23<br />

229.270<br />

18<br />

1.169.742<br />

juristische Personen 388 46 1.016.454 74 2. 619.727<br />

26<br />

8<br />

(kg)<br />

731.618<br />

401.340<br />

insgesamt 844 100 1.350.072 100 1.599.611<br />

74


Seit <strong>de</strong>m 1. April 2000 erfolgt die Übertragung von Milchquoten bis auf wenige Ausnahmen grund−<br />

sätzlich über eine sogenannte Milchquotenbörse (Verkaufsstelle). Bisher wur<strong>de</strong>n 8 Börsentermine<br />

durchgeführt. Im Übertragungsgebiet <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>/Berlin konnte zum Börsentermin am 30.10.2002<br />

kein Gleichgewichtspreis gebil<strong>de</strong>t und somit kein Han<strong>de</strong>l durchgeführt wer<strong>de</strong>n. An allen bisherigen<br />

Börsenterminen haben 67 Anbieter und 66 Nachfrager erfolgreich teilgenommen. Von <strong>de</strong>n 67 An−<br />

bietern haben 20 Betriebe (7 juristische Personen, 11 natürliche Personen, 2 GbR) die Milchproduk−<br />

tion aufgegeben. Bei <strong>de</strong>n Nachfragern han<strong>de</strong>lt es sich ausnahmslos um Betriebe, die damit bereits<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Milchquoten aufgestockt haben. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 14.090.375 kg Quote gehan<strong>de</strong>lt, das<br />

entspricht ca. 1 % <strong>de</strong>r insgesamt zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Menge. Der Gleichgewichtspreis lag im<br />

Übertragungsgebiet <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>/Berlin im Durchschnitt bei 0,42 und im nationalen Durchschnitt<br />

bei 0,70 .<br />

Rindfleischerzeugung<br />

Die Rindfleischproduktion hat sich im <strong>Bericht</strong>sjahr gegenüber <strong>de</strong>m Krisenjahr 2001 wie<strong>de</strong>r wirtschaft−<br />

lich erholt. Dazu haben <strong>de</strong>r weitgehend normalisierte inländische Verbrauch und die damit verbes−<br />

serten Erzeugerpreise wesentlich beigetragen. Im Durchschnitt lagen die Erlöse um 8,8 % höher als<br />

im Vorjahr (Tabelle 3.35). Im Vergleich zum Durchschnitt <strong>de</strong>r Jahre 1996−2000 beträgt <strong>de</strong>r Preisver−<br />

fall allerdings mehr als 15 %.<br />

Tabelle 3.35: Schlachtrin<strong>de</strong>rzeugung<br />

Erzeugung<br />

Lebendvieh kt<br />

Schlachtgewicht (SG) kt<br />

Schlachtung 1)<br />

Jungbullen Stck.<br />

Rin<strong>de</strong>r insgesamt<br />

Stck<br />

.<br />

durchschnittl. Gewicht<br />

Bullen kg<br />

Rin<strong>de</strong>r insgesamt kg<br />

Durchschnitt<br />

1996 − 2000<br />

89,7<br />

54,0<br />

21.694<br />

48.193<br />

346<br />

305<br />

2001 2002<br />

85,3<br />

51,2<br />

21.544<br />

46.072<br />

358<br />

315<br />

82,4<br />

49,4<br />

19.571<br />

47.914<br />

351<br />

313<br />

2002:2001<br />

(%)<br />

96,5<br />

96,6<br />

90,8<br />

104,0<br />

98,0<br />

99,4<br />

2002:<br />

1996−2000<br />

Han<strong>de</strong>lsklassen E % 0,3 0,3 1,4 − −<br />

Jungbullen U %<br />

13,0<br />

17,6<br />

18,4<br />

−<br />

−<br />

R %<br />

37,6<br />

36,3<br />

31,8<br />

−<br />

−<br />

O %<br />

42,7<br />

34,3<br />

33,8<br />

−<br />

−<br />

P %<br />

6,4<br />

11,4<br />

14,6<br />

−<br />

−<br />

Erzeugerpreis /kg 2,19 1,71 1,86 108,8 84,9<br />

1 mel<strong>de</strong>pflichtige Schlachthöfe<br />

(%)<br />

91,9<br />

91,5<br />

90,2<br />

99,4<br />

101,4<br />

103,3<br />

Die Rindfleischproduktion in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> verringerte sich um 2,9 kt bzw. 3,5 % gegenüber 2001 vor<br />

allem aufgrund <strong>de</strong>r weiter gesunkenen Bestän<strong>de</strong>. Die Zahl <strong>de</strong>r Schlachtungen in <strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>pflichtigen<br />

Schlachthöfen hat sich bei geringerem Anteil an Jungbullen wie<strong>de</strong>r leicht erhöht und entspricht <strong>de</strong>m<br />

Durchschnitt <strong>de</strong>r zweiten Hälfte <strong>de</strong>r 90er Jahre. Bei Schlachtgewichten und Han<strong>de</strong>lsklasseneinstu−<br />

fung sind keine wesentlichen Verän<strong>de</strong>rungen eingetreten.<br />

Schweinehaltung<br />

Mit <strong>de</strong>m gestiegenen Schweinebestand ist die Erzeugung gegenüber <strong>de</strong>m Jahre 2001 um beachtliche<br />

5 % gewachsen. Der Abwärtstrend bei <strong>de</strong>r Anzahl Schlachtungen insgesamt auf <strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>pflichti−<br />

gen Schlachthöfen hat sich weiter fortgesetzt, allerdings abgeschwächt. Auch für 2002 muss festge−<br />

stellt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Muskelfleischanteil mit 55,1 % nicht verbessert wer<strong>de</strong>n konnte. Die Einstu−<br />

fungen in die Han<strong>de</strong>lsklassen korrespondieren mit dieser Stagnation. Die Erzeugerpreise lagen mit<br />

75


einem Durchschnittswert von 1,29 /kg Schlachtmasse um nahezu 10 % unter <strong>de</strong>m Vorjahr und<br />

waren sogar <strong>de</strong>utlich niedriger als im Durchschnitt <strong>de</strong>r Jahre 1996−2000 (Tabelle 3.36).<br />

Tabelle 3.36: Schlachtschweineerzeugung<br />

Durchschnitt<br />

1996 − 2000<br />

2001 2002 2002:2001<br />

(%)<br />

2002:<br />

1996−2000<br />

(%)<br />

Erzeugung Lebendvieh (kt) 104,4 110,6 116,1 105,0 111,2<br />

Schlachtgewicht<br />

Schlachtung<br />

(kt) 83,5 88,5 92,9 105,0 111,3<br />

1)<br />

nach SG und H.−Kl. (1000<br />

Stck.)<br />

979,5 865,4 871,9 100,8 89,0<br />

insgesamt (1000<br />

Stck.)<br />

1049,8 938,2 927,1 98,8 88,3<br />

Durchschnittsgewicht (kg) 91,3 92,1 92,5 100,4 101,3<br />

Schlachtmenge<br />

Han<strong>de</strong>lsklassen<br />

(kt) 98,3 86,4 85,8 99,3 87,3<br />

E (%) 47,6 48,1 47,9 99,6 100,6<br />

U (%) 33,0 33,5 35,1 104,8 106,4<br />

E−P (%) 86,9 89,1 91,0 102,1 104,7<br />

Durchschnittlicher<br />

Muskelfleischanteil<br />

(%) 55,0 55,1 55,1 100 100,2<br />

Erzeugerpreis E−P<br />

1) mel<strong>de</strong>pflichtige Schlachthöfe<br />

( /kg) 1,36 1,61 1,29 80,1 94,9<br />

Die Ferkelproduktion verzeichnete einen signifikanten Leistungsanstieg. Beim Absetzen gelang so−<br />

wohl in <strong>de</strong>r Wurfgröße (9,0) als auch in <strong>de</strong>r Jahresleistung je Sau (20,3) ein bemerkenswerter<br />

Durchbruch zu einer höheren Leistungsebene. Die Entwicklung in <strong>de</strong>r Schweinemast bleibt dagegen<br />

weiterhin unbefriedigend. 675 g Masttagszunahme und 3,24 kg Futteraufwand je kg Zuwachs be−<br />

<strong>de</strong>uten Stagnation auf niedrigem Niveau. Der Wie<strong>de</strong>ranstieg <strong>de</strong>r Tierverluste während <strong>de</strong>r Mast auf<br />

über 4 % unterstreicht die Dauerhaftigkeit <strong>de</strong>r Probleme in diesem Bereich. Der Anschluss <strong>de</strong>r<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Schweinemast an die Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Regionen Europas ist<br />

aktuell nicht absehbar.<br />

Tabelle 3.37: Leistungen in <strong>de</strong>r Ferkelerzeugung und <strong>de</strong>r Schweinemast<br />

Durchschnitt<br />

1996 − 2000<br />

2000/2001 2001/2002 2001/02 : 2000/01<br />

(%)<br />

2001/02 :<br />

Durchschnitt<br />

1996 − 2000<br />

(%)<br />

Ferkelerzeugung<br />

Würfe/Sau und Jahr (Stck.<br />

)<br />

2,19 2,26 2,28 100,9 104,1<br />

abgesetzte Ferkel/Sau und (Stck. 18,8 19,7 20,3 103,0 108,0<br />

Jahr<br />

)<br />

abgesetzte Ferkel/Wurf<br />

Mast<br />

(Stck.<br />

)<br />

8,7 8,8 9,0 102,3 103,4<br />

Masttagszunahme (g) 641 673 675 100,3 105,3<br />

Futteraufwand (kg/k<br />

g)<br />

3,35 3,22 3,24 100,6 96,7<br />

Muskelfleischanteil (%) 55,2 55,1 55,1 100,0 99,8<br />

Tierverluste<br />

Quelle: BSSB e.V.<br />

(%) 4,8 3,7 4,2 113,5 87,5<br />

76


Schaf−/ Ziegen− und Wildhaltung<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Schafe ist 2002 im zweiten Jahr in Folge gesunken. Weitere Einstellung <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong>n−<br />

schafhaltungen bei juristischen Personen aber auch <strong>de</strong>r Bestandsabbau in Familienbetrieben im<br />

Haupterwerb sind die Ursachen. Bis 1999 wur<strong>de</strong> versucht, über Bestandserweiterungen eine mög−<br />

lichst hohe Betriebsquote für die EU−Mutterschafprämie zu sichern. Für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Prämienan−<br />

sprüche ist es gegenwärtig ausreichend, wenn 70 % <strong>de</strong>r im Referenzjahr angemel<strong>de</strong>ten prämienfä−<br />

higen Mutterschafe gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 3.38: Entwicklung <strong>de</strong>r Schaffleischproduktion in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Durchschnitt 2001 2002 2002:2001<br />

2002:<br />

1996 − 2000<br />

1996−2000<br />

(%)<br />

(%)<br />

Lebendgewicht (t) 3.794 4.596 4.194 91,3 110,5<br />

Schlachtgewicht (t) 1.897 2.298 2.097 91,3 110,5<br />

Das Aufkommen an Schaffleisch erreichte 2002 nicht <strong>de</strong>n hohen Stand von 2001. Dies geht sowohl<br />

auf eine geringere Anzahl gemerzter Mutterschafe als auch auf die verringerte Lammfleischproduk−<br />

tion (Abnahme <strong>de</strong>r Anzahl produktiver Mutterschafe) zurück. Das Preisniveau sank um ca. 0,15 /kg<br />

Lebendgewicht gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr. Die Überwindung <strong>de</strong>r Folgen <strong>de</strong>r MKS in Großbritannien<br />

führten allmählich zu einer Erholung <strong>de</strong>s Angebotes auf <strong>de</strong>m Lammfleischmarkt mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Auswirkungen für die Preise.<br />

Landschafts−, Biotop− und Deichpflege sind weiterhin wichtige wirtschaftliche Standbeine für die<br />

Schafhaltung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Die günstigen Auswirkungen <strong>de</strong>r Schafbeweidung auf <strong>de</strong>n Deichkörper<br />

und die kostengünstige Pflegeleistung stoßen nach <strong>de</strong>r Hochwassersituation 2002 auf zunehmen<strong>de</strong>s<br />

Interesse bei <strong>de</strong>n Verantwortungsträgern. Der Umfang <strong>de</strong>r Pflegeleistung im Rahmen von Vertrags−<br />

naturschutz und KULAP blieben gegenüber 2001 stabil. Mittelfristig ist jedoch mit einer Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Einnahmen für <strong>de</strong>n Betriebszweig aus diesem Sektor zu rechnen (Senkung <strong>de</strong>s EU−För<strong>de</strong>ran−<br />

teils). Überlegungen zur Steigerung <strong>de</strong>r Marktproduktion, Ausschöpfung <strong>de</strong>r Ertragsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Pflegeflächen innerhalb <strong>de</strong>s vorgegebenen Pflegeplanes sowie die Standortanpassung <strong>de</strong>s Hal−<br />

tungsverfahrens müssen im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Betriebsentwicklung stehen.<br />

Bei <strong>de</strong>n Ziegenbestän<strong>de</strong>n wird weiterhin ein positiver Aufwärtstrend beobachtet. Aktuell betreuen 960<br />

Halter einen Bestand von 5.074 Ziegen (+ 4 %). Der weitaus größte Anteil wird im Hobby− und Ne−<br />

benerwerb gehalten. Daneben entwickeln sich Familienbetriebe, die über <strong>de</strong>n Absatz von Ziegen−<br />

milchprodukten ihren Lebensunterhalt bestreiten.<br />

Ähnliche Entwicklungen lassen sich bei <strong>de</strong>r Wildtierhaltung feststellen. Auf 900 ha Gesamtfläche<br />

wer<strong>de</strong>n 77 Gehege bewirtschaftet. Der Bestand an Damtieren hat sich auf 900 Stück (+ 2 %) erhöht.<br />

Die Produkte wer<strong>de</strong>n über 40 Direktvermarkter umgesetzt.<br />

Geflügelfleisch− und Eiererzeugung<br />

Schwierige Markt− und verän<strong>de</strong>rte Rahmenbedingungen führten 2002 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr zu<br />

einem Rückgang <strong>de</strong>r Wertschöpfung in <strong>de</strong>r Geflügelwirtschaft.<br />

Aufgrund umfangreicher Drittlan<strong>de</strong>infuhren von leicht gesalzenem Hähnchen− und Putenfleisch<br />

vermin<strong>de</strong>rten sich die Erzeugerpreise <strong>de</strong>utlich. Trotz<strong>de</strong>m kam es zu einer weiteren Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r<br />

