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Was wird aus der KABEG? - Ärztekammer für Kärnten

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Nachtrag<br />

Antworten zu den zehn Fragen <strong>der</strong> <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Kärnten</strong> von „Die Grünen“<br />

Matthias Köchl<br />

Die Grünen<br />

1.) Grundsätzlich ist am Solidaritätsprinzip in <strong>der</strong> Finanzierung des Gesundheitssystems<br />

festzuhalten. Je<strong>der</strong> Mensch hat Anspruch auf die in seiner/ihrer Situation beste<br />

Gesundheitsversorgung. Diese Festlegung <strong>wird</strong> auch in Zukunft Geld kosten, das bereit<br />

gestellt werden muss. Die Grünen treten insofern auch <strong>für</strong> eine Anhebung <strong>der</strong><br />

Höchstbeitragsgrenze auf € 5.000,-- sowie <strong>für</strong> eine Verbreiterung <strong>der</strong> Beitragsgrundlage<br />

unter Einbeziehung aller Einkommensarten wie z.B. Einnahmen <strong>aus</strong> Kapitalvermögen,<br />

Einnahmen <strong>aus</strong> Vermietung und Verpachtung, Gewinne <strong>aus</strong> Land- und Forstwirtschaft, <strong>aus</strong><br />

selbstständiger Arbeit und Gewerbe, ein. Zusätzlich sind Teile <strong>der</strong> Tabak-, Alkohol-, Diesel-<br />

und (einzuführen<strong>der</strong>) Kerosinsteuer zur Gesundheitsfinanzierung zweckgewidmet<br />

einzusetzen. Als <strong>aus</strong>gabenseitige Maßnahmen for<strong>der</strong>n die Grünen die Reduktion <strong>der</strong><br />

Mehrwertsteuer auf Medikamente auf 10%. Eine Erhöhung von Selbstbehalten ist <strong>für</strong> die<br />

Grünen aber <strong>aus</strong>geschlossen.<br />

2.) Die Finanzierung von Gesundheitsleistungen, auch betreffend die Spitäler, soll <strong>aus</strong> einer<br />

Hand bereitgestellt werden. Dies <strong>wird</strong> vom Hauptverband zu bewerkstelligen sein, <strong>der</strong><br />

demokratischen Legitimation durch Versichertenwahlen auf Län<strong>der</strong>ebene bedarf.<br />

3.) Die Krankenkassen sind deshalb in einer Finanzierungskrise, weil sie Aufgaben<br />

übertragen bekommen haben, ohne die notwendigen Mittel da<strong>für</strong> zu erhalten: Es ist<br />

darauf zu drängen, dass die GKK von Beitragsleistungen <strong>für</strong> Wochengeld,<br />

Arbeitslosenbeiträge, Hebesatz <strong>für</strong> Pensionistenbeiträge befreit zu werden. Zur Abwendung<br />

<strong>der</strong> aktuellen Krise <strong>der</strong> Krankenkassen ist es unbedingt notwendig, den Krankenkassen jene<br />

Mittel zur Verfügung zu stellen, die ihnen durch das Zerbrechen <strong>der</strong> Koalition<br />

vorenthalten werden. Die Grünen haben einen entsprechenden Antrag im Nationalrat<br />

eingebracht, <strong>der</strong> am 24. September beschlossen werden könnte. Lei<strong>der</strong> sieht es jedoch eher<br />

so <strong>aus</strong>, als ob ÖVP und SPÖ lieber mit den Sorgen <strong>der</strong> PatientInnen Politik machen wollen,<br />

statt das Problem zu lösen.<br />

4.) Der nie<strong>der</strong>gelassene Bereich (mit ÄrztInnen und an<strong>der</strong>en Gesundheitsberufen) gehört<br />

gestärkt und <strong>der</strong> tagesklinische Bereich sollte <strong>aus</strong>gebaut werden. Die Versorgung <strong>der</strong><br />

österreichischen PatientInnen durch nie<strong>der</strong>gelassene AllgemeinmedizinierInnen bzw.<br />

FachärztInnen variiert regional beträchtlich. Einer teilweise kostentreibenden Überversorgung<br />

in städtischen Ballungszentren steht eine zunehmende Unterversorgung – insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

FachärztInnen – in ländlichen Bereichen gegenüber. Neben <strong>der</strong> rein quantitativen Versorgung<br />

mit nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen <strong>wird</strong> es <strong>für</strong> immer mehr PatientInnen zur entscheidenden<br />

Kostenfrage, wenn zu wenige Ärtztinnen und Ärzte über einen Kassenvertrag verfügen. Eine<br />

Entlastung des extramuralen Bereichs ist zum Beispiel durch Gruppenpraxen, durch den<br />

Ausbau mobiler Dienste, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>krankenpflege etc. zu erreichen. Einsparungen<br />

und Effizienzsteigerungen bei <strong>der</strong> Finanzierung des Gesundheitswesens – <strong>der</strong><br />

Bettenreduktion im Spitalsbereich – können nur durch eine gleichzeitige Forcierung adäquater<br />

ambulanter Versorgungsstrukturen, den Aus- und Aufbau des nie<strong>der</strong>gelassenen Bereichs<br />

inklusive leistungsgerechte Honorierung umgesetzt werden.

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