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Ester Nelly Abuter Ananías - Fachbereich Philosophie und ...

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Reinhard Andress ( Saint Louis University, Modern & Classical Languages, Missouri,<br />

u sa )<br />

Alexander von Humboldts Chimborazo-Aufstieg in eigener <strong>und</strong> literarischer<br />

Darstellung : die Besetzung des “Hiatus” zwischen Geschichte <strong>und</strong> Fiktion<br />

Angesichts der zentralen Rolle, die Humboldt selbst <strong>und</strong> man im Allgemeinen<br />

dem Aufstieg des Chimborazo in seinem Leben zugemessen hat, verw<strong>und</strong>ert es<br />

nicht, dass er zum Gegenstand literarischer Darstellungen geworden ist, so in den<br />

Romanen Draußen wartet das Abenteuer. Alexander von Humboldt <strong>und</strong> sein Fre<strong>und</strong><br />

Aimé auf kühner Fahrt ins Unbekannte ( 1957 ) von Th omas Zott mann, Der Entdecker.<br />

Historischer Roman über Alexander von Humboldt ( 2001 ) von Matt ias Gerwald oder<br />

gerade relativ jüngst in Daniel Kehlmanns Bestseller Die Vermessung der Welt ( 2005 ).<br />

Eine Untersuchung von Humboldts eigener Darstellung des Aufstiegs <strong>und</strong> den<br />

drei entsprechenden Romanabschnitt en ergeben einen aufschlussreichen Einblick<br />

in den literarischen Umgang mit historischen Ereignissen, der von heroischer<br />

Dramatisierung über Aktualisierung bis hin zur ironischen Dekonstruierung<br />

reicht. Als produktiver theoretischer Ansatz erweisen sich Hans Vilmar Gepperts<br />

Ausführungen in Der ‘andere’ historische Roman ( 1976 ). Weniger interessant sei die<br />

übliche “historische Erzählweise”, die sich stark an historische Fakten anlehne <strong>und</strong><br />

das Fiktionale bzw. dessen literarische Formen verschleiere oder nur sehr begrenzt<br />

davon Gebrauch mache. Wesentlich positiver bewertet er es, wenn Autoren “den<br />

Hiatus akzentuieren”, d.h. bewusst mit der Leerstelle oder dem Vakuum zwischen<br />

Geschichte <strong>und</strong> Fiktion umgehen <strong>und</strong> diese mit verschiedenen Darstellungsmitt eln<br />

<strong>und</strong> Erzähltechniken besetzen würden. Sowohl Humboldts eigene als auch die<br />

literarischen Darstellungen sind Annäherungsversuche an den Chimborazo-Stoff , die<br />

diesen verschiedentlich auff ächern. Letztendlich können sie in ihrer Gesamtheit im<br />

Sinne der kanadischen Kritikerin Linda Hutcheon als “historiographic metafi ction”<br />

<strong>und</strong> postmodern verstanden werden.<br />

Email andressp@slu.edu<br />

Section Alexander von Humboldt<br />

Panel 41<br />

Date July 29<br />

Time 15 :00<br />

Location l 115

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