Herz-Kreislauf-Medizin im G-DRG-System 2006
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200<br />
3/<strong>2006</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kreislauf</strong>-<strong>Medizin</strong><br />
erlöstechnischer Relevanz eine sorgfältige<br />
Kodierung von Nebendiagnosen<br />
<strong>2006</strong> ist. Eine Übersicht über die PTCA-<br />
<strong>DRG</strong>s, die nun nach PCCL gesplittet<br />
sind, gibt Abbildung 7.<br />
Die intrakoronare Brachytherapie wurde<br />
durch Zuordnung zur <strong>DRG</strong> F52B (Perkutane<br />
Koronarangioplastie mit komplexer<br />
Diagnose, ohne äußerst schwere<br />
CC oder mit intrakoronarer Brachy-<br />
therapie) <strong>im</strong> Vergleich zu 2005 aufgewertet. Die Berücksichtigung<br />
dieses Verfahrens ist Inhalt eines Vorschlags der<br />
Fachgesellschaft gewesen.<br />
Ein weiterer Vorschlag der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie<br />
wurde umgesetzt, indem Fälle mit der Implantation<br />
eines Medikamente freisetzenden Stents und eines<br />
nicht Medikamente freisetzenden Koronarstents in die<br />
<strong>DRG</strong> F56Z (Perkutane Koronarangioplastie mit hochkomplexer<br />
Intervention) eingruppiert werden. Bisher war es so,<br />
dass diese Fälle der <strong>DRG</strong> F57Z (Perkutane Koronarangioplastie<br />
mit komplexer Intervention) zugeordnet wurden, obwohl<br />
sie offensichtlich vom Aufwand her anderen Koronarinterventionen<br />
mit der Implantation von 2 Stents entsprachen.<br />
Diese Fälle (2 Medikamente freisetzende Stents bzw.<br />
2 nicht Medikamente freisetzende Stents) waren auch<br />
schon <strong>im</strong> <strong>System</strong> 2005 in die <strong>DRG</strong> F56Z eingruppiert worden.<br />
Die gleichzeitige Durchführung einer perkutan-transluminalen<br />
Koronarintervention und einer Angioplastie eines thorakalen<br />
oder abdominalen Gefäßes (PTA) führt <strong>im</strong> <strong>System</strong><br />
<strong>2006</strong> nun in die <strong>DRG</strong> F24 (Perkutane Koronarangioplastie<br />
mit komplexer Diagnose und hochkomplexer Intervention<br />
Abbildung 7: Ausdifferenzierung der <strong>DRG</strong>s <strong>im</strong> PTCA-Bereich<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong><br />
2005<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong><br />
<strong>2006</strong><br />
2005<br />
<strong>2006</strong><br />
∇<br />
F24Z<br />
Zweikammersystem oderperkutane<br />
Koronarangioplastie mit komplexer<br />
Diagnose und hochkomplexer<br />
Intervention<br />
Tabelle 4: Bewertung unveränderter <strong>DRG</strong>s <strong>im</strong> Bereich PTCA<br />
Perkutane mVWD mVWD ∆ ∆ BR BR ∆<br />
Koronarangio- 2005 <strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong> 2005 <strong>2006</strong> 2005/<strong>2006</strong><br />
plastie in %<br />
F15Z mit<br />
komplizierenden<br />
Prozeduren 13,4 15,9 + 2,5 + 18,7 % 3,331 3,739 +12,25%<br />
F56Z mit<br />
hochkomplexer<br />
Intervention 4,7 4,1 - 0,6 - 12,8 % 1,414 1,316 - 6,93%<br />
F52Z<br />
Perkutane Koronarangioplastie<br />
mit komplexer Diagnose<br />
BR 2,079 BR 1,786 BR 1,121<br />
m VWD 9,0 m VWD 9,4<br />
m VWD 4,7<br />
F24A<br />
F24B<br />
Zweikammer-<br />
F52A<br />
F52B<br />
F57A<br />
F57B<br />
Perkutane<br />
Koronarangioplastie<br />
mit<br />
komplexer<br />
Diagnose und<br />
hochkomplexer<br />
Intervention<br />
oder mit<br />
perkutaner<br />
Angioplastie,<br />
mit äußerst<br />
system oder<br />
perkutane<br />
Koronarangioplastie<br />
mit<br />
komplexer<br />
Diagnose und<br />
hochkomplexer<br />
Intervention<br />
oder mit<br />
perkutaner<br />
Angioplastie,<br />
Perkutane<br />
Koronarangioplastie<br />
mit<br />
komplexer<br />
Diagnose,<br />
mit äußerst<br />
schweren CC<br />
Perkutane<br />
Koronarangioplastie<br />
mit<br />
komplexer<br />
Diagnose,<br />
ohne äußerst<br />
schwere CC<br />
oder mit<br />
intrakoronarer<br />
Brachytherapie<br />
Perkutane<br />
Koronarangioplastie<br />
mit<br />
komplexer<br />
Intervention<br />
mit äußerst<br />
schweren CC<br />
Perkutane<br />
Koronarangioplastie<br />
mit<br />
komplexer<br />
Intervention<br />
ohne äußerst<br />
schwere CC<br />
schweren CC ohne äußerst<br />
schwere CC<br />
BR 2,709 BR 1,952 BR 2,161 BR 1,574 BR 1,363 BR 1,032<br />
mVWD 13,0 mVWD 8,0 mVWD 11,3 mVWD 7,5 mVWD 9,9 mVWD 4,4<br />
BR 2,012 (gewichtet ) BR 1,717 (gewichtet) m VWD 1,116 (gewichtet )<br />
m VWD 8,4 (gewichtet) m VWD 8,4 (gewichtet ) m VWD 5,8 (gewichtet)<br />
F57Z<br />
Perkutane Koronarangioplastie<br />
mit komplexer Intervention<br />
BR - 0,067 (- 3,23%) BR - 0,069 (- 3,85%) BR - 0,005 (- 0,44%)<br />
m VWD - 0,6 m VWD - 1,0 m VWD + 1,1<br />
oder mit perkutaner Angioplastie) und ist damit <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu 2005 deutlich aufgewertet worden. 2005 wurde<br />
eine zusätzliche PTA in diesen Konstellationen nicht berücksichtigt,<br />
was zu einer Eingruppierung in die <strong>DRG</strong> F57<br />
(Perkutane Koronarintervention mit komplexer Intervention)<br />
und damit zu einer Unterfinanzierung führte. Der Vorschlag,<br />
analog auch Fälle mit invasiver kardiologischer Diagnostik<br />
und gleichzeitiger PTA aufzuwerten, wurde nicht<br />
umgesetzt. Vermutlich ist dies eine seltenere Fallkonstellation,<br />
die sich innerhalb der bereits sehr differenzierten<br />
<strong>DRG</strong>s in diesem Bereich in den Analysen des InEK nicht<br />
auffällig zeigte.<br />
■ Ablationen<br />
Der Bereich der interventionellen Ablationen ist be<strong>im</strong> <strong>System</strong>wechsel<br />
2005/<strong>2006</strong> <strong>im</strong> Wesentlichen unverändert geblieben.<br />
Die Bewertungsrelationen der <strong>DRG</strong>s F27Z bzw.<br />
F50Z (Ablative Maßnahmen bei Tachyarrhythmie mit komplexer<br />
Ablation bzw. mit komplexem Mappingverfahren)<br />
sind um etwa 5 Prozent bzw. 7 Prozent zurückgegangen.<br />
Dagegen ist die Bewertung der F26Z, der ein Großteil der<br />
Ablationen zugeordnet wird, um etwa 5 Prozent gestiegen.<br />
Mit den komplexen Verfahren ging also auf der Basis der<br />
Daten aus dem Jahr 2004 ein deutlich geringerer zusätzlicher<br />
Ressourcenverbrauch einher<br />
als noch in 2003.<br />
■ Endokarditis<br />
Endokarditis-Fälle waren bereits<br />
be<strong>im</strong> <strong>System</strong>wechsel 2004/2005<br />
auffällig geworden, da die zusätzliche<br />
Durchführung eines <strong>Herz</strong>katheters<br />
hier in die Eingruppierung<br />
in andere <strong>DRG</strong>s und damit zu<br />
deutlichen Mindererlösen führte.<br />
Dies wurde durch die Berücksichtigung<br />
der Endokarditis als gruppierungsrelevante<br />
Diagnose <strong>im</strong><br />
Bereich interventioneller Diagnostik<br />
korrigiert. Für das <strong>System</strong> <strong>2006</strong><br />
wurden nun auch die Endokarditisfälle<br />
ohne interventionelle Diagnostik<br />
erneut differenziert, weil sie mit<br />
erheblichen Kosten einhergehen.<br />
Die <strong>DRG</strong> F61Z (BR 2,345) des Vorjahres<br />
wurde hinsichtlich des Kriteriums<br />
„Komplizierende Diagnose“<br />
in die <strong>DRG</strong>s F61A (BR 4,720)<br />
und F61B (BR 2,240) gesplittet. Als<br />
komplizierende Diagnose gilt hier