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Herz-Kreislauf-Medizin im G-DRG-System 2006

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3/<strong>2006</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kreislauf</strong>-<strong>Medizin</strong><br />

kammerschrittmachers bei Patienten<br />

mit äußerst schweren Begleiterkrankungen<br />

(PCCL > 3) führte 2005 in die<br />

<strong>DRG</strong> F40Z, der auch Beatmungsfälle<br />

mit kardiologischer Hauptdiagnose zugeordnet<br />

wurden. Offensichtlich hat<br />

sich in der Kalkulation des InEK gezeigt,<br />

dass diese Fälle auch unter ökonomischen<br />

Gesichtspunkten nicht vergleichbar<br />

sind. Also wurden die beiden Gruppen<br />

getrennt. Beatmungsfälle werden<br />

nun <strong>im</strong> Gruppierungsalgorithmus vor<br />

der F40Z abgefangen und in die F43A<br />

eingruppiert. Eine ähnliche Konstellation<br />

stellt die <strong>DRG</strong> F24Z dar, in der ebenfalls<br />

die Implantation eines Zweikammerschrittmachers<br />

(PCCL < 4) gemeinsam<br />

mit einer Gruppe von Koronarangioplastien<br />

zusammengefasst wurde.<br />

Diese Aggregation wurde zwar für <strong>2006</strong><br />

nicht völlig aufgehoben, die Gruppe der Koronarangioplastien<br />

wurde jedoch gesplittet und die Schrittmacher<strong>im</strong>plantation<br />

wird nun dem B-Splitt der <strong>DRG</strong> zugeordnet. Die<br />

Zusammenfassung mit den zum Teil sehr komplexen Beatmungs-<br />

bzw. PTCA-Fällen mit schweren Begleiterkrankungen<br />

führte 2005 zu einer deutlich höheren Bewertung<br />

der Schrittmacher<strong>im</strong>plantationen. Die Differenzierung<br />

bringt eine Reduktion der Bewertungsrelation von 0,177<br />

(F40Z) bzw. 0,127 (F24Z) Punkten mit sich. Bei einem Basisfallwert<br />

von 2 900 € bedeutet dies eine Differenz von<br />

513 bzw. 368 €.<br />

■ Defibrillatoren<br />

Die Definitionen der <strong>DRG</strong>s für die Implantation automatischer<br />

Defibrillatoren haben sich <strong>im</strong> Vergleich zu 2005 nicht<br />

geändert. Geändert wurde lediglich die Abfragereihenfolge<br />

<strong>im</strong> <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>, was jedoch bei derart genau definierten<br />

<strong>DRG</strong>s von untergeordneter Bedeutung ist. Die Bewertung<br />

der reinen Defibrillator-Implantationen ist insgesamt<br />

um einige Prozentpunkte gesunken, während Fälle mit zusätzlichem<br />

<strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff bei Implantation eines<br />

AICD mit Zwei- oder Dreikammerst<strong>im</strong>ulation gestiegen<br />

sind. Hervorzuheben ist der Anstieg der Bewertungsrelation<br />

der <strong>DRG</strong> F01A mit über 10 Prozent. Einen Überblick<br />

über die Veränderungen der Bewertungsrelationen gibt<br />

Tabelle 2. Auch wenn die prozentualen Veränderungen eher<br />

gering erscheinen, so liegen sie absolut gesehen für die Im-<br />

Tabelle 2: Bewertung der „ICD-<strong>DRG</strong>s“ <strong>im</strong> G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2006</strong><br />

Tabelle 3: Bewertung (nahezu) unveränderter <strong>DRG</strong>s <strong>im</strong> Bereich invasiver Diagnostik<br />

Invasive kardiologische mVWD mVWD ∆ BR BR ∆<br />

Diagnostik 2005 <strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong><br />

F41A/ bei akutem Myokardinfarkt<br />

F41Z mit äußerst schweren CC 13,0 14,5 + 1,5 1,776 2,115 +19,09%<br />

F41B/ bei akutem Myokardinfarkt<br />

F42Z ohne äußerst schwere CC 8,9 8,8 - 0,1 1,237 1,291 + 4,37%<br />

F44Z mehr als 2 Belegungstage, mit<br />

komplizierenden Prozeduren<br />

oder Endokarditis 21,6 29,7 + 8,1 3,655 4,044 +10,64%<br />

F46Z außer bei akutem<br />

Myokardinfarkt, mehr als<br />

2 Belegungstage,<br />

mit komplexer Diagnose 10,9 10,9 +/- 0 1,487 1,433 - 3,63%<br />

Neu<strong>im</strong>plantation Kardioverter/Defibrillator (AICD), BR BR ∆<br />

komplettes <strong>System</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong><br />