Mastkapazitäten in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, insbeson<strong>de</strong>re bei Puten auf 631 Tausend Mastplätze sowie bei<br />

Hähnchen auf 3.914 Tausend Plätze. Die Erzeugung von Hähnchenfleisch erhöhte sich damit ge−<br />

genüber 2001 um 3 % auf 34,4 kt und die Erzeugung von Putenfleisch um 61 % auf 15,0 kt<br />

Schlachtgewicht. Auch das Aufkommen an Pekingenten wuchs bei leicht gesunkenen Erzeugerprei−<br />

sen um 2 % auf 16,1 kt Schlachtgewicht. Insgesamt erreichte die Schlachtgeflügelerzeugung bei ei−<br />

nem Wachstum von 11 % mit 68,6 kt Schlachtgewicht einen neuen Höchststand (Abbildung 3.9).<br />

Entsprechend positiv entwickelte sich auch die Geflügelschlachtung (Hähnchen, Enten, Gänse) auf<br />

ein Volumen von 47,5 kt Schlachtgewicht.<br />

77


Abbildung 3.9: Entwicklung <strong>de</strong>r Geflügel−<br />

fleischerzeugung (t SG)<br />

41.454<br />

53.838<br />

56.670 59.859 61.562<br />

68.559<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002*<br />

Schätzung LVL; *vorläufiges Ergebnis<br />

Abbildung 3.10: Entwicklung <strong>de</strong>r Gesamter−<br />

zeugung Hühnereier(Mio.<br />

Stück)<br />

732<br />

777<br />

806<br />

817<br />

824 806<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002*<br />

Quelle: LDS; *vorläufiges Ergebnis<br />

Erste Auswirkungen zeigen die mit <strong>de</strong>r Tierschutz−Nutztierhaltungsverordnung vom 28. Februar 2002<br />

erlassenen Anfor<strong>de</strong>rungen zur Haltung von Legehennen. Zur Umsetzung <strong>de</strong>r ab Januar 2003 vor−<br />

geschriebenen Reduzierung <strong>de</strong>r Besatzdichte in konventionellen Käfiganlagen wur<strong>de</strong>n die Bestän<strong>de</strong><br />

reduziert. Damit verringerte sich in Betrieben mit mehr als 3.000 Legehennenplätzen bei gleichzeitig<br />

gestiegenen Haltungskapazitäten <strong>de</strong>r Durchschnittsbestand gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 1 % auf<br />

2.718 Tausend Stück. Bei einer Legeleistung von 286 Eiern je Henne in diesen Betrieben sank die<br />

Erzeugung gegenüber 2001 um 2 % auf 778 Mio. Hühnereier. Unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Produzenten<br />

mit weniger als 3.000 Legehennenplätzen wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 insgesamt 806 Mio. Hühnereier er−<br />

zeugt (Abbildung 3.10).<br />

Kaninchenfleischerzeugung und Bienenwirtschaft<br />

Zur Kaninchenfleischerzeugung hielten im Jahr 2002 vier landwirtschaftliche Betriebe insgesamt<br />

1.410 Häsinnen. Bei durchschnittlich 45 aufgezogenen Mastkaninchen je Häsin und Jahr wur<strong>de</strong>n mit<br />

108 t Schlachtgewicht 2 % mehr Kaninchenfleisch erzeugt als im Vorjahr.<br />

Der Bestand an Bienenvölkern ist in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mit ca. 32.000 Völkern auf niedrigem Niveau wei−<br />

terhin stabil. Bei ähnlich ungünstigen Trachtverhältnissen wie in 2001 entsprach die durchschnittliche<br />

Leistung je Volk von 32,5 kg und die Gesamterzeugung mit 1.040 t <strong>de</strong>m Niveau <strong>de</strong>s Vorjahres.<br />

Pfer<strong>de</strong>zucht, −haltung und −sport<br />

Das Pferd hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten vom Arbeitstier zum Sport− und Freizeitkamera<strong>de</strong>n<br />

entwickelt. Ob im Spitzensport, im Breitensport o<strong>de</strong>r im Freizeitbereich − die Mehrzahl <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong><br />

fin<strong>de</strong>t heute unter <strong>de</strong>m Sattel o<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Kutsche Verwendung. Im Lan<strong>de</strong>sverband Pfer<strong>de</strong>sport<br />

Berlin−<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e.V. sind allein 16.359 Reiter in 455 Sportvereinen organisiert. Hinzu kommt eine<br />

große Anzahl an Reitern, die vor allem eine naturverbun<strong>de</strong>ne Freizeitgestaltung mit <strong>de</strong>m Partner<br />

Pferd betreiben.<br />

Der größte Teil <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Züchter ist Mitglied im Pfer<strong>de</strong>zuchtverband Berlin−<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

e.V.. Dort wird mit ca. 3.000 Stuten und Hengsten <strong>de</strong>r Rassen Deutsches Reitpferd, Kaltblut, Deut−<br />

sches Reitpony, Haflinger, Shetlandpony sowie mehreren Spezialrassen gezüchtet. Weitere 16 tier−<br />

zuchtrechtlich anerkannte Pfer<strong>de</strong>zuchtverbän<strong>de</strong>, die ihre Mitglie<strong>de</strong>r mit bestimmten Pfer<strong>de</strong>rassen<br />

bun<strong>de</strong>sweit betreuen, sind ebenfalls in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> tätig. Damit steht die Pfer<strong>de</strong>zucht auf einer so−<br />

li<strong>de</strong>n Basis.<br />

Die größten Erfolge für die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Zucht im Jahr 2002 waren <strong>de</strong>r Sieg <strong>de</strong>r Stute "Prima Bal−<br />

lerina" auf <strong>de</strong>r alle vier Jahre stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sstutenschau, sowie <strong>de</strong>r 4. Platz <strong>de</strong>r Stute "Poetin"<br />

bei <strong>de</strong>r Weltmeisterschaft <strong>de</strong>r jungen Dressurpfer<strong>de</strong>. Bei<strong>de</strong> Stuten sind Zuchtprodukte <strong>de</strong>r Stiftung<br />

"<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Haupt− und Landgestüt Neustadt (Dosse)".<br />

78


Tabelle 3.39: Entwicklung von Pfer<strong>de</strong>sport und −zucht in Berlin−<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Pfer<strong>de</strong>bestand 25.000 1 28.000 1 28.000 1 28.200 1 28.200 1 28.500 1<br />

Zuchtstutenbestand 2 3.343 3.118 3.112 2.682 2.716 2.745<br />

Deutsches Reitpferd 2.040 1.877 1.894 1.613 1.689 1.698<br />

Trakehner 130 134 139 146 141 143<br />

Kaltblut 34 34 27 37 32 41<br />

Deutsches Reitpony 448 414 402 344 324 320<br />

Haflinger 325 294 281 230 219 207<br />

Shetlandpony 126 118 115 87 74 91<br />

sonstige Rassen 240 222 254 271 249 245<br />

<strong>de</strong>ckberechtigte Hengste 237 215 206 192 189 190<br />

dav. Stiftung − BHLG 3<br />

72 68 62 62 58 55<br />

Pfer<strong>de</strong>halter gesamt 4.800 5.000 5.000 5.030 5.030 5.050 1<br />

Züchter 2.094 1.966 1.970 1.623 1.952 1.913<br />

Reitsportvereine im Sport−<br />

verband<br />

Mitglie<strong>de</strong>r in Pfer<strong>de</strong>sport−<br />

vereinen<br />

371 402 422 419 413 455<br />

14.195 14.438 14.978 15.989 16.230 16.359<br />

1 Schätzung LVL<br />

2 Pfer<strong>de</strong>zuchtverband Berlin−<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e.V., Trakehner Zuchtverband (Gebiet <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>)<br />

3 BHLG − Stiftung "<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Haupt− u. Landgestüt"<br />

Fischereiwirtschaft<br />

Die Abfischungsergebnisse im <strong>Bericht</strong>szeitraum waren im Vergleich zu <strong>de</strong>n Vorjahren in <strong>de</strong>n Pro−<br />

duktionsbereichen <strong>de</strong>r Aquakultur rückläufig. Das gesamte Speisefischaufkommen im Land Bran−<br />

<strong>de</strong>nburg von 1.990 t stellt gegenüber <strong>de</strong>m Jahr 2001 eine Verringerung um 5 % dar. Dabei ist <strong>de</strong>r<br />

stärkste Produktionsrückgang in <strong>de</strong>r Karpfenteichwirtschaft mit 20 % zu verzeichnen. Als Hauptur−<br />

sachen wur<strong>de</strong>n vom Lan<strong>de</strong>sfischereiverband unzureichen<strong>de</strong> Satzfischgrundlagen, die Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Satzfischpreise und Probleme bei <strong>de</strong>r Wasserversorgung benannt. Hinzu kommt die zunehmen<strong>de</strong><br />

Nachfrage nach Karpfen mit Stückmassen um 2 kg, was zu sinken<strong>de</strong>n Hektarerträgen führt. Der<br />

durchschnittliche Hektarertrag lag 2002 bei nur 332 kg. Mit einer Produktion von 935 t Speisefischen<br />

wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Karpfenteichwirtschaft etwa die Hälfte <strong>de</strong>s gesamten Speisefischaufkommens im Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erzielt. Nach wie vor ist die lebendfrische Vermarktung zu <strong>de</strong>n Feiertagen am Jahres−<br />

en<strong>de</strong> die Hauptvermarktungsmetho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Karpfens.<br />

Auch die Forellenproduktion ist zurückgegangen. Mit einem Ergebnis von 470 t Regenbogenforellen<br />

und 40 t Saiblingen wur<strong>de</strong>n ca. 11 % weniger Salmoni<strong>de</strong>n als in <strong>de</strong>n Vorjahren produziert. Die Le−<br />

bendvermarktung über Angelteiche hat sich zur unverzichtbaren Säule <strong>de</strong>r Forellenwirtschaft entwi−<br />

ckelt.<br />

In <strong>de</strong>n weiteren Anlagen <strong>de</strong>r Aquakultur erfolgte die Aufzucht von 130 t Satzkarpfen und 25 t <strong>de</strong>r Ar−<br />

ten Aal, Stör und Wels, die Versuchsproduktion von Streifenbarschen sowie die Erbrütung von 30<br />

Millionen Stück Karpfen− und Welsbrut. Nennenswerte Produktionserhöhungen sind in <strong>de</strong>r Aquakul−<br />

tur nur bei entsprechen<strong>de</strong>n Investitionen zu erwarten. Die dafür notwendigen Mittel aus <strong>de</strong>m euro−<br />

päischen Strukturfonds FIAF fließen bisher nur unzureichend ab. Ursächlich dafür sind die geringe<br />

Kapitalausstattung und oftmals mangeln<strong>de</strong> Liquidität von Unternehmen <strong>de</strong>r Aquakultur.<br />

Im Sektor <strong>de</strong>r Fluss− und Seenfischerei ist im Jahr 2002 bei einem geschätzten Jahresertrag von 520<br />

t Speisefisch eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau zu verzeichnen. Der Lan<strong>de</strong>sfischereiverband<br />

bezeichnet Schä<strong>de</strong>n durch Kormorane und Fischwil<strong>de</strong>rei als die Hauptursachen. Nach wie vor ist <strong>de</strong>r<br />

Aal mit einem Anteil von 150 t <strong>de</strong>r "Brotfisch" <strong>de</strong>r Fluss− und Seenfischerei. Wie in <strong>de</strong>n Vorjahren<br />

wur<strong>de</strong>n auch im <strong>Bericht</strong>szeitraum Besatzmaßnahmen von Satzaalen mit Mitteln aus <strong>de</strong>r Fischerei−<br />

abgabe in Höhe von 270.000 unterstützt.<br />

Die Diversifizierung <strong>de</strong>r Einkommensmöglichkeiten <strong>de</strong>r Unternehmen in allen Bereichen <strong>de</strong>r Fisch−<br />

wirtschaft hat sich fortgesetzt. Zunehmend wird <strong>de</strong>r Umfang von Dienstleistungen im Frem<strong>de</strong>nver−<br />

79


kehr, <strong>de</strong>r Direktvermarktung und <strong>de</strong>r Produktvere<strong>de</strong>lung erweitert. Die Lan<strong>de</strong>sregierung för<strong>de</strong>rt gezielt<br />

diese Aktivitäten mit Unterstützung <strong>de</strong>r EU. Im Rahmen einer Marketingkooperation wur<strong>de</strong> eine Ini−<br />

tiative zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Absatzes von Fisch und <strong>de</strong>s Tourismus im ländlichen Raum <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s<br />

unter <strong>de</strong>m Logo "Märkische Fischstraße" gestartet, <strong>de</strong>r sich 30 Unternehmen angeschlossen haben.<br />

Die im Rahmen <strong>de</strong>r Erteilung <strong>de</strong>s Fischereischeins zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Fischereiwesens erhobene<br />

Fischereiabgabe betrug im Jahr 2002 rd. 464 T . In folgen<strong>de</strong>n Schwerpunkten wur<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rungen<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r "Richtlinie <strong>de</strong>s MLUR über die Gewährung von Zuwendungen aus <strong>de</strong>r Fische−<br />

reiabgabe" vom 15. Januar 2002 gewährt:<br />

1. Bestandsregulierung 157,0 T 5. Öffentlichkeitsarbeit 209,7<br />

T<br />

2. Fischbesatz 267,1 T 6. Gewässerökologie 21,1 T<br />

3. Gewässerbonitierung 66,5 T 7. Vereinsför<strong>de</strong>rung 92,7 T<br />

4. Forschung 114,0 T<br />

Damit sind Zuwendungen in Höhe von 928,2 T ausgereicht wor<strong>de</strong>n. Diese hohe För<strong>de</strong>rung im Jahr<br />

2002 war durch vorhan<strong>de</strong>ne Rücklagen aus Vorjahren möglich.<br />

3.6 Landwirtschaft und Umwelt<br />

Landwirtschaft und Umwelt stehen in enger Wechselbeziehung. Der Schutz <strong>de</strong>r natürlichen Res−<br />

sourcen Bo<strong>de</strong>n, Wasser und Luft einschließlich <strong>de</strong>r in ihnen leben<strong>de</strong>n Flora und Fauna ist eine vor−<br />

dringliche Aufgabe <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Praxis. Mit <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r guten landwirtschaftlichen<br />

Praxis als Basisstrategie bei Düngung, Pflanzenschutz und Bo<strong>de</strong>nnutzung wird dieser Aufgabe<br />

