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BlitzLicht_14_Inet.pdf

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Melanie SchmidtVPartnersucheon meinen vielen schlechten Erfahrungenund von meinen Strategien, damitumzugehen, habe ich bereits in der <strong>BlitzLicht</strong>-Ausgabe 1 3 berichtet.Mein Leben hat sich in den letzten sechsbis sieben Monaten sehr stark verändert. Erstensbin ich alleine in eine Wohnung in einerAußenwohngruppe gezogen. Und zweitens habeich seit sechs Monaten einen Freund.Wollt ihr wissen, wo wir unskennengelernt haben? Im Internet bei einerSingle-Börse hatte ich ein Profil von mir erstellt.Ich selber habe nicht viel Ahnung vonComputern, aber meine Sehnsucht nach einemPartner war sehr groß. Doch welcher Mannmöchte eine Partnerin, die psychisch erkrankt ist?Beim Durchstöbern der Profile bin ich auf seinesgestoßen. Da gab es schon vieleGemeinsamkeiten zwischen uns. Ich schrieb ihm,dass ich ihn gerne näher kennenlernen möchte.Da er nicht antwortete, schrieb ich ihm einfachnoch ein zweites Mal und gab ihm meineHandynummer. Was ich aber nicht wusste ist,dass er zu dieser Zeit im Urlaub war. Ich gab abernicht auf. Ich wollte ihn auf jeden Fallkennenlernen. Als ich schon nicht mehr daranglaubte, klingelte das Handy. In der Zwischenzeithatte ich auch andere Dates gehabt. Und sodirekt wie ich war, habe ich bei denVerabredungen direkt die Wahrheit gesagt. Icherzählte, dass ich in einem Wohnheim fürpsychisch Kranke wohne und dass ich dort aufdem Hof in der Landwirtschaft arbeite. Danachmeldeten sich die Männer überhaupt nicht mehr.Aber diesmal machte ich alles anders. Wirverabredeten einen Termin und trafen uns in derPenne in Wipperfürth. Wir konnten uns kaumunterhalten, so laut war es. Nach einem Drinksind wir dann gegangen. Danach haben wir unsnoch einmal getroffen. Dieses Mal sind wir umdie Talsperre spazieren gegangen und kamendabei immer mehr ins Reden. Ich habe ihm nichtgesagt, wo ich wohne und was ich mache. Mirfiel es immer schwerer, nicht mit der Wahrheitherauszurücken, aber ich wollte nicht nocheinmal eine Enttäuschung erleben. Jedes Mal,wenn wir uns dann getroffen haben, bin ich indie Stadt gelaufen. Nach dem zweiten Treffenhat er mich zu der Bushaltestelle in Roppersthalgefahren. Mein schlechtes Gewissen plagte michimmer mehr. Beim dritten Treffen sind wir inWipperfürth schwimmen gegangen und auf demWeg dorthin sagte ich ihm nur, dass ich mit ihmreden muss. Beim Schwimmen erzählte ich ihmalles. Zum Glück konnte ich jetzt mein Gewissenberuhigen. Nach drei Tagen telefonierten wirmiteinander. Ich dachte schon, er würde sagen,tut mir leid, wir passen nicht zusammen. Aberganz im Gegenteil, er wollte mir eine Chancegeben. Und die habe ich genutzt. Dann sind wirnach Xanten ins Freilichtmuseum gefahren. Eswar wunderschön, auch das Wetter. Da fassteich den Entschluss: diesen Mann musst duhaben. Wir haben uns auf eine Bank gesetzt, ichnahm seine Hand und sagte zu ihm, dass ichganz schön verschossen in ihn sei und gab ihmeinen Kuss auf die Wange. Danach war das Eisgebrochen und wir trafen uns immer öfter. Wirgehen oft zusammen spazieren und sind imFebruar zusammen nach Oslo gereist. Das warwunderbar. Es ist einfach nur schön, das Gefühlzu haben, geliebt und geschätzt zu werden, sowie ich bin. Man soll und braucht sich nicht zuverstellen. Wir schmieden Zukunftspläne, Heiratist nicht auszuschließen, genauso, wie derKinderwunsch, den wir haben. Mal schauen, wiesich alles weiter entwickelt und was das Jahr201 5 alles bringt. Ich kann nur weitergeben andie, die noch keinen Partner haben, dass sichvielleicht doch irgendwann, irgendwo undirgendwie der Richtige finden wird. Man soll niedie Hoffnung aufgeben. Viel Glück und Erfolg beider Suche und alles, alles Gute.41

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