ezahlbarer Wohnraum und eine Nachbarschaft,die sich umeinander kümmert und das Quartiermit gestaltet.Damit das Zusammenleben im Quartier gelingt,muss aber auch die komplexe Lebenswirklichkeitjedes einzelnen Menschen akzeptiert werden.Dringend erforderlich ist deshalb auch eineEntstigmatisierung und Enttabuisierungpsychischer Krankheiten. Es ist nicht akzeptabel,dass diese in unserer Gesellschaft vielfach immernoch verdrängt oder bagatellisiert werden, nachdem Motto „darüber spricht man nicht“. Hiersind Aufklärung und ein offenerer Umgang mitpsychischen Belastungen dringend erforderlich.Zentrale Ansatzpunkte sind deshalb die Stärkungpräventiver Maßnahmen, die Änderung vongesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sowieAnpassungen im individuellen Umfeld,beispielsweise in der Schule oder amArbeitsplatz. All das muss auch in den Quartierender Zukunft eine wesentliche Rolle spielen.Neben diesen Aspekten gibt es weitere, ganzkonkrete Anforderungen an das Quartier derZukunft:Dringend erforderlich ist eine Entstigmatisierungund Enttabuisierungpsychischer Krankheiten• Alles Wichtige soll wohnortnah erreichbar sein:Lebensmittelgeschäft, Apotheke, Friseursalon,Hausarztpraxis, psychotherapeutische Betreuungund vieles mehr. Ein funktionierender öffentlicherPersonennahverkehr ist dafür vonessentiellerBedeutung. Ist dies nicht gegeben,sollte es Angebote geben, wie Menschen aufWunsch unterstützt werden können, zumBeispiel durch Nachbarschaftshilfe, mobilePraxen oder Fahrdienste.• Wichtig sind auch Begegnungsräume für einsoziales Miteinander, wo sich alle Menschen, dieim Quartier leben, treffen und einbringen können(öffentliche Plätze, Nachbarschafts-Cafè,Quartier-Treffpunkte).• Unterschiedliche Netzwerke könnengegenseitige Unterstützung ermöglichen. Unddas nicht nur in Ausnahmefällen wie Krankheit,sondern auch im Alltag: Das kann dermitgebrachte Wasserkasten oder dieKinderbetreuung durch die benachbartenSeniorinnen und Senioren sein aber auchBegleitung bei Behördengängen.Die eigene Wohnung setzen wir gleich mitder Freiheit, selbst über unserenTagesablauf bestimmen zu können.• Beratung, niederschwellige Angebote undprofessionelle Unterstützungsleistungen werdenso verknüpft, dass die Bewohnerinnen undBewohner die individuell erforderliche undgewünschte Unterstützung in Anspruch nehmenkönnen.• Umfassende Quartiersgestaltung bedeutet,dass alle Akteurinnen und Akteure vor Orteinbezogen sind. Partizipation ist keine Floskel.• Zu einer Umgebung, die Sicherheit undGeborgenheit vermittelt, gehört eine Kultur derAchtsamkeit. Alle Menschen müssen in ihrerIndividualität angenommen werden, egal ob alt,jung, mobilitätseingeschränkt, auch in ihrer Verrücktheit.• Die Ausgestaltung der Angebote musspsychisch erkrankten Menschen einselbstbestimmtes Leben im Quartier ermöglichen.Übergreifend sind neue Strategien und Konzeptefür das Zusammenleben der Generationen undder Menschen in ihrer Lebensvielfalt gefragt, diedie unausweichlichen sozialen Umbrüche nichtnur bewältigen, sondern gestalten helfen. Hiergeht es nicht allein um die bauliche Anpassungvon Wohnungen und Wohnquartieren, sondernauch um ausreichende soziale Angebote,Dienstleistungen und die Gestaltung unseressozialen und kulturellen Miteinanders. Es gehtdarum, die Bedarfe der Menschen in denMittelpunkt allen Denkens, Planens undHandelns zu stellen. Den Quartiersgedankenzeichnet das gleichberechtigte Neben- und22
Miteinander unterschiedlicher Vorstellungen undLebensstile aus.Die Landesregierung unterstützt Kommunen –und damit sind ausdrücklich alle lokalenAkteurinnen und Akteure gemeint – die imRahmen des „Masterplan altengerechteQuartiere.NRW“ passgenaue Konzepte für Altund Jung, für Menschen mit oder ohneBehinderung oder Erkrankung, mit oder ohneUnterstützungsbedarf möglich machen. DerMasterplan bietet kein Patentrezept, er verstehtsich mit seinen vier Handlungsfeldern (Wohnen,Sich versorgen, Sich einbringen, Gemeinschafterleben) als interdisziplinäres undpraxisbezogenes Strategie- undHandlungskonzept. Mit dem Konzept sollennotwendige Prozesse angestoßen werden, damitMenschen ihre Entscheidung des Wohnortes, des"Zuhauses", unabhängig von Krankheit oderPflegebedürftigkeit, frei treffen können.Praktische Unterstützung bei der Umsetzung desMasterplans finden die Kommunen bei demeigens dafür eingerichteten Landesbüroaltengerechte Quartiere.NRW sowie beimLandesbüro innovative Wohnformen.NRW, diebei Bedarf über eine Beratungshotline unter derTelefonnummer 0234/9531 -9999, E-Mail:info@aq-nrw.de erreichbar sind. Viele weitereInformationen zur altengerechtenQuartiersgestaltung gibt es auch auf derInternetseite www.aq-nrw.de.Jürgen VoßwinkelZu Besuch bei der MinisterinÜber einen Ausflug nach Düsseldorf zum Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und AlterAm 1 2.1 2.201 4 um 1 0:00 Uhr trafen sich dieRedaktion und einige Autoren des Blitzlicht inder RAPS, um nach Düsseldorf, zum Ministerium fürGesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter zu fahren.Nach einem kurzen Frühstück, an dem der Ablauf desTages kurz besprochen wurde, ging es los.Während der Fahrt im Bus wurden die neustenEreignisse rund ums Blitzlicht besprochen und überdas Schwerpunktthema der nächsten Ausgabediskutiert. Einig waren wir uns, dass wir am ThemaInklusion dran bleiben wollen. Nur auf die genaueVorgehensweise konnten wir uns noch nicht ganzeinigen.Wir erreichten unser Ziel um 1 1 .30 Uhr. Dortwurden wir von der stellvertretenden Pressesprecherindes Ministeriums, Frau Öztürk, in Empfanggenommen. Sie führte uns in die Kantine desMinisteriums, wo bereits ein Tisch für uns reserviertwar. Dort stand sie uns für Fragen zu ihrer Arbeit zurVerfügung. So erfuhren wir zum Beispiel, dass diePressestelle für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeitdes Ministeriums zuständig ist. Wenn die Ministerinauf einer Veranstaltung eine Rede hält, spricht sie infast allen Fällen frei ohne eine vorgeschriebene Rede.Sie orientiert sich dabei nur an Stichwortkarten mitZahlen, Daten und Fakten zum Thema der Rede.23