Rechnung getragen. Vom Landwirt durchgeführte Agrarumweltmaßnahmen gehen über das Maß <strong>de</strong>r<br />

anerkannten guten landwirtschaftlichen Praxis hinaus und leisten <strong>de</strong>shalb einen beachtlichen zusätz−<br />

lichen Beitrag zur umweltfreundlichen und nachhaltigen Landbewirtschaftung.<br />

3.6.1 Agrarumweltmaßnahmen<br />

Die von <strong>de</strong>n Landwirten durchgeführten Agrarumweltmaßnahmen wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 durch För−<br />

<strong>de</strong>rprogramme im Rahmen <strong>de</strong>r Richtlinie <strong>de</strong>s MLUR zur För<strong>de</strong>rung umweltgerechter landwirtschaft−<br />

licher Produktionsverfahren und zur Erhaltung <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Kulturlandschaft (KULAP 2000)<br />

unterstützt. Basierend auf <strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 wur<strong>de</strong> sie mit <strong>de</strong>m Wirtschaftsjahr<br />

2000/01 eingeführt. Landwirte, die sich an <strong>de</strong>n Umwelt− und Landschaftspflegemaßnahmen dieser<br />

Richtlinie beteiligen, gehen fünfjährige freiwillige Verpflichtungen ein, für die sie Zuwendungsbeträge<br />

als Ausgleich für zusätzliche Kosten und Einkommensverluste erhalten.<br />

För<strong>de</strong>rprogramme <strong>de</strong>s Vorgängerprogramms KULAP auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r Verordnung (EWG) Nr.<br />

2078/1992 wer<strong>de</strong>n zunehmend durch die KULAP 2000−Richtlinie abgelöst und bis 2004 vollständig<br />

auslaufen.<br />

Ebenfalls seit <strong>de</strong>m Jahr 2000 besteht die För<strong>de</strong>rung über die Richtlinie <strong>de</strong>s MLUR zum Ausgleich von<br />

Kosten und Einkommensverlusten in Gebieten mit umweltspezifischen Einschränkungen (Art. 16−<br />

Richtlinie) nach Art. 16 <strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr. 1257/1999. Nach dieser Richtlinie wer<strong>de</strong>n Aus−<br />

gleichszahlungen für Maßnahmen geleistet, zu <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Landwirt per Gesetz o<strong>de</strong>r Verordnung<br />

verpflichtet ist. Die För<strong>de</strong>rung betrifft ausschließlich die Flora−Fauna−Habitat−Gebiete (FFH−Ge−<br />

biete) und die Vogelschutzgebiete (SPA−Gebiete) <strong>de</strong>r Gebietskulisse NATURA 2000. Für das ko−<br />

härente europäische ökologische Netz NATURA 2000 hat <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 12 Vogelschutz− und 477<br />

FFH−Gebiete gemel<strong>de</strong>t. Sie nehmen insgesamt etwa 15 % <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfläche ein. Insgesamt wur<strong>de</strong>n<br />

im Jahr 2002 47 Naturschutzgebiete, davon 43 in FFH−Gebieten per Rechtsverordnung festgesetzt.<br />

Acht Naturschutzgebiete enthalten Einschränkungen <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen<br />

Bo<strong>de</strong>nnutzung, die nach <strong>de</strong>r Art. 16−Richtlinie zum 01.07.2002 antragsberechtigt waren.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich 2002 <strong>de</strong>r einbezogene Flächenumfang auf ca. 76 % und<br />

<strong>de</strong>r finanzielle För<strong>de</strong>rumfang auf 88 %. Zu einer stark rückläufigen Entwicklung hinsichtlich Flächen−<br />

umfang und Höhe <strong>de</strong>r Zuwendungen kam es insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n Maßnahmen "Späte und einge−<br />

80


schränkte Grünlandnutzung", "Umwandlung von Ackerland in extensiv zu nutzen<strong>de</strong>s Grünland", "Ex−<br />

tensive Produktionsverfahren im Ackerbau" und "Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>, bo<strong>de</strong>nschonen<strong>de</strong> Verfahren".<br />

Die Ursachen für <strong>de</strong>n Rückgang bei <strong>de</strong>n genannten För<strong>de</strong>rprogrammen lagen größtenteils in <strong>de</strong>r<br />

Stornierung von Neuanträgen, <strong>de</strong>r Eingrenzung auf die Gebietskulisse NATURA 2000 und Auslaufen<br />

nicht weitergeführter Maßnahmen <strong>de</strong>s Vorgängerprogramms.<br />

Demgegenüber hat insbeson<strong>de</strong>re die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s "Ökologischen Landbau" um ca. 8.330 ha bzw.<br />

knapp 1,8 Mill. <strong>de</strong>utlich zugenommen. Mit jeweils rund 700 ha stieg auch <strong>de</strong>r Anwendungsumfang<br />

bei <strong>de</strong>r "Pflege von ertragsschwachem Grünland" und <strong>de</strong>r "Bewirtschaftung und Pflege von Spree−<br />

waldwiesen".<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r über die aufgeführten Agrarumweltmaßnahmen geför<strong>de</strong>rten Flächen mit einge−<br />

schränktem o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>m Einsatz von Dünge− und Pflanzenschutzmitteln beträgt in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

rund 16 % <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Fläche. Beim Grünland beläuft sich <strong>de</strong>r Anteil dieser extensiv o<strong>de</strong>r<br />

ökologisch bewirtschafteten Flächen auf etwas mehr als die Hälfte.<br />

Neben <strong>de</strong>n genannten Agrarumweltmaßnahmen wur<strong>de</strong>n für naturschutzgerechte Flächenbewirt−<br />

schaftung und Biotoppflege Ausgleichzahlungen im Rahmen <strong>de</strong>s Vertragsnaturschutzes im Umfang<br />

von rund 5,99 Mio. geleistet.<br />

Tabelle 3.40: Anwendungsumfang und Zuwendungen <strong>de</strong>r Maßnahmen im Rahmen <strong>de</strong>s Kulturland−<br />

schaftsprogramms (KULAP) und in Gebieten mit umweltspezifischen Einschränkungen (Artikel 16)<br />

Maßnahmen Anwendungsumfang<br />

darunter<br />

Zuwendungen<br />

2002<br />

gesamt<br />

ha<br />

KULAP<br />

alt1) KULAP<br />

20002) Art.<br />

16<br />

%<br />

zum<br />

Vor−<br />

jahr<br />

2002<br />

ge−<br />

samt<br />

1000<br />

%<br />

zum<br />

Vor−<br />

jahr<br />

Extensive Grünlandnutzung 115.887 3.099 103.114 9.674 99 15.440 93<br />

Extensive Bewirtschaftung und Pflege von<br />

Flussauengrünland<br />

6.583 1.795 4.789 − 91 898 91<br />

Späte und eingeschränkte Grünlandnut−<br />

zung<br />

6.498 1.418 3.507 1.573 34 553 30<br />

Hohe Wasserhaltung (Grünland) 35 − − 35 438 2 293<br />

Erschwerte Bewirtschaftung und Pflege<br />

von Spreewaldwiesen<br />

2.251 143 2.108 − 146 171 133<br />

Pflege von ertragsschwachem Grünland<br />

und Hei<strong>de</strong>n mittels Beweidung<br />

3.439 375 1.919 1.145 127 377 119<br />

Pflege von Streuobstwiesen 190 22 168 − 74 147 70<br />

Kontrolliert−integrierter Gartenbau 7.242 1.078 6.164 − 92 2.463 98<br />

Extensive<br />

Ackerbau<br />

Produktionsverfahren im 109 − − 109 15 16 15<br />

Ökologischer Landbau 77.269 11.654 65.614 − 112 11.868 118<br />

Erosionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>,<br />

Verfahren<br />

bo<strong>de</strong>nschonen<strong>de</strong> 14.255 1.216 13.039 − 19 1.127 33<br />

Umwandlung von Ackerland in extensiv<br />

zu nutzen<strong>de</strong>s Grünland<br />

5.487 880 4.607 − 49 1.445 45<br />

Züchtung/Haltung vom Aussterben be− 2.260 − 2.260 − 106 269 103<br />

drohter lokaler Nutztierrassen<br />

Tiere<br />

Tiere<br />

Erhaltung von Generosion bedrohter re−<br />

gionaler Kulturpflanzen<br />

3 − 3 − 262 1 191<br />

Pflege und Erhaltung von Teichland− 4.112 − 4.112 − 101 1.040 101<br />

schaften<br />

Demonstrationsvorhaben<br />

rechte Verfahren<br />

für umweltge− − − − − − 113 74<br />

Summe 239.247 21.679 205.032 12.536 76 35.931 88<br />

1) nach Verordnung (EWG) Nr. 2078/1992<br />

81


2) nach Verordnung (EG) Nr. 1257/1999<br />

3.6.2 Ökologischer Landbau<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Unternehmen, die nach <strong>de</strong>r EU−Öko−Richtlinie arbeiten, stieg im Jahre 2002 gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vorjahr um 74 auf 626 (Abbildung 3.11). Gleichzeitig erhöhte sich die landwirtschaftlich genutzte<br />

Fläche <strong>de</strong>r nunmehr 543 Betriebe mit landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Primärproduktion auf<br />

insgesamt rund 111.170 ha.<br />

Mit einem Flächenanteil <strong>de</strong>s ökologischen Landbaus von 8,3 % <strong>de</strong>r landwirtschaftlich genutzten Flä−<br />

che liegt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> nach wie vor weit über <strong>de</strong>m Durchschnitt Deutschlands.<br />

Große Anstrengungen wur<strong>de</strong>n unternommen, die Vermarktung ökologisch erzeugter Produkte aus<br />

<strong>de</strong>r Region zu organisieren. Ein gesicherter Absatz ökologisch erzeugter Produkte zu höheren Prei−<br />

sen wird durch die zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Haushaltsmittel und das Kaufverhalten <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

begrenzt.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Unternehmen mit ausschließlicher Verarbeitung und Vermarktung hat sich weiter auf<br />

83 erhöht. Darüber hinaus ergänzen 34 Unternehmen <strong>de</strong>r Primärproduktion ihr Produktionsprogramm<br />

durch entsprechen<strong>de</strong> Verarbeitung <strong>de</strong>r Erzeugnisse.<br />

Abbildung 3.11: Entwicklung <strong>de</strong>s ökologischen Landbaues in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (einschließlich Betriebe <strong>de</strong>r<br />

Verarbeitung und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls)<br />

1000 ha LF<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

17<br />

28<br />

33<br />

41<br />

48<br />

55<br />

Somit beträgt <strong>de</strong>r Anteil an Betrieben mit Verarbeitung und Vermarktung (ohne alleine Direktver−<br />

marktung) ökologischer Produkte an <strong>de</strong>r Gesamtzahl aller kontrollierten Betriebe ca. 18 % (Abbildung<br />

3.12). Die Statistiken <strong>de</strong>s Bio−Han<strong>de</strong>ls weisen einen weiteren Umsatzanstieg aus.<br />

82<br />

61<br />

73<br />

87<br />

102 111<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Fläche Betriebe<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Anzahl Betriebe


Abbildung 3.12: Anteile <strong>de</strong>r Erzeuger und Verarbeiter an gemel<strong>de</strong>ten, kontrollierten Öko−Betrieben<br />

Erzeuger +<br />

Verarbeiter<br />

5%<br />

Verarbeiter<br />

12%<br />

Verarbeiter<br />

+ Importeure<br />

1%<br />

Erzeuger<br />

82%<br />

Von <strong>de</strong>n Erzeugerbetrieben sind im Vergleich zu <strong>de</strong>n konventionellen die Obst− und Gemüsebauer<br />

(12%) sowie die Futterbauspezialbetriebe (21 %), meist mit Mutterkuhhaltung, überproportional ver−<br />

treten.<br />

Die Größenstruktur <strong>de</strong>r ökologischen Betriebe ist annähernd vergleichbar mit <strong>de</strong>r aller landwirt−<br />

schaftlichen Betriebe <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s (Tabelle 3.40). Auch wenn <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Betriebe und <strong>de</strong>r Fläche in<br />

<strong>de</strong>r Größenklasse über 1000 ha LF bei <strong>de</strong>n ökologischen Betrieben geringer als bei allen Betrieben<br />

ausfällt, belegt <strong>de</strong>r Vergleich, dass die ökologische Wirtschaftweise nicht von <strong>de</strong>r Betriebsgröße und<br />

<strong>de</strong>r Rechtsform abhängt.<br />

Tabelle 3.41: Größenstruktur ökologischer Betriebe 1) im Vergleich zu allen landwirtschaftlichen Betrie−<br />

ben 2) in Prozent %<br />

Größenklassen Anzahl Betriebe Fläche<br />

bis 50 ha<br />

>51 bis 200 ha<br />

>200 bis 500 ha<br />

>500 bis 1.000 ha<br />

über 1.000 ha<br />

Öko alle Öko alle<br />

45,1<br />

27,1<br />

16,6<br />

6,5<br />

4,7<br />

gesamt 100 100 100 100<br />

1) ohne Betriebe <strong>de</strong>r Verarbeitung und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />

2) Quelle Invekos<br />

Im <strong>Bericht</strong>sjahr war insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Kreisen Ostprignitz−Ruppin und Uckermark ein starker<br />

Flächenzuwachs zu verzeichnen, womit sich <strong>de</strong>r Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche (inkl.<br />

Umstellungsfläche) an <strong>de</strong>r Gesamtfläche dieser Kreise am <strong>de</strong>utlichsten erhöht hat und nunmehr über<br />

<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt liegt. Trotz<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s ökologischen Lan<strong>de</strong>sbaues in <strong>de</strong>n Land−<br />

kreisen Dahme−Spreewald und Spree−Neiße und in Cottbus nach wie am höchsten und weit über<br />

83<br />

53,9<br />

20,6<br />

12,2<br />

6,1<br />

7,2<br />

4,2<br />

14,6<br />

25,9<br />

22,3<br />

33,0<br />

3,6<br />

9,5<br />

16,0<br />

18,7<br />

52,2


<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt.<br />

Tabelle 3.42: Regionale Verteilung <strong>de</strong>s ökologischen Landbaues<br />

Kreis % an LF <strong>de</strong>s Kreises % an ökologisch bewirtschafteter<br />

