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Hannes_07 - jsr-hersbruck.de

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Ein Glas mehr o<strong>de</strong>r weniger...<br />

Jemma ging durch die leeren Korridore ihrer Schule. Sie blieb vor einer kleinen Tür stehen, die in eine<br />

Abstellkammer führte. Auf einem kleinen Schild war nur noch schwach „Theatergruppe“ zu lesen. Sie<br />

klopfte kurz und betrat <strong>de</strong>n Raum. Ein lautes „Hallo“ kam ihr entgegen. Heute war Besprechung, die<br />

gesamte Theatergruppe saß in <strong>de</strong>m –jetzt total überfüllten- Raum. Jemma setzte sich auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n.<br />

Tobias Klein stand auf und lächelte Jemma kurz zu, bevor er anfing, ein neues Stück zu präsentieren.<br />

Jemmas Knie wur<strong>de</strong>n weich. Tobi war ihr Schwarm, sie war seit <strong>de</strong>r 6. über und über in ihn verknallt und<br />

eigentlich war er <strong>de</strong>r Grund gewesen, dass sie zur Theatergruppe gekommen war. Tobias war nämlich<br />

Leiter <strong>de</strong>r Theatergruppe und übernahm, natürlich von seinen Kollegen gewählt, meist die männlichen<br />

Hauptrollen in ihren Stücken. Er hatte blon<strong>de</strong>s gelocktes Haar und tiefblaue Augen, die Jemma öfters<br />

anstrahlten. Immer dann wur<strong>de</strong>n ihre Knie weich und sie versank in ihren Gedanken um ihn. Doch heute<br />

durfte das nicht passieren, <strong>de</strong>nn sie hatte sich vorgenommen, eine <strong>de</strong>r wichtigsten Rollen zu übernehmen.<br />

„In <strong>de</strong>m neuen Stück geht es um Liebe –ein angesagtes Thema-. Ein Mädchen ist über und über in einen<br />

Jungen verknallt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Held ihrer Schule ist und äußerst sexy aussieht. Es dürfte wohl klar sein, wer<br />

diese Rolle übernimmt?“, erklärte Tobi und grinste in die Run<strong>de</strong>. War es Einbildung gewesen o<strong>de</strong>r hatten<br />

seine Augen zu Jemma rübergeblitzt, als er von <strong>de</strong>m Mädchen sprach? „Ich habe Kopien von <strong>de</strong>m<br />

Drehbuch, ich <strong>de</strong>nke, ihr solltet es lesen, bevor wir mit <strong>de</strong>r Planung anfangen“, meinte Tobias und nahm<br />

einen Papierstapel aus seinem Rucksack. „Das Stück dauert normaler Weise 40 Minuten, wir sollten es<br />

am Kreativtag im Mai aufführen...“<br />

Nach einer dreiviertel Stun<strong>de</strong> war alles geklärt und alle packten schnell ihre Sachen zusammen. Jemma<br />

wollte gera<strong>de</strong> verschwin<strong>de</strong>n, als Tobi auf sie zukam. „Na Jemma, was hältst du von <strong>de</strong>m Stück?“, fragte<br />

er und blickte ihr wie<strong>de</strong>r in die Augen. Da war es wie<strong>de</strong>r, ihre Knie wur<strong>de</strong>n weich „Ganz gut“, meinte<br />

Jemma und schaute verlegen zu Bo<strong>de</strong>n. „Ich wollte dich fragen, ob Du am Freitagabend was vorhast?“<br />

Jemma schaute auf und starrte ihn an. Der süßeste Typ <strong>de</strong>r Schule bat sie um ein Date? „Nein“ , sagte sie<br />

mit zittriger Stimme und ärgerte sich gleichzeitig darüber. „Ich veranstalte nämlich eine Party und die<br />

ganze Theatergruppe ist eingela<strong>de</strong>n. Es geht um 8 Uhr los. Kommst du?“ Jemma konnte es immer noch<br />

nicht fassen. „OK“, brachte sie gera<strong>de</strong> noch heraus. „Tschüs.“ Jemma drehte sich um und lief, so schnell<br />

sie konnte aus <strong>de</strong>r Schule. Keiner sollte jetzt ihren Freu<strong>de</strong>nausbruch sehen, beson<strong>de</strong>rs nicht Tobi.<br />

