Advents- Pfarrbrief 2012 - Kirche Straelen
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Wallfahrtsthema:<br />
Gott begegnen …<br />
Im vorangegangenen Text wurde bereits<br />
das übergreifende religiöse Thema der<br />
diesjährigen Herbstwallfahrt genannt:<br />
Gott begegnen....<br />
Die einzelnen Aspekte dazu wurden<br />
während der 4 Wallfahrtstage näher<br />
betrachtet.<br />
So stand der 1. Wallfahrtstag unter dem<br />
Motto: Gott begegnen – in der Welt.<br />
Seit die Menschen denken können, haben<br />
sie sich gewünscht, dem Geheimnis ihres<br />
Lebens auf die Spur zu kommen, möglichst<br />
viel über die Lebenskraft zu erfahren, die<br />
alles trägt und durchdringt. Doch ihre<br />
Bemühungen Gott mit ihren fünf Sinnen zu<br />
erfassen, haben wenig Erfolg. Gott ist kein<br />
Gegenstand, den die Menschen sehen,<br />
fühlen und hören können. Und dennoch ist<br />
Gott überall, mitten unter uns. Es gibt eine<br />
kleine Geschichte, in der Folgendes erzählt<br />
wird:<br />
- Ein Mann verspottet einen Jungen, der<br />
aus dem Kindergottesdienst kommt. „Ich<br />
gebe dir einen Euro, wenn du mir sagst,<br />
wo Gott ist!“ Der Junge antwortet: „Und<br />
ich gebe Ihnen zehn Euro, wenn Sie mir<br />
sagen, wo Gott nicht ist!“<br />
An diesem 1. Pilgertag ließen die <strong>Straelen</strong>er<br />
sich zeigen, wie sie Gott auf verschiedene<br />
Weisen in ihrer Welt begegnen können.<br />
***<br />
Am 2. Tag gingen die Herbstpilger der<br />
Frage auf den Grund, ob und wie sie Gott<br />
im anderen begegnen können. Dass es<br />
gut ist, anderen zu begegnen, sich auf sie<br />
einzulassen, ist ein vertrauter Gedanke.<br />
Aber dass Menschen in der<br />
Begegnung mit anderen Gott begegnen, ist<br />
ja vielleicht doch etwas fremd. Jedenfalls ist<br />
es ungewohnt.<br />
Wenn Leute nach dem Sinn ihres Lebens<br />
gefragt werden, oder wann und wo sie sich<br />
am lebendigsten fühlen, so werden viele<br />
sagen: „Der Sinn meines Lebens besteht in<br />
der Liebe. Dort wo ich liebe und geliebt<br />
werde, fühle ich mich am lebendigsten.“<br />
Wenn Menschen Liebe erfahren, dann<br />
ahnen sie etwas von Gott.<br />
Im 1. Johannesbrief heißt es: „Wenn wir<br />
einander lieben, bleibt Gott in uns und seine<br />
Liebe ist in uns vollendet.“ (Joh. 4,12)<br />
Es bleibt die Frage: Ist nicht auch jeder<br />
respektvolle und hilfsbereite Umgang von<br />
Menschen miteinander, sei es am<br />
Arbeitsplatz, in der Familie, in der<br />
Nachbarschaft oder auf der Straße eine<br />
Möglichkeit, unsere liebende Grundhaltung<br />
zu bezeugen?<br />
***<br />
Am 3. Wallfahrtstag machten die Pilger sich<br />
Gedanken, wie es ist, Gott zu begegnen –<br />
in sich selbst. Das klang zunächst seltsam.<br />
Eine kleine Geschichte trug zum etwas<br />
besseren Verständnis bei:<br />
- Ein Gemeindepfarrer in Südindien traf<br />
eines Tages eine Gruppe Schulkinder und<br />
fragte sie: „Wo ist Gott?“ Die Christen<br />
unter den Kindern zeigten auf den<br />
Himmel: „Da ist er“, die Hindus zeigten<br />
auf das Herz und sagten: „Hier ist Gott“.<br />
Es wurden in der Geschichte zwei<br />
verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, Gott<br />
zu sehen, ihm zu begegnen.<br />
Die Herbstpilger betrachteten auf ihrem<br />
Weg den 2. Aspekt etwas näher. In einem<br />
Gebet heißt es: „Willst du Gott begegnen, so<br />
lerne vorher dich selber kennen“.<br />
Um für eine Begegnung mit Gott offen zu<br />
sein, müssen die Menschen versuchen zu<br />
erkennen, wer sie selbst sind, was ihnen<br />
wichtig ist bzw. woran ihr Herz hängt. Oft<br />
muss es dazu erst mal still um sie werden.<br />
Sie müssen in sich hineinhorchen. Eine<br />
andere Möglichkeit besteht vielleicht in<br />
einem guten Gespräch mit Freunden, ein<br />
gutes Buch zu lesen, beim Meditieren, beim<br />
Beten oder zum Gottesdienst zu gehen.<br />
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