Fläche, gesamt<br />

Zuwachs an ökologischer Fläche zum<br />

Vorjahr<br />

ha %<br />

Cottbus 53,0 2,2 0 0<br />

Frankfurt 0,8 0 0 0<br />

Barnim 9,3 4,3 58 1,2<br />

Dahme−Spreewald 30,3 20,5 4 0,1<br />

Elbe−Elster 4,2 3,4 371 9,3<br />

Havelland 4,7 3,9 56 0,2<br />

Märkisch−O<strong>de</strong>rland 4,7 5,3 391 5,9<br />

Oberhavel 4,4 2,8 607 11,5<br />

Oberspreewald−Lau−<br />

sitz<br />

9,6 3,5 314 11,4<br />

O<strong>de</strong>r−Spree 8,8 6,3 3.129 38,7<br />

Ostprignitz−Ruppin 8,7 10,1 356 10,1<br />

Potsdam−Mittelmark 5,4 5,7 515 8,9<br />

Prignitz 6,0 7,6 291 3,6<br />

Spree−Neiße 15,0 6,8 24 0,3<br />

Teltow−Fläming 4,6 3,8 36 0,9<br />

Uckermark 8,7 13,8 2.321 17,7<br />

Land, gesamt 8,3 100 8.473 8,3<br />

43 % <strong>de</strong>r ökologisch wirtschaften<strong>de</strong>n Betriebe (ca. 60 % <strong>de</strong>r Fläche) sind Mitglied eines anerkannten<br />

Verban<strong>de</strong>s.<br />

3.6.3 Düngung<br />

Düngereinsatz<br />

Der Einsatz an mineralischen Düngemitteln hat sich im Jahr 2002 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr bzgl. N−,<br />

P− und K−Eintrag weiter verringert (Tabelle 3.43). Der Kalkeinsatz konnte gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr<br />

mit 109 kg/ha wie<strong>de</strong>r erhöht und damit <strong>de</strong>r Versauerung, beson<strong>de</strong>rs von sandigen Standorten, ent−<br />

gegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Dieses Niveau sollte in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren unbedingt gehalten und weiter<br />

ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Der im Vergleich mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt geringere Mineraldüngereinsatz<br />

resultiert sowohl aus <strong>de</strong>m ertragsbedingt niedrigeren Nährstoffbedarf als auch aus <strong>de</strong>m vergleichs−<br />

weise hohen, lan<strong>de</strong>sspezifischen Umfang an Agrarumweltmaßnahmen.<br />

Tabelle 3.43: Mineraldüngereinsatz (kg/ha LF)<br />

Jahr Stickstoff<br />

N<br />

Phosphor<br />

P<br />

Kalium<br />

K<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 1997−2001 63,1 4,9 21,2 86,3<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 2002 61,2 2,8 17,7 108,8<br />

Deutschland 2002 104,4 8,1 24,6 134,7<br />

BB zu D % 59 35 72 81<br />

Bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>r Nährstoffvergleiche auf Grundlage einer Feld−Stall−Bilanz wird die Zufuhr mit<br />

mineralischen und organischen Düngemitteln <strong>de</strong>r Nährstoffabfuhr mit <strong>de</strong>n Pflanzen gegenüber ge−<br />

stellt. Die Düngemittelzufuhr zur und die Nährstoffabfuhr von <strong>de</strong>r Fläche wird dabei sowohl unter<br />

Nutzung von statistischen Ergebnissen für das gesamte Land, als auch auf Grundlage von Einzelbe−<br />

trieben, die durch die Landkreise erfasst wor<strong>de</strong>n sind, vorgenommen.<br />

Der Tierbestand hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren nur leicht verringert, so dass die mit Wirtschaftsdün−<br />

gern <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n zugeführte Menge an Nährstoffen annähernd konstant geblieben ist. Abzüglich <strong>de</strong>r<br />

84<br />

Kalk<br />

CaO


während <strong>de</strong>r Lagerung und Ausbringung absetzbaren N−Verluste in Höhe von ca. 16 kg N/ha sind<br />

das je ha durchschnittlich ca. 34 kg N, 8 kg P (18 kg P2O5) und 50 kg K (60 kg K2O).<br />

Neben <strong>de</strong>n Wirtschaftsdüngern wur<strong>de</strong> im Wirtschaftsjahr 2001/2002 mit mineralischen und extern<br />

anfallen<strong>de</strong>n organischen Düngemitteln zusätzlich 89 kg N, 5 kg P und 27 kg K je ha zu düngen<strong>de</strong>r<br />

Fläche zugeführt.<br />

Unter Berücksichtigung, dass die nach statistischen Angaben ermittelten Erträge realisiert und alle im<br />

landwirtschaftlichen Betrieb anfallen<strong>de</strong>n Nebenprodukte im landwirtschaftlichen Stoffkreislauf ver−<br />

blieben sind, wur<strong>de</strong> die Nährstoffabfuhr auf Grundlage <strong>de</strong>r Anbauverhältnisse auf <strong>de</strong>m Ackerland<br />

ermittelt (Tabelle 3.44).<br />

Tabelle 3.44: Mittlere Nährstoffbilanz auf gedüngten Ackerflächen im Jahre 2002 (kg/ha)<br />

N P K<br />

Zufuhr aus organischem Dünger 34 8 50<br />

Zufuhr aus mineralischen u. extern an−<br />

fallen<strong>de</strong>n organischen Düngern 89 5 27<br />

Zufuhr insgesamt 123 13 77<br />

Abfuhr mit Ernteprodukten 84 18 44<br />

Zufuhr minus Abfuhr 39 −5 33<br />

Der Stickstoffsaldo mit 39 kg/ha liegt damit, wie in <strong>de</strong>n Vorjahren schon ermittelt in <strong>de</strong>r Größenord−<br />

nung zwischen 30 und 50 kg N/ha. Dieser N−Überschuss ist infolge <strong>de</strong>r N−Dynamik während <strong>de</strong>r<br />

Vegetationsperio<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r begrenzten Wirksamkeit <strong>de</strong>s Stickstoffs aus organischen Düngern, <strong>de</strong>r<br />

zeitweiligen N−Festlegung und<br />

−Verlagerung im Bo<strong>de</strong>n sowie gasförmiger Ammoniakverluste in die Atmosphäre unter <strong>de</strong>n Bran−<br />

<strong>de</strong>nburger Standortbedingungen als unvermeidbar anzusehen.<br />

In Auswertung <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Ämtern für Landwirtschaft <strong>de</strong>r Kreise vor Ort durchgeführten Kontrollen<br />

zur Führung von Nährstoffvergleichen gemäß § 5 <strong>de</strong>r Düngeverordnung stellte sich heraus, dass von<br />

<strong>de</strong>n Betrieben<br />

überwiegend vollständige Aufzeichnungen zur Bo<strong>de</strong>nuntersuchung, über Nährstoffzu− und −abfuhren<br />

von <strong>de</strong>r Fläche und in <strong>de</strong>r Regel Feld−Stall− vorliegen.<br />

Aus <strong>de</strong>n Ergebnissen von 490 Betrieben mit einer Fläche von insgesamt ca. 300.000 ha hat sich in<br />

<strong>de</strong>n Nährstoffvergleichen aus <strong>de</strong>m Wirtschaftsjahr 2000/2001 gezeigt, dass mit <strong>de</strong>m Einsatz von ca.<br />

40 kg N aus Wirtschaftsdünger und 90 kg N aus Mineraldünger eine durchschnittliche Stickstoffabfuhr<br />

mit pflanzlichen Produkten von 99 kg/ha erzielt wird. Daraus lässt sich ein Stickstoffsaldo in <strong>de</strong>r<br />

Größenordnung von ca. 30 kg/ha ausweisen, <strong>de</strong>r allerdings in einzelnen Betrieben erheblich über−<br />

o<strong>de</strong>r unterschritten wird (Abbildung 3.13).<br />

Als ein wesentliches Ergebnis aus <strong>de</strong>n Einzelbetrieben zeigt sich weiterhin, dass mit einem höheren<br />

Einsatz an Mineraldünger die Erträge nicht wesentlich gesteigert wer<strong>de</strong>n konnten, son<strong>de</strong>rn nur zu<br />

höheren Verlusten und damit zur Erhöhung <strong>de</strong>s Eintrages von Stickstoff in die Umwelt führten.<br />

Während bei Stickstoff nun schon über die Jahre ein durchschnittlicher N−Überschuss von 30 bis 50<br />

kg/ha ausgewiesen wird, ist die Phosphor−Bilanz in allen Jahren negativ, d.h. es wird mehr P von <strong>de</strong>r<br />

Fläche abgefahren als mit Düngemitteln zugeführt. Diese anhalten<strong>de</strong> negative Bilanz kann auch zu<br />

geringeren P−Gehalten in <strong>de</strong>n landwirtschaftlichen Nutzflächen und damit in <strong>de</strong>n Folgejahren zu Er−<br />

tragseinbußen führen.<br />

85


Abbildung 3.13: Mittlere Nähstoffbilanz2000/01: Einzelbetriebsvergleich, N−P−K−Sal<strong>de</strong>n<br />

AG<br />

GbR<br />

GmbH<br />

Landw irt<br />

−100 −75 −50 −25 0 25 50 75 100<br />

Überwachung <strong>de</strong>s Inverkehrbringens von Düngemitteln<br />

Zum Schutz <strong>de</strong>r Landwirte, <strong>de</strong>r hergestellten pflanzlichen Produkte und <strong>de</strong>r Verbraucher ist durch das<br />

Lan<strong>de</strong>samt abzusichern, dass die in Verkehr gebrachten Düngemittel <strong>de</strong>n düngemittelrechtlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen. Neben <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>s in Verkehrbringens ist auch <strong>de</strong>ren Her−<br />

stellung, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r organischen Düngemittel, zu kontrollieren. Damit wird auch überprüft, ob<br />

die hergestellten und in Verkehr gebrachten Düngemittel schadlos sind und wesentlich das Wachs−<br />

tum <strong>de</strong>r Nutzpflanzen för<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r die Fruchtbarkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns erhöhen.<br />

Bei 14 verschie<strong>de</strong>nen Düngemittelhändlern im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wur<strong>de</strong>n im Jahr 2002 insgesamt 87<br />

Mineraldüngerproben entnommen. Eine Überschreitung <strong>de</strong>r zulässigen Toleranz war bei 12 Proben<br />

zu beanstan<strong>de</strong>n. Hauptursache waren, wie in <strong>de</strong>n Vorjahren auch, die zu geringen P−Gehalte in <strong>de</strong>n<br />

mineralischen phosphorhaltigen Einzel− und Mehrnährstoffdüngern (Tabelle 3.45).<br />

Tabelle 3.45: Umfang amtlicher Düngemittelkontrolle im Jahre 2002<br />

Düngemittel 2000 2001 2002<br />

gesamt beanstan<strong>de</strong>t gesamt beanstan<strong>de</strong>t gesamt beanstan<strong>de</strong>t<br />

Mineraldünger 129 21 135 14 87 12<br />

org. NPK−Dünger 23 (15) 20 (10) 20 5 (15)<br />

( ) Kennzeichnungsverstöße<br />

Während sich das Mineraldüngersortiment und die Düngermenge kaum verän<strong>de</strong>rten , nahm Anzahl<br />

und Umfang eingesetzter organischer Dünger weiter zu. Dabei konnte durch stichprobenartige Prü−<br />

fungen festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass die Klärschlämme, Komposte und extern anfallen<strong>de</strong>r Geflügelkot im<br />

wesentlichen <strong>de</strong>n stofflichen Anfor<strong>de</strong>rungen nach <strong>de</strong>r Düngemittelverordnung entsprachen, aber nicht<br />

immer als Düngemittel gekennzeichnet in Verkehr gebracht wer<strong>de</strong>n. Einen beson<strong>de</strong>ren Überwa−<br />

chungsbedarf erfor<strong>de</strong>rten die aus Gemischen von Wirtschaftsdüngern, tierischen und pflanzlichen<br />

Stoffen aus <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Produktion und/o<strong>de</strong>r Abfallstoffen in <strong>de</strong>n Biogasanlagen anfal−<br />

len<strong>de</strong>n Gärrückstän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>ren düngemittelrechtliche Einordnung.<br />

Neben <strong>de</strong>r Kontrolle <strong>de</strong>s in Verkehrbringens <strong>de</strong>r Düngemittel wur<strong>de</strong> schon im Rahmen <strong>de</strong>r Geneh−<br />

migung weiterer Biogasanlagen (9 neu beantragte Anlagen im Jahre 2002) in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>n abfallrechtlich zuständigen Behör<strong>de</strong>n abgeklärt, welche Ausgangsstoffe aus abfall− und dün−<br />

gemittelrechtlicher Sicht zur Herstellung eines Düngemittels eingesetzt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

86<br />

N<br />

P<br />

K


Klärschlammverwertung<br />

Die Verwertung von Klärschlämmen (KS) auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ist aus Sicht <strong>de</strong>s Ver−<br />

braucherschutzes und <strong>de</strong>n für die Landwirte damit verbun<strong>de</strong>nen ökonomischen und ökologischen<br />

Folgen in einer breiten Diskussion.<br />

Neben <strong>de</strong>n für die Pflanzenernährung und die Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit wichtigen Inhaltsstoffen wie Stick−<br />

stoff, Phosphor, organischer Substanz und Kalk wer<strong>de</strong>n mit Klärschlämmen aber auch Schadstoffe in<br />

die Bö<strong>de</strong>n eingetragen, die langfristig zur Anreicherungen dieser Stoffe im Bo<strong>de</strong>n führen kann.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>s Klärschlammkatasters wird nachgewiesen, dass im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> jährlich ca.<br />

27.000 bis 30.000 t TS Klärschlämme auf ca. 6.000 bis 8.000 ha Ackerfläche aufgebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der überwiegen<strong>de</strong> Teil dieser Klärschlämme, ca. 21.000 t TS stammt aus <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Kläranla−<br />

gen, <strong>de</strong>r Rest vorwiegend aus Nie<strong>de</strong>rsachsen und Nordrhein−Westfalen.<br />

Die in <strong>de</strong>n eingesetzten Klärschlämmen enthaltenen Schwermetalle liegen <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>n, im<br />

Vergleich mit an<strong>de</strong>ren Düngemitteln, sehr hohen Grenzwerten <strong>de</strong>r AbfKlärV. Obwohl die Aufwand−<br />

menge und damit die Schadstofffracht begrenzt wird, ist bei wie<strong>de</strong>rholter Anwendung eine Akkumu−<br />

lation von Schadstoffen im Bo<strong>de</strong>n zu erwarten.<br />

3.6.4 Pflanzenschutz<br />

Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Pflanzenschutzdienstes lag bei <strong>de</strong>n Kontrollen im Feld− und Gar−<br />

tenbau auf <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Pflanzenschutz gelten<strong>de</strong>n Gesetze und Verordnungen. Des<br />

Weiteren auf Maßnahmen zur Umsetzung <strong>de</strong>s sachgerechten, umweltschonen<strong>de</strong>n Einsatzes von<br />

