Herz-Kreislauf-Medizin im G-DRG-System 2006

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Abbildung 6: Differenzierung der DRG F49 im G-DRG-System 2006 G-DRG-System 2005 G-DRG-System 2006 2005 2006 ∇ Invasive kardiologische Diagnostik außer bei akutem Myokardinfarkt F49A mehr als 2 Belegungstage mit komplexer Prozedur F49A mehr als 2 Belegungstage, mit komplexem Eingriff, mit äußerst schweren CC F49B mehr als 2 Belegungstage ohne komplexe Prozedur BR 1,049 BR 0,903 BR 0,489 m VWD 7,6 m VWD 6,9 m VWD 2,0 F49C mehr als 2 Belegungstage, mit komplexem Eingriff, ohne äußerst schwere CC F49B mehr als 2 Belegungstage, ohne komplexen Eingriff, mit äußerst schweren CC handlung von Kindern berücksichtigt. Die Forderung der Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie, diesen Alterssplitt auch für ähnliche Fälle mit einer Verweildauer von über 2 Tagen einzuführen, wurde nicht umgesetzt. Für Fälle mit einer Verweildauer von mehr als 2 Tagen wurde der PCCL-Wert als Splittkriterium eingeführt, was somit zu insgesamt 6 Splitts der DRG F49 führt. Interessant ist, dass die Vergütung für Fälle innerhalb dieser DRG einen sehr starken Verweildauerbezug hat. Neben dem genannten Splittkriterium „weniger als 3 Behandlungstage“ und den bereits bestehenden impliziten Ein-Belegungstag-DRGs wurde nun auch eine implizite Drei-Belegungstage-DRG für Fälle „mit äußerst schweren CC“ eingeführt. Für einen Herzkatheter-Fall bei einem Patienten mit einem hohen PCCL-Wert steigt dadurch die Vergütung bis zum vierten Verweildauertag von Tag zu Tag an. In Verbindung mit der gesteigerten Erlösrelevanz schweregradsteigernder Nebendiagnosen dürfte dies nochmals zu einem Anstieg der Anzahl von Krankenkassenanfragen in diesem Bereich führen. Inhaltlich unterscheidet sich die DRG F49 2006 kaum von der Vorjahresversion. Lediglich die Tatsache, dass die Endosonographie der Blutgefäße nun zusätzlich als komplexer Eingriff gilt und zur Eingruppierung in den A- bzw. C- Splitt führt, ist neu. Sie wirkt somit nun analog zu der bereits 2005 dort berücksichtigten Myokardszintigraphie. Vorschläge, analog auch andere diagnostische Verfahren wie Stressechokardiographien, Stress-Kernspintomographien oder Stress-Cardio-CTs aufzunehmen, wurden nicht umgesetzt. Aufgrund der besonders hohen Fallzahl in zahlreichen kardiologischen Abteilungen soll die in der DRG F49F enthaltene implizite Ein-Belegungstag-DRG an dieser Stelle gesondert dargestellt werden. Durch den neu eingeführten Alterssplitt wurde in erster Linie eine bessere Abbildung kinderkardiologischer Leistungen erreicht, die in den meisten Herz-Kreislauf-Medizin 3/2006 BR 1,585 BR 1,024 BR 1,442 BR 0,828 BR 0,869 BR 0,499 mVWD 7,9 mVWD 7,0 mVWD 11,9 mVWD 6,2 mVWD 2,0 mVWD 2,0 BR 1,098 (gewichtet) BR 0,873 (gewichtet) BR 0,508 (gewichtet) m VWD 7,6 (gewichtet) m VWD 6,6 (gewichtet ) m VWD 2,0 (gewichtet) F49E mehr als 2 Belegungstage, ohne komplexen Eingriff, ohne äußerst schwere CC F49C weniger als 3 Belegungstage F49D weniger als 3 Belegungstage, Alter < 15 Jahre F49F weniger als 3 Belegungstage, Alter > 14 Jahre BR + 0,049 (+ 4,63%) BR - 0,030 (- 3,34%) BR + 0,019 (+ 3,85%) mVWD +/- 0 mVWD - 0,3 mVWD +/- 0 kardiologischen Abteilungen in sehr geringer Fallzahl vorkommen dürften. Somit kann die DRG F49C des Vorjahres unmittelbar mit der DRG F49F des Systems 2006 verglichen werden. Wie Abbildung 6 zeigt, steigt die Bewertungsrelation für diese Gruppe von 0,489 auf 