Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische ...
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1.3.3 Auswirkungen und Handlungserfordernisse<br />
Die Planungsregion <strong>Mecklenburgische</strong> Seenplatte ist in besonderem Maße vom<br />
Bevölkerungsrückgang und der Überalterung betroffen. Der demografische<br />
Wandel hat quantitative und qualitative Auswirkungen auf verschiedene öffentliche<br />
und privatwirtschaftliche Bereiche, wie z.B.<br />
- Soziale Infrastruktur (u.a. Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, Einrichtungen<br />
der medizinischen Versorgung, Angebote im Bereich Kultur<br />
und Sport)<br />
- Technische Infrastruktur (u.a. Öffentlicher Personennahverkehr, Angebote<br />
kommunaler Gemeinschaftsdienste, wie z.B. Wasserver- und -<br />
entsorgung, Abfallbeseitigung)<br />
- Siedlungswesen (u.a. Wohnungsleerstand, Zersiedlung)<br />
- Dienstleistung/Handel (u.a. Kaufkraftrückgang, Konsumumschichtung)<br />
- Regionale Wirtschaft (u.a. Fachkräftebedarf, Unternehmensnachfolge).<br />
Eine der zentralen Herausforderungen für die künftige Entwicklung der Planungsregion<br />
<strong>Mecklenburgische</strong> Seenplatte besteht in der Sicherung der<br />
Tragfähigkeit sozialer und technischer Infrastruktureinrichtungen.<br />
Mit den „Leitbildern und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in<br />
Deutschland“ 13 formuliert die Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) den<br />
Auftrag an die Regionalplanung, sich frühzeitig auf den demografischen<br />
Wandel einzustellen und die vorhandene Infrastruktur langfristig dem Bevölkerungsrückgang<br />
und der sich ändernden Nachfragesituation, möglichst sozial-<br />
und wirtschaftsverträglich, anzupassen. Dabei unterstützt das durch die MKRO<br />
konkretisierte Leitbild „Daseinsvorsorge sichern“ die „Neuausrichtung von<br />
Strategien, Standards und Instrumenten der Raumordnung, um auch künftig in<br />
allen Teilräumen Deutschlands gleichwertige Lebensverhältnisse bei der<br />
Versorgung mit Dienstleistungen und Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
zu gewährleisten. Dazu gehören vor allem die Zugänglichkeit und<br />
öffentliche Erreichbarkeit von Einrichtungen und Angeboten der Grundversorgung<br />
für alle Bevölkerungsgruppen.“ 14<br />
Zur Bewältigung von regionalen Anpassungsprozessen bei der Infrastrukturversorgung<br />
stellt das System der Zentralen Orte das Grundgerüst dar, welches<br />
jedoch entsprechend der geänderten Rahmenbedingungen überprüft und ggf.<br />
modifiziert bzw. gestrafft werden muss.<br />
Ferner beinhaltet das Leitbild „Daseinsvorsorge sichern“ die Forderung zur<br />
Berücksichtigung der sich wandelnden Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft<br />
sowie zur Schaffung von familien- und kinderfreundlichen Rahmenbedingungen<br />
als eine der zentralen raumentwicklungspolitischen Aufgaben.<br />
Die Planungsregion ist aufgefordert, den Anpassungsprozess an den demografischen<br />
Wandel aktiv zu gestalten 15 . So hat die <strong>Mecklenburgische</strong> Seenplatte<br />
bereits frühzeitig, nicht zuletzt aufgrund der vergleichsweise hohen Problembetroffenheit,<br />
auf die Implementierung des Leitbildes „Daseinsvorsorge sichern“<br />
hingewirkt. Mit dem Ziel der Sicherstellung einer angemessenen Versorgung in<br />
den Bereichen Gesundheit, Bildung, ÖPNV, Kinderbetreuung und Altenpflege<br />
13 Als Richtschnur für das gemeinsame Handeln der Raumordnung von Bund und Ländern von<br />
der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) am 30.06.2006 verabschiedet<br />
14 Zitat: „Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland“, 2006<br />
15 Siehe Strategiepapier des Regionalen Planungsverbandes <strong>Mecklenburgische</strong> Seenplatte im<br />
Umgang mit der Bevölkerungsvorausberechnung bis 2020 in Vorbereitung der Neuaufstellung<br />
des Regionalen <strong>Raumentwicklungsprogramm</strong>s „Bevölkerungsrückgang in der <strong>Mecklenburgische</strong>n<br />
Seenplatte: Aktiv Gestalten statt Passiv Erleiden“; bestätigt auf der 94. Vorstandssitzung am<br />
22.04.2005<br />
20<br />
Auswirkungen des<br />
demografischen<br />
Wandels<br />
Sicherung der Tragfähigkeit<br />
von Infrastruktureinrichtungen<br />
Anpassung der<br />
Infrastruktur an den<br />
demografischen<br />
Wandel<br />
Gewährleistung der<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
Aktive Gestaltung des<br />
Anpassungsprozesses