Herz-Kreislauf-Medizin im G-DRG-System 2006
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<strong>2006</strong> bezüglich ihres Vergütungsprofils sehr ähneln. Die<br />
<strong>DRG</strong> F07Z des <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>s <strong>2006</strong> weist bei den so genannten<br />
Langliegern (Behandlungsfälle, die die obere<br />
Grenzverweildauer überschreiten) jedoch erheblich höhere<br />
Vergütungen auf.<br />
Welche Auswirkungen die <strong>System</strong>änderungen haben können,<br />
soll am Beispiel der Daten des 1. Halbjahres 2005 eines<br />
Klinikums aufgezeigt werden:<br />
Behandlungsfälle, die <strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> 2005 der <strong>DRG</strong> F07Z<br />
zugeordnet wurden, verteilen sich <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2006</strong><br />
auf 4 <strong>DRG</strong>s. Vorrangig (82 Prozent der Behandlungsfälle)<br />
wird allerdings die <strong>DRG</strong> F07Z belegt. Da die Bewertungsrelationen<br />
des <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>s <strong>2006</strong> mit denen des <strong>DRG</strong>-<br />
<strong>System</strong>s 2005 direkt vergleichbar sind, können positive<br />
oder negative Veränderungen der Bewertungsrelationen<br />
zwischen den <strong>System</strong>en abgeleitet werden.<br />
Diese Veränderungen können direkt in Vergütungen unter<br />
Berücksichtigung eines durchschnittlichen Basisfallwertes<br />
von 2 679,80 € (Landes-Basisfallwert NRW) errechnet werden.<br />
Würden Behandlungsfälle mit <strong>DRG</strong> F07Z zu diesem<br />
Basisfallwert finanziert werden, ergäbe sich allein aufgrund<br />
der Veränderungen <strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-Katalog <strong>2006</strong> für die 79 Beispielfälle<br />
des Klinikums eine Vergütungsänderung von<br />
210 305 € (durchschnittlich 2 662 € pro Fall). Ca. 66 000 €<br />
entfallen dabei auf 5 kinderherzchirurgische Behandlungsfälle,<br />
die <strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2006</strong> deutlich besser abgebildet<br />
<strong>Herz</strong>-<strong>Kreislauf</strong>-<strong>Medizin</strong> 3/<strong>2006</strong><br />
werden. Korrespondierend werden die Bewertungen in Kliniken<br />
abgesenkt, die vorrangig Amputationen durchführen<br />
(jetzt F28A).<br />
An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Abbildung hochspezialisierter<br />
Leistungen in eigenen <strong>DRG</strong>s erfolgen sollte.<br />
Es ist schwer nachvollziehbar, dass <strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> 2005<br />
die Amputationen und die Säuglingsherzoperationen ähnliche<br />
Kosten <strong>im</strong> Mittel verursacht haben sollen (dies ist<br />
Voraussetzung für die Zusammenlegung dieser Fälle in einer<br />
<strong>DRG</strong>) und sich <strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2006</strong> diese Kosten<br />
plötzlich um den Faktor 2 unterscheiden. Solche Veränderungen<br />
sind bei künftigen Weiterentwicklungen des deutschen<br />
<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>s sehr kritisch zu beobachten, da sie<br />
zu erheblichen Finanzierungsinstabilitäten in hochspezialisierten<br />
Bereichen führen können. Jährliche Vergütungsschwankungen<br />
um den oben genannten Faktor sind in einem<br />
voll wirksamen Preissystem nicht akzeptabel.<br />
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