06.08.2015 Views

df_ko1502_kompakt_VLC-WLAN_2015-2.pdf

  • No tags were found...

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

diagnose-funk.org | <strong>kompakt</strong> | <strong>2015</strong> - 2 | seite 13und einem Spezialdosimeter messenund bewerten. Die schädigenden Effektesind durchweg im nicht-thermischenBereich, also nicht durch Temperaturerhöhungenerklärbar. Dass dieGrenzwerte die nicht-thermischen Effekteder Mobilfunkstrahlung, und damitdie Biologie, ausklammern, zeigtihre Absurdität.Welche medizinische Aussagekraft habendie Grenzwerte? So gut wie keine,denn sie vernachlässigen wesentlicheEinflussgrößen der Strahlung auf dieBiologie des Menschen, auf seine Zellen.Sie erfassennicht die athermischen Wirkungender Strahlungnicht den Frequenzmix durch dieverschiedenen Anwendungennicht die Membranpotentiale undandere Ströme und Frequenzen inden Zellennicht die biologisch-wirksame niederfrequenteTaktungnicht die Spitzen-, sondern nur Mittelwertenicht den kumulativen Effektnicht verletzliche Personen und Organismennicht die gepulste Strahlungnicht eine Dauerdosis und LangzeiteffekteZum letzten Punkt: Die ICNIRP muss inihren Richtlinien einräumen, dass derGrenzwert nur vor „kurzfristigen, unmittelbarengesundheitlichen Auswirkungen“durch „erhöhte Gewebetemperaturen“³schützt. Seriöse Forschungenweisen aber auf den Zeitfaktorhin und bringen ihn in Verbindungmit der Dauernutzung des Handys undder Dauerbestrahlung durch Basisstationen.Intensität x Zeit = Wirkung,dieser kumulative Effekt wurde in derGrenzwertfestlegung unterschlagen.Der Grenzwert hat weder einen Bezugzur Zeit noch zur Biologie.Grenzwert ohneVorsorgekomponenteDer Grenzwert ist heute auch Ideologie,Widerspiegelung eines pragmatischenMenschenbildes der herrschendenWissenschaft. Dieser thermischeAnsatz reduziert den Menschen auf einthermodynamisches Objekt, leugnetdie Komplexität biologischer Systemeund ist typisch für die Methodik undDenkweise herrschender Wissenschaft.Der Mensch wird zum strahlenresistentenKonsumenten, einer Geldquelle.Das thermische Dogma macht soden Menschen zu dem, wofür ihn dieIndustrie braucht: zum unempfindlichleblosen und strahlungsresisten-tenFestkörper, reduziert auf die technischeDIN-VDE-Empfehlung 0848. Das istdas fatale Ergebnis, wenn Technikermedizinische Normen setzen! Das Ergebnisfür den lebenden Menschen, ineinem Satz:Die Grenzwerte haben mit den Menschen,die sie schützen sollen, nichts zutun.Dies bestätigte die Bundesregierung inder Antwort vom 4. Januar 2002 auf eineGroße Anfrage der Fraktion derCDU/CSU (Bundestagsdrucksache 14 /7958) ausdrücklich. Auf die Frage derCDU/CSU Fraktion nach der wissenschaftlichenBegründung des Strahlenschutzesantwortete die Bundesregierung:„Die o.g. Bewertungen der SSK (Strahlenschutzkommission)stimmen mitden Einschätzungen internationalerwissenschaftlicher Expertengremienüberein. Bei der Ableitung der geltendenGrenzwerte, die die Grundlage derStandortbescheinigung bilden, hat dasVorsorgeprinzip keine Berücksichtigunggefunden.“ (S.18, s.a. S.14)Wenn man weiter bedenkt,dass die Basis für die heute gültigenGrenzwerte 1952 v.a. unter militärischenGesichtspunkten gelegtwurde. 4dass sie auf Grund politischer Umständeund des Lobbyismus seitüber 50 (!) Jahren nicht geändertwurden! Die Ablehnung nichtthermischerEffekte war immer mitIndustrie – oder Militärinteressenverbunden 5 .welches Wissen über Zellvorgängedamals noch nicht vorhanden war,so wird klar, dass das Festhalten andiesen Grenzwerten nicht akzeptiertwerden kann. Es ist die Abwehr vonneuem Wissen, ein Teil der Strategieder Produktverteidigung, das Profitprinzipersetzt das Vorsorgeprinzip. DieGrenzwerte sind heute die Ersatzhaftpflichtversicherungfür die Industrie,die Legitimation für den Antennenwildwuchsund die Verhinderung der Zulassungvon Klagen.SAR-Wert fürEndgeräte schützen nichtDer „Grenzwert“ für Handys wird alsSAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate)angegeben. Die spezifische Absorptionsratebeschreibt, wie viel Leistungpro Kilogramm Körpergewicht absorbiertwird, angegeben in Watt pro Kilogramm(W/kg). Für eine Ganzkörperbestrahlunggilt ein SAR-Wert von 0,08W/kg und für eine Teilkörperbestrahlung,wie z.B. der des Kopfes gelten 2W/kg.Fälschlicherweise wird der SAR-Wertimmer wieder als Grenzwert bezeichnet.Damit täuscht dieser Wert eineverordnete Sicherheit vor und lässt sichso besser als Verkaufsargument missbrauchen.Beim SAR-Wert handelt essich aber lediglich um einen Richtwert,der von den Herstellern nicht verbindlicheingehalten werden muss, was entsprechendeÜberprüfungen auch zeigen.Auch der SAR-Wert orientiert sich nuran thermischen Wirkungen, und ermacht keine Aussage über die Strahlungsaufnahmeund –wirkung bei Kindern,denn als Modellkopf wurde nurein erwachsener Mann mit einen Körpergewichtvon ungefähr 100 kg und1,88 Meter Größe verwendet (Gandhiet al. (2011).Im Deutschen Mobilfunkforschungsprogrammwurde zugegebenen, dasses für Endgeräte gar keine Schutzvorschriftengibt: "Grundlage dieser Empfehlungensind die wissenschaftlichnachgewiesenen (die nicht-thermischenWirkungen gelten nach Auffassungder Bundesregierung als nichtnachgewiesen, Anm. DF) gesundheitsrelevantenbiologischen Wirkungen,die durch eine Einwirkung hochfrequenterFelder ausgelöst werden können.Die in der Verordnung festgelegtenGrenzwerte gelten auch für dieSendeanlagen von Run<strong>df</strong>unk, Fernsehenund Mobilfunk. Die Handys(Mobilfunk-Endgeräte) sind dagegen inder 26. BImSchV nicht berücksichtigt." 6Einmalig für ein Industrieprodukt: Esgibt keine Schutzvorschriften. Für 50Milliarden Euro UMTS-Lizenzgebührenwurde von der Bundesregierung dieGesundheit verkauft. Sie hat sich imGegenzug zur kritiklosen Förderungdieser Technologie verpflichtet. Die Bemühungender Bundesregierung, die-

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!