ABSTRACTS 'Extreme Discharges' - CHR-KHR
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Risikomanagement in der Kommune<br />
Reinhard Vogt<br />
Hochwasserschutzzentrale Köln<br />
Willy-Brandt-Platz 2, D-50679 Köln, Deutschland<br />
reinhard.vogt@steb-koeln.de<br />
Bei den Hochwassern der letzten Jahre, z.B. an der Donau, der Elbe und der Oder, bei denen es neben Überfluten<br />
der Deiche auch Deichbrüche gab, war seitens der Bevölkerung der Hauptvorwurf gegen die jeweiligen<br />
Kommunen, dass die Verwaltung im Vorfeld der Katastrophe keine ausreichenden Informationen über die zu<br />
erwartenden Schäden herausgegeben hätte. Über mögliche Überflutungshöhen und vorsorgenden Objektschutz<br />
bzw. entsprechende Verhaltensvorsorge gab es nur unzureichende Informationen.<br />
Daher ist es zwingend geboten, der Bevölkerung entsprechende Informationen in Form von Gefahrenkarten zur<br />
Verfügung zu stellen. Da hier große Möglichkeiten zur Verringerung des Schadenspotentials liegen und die<br />
Eigenvorsorge gestärkt werden muss, sind Gefahrenkarten für das gesamte Kölner Stadtgebiet in verschiedenen<br />
Ausfertigungen mit den Pegelständen 10,70m K.P (etwa 40 jährlich) bis zu dem Katastrophenwasserstand von<br />
12,50m K.P. entwickelt worden.<br />
Anhand dieser Karten kann jeder ersehen wie sein Haus oder Grundstück bei welchem Kölner Pegelstand betroffen<br />
ist und wie hoch das Wasser in seiner Strasse steht. Für hochwasser- und grundwassergefährdete Gebiete,<br />
auch für zukünftig geschützte Bereiche, für die es schließlich dennoch keinen absoluten Schutz vor Überschwemmungen<br />
gibt, ist die Bauvorsorge, die die Bausubstanz und die Nutzungen an mögliche Hochwasserüberflutungen<br />
anpasst, unerlässlich und besonders wichtig zur Schadensminimierung.<br />
Die ständige Sensibilisierung der Bevölkerung und der entsprechenden Entscheidungsträger sowie die deutliche<br />
Verringerung der Schadenspotentiale sind elementare Bestandteile der Kölner Hochwasserschutzkonzeption.<br />
Durch Aufklärung und umfangreiche Information über die Hochwasserproblematik und die daraus resultierende<br />
Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung und der Politik werden die Umsetzung der Vielzahl von vorsorgenden<br />
Maßnahmen zur Verlangsamung und Vermeidung von Abflüssen und des baulichen Hochwasserschutzes<br />
erleichtert und teilweise erst ermöglicht. Die Akzeptanz für den Bau von Rückhalteräumen und den Erhalt von<br />
Überschwemmungsgebieten wird geschaffen, Schadenspotentiale werden nicht weiter aufgebaut bzw. die bestehenden<br />
reduziert und die Eigenvorsorge der Bevölkerung unterstützt. Die dauernde Einbindung der Bürger in<br />
den vorsorgenden Hochwasserschutz und in die Intensivierung der Bürgerberatung ist hier besonders wichtig.<br />
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