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BlitzLicht_14_Inet.pdf

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Claudia ValperzMehrGemütlichkeitim UmgangIch bin jetzt sechs Jahre in Nümbrecht imHeim, wohne aber in einer Außenwohnung.Trotzdem bekomme ich einiges, was imHeimalltag so passiert, mit. Es geht mir zumBeispiel sehr nah, wenn gestritten wird.Ich habe gerne Umgang mit behindertenMenschen, wie ich ja auch einer bin. Ich bin vonGeburt an geistig ein wenig behindert. Ich habeeine Lernschwäche, Probleme mit dem Rechnenund beim Umgang mit Geld. Auch bin ichpsychisch etwas behindert. Das Arbeiten fällt miroft schwer, aber ich versuche alle miraufgetragenen Arbeiten im Wohnheim gut zuNicole BoßusAlle wollenetwas anderesSeit drei Jahren lebe ich jetzt im WohnheimNümbrecht. Davor habe ich in einerWohnung gelebt, die vom Wohnheim betreutwurde. Hier gibt es schöne und schlechte Zeiten,wie überall sonst auch. Im Wohnheim selbstleben vierzehn Bewohner. Da gibt es auch öftersReibereien untereinander. Jeder möchte etwasanderes vom Betreuer, entweder etwas spielen,einfach nur Aufmerksamkeit oder jemand hatverschiedene Probleme. Jeder von uns hat maleinen schlechten Tag. Mich nervt es aber, wennich ohne Grund beschimpft werde wegenirgendwelchen Kleinigkeiten, zum Beispiel, wennjemandem das Fernsehprogramm, das ichgewählt habe, nicht passt. Oder aber, wenn ichauf Ansprache nicht sofort reagiere, weil ichgerade beschäftigt bin. Ich finde, die Bewohnersollten sich gegenseitig mehr respektieren.erledigen, wofür ich auch ein wenig Geldausgezahlt bekomme. Wenn etwas bei mir nichtrichtig klappen will, werde ich unzufrieden undwenn ich auf einen Bewohner im Wohnheimsauer bin, halte ich mich auf Abstand. EinigeBewohner können richtig unangenehm werden.Da fetzt es dann auch mal. Ich brauche nacheinem Streit manchmal längere Zeit bis ich michwieder vertrage. Ich wünsche mir mehrGemütlichkeit unter uns Behinderten und dasswir über Streitereien sprechen können. Wir sindja alle erwachsen.Über kleine Dinge kann ich mich freuen.Beispielsweise über meinen Geburtstag, an demich für mein Bad ein Fischernetz mit Muschelnund getrockneten Meerestieren vom Heimgeschenkt bekommen habe. Ich bin froh, wenndie Sonne scheint. Traurig bin ich, wenn ich anmeine Familie denke, die etwas weiter entferntwohnt. Aber in Nümbrecht ist es auch nicht soschlecht. Gott hilft uns über den Tag zu kommen.Heidi DreseAusgegrenztNachdem ich vor einigen Wochen imFernsehen einen Bericht über Pflegeheimegesehen habe, wollte ich darüber schreiben. VieleLeute haben diese Berichte gesehen. Da bekommtman richtig Angst davor, alt zu werden. Vor allemmuss man sich Sorgen machen um dieAlleinstehenden und auch um die Behinderten. Ichhoffe, dass das in dem Fernsehbericht nurAusnahmen waren.Mein zweites Thema handelt vonKonzertveranstaltungen. Dort wird keine Rücksichtgenommen. Rollstühle oder Personen mit Rollatorwerden einfach irgendwohin geschoben oder auchauf die Tribünen gesetzt, so dass man sich totalausgegrenzt fühlt. Darüber wurde auch schon imFernsehen berichtet. Ich hoffe, dass da eines Tagesmal umgedacht wird.All denen, die in solchen Situationen sind,wünsche ich Geduld. Freut euch über die kleinenDinge, die unser Leben schöner und erträglichermachen. Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben,obwohl es manchmal schwerfällt.11

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