Pflanzenschutzmitteln (PSM) nach Guter fachlicher Praxis (GfP) in <strong>de</strong>n Landwirtschafts− und Gar−<br />

tenbaubetrieben, <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>s Verbraucherschutzes sowie <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Bestimmungen beim Han<strong>de</strong>l mit Pflanzenschutzmitteln.<br />

Tabelle 3.46: Kontrollen Anwendungsbestimmungen Pflanzenschutzrecht 2002<br />

Einhaltung von Abstandsauflagen<br />

bei <strong>de</strong>r Anwendung von PSM<br />

(Bo<strong>de</strong>n−<br />

proben)<br />

(visuell)<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

Anwendungsver−<br />

bote für die An−<br />

wendung von PSM<br />

Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

Guten fachlichen<br />

Praxis<br />

Einhaltung<br />

Bienen−<br />

schutz−<br />

bestimmun−<br />

gen<br />

Sonstige<br />

Anzahl Kontrollen 89 179 181 248 5 80<br />

Anzahl Verstöße 0 1 8 18 0 6<br />

Bei 104 Kontrollen <strong>de</strong>s Inverkehrbringens von Pflanzenschutzmitteln wur<strong>de</strong>n 26 Verstöße gegen das<br />

Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) festgestellt. Im Rahmen <strong>de</strong>r Beratungspflicht durch <strong>de</strong>n Pflanzen−<br />

schutzdienst wur<strong>de</strong>n Informations− bzw. Schulungsveranstaltungen durchgeführt sowie Warn−<br />

diensthinweise über gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen herausgegeben.<br />

Tabelle 3.47: Kontrollen Betriebsdokumentationen für die Anerkennung <strong>de</strong>r Integrierten Produktion 2002<br />

Obstbau Gemüsebau Baumschule<br />

Anzahl Dokumentenkontrollen 86 110 4<br />

Anbaufläche 2.555 ha 5.872 ha 460 ha<br />

davon anerkannt 2.543 ha 5.628 ha 460 ha<br />

davon beanstan<strong>de</strong>t 12 ha 59 ha − ha<br />

Als Voraussetzung und Grundlage für die Zulassung von PSM führte die Amtliche Mittelprüfung 111<br />

Versuche durch. Der Anbausicherung von Obst, Gemüse und Son<strong>de</strong>rkulturen sowie <strong>de</strong>r Schließung<br />

von Indikationslücken dienten 18 Feldversuche und 17 Feldversuche zur Ermittlung von Rück−<br />

standsdaten im Erntegut.<br />

Zur Sicherung <strong>de</strong>s Anbaus bestimmter Kulturen, beson<strong>de</strong>rs im Gartenbau, wur<strong>de</strong>n 1.151 Einzelgenehmigun−<br />

87


gen und für Nichtkulturland (kommunale, gewerbliche und militärische Flächen) 108 Ausnahmegenehmi−<br />

gungen für die Anwendung von PSM erteilt.<br />

Wegen Verstoßes gegen die Bestimmungen <strong>de</strong>r Pflanzenbeschauverordnung wur<strong>de</strong>n 212 Import−<br />

sendungen nicht zur Einfuhr zugelassen.<br />

Phytosanitär bearbeitet wur<strong>de</strong>n 19,9 Millionen Pflanzen und 139.700 t Pflanzenerzeugnisse für <strong>de</strong>n<br />

Export in 54 Drittlän<strong>de</strong>r. Für <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit pflanzenpasspflichtigen Pflanzen und Pflanzenteilen im<br />

EU−Binnenmarkt sind 220 Betriebe registriert. Die Einhaltung <strong>de</strong>r phytosanitären Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

wur<strong>de</strong> durch 245 Betriebskontrollen überwacht.<br />

Abbildung 3.14: Importierte untersuchungs− und zeugnispflichtige Sendungen mit Pflanzen und pflanz−<br />

lichen Erzeugnissen<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

2.240<br />

3.360<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>rregerauftretens<br />

In Freilandgurken war 2002 <strong>de</strong>r Falsche Mehltau <strong>de</strong>r wirtschaftlich be<strong>de</strong>utsamste Scha<strong>de</strong>rreger,<br />

<strong>de</strong>ssen immer zeitigeres Auftreten mehrmaligen Fungizi<strong>de</strong>insatz erfor<strong>de</strong>rte. Geför<strong>de</strong>rt durch tro−<br />

cken−warme Witterungsperio<strong>de</strong>n entwickelten sich tierische Scha<strong>de</strong>rreger (Weiße Fliege, Blattläuse,<br />

Kohlmottenschildlaus, Thripse und Spinnmilben) beson<strong>de</strong>rs stark und erfor<strong>de</strong>rten zur Bestan<strong>de</strong>s− u.<br />

Qualitätssicherung mehrere Insektizidbehandlungen.<br />

Feuchte Witterung zur Steinobstblüte för<strong>de</strong>rte die Entwicklung von Monilia. Langanhalten<strong>de</strong> Infekti−<br />

onsperio<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rten eine intensive Schorfbekämpfung in <strong>de</strong>n Apfelanlagen. Durch massives<br />

Auftreten <strong>de</strong>s Fruchtschalenwicklers mit einem lang anhalten<strong>de</strong>n Falterflug bis in <strong>de</strong>n Oktober hinein,<br />

kam es zu beträchtlichen Ernteverlusten im Kernobst.<br />

Eine qualifizierte Öffentlichkeitsarbeit erfolgte im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Kastanienminiermotte, die<br />

lan<strong>de</strong>sweit unübersehbare starke Blattschä<strong>de</strong>n und vorzeitigen Laubfall an Kastanien verursachte.<br />

Viele Rasenflächen (Sport− und Zierrasen) wur<strong>de</strong>n massiv durch die Engerlingslarven verschie<strong>de</strong>ner<br />

Blatthornkäferarten geschädigt.<br />

In Gemüse unter Glas erhöhte sich die Anwendung von biologischen Verfahren auf 109. 205 m². Mittels<br />

biologischem Pflanzenschutz wur<strong>de</strong>n Zierpflanzen unter Glas auf 57.300 m² produziert. Die Anwendung von<br />

umweltschonen<strong>de</strong>n Präparaten (Bacillus thuringiensis) erfolgte auf 112,43 ha Obst im Freiland und auf 12,4<br />

km Alleebäumen.<br />

88<br />

3.454 3.592<br />

4.074<br />

1998 1999 2000 2001 2002


3.6.5 Gewässer− und Immissionsschutz<br />

Gewässerschutz<br />

Die Verringerung von Einträgen in das Grundwasser und in die Oberflächengewässer aus diffusen<br />

landwirtschaftlichen Quellen, insbeson<strong>de</strong>re von Stickstoff, Phosphor und Pflanzenschutzmitteln, ist<br />

ein Hauptanliegen <strong>de</strong>s Agrarbereiches. Agrarumweltmaßnahmen mit reduzierten Einsätzen von<br />

Dünge− und Pflanzenschutzmitteln tragen, neben <strong>de</strong>r Verringerung von Erosionsereignissen, we−<br />

sentlich zu einer Reduzierung von Einträgen in die Gewässer bei. Die durchgeführten Kontrollen zu<br />

Düngemitteln und zur Einhaltung <strong>de</strong>s Pflanzenschutzrechtes unterstützen dabei die korrekte An−<br />

wendung dieser Stoffe. Darüber hinaus führten Schulungen von Landwirten und Gärtnern zum bes−<br />

seren Verständnis im Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen.<br />

Im Jahre 2002 wur<strong>de</strong>n die unter Pkt. 2.2.2 genannten diesbezüglichen Richtlinien zur För<strong>de</strong>rung<br />

wirksam.<br />

Immissionsschutz<br />

Durch das Gesetz zur Umsetzung <strong>de</strong>r UVP−Än<strong>de</strong>rungsrichtlinie, <strong>de</strong>r IVU−Richtlinie und weiterer EG−<br />

Richtlinien zum Umweltschutz vom 27. 07. 2001 wur<strong>de</strong> im vergangenen Jahr das Immissionsschutz−<br />

recht <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n EU−Richtlinien angepasst. Im Genehmigungsverfahren ist jetzt u. a. im<br />

Rahmen einer allgemeinen bzw. standortbezogenen Vorprüfung <strong>de</strong>s Einzelfalles bei Tierhaltungsan−<br />

lagen mit geringerer Kapazität zu entschei<strong>de</strong>n, ob das Vorhaben UVP−pflichtig ist. Vorgeschrieben ist<br />

die Durchführung einer standortbezogenen Vorprüfung <strong>de</strong>s Einzelfalles, wenn die zu genehmigen<strong>de</strong><br />

Anlage Plätze für jeweils wenigstens 1.500 Schweine o<strong>de</strong>r 560 Sauen, 4.500 Ferkel, 15.000 Lege−<br />

hennen, 30.000 Junghennen, 30.000 Mastgeflügel, 250 Rin<strong>de</strong>r, 300 Kälber, 15.000 Puten o<strong>de</strong>r 750<br />

Pelztiere vorsieht.<br />

Nunmehr sind auch die Ämter für Immissionsschutz für die Genehmigung von Tierhaltungsanlagen<br />

zuständig. Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n für 19 Schweinezucht− und −mastanlagen, vier Geflügelanlagen und<br />

9 Rin<strong>de</strong>ranlagen Genehmigungen zur Anlagenerrichtung bzw. −än<strong>de</strong>rung erteilt. Eingereicht wur<strong>de</strong>n<br />

insgesamt 67 Anträge für <strong>de</strong>rartige Genehmigungsverfahren, darunter 30 für Rin<strong>de</strong>rhaltungsanlagen.<br />

Aufgrund von Ammoniakemissionen und <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n Stickstoff<strong>de</strong>positionen traten bzw.<br />

treten bei <strong>de</strong>r Bearbeitung von immissionsrechtlichen Genehmigungsanträgen für Tierhaltungsanla−<br />

gen in unmittelbarer Nähe zu Waldflächen verstärkt Probleme auf. Die mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r neuen<br />

Legehennenhaltungsverordnung (Erste Verordnung zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Tierschutz−Nutztierhaltungs−<br />

verordnung vom 28. 02. 2002) vorgesehene Abschaffung <strong>de</strong>r Käfighaltung bis 2007 soll <strong>de</strong>r tierge−<br />

rechten Haltung zwar Rechnung tragen, jedoch resultiert daraus infolge <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nhaltung eine bis zu<br />

10−fache Ammoniakemission je Henne bzw. je Anlage.<br />

Der Abstand von bestehen<strong>de</strong>n Anlagen zu Wohngebieten war − wie in <strong>de</strong>n Vorjahren − von ent−<br />

schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für die Genehmigungsfähigkeit. Aufgrund <strong>de</strong>r Ausweitung von Wohngebieten<br />

sowie <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Ausweisung von Schutzgebieten lassen sich in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> für genehmi−<br />

gungspflichtige Anlagen immer schwieriger geeignete Standorte fin<strong>de</strong>n.<br />

Seit 1994 wur<strong>de</strong>n mehr als 50 Mio. zur Gestaltung einer umweltschonen<strong>de</strong>n und tiergerechten<br />

Haltung und Aufzucht bereitgestellt, um unter an<strong>de</strong>rem Gülle und Dunglagerstätten zu errichten,<br />

umweltgerechte Gülleausbringungssysteme einzuführen o<strong>de</strong>r auf mo<strong>de</strong>rne Stalllüftungssysteme<br />

umzustellen. Zunehmend wer<strong>de</strong>n Biogasanlagen an größeren Tierhaltungsanlagen errichtet und be−<br />

trieben. Im Jahr 2002 entstan<strong>de</strong>n im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> neue Kapazitäten für insgesamt 18.865 m³<br />

Güllelager, 2.880 m³ Jauchelager und 8.955 m² Dunglager. So leisten die Landwirte einen wesentli−<br />

chen Beitrag zur Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r CO2−Belastung (Einsparung fossiler Energieträger) sowie zur Min−<br />

<strong>de</strong>rung von Ammoniakemissionen.<br />

4 Jagdwesen<br />

Der Vollzug <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes, <strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Lan<strong>de</strong>sjagdgesetzes und <strong>de</strong>r ent−<br />

sprechend erlassenen Rechtsverordnungen obliegt <strong>de</strong>n Jagdbehör<strong>de</strong>n.<br />

Jagdbehör<strong>de</strong>n im Sinne <strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Lan<strong>de</strong>sjagdgesetzes sind:<br />

� das Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung als oberste Jagdbe−<br />

hör<strong>de</strong>;<br />

89


� die 18 Landkreise und kreisfreien Städte als untere Jagdbehör<strong>de</strong>n und zugleich als Kreis−<br />

ordnungsbehör<strong>de</strong>n.<br />

Die Größe <strong>de</strong>r Jagdflächen und befrie<strong>de</strong>ten Bezirke im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> beträgt 2.747.360 Hektar,<br />

davon wer<strong>de</strong>n 2.548.445 Hektar bejagt.<br />

Die Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jagdflächen <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s geht aus <strong>de</strong>r Abbildung 4.1 hervor.<br />

Abbildung 4.1: Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jagdflächen im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

landw . Fläche<br />

1.355.348 ha<br />

Wasser<br />

59.292 ha<br />

Öd− u. Unland<br />

78.176 ha<br />

Auf 2 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtwaldfläche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> erfolgen äsungsverbessern<strong>de</strong> Maß−<br />

nahmen. Insgesamt stehen <strong>de</strong>m Wild 22.522 Hektar Wildäsungsflächen in Form von Wildäckern,<br />

−wiesen und Verbissflächen zur Verfügung.<br />

Das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> verfügt insgesamt über 3.354 Jagdbezirke unterschiedlicher Eigentumsfor−<br />

men (Abbildung 4.2) mit einem Flächenumfang von rund 2,7 Mill. Hektar.<br />

90<br />

Wald<br />

1.055.629 ha


Abbildung 4.2: Anzahl <strong>de</strong>r Jagdbezirke im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

334<br />

226<br />

34<br />

102<br />

Im Jagdjahr 2001/2002 wur<strong>de</strong> die Jagd im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> von insgesamt rund 16.500 Jägern<br />

(einschließlich <strong>de</strong>r Jagdgäste) ausgeübt. Einen Überblick über die Jagdausübungsberechtigten (ohne<br />

