Pfingsthochwasser in Windach - Der Windacher

aus dem Landsberger Tagblatt vom 26. Juni 1999
Windach (bsy).
Stundenwechsel. Die Tür des alten
Bauernhauses springt auf, herein
stürmt eine Rasselbande mit Flöten
bewaffneter achtjähriger Kinder;
einer muß noch schnell über das
M ä u e r c h e n d e s V o r g a r t e n s
balancieren. Sophie, die sich gerade
für den Heimweg fertigmacht, schaut
fassungslos zu -sie hat soeben eine
ganze Stunde mit musikalischen
M i t t e l n g e ü b t , i h r e
Gleichgew ichtsstö rungen und
grobmotorischen Schwierigkeiten
besser in den Griff zu bekommen.
Eltern begrüßen sich freundschaftlich,
jemand hat ein neues Pflänzchen für den
Garten mitgebracht, eine kurze
Fachsimpelei über die Probleme mit
Krankenkasse oder Sozialamt entspinnt
sich; der ganz normale Alltag mit Hort
oder Schule ist Gesprächsthema. So
schaut es oft bei Sabine Wieland in
Windach aus; sie arbeitet auf der Basis
der Orffschen Musiktherapie im Sinne
einer Heil-und Förderpädagogik mit
einer großen Bandbreite von
entwicklungsauffälligen Kindern.
Ihr Anliegen beschreibt sie so: „Vor
kurzem bin ich mit der Praxis von
Utting in dieses idyllisch gelegene,
frisch renovierte Bauernhaus gezogen
und habe im und am Haus ideale
Für alle, die die italienische Küche lieben, oder sie
kennenlernen möchten, auch in dieser Ausgabe
wieder ein kleines Rezept von FRANCO, für Sie.
"Farfalle ai funghi"
(Schmetterlingsnudeln m. Pilzen)
350 g Farfalle
300 g frische Pilze (nach Saison,z.B. Steinpilze oder
Champignons)
0,5 ltr Sahne
4 Knoblauchzehen
etw. gehackte Petersilie
20 g Margarine
Prise Salz
ca. 4 Eßl. ger. Pecorino oder Parmesan
Der Windacher Seite 33
Hilfe für betreuungsintensive Kinder
Die Musiktherapeutin Sabine Wieland möchte ein Netzwerk aufbauen
Bedingungen gefunden, auf die Kinder
mit Wahrnehmungs-und anderen
Entwicklungsschwierigkeiten besonders
angewiesen sind.“ Mit Blick auf den
ruhigen Garten mit Pflanzen, Blumen
und Mäuerchen erläutert Wieland
weiter: „Alles dient hier den Kindern als
Anschauungsmaterial.“ Frau Orff
beschreibt ihre Arbeitsweise als
„multisensorisch“ -das heißt,
M u s i k i n s t r u m e n t e w e r d e n
multifunktional eingesetzt, um alle
Sinneskanäle zu aktivieren. „Ich gehe
n o c h e i n e n S c hr i t t we i t e r ,
Bewegungserfahrung im Außenbereich
hilft ihnen, musikalische Prozesse zu
realisieren. Wir malen die Blumen und
spielen sie phantasievoll mit
Instrumenten und benutzen dabei auch
S e i l e , T ü c h e r , B ä l l e u n d
Reifen -mobilisieren alle vorhandenen
Ressourcen..“
Kompetent aufeinander verweisen
Im Zusammenhang mit ihrer
therapeutischen Tätigkeit möchte sie in
Zukunft aber noch etwas Neues in der
Region ins Leben rufen. „Es gibt bisher
im Landkreis keine heilpädagogisch
arbeitende Gemeinschaftspraxis. Die
ansässigen Therapeuten sind zumeist
Alleinkämpfer.“ Bei der Arbeit bleibe
oft zu wenig Zeit, um sich über einen
gemeinsamen Patienten auszutauschen.
„Ich meine, daß wir uns als Therapeuten
Zubereitung:
Knoblauchzehen in der Margarine anbraten, dann aus
der Pfanne nehmen.
Die in Scheiben geschnittenen Pilze in die Pfanne geben
und andünsten.
Sahne, Petersilie und Prise Salz dazugeben und köcheln
lassen.
Nudeln al dente kochen und in eine Schüssel geben.
Darüber die Pilze geben und mit frischgeriebenen
Parmesan bestreuen.
Bon appetito !
und Ärzte mehr vernetzen müßten, um
kompetent und sinnvoll aufeinander
verweisen zu können. Seit Jahren
schwebt mir eine Art Netzwerk vor,
ein Forum, in dessen Zentrum alle
Anlie gen u nd P r o b leme d er
interessierten Familien stehen.“
Gedacht ist an eine Art Börse mit
Vermittlung und Beratung in bezug
auf therapeutische Angebote
p ä d a g o g i s c h e r u n d
Partnerschaftsfragen, Angebote rund
u m s i n n v o l l e
Freizeitgestaltung -Spielmaterial,
Literatur, Nachbarschaftshilfe im
Sinne von Selbsthilfegruppen, wie
Hausaufgabenbetreuung, Mittagstisch,
Rechtsfragen, Umgang mit Behörden
usw. „Man könnte dafür einen
Trägerverein gründen, in dem
interessierte Eltern und Helfer ein
Pool zum Zweck des Austausches
bilden. Ich stelle bewußt meine Stube,
meinen Garten zur Verfügung..“
Das Ziel sei, daß Eltern mit besonders
betreuungsintensiven Kindern sich
nicht auch noch gesellschaftlich
ausgegrenzt fühlen. Sie sollten einen
Raum haben, in dem ein Austausch
über Sorgen und Nöte, aber auch über
die Freuden mit ihren Kinder möglich
ist. interessierte können sich ab
Anfang Juli unter der Telefonnummer
08193/905005 melden.
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