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BuchEmpfehlungenBert te WildtDigital JunkiesInternetabhängigkeitundihre Folgen füruns und unsereKinderDroemer, März<strong>2015</strong> 384 Seiten,19.99 Euro. 978-3-426-27656-3Internetabhängigevernachlässigenihre Ernährung und Gesundheit, habensoziale Probleme, sind nicht mehr inder Lage, in Schule, Ausbildung undBeruf Leistungen zu erbringen, leidenhäufig unter Depressionen. Der Autor,Oberarzt an einer Klinik für Psychosomatikund Psychotherapie, sieht darineine persönlichkeitszerstörende Sucht,die völlig unterschätzt wird und deshalbnoch nicht als Krankheit anerkanntist. Er berichtet über seine eigenenErfahrungen aus der Praxis, überwissenschaftliche Studien, stellt Präventionsmaßnahmenund Behandlungsmethodenvor.Gerald Lembke,Ingo LeipnerDie Lügeder digitalenBildungWarum unsereKinder das LernenverlernenRedline, März <strong>2015</strong>,256 Seiten, 19.99Euro. 978-3-86881-568-9Kinder vor dem 12.Lebensjahr mit digitalen Medien zukonfrontieren, ist nicht sinnvoll, sondernschädlich. Die Entwicklung vonMedienkompetenz wird nicht gefördert,sondern verhindert. Denn damitsich das kindliche Gehirn richtig entwickelt,braucht es Welterfahrung, mussdas Kind Dinge greifenund begreifen. Ohne einegute Fein- und Grobmotorik,ohne sinnliches Erlebenvon Zusammenhängen,kann sich kein kritischesund logisches Denkvermögenentwickeln. Einzu früher Umgang mitdigitalen Medien nimmtdiesen EntwicklungsschrittenwertvolleZeit weg. Undauch für Kinderab dem 12.Lebensjahrkann digitalesLernen immernur eine Ergänzungsein unddarf nie das Selberdenkenersetzen. Ein wichtiges Buchfür Eltern, Lehrer und Bildungspolitiker.(Beide Rezensionstexteaus Ökologie-Politik 166)Michael Schulte-MarkwortBurn Out KidsWie das Prinzip Leistung unsereKinder überfordertPatloch, <strong>2015</strong>, 269 Seiten,19,99 Euro. 978-3-629-13065-5"Für Professor Dr. Schulte-Markwort, Direktor derKlinik für JugendpsychiatrieHamburg - Eppendorf,gibt es keinen Zweifel:Immer mehr Kinderund Jugendliche leidenan einem Burn­out. Erweiß, wovon er spricht,denn er behandelt diejungen Patienten täglich.Anhand vieler Beispieleaus seiner Ambulanzschildert er, wie es denKindern geht, und er gibtwertvolle Ratschläge zur Risikominimierung.Die wichtigste Frage aberlautet: Was treibt die Mädchen undjungen über die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeithinaus? Der falsche Ehrgeizder Eltern? Die eigene Unfähigkeit,mit den Kräften zu haushalten? Dieinnere Zerrissenheit, sich im medialenZeitalter überall optimal präsentierenzu müssen? Schulte-Markworts Ursachensuchehat ein erschreckendes Resultat,denn der renommierte KinderundJugendpsychiater macht eine ganzeReihe von Gründen aus, und sieähneln fatal denen, die auch Erwachsenein die Erschöpfung treiben. Docham Ende seiner Diagnose steht einealarmierende Feststellung: Die Verantwortungträgtunsere Gesellschaftmit ihremunbarmherzigenPrinzip Leistung,"so derKlappentext.Dieses Buchführt uns gesellschaftlicheEntwicklungenvorAugen, die sichIm Beruf, Familieund Schule vollziehen,die nichtlänger mit demEtikett "Fortschritt"schöngeredetwerdendürfen. Ein Zitat soll einen Eindruckdieser Analyse geben, die dann aberden Eltern Ratschläge gibt, wie sie gegensteuernkönnen:"Familie zeigt sich im Gewand einerpostmodernen Fabrik, die mit hoherTaktung all diejenigen ausspuckt, dienicht mithalten können. Unsere digitaleWelt mit dem ihr eigenen hohen Tempoflankiert diese Prozesse, die qualitätsgesichertund dreifach "controlled"Langsamkeit, Bedächtigkeit oder garInnehalten als Störvariablen identifizieren.Zu alledem kommt der Druck derSchule..., in dem die kindliche Lebensweltso lange befeuert wird, bis sieeinfach ausbrennt. Der Druck wird zugroß, und das Überdruckventil heißtBurnout. Es ist kein gesellschaftlicherWandel, kein gesellschaftliches Nachdenkenin Sicht, das bereit oder in derLage wäre, das Feuer so verträglich zumachen, dass in warmer Atmosphäreemotionale und kognitive Lern- undLebensprozesse möglich und erhaltenwerden. Lassen Sie uns daran etwasändern." (S.91)

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