Begehungsscheininhaber und Jagdgäste) zeigt die Abbildung 4.3.<br />

Bis auf geringe Ausnahmen weist die Jahresstrecke bei allen Wildarten im Vergleich zum Vorjahr eine<br />

positive Bilanz auf.<br />

Die Schalenwildstrecke konnte bei allen Arten gesteigert wer<strong>de</strong>n. Mit über 66.000 erlegten Wild−<br />

schweinen erreicht die Strecke 2001/2002 fast die Rekordmarke <strong>de</strong>s Jagdjahres 1999/2000. Der er−<br />

zielte Streckenanstieg um 20 Prozent gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr ist im Hinblick auf die vielerorts über−<br />

höhten Schwarzwildbestän<strong>de</strong> und die damit verbun<strong>de</strong>ne Wildscha<strong>de</strong>nsproblematik in <strong>de</strong>r Landwirt−<br />

schaft beson<strong>de</strong>rs positiv zu bewerten.<br />

Die Steigerung <strong>de</strong>r diesjährigen Rotwildstrecke um 16 Prozent, <strong>de</strong>r Muffelwildstrecke um 11 Prozent,<br />

<strong>de</strong>r Damwildstrecke um 6 Prozent und <strong>de</strong>r Rehwildstrecke um 3 Prozent bestätigen das Engagement<br />

<strong>de</strong>r Jäger zur konsequenten Reduzierung <strong>de</strong>r Schalenwildbestän<strong>de</strong>, lassen jedoch auch auf weiter<br />

ansteigen<strong>de</strong> Wilddichten schließen. Bei <strong>de</strong>r Streckenanalyse ist zu berücksichtigen, dass einerseits<br />

die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> vorhan<strong>de</strong>nen, teilweise riesigen Konversionsflächen sowie die rekultivierten Ta−<br />

gebaugebiete <strong>de</strong>m Wild neue, attraktive Lebensräume bieten und an<strong>de</strong>rerseits in <strong>de</strong>n großen<br />

Schutzgebieten differenzierte Jagdbeschränkungen einzuhalten sind.<br />

Abbildung 4.3: Jagdausübungsberechtigte im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

1.219<br />

303 101 30<br />

91<br />

255<br />

2.224<br />

gemeinschaftliche Jagdbezirke Eigenjagdbezirke <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s private Eigenjagdbezirke<br />

Eigenjagdbezirke <strong>de</strong>r Kommunen Eigenjagdbezirke <strong>de</strong>r Kirche Eigenjagdbezirke <strong>de</strong>r Treuhand<br />

Eigenjagdbezirke <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s Eigenjagdbezirke, Son<strong>de</strong>rvermögen<br />

7.863<br />

Eigenjagdinhaber<br />

Pächter<br />

Forstbedienstete


Eine leicht positive Bilanz weisen die Strecken <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rwil<strong>de</strong>s auf. Im Vergleich zum Vorjahr wur−<br />

<strong>de</strong>n über 1.000 Gänse mehr gestreckt, auch bei Kaninchen, Feldhase, Fasan, Enten und Wald−<br />

schnepfen stiegen die Strecken leicht an. Dabei ist zu berücksichtigen, dass z. B. von <strong>de</strong>r Gesamt−<br />

strecke <strong>de</strong>s Hasen in Höhe von 3.405 Stück nur 582 Stück (17 %) erlegt wur<strong>de</strong>n; <strong>de</strong>r Rest ist Unfall−<br />

und Fallwild.<br />

Bis auf die Minkstrecke (amerikanischer Nerz) konnten auch die Raubwildstrecken <strong>de</strong>s Jagdjahres<br />

2001/2002 gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr gesteigert wer<strong>de</strong>n. Hervorzuheben ist die erneute Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Mar<strong>de</strong>rhundstrecke in diesem Jahr um 40 Prozent. Die Art ist lan<strong>de</strong>sweit massiv im Vormarsch.<br />

Ausgewählte Streckenergebnisse (Stück):<br />

Schalenwild Nie<strong>de</strong>rwild<br />

Rotwild 8.049 Feldhase 3.405<br />

Damwild 12.703 Ringeltaube 4.790<br />

Muffelwild 964 Enten insges. 12.680<br />

Rehwild 64.684 Gänse insges. 6.695<br />

Schwarzwild 66.051 Rotfuchs 40.009<br />

Mar<strong>de</strong>rhund 4.325<br />

Der Analyse von Unfallwild−Zahlen beim Schalenwild im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> liegen die statistischen<br />

Angaben <strong>de</strong>r unteren Jagdbehör<strong>de</strong>n (einschließlich <strong>de</strong>r Ämter für Forstwirtschaft) seit <strong>de</strong>m Jagdjahr<br />

1996/1997 zugrun<strong>de</strong>. In diesem Zeitraum stiegen die Unfallwildzahlen von 9.793 auf <strong>de</strong>n bisherigen<br />

Höchstwert von 12.591 im Jagdjahr 1999/2000 an. Nach einem geringen Abfall mussten im Jagdjahr<br />

2000/2001 bereits wie<strong>de</strong>r 11.090 verunfallte Stück Schalenwild registriert wer<strong>de</strong>n. Im abgelaufenen<br />

Jagdjahr betrug <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>s Unfallwil<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r gesamten Schalenwildstrecke 7,3 Prozent.<br />

Wildschä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Land− und Forstwirtschaft<br />

• Wildschä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

Der Darstellung <strong>de</strong>r von Schalenwild verursachten Wildschä<strong>de</strong>n liegen die Scha<strong>de</strong>nsmeldungen und<br />

die Erstattung <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Landkreisen und kreisfreien Städten zugrun<strong>de</strong>.<br />

Häufig wer<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n ohne die Erfassung durch die Behör<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Beteiligten eigenständig<br />

reguliert, weshalb die Aufstellung unvollständig ist. Die Summe aller durch Schalenwild in <strong>de</strong>r Land−<br />

wirtschaft verursachten und gemel<strong>de</strong>ten Schä<strong>de</strong>n betrug im Jagdjahr 2001/2002 insgesamt<br />

462.751,51 Euro.<br />

In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jagdjahren lag die Scha<strong>de</strong>nssumme jeweils über 1,2 Mill. DM, es<br />

muss abgewartet wer<strong>de</strong>n, ob diese erfreuliche Ten<strong>de</strong>nz anhalten wird.<br />

Während die durch Rot−, Dam−, Muffel− und Schwarzwild verursachten Schä<strong>de</strong>n im Vergleich zum<br />

Vorjahr gesunken sind, hat sich die Höhe <strong>de</strong>r durch Rehwild verursachten landwirtschaftlichen<br />

Schä<strong>de</strong>n verdoppelt und liegt gegenwärtig bei 21.662 Euro. Der Anteil <strong>de</strong>r Rehwildschä<strong>de</strong>n beträgt<br />

allerdings im Rahmen <strong>de</strong>r Gesamtschä<strong>de</strong>n lediglich 5 Prozent.<br />

Mit einer Summe von 308.103 Euro war es wie<strong>de</strong>rum das Schwarzwild, das 2001/2002 die höchsten<br />

Schä<strong>de</strong>n verursachte. Sein Anteil am durch Schalenwild verursachten Gesamtscha<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Land−<br />

wirtschaft beträgt 67 Prozent und liegt damit noch über <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Vorjahres (62 Prozent).<br />

Das Rotwild verursachte Schä<strong>de</strong>n im Wert von 79.956 Euro, das sind 20 Prozent weniger als im<br />

Vorjahr. Sein Anteil an <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Gesamtscha<strong>de</strong>nshöhe beträgt 17 Prozent.<br />

Deutlich zurückgegangen sind die kombinierten Wildschä<strong>de</strong>n, also solche, die keiner Schalenwildart<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n konnten. Die Höhe dieser Schä<strong>de</strong>n lag im Jagdjahr 2000/2001 noch bei 164.386<br />

DM, nunmehr bei 15.149 Euro.<br />

• Wildschä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Forstwirtschaft<br />

Grundlage für die Auflistung <strong>de</strong>r Verbiss− und Schälschä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Forstwirtschaft sind die im<br />

Forstschutzmel<strong>de</strong>dienst erfassten Wildschä<strong>de</strong>n für das Jahr 2001.<br />

Es wer<strong>de</strong>n die von <strong>de</strong>n Ämtern für Forstwirtschaft sowie <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sforstämtern im Land Bran<strong>de</strong>n−<br />

burg gemel<strong>de</strong>ten Wildschä<strong>de</strong>n zusammengefasst.<br />

Im Erfassungszeitraum wur<strong>de</strong>n starke Verbissschä<strong>de</strong>n, d. h. Verbiss bei über 50 Prozent <strong>de</strong>r vor−<br />

92


han<strong>de</strong>nen Forstpflanzen, auf einer Fläche von 590 ha gemel<strong>de</strong>t, das sind 364 ha weniger als im Vor−<br />

jahr. Dem gegenüber sind im gleichen Zeitraum die Flächengrößen mit merklichen Verbissschä<strong>de</strong>n<br />

und die mit Schälschä<strong>de</strong>n gestiegen.<br />

"Merkliche Verbissschä<strong>de</strong>n" be<strong>de</strong>utet Verbiss bei 30−50 Prozent aller auf <strong>de</strong>r Fläche vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Forstpflanzen.<br />

Die im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> im Erfassungszeitraum gemel<strong>de</strong>te Flächengröße mit merklichen Verbiss−<br />

schä<strong>de</strong>n beträgt 2.414 Hektar. Das be<strong>de</strong>utet eine Erhöhung <strong>de</strong>r Schadflächengröße von 84 Prozent!<br />

Die Gesamtfläche mit Schälschä<strong>de</strong>n beträgt im Erfassungszeitraum 2.105 ha, im Vergleich zum<br />

Vorjahr be<strong>de</strong>utet dies eine Erhöhung von 30 Prozent.<br />

Jägerprüfung<br />

Gemäß Jägerprüfungsordnung müssen sich die Jag<strong>de</strong>leven <strong>de</strong>n Prüfungsabschnitten "schriftlicher<br />

Teil", "mündlich−praktischer Teil" und "jagdliches Schießen" unterziehen. An <strong>de</strong>r Jägerprüfung <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2002 nahmen 491 Prüflinge bei <strong>de</strong>n Prüfungsausschüssen <strong>de</strong>r unteren Jagdbehör<strong>de</strong>n teil − es<br />

bestan<strong>de</strong>n insgesamt 284 Teilnehmer (57,8 %).<br />

Von <strong>de</strong>n 207 nicht bestan<strong>de</strong>nen Prüflingen scheiterten 58,0 % beim Schießen, 53,3 % im mündlich−<br />

praktischen Teil und 9,3 % an <strong>de</strong>r schriftlichen Prüfung.<br />

Wildökologische Lebensraumbewertung in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Im Auftrag <strong>de</strong>r obersten Jagdbehör<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n durch Wissenschaftler <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sforstanstalt Ebers−<br />

wal<strong>de</strong> und <strong>de</strong>s Waldkun<strong>de</strong>−Institutes Eberswal<strong>de</strong> ein bun<strong>de</strong>sweit neues Verfahren zur wildökologi−<br />

schen Lebensraumbewertung erarbeitet.<br />

Im Jagdjahr 2001/2002 fan<strong>de</strong>n − nach einem umfangreichen Praxistest − die Ergebnisse <strong>de</strong>s Ver−<br />

fahrens erstmals Eingang in die Erarbeitung <strong>de</strong>r Abschusspläne.<br />

Mit diesem Verfahren kann erstmals ermittelt wer<strong>de</strong>n, wie viel Schalenwil<strong>de</strong>inheiten *) sich auf Grund<br />

<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Äsung in <strong>de</strong>n Wildlebensräumen, lan<strong>de</strong>sweit ernähren können. Dabei be<strong>de</strong>uten die<br />

vegetationsarmen Wintermonate das Nahrungsminimum, gewissermaßen das "Äsungs−Na<strong>de</strong>löhr".<br />

Bei <strong>de</strong>n angestellten Berechnungen wur<strong>de</strong>n die verfügbaren Nahrungspflanzen auf 883.900 Hektar<br />

Waldfläche und 122.300 Hektar waldnahem Offenland berücksichtigt.<br />

Die forstlichen Nutzgehölze und landwirtschaftlichen Kulturen wur<strong>de</strong>n dabei nicht mit einbezogen.<br />

Es wur<strong>de</strong> für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ein potenzieller Gesamt−Winteräsungsnutzvorrat von 50.585.143 Kilo−<br />

gramm Trockensubstanz ermittelt.<br />

Dieser verringert sich unter Beachtung verschie<strong>de</strong>ner Faktoren, z. B. Sicht− und Deckungsverhält−<br />

nisse <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s, menschliche Störungen (Stress) usw., auf einen verfügbaren Winteräsungsnutz−<br />

vorrat von 30.366.339 Kilogramm Trockensubstanz.<br />

Ausgehend vom Äsungsbedarf <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s können sich von dieser Menge maximal 36.150 Scha−<br />

lenwil<strong>de</strong>inheiten ernähren; das sind im Durchschnitt 3,59 Schalenwil<strong>de</strong>inheiten / 100 Hektar Wildle−<br />

bensraum. Bei einem Vergleich dieser Werte mit <strong>de</strong>n aktuellen Wildbestän<strong>de</strong>n ergibt sich, dass die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Bestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s wie<strong>de</strong>rkäuen<strong>de</strong>n Schalenwil<strong>de</strong>s um ein Viertel reduziert wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

För<strong>de</strong>rung<br />

Die bei <strong>de</strong>r Erteilung <strong>de</strong>s Jagdscheines neben <strong>de</strong>r Verwaltungsgebühr erhobene Jagdabgabe in Höhe<br />

von 25 , die gemäß § 24 Lan<strong>de</strong>sjagdgesetz zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jagdwesens bestimmt ist, wur<strong>de</strong> im<br />

Jahr 2002 gemäß <strong>de</strong>r gültigen Richtlinie vom 31. Januar 2002 verwen<strong>de</strong>t.<br />

Es sind bei <strong>de</strong>r obersten Jagdbehör<strong>de</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s insgesamt 50 Bewilligungsanträge mit einer<br />

Gesamthöhe von rund 790 T gestellt wor<strong>de</strong>n:<br />

� 4 Anträge davon wur<strong>de</strong>n zurückgezogen;<br />

� 8 Anträge mussten abgelehnt wer<strong>de</strong>n<br />

� 38 Anträge wur<strong>de</strong>n bewilligt mit einem För<strong>de</strong>rvolumen von 601 T .<br />

Folgen<strong>de</strong> Projektschwerpunkte waren dabei zu verzeichnen:<br />

• Ausbau von Schießstän<strong>de</strong>n 337.000 Euro (2 Projekte)<br />

*) 1 Schalenwil<strong>de</strong>inheit = 1 Stück Rotwild o<strong>de</strong>r 2 Stück Damwild o<strong>de</strong>r 3 Stück Muffelwild o<strong>de</strong>r 4 Stück Rehwild<br />

