07.02.2013 Aufrufe

Was wird aus der KABEG? - Ärztekammer für Kärnten

Was wird aus der KABEG? - Ärztekammer für Kärnten

Was wird aus der KABEG? - Ärztekammer für Kärnten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2<br />

LKH-Debatte<br />

Zitate:<br />

Wir haben Sie als konstruktiven<br />

Menschen erlebt. Lassen<br />

wir uns überraschen, wie<br />

es weitergeht.<br />

Man muss sich angesichts<br />

<strong>der</strong> vergangenen Ereignisse<br />

überlegen, ob es nicht besser<br />

wäre, die Kabeg aufzulösen<br />

und alle Zuständigkeit<br />

wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Landesregierung<br />

anzusiedeln.<br />

Sie halten das Potemkinsche<br />

Dorf LKH NEU von Franz<br />

Sonnberger nicht aufrecht.<br />

Sie geben zu, dass die Welt<br />

nicht heil ist.<br />

Der Frustrationsgrad <strong>der</strong><br />

Ärzte im LKH ist <strong>der</strong>maßen<br />

hoch. Man <strong>wird</strong> hier etwas<br />

<strong>für</strong> die Ärzte tun müssen.<br />

Es ist ein Alarmzeichen, dass<br />

immer mehr Fachärzte <strong>aus</strong><br />

dem LKH in eine Praxis <strong>für</strong><br />

Allgemeinmediziner flüchten.<br />

Heuer sind es acht Kolleginnen<br />

und Kollegen, die<br />

dies tun. Das ist volkswirtschaftliche<br />

Verschwendung,<br />

da ja viel Geld in <strong>der</strong>en Ausbildung<br />

investiert wurde.<br />

(Dr. Othmar Haas)<br />

In einigen Bereichen sind wir<br />

im LKH Klagenfurt in eine<br />

medizinische und pflegerische<br />

Schieflage geraten. Da<br />

sind wir niveaumäßig abgerutscht.<br />

Wir sind ja kein Bauunternehmen,<br />

son<strong>der</strong>n eine Spitalsgruppe.<br />

Es war falsch,<br />

alle Konzentration auf das<br />

LKH NEU zu richten.<br />

Es fehlt lei<strong>der</strong> eine klare Sozialpolitik<br />

und dar<strong>aus</strong> abgeleitet<br />

eine Gesundheitspolitik.<br />

Keine Partei hat das!<br />

(Univ-Prof. Dr. Dieter Mandl)<br />

Der Professor präsentiert un<br />

Es schlug die Stunde <strong>der</strong> unangenehmen Wahrheiten über die Kärntner Spitalspolitik,<br />

als Kabeg-Chef Prof. Dr. Dieter Mandl in <strong>der</strong> Kärntner <strong>Ärztekammer</strong> referierte.<br />

Wie ein Arzt, <strong>der</strong> vor seiner Abberufung steht, sich aber intensiv mit dem Patienten<br />

beschäftigt hat, stellte er eine kritische Diagnose. Die Verschuldung <strong>der</strong> Spitäler sei<br />

an einem Punkt angelangt, <strong>der</strong> Maßnahmen erfor<strong>der</strong>t. Im LKH Klagenfurt habe<br />

man massive Probleme bisher negiert. Beim LKH NEU gebe es viele offene Fragen,<br />

die angesichts des Baufortschrittes und des immensen Geldeinsatzes längst gelöst<br />

sein sollten. Bei <strong>der</strong> Veranstaltung war eine Sorge spürbar: Dass das Land eine Unmenge<br />

an Geld <strong>für</strong> ein neues Spital <strong>aus</strong>gibt und dann beim Personal sparen will.<br />

