ABSTRACTS 'Extreme Discharges' - CHR-KHR
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lungen, jahreszeitliche Verteilung und Ausprägung in unsere heutigen Analysen einfließen zu lassen. Darüberhinaus<br />
liegen seit 1806 lückenlos tägliche Beobachtungen der Wasserstände am Pegel Dresden vor.<br />
Unter Zugrundelegung dieser „Hochwasserchronologie“ lassen sich orientierende bzw. quantifizierende<br />
Aussagen sowohl über die Klimaschwankungen als auch über jahreszeitliche Muster des Auftretens von Extremhochwasser<br />
der Elbe ableiten. So entstanden im Zeitraum des sogenannten „mittelalterlichen Klimaoptimum“<br />
(1000 - 1300) offensichtlich mehr als 90 % der großen Hochwasser im Sommerhalbjahr, während<br />
der Zeitraum 1300 bis 1400 durch mehrere harte Winter geprägt war, die zu entsprechenden katastrophalen<br />
Hochwasserereignissen führten. 88 % dieser waren mit „starken Eisfahrten und Tauwetter im Frühjahr“<br />
verknüpft.<br />
Im folgenden Jahrhundert (1400 - 1500) entstanden dagegen 80 % der bekannten extremen Hochfluten in<br />
den Sommermonaten, während in der Zeit der „kleinen Eiszeit“ (1550 - 1850) wiederum die „winterlichen<br />
Hochfluten“ (um 80 %) dominierten. Zwischen 1775 und 1850 wird am Elbstrom für 37 Winter eine geschlossene<br />
Eisdecke angegeben, wovon in 27 Jahren eine Dauer von vier bis 14 Wochen eingetreten sein<br />
soll.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
Anzahl der HW in %<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Sommer<br />
Winter<br />
0<br />
1000-<br />
1299<br />
1300-<br />
1399<br />
1400-<br />
1499<br />
1500-<br />
1599<br />
1600-<br />
1699<br />
1700-<br />
1799<br />
1800-<br />
1849<br />
1850-<br />
1899<br />
1900-<br />
1949<br />
1950-<br />
1994<br />
Zeitraum<br />
Abb. 1: Jahreszeitliche Verteilung der Elbe-Hochwasser innerhalb der letzten 1000 Jahre (FÜGNER, 1995).<br />
(GLASER, 2001) zeigt, dass sich diese klimatisch bedingten jahreszeitlichen Muster des Auftretens von<br />
Extremhochwassern im Einzugsgebiet der Elbe auch in anderen mitteleuropäischen Flussgebieten wiederfinden.<br />
In der Jahresreihe 1900 bis 2002 traten am Pegel Dresden im Bereich der Oberen Elbe 73 % der jährlichen<br />
Hochwasser im hydrologischen Winterhalbjahr auf, wobei mit 29 % der Monat März der hochwasserreichste<br />
Monat ist. Im Bereich der mittleren Elbe am Pegel Neu Darchau traten sogar rd. 83 % der jährlichen<br />
Hochwasser in diesem Zeitraum im Winterhalbjahr auf. Die seit ca. 1950 zu beobachtende winterliche<br />
Erwärmung schlägt sich in einer Zunahme des Anteils sommerlicher Hochwasser (ca. 35 % am Pegel Dresden)<br />
nieder.<br />
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