93


• Maßnahmen <strong>de</strong>r Biotopgestaltung und <strong>de</strong>r Biotoppflege 109.500 Euro (9 Projekte)<br />

• Jagdliche Öffentlichkeitsarbeit <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s und von<br />

Hegegemeinschaften 43.000 Euro (7 Projekte)<br />

• Pflege− und Auffangstationen für Wild 25.000 Euro (1 Projekt)<br />

• Jagdhistorische Dokumentationen 16.500 Euro (1 Projekt)<br />

• Unterstützung <strong>de</strong>r Wildforschung 15.500 Euro (2 Projekte)<br />

• Jagdliche Aus− und Fortbildung 12.000 Euro (6 Projekte)<br />

• Jagdhun<strong>de</strong>prüfungen, Hun<strong>de</strong>führerlehrgänge 10.000 Euro (4 Projekte)<br />

• Beschaffung von Jagdhörnern 5.000 Euro (3 Projekte)<br />

• Sonst. Projekte <strong>de</strong>s LJVB (Lan<strong>de</strong>sbläserwettbewerb u.a.) 27.500 Euro (3 Projekte)<br />

5 Ernährungswirtschaft<br />

5.1 Entwicklung <strong>de</strong>r Ernährungswirtschaft<br />

Im Jahre 2002 stieg die Umsatzentwicklung <strong>de</strong>r Ernährungswirtschaft gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um 4,1<br />

%. Dieser Umsatz wur<strong>de</strong> jedoch mit mehr Betrieben erzielt, die in <strong>de</strong>n Bereichen Backwaren und<br />

Futtermittel entstan<strong>de</strong>n sind. Die Beschäftigtenentwicklung gestaltete sich in 2002 stabil.<br />

Die Branchenstruktur <strong>de</strong>r Ernährungswirtschaft in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> weist spezifische Beson<strong>de</strong>rheiten auf.<br />

Mehr als 80 % <strong>de</strong>r Betriebe <strong>de</strong>s Ernährungsgewerbes sind <strong>de</strong>n drei Branchen Schlachtung/Fleisch−<br />

verarbeitung, Backwaren und Molkereien zuzuordnen. Sie beschäftigen etwa 86 % <strong>de</strong>r Arbeitskräfte<br />

und erzielen über zwei Drittel <strong>de</strong>s Gesamtumsatzes.<br />

Branchen, in <strong>de</strong>nen hochvere<strong>de</strong>lte, beschäftigungsintensive Erzeugnisse hergestellt wer<strong>de</strong>n, wie z.B.<br />

Süßwaren, Teigwaren, Kaffee, Tee und diätetische Erzeugnisse, sind in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> nicht vertreten.<br />

Kennzeichnend für die Branchenstruktur ist die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Rohstoffen, die<br />

in <strong>de</strong>r Region erzeugt wer<strong>de</strong>n. Darin liegt auch die Stärke und zugleich eine Chance für die weitere<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Wirtschaftszweiges in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />

Tabelle 5.1: Entwicklung <strong>de</strong>s Ernährungsgewerbes<br />

Merkmal 1999 2001 2002 2002 : 2001<br />

in %<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe 156 150 157 104,7<br />

Beschäftigte insgesamt<br />

darunter: Arbeiter<br />

12.144<br />

7.886<br />

10.594<br />

7.972<br />

10.662<br />

8.103<br />

Umsatz (Mrd. ) 2,0 2,4 2,5 104,1<br />

Gemessen am Umsatz sind beson<strong>de</strong>rs die Branchen Schlachtung/Fleischverarbeitung und Molke−<br />

reien/Käsereien von Be<strong>de</strong>utung, auch wenn <strong>de</strong>r Umsatz bei Molkereiprodukten um 21 % rückläufig<br />

war.<br />

Wie im Vorjahr hat sich die Obst− und Gemüseverarbeitung durch einen weiteren Anstieg um 4,9 %<br />

an die dritte Stelle <strong>de</strong>r Umsatzwerte geschoben und hier die Branche Backwaren hinter sich gelas−<br />

sen.<br />

94<br />

100,6<br />

101,6


Tabelle 5.2: Wichtigste Branchen <strong>de</strong>s Nahrungs− und Genussmittelgewerbes<br />

Branche<br />

Backwaren<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

Umsatz (Mill. )<br />

Obst−/Gemüseverarbeitung<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

Umsatz (Mill. )<br />

Molkereien/Käsereien<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

Umsatz (Mill. )<br />

Schlachtung/Fleischverarbeitung<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

Umsatz (Mill. )<br />

Brauereien<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

Umsatz (Mill. )<br />

Hersteller von Futtermitteln<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Betriebe<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

Umsatz (Mill. )<br />

1999 2001 2002 2002:2001<br />

47<br />

3.561<br />

174,2<br />

13<br />

799<br />

180,2<br />

8<br />

867<br />

509,4<br />

55<br />

4.753<br />

619,6<br />

5<br />

502<br />

95,2<br />

9<br />

237<br />

92,5<br />

Erfreulich ist die Entwicklung <strong>de</strong>r Arbeitskräfte; die Zahl hat sich um 46 auf 10.662 Beschäftigte er−<br />

höht. Bei gestiegenem Jahresumsatz ist die Arbeitsproduktivität auf 232.817 /Beschäftigtem um ca.<br />

1 % gestiegen.<br />

Steigen<strong>de</strong>s Umsatzvolumen, Stabilisierung und schrittweise Steigerung <strong>de</strong>r Arbeitsproduktivität <strong>de</strong>s<br />

bran<strong>de</strong>nburgischen Ernährungsgewerbes sind die Folgen umfangreicher Investitionsmaßnahmen, in<br />

<strong>de</strong>ren Ergebnis viele Betriebe über technisch−technologische Ausstattungen auf hohem Niveau ver−<br />

fügen, die auch in Zukunft eine bessere Position im Wettbewerb ermöglichen.<br />

5.2 Absatzför<strong>de</strong>rung<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Marktposition und zur Erhöhung <strong>de</strong>r Marktchancen für regionale Produkte <strong>de</strong>r<br />

Land− und Ernährungswirtschaft wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verband pro agro wie in <strong>de</strong>n Vorjahren geför<strong>de</strong>rt, um eine<br />

Reihe von Maßnahmen <strong>de</strong>s Erlebnismarketings über Messen und Ausstellungen durchzuführen. Die<br />

Linie, bei einem gesättigten Lebensmittelmarkt die emotionale Seite <strong>de</strong>s Verbrauchers anzusprechen<br />

und <strong>de</strong>n direkten Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher herzustellen, hat sich bewährt und mit<br />

zur Vertrauensbildung <strong>de</strong>r Verbraucher beigetragen.<br />

Im Jahr 2002 hat <strong>de</strong>r Verband im Zusammenwirken mit seinen assoziierten Verbän<strong>de</strong>n an 35 Messen<br />

und Ausstellungen teilgenommen und ca. 750.000 Verbraucher erreicht. Schwerpunkt dabei waren<br />

die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>halle zur Internationalen Grünen Woche sowie die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ische Landwirt−<br />

schaftsausstellung.<br />

Die Internationale Grüne Woche als größte internationale Verbrauchermesse hat für das Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> als Bun<strong>de</strong>sland mit weitgehend ländlichen und agrarischen Strukturen einen beson<strong>de</strong>−<br />

ren Stellenwert. Sie ist für die Landwirte und Produzenten zu einem Marketingereignis gewor<strong>de</strong>n, mit<br />

<strong>de</strong>m bereits am Jahresanfang hautnah für Vertrauen und Image beim Verbraucher geworben wird.<br />

127 Unternehmen <strong>de</strong>r Agrar− und Ernährungswirtschaft boten auf 3.150m² eine eindrucksvolle<br />

Leistungsschau <strong>de</strong>r Branche. Von <strong>de</strong>n mehr als 451.000 Besuchern <strong>de</strong>r Grünen Woche suchten<br />

rund 80 % die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>−Halle auf.<br />

Weiterhin beteiligten sich <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Unternehmen im Rahmen einer Gemeinschaftsschau an<br />

<strong>de</strong>n Messen Fruit Logistica in Berlin, IPM in Essen, BioFach in Nürnberg, DirektMarkt in Nürnberg,<br />

POLAGRA in Polen und <strong>de</strong>r FARMARI in Finnland. Im Ergebnis dieser Messen zeigte sich, dass<br />

95<br />

49<br />

2.899<br />

199,7<br />

11<br />

897<br />

220,5<br />

6<br />

699<br />

573,7<br />

48<br />

3.609<br />

729,3<br />

5<br />

498<br />

96,2<br />

9<br />

221<br />

118,2<br />

52<br />

2.945<br />

205,6<br />

12<br />

961<br />

231,1<br />

5<br />

666<br />

457,2<br />

47<br />

3.346<br />

747,4<br />

5<br />

460<br />

95,8<br />

11<br />

271<br />

143,9<br />

in %<br />

106,1<br />

101,5<br />

102,9<br />

109,0<br />

107,1<br />

104,8<br />

83,3<br />

95,3<br />

79,7<br />

97.9<br />

92,7<br />

102,5<br />

100<br />

92,4<br />

99,6<br />

122,2<br />

122,6<br />

121,7


<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Spezialitäten auch im Ausland eine Marktchance haben und ein Sortimentsaustausch<br />

jeweiliger regionaler Spezialitäten sinnvoll ist.<br />

Mit weiteren Veranstaltungen, wie <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgartenschau, <strong>de</strong>r erstmaligen Bran−<br />

<strong>de</strong>nburg−Präsentation in <strong>de</strong>r Domäne Dahlem, <strong>de</strong>r Präsentationen in Hannover und Berlin, am<br />

7. <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>tag in Neuruppin, am 9. Lan<strong>de</strong>serntefest und am 7. <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Dorffest in Krop−<br />

pen sowie <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s 7. <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Schlachtefestes wur<strong>de</strong> in Kooperation mit <strong>de</strong>n<br />

Fachverbän<strong>de</strong>n für das Image <strong>de</strong>r Unternehmen und ihrer Produkte geworben.<br />

Vertrauen in die Qualität und Sicherheit <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Erzeugnisse aufzubauen, ist ein Schwerpunkt<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s. Im Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n die Qualitätsprogramme weiter qualifiziert und an die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Verbraucher hinsichtlich Produktsicherheit und Transparenz sowie neuer techno−<br />

logischer und rechtlicher Parameter angepasst. Gemeinsam mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sbauernverband und <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong>skontrollverband wur<strong>de</strong> ein Qualitätsprogramm "Milcherzeugung" erarbeitet.<br />

In 253 Fällen erfolgten erfolgreiche Betriebs− und Produktprüfungen durch neutrale, akkreditierte und<br />

von pro agro anerkannte Prüfeinrichtungen, die zur Zeichenvergabe "Qualitätserzeugnis − pro agro<br />

geprüft" führten, davon 115 Zeichen für Obst und Gemüse aus kontrolliertem Anbau, 10 für Geflü−<br />

gelfleisch, 21 für Fleisch− und Wurstwaren, 8 für Backwaren, 10 für Honig, 9 für sonstige Erzeug−<br />

nisse. In Umsetzung <strong>de</strong>r Qualitätsprogramme "Aus kontrollierter Aufzucht und Haltung" für Rind− und<br />

Schweinefleisch wur<strong>de</strong>n 31 Qualitätszeichen für Rindfleisch und 39 für Schweinefleisch an Land−<br />

wirtschaftsbetriebe, Erzeugergemeinschaften und Schlacht− und Zerlegebetriebe vergeben. Das<br />

entspricht einem Prüfpotential von ca. 3.500 t Qualitätsrindfleisch und ca. 15.000 t Qualitätsschwei−<br />

nefleisch.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Erarbeitung <strong>de</strong>r Qualitätsprogramme wur<strong>de</strong>n durch wissenschaftliche Einrichtungen<br />

Marktforschungsaufgaben zu drei Themen bearbeitet. In <strong>de</strong>r Studie "Entwicklungspotentiale bei <strong>de</strong>r<br />

Vermarktung von Roggen" wer<strong>de</strong>n vielfältige Verwertungsmöglichkeiten in <strong>de</strong>n Bereichen Nah−<br />

rungsmittel, Tierernährung, energetische Nutzung und Herstellung neuer Industriewerkstoffe aufge−<br />

zeigt. Im Ergebnis <strong>de</strong>r Studie wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Trend nach gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n, schmackhaften und<br />

abwechslungsreichen Nahrungsmitteln entsprechend neue Roggenprodukte entwickelt. Weiterhin<br />

wur<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen für eine Qualitätserzeugung von Sanddorn und die Entwicklungspotentiale bei<br />

<strong>de</strong>r Vermarktung von Holun<strong>de</strong>r untersucht.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten QS−Initiative hat pro agro in Abstimmung mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sbauernver−<br />

band die Funktion <strong>de</strong>s Koordinators für die Landwirtschaftsbetriebe übernommen. Da die Qualitäts−<br />

programme "pro agro geprüft" die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s neuen QS−Prüfzeichen erfüllen, können Dop−<br />

pelprüfungen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Im Jahr 2002 konnte dadurch bereits für 106 Landwirtschaftsbe−<br />

treibe die Lieferfähigkeit für QS−Ware für Rind− und/o<strong>de</strong>r Schweinefleisch bescheinigt wer<strong>de</strong>n. Wei−<br />

terhin haben sich 18 Geflügelbetriebe angemel<strong>de</strong>t.<br />

96


Anhang<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Tabelle 1: Regionale Verteilung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel ausgewählter Maßnahmen <strong>de</strong>s Kulturland−<br />

schafts−programmes<br />

Tabelle 2: Regionale Verteilung <strong>de</strong>r ausgezahlten För<strong>de</strong>rmittel für Richtlinien im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

ländlichen Entwicklung<br />

Tabelle 3: Regionale Verteilung <strong>de</strong>r ausgezahlten För<strong>de</strong>rmittel für ausgewählte Richtlinien zu<br />

Investitionen in landwirtschaftlichen Betrieben<br />

Tabelle 4: För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Direktvermarktung nach Landkreisen/kreisfreien Städten 2002<br />

Tabelle 5: För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Direktvermarktung 1994 bis 2002<br />

Tabelle 6: Investitionen für Direktvermarktung nach Warenbereichen 1994 − 2002 (%)<br />

Tabelle 7: Ausbildungsverhältnisse 1. Ausbildungsjahr nach Vertragsformen ohne Ausbildung<br />

behin<strong>de</strong>rter Menschen nach §48 BBiG<br />

Tabelle 8: Bildungsarbeit <strong>de</strong>r BLAk −Maßnahmen, Teilnehmer und För<strong>de</strong>rung<br />

Abbildung 1: Anbauflächen im Gartenbau<br />

97


Tabelle 1: Regionale Verteilung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmittel ausgewählter Maßnahmen <strong>de</strong>s Kulturland−<br />

schafts−programmes ( )*<br />

Landkreise/<br />

kreisfreie Städte<br />

Extensive<br />

Grün−<br />

land−<br />

nutzung<br />

Extensive<br />

Be−wirt−<br />

schaftung<br />

und Pflege<br />

von Flus−<br />

sauen−<br />

grünland<br />

Späte,<br />

einge−<br />

schränkte<br />

Grünland−<br />

nutzung<br />

Kontrol−<br />

liert inte−<br />

grierter<br />

Garten−<br />

bau<br />

Öko−<br />

logischer<br />

Landbau<br />

Erosions−<br />

min−<br />

<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>,<br />

bo<strong>de</strong>n−<br />

schonen<strong>de</strong><br />

Verfahren<br />

Umwandlung<br />

von Acker−<br />

land in ex−<br />

tensiv<br />

zu nutzen<strong>de</strong>s<br />

Grünland<br />

Cottbus 33.888 0 7.960 0 411.525 0 0<br />

Frankfurt (O<strong>de</strong>r) 6.041 31.819 811 173.117 11.355 0 39.208<br />

Barnim 446.192 0 7.441 18.154 468.278 60.856 76.319<br />

Dahme−<br />

Spreewald<br />

846.780 0 10.574 145.158 2.040.33<br />

5<br />

37.952 25.260<br />

Elbe−Elster 1.074.682 0 0 82.707 150.827 66.739 4.312<br />

Havelland 1.498.397 194.514 12.363 37.998 320.101 9.224 7.718<br />

Märkisch−<br />

O<strong>de</strong>rland<br />

192.874 125.399 8.665 315.204 624.192 19.455 113.008<br />

Oberhavel 1.515.003 0 18.060 56.596 235.301 27.520 4.632<br />

Oberspree−<br />

wald−Lausitz<br />

300.468 0 2.965 85.288 629.114 275.336 121.108<br />

O<strong>de</strong>r−Spree 452.082 168.218 2.615 58.590 820.532 54.063 135.381<br />

Ostprignitz−<br />

Ruppin<br />

Potsdam−Mit−<br />

telmark<br />

1.767.170 0 52.314 31.846 738.771 38.097 54.129<br />

1.510.630 2.077 115.871 820.854 879.361 159.958 36.016<br />

Prignitz 1.855.634 100.518 19.097 32.383 624.167 56.219 117.486<br />

Spree−Neiße 397.901 0 3.795 58.005 561.564 153.419 218.728<br />

Teltow−Fläming 588.052 0 20.252 177.013 404.164 87.394 0<br />

Uckermark 919.059 0 40.653 29.994 1.391.45<br />

6<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

gesamt<br />

13.404.85<br />

3<br />

622.545 323.436 2.122.907 10.311.0<br />

43<br />

* KULAP nach VO (EG) 2078/92 und 1257/99 ohne Ausgleichszahlungen adäquater Maßnahmen nach Art. 16<br />

98<br />

11.115 221.575<br />

1.057.347 1.174.880


Tabelle 2: Regionale Verteilung <strong>de</strong>r ausgezahlten För<strong>de</strong>rmittel für Richtlinien im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

ländlichen Entwicklung ( )<br />

Landkreise/<br />

kreisfreie Städte<br />

Dorferneue−<br />

rung<br />

Flurbereinigung Ländlicher<br />

Wegebau<br />

Kulturbau−<br />

technische<br />

Maßnahmen<br />

Agrarstruktu−<br />

relle Entwick−<br />

lung<br />

Anpassungs−<br />

hilfe ältere<br />

Arbeit−nehmer<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 11.196 0 0 0 10.000 0<br />

Cottbus 8.249 0 0 0 48.000 1.260<br />

Frankfurt(O) 0 117.111 0 0 4.193 640<br />

Potsdam 20.000 520.042 0 0 0 0<br />

Barnim 2.093.496 125.901 166.907 36.448 70.618 7.275<br />

Dahme−Spreewald 3.316.476 214.415 1.400.733 14.245 89.129 18.485<br />

Elbe−Elster 1.871.792 210.876 1.393.849 0 36.828 57.750<br />

Havelland 2.458.008 191.247 2.206.554 398.607 213.433 23.020<br />

Märkisch−O<strong>de</strong>rland 2.340.764 1.651.500 1.788.486 198.665 200.429 39.655<br />

Oberhavel 2.431.877 787.595 653.568 56.242 0 40.830<br />

Oberspreew.−<br />

Lausitz<br />

1.045.354 372.148 593.452 110.854 30.210 6.680<br />

O<strong>de</strong>r−Spree 1.900.266 692.289 553.488 0 95.395 6.695<br />

Ostprignitz−Ruppin 3.757.890 1.337.264 3.496.983 36.900 116.704 20.795<br />

Potsdam−Mittel−<br />

mark<br />

2.092.353 1.903.070 1.472.230 202.764 165.822 31.570<br />

Prignitz 2.691.728 1.555.826 1.222.468 0 29.707 53.385<br />

Spree−Neiße 1.745.026 23.787 377.066 0 0 17.615<br />

Teltow−Fläming 1.953.120 140.493 619.281 0 29.445 40.990<br />

Uckermark 4.221.691 2.370.219 2.887.952 46.811 88.970 31.745<br />

Gesamt 33.959.286 12.213.783 18.833.017 1.101.536 1.228.883 398.390<br />

99


noch Tabelle 2<br />

Landkreise/<br />

kreisfreie Städte<br />

Entwicklung länd−<br />

licher Raum<br />

ELR Braunkohle−<br />

sanierung<br />

Landschaftswas−<br />

ser−haushalt<br />

Urlaub und Freizeit<br />

auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong><br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 0 0 0 0 0<br />

Cottbus 85.905 0 25.818 0 0<br />

Frankfurt (O) 9.713 0 0 0 0<br />

Potsdam 0 0 0 0 0<br />

Barnim 2.364.863 0 251.734 50.204 0<br />

LEA−<br />

DER+<br />

Dahme−Spreewald 1.430.063 643.646 346.565 24.468 75.973<br />

Elbe−Elster 687.762 629.814 237.669 0 113.751<br />

Havelland 228.928 0 22.693 0 97.316<br />

Märkisch−O<strong>de</strong>rland 1.848.685 0 571.135 0 21.030<br />

Oberhavel 686.555 0 309.188 0 0<br />

Oberspreewald−<br />

Lausitz<br />

1.083.369 0 93.785 675 11.114<br />

O<strong>de</strong>r−Spree 2.570.854 0 461.330 0 40.506<br />

Ostprignitz−Ruppin 3.422.461 0 0 58.035 0<br />

Potsdam−Mittel−<br />

mark<br />

1.762.854 0 79.893 0 106.859<br />

Prignitz 2.095.272 0 510.415 73.025 0<br />

Spree−Neiße 2.150.039 1.210.173 94.314 2.457 0<br />

Teltow−Fläming 2.463.437 0 0 47.190 86.689<br />

Uckermark 2.434.737 0 37.736 144.403 31.138<br />

Gesamt 25.325.497 2.483.633 1) 3.042.275 400.457 584.376<br />

1) Differenz zur Tabelle 2.3 ist durch <strong>de</strong>n Eigenanteil <strong>de</strong>s Zuwendungsempfängers begrün<strong>de</strong>t<br />

100


Tabelle 3: Regionale Verteilung <strong>de</strong>r ausgezahlten För<strong>de</strong>rmittel für ausgewählte Richtlinien zu<br />

Investitionen in landwirtschaftlichen Betrieben ( )<br />

Landkreise/<br />

kreisfreie Städte<br />

Tierproduktion Bewässerung Gartenbau<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 0 0 0<br />

Cottbus 51.480 0 0<br />

Frankfurt (O) 134.794 0 45.526<br />

Potsdam 0 0 0<br />

Barnim 60.040 24.071 38.569<br />

Dahme−Spreewald 112.617 314.920 748.436<br />

Elbe−Elster 759.145 11.184 38.336<br />

Havelland 200.948 44.824 43.088<br />

Märkisch−O<strong>de</strong>rland 1.103.718 49.246 311.678<br />

Oberhavel 281.567 0 663.599<br />

Oberspreewald−Lausitz 529.246 53.753 62.946<br />

O<strong>de</strong>r−Spree 462.253 57.795 20.641<br />

Ostprignitz−Ruppin 1.966.916 124.771 847.511<br />

Potsdam−Mittelmark 436.185 136.050 762.018<br />

Prignitz 1.341.855 52.646 3.331<br />

Spree−Neiße 442.471 45.973 66.229<br />

Teltow−Fläming 855.004 309.322 257.015<br />

Uckermark 210.850 0 0<br />

Gesamt 8.949.090 1.224.556 3.908.923<br />

101


Tabelle 4: För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Direktvermarktung nach Landkreisen/kreisfreien Städten 2002<br />

kreisfreie Stadt/<br />

Landkreis<br />

Barnim<br />

Elbe−Elster<br />

Frankfurt/O.<br />

Havelland<br />

Dahme−Spreewald<br />

O<strong>de</strong>r−Spree<br />

Märkisch−O<strong>de</strong>rland<br />

Oberhavel<br />

Ostprignitz−Ruppin<br />

Oberspreewald−Lausitz<br />

Potsdam−Mittelmark<br />

Prignitz<br />

Spree−Neiße<br />

Teltow−Fläming<br />

Uckermark<br />

Anzahl T T T Anzahl<br />

För<strong>de</strong>rfälle Investitionen<br />

(netto)<br />

3<br />

10<br />

1<br />

1<br />

2<br />

7<br />

4<br />

5<br />

7<br />

2<br />

13<br />

2<br />

10<br />

4<br />

2<br />

517<br />

847<br />

41<br />

18<br />

152<br />

580<br />

267<br />

225<br />

261<br />

124<br />

2.699<br />

40<br />

766<br />

367<br />

107<br />

För<strong>de</strong>rmittel För<strong>de</strong>rmittel je<br />

Unternehmen<br />

40<br />

339<br />

28<br />

17<br />

60<br />

195<br />

46<br />

188<br />

108<br />

69<br />

677<br />

28<br />

427<br />

121<br />

23<br />

81<br />

35<br />

18<br />

6<br />

27<br />

34<br />

24<br />

20<br />

17<br />

28<br />

96<br />

9<br />

35<br />

41<br />

19<br />

Neuschaffung<br />

Arbeitsplätze<br />

Gesamt 73 7.011 2.366 42 51<br />

* einschl. Angaben Saisonarbeitsplätze<br />

Tabelle 5: För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Direktvermarktung 1994 bis 2002<br />

Jahr Anzahl<br />

Unternehmen<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

3<br />

61<br />

51<br />

51<br />

47<br />

54<br />

44<br />

62<br />

73<br />

För<strong>de</strong>rmittel<br />

T<br />

375<br />

4.090<br />

2.243<br />

1.733<br />

1.409<br />

1.352<br />

1.223<br />

1.719<br />

2.366<br />

2<br />

14<br />

1<br />

0<br />

0<br />

4<br />

6<br />

10<br />

3<br />

0<br />

307*<br />

0<br />

3<br />

6<br />

2<br />

Arbeitsplätze<br />

1994−2002 446 16.510 643<br />

Tabelle 6: Investitionen für Direktvermarktung nach Warenbereichen 1994 − 2002 (%)<br />

Warenbereich Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen<br />

25<br />

150<br />

78<br />

89<br />

40<br />

45<br />

81<br />

84<br />

51<br />

För<strong>de</strong>rmittel Arbeitsplätze<br />

Fisch 5,2 8,6 1,4<br />

Fleisch 24,7 30,4 29,4<br />

Milch 4,5 8,0 5,4<br />

Geflügel 4,3 1,6 1,0<br />

Gartenbau* 23,1 14,3 3,9<br />

Spargel 20,0 20,5 53,6<br />

Gemischtbetriebe 8,0 7,9 2,3<br />

Sonstige* 10,3 8,7 2,8<br />

* Gartenbau: einschl. Obstbau<br />

* Sonstige: einschl. Kartoffelproduktion<br />

102


Tabelle 7: Ausbildungsverhältnisse 1. Ausbildungsjahr nach Vertragsformen ohne Ausbildung<br />

nach §48 BBiG<br />

Vertragsform 1999 2000 2001 2002<br />

betrieblicher Vertrag<br />

Vertrag über Ausbildungsring<br />

Vertrag mit Bildungsträger zur<br />

außerbetrieblichen Ausbil−<br />

dung<br />

72,0%<br />

16,7%<br />

11,3%<br />

77,8%<br />

14,0%<br />

8,2%<br />

75,1%<br />

13,6%<br />

11,3%<br />

Tabelle 8: Bildungsarbeit <strong>de</strong>r BLAk −Maßnahmen, Teilnehmer und För<strong>de</strong>rung<br />

Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Bildungsmaß−<br />

nahmen<br />

Teilnehmer<br />

(Frauen)<br />

− Berater<br />

− Führungskräfte<br />

− sonstige<br />

74,8%<br />

15,8%<br />

9,4%<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

28 40 33 39 31 46<br />

463<br />

239<br />

224<br />

611<br />

346<br />

265<br />

571<br />

164<br />

405<br />

560 (185)<br />

55<br />

478<br />

496 (184)<br />

47<br />

420<br />

532 (172)<br />

41<br />

482<br />

9<br />

Teilnehmerstun<strong>de</strong>n 8.844 14.650 12.449 13.315 6.842 8.853<br />

För<strong>de</strong>rsumme 348.000 DM 445.000 DM 473.942 DM 524.318 DM 463.642 DM 206.149<br />

103


Abbildung 1: Anbauflächen im Gartenbau (Quelle: LDS)<br />

PRIGNITZ<br />

OST−<br />

PRIGNITZ−<br />

RUPPIN<br />

HAVELLAND<br />

POTSDAM−<br />

MITTELMARK<br />

Potsdam<br />

OBER−<br />

HAVEL<br />

TELTOW−<br />

FLÄMING<br />

104<br />

Berlin<br />

ELBE−<br />

ELSTER<br />

UCKERMARK<br />

BARNIM<br />

MÄRKISCH−<br />

ODERLAND<br />

ODER−SPREE<br />

DAHME−<br />

SPREEWALD<br />

Frankfurt/O.<br />

SPREE−NEISSE<br />

OBERSPREEWALD−<br />

LAUSITZ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!