10Knubbens Häusgen ist wieder daHistorisches Milchbüdchen erstrahlt in neuem GlanzBüdchen vorbeifuhr, den traurigen Zustand bemerkte und darüberhinaus ein Schild, dass der Kiosk einen neuen Pächter suche. Nochim Auto fasste er den Entschluss, hier einmal genauer nachzuhakenund notierte sich die Telefonnummer auf dem Schild. Dass NazimAras offene Augen für einen Kiosk hat, kommt nicht von ungefähr.Denn der Vater des 23-jährigen, Orhan Aras, betreibt seit vielenJahren in Aachen an der Vaalser Straße direkt an der Grenze denEuro Kiosk, einen Treffpunkt der besonderen Art.Im Rheinland spricht man schnell von Tradition odertraditionell, wenn etwa ein Event dreimal in Folge stattfindetoder ein Gasthaus seit fünf Jahren besteht „Dat hät Tradition“,sagt der Rheinländer dann. Es gibt aber Örtlichkeiten, die ganzsicher Tradition haben und dazu gehört in Burtscheid KnubbensHäusgen. Der Kult-Kiosk dümpelte seit 2005 in einem tristenDasein vor sich hin und wurde schon als Schandfleck vonBurtscheid tituliert. Schade für Kubbens-Häusgen und seine vielenAnhänger, die sich schon vor Jahrzehnten für ihr Sonntagsgeld bei derdamaligen Besitzerin Frau Knubben, nach der das Häuschen seinenNamen trägt, ein kleines Eis oder ein paar Sahnebonbons kauften.Die heile Welt von Knubbens-Häusgen nahm aber bis in die späten90er-Jahre ein jähes Ende, als die Stadt plante den Traditionskioskabzureißen. Da brauchte es schon die ganze Überzeugungskunstdes Kult-Burtscheider Ralf Dentzer, der im Jahr 2000 KnubbensHäusgen gemeinsam mit seiner Frau vor dem Abriss rettete und bis2005 wieder zu dem machte, was das alte Milchbüdchen mal war:Ein Anlaufpunkt für die Burtscheider zum Kaffee trinken, Zeitungkaufen und vor allem zum Quatschen.Nachdem Dentzer den Kiosk 2005 nicht mehr betrieb, ginge esallerdings wieder bergab. Wieder drohte Knubbens Häusgen zuverfallen, bis im Frühjahr 2012 Nazim Aras an dem traditionsreichenDer Tradition verpflichtet griff Nazim Aras kurzentschlossen zuund wurde für die nächsten fünf Jahre (mit Option auf weitere fünfJahre) der neue Pächter von Knubbens-Häusgen. In vielen Tagenharter Arbeit möbelte er mit Unetrstützung der ganzen Familie denKult-Kiosk zu einem kleinen Schmuckstück auf und im August wares soweit: Knubbesn Häusgen wurde wiedereröffnet. Ganz markantkommt der Kiosk nun daher, denn der bekannte Graffity-KünstlerMatthes Straetmans legte Hand und Sprühdosen an und zauberte einpaar wunderschöne Graffities auf Knubbens Häusgen. So ist auf derRückseite nach dem Motto ein schöner Rücken kann auch entzückendie Skyline von Burtscheid mit dem Slogan „WunderschönesBurtscheid“ zu sehen. So erhält Knubbens Häusgen schon alleinedurch dieses sehenswerte Graffity seinen Kultstatus zurück.Natürlich will der frischgebackene Pächter Nazim Aras noch mehr:„Hier sollen sich nach dem Vorbild bei meinem Vater im EuroKiosk Kulturen und Menschen der unterschiedlichsten Schichtentreffen. Ob Ärzte, Arbeiter, Angestellte, Jugendliche oder dergleichen,Knubbens Häusgen soll zum idealen Treffpunkt für Burtscheider undAuswärtige werden, die einfach gerne kommunizieren.“Wer Nazim Aras hinter dem Tresen seines Kiosks sieht, ist beeindruckt.Denn der 23-jährige kann seine Leidenschaft für das Ringen,das er genau wie sein Bruder Kasim bei der Walheimer Eintrachtsehr erfolgreich praktizierte, durch seine athletische Figur nichtverbergen. Leider hat ihn in letzter Zeit eine üble Verletzung inseinen Aktivitäten auf der Matte arg eingebremst, während seinBruder immer noch im Schwergewicht der Schrecken aller Gegnerin der zweiten Ringerbundesliga ist. Beide konnten internationaleTitel einheimsen und Kasim wurde sogar Vize-Europameister undVize-Weltmeister der Junioren. „Fürs Ringen bleibt jetzt natürlichdeutlich weniger Zeit“, lächelt Nazim Aras, der jeden Morgenbereits um 6 Uhr Knubbens-Häusgen aufschließt und erst um22 Uhr (an Wochenenden um 24 Uhr) schließt. Bleibt nur, demsympathischen neuen Knubbens-Häusgen-Pächter viel Glück undErfolg zu wünschen, auf dass die Tradition weiter fortbesteht.
