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Mitte-News von März 2003, PDF-Dokument, ca - CVJM-Missio ...

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JAHR DER BIBEL 10<br />

Willkommen Willkommen im im Jahr der Bibel!<br />

der Bibel!<br />

Nun wird sie also endlich wieder<br />

in den <strong>Mitte</strong>lpunkt gerückt,<br />

die gute, alte Bibel! Ganz in<br />

Vergessenheit geraten war sie<br />

ja nie, aber etwas an den<br />

Rand gedrängt schon. Regelmäßig<br />

in Anspruch genommen<br />

nur <strong>von</strong> einer überschaubaren<br />

Zahl unverbesserlich treuer<br />

Bibelleser, <strong>von</strong> anderen vielleicht<br />

im Bücherschrank gut<br />

aufgehoben und bei passender<br />

oder unpassender Gelegenheit<br />

sogar mal zitiert, <strong>von</strong> der großen Mehrheit unserer<br />

Zeitgenossen aber weitgehend unbeachtet und unbenutzt.<br />

Im „Jahr der Bibel“ stellt sich zwangsläufig zuerst die<br />

Frage nach unserem eigenen Verhältnis zum Buch aller<br />

Bücher. Oder sind wir schon wieder mal dabei, den<br />

zweiten Schritt vor dem ersten zu gehen, indem wir<br />

fleißig Aktionen und Programme für andere planen,<br />

ohne die eigene Beziehung zum Wort Gottes mal ehrlich<br />

durchleuchtet zu haben?<br />

Immer wieder wird in Seelsorgesprächen deutlich, wieviel<br />

Schwierigkeiten das persönliche, regelmäßige Bibellesen<br />

bereitet: es fehlt die Lust, es fehlt die Zeit, es fehlt<br />

anscheinend der konkrete praktische Bezug in unser Alltagsleben<br />

hinein. So wird Bibellesen zur brotlosen Kunst<br />

oder fällt allmählich ganz ins Wasser.<br />

So, wie es uns im Umgang mit der Bibel persönlich<br />

ergeht, setzt es sich notgedrungen in unseren Mitarbeiterkreisen<br />

und <strong>CVJM</strong>-Gruppen fort. Wir bringen uns ja<br />

immer selbst mit ein, mit dem, was wir glauben und<br />

leben. Ist die unmittelbare Begegnung mit der Bibel noch<br />

die zentrale Säule unserer Gruppenprogramme, um die<br />

sich alles andere ordnet? Schließlich kommt ja noch<br />

immer „der Glaube aus der Predigt, die Predigt aber aus<br />

dem Wort Gottes“, wie die Bibel selber meint.<br />

Aber vielleicht scheiden sich ja genau an dieser Frage,<br />

wie glaubensbegründend das gedruckte Wort Gottes<br />

eigentlich ist, schon die Geister. Der Stellenwert der Bibel<br />

ist unter Christen ins Rutschen gekommen, schon längst;<br />

ihre Verbindlichkeit relativiert, ihre Lebensnähe angezweifelt.<br />

Wenn nicht mit Worten, dann zumindest im<br />

praktischen Lebensvollzug.<br />

Vermutlich brauchen wir Christen zuerst für uns selbst<br />

das Jahr der Bibel. Vermutlich müssen wir zuerst für uns<br />

wieder neu bedenken und festlegen, wie durchdrungen<br />

und geprägt denn unser Leben <strong>von</strong> diesem Buch sein<br />

soll. Am Ende könnte unser ganzer Glaube damit stehen<br />

oder fallen. Der Au<strong>ca</strong>-<strong>Missio</strong>nar Jim Elliot bringt es auf<br />

den Punkt, wenn er sagt: „Entweder wird dich dieses<br />

Buch <strong>von</strong> der Sünde abhalten oder die Sünde <strong>von</strong> die-<br />

sem Buch“! Dem ist nichts hinzuzufügen. Natürlich bleibt<br />

dann, wenn wir unser eigenes Verhältnis zur Bibel neu<br />

geklärt haben, weiterhin zu fragen, was denn die Bibel<br />

unseren Zeitgenossen noch bieten kann. Wie können wir<br />

denen, die mit uns und um uns leben, die Bibel lesens-,<br />

liebens- und lebenswert machen? Was kann besonders<br />

junge Leute bewegen, sich diesem Buch zuzuwenden?<br />

Gewiss, wir haben eine beeindruckende, in der Christenheit<br />

noch nie dagewesene Palette <strong>von</strong> alters- und zielgruppenspezifischen<br />

Bibelausgaben. Von der drall<br />

bebilderten Kinderbibel über die Comicvariante bis zum<br />

flott aufgemachten Bibelmagazin reicht das Spektrum.<br />

Auch diverse Computersoftware bereichert den Markt.<br />

Aber das alles macht es noch nicht, so gut es auch sein<br />

mag.<br />

Interessant war, dass einst bei den Demos des stürmischen<br />

Wendeherbstes in der Ex-DDR auch manche<br />

Transparente mit Bibelworten mitgetragen wurden.<br />

Meist <strong>von</strong> jungen Leuten und durchaus nicht nur <strong>von</strong><br />

Christen. Auf die Frage, warum sie das tun, kam die überraschende<br />

Antwort: „Wenigstens<br />

da hoffen wir noch, dass es<br />

stimmt“. In Zeiten innerer und<br />

äußerer Verunsicherung oder<br />

gesellschaftlicher Ratlosigkeit<br />

gewinnt das wieder an Wert,<br />

was sich über die Generationen<br />

hinweg als beständig erwiesen<br />

hat. Vielleicht ist das auch heute<br />

so. Und vielleicht liegt darin ein<br />

hoffnungsvoller Zugang zur Bibel<br />

für Menschen, die sie noch nicht<br />

kennen.<br />

Die Attraktivität der Bibel liegt in ihrer Glaubwürdigkeit,<br />

mit der man seine Erfahrungen machen kann. Wenn<br />

junge Leute entdecken können, dass es verlässlich und<br />

wahr ist, was uns die Bibel vermittelt, wenn sie sehen,<br />

dass man Gott beim Wort nehmen kann und dass sich<br />

ein Leben danach gestalten lässt, dann werden sie sie<br />

nicht beiseite legen. Vielleicht auch dann nicht, wenn sie<br />

provozierende und ärgerliche Sätze zu ihnen spricht.<br />

Nie aber werden wir die Bibel anderen anbieten können,<br />

ohne Gott, ohne Jesus selbst immer mit zur Sprache<br />

zu bringen. Und niemals werden Menschen ein wirkliches<br />

Verhältnis zur Bibel entwickeln, ohne auch eine<br />

Lebensbeziehung zum Herrn dieser Welt zu finden. Das<br />

gedruckte Wort Gottes und das menschgewordene Wort<br />

gehören zusammen. Darum laden wir zu Jesus ein,<br />

wenn wir zum Bibellesen einladen und glauben, dass<br />

das die Chance ist, ihn zu erkennen.<br />

Willkommen bei Jesus – also im Jahr der Bibel!<br />

Wolfgang Freitag

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