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Beelitzer Nachrichten - September 2015

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23. SEPTEMBER <strong>2015</strong>, SEITE 14 NR. 8 / 26. JAHRGANG<br />

Mondmission erfolgreich<br />

Mit der Inszenierung von „Frau Luna“ hat Beelitz neue Maßstäbe gesetzt<br />

it der Pusebach‘n ist nicht<br />

M zu spaßen: „Ick bin ja een<br />

jemütlicher Mensch, aber wat zu<br />

ville is, is zu ville“. Der Verlobte<br />

drückt sich vor der Hochzeit, der<br />

Zukünftige ihrer Nichte ist arbeitslos<br />

und der Schneider hat ihr eine<br />

minderwertige Mantille geliefert.<br />

Jeder bekommt ihren Zorn zu spüren<br />

- und das Publikum viel zu<br />

lachen. Uta Schorn ist jedes Mal<br />

zur Höchstform aufgelaufen in<br />

ihrer Rolle als wetternde Witwe in<br />

der Operette „Frau Luna“, ihre<br />

Auftritte gehörten zu den umjubelten<br />

Höhepunkten der <strong>Beelitzer</strong><br />

Festspiele <strong>2015</strong>.<br />

Rund 4500 Besucher haben die<br />

Aufführungen auf der Festwiese<br />

erlebt und den Mechaniker Fritz<br />

Steppke, eben jenen arbeitslosen<br />

Schwiegerneffen, und seine<br />

Freunde auf ihre<br />

Reise im<br />

selbst-<br />

Jessica Glatte von der<br />

Staatsoperette Dresden<br />

verzauberte in die<br />

Rolle der Frau Luna<br />

das Festspiel-<br />

Publikum.<br />

gebauten Heißluftballon<br />

„uff‘n<br />

Mond“ begleitet.<br />

Künstler wie Uta<br />

Schorn, Herbert<br />

Köfer, Uwe Karpa,<br />

Eva-Maria Pieckert<br />

und Andrea Meissner<br />

sowie viele weitere<br />

großartige Darsteller<br />

und Sänger<br />

lieferten sich an<br />

sieben Abenden<br />

launige Wortgefechte<br />

und sangen<br />

unter der Begleitung<br />

des Brandenburgischen<br />

Konzertorchesters<br />

Eberswalde die<br />

berühmten Melodien<br />

aus der Feder<br />

von Paul Lincke. Dazu gehörten<br />

„