Mitte-News von März 2003, PDF-Dokument, ca - CVJM-Missio ...
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ANDACHT 2<br />
Der Weinstock und die Reben Joh. 15, 1 – 8<br />
Der Weinstock und die Reben<br />
5 km <strong>von</strong> meinem Heimatort entfernt wird Frankenwein<br />
angebaut. Ich habe zwar noch nie bei einer Weinlese<br />
mitgeholfen, weiß aber aus Erzählungen, dass es eine<br />
ziemlich harte Arbeit ist.<br />
Damit die Weinstöcke guten Ertrag bringen können,<br />
müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein:<br />
1. Der Boden muss für den Weinanbau geeignet sein.<br />
Außerdem muss der Boden vom Weinbauer gut vorbereitet<br />
werden, d.h. gelockert, <strong>von</strong> Steinen befreit<br />
und <strong>von</strong> Unkraut sauber gehalten werden.<br />
2. Die Weinstöcke müssen jedes Jahr<br />
zurückgeschnitten werden. Die Triebe,<br />
die keine Frucht tragen,<br />
schneidet der Weinbauer alle<br />
ab, damit sie den Früchte tragenden<br />
Trieben nicht die<br />
Kraft zum Wachsen nehmen.<br />
3. Das Klima und die Lage<br />
des Weinbergs zur Sonnenseite<br />
hin sind ebenfalls<br />
wichtig für das gute<br />
Wachstum der Trauben.<br />
Wir sehen, der Weinbauer<br />
hat viel zu beachten, er muss<br />
viel Zeit und Arbeit aufwenden,<br />
damit seine Weinstöcke<br />
einen guten Ertrag bringen können<br />
und die Weinlese erfolgreich<br />
wird. Jesus kannte das Bild vom<br />
Weinstock aus dem Alten Testament.<br />
Dort wird Israel an mehreren Stellen mit<br />
einem Weinstock oder Weinberg verglichen.<br />
Berühmt ist z.B. das Weinberglied in Jesaja 5, 1 – 7. In<br />
diesem Weinberglied klagt der Weinbauer, dass er viel<br />
Arbeit in seinen Weinberg investiert hat, die sich aber<br />
nicht ausgezahlt hat. Er hat alles getan, damit gute<br />
Trauben wachsen können:<br />
Er hat den Boden umgegraben, hat alle großen Steine<br />
fortgeräumt, baute einen Wachturm in den Weinberg<br />
und meißelte einen Keltertrog aus dem Felsen.<br />
Dann freute er sich auf die erste Ernte, auf saftige und<br />
süße Trauben. Doch die Trauben waren klein und<br />
sauer!<br />
Da der Weinbauer alles für seinen Weinberg getan<br />
hatte, der Weinberg jedoch trotzdem keine gute Ernte<br />
brachte, beschloss der Weinbauer, den Weinberg dem<br />
Verfall preiszugeben. Zaun und Schutzmauer wollte er<br />
wegreißen. Tiere sollten kommen, den Weinberg kahl-<br />
fressen und zertrampeln. Nie mehr wollte er die Reben<br />
schneiden und den Boden lockern. Dornen und Disteln<br />
sollten ungestört wuchern können. Sogar den Wolken<br />
wollte er verbieten, ihm Regen zu bringen. Sollte der<br />
Weinberg doch vertrocknen!<br />
Auch an anderen Stellen des Alten Testamentes wird<br />
das Volk Israel mit dem Weinstock verglichen. Der<br />
Weinstock wurde schließlich sogar zum Symbol des<br />
Volkes Israel:<br />
Auf den Münzen der Makkabäer war der Weinstock<br />
geprägt. An der Stirnseite des Tempels befand sich<br />
ein großer goldener Weinstock. Viele<br />
bedeutende Männer hatten hierfür<br />
Gold für eine Weintraube gespendet.<br />
Jesus war das Bild vom Weinstock<br />
also gut vertraut. Er<br />
benutzt es in diesem Bibeltext,<br />
um seine Jünger auf<br />
zukünftiges Geschehen vorzubereiten.<br />
Jesus hatte zuvor zusammen<br />
mit seinen Jüngern<br />
das letzte Abendmahl<br />
gefeiert. Judas hatte sie verlassen,<br />
um Jesus zu verraten.<br />
Nun war Jesus mit den<br />
übrigen Jüngern zum Garten<br />
Gethsemane aufgebrochen.<br />
Unterwegs wollte Jesus ihnen<br />
noch einige wichtige Worte für<br />
ihren späteren Dienst mitgeben.<br />
Diese Worte Jesu werden seine<br />
Abschiedsreden genannt. Zu diesen<br />
Abschiedsreden gehört auch das Wort vom Weinstock.<br />
Was wollte Jesus seinen Jüngern und auch uns mit diesem<br />
Bild sagen? Jesus bezeichnet sich als der „wahre<br />
Weinstock“.<br />
Im Gegensatz zum Volk Israel im Alten Testament ist<br />
Jesus ein Weinstock, der viel Frucht bringt und dadurch<br />
Gott ehrt.<br />
Gott der Vater hat Jesus auf die Erde gesandt. Gott ist<br />
der Weingärtner, der den Weinstock in den Boden<br />
gepflanzt hat. Er ist es, der die Reben reinigt, damit sie<br />
viel Frucht bringen können.<br />
Was ist eigentlich mit Frucht gemeint?<br />
Wenn andere Menschen Gottes Wort hören, es in sich<br />
aufnehmen, ihr Leben ändern und es Gott übergeben.<br />
Dann spricht man <strong>von</strong> Frucht.<br />
Was müssen wir tun, um Frucht bringen zu können?