F01A Dreikammerst<strong>im</strong>ulation,<br />

mit zusätzlichem <strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff 10,074 11,247 11,64%<br />

F01B Zweikammerst<strong>im</strong>ulation,<br />

mit zusätzlichem <strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff 9,692 9,989 3,06%<br />

F01C Dreikammerst<strong>im</strong>ulation,<br />

ohne zusätzlichen <strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff 9,150 8,761 - 4,25%<br />

F01D Einkammerst<strong>im</strong>ulation,<br />

mit zusätzlichem <strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff 8,858 8,723 - 1,52%<br />

F01E Zweikammerst<strong>im</strong>ulation,<br />

ohne zusätzlichen <strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff 8,008 7,653 - 4,43%<br />

F01F Einkammerst<strong>im</strong>ulation,<br />

ohne zusätzlichen <strong>Herz</strong>- oder Gefäßeingriff 7,157 7,043 - 1,59%<br />

Aggregatwechsel eines Kardioverters/Defibrillators (AICD) BR BR ∆<br />

2005 <strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong><br />

F02Z Zwei- oder Dreikammer-St<strong>im</strong>ulation 6,380 6,348 - 0,50%<br />

F10Z Einkammer-St<strong>im</strong>ulation 5,863 5,541 - 5,49%<br />

plantation eines Zwei- oder Dreikammersystems <strong>im</strong> Bereich<br />

von 0,4 Punkten, was bei einem Basisfallwert von<br />

2 900 € einem Betrag von 1 160 € entspricht.<br />

■ Invasive Diagnostik<br />

Auch <strong>im</strong> Bereich der invasiven Diagnostik hat der medizinische<br />

Schweregrad bei der Eingruppierung der Fälle an<br />

Bedeutung gewonnen. Wie in den Vorversionen werden<br />

akute von elektiven Fällen durch das Kriterium „Akuter<br />

Myokardinfarkt“ differenziert. Die in Tabelle 3 aufgeführten<br />

<strong>DRG</strong>s sind in ihrer Definition nahezu unverändert geblieben.<br />

Im Zuge der bereits beschriebenen Zusammenführung<br />

von Z-<strong>DRG</strong>s hat sich lediglich die Kennzeichnung der<br />

ehemaligen <strong>DRG</strong>s F41Z und F42Z in F42A bzw. B geändert.<br />

Auffällig ist der außergewöhnlich große Anstieg der<br />

Bewertung der <strong>DRG</strong> F41A um nahezu 20 Prozent. Die Fälle<br />

mit „äußerst schweren CC“ haben sich offensichtlich<br />

nochmals deutlich aufwandsintensiver gezeigt. Auch hier<br />

spiegelt sich die an anderer Stelle durch zusätzliche Splitts<br />

berücksichtigte große Bedeutung der Begleiterkrankungen<br />

<strong>im</strong> kardio-vaskulären Patientenspektrum wider.<br />

In den meisten Kardiologien dürfte der überwiegende Teil<br />

der elektiven <strong>Herz</strong>katheterfälle und der Fälle mit Elektrophysiologischer<br />

Untersuchung (EPU) in die <strong>DRG</strong> F49 eingruppiert<br />

werden. Aufgrund der hohen Fallzahl ist eine genaue<br />

Differenzierung hier besonders wichtig. Vor diesem<br />

Hintergrund ist es zu begrüßen, dass innerhalb<br />

der F49 eine weitere Differenzierung<br />

erfolgte. Zusätzlich zu der bisher<br />

bestehenden Differenzierung über<br />

die Kriterien mehr als 2 bzw. weniger als<br />

3 Behandlungstage und „komplexe<br />

Prozedur“ finden bei der Differenzierung<br />

<strong>2006</strong> nun auch das Alter und der medizinische<br />

Schweregrad Berücksichtigung<br />

(Abbildung 6).<br />

Im VWD-Bereich unter 3 Tagen wurde<br />

für Patienten unter 15 Jahren die besser<br />

bewertete <strong>DRG</strong> F49D etabliert. Somit<br />

werden die höheren Kosten bei der Be-

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