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Die Johannes-Scharrer-Realschule und das Problem Mobbing
Was ist Mobbing? Gibt es so was an meiner Schule? Wer sind die Opfer/ Täter? Was wird
dagegen getan? Diese Fragen stellen den Kern des Themas Mobbing dar mit dem sich die
Schülerzeitung dieses Jahr eindringlich beschäftigt hat.
Das ist Mobbing!
Unter Mobbing in der Schule versteht man herabsetzende und ausgrenzende Handlungen, die
systematisch und dauerhaft gegen einzelne Schüler im Klassenverband gerichtet sind. Die Opfer werden
hierbei typischerweise drangsaliert, beschimpft oder isoliert. Da sie sich unter starken psychischen Druck
und Stress gesetzt fühlen, sind dauerhafte seelische (und manchmal auch körperliche) Schäden möglich.
Abzugrenzen ist der Begriff Mobbing allerdings von der Schulkriminalität und der Schulgewalt. Auch
spricht man nicht davon, wenn es sich um einzelne Sticheleien oder Prügeleien handelt sondern mehr um
gezielte beziehungsweise dauerhafte Aktionen.
Auch kann es zu Mobbing unter Lehrern kommen was aber an kleineren Schulen wie der unsrigen eher
ungewöhnlich und in unserem Fall, nach dem Wissen der Redaktion, nicht zutreffend ist. Ebenfalls fließt
dieses Thema mehr in den Bereich Mobbing am Arbeitsplatz.
Die JSR und Mobbing
„Das ist doch kein Mobbing?“, „Solche Kleinigkeiten fallen schon unter Mobbing?“, „Ich wusste nicht
das dass schon Mobbing ist!“, auf solche und ähnliche Aussagen stößt man in den Klassen unserer
Schule, wenn man sich mit diesem Begriff auseinandersetzt. Aus dem vorangegangenen Absatz sollte nun
allen klar sein, dass die wiederholte, systematische Erniedrigung und Ausgrenzung, wie sie fast überall
vorkommen, unter Mobbing einzuordnen sind. Das von den meisten nur ungern benutzte Wort trifft auf
viele Handlungen zu. Das Ärgern wegen guten Noten, Prügelein bei der wiederholt mehrere Starke auf
einen Schwachen treffen, Hänseleien für andere Kleidung, anderes Aussehen oder Verhalten, die bis hin
zu rassistischen Äußerungen über Hautfarben und Herkunft münden können. Solche Merkmale sind uns
allen bekannt und geläufig, sodass auch unsere Schule ihre Augen nicht vor dem Problem Mobbing
verschließen kann.
Die Täter und ihre Opfer
Wie fälschlicherweise vermutet handelt es sich bei den Tätern nicht um Personen, denen es an
Aufmerksamkeit fehlt, sondern um beliebte Schüler, die wegen ihrer vermeintlichen „Stärke“ bewundert
und angesehen werden. Dies sind meistens die Anführer ihrer Clique oder einfach Mitglieder selbiger.
Zum Opfer von Mobbing-Attacken werden diejenigen, die solchen Gruppen nicht angehören oder sich als
Außenseiter von der Masse unterscheiden. Wer einmal in dieser Rolle gefangen ist, dem gelingt es nur
schwer, sich aus dieser wieder zu befreien. Nach gewisser Zeit erwartet es die Klassengemeinschaft, dass
bei jeder sich ergebenden Gelegenheit auf Benachteiligten herumgehackt wird. Ohne nachzudenken oder
sich seines Handelns bewusst zu werden, lassen die Täter verbale Attacken oder auch körperliche Gewalt
kontinuierlich auf ihre Opfer einprasseln, nur weil diese beispielsweise dick, klein, klug oder einfach nur
anders sind.
Was wir tun und tun sollten
Wie an allen Schulen wird auch an unserer JSR gegen Mobbing vorgegangen. Informative Vorträge, die
Wahl von Klassensprechern, Vertrauenslehrern und Schülersprechern sollen dem Übel entgegenwirken.
Doch wer hört sich solche Vorträge an? Wer lernt daraus? Wen interessiert was der Klassensprecher sagt?
Wer wählt ihn bedacht? Ist jeder Klassensprecher auch ein Vorbild oder gar selbst Täter? Welches Opfer
traut sich schon zum Vertrauenslehrer oder Klassenleiter zu gehen? – Nur wenige. Die Leidensträger
fressen den psychischen Druck und das ihnen auferlegte Image in sich hinein und lernen sich mit ihrer
Rolle abzufinden, was ihr Selbstwertgefühl dauerhaft schädigt und ihnen auch im späteren Leben die
Kontaktaufnahme und Beziehungen zu anderen Personen erschwert.