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Das Klonen von Tieren – eine ethische Auslegeordnung

Das Klonen von Tieren – eine ethische ... - EKAH - admin.ch

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verbieten (vgl. BAG 2008, 4).<br />

5 Zusammenfassung<br />

5.1 Aktueller Forschungsstand<br />

Unter <strong>Klonen</strong> versteht man heute die künstliche Zeugung <strong>eine</strong>s genetisch identischen<br />

Individuums mittels Somatic Cell Nuclear Transfer (SCNT). Im Unterschied zur Gentechnik<br />

werden beim <strong>Klonen</strong> Erbinformationen nicht manipuliert, sondern kopiert. Gentechnik<br />

und SCNT-<strong>Klonen</strong> lassen sich aber in verschiedenen Anwendungsbereichen kombinieren.<br />

Im Gegensatz zum therapeutischen <strong>Klonen</strong>, <strong>von</strong> dem man sich vor allem in der Humanmedizin<br />

Erfolge erhofft, verfolgt man mit dem <strong>Klonen</strong> <strong>von</strong> <strong>Tieren</strong> hauptsächlich reproduktive<br />

Ziele.<br />

In der Nutztierzucht erhofft man sich vom <strong>Klonen</strong> unter anderem zuverlässigere Zuchtresultate<br />

und <strong>eine</strong> schnellere Herstellung <strong>von</strong> leistungsfähigen und krankheitsresistenten<br />

<strong>Tieren</strong>. <strong>Das</strong> <strong>Klonen</strong> <strong>von</strong> geliebten Heimtieren und das <strong>Klonen</strong> zwecks Artenschutz sind<br />

weitere mögliche Anwendungsbereiche, wobei letzterer bis jetzt vor allem theoretischer<br />

Natur ist. Die Kombination des SCNT mit verschiedenen Gentechnikverfahren bietet sich<br />

in der biomedizinischen Forschung und bei der Xenotransplantation an. Beim Gene-<br />

Pharming und der Xenotransplantation können die zu klonenden Tierzellen vor dem Kerntransfer<br />

genetisch verändert und auf die gewollten Genveränderungen überprüft werden.<br />

Weiter können bereits hergestellte transgene Tiere vervielfältigt werden, ohne dass ein<br />

Verlust der gewünschten Eigenschaften befürchtet werden muss, wie das bei herkömmlicher<br />

Fortpflanzung möglich ist.<br />

Da die Effizienzraten des <strong>Klonen</strong>s sehr speziesspezifisch sind und stark <strong>von</strong> der Art und<br />

dem Differenzierungsgrad der Spenderzellen abhängen, kann man wenig allgem<strong>eine</strong><br />

Aussagen über das Entwicklungspotenzial des SCNT-<strong>Klonen</strong>s machen. Dennoch lässt<br />

sich feststellen, dass das <strong>Klonen</strong> mit adulten Spenderzellen auch noch heute unsicher<br />

und ineffizient ist. Ein Grossteil der geklonten Tiere stirbt vor, während oder nach der Geburt,<br />

und viele der überlebenden Tiere leiden an unterschiedlichen spezies-spezifischen<br />

Krankheiten (z. B. Large Offspring Syndrome).<br />

5.2 Ethische Bewertung des <strong>Klonen</strong>s <strong>von</strong> <strong>Tieren</strong><br />

Die <strong>ethische</strong> Bewertung des <strong>Klonen</strong>s <strong>von</strong> <strong>Tieren</strong> wurde aus verschiedenen Positionen<br />

vorgenommen.<br />

Eine anthropozentrische Position, die dem Menschen <strong>eine</strong> moralische Sonderstellung<br />

einräumt, hat bezüglich aller Anwendungsbereiche des <strong>Klonen</strong>s wenig <strong>ethische</strong> Vorbehalte,<br />

da das <strong>Klonen</strong> dem Menschen hauptsächlich Nutzen bringt. Vor allem in den<br />

Bereichen biomedizinische Forschung, Nutztierzucht und Xenotransplantation erhofft<br />

man sich vom <strong>Klonen</strong> <strong>von</strong> <strong>Tieren</strong> (auch in Kombination mit gentechnischen Verfahren)<br />

Camenzind <strong>–</strong> <strong>Das</strong> <strong>Klonen</strong> <strong>von</strong> <strong>Tieren</strong> <strong>–</strong> <strong>eine</strong> <strong>ethische</strong> <strong>Auslegeordnung</strong><br />

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