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Almanach - SKC-Giessen

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12<br />

Paddeln<br />

...dient der Sicherheit<br />

Wurfsäcke wurden präpariert, ein Seil<br />

durchschnitt die Luft mit einem leisen<br />

aber deutlichen SCHHHHHHtuck. Schon<br />

der erste Wurf gelang auf Anhieb und<br />

erreichte das Ziel. Das Seil wurde fixiert.<br />

Auf der Brücke kamen die Gaffer,<br />

niemand war bereit uns zu helfen, niemand<br />

kam auf die Idee Feuerwehr und<br />

Krankenwagen zu holen, wir waren alleine<br />

im Hier und Jetzt. Da passierte es,<br />

der zweite Paddelhelfer versuchte das<br />

blaue Boot zu bergen, um den Verletzen<br />

darauf auf die andere Seite zu bringen.<br />

Aufgrund der Strömung, die er falsch<br />

eingeschätzt hatte, wurde er unter den<br />

Müllberg gedrückt und ertrank jämmerlich.<br />

Ein weiterer Paddler wurde auf die<br />

Insel beordert der Helferin und dem Verletzen<br />

zu helfen, aber es war zu spät.<br />

Die Rettungsaktion war gescheitert – uns<br />

blieb nichts anderes übrig, als den Verletzten<br />

auf der Insel zurück zu lassen und<br />

den anderen mehr Glück zu wünschen.<br />

Völlig deprimiert und kraftlos ließen wir<br />

uns den Fluss hinabtreiben, fassungslos<br />

über unser Versagen, tief betrübt über<br />

den schmerzlichen Verlust eines Kameraden.<br />

Später hörten wir, dass auch die<br />

anderen Gruppen mehrere Verluste unter<br />

den Rettern wegstecken mussten, und es<br />

keiner Gruppe gelungen war den Verletzten<br />

zu bergen. Was wurde aber aus dem<br />

Verletzten, es stellte sich heraus, dass er<br />

sich lediglich den Arm ausgekugelt hatte,<br />

und er sich diesen wieder selbst einrenkte.<br />

Sein Boot war weg, und es blieb ihm<br />

nichts anderes übrig, als dass er sich eine<br />

kleine Hütte auf dem Eiland baute, von<br />

Fischen, Landwirtschaft, Viehzucht und<br />

den Nahrungsmitteln, die ihm von vorbeifahrenden<br />

Kanuten und Menschen von<br />

der Brücke zuwarfen, lebte. Eines Tages<br />

fand er auch einen Freund, den er Freitag<br />

nannte, weil dieser an einem Freitag<br />

auf der Insel angespült wurde. Dies ist<br />

aber eine andere Geschichte. Nach einer<br />

kleinen Pause, während der wir uns mit<br />

Kuchen stärken konnten, wurde mit den<br />

Übungseinheiten weiter gemacht. Das<br />

Versagen spornte uns an. Am Nachmittag,<br />

unter Führung von Lisa, Andreas und<br />

Markus das Bergen von Material, Booten<br />

und Paddel und das Retten von Personen<br />

mittels Anspringen, Wurfseilangeln oder<br />

Bootsfähre zu erlernen bzw. zu vertiefen.<br />

Weitere Ausfälle bei dem Rettungspersonal<br />

waren nicht zu beklagen, und somit<br />

konnte sich jeder der 14 Teilnehmer als<br />

kleiner Held fühlen. Der Tag klang mit<br />

einer kurzen Abschlussbesprechung aus.<br />

Dank nochmals für diesen tollen Tag,<br />

trotz oder grade wegen der herben Verluste<br />

an Lisa, Andreas und Markus.<br />

Jörg Näther

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