Bei seinem Auftritt in <strong>der</strong><br />

Kärntner <strong>Ärztekammer</strong><br />

und bei Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe war Mandl<br />

noch Kabeg-Chef. Allerdings<br />

zeichnete sich aufgrund <strong>der</strong><br />

politischen Situation seine<br />

Abberufung einige Tage später<br />

ab. Dies war vermutlich<br />

auch <strong>der</strong> Grund, warum nur<br />

25 Zuhörer zur Diskussion in<br />

die <strong>Ärztekammer</strong> kamen. Einer<br />

davon meinte dazu. „Das<br />

ist kein Hinweis, dass sich die<br />

Kärntner Spitalsärzte nicht <strong>für</strong><br />

die Zukunft <strong>der</strong> Kabeg interessieren<br />

würden, das Gegenteil<br />

trifft zu. Aber die meisten<br />

LKH-Ärzte sind frustriert und<br />

aufgrund <strong>der</strong> Medienberichte<br />

erwarten sie sich so bald keine<br />

Besserung. Dabei würde<br />

sich angesichts Ihrer Aussagen<br />

heute abend die Chance<br />

bieten, dass sich <strong>für</strong> uns Ärzte<br />

etwas zum Positiven än<strong>der</strong>t.“<br />

Präsident Dr. Othmar Haas<br />

fasste den Abend so zusammen:<br />

„Wir haben heute vieles<br />

vernommen, was wir Ärzte<br />

nicht ungern hören. Wir wür-<br />

den es uns wünschen, dass<br />

Sie, Herr Professor Mandl, die<br />

Chance bekämen, das umsetzen<br />

zu können. Wir hätten es<br />

uns aber gen<strong>aus</strong>o gewünscht,<br />

dass Ihr Vorgänger Dr. Franz<br />

Sonnberger das einlöst, was<br />

er mit seinem Konzept versprochen<br />

hat. So wie er, <strong>aus</strong><br />

welchen Gründen immer, seine<br />

Vorstellungen bezüglich<br />

des LKH NEU nicht umgesetzt<br />

hat, werden womöglich auch<br />

Sie nicht umsetzen dürfen.“<br />

Dr. Haas bedauerte, dass es<br />

den politischen Akteuren bei<br />

<strong>der</strong> Kabeg-Führungsdebatte<br />

mehr um Macht als um die Sache<br />

gehe. Ein roter Block stehe<br />

einer Hai<strong>der</strong>-Fraktion ge-<br />

genüber und in <strong>der</strong> Mitte<br />

freue sich die ÖVP, dass sie<br />

das Zünglein an <strong>der</strong> Waage<br />

ist. Auf <strong>der</strong> Strecke bleibe<br />

aber die Sachlichkeit. „Doch<br />

es bestehen Fakten und Probleme,<br />

denen man sich stellen<br />

muss.“<br />

Aus <strong>der</strong> Sicht von uns Ärzten<br />

sei zu fragen. „<strong>Was</strong> bringt es,<br />

wenn jetzt ein Interregnum<br />

bei <strong>der</strong> Kabeg eintritt, Wetzlinger<br />

und Koperna ins LKH<br />

Klagenfurt zurückkehren, unter<br />

denen die Situation <strong>der</strong><br />

Ärzte immer schlechter geworden<br />

ist?“<br />

Ärzte-Unmut.- Die Ärzte würden<br />

sich jedenfalls diesen Stil<br />

nicht länger gefallen lassen.<br />

Eines werde sicher nicht funktionieren:<br />

Das ganze Geld in<br />

ein neues Krankenh<strong>aus</strong> zu<br />

stecken und dann beim Personal<br />

sparen. „Medizin <strong>wird</strong><br />

durch Ärzte gemacht und die<br />

haben auch einen Anspruch<br />

auf einigermaßen akzeptable<br />

Arbeitsbedingungen“, betonte<br />

Haas.<br />

Beim Bau des LKH NEU, <strong>der</strong><br />

Hardware, sieht Mandl keine<br />

Schwierigkeiten („da ist alles<br />

im Plan“), die gibt es aber zuhauf<br />

in <strong>der</strong> Software. Man habe<br />

sich viel zu sehr auf dieses<br />

Bauwerk mit seinem „epochalen<br />

Charakter“ konzentriert<br />

(„wir sind ja keine Baufirma“)<br />

und dabei vergessen,<br />

www.aekktn.at · presse@aekktn.at • September 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!