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lehrgang zur qualifizierten integrationsfachkraft für schulassistenz

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Baustein S3: Medizinische<br />

und therapeutische Aspekte<br />

Hintergrund<br />

Die Auseinandersetzung mit Medizin und Therapie<br />

und deren Einflüssen auf die Lebensqualität von<br />

Menschen mit Behinderung stellen eine gesellschaftliche<br />

wie schulische Realität dar. Um diesem<br />

Thema entsprechend sensibel begegnen zu können,<br />

werden die Erfahrungen der TeilnehmerInnen<br />

aus dem Grundlagenbaustein G4 einbezogen.<br />

SchulassistentInnen arbeiten immer wieder in sehr<br />

engem Kontakt mit den einzelnen SchülerInnen<br />

und haben den Auftrag, diese bei der Bewältigung<br />

des schulischen Alltags zu unterstützen. Es handelt<br />

sich dabei im Regelfall um SchülerInnen, die auf<br />

Grund einer körperlichen Beeinträchtigung, einer<br />

Lernbehinderung oder wegen ihres – als problematisch<br />

definierten – sozialen Verhaltens eine Begleitung<br />

durch SchulassistentInnen benötigen. Häufig<br />

liegen <strong>für</strong> einzelne SchülerInnen medizinische Diagnosen<br />

vor.<br />

Diese Kinder benötigen eine entsprechend kompetente<br />

Assistenz mit einem grundlegenden Wissen<br />

über medizinische Zusammenhänge und die Möglichkeiten<br />

therapeutischer Unterstützung. In diesem<br />

Zusammenhang geht es auch um eine kritische<br />

Betrachtung von Medizin und Therapie dort,<br />

wo diese auf die Beseitigung der Beeinträchtigungen<br />

abzielen und dabei den Blick auf die Möglichkeiten<br />

verstellen, die einschränkenden Rahmenbedingungen<br />

zu verändern.<br />

Zusammenfassend bietet dieser Baustein sowohl<br />

die Vermittlung von grundlegendem Wissen als<br />

auch eine kritische Analyse, wie weit Medizin und<br />

Therapie die Lebensqualität von behinderten SchülerInnen<br />

und deren Eltern erhöhen oder aber die<br />

Gefahr der Bevormundung bergen.<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

Medizinische und therapeutische Aspekte werden<br />

im Sinne einer kritischen Betrachtung der Diskrepanz<br />

zwischen Verbesserung der Lebensqualität und<br />

Gefahr der Bevormundung analysiert. Die Frage, was<br />

„das Beste“ <strong>für</strong> die SchülerInnen ist und bei wem<br />

die Definitionsmacht da<strong>für</strong> liegt, wird aus unter-<br />

20<br />

schiedlichen Perspektiven (ÄrztInnen, TherapeutInnen,<br />

SchülerInnen, Eltern) beleuchtet.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• medizinische Paradigmen und ihre möglichen<br />

Auswirkungen auf die Lebensqualität von SchülerInnen<br />

mit Behinderung und deren Eltern diskutieren<br />

und kritisch hinterfragen<br />

• Umgang mit möglichen medizinischen Risikofaktoren<br />

(z.B. Epilepsie, Hyperaktivität)<br />

• unterschiedliche therapeutische Unterstützungsmöglichkeiten<br />

kennen lernen und unter<br />

dem Aspekt der Selbstbestimmung durchleuchten<br />

• medizinische und therapeutische Interventionen<br />

unter dem Aspekt der Lebensqualität betroffener<br />

Menschen reflektieren und die Erkenntnisse<br />

<strong>für</strong> die persönliche Arbeitssituation fruchtbar<br />

machen<br />

• Therapieaufträge kritisch hinterfragen<br />

KÖNNEN<br />

• Möglichkeiten und Risken medizinischer Erklärungsmodelle<br />

erläutern<br />

• medizinische Herangehensweisen anhand von<br />

Fallanalysen aus der eigenen Praxis kritisch hinterfragen<br />

• therapeutische Unterstützung durch Selbsterfahrung<br />

erproben und reflektieren<br />

• medizinische und therapeutische Indikationen<br />

unter dem Aspekt der Steigerung der Lebensqualität<br />

einzelner betroffener SchülerInnen beleuchten<br />

Inhalte<br />

S3.1 Medizinische Aspekte (6 Stunden)<br />

• medizinische Sichtweise von Behinderung<br />

• mögliche Auswirkungen medizinischer Sichtweisen<br />

auf Integration und Selbstbestimmung<br />

behinderter Menschen<br />

• mögliche medizinische Risikofaktoren und deren<br />

Bedeutung <strong>für</strong> den alltäglichen Umgang<br />

• kritisches Hinterfragen medizinischer Herangehensweisen<br />

anhand von Fallanalysen

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