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BlitzLicht_14_Inet.pdf

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Günter PetersEin schmalerPfadÜber Auseinandersetzungen im Zirrerhausund den schmalen Pfadzwischen gesund und krankWir, die Bewohner des Zirrerhauses, lebenüberwiegend friedlich zusammen.Gelegentliche Unstimmigkeiten werdenmöglichst umgehend besprochen und auchbeseitigt. Da gibt es keine Gewalt und keineHandgreiflichkeiten. Gewalt ist das schlechtesteArgument und trägt nicht zur Lösung vonProblemen bei, sondern führt oft zu noch mehrGewalt.Wenn es Konflikte gibt, werden siegelöst, indem die beteiligten Parteien ihreMeinungen und Argumente austauschen. Oftsind die Betreuer bei diesen Gesprächen dabeiund unterstützen die zerstrittenen Parteien beider Suche nach einer Lösung. Das klappt meistens.Zu Streitereien kommt es, wenn anunerlaubten Orten geraucht oder wennübermäßig viel Kaffee getrunken wird. Wenn vonmanchen Bewohnern zu viel Brot oder Obstgegessen wird, gibt es ebenfalls Probleme.Weitere Gründe sind laute Musik und eineallgemein zu hohe Geräuschkulisse. Es gibt auchUnmut, wenn Mahlzeiten nicht zum gewohntenZeitpunkt auf den Tisch kommen.Mich persönlich nervt es, wenn meineMitbewohner die zugeteilten häuslichen Dienstenicht, oder nur mit Widerwillen, oder sehrnachlässig ausführen. Ein gesundes Maß anOrdnung ist nötig, sonst gibt es Chaos.Ich glaube, dass genauso wie dieanderen mich nerven, ich umgekehrt auch siemanchmal nerve. Das kann zum Beispiel sein,wenn ich mich für ihre Themen nicht interessiereoder ihnen mit meinem staken Mitteilungsdrangauf die Nerven gehe und mich mit ihnen überHobbys, Musik, Gesang, Tanz oder Fotografieaustauschen möchte. Wenn man da nicht aufgleicher Wellenlänge ist, kann das für beideParteien unbefriedigend sein. Man vergeudetdann leider seine Zeit. Und Zeit ist sehr wertvoll.Bei der Frage, ob psychisch krankeMenschen mehr nerven als die sogenanntenGesunden, meine ich, dass sowohl die einen, alsauch die anderen, zusammenbrechen, wenn daserträgliche Maß an körperlicher oder seelischerBelastung zu sehr überschritten wird. Das ist fürdie Umwelt dann sehr nervenaufreibend. Diescheinbar Gesunden bewegen sich auch oft aufeinem schmalen Pfad. Ein Zusammenbruch kannschleichend oder plötzlich aus heiterem Himmelerfolgen. Man sollte also nicht voreilig den Stabüber jemandem brechen, denn als sogenannterGesunder könnte man schon bald auch zu denpsychisch erkrankten Menschen gehören."In meiner Jugend habe ich viel mehrStress ausgehalten, aber auch durchmein pubertierendes Verhalten kräftigdazu beigetragen"Günter Peters hält OrdnungTeilnehmerIn der Stressbewältigungsgruppe imPattberghaus13

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