ABSTRACTS 'Extreme Discharges' - CHR-KHR
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lich, die selteneren Sommerereignisse, die besonders hohe Hochwasserscheitelwerte aufweisen, besser zu<br />
berücksichtigen.<br />
Bei einer statistischen Bewertung des Augusthochwassers 2002 anhand der Beobachtungsreihen der Pegel<br />
bis 2001 ergaben sich für das Erzgebirge äußerst hohe Jährlichkeiten. Um dies zu verdeutlichen sind in Tabelle<br />
2 die Häufigkeiten der Jährlichkeiten für 33 Pegel der Mulde zusammengestellt. Diese Jährlichkeiten<br />
beruhen auf der Anwendung der Allgemeinen Extremwertverteilung mit wahrscheinlichkeitsgewichteten<br />
Momenten. Rein rechnerisch ergaben sich an 6 von 33 Pegeln Jährlichkeiten von über 100.000 Jahren, an<br />
weiteren 3 Pegeln von Jährlichkeiten zwischen 10.000 und 100.000. An 5 Pegeln liegt die Jährlichkeit zwischen<br />
5.000 und 10.000 Jahren. Wenn diese Beobachtungsreihen um den Wert des Jahreshöchstabflusses<br />
2002 (Augusthochwasser) verlängert und die Verteilungsfunktionen neu angepasst werden, verringern sich<br />
die Jährlichkeiten des Hochwassers 2002 drastisch (Tab. 2, rechte Seite).<br />
Tabelle 2 Jährlichkeit des Augusthochwassers 2002 für 33 Pegel im Flussgebiet der Mulde bei Verwendung<br />
der Jahresreihen bis 2001 bzw. bis 2002 (d.h. unter Einbeziehung des Augusthochwassers 2002)<br />
HQ- Reihen bis 2001 HQ- Reihen bis 2002<br />
Jährlichkeit Statistik der Jahres-<br />
HQ- Werte<br />
Saisonale Statistik<br />
Statistik der Jahres-<br />
HQ- Werte<br />
Saisonale Statistik<br />
>100.000 6 0 0 0<br />
10.001 bis 100.000 3 0 0 0<br />
5.001 bis 10.000 4 2 0 0<br />
1.001 bis 5.000 5 8 0 0<br />
501 bis 1000 7 7 5 0<br />
401 bis 500 1 3 5 1<br />
301 bis 400 0 1 5 3<br />
201 bis 300 1 4 3 10<br />
101 bis 200 2 4 9 10<br />
51 bis 100 3 3 5 7<br />
unter 51 1 1 1 2<br />
Gesamtzahl 33 33 33 33<br />
Bei Anwendung der saisonalen Differenzierung in der Hochwasserstatistik, die auf Grund der historischen<br />
Analyse der Katastrophenhochwasser im Muldegebiet begründet erscheint, ergaben sich insbesondere im<br />
Gebiet der Freiberger Mulde wesentlich höhere Quantilwerte. Demzufolge liegt die Jährlichkeit des Augusthochwassers<br />
im Einzugsgebiet der Freiberger Mulde bei ca. 200 Jahren falls die saisonal differenzierende<br />
Verteilung angewandt wird oder bei 400 – 500 Jahren, wenn die Jahres-Höchstwerte verwendet werden.<br />
Generell wurde aus den Untersuchungen die Problematik der hochwasserstatistischen Analyse infolge der<br />
beschränkten Beobachtungsreihen deutlich. So hätten z.B. Daten zum Hochwasser 1897 in Sachsen wesentlich<br />
zur Verbesserung der Hochwasserstatistik in der Vergangenheit beitragen können (zumindest war dieses<br />
Ereignis jedoch der äußere Anlass ein hydrometrisches Messnetz in Sachsen aufzubauen). Deutlich wurde<br />
auch die Variabilität hochwasserstatistischer Aussagen, die durch den Stichprobeneffekt stark beeinflusst<br />
werden. Die Entfernung von Ausreißerwerten aus den Beobachtungsreihen kann in diesem Zusammenhang<br />
nicht empfohlen werden.<br />
Im Rahmen der hochwasserstatistischen Analyse wurden neue Erkenntnisse zu der regionalen Verteilung<br />
von Extremhochwassern im Einzugsgebiet der Vereinigten Mulde gewonnen, die in zukünftigen Regionalisierungsansätzen<br />
Berücksichtigung finden sollten.<br />
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