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Trekking - Madagaskar-Lexikon - Dilag-Tours

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<strong>Trekking</strong><br />

Mit Herrn Roth und seinem Sohn fahren wir zu seiner Villa („Villa Mamisoa“ – „Mamisoa“ bedeutet „Süße<br />

Glückseligkeit“) in der Nähe des Flughafens am See von Andranotapahina, eingebettet in einem tropischen<br />

Garten. Liebevoll bekommen wir ein typisches Schweizer Frühstück serviert, diskutieren über das Land und<br />

die Leute und besprechen die nächsten Schritte unserer Weiterreise. Gestärkt unternehmen wir eine kleine<br />

Rundfahrt durch den Stadtteil Mandriambero hinauf auf den heiligen Gräberhügel. Von dort oben hat man –<br />

besonders an einem so sonnigen Tag wie heute – einen herrlichen Ausblick auf die auf zahlreichen Hügeln<br />

errichtete Zwei-Millionen-Einwohner-Metropole. Dass Tana leider eine sehr hohe Armut und Arbeitslosenquote<br />

besonders unter der jüngeren Bevölkerungsschicht aufweist, wird uns relativ schnell bewusst. Überall<br />

trifft man auf Jugendliche und Kinder, die um Geld betteln und hartnäckig verschiedenste Dienste (z. B.<br />

Stadtführungen) anbieten wollen. Wir werden ständig beobachtet, verfolgt und verspüren dabei auch eine<br />

gewisse Aggressivität.<br />

Zu lange halten wir uns nicht auf, denn wir müssen zurück zum Flughafen. Wir tauschen mit Herrn Roth<br />

noch die Telefonnummern aus, bedanken uns für den herzlichen Empfang und fliegen mit einer<br />

Inlandsmaschine der Air Madagascar über tropischen Regenwald in den Nordosten der Insel nach Antalaha<br />

– dem Ausgangspunkt unserer Tour durch den Dschungel der Masoala Halbinsel.<br />

Am Flughafen von Antalaha wartet bereits das Taxi des Hotels Océan Momo. Es dauert sehr lange, bis<br />

das Gepäck seinen Weg von zwanzig Metern vom Flugzeug zum Flughafengebäude findet. Die Uhren<br />

scheinen hier auf dem Land schon sehr langsam zu gehen. „Mora-Mora“ – was soviel bedeutet wie „langsam,<br />

immer mit der Ruhe“ – hört man hier ständig die Leute sagen. „Mora-Mora“ ist nicht nur eine Redensart,<br />

es ist eine Lebensweise, quasi ein Umstand, und keiner würde nur den geringsten Moment darüber<br />

nachdenken, daran etwas zu ändern.<br />

Nachdem die Gepäckstücke hereingebracht wurden, darf sich jeder seinen Koffer oder Rucksack heraussuchen.<br />

Es folgt noch ein prüfender Blick eines gestressten Beamten auf die Gepäcksnummer, vergleicht diese<br />

mit den Nummern auf einer handgeschriebenen Liste, und danach fahren wir ins Océan Momo, dem einzigen<br />

modernen und empfehlenswerten Hotel in dieser Gegend.<br />

Die Anlage ist einfach aber sehr gepflegt. Da wir die einzigen Gäste sind, haben wir das Hotel praktisch für<br />

uns alleine. Wir bekommen einen Bungalow mit fünf Betten und einer defekten Klimaanlage. Wir werden<br />

daher später am Abend das Zimmer wechseln, denn die tropische Hitze macht uns anfangs noch sehr zu<br />

schaffen.<br />

Das Abendessen bestellen wir bereits am Nachmittag, damit für das Küchenpersonal genügend Zeit bleibt,<br />

dieses zu zubereiten. Es gibt keine Speisekarte, gekocht werden Fische oder Meeresfrüchte, welche tagsüber<br />

von den Fischern an Land gebracht wurden. Gebrochenes Englisch spricht im Hotel nur der Angestellte<br />

an der Rezeption. Alle anderen Mitarbeiter und auch der Hotelbesitzer Monsieur Momo selbst sprechen<br />

nur französisch.<br />

Bis zum Nachtmahl bleibt uns etwas Zeit, den Strand entlang zu spazieren und die ersten persönlichen Eindrücke<br />

von der ländlichen Bevölkerung zu gewinnen. Dabei passieren wir verfallene Holz- und Blechhütten,<br />

aus denen uns freundliche Gesichter entgegenlächeln und uns somit willkommen heißen, und eine<br />

Schiffswerft, in welcher in althergebrachter jahrelanger und mühevoller Art und Weise Schiffe aus Holz gebaut<br />

werden.<br />

Danach genießen wir am Strand noch ein paar kühle madagassische Biere. Das lokale „Three Horses Beer“<br />

schmeckt angenehm würzig-herb und wird obendrein noch in 0,6-Liter Flaschen ausgeschenkt. Das Warten<br />

auf unser Abendessen wird belohnt mit gegrillten Langusten und Fischfilets. Dazu wird madagassischer<br />

Weißwein gereicht. Rasch stellt sich Müdigkeit ein nach diesem langen Tag und lässt uns unter dem Moskitonetz<br />

einen ausgedehnten, erholsamen Schlaf finden.<br />

3. Tag (Sonntag, 04.03.2007)<br />

Durch Hundegebell und Hahnengeschrei werden wir kurz nach Sonnenaufgang geweckt. Das wolkenlose<br />

und sonnige Wetter lässt uns nicht länger in den Betten verharren. Der Vorfreude auf ein reichhaltiges<br />

Frühstücksbuffet folgt die nüchterne Erkenntnis, dass es außer ein paar Brötchen, etwas Butter und Marmelade<br />

nichts Weiteres zu essen geben wird. Immerhin, es gibt heiße Schokolade, dessen Qualität durchaus<br />

mit dem Heißgetränk in westlichen Hotels vergleichbar ist.<br />

Das Océan Momo besitzt zu unserem Erstaunen einen Internetanschluss. Da es gerade Strom gibt – was<br />

hier nicht selbstverständlich ist – versuche ich, meiner Frau zu Hause ein Lebenszeichen via Email zu schicken.<br />

Diese Email ist allerdings selbst nach unserer Rückkehr von der Reise noch nicht angekommen. Wenigstens<br />

funktioniert das Mobiltelefon – zumindest Norberts (T-Mobile). A1 besitzt zu meiner großen Enttäuschung<br />

kein Roaming-Abkommen mit <strong>Madagaskar</strong>.<br />

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© DILAG-TOURS – <strong>Madagaskar</strong> reisen Letzter Update: 09.07.2007 Seite 12 von 37

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