Almanach - SKC-Giessen

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12 Paddeln ...dient der Sicherheit Wurfsäcke wurden präpariert, ein Seil durchschnitt die Luft mit einem leisen aber deutlichen SCHHHHHHtuck. Schon der erste Wurf gelang auf Anhieb und erreichte das Ziel. Das Seil wurde fixiert. Auf der Brücke kamen die Gaffer, niemand war bereit uns zu helfen, niemand kam auf die Idee Feuerwehr und Krankenwagen zu holen, wir waren alleine im Hier und Jetzt. Da passierte es, der zweite Paddelhelfer versuchte das blaue Boot zu bergen, um den Verletzen darauf auf die andere Seite zu bringen. Aufgrund der Strömung, die er falsch eingeschätzt hatte, wurde er unter den Müllberg gedrückt und ertrank jämmerlich. Ein weiterer Paddler wurde auf die Insel beordert der Helferin und dem Verletzen zu helfen, aber es war zu spät. Die Rettungsaktion war gescheitert – uns blieb nichts anderes übrig, als den Verletzten auf der Insel zurück zu lassen und den anderen mehr Glück zu wünschen. Völlig deprimiert und kraftlos ließen wir uns den Fluss hinabtreiben, fassungslos über unser Versagen, tief betrübt über den schmerzlichen Verlust eines Kameraden. Später hörten wir, dass auch die anderen Gruppen mehrere Verluste unter den Rettern wegstecken mussten, und es keiner Gruppe gelungen war den Verletzten zu bergen. Was wurde aber aus dem Verletzten, es stellte sich heraus, dass er sich lediglich den Arm ausgekugelt hatte, und er sich diesen wieder selbst einrenkte. Sein Boot war weg, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als dass er sich eine kleine Hütte auf dem Eiland baute, von Fischen, Landwirtschaft, Viehzucht und den Nahrungsmitteln, die ihm von vorbeifahrenden Kanuten und Menschen von der Brücke zuwarfen, lebte. Eines Tages fand er auch einen Freund, den er Freitag nannte, weil dieser an einem Freitag auf der Insel angespült wurde. Dies ist aber eine andere Geschichte. Nach einer kleinen Pause, während der wir uns mit Kuchen stärken konnten, wurde mit den Übungseinheiten weiter gemacht. Das Versagen spornte uns an. Am Nachmittag, unter Führung von Lisa, Andreas und Markus das Bergen von Material, Booten und Paddel und das Retten von Personen mittels Anspringen, Wurfseilangeln oder Bootsfähre zu erlernen bzw. zu vertiefen. Weitere Ausfälle bei dem Rettungspersonal waren nicht zu beklagen, und somit konnte sich jeder der 14 Teilnehmer als kleiner Held fühlen. Der Tag klang mit einer kurzen Abschlussbesprechung aus. Dank nochmals für diesen tollen Tag, trotz oder grade wegen der herben Verluste an Lisa, Andreas und Markus. Jörg Näther
Die Trockenheit der ersten Monate des Jahres und vor allem der Wetterbericht, der schönes sommerliches Wetter versprach, hatte uns alle „heiß“ auf die Tour auf der Fulda gemacht. Waren doch wegen des extremen Niedrigwassers alle sonst üblichen Kleinflussfahrten im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Dem Niedrigwasser fiel dann auch die ursprünglich geplante Strecke Solms Kohlhausen zum „Opfer“. Statt ihrer wurde in Friedlos eingesetzt und bis Rotenburg auf teils fließendem Wasser und teils trägem bis stehendem Wasser gepaddelt. Doch bevor es losgehen konnte, musste erst die wegen des Paddeln Wasserwandern auf der Fulda 17.4.2011 niedrigen Wasserstands besonders hohe Uferböschung bewältigt werden. Dank helfender Hände war es dann doch kein Problem. Mal lief es dann, mal war es etwas mühsamer vorwärts zu kommen, mal war den Grundberührungen nicht aus dem Wege zu gehen. Spaß hat es allen gemacht durch die schöne Frühlingslandschaft auf einem naturbelassenen Fluss zu paddeln - nur der Wettergott hielt nicht ganz, was der Wetterbericht versprochen hatte. Von oben war es trocken, aber die Sonne blendete den Busfahrer erst bei der Rückfahrt. Billy Ganz 13
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