Pfingsthochwasser in Windach - Der Windacher
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genauen Bekämpfungszeitpunkt für e<strong>in</strong>e<br />
wirkungsvolle Behandlung zu ermitteln.<br />
Birnengitterrost<br />
<strong>Der</strong> Erreger des Birnengitterrostes<br />
gehört zur Gruppe der wirtswechselnden<br />
Rostpilze. Er benötigt für se<strong>in</strong>en<br />
vollständigen Entwicklungszyklus,<br />
neben der Birne im Sommer bestimmte<br />
Wacholder-Arten und -Sorten im W<strong>in</strong>ter<br />
als Wirtspflanzen. <strong>Der</strong> Wacholder<br />
(<strong>in</strong>sbesondere Juniperus sab<strong>in</strong>a, J. media<br />
und J. ch<strong>in</strong>ensis) wird als Hauptwirt<br />
befallen, während der Birnbaum als<br />
Nebenwirt dient.<br />
Schadbild<br />
Birne: Auf der Blattoberseite entstehen<br />
nach der Infektion ab Mitte Mai kle<strong>in</strong>e<br />
gelborangefarbene Tupfen (l. Diese<br />
entwickeln sich im Sommer zu<br />
leuchtend orangefarbenen bis roten, 5 -<br />
10 mm großen Flecken. Ab Juli bilden<br />
sich auf der Blattunterseite gelbbraune<br />
e<strong>in</strong>e ständige Infektionsquelle. Dagegen<br />
kann sich der Schaderreger auf dem<br />
Birnbaum nur während e<strong>in</strong>er<br />
Wachstumsperiode halten, weil der Pilz<br />
auf den Zweigen oder den abgefallenen<br />
Blättern nicht weiterleben kann.<br />
Vorbeugende Maßnahmen<br />
Da zur vollständigen Entwicklung des<br />
Pilzes beide Wirtspflanzen notwendig<br />
s<strong>in</strong>d, ist die Entfernung e<strong>in</strong>er der beiden<br />
W i r t e d i e w i r k s a m s t e<br />
Vorbeugungsmaßnahme. Es muß jedoch<br />
beachtet werden, daß die Sporen durch<br />
den W<strong>in</strong>d, aber auch durch Insekten,<br />
über größere Distanzen transportiert<br />
werden können. Die Befallsstärke ist um<br />
so größer, je näher die Birnbäume bei<br />
erkrankten Wacholderpflanzen stehen.<br />
Erfahrungsgemäß kommt es bis zu e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Der</strong> W<strong>in</strong>dacher Seite 31<br />
höckerartige Wucherungen W. Im<br />
September reißen die Sporenlager auf<br />
und bilden gitterartige Häubchen<br />
( G i t t e r r o s t ) . B e i s t a r k e m<br />
Infektionsdruck werden oft schon nach<br />
der Blüte sämtliche jungen Früchte<br />
abgestoßen. Weisen die Blätter nur<br />
wenige Flecken auf, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />
Ertragsausfälle zu befürchten. Bei e<strong>in</strong>em<br />
wiederholten massiven Befall läßt die<br />
Fruchtbarkeit der Birnbäume nach oder<br />
sie sterben sogar ganz ab.<br />
Wacholder: Nach der Infektion im<br />
Herbst wächst der Pilz <strong>in</strong> die<br />
Wacholdertriebe. Er verursacht<br />
krankhafte Wucherungen, die als<br />
keulenartige Verdickungen erkennbar<br />
werden «». Im Frühjahr s<strong>in</strong>d dann<br />
gallertartige, orangefarbene Sporenlager<br />
zu sehen (D. Die Triebe oberhalb der<br />
Infektionsstelle sterben häufig ab.<br />
Biologie<br />
<strong>Der</strong> Pilz überw<strong>in</strong>tert <strong>in</strong> den<br />
Entfernung von 500 m noch zu starken<br />
Infektionen. Bei der Birne ist, durch<br />
e<strong>in</strong>en lockeren Kronenaufbau bereits<br />
beim Erziehungsschnitt, für e<strong>in</strong><br />
möglichst rasches Abtrocknen der<br />
Blätter zu sorgen.<br />
Bei der Birne bestehen ke<strong>in</strong>e großen<br />
U n t e r s c h i e d e b e z ü g l i c h d e r<br />
Sortenanfälligkeit. Anders jedoch<br />
verhält es sich beim Wacholder, wo im<br />
Angebotssortiment große Unterschiede<br />
vorhanden s<strong>in</strong>d. So führte <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten die<br />
bevorzugte Anpflanzung von J. Sab<strong>in</strong>a<br />
und ihren Varietäten wegen ihrer<br />
ger<strong>in</strong>gen Anfälligkeit gegen andere<br />
Pilzkrankheiten <strong>in</strong> manchen Bereichen<br />
zu e<strong>in</strong>er massiven Gitterrost-<br />
Verseuchung. Die Sorten von J.<br />
communis (Geme<strong>in</strong>er Wacholder)<br />
Wacholdertrieben. Im Frühjahr wachsen<br />
aus den Verdickungen orangerote<br />
Zäpfchen heraus, an deren Oberfläche<br />
die Sporen keimen (l. Die <strong>in</strong>fizierenden<br />
Sporen werden aktiv abgeschleudert und<br />
vorwiegend durch W<strong>in</strong>d auf die<br />
Birnblätter übertragen (Z. <strong>Der</strong> Rostpilz<br />
dr<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> wenigen Stunden <strong>in</strong> das Blatt<br />
e<strong>in</strong>. Als Folge treten auf den Blättern<br />
orangefarbene Flecken auf (l. Die Stärke<br />
des Befalls hängt wesentlich von den<br />
Niederschlägen und Temperaturen im<br />
Frühjahr ab. <strong>Der</strong> Pilz wächst zur<br />
Blattunterseite durch, wo sich ab Juli,<br />
Sporenlager <strong>in</strong> Form von höckerartigen<br />
Wucherung bilden (l. Durch die<br />
austretenden Sporen S werden wieder<br />
neue Wacholdertriebe befallen. Nach<br />
der Infektion dauert es meist drei Jahre,<br />
bis sich die nicht immer deutlich<br />
e r k e n n b a r e n s p i n d e l a r t i g e n<br />
Verdickungen an den Zweigen bilden 9.<br />
E<strong>in</strong>e mit Birnengitterrost befallene<br />
Wacholderpflanze bleibt zeitlebens<br />
Träger<strong>in</strong> dieser Krankheit und ist damit<br />
werden dagegen nicht befallen. Somit<br />
kann bereits auch durch e<strong>in</strong>e gezielte<br />
P f l a n z e n a u s w a h l d e r<br />
E n t w i c k l u n g s z y k l u s d e s<br />
Birnengitterrostes unterbrochen werden.<br />
Direkte Bekämpfung<br />
Bei e<strong>in</strong>em schwachen Befall am<br />
Birnbaum sollten die erkrankten Blätter<br />
im Frühsommer entfernt werden um<br />
e<strong>in</strong>e spätere Infektion des Wacholders<br />
(1 zu verh<strong>in</strong>dert. <strong>Der</strong> Wacholder kann<br />
bei leichtem Befall gründlich<br />
ausgeschnitten werden. E<strong>in</strong>e chemische<br />
Bekämpfung des Schaderregers am<br />
Birnbaum ist nicht s<strong>in</strong>nvoll. Sie bleibt<br />
beim Wacholder sogar ohne<br />
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