0,499 minimal an. Aufgrund der Definition der DRG und der darin enthaltenen impliziten Ein-Belegungstag- DRG betrifft diese Änderung nur Fälle mit einer Verweildauer von 2 Tagen. Für Kurzlieger (ein Belegungstag), die laut Kalkulationsstichprobe 42 Prozent der Fälle der F49F ausmachen, steigt die Bewertungsrelation von 0,359 auf 0,381 Punkte (+ 0,022). Dies entspricht einem Anstieg von über 6 Prozent. Möglicherweise ist dies ein Hinweis darauf, dass unkomplizierte Fälle in zuneh- mender Zahl bereits ambulant behandelt werden und daher die Komplexität sowie folglich auch die mit diesen Ein- Tages-Fällen verbundenen Kosten leicht angestiegen sind. ■ PTCA Im Bereich der Koronarangioplastien macht sich die bereits mehrmals erwähnte Einführung neuer PCCL-Splitts besonders deutlich bemerkbar. Sowohl in die DRG F24 als auch in die DRGs F52 und F57, in die ein großer Teil der PTCA- Fälle eingruppiert wird, wurden neue Schweregradsplitts eingeführt. Somit sind nahezu alle Koronarangioplastien von dieser Veränderung betroffen. Lediglich die DRGs F15Z und F56Z bleiben in ihrer Definition im Vergleich zum Vorjahr identisch. Für die F15Z ist jedoch zu beachten, dass Änderungen in der Definition der komplizierenden Prozeduren die Eingruppierung in diese DRG beeinflussen können. Die Veränderungen der Bewertungsrelationen korrelieren mit der Veränderung in der Verweildauer. Es sollte an dieser Stelle also nochmals betont werden, von welch großer 199 Anzeige_90x63.indd 2 08.02.2006 10:32:07 Uh
200 3/2006 Herz-Kreislauf-Medizin erlöstechnischer Relevanz eine sorgfältige Kodierung von Nebendiagnosen 2006 ist. Eine Übersicht über die PTCA- DRGs, die nun nach PCCL gesplittet sind, gibt Abbildung 7. Die intrakoronare Brachytherapie wurde durch Zuordnung zur DRG F52B (Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose, ohne äußerst schwere CC oder mit intrakoronarer Brachy- therapie) im Vergleich zu 2005 aufgewertet. Die Berücksichtigung dieses Verfahrens ist Inhalt eines Vorschlags der Fachgesellschaft gewesen. Ein weiterer Vorschlag der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie wurde umgesetzt, indem Fälle mit der Implantation eines Medikamente freisetzenden Stents und eines nicht Medikamente freisetzenden Koronarstents in die DRG F56Z (Perkutane Koronarangioplastie mit hochkomplexer Intervention) eingruppiert werden. Bisher war es so, dass diese Fälle der DRG F57Z (Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention) zugeordnet wurden, obwohl sie offensichtlich vom Aufwand her anderen Koronarinterventionen mit der Implantation von 2 Stents entsprachen. Diese Fälle (2 Medikamente freisetzende Stents bzw. 2 nicht Medikamente freisetzende Stents) waren auch schon im System 2005 in die DRG F56Z eingruppiert worden. Die gleichzeitige Durchführung einer perkutan-transluminalen Koronarintervention und einer Angioplastie eines thorakalen oder abdominalen Gefäßes (PTA) führt im System 2006 nun in die DRG F24 (Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose und hochkomplexer Intervention Abbildung 7: Ausdifferenzierung der DRGs im PTCA-Bereich G-DRG-System 2005 G-DRG-System 2006 2005 2006 ∇ F24Z Zweikammersystem oderperkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose und hochkomplexer Intervention Tabelle 4: Bewertung unveränderter DRGs im Bereich PTCA Perkutane mVWD mVWD ∆ ∆ BR BR ∆ Koronarangio- 2005 2006 2005/2006 2005/2006 2005 2006 2005/2006 plastie in % F15Z mit komplizierenden Prozeduren 13,4 15,9 + 2,5 + 18,7 % 3,331 3,739 +12,25% F56Z mit hochkomplexer Intervention 4,7 4,1 - 0,6 - 12,8 % 1,414 1,316 - 6,93% F52Z Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose BR 2,079 BR 1,786 BR 1,121 m VWD 9,0 m VWD 9,4 m VWD 4,7 F24A F24B Zweikammer- F52A F52B F57A F57B Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose und hochkomplexer Intervention oder mit perkutaner Angioplastie, mit äußerst system oder perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose und hochkomplexer Intervention oder mit perkutaner Angioplastie, Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose, mit äußerst schweren CC Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Diagnose, ohne äußerst schwere CC oder mit intrakoronarer Brachytherapie Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention mit äußerst schweren CC Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention ohne äußerst schwere CC schweren CC ohne äußerst schwere CC BR 2,709 BR 1,952 BR 2,161 BR 1,574 BR 1,363 BR 1,032 mVWD 13,0 mVWD 8,0 mVWD 11,3 mVWD 7,5 mVWD 9,9 mVWD 4,4 BR 2,012 (gewichtet ) BR 1,717 (gewichtet) m VWD 1,116 (gewichtet ) m VWD 8,4 (gewichtet) m VWD 8,4 (gewichtet ) m VWD 5,8 (gewichtet) F57Z Perkutane Koronarangioplastie mit komplexer Intervention BR - 0,067 (- 3,23%) BR - 0,069 (- 3,85%) BR - 0,005 (- 0,44%) m VWD - 0,6 m VWD - 1,0 m VWD + 1,1 oder mit perkutaner Angioplastie) und ist damit im Vergleich zu 2005 deutlich aufgewertet worden. 2005 wurde eine zusätzliche PTA in diesen Konstellationen nicht berücksichtigt, was zu einer Eingruppierung in die DRG F57 (Perkutane Koronarintervention mit komplexer Intervention) und damit zu einer Unterfinanzierung führte. Der Vorschlag, analog auch Fälle mit invasiver kardiologischer Diagnostik und gleichzeitiger PTA aufzuwerten, wurde nicht umgesetzt. Vermutlich ist dies eine seltenere Fallkonstellation, die sich innerhalb der bereits sehr differenzierten DRGs in diesem Bereich in den Analysen des InEK nicht auffällig zeigte. ■ Ablationen Der Bereich der interventionellen Ablationen ist beim Systemwechsel 2005/2006 im Wesentlichen unverändert geblieben. Die Bewertungsrelationen der DRGs F27Z bzw. F50Z (Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexer Ablation bzw. mit komplexem Mappingverfahren) sind um etwa 5 Prozent bzw. 7 Prozent zurückgegangen. Dagegen ist die Bewertung der F26Z, der ein Großteil der Ablationen zugeordnet wird, um etwa 5 Prozent gestiegen. Mit den komplexen Verfahren ging also auf der Basis der Daten aus dem Jahr 2004 ein deutlich geringerer zusätzlicher Ressourcenverbrauch einher als noch in 2003. ■ Endokarditis Endokarditis-Fälle waren bereits beim Systemwechsel 2004/2005 auffällig geworden, da die zusätzliche Durchführung eines Herzkatheters hier in die Eingruppierung in andere DRGs und damit zu deutlichen Mindererlösen führte. Dies wurde durch die Berücksichtigung der Endokarditis als gruppierungsrelevante Diagnose im Bereich interventioneller Diagnostik korrigiert. Für das System 2006 wurden nun auch die Endokarditisfälle ohne interventionelle Diagnostik erneut differenziert, weil sie mit erheblichen Kosten einhergehen. Die DRG F61Z (BR 2,345) des Vorjahres wurde hinsichtlich des Kriteriums „Komplizierende Diagnose“ in die DRGs F61A (BR 4,720) und F61B (BR 2,240) gesplittet. Als komplizierende Diagnose gilt hier
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