Die neue Generation abholen - Archiv - Personalwirtschaft
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D<br />
ie <strong>Generation</strong> Y stellt die künftigen Mitarbeiter in den<br />
Unternehmen. Was charakterisiert diese zwischen 1980<br />
und 2000 geborene Gruppe? Sie ist die erste <strong>Generation</strong>, die<br />
mit der <strong>neue</strong>n virtuellen Hightech-Welt aufgewachsen ist und<br />
sich deren Lebens- und Arbeitsrhythmus voll angepasst hat.<br />
Nachrichten werden gesimst, Namen gegoogelt, Informationen<br />
getwittert: Was für viele von uns neu, unbekannt und oft<br />
auch fremd ist, ist für die <strong>Generation</strong> Y völlig normal. Computer,<br />
Internet oder Handys sind fester Bestandteil ihres<br />
Lebens. <strong>Die</strong> <strong>Generation</strong> Y ist in einer „kinderzentrierten“<br />
Gesellschaft groß geworden, wie es sie wohl bisher so nicht<br />
gegeben hat. Wahrscheinlich weil sie so viel Beachtung und<br />
auch hohe Erwartungen ihrer Eltern erfahren, zeigen diese<br />
jungen Menschen ein hohes Maß an Selbstbewusstsein bis<br />
hin zu Anflügen von Überheblichkeit.<br />
Was können Unternehmen von Mitarbeitern aus der <strong>Generation</strong><br />
Y erwarten? Sie sind typischerweise teamorientiert,<br />
beherrschen Multitasking und sind in der Lage, Sport, Ausbildung<br />
und soziale Interessen unter einen Hut zu bekommen.<br />
Sie respektieren Hierarchien, erwarten aber auch eine von Partizipation<br />
geprägte Unternehmenskultur, sie wollen Verantwortung<br />
übernehmen und sich selbst verwirklichen. Auf der<br />
einen Seite schätzen sie Struktur, Stabilität und einen sicheren<br />
Arbeitsplatz sehr, zugleich möchten sie aber auch interessante<br />
Herausforderungen meistern. Somit haben sie ein<br />
gemeinsames Merkmal: Sie unterscheiden sich in ihren Werten,<br />
Bedürfnissen und Verhaltensweisen von den vorangegangenen<br />
<strong>Generation</strong>en und damit von den jetzigen Mitarbeitern<br />
in den Unternehmen.<br />
Wonach strebt die <strong>neue</strong> Mitarbeitergeneration?<br />
Bei einer Befragung von über 5000 Studenten wollte Ernst &<br />
Young herausfinden, welche Faktoren im Hinblick auf die<br />
Wahl des zukünftigen Berufs am wichtigsten sind. <strong>Die</strong> Antworten<br />
zeigen: Studenten ergreifen bevorzugt Berufe, die eine<br />
EMPLOYER BRANDING Zielgruppenansprache<br />
<strong>Die</strong> <strong>neue</strong> <strong>Generation</strong><br />
<strong>abholen</strong><br />
Das Durchschnittsalter der Belegschaften wird höher,<br />
der Zufluss junger Berufseinsteiger geringer, die<br />
„Babyboomer“ gehen in Rente. Und eine <strong>neue</strong><br />
<strong>Generation</strong> tritt ins Arbeitsleben ein: die <strong>Generation</strong> Y.<br />
Tipps, wie man diese <strong>Generation</strong> ins Unternehmen<br />
holt und hält.<br />
langfristige Perspektive bieten, in Branchen und bei Unternehmen,<br />
wo das Risiko des Arbeitsplatzverlusts möglichst<br />
gering ist. Zudem ist ihnen wichtig, dass sie sich eigenverantwortlich<br />
und selbstständig entfalten können – im Privat- und<br />
Familien- wie im Berufsleben. Geld und Karriere sind zwar<br />
durchaus wichtige Faktoren, haben aber gegenüber den Themen<br />
Arbeitsplatzsicherheit und Familie eine nachrangige<br />
Bedeutung (siehe Abbildung 1).<br />
<strong>Die</strong> typischen linearen Lebenspläne, beginnend mit<br />
Ausbildung/Studium, gefolgt von einer sehr langen Arbeitsphase<br />
und schließlich abgeschlossen von einer ebenfalls sehr langen<br />
Rentenphase scheinen aus der Mode zu sein. Sie werden<br />
von einer zunehmenden Zyklisierung über die gesamte Lebenszeit<br />
verdrängt. Es gibt mehrere verschiedene Perioden der Ausbildung,<br />
Arbeit und Erholung, die sich häufig überlappen.<br />
So absolvieren die Vertreter der <strong>Generation</strong> Y beispielsweise<br />
ein Studium an der Berufsakademie, arbeiten und studieren<br />
also parallel. Nach ihrem Abschluss arbeiten sie dann ein<br />
paar Jahre bei ihrem Arbeitgeber, um anschließend berufsbegleitend<br />
noch einen Master draufzusetzen, in dessen Anschluss<br />
sie erst mal für ein halbes Jahr ins Sabbatical gehen, um<br />
danach etwas völlig anderes zu machen.<br />
Wie und wo erreicht man die<br />
<strong>Generation</strong> Y?<br />
Heute verlangen jüngere Mitarbeiter häufig mehr Freizeit,<br />
während Mitarbeiter im mittleren Alter sich selbst mittels<br />
Karriereveränderungen verjüngen und ältere Arbeitnehmer<br />
vermehrt nach Optionen suchen, um weiterhin noch aktiv im<br />
Arbeitsleben zu verbleiben. Alle zusammen streben nach einer<br />
besseren Work-Life-Balance. Darauf müssen Unternehmen<br />
und Arbeitgeber reagieren: Sie müssen die Arbeitsbedingungen,<br />
Weiterbildungsangebote sowie Vergütungen und Zusatzleistungen<br />
entsprechend adjustieren, um den <strong>neue</strong>n Lebensplänen<br />
der Belegschaft Rechnung zu tragen.<br />
Sonderheft 08 |2009 www.personalwirtschaft.de 21