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Lister Journal 05/2012 - LeineVision

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18 I <strong>Lister</strong> <strong>Journal</strong> <strong>05</strong>I<strong>2012</strong><br />

Großes Gefühlskino<br />

Unter allen „Faust“-Opern ist<br />

Charles Gounods 1859 entstandenes<br />

und mehrmals überarbeitetes<br />

Werk zweifellos bis heute das<br />

populärste. Gounod ging schon<br />

längere Zeit mit der Idee einer<br />

„Faust“-Oper schwanger, die er<br />

aber erst in Angriff nahm, als sich<br />

eine Aufführungsmöglichkeit am<br />

Théâtre Lyrique in Paris abzeichnete.<br />

Auffällig dabei ist, dass die<br />

Oper in Deutschland noch bis in<br />

die jüngste Zeit unter dem Titel<br />

„Margarethe“ aufgeführt wurde.<br />

Denn hierzulande vermisste man<br />

die metaphysische Tiefe der Geschichte,<br />

die mit dem Namen<br />

Faust verknüpft ist. Gounod und<br />

seine Textdichter konzentrierten<br />

sich auf den psychologischen<br />

Aspekt der Faust-Figur und gaben<br />

dabei der Gretchen-Tragödie stärkeres<br />

Gewicht.<br />

In die Rolle des lebensüberdrüssigen<br />

Faust ist wohl fast jeder von<br />

uns schon einmal geschlüpft –<br />

wenn es darum ging, den berühmten<br />

Monolog aus Goethes<br />

Drama „Habe nun, ach!...“, im<br />

Deutschunterricht aufzusagen.<br />

Den französischen Komponisten<br />

Charles Gounod interessierten<br />

Philosophie, Juristerei, Medizin<br />

und gar Theologie weniger; er<br />

wandte sich bei seiner Vertonung<br />

des Stoffs der jungen Frau<br />

zu, die Faust mit sich in seine diabolischen<br />

Abenteuer reißt: Mar-<br />

guérite. Faust dürstet es nach ihrer<br />

Jugend und Schönheit. Und<br />

um selbst wieder als junger Mann<br />

die Liebe zu erleben, geht er einen<br />

Pakt mit dem Teufel ein.<br />

Man kann den Faust verstehen,<br />

wer würde für diese Frau nicht<br />

Veranstaltungstipp:<br />

„Faust“ als Hörfilm: Charles Gounods französische Opern-Version des deutschen Urmythos als<br />

konzertante Aufführung an der Staatsoper Hannover<br />

Wir verlosen:<br />

3x2<br />

Eintrittskarten<br />

gerne noch mal wieder richtig<br />

jung werden? Verführerisch die<br />

Sängerin, verführerisch die Stimme:<br />

Nicole Chevalier singt die<br />

Marguérite und ist einer der Stars<br />

in der aktuellen „Faust“-Produktion<br />

der Staatsoper Hannover.<br />

Sowohl ihr Verehrer Siébel (hervorragend<br />

von Mezzosopranistin<br />

Monika Walerowicz gesungen)<br />

wie auch Faust sind davon ent-<br />

Gewinnspiel<br />

Senden Sie eine Postkarte<br />

mit dem Stichwort:<br />

„Faust“<br />

bis zum 1. Juni <strong>2012</strong> an:<br />

<strong>LeineVision</strong> GmbH<br />

Am Leinewehr 15<br />

3<strong>05</strong>19 Hannover<br />

sprechend beeindruckt. Philipp<br />

Heo singt den Gelehrten höhensicher<br />

und selbstbewusst, schließlich<br />

ist dieser Faust kein grübelnder<br />

Philosoph, sondern ein<br />

Wissenschaftler, der gerade noch<br />

rechtzeitig bemerkt, dass er in seinem<br />

Labor das Leben vergessen<br />

hat. Dennoch kann er auf Mé-<br />

Fotos: Jörg Landsberg

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