„Du solltest da nicht hingehen“, meinte Larissa, Jemmas beste Freundin, als diese ihr von <strong>de</strong>r<br />

überraschen<strong>de</strong>n Einladung am Telefon erzählte. „Was ?!“ Jemma war entsetzt. „Wieso sollte ich so eine<br />

tolle Möglichkeit verpassen? Ich könnte mich endlich mal ein bisschen mit Tobi anfreun<strong>de</strong>n.“ „Nun,<br />

eigentlich wollte ich dir das erst später erzählen -es ist nur ein Gerücht- aber die meisten dieser Partys, die<br />

Tobi veranstaltet, sollen richtige Säuferpartys sein.“ Jemma hörte ihre Freundin seufzen. „Das sind doch<br />

nur Gerüchte, ich traue Tobi das nicht zu, ich wer<strong>de</strong> hingehen“, sagte Jemma mit fester Stimme, sie legte<br />

auf. „Warum muss sie mir das jetzt vermiesen?“, dachte Jemma säuerlich und ging ins Bad. Als sie die<br />

Tür öffnete, hörte sie einen lauten Aufschrei. „Ich bin in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne!“, schrie ihre Schwester und<br />

Jemma wäre fast schon wie<strong>de</strong>r verschwun<strong>de</strong>n gewesen, als ihr plötzlich etwas einfiel. „Tobias Klein ist<br />

doch in <strong>de</strong>iner Klasse, o<strong>de</strong>r? Stimmt es, dass auf seinen Partys immer so viel gesoffen wird?“ ,fragte sie<br />

„Ich weiß nur, dass es angeblich ziemlich viel Schnaps auf seinen Partys gibt und jetzt RAUS!!!“<br />

Als Al Jemma am Samstagabend <strong>de</strong>n Gehsteig entlang schlen<strong>de</strong>rte, war ihr ziemlich mulmig zu Mute. Kurz<br />

bevor sie gegangen war, hatte ihr ihre Mutter noch einmal eingeschärft ja nichts zu trinken und nicht im<br />

Dunkeln nach Hause zu gehen. Jemma hatte sich für die Party extra schick gemacht. Sie hatte ihre<br />

dunkelbraunen lockigen Harre elegant nach hinten gekämmt, ihren neuen Minirock und ein dünnes Top<br />

angezogen und von ihrer Schwester hatte sie das teure Parfüm genommen. Es war ein schöner warmer<br />

Septembertag. Als sie vor <strong>de</strong>r Haustür stand, dachte sie noch mal daran, ob Larissa vielleicht Recht<br />

gehabt hatte, doch sie verwarf <strong>de</strong>n Gedanken, als die Tür aufgerissen wur<strong>de</strong> und einige Mädchen, die sie<br />

nur vom Sehen her kannte, lauthals begrüßten. Sie zogen sie in die Wohnung, die voller kreischen<strong>de</strong>r,<br />

lachen<strong>de</strong>r Teenager war. Ein Mädchen hakte sich bei ihr unter. Jemma kannte das Mädchen nicht und es<br />

kam ihr fast so vor, als wür<strong>de</strong> es hier tatsächlich nach Schnaps riechen. „Das bil<strong>de</strong> ich mir nur ein“, sagte<br />

sie sich. „Du bist Jemma, nicht war?“, fragte ein Mädchen neben ihr und grinste schief. Das Mädchen sah<br />

ziemlich gut aus und ihre Klamotten passten perfekt zu ihrer Hautfarbe und ihren Haaren. „Ja, und wer<br />

bist du?“ „Ich bin Caro und die Schwester von Tobi. Er hat dich schon oft erwähnt.“ Jemma wur<strong>de</strong> ganz<br />

kribbelig, er hatte von ihr erzählt? „Du sollst eine sehr gute Schauspielerin sein“, fügte Caro hinzu und<br />

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