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August 2008 - Metzerlen-Mariastein

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Mit der Annahme der Wahl hat Abt Peter alle Pflichten und Rechte übernommen.<br />

Am Samstag, 5. Juli <strong>2008</strong> erteilte ihm der Bischof von Basel, Kurt Koch, im Rahmen eines<br />

feierlichen Gottesdienstes die liturgische Weihe.<br />

Über 400 Gläubige, darunter seine Mitbrüder, seine Familie, mehrere Regierungsmitglieder<br />

des Kantons Solothurn und Gardisten der Schweizer Garde erwiesen dem neuen Abt an<br />

diesem Tag die Ehre.<br />

Mit Abt Peter haben die Benediktiner von <strong>Mariastein</strong> sowohl einen gebildeten und<br />

weltoffenen wie auch frommen Mönch zum Vorsteher des Klosters gewählt.<br />

Interview mit Abt Peter<br />

Es hat mich riesig gefreut, dass Sie auf meine Anfrage für ein Dorfblatt-Interview sofort<br />

zusagten. Ich danke ich Ihnen, dass Sie sich nach dem Abendgebet die Zeit genommen<br />

haben, mich zu empfangen. Ich möchte gleich zu Beginn meine Verunsicherung äussern, da<br />

ich nicht weiss, wie Sie nun in korrekter Weise angesprochen werden.<br />

Abt Peter: Früher wurde ein Abt mit "Gnädiger Herr" angesprochen. Heute heisst es einfach<br />

Herr Abt oder in meinem Fall Abt Peter.<br />

In den vergangenen Wochen konnten wir ja durch die Presse viel über Ihre Herkunft, Ihr<br />

Denken und Ihr Handeln lesen. Dennoch sind noch viele Fragen offen und mit ein paar<br />

wenigen möchte ich Sie konfrontieren.<br />

Mögen Sie sich noch an Ihre Entscheidungsfindung, Mönch zu werden, erinnern?<br />

Abt Peter: Das weiss ich gar nicht mehr so genau und es scheint mir heute auch nicht mehr<br />

wichtig. Wenn ich an meine jungen Jahre zurückdenke sind mir der Prager Frühling 1968<br />

und die im gleichen Jahr von Papst Paul VI. erlassene Enzyklika in bleibender Erinnerung.<br />

Beide Ereignisse waren mindestens so wichtig und nachhaltig wie mein Entscheid, Mönch zu<br />

werden. - Die Enzyklika "Humanae Vitae" von 1968 brachte die katholische Kirche in eine<br />

Autoritätskrise, von welcher sie sich bis heute nicht recht erholt hat.<br />

(Kurze Anmerkung: In der Enzyklika wurde festgehalten, dass jede künstliche Handlung zur<br />

Empfängnisverhütung verwerflich sei und von der katholischen Kirche untersagt wird. Papst Paul IV<br />

platzte 1968 mit seiner Enzyklika mitten in die sexuelle Revolution.)<br />

Wurden Sie denn von den 68ern geprägt?<br />

Abt Peter: Ich war nie ein Rebell und die damalige Pop-Musik war für mich auch nicht von<br />

Interesse. Schon in meinen jungen Jahren war ich mit der Natur verbunden und ein<br />

engagierter Pfadfinder. Gute und sehr schöne Erlebnisse erhielt ich auch durch das Singen.<br />

Obwohl es in unserer Familie - ich bin das 5. von 7 Kindern - immer hiess, wir seien eine<br />

unmusikalische Familie, war es mir gegönnt im Domchor und später im Unichor mitzusingen.<br />

Die damaligen Konzerterlebnisse waren für mich das Grösste und ich mag mich noch gut<br />

daran erinnern, welch freudiges und bleibendes Erlebnis es für mich war, als ich im Chor<br />

eine Kantate von Arthur Honegger mitsingen konnte.<br />

Hier im Kloster wird viel gesungen und wir haben auch individuellen Gesangsunterricht. Eine<br />

Sängerin erteilt uns etwa zweimal im Monat Unterricht in Stimmtechnik und Stimmbildung.<br />

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