11Frank Prömpeler ist Schützenkönig…und Sohn Max der Prinz von den St. Johannes BogenschützenAachen-BurtscheidSchützenfest seinen 83. Geburtstag feierte, beschenkte sichselbst mit dem Vereinsmeistertitel der Altschützen. Andy Ratzkevon den Oberforstbacher St. Rochus-Schützen setzte sich gegen20 Mitbewerber als Ehrenkönig durch. Der 1. BrudermeisterGustav Dormanns ehrte bei einer Matinee Frank Meeßen mitder bronzenen Vereinsnadel. Die silberne Vereinsnadel erhieltenBurkhard Mangartz und Helmut Pöttgens. Vom 1. Brudermeisterdes Landesverbandes, Simon Robert, bekam Daniel Meeßenden silbernen Verdienstorden, während Detlef Appuhn dasSt. Sebastianus-Ehrenkreuz entgegennehmen durfte.AnzeigeMax Prömpeler und seine Eltern marschieren im Umzug direkt hinter derStandarte der St. Johannes BogenschützenVater und Sohn sind ein Team. Das ist unverkennbar. Dennschon 2008 schlüpften beide gemeinsam in die Prinzenrolleund vertraten die Kaiserstadt sehr würdig als großer undals Märchenprinz im Oecher Karneval. Jetzt — vier Jahre später –übernehmen Frank und Max Prömpeler erneut eine Doppelrolle.Und zwar bei den St. Johannes-Bogenschützen Burtscheid. Derinzwischen 15-jährige Max erkämpfte sich am ersten Tag desSchützenfestes die Vereinsmeisterschaft der Jungschützen unddann auch noch die Prinzenwürde. Er setzte sich dabei gegenstärkste Konkurrenz durch, denn der amtierenden BundesprinzenMarcel Leclair trat unter anderem gegen ihn an. Der Schüler derAlkuin-Realschule behielt jedoch die Oberhand und schoss denVogel mit dem 14. Treffer in der zwölften Runde ab.Ein paar Stunden später staunten die St. Johannes-Bogenschützennicht schlecht, denn auch der Schützenkönig, der sich gegenein Dutzend andere Bewerber durchsetzte, trägt den NamenPrömpeler. Er benötigte dazu den 73. Treffer in der 16. Runde,um den Vogel vollständig von der Stange zu holen. Eigentlich istFrank Prömpeler Mitglied der Tellschützen und wäre somit garnicht zum Königsvogelschuss berechtigt gewesen. Allerdings hatteer im letzten Jahr das 125-jährige Jubiläum der St. Johannes-Bogenschützen sowie das Bundeskönigsschießen zu diesem Anlassfederführend organisiert und war daraufhin zum Ehrenmitgliedder Gesellschaft ernannt worden. Dieser Umstand berechtigteihn somit zur Teilnahme am diesjährigen Königsschießen.Die Nähe zu den Burtscheider Schützen und die Leidenschaftfür das Schießen liegt den Prömpelers, genau wie das BrauchtumKarneval, absolut im Blut. Frank Prömpeler war bereits im Jahr1997 Schützenkönig der Tellschützen, justament das Jahr, in demSohn Max geboren wurde. Beonders stolz war dementsprechendjetzt Frank Prömpelers Ehefrau Nicole, die nun zum zweiten Malgleich zwei Majestäten gleichzeitig in der Familie hat.Kapellenstraße 1 - 352066 Aachen-BurtscheidTel.: 02 41 - 9 610 49 50Was gibt es sonst noch Offizielles von den St. JohannesBogenschützen zu berichten? Josef Lammertz, der beim