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Was wird aus der KABEG? - Ärztekammer für Kärnten

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10<br />

Fragen zur Gesundheit<br />

5. Wie soll Ihrer Meinung nach die Arbeitsteilung<br />

zwischen nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten<br />

und Spitalsambulanzen funktionieren?<br />

6. Es gibt die Idee ambulanter Versorgungszentren.<br />

Sind Sie <strong>für</strong> <strong>der</strong>en Schaffung und<br />

wenn ja, wer soll diese betreiben?<br />

7. Halten Sie das bisherige System von nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Allgemeinmedizinern und<br />

Fachärzten <strong>für</strong> sinnvoll und soll es so bleiben?<br />

8. Soll das bisherige System von nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Ärzten mit Kassenvertrag und Wahlärzten<br />

beibehalten werden, und wenn ja, wie<br />

stehen Sie zur Rückerstattung <strong>der</strong> Wahlarztkosten?<br />

9. Aufgrund <strong>der</strong> Altersstruktur <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Kärntner Ärzte zeichnet sich in einigen<br />

Jahren ein Ärztemangel in unserem Bundesland<br />

ab. Wie wollen Sie einen solchen verhin<strong>der</strong>n?<br />

10. In <strong>Kärnten</strong>s Spitälern gibt es österreichweit<br />

die geringste Ärztedichte. Dies bedeutet einen<br />

enormen Arbeitsdruck <strong>für</strong> Kärntner Spitalsärzte.<br />

Das LKH NEU in Klagenfurt <strong>wird</strong> diesen noch<br />

vergrößern. Darunter leidet u.a. auch die<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Turnusärzte. Wie stehen Sie<br />

zu dieser angespannten Situation <strong>der</strong> Kärntner<br />

SpitalsärztInnen (Arbeitszeit, Ausbildung,<br />

administrative Überbelastung) und haben Sie<br />

Vorschläge, wie man diese verbessern kann?<br />

Sowohl die Spitalsambulanzen als auch die nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte sind <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> lückenlosen Gesundheitsversorgung notwendig. Die Arbeitsteilung scheint zunächst von <strong>der</strong><br />

Entscheidung des Patienten vorbestimmt, denn er trifft ja die Wahl, <strong>für</strong> welche dieser Einrichtungen<br />

er sich entscheidet. Prinzipiell sollte <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassene Arzt <strong>der</strong> erste Ansprechpartner <strong>der</strong> Patienten<br />

sein, <strong>der</strong> dann, falls medizinisch notwendig, die jeweilige Überweisung veranlasst. Spitalsambulanzen<br />

sollten von Patienten nur in Notfällen sowie zur Nachbehandlung nach Operationen und Unfällen<br />

aufgesucht werden.<br />

Der Begriff „ambulante Versorgungszentren“ ist in <strong>der</strong> in Österreich geführten Diskussion ums Gesundheitswesen<br />

noch relativ neu. In <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Situation bin ich da<strong>für</strong>, bestehende Strukturen<br />

zu straffen und damit effizienter zu gestalten. Würden diese angesprochenen Zentren – die einen<br />

nennen sie „ambulante Versorgungszentren“, die an<strong>der</strong>en „bedarfsorientierte Gesundheitszentren“<br />

– kommen, entstünden zusätzliche Strukturen, die letztendlich dieser gewünschten Straffung wi<strong>der</strong>sprechen<br />

würden. Ich bin da<strong>für</strong>, dass zuerst die kranken Kassen finanziell saniert und abgesichert<br />

werden, bevor man so was zum Thema macht.<br />

Ja.<br />

Das System hat sich bewährt und <strong>wird</strong> sich so lange weiter bewähren, solange <strong>aus</strong>reichend nie<strong>der</strong>gelassene<br />

Ärzte mit Kassenvertrag zur Verfügung stehen. Es würde nämlich, im Sinne sozialer Gerechtigkeit,<br />

nicht angehen, wenn die einzige Wahl <strong>der</strong> Wahlarzt wäre und damit die Höhe des Einkommens<br />

über die Art <strong>der</strong> Behandlung mitentscheiden würde.<br />

Indem etwa an den medizinischen Universitäten, bei Jobmessen im In- aber eventuell auch im Ausland<br />

aktiv um Nachwuchskräfte geworben <strong>wird</strong>, wie das z.B. skandinavische Län<strong>der</strong> und seit neuerem<br />

auch deutsche Bundeslän<strong>der</strong> erfolgreich tun. Die landschaftlichen Schönheiten <strong>Kärnten</strong>s alleine<br />

werden nicht reichen, um Nachwuchsärzte ins Land zu holen. Ganz wichtig werden die Rahmenbedingungen<br />

(etwa Arbeitszeiten, die eine Work-Life-Balance ermöglichen) sein, ob die Jungärzte dem<br />

Ruf nach <strong>Kärnten</strong> zu kommen, folgen werden. Ganz wichtig wäre auch, genug Turnusplätze zur Verfügung<br />

stellen zu können. Denn es gibt genug Medizinabsolventen, die gerne einen Turnusplatz in<br />

<strong>Kärnten</strong> hätten. Immer wie<strong>der</strong> treten diesbezüglich Nachwuchsmediziner an mich heran. In <strong>der</strong> Region,<br />

in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Turnus absolviert werden kann, ist natürlich die Chance sehr groß, dass die Jungmediziner<br />

anschließend auch ihre berufliche Existenz aufbauen.<br />

Es stellt sich zunächst die Frage, warum in <strong>Kärnten</strong>s Spitälern österreichweit die geringste Ärztedichte<br />

besteht, und wer davon profitiert.<br />

Eine Ursache sehe ich darin, dass <strong>Kärnten</strong> keine Uniklinik hat, was gerade im Hinblick auf die Ausbildung<br />

von Turnusärzten Gewicht besitzt. <strong>Kärnten</strong> könnte sich hier durch<strong>aus</strong> Anregungen von Salzburg<br />

aber auch Linz holen. Jedenfalls ist in dieser Frage die Landespolitik, allen voran <strong>der</strong> Landeshauptmann<br />

gefor<strong>der</strong>t. Wem Freibier und Fußballspaß (Stadionbau, Vereinsför<strong>der</strong>ung u. Freikarten)<br />

auf Kosten <strong>der</strong> Steuerzahler recht sind, dem kann eine eigene Universitäts-Klinik, o<strong>der</strong> zumindest eine<br />

enge Kooperation mit einer solchen (Stichwort Med.-Uni Graz), nur billig sein.<br />

www.aekktn.at · presse@aekktn.at • September 2008

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