Almanach - SKC-Giessen

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Paddeln
vorzubeugen, ist das zu harte Rammen
im Bereich der Bootsmitte verboten. Aufpassen
muss man auch auf den gegnerischen
Torwart, der darf nicht berührt
oder behindert werden. Sollten sich zwei
Boote so begegnen, dass eines auf dem
anderen schwimmt, darf derjenige, der
oben ist, den Ball nicht mehr spielen.
Das Regelwerk umfasst 125 Seiten. Eigentlich
gibt es mindestens zwei Schiedsrichter,
die es im Spiel überwachen, aber
wie beim Handball sind die guten Spieler
so versiert, dass die Regeln weitgehend
umgangen werden. Meist findet dann ein
freundschaftliches Haudrauf statt. Dabei
wird natürlich trotzdem versucht keinem
wirklich weh zu tun: Als Peter mich
fragte, warum wir uns alle um einen Ball
prügeln würden, wo doch noch genug da
wären, fragte ich nur zurück: „Welchen
Ball?“ Der Spaß besteht eher in der Auseinandersetzung
mit Boot und Gegner.
Natürlich geht es auch darum Tore zu
werfen, aber das war für uns am Sonntag
eher zweitrangig. Zumal es schwer
genug war, in den schmalen unbequemen
Booten ohne vernünftige Schenkelstützen
und Flachboden überhaupt
eine Bewegung zu machen ohne gleich
umzukippen. Nachdem uns die Jungs
aus Lampertheim gezeigt hatten, wie
man wirklich Polo spielt, stellten wir denn
auch fest, dass sie die viel besseren Boote
fuhren (was wahrscheinlich der einzige
Grund für ihre bessere Leistung war ;-).
Wir einigten uns dann darauf, dass wir
uns nächstes Jahr mit neuen Booten in
der Bundesliga treffen würden.
So ging dann ein sehr witziger, aber auch
sehr anstrengender Tag zu Ende mit vielen
Anregungen zur Verbesserung der Spielfähigkeit
und Ideen zum häufigeren Polo
spielen am SKC. Derzeit haben wir sogar
noch die Tore auf dem Gelände liegen
und damit die Möglichkeit mal spontan
ein Spielchen zu wagen und damit diese
herrliche Sportart ein wenig populärer zu
machen. Wer weiß denn dass wir amtierender
Vizeweltmeister sind? (Die Lampertheimer
fahren übrigens die gleichen
Boote wie Weltmeister Frankreich ;-).
Ralph Kostorz