Lernen ist Zukunft - Stadt Gelsenkirchen
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Kurzgefasst<br />
Bildungshintergrund der Elternschaft der Schulanfängerinnen<br />
und Schulanfänger<br />
Durchschnittlich wächst der Großteil an künftigen Schulanfängerinnen<br />
und -anfängern gleichermaßen in Haushalten<br />
mit niedrigem wie mit mittlerem Bildungshintergrund auf. Die<br />
Elternschaft der Schulanfängerinnen und -anfänger besitzt<br />
hauptsächlich einen Haupt- bzw. Realschulabschluss. Schulabschlüsse,<br />
die ein Studium an einer (Fach-) Hochschule ermöglichen<br />
sind deutlich weniger vorhanden. Zudem verfügen<br />
Mütter seltener als Väter über einen Berufsabschluss.<br />
(Junge) Erwachsene können Schul- bzw. Berufsausbildungsabschlüsse<br />
bei folgenden Institutionen nachholen: An der VHS,<br />
den Weiterbildungskollegs und verschiedenen Berufskollegs<br />
besteht die Möglichkeit, nach Vollendung der Schulzeitpfl icht,<br />
allgemeinbildende Schulabschlüsse zu erwerben. Frauen sollten<br />
weiterhin verstärkt hinsichtlich der Berufsausbildung<br />
gefördert werden. Teilzeit- oder Abendangebote für Mütter/<br />
Alleinerziehende erscheinen besonders wichtig. An den Berufs-<br />
und Weiterbildungskollegs besteht auch die Möglichkeit,<br />
Berufsausbildungsabschlüsse zu erwerben. Jugendliche haben<br />
zudem weitere Möglichkeiten (vgl. Kapitel 5).<br />
Sprachkompetenz der Kinder<br />
Der DELFIN 4-Test hat für Vierjährige ergeben, dass mehr Jungen<br />
als Mädchen und sowohl Kinder mit als auch ohne Migrationshintergrund<br />
zusätzliche Sprachförderung benötigen.<br />
Darüber hinaus können Deutschkenntnisse, die im Rahmen der<br />
Schuleingangsuntersuchung überprüft werden, umso häufi ger<br />
mit gut bis sehr gut benotet werden, je höher der Bildungshintergrund<br />
<strong>ist</strong>.<br />
Zahlreiche Sprachförderangebote sind vorhanden: Im Bereich<br />
Familienbildung, -förderung und in den Kindertageseinrichtungen<br />
sind altersdifferenzierte und individuelle Angebote bereits<br />
etabliert und werden regelmäßig hinterfragt. Die Eltern-<br />
Kind-Angebote weisen ein sozialraumorientiertes Angebot<br />
auf. Auch organisatorisch <strong>ist</strong> seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
reagiert worden:<br />
Die Schaffung einer Koordinationsstelle für Sprachförderung<br />
bei GeKita im Jahr 2008 und die Einstellung von interkulturellem<br />
Personal in den Kindertageseinrichtungen tragen dem<br />
KAPITEL 2<br />
Bedarf an Sprachförderung einerseits und der Erreichbarkeit<br />
der multinationalen Elternschaft andererseits Rechnung.<br />
In allen Kindertageseinrichtungen (sowohl städtischen wie<br />
nichtstädtischen) wird nach einem einheitlichen Sprachförderkonzept<br />
gearbeitet. Die regelmäßige Überprüfung der<br />
Sprachförderprogramme kann aufzeigen, welche Angebote für<br />
welche Zielgruppe besonders geeignet sind. Das gilt auch für<br />
die Evaluation der Eltern-Kind-Angebote.<br />
Derzeit werden Kinder hinsichtlich ihrer Sprachkenntnisse<br />
oder ihrer Sprachkompetenz bis zur ersten Klasse auf ganz unterschiedliche<br />
Art und Weise getestet:<br />
1. Von Fachkräften in der Kindertageseinrichtung<br />
2. Mit dem einstündigen Sprachkompetenztest Delfi n 4 für<br />
alle Vierjährigen<br />
3. Im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung, also vor der<br />
Einschulung, eine Abfrage der Sprachkenntnisse und<br />
4. Zu Beginn der Grundschulzeit (in diesem Bericht nicht weiter<br />
aufgeführt) werden für ein und dasselbe Kind qualitativ<br />
unterschiedliche Ergebnisse vorliegen.<br />
Auf die Stärkung der kooperativen Eltern-Kind-Angebote sollte<br />
noch mehr Wert gelegt werden, denn die Aktivierung von Eigenpotential<br />
durch Etablierung von Kooperationen mit Eltern<br />
und Kindern zeigen in aller Regel den größten Erfolg in punkto<br />
Nachhaltigkeit. Der Ausbau hinsichtlich der Beschäftigung von<br />
interkulturellem Personal <strong>ist</strong> weiterhin nötig: Die Erreichbarkeit<br />
der Elternschaft und das Wissen um passgenaue Angebote<br />
werden gesteigert.<br />
Aspekte der Kindergesundheit<br />
Kindergesundheit fängt bereits von der Geburt an: Im Jahr 2010<br />
konnte die Säuglingssterblichkeit in <strong>Gelsenkirchen</strong> erfolgreich<br />
gesenkt werden. Gesundheitliche Präventionsangebote im<br />
Rahmen der so genannten U-Untersuchungen werden von etwa<br />
zwei Dritteln der Elternschaft (der künftigen Schulanfängerinnen<br />
und –anfänger) wahrgenommen, jedoch im unterschiedlichen<br />
Ausmaß von Eltern ohne und mit Migrationshintergrund.<br />
Künftige Erstklässler weisen Befunde in den Bereichen der Visuomotorik,<br />
Grobmotorik und Übergewicht/Adipositas auf, wo<br />
Eltern Handlungsbedarf nur im geringen Maße vor der Untersuchung<br />
erkannt haben und tätig geworden sind.<br />
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