ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria
ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria
ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seit 2007 steht die Leichtverpackungssammlung auch als<br />
Sammelsystem für Packstoffe auf biologischer Basis zur<br />
Verfügung. Eine alternative Erfassung solcher Verpackungen<br />
über die Biotonne ist aufgrund der Verwechslungsgefahr<br />
mit Kunststoffverpackungen und damit vorprogrammierten<br />
Fehlwürfen und Qualitätsproblemen derzeit nicht<br />
sinnvoll – verantwortliche Vertreter von Landesregierungen,<br />
Abfallwirtschaftsexperten und Betreiber von Kompostierungsanlagen<br />
haben starke Bedenken gegenüber<br />
einer möglichen Miterfassung über die Biotonne geäußert.<br />
Die Sammlung von Packstoffen auf biologischer Basis<br />
erfolgt daher je nach Sammelregion über die Gelbe Tonne,<br />
den Gelben Sack oder gemeinsam mit der kommunalen<br />
Restmüllerfassung. Die erfassten biogenen Verpackungen<br />
werden dabei überwiegend einer CO 2 -neutralen thermischen<br />
bzw. energetischen Verwertung zugeführt.<br />
Etwa 20 % der erfassten Leichtverpackungen stammen<br />
aus der Gewerbe- und Industrieentsorgung. <strong>2011</strong> waren es<br />
40.726 t.<br />
VERWERTUNG<br />
Die <strong>ARA</strong> AG organisiert und garantiert die verordnungskonforme<br />
Verwertung der gesammelten Leichtverpackungen.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 182.363 t Leichtverpackungen<br />
verwertet (2010: 178.342 t).<br />
STOffLicHE VERWERTUNG<br />
70.012 t Kunststoffverpackungen wurden sortenrein, das<br />
heißt getrennt nach Kunststoffarten, zur stofflichen Verwertung<br />
übergeben (2010: 71.304 t).<br />
Die Verpackungen werden zerkleinert, gewaschen, getrocknet,<br />
geschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Dieses<br />
Granulat wird von Kunststoffverarbeitungsbetrieben als<br />
Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt. Da<br />
verschiedene Kunststoffe bei unterschiedlichen Temperaturen<br />
schmelzen und sich in geschmolzenem Zustand auch<br />
nicht mischen, ist eine genaue Sortierung der Verpackun-<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
gen unbedingt notwendig und eine wichtige Voraussetzung<br />
für qualitativ hochwertiges Granulat.<br />
PET eignet sich als leichtes und bruchsicheres Verpackungsmaterial<br />
für Getränkeflaschen, im Non-Food- Bereich<br />
auch als Schachtel, Blister oder Sichtfenster. Ein<br />
bedeutender Einsatzbereich der zu Flakes verarbeiteten<br />
PET-Flaschen ist der Faserbereich. Durch den Einsatz neuer<br />
technischer Verfahren ist es trotz der hohen hygienischen<br />
Anforderungen an Lebensmittelverpackungen bereits<br />
möglich, aus PET-Recyclat Produkte für den Lebensmittelbereich<br />
herzustellen, die sich nicht von Verpackungen<br />
aus Neuware unterscheiden. So wird heute bereits ein<br />
beträchtlicher Teil der von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten PET-<br />
Flaschen bei der Produktion neuer PET-Getränkeflaschen<br />
im so genannten Bottle-to-Bottle-<strong>Recycling</strong> eingesetzt.<br />
Stoffliche Verwertung ist unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch für unsortierte und gemischte Verpackungen<br />
(MKF) möglich. Dabei werden zerkleinerte und zu groben<br />
Körnern agglomerierte Verpackungen ohne die Zwischenstufe<br />
einer Granulaterzeugung direkt zu neuen Produkten<br />
verarbeitet. Auf diese Weise lassen sich allerdings nur<br />
einfach geformte und massive Produkte wie z. B. Platten,<br />
Rinnen oder Dacheindeckungen herstellen. Insgesamt<br />
wurden im Jahr <strong>2011</strong> 4.701 t an gemischten Leichtverpackungen<br />
von der <strong>ARA</strong> AG einer stofflichen Verwertung zugeführt<br />
(2010: 4.009 t). Über die Papiersammlung wurden<br />
zusätzlich 1.236 t an Materialverbunden mitgesammelt<br />
und stofflich verwertet (2010: 1.281 t).<br />
THERMiScH-ENERGETiScHE VERWERTUNG<br />
<strong>2011</strong> wurden 68.454 t an gemischten Leichtverpackungen<br />
einer thermischen Verwertung zugeführt (2010: 68.948 t).<br />
Kunststoffe als Erdölprodukte sind wertvolle Energieträger.<br />
Vermengte und verunreinigte Kunststoffverpackungen<br />
und Materialverbunde werden zerkleinert, aufbereitet und<br />
zur Energieerzeugung in industriellen Anlagen genutzt. Sie<br />
ersetzen so fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas): Der<br />
Heizwert von einem Kilogramm Kunststoff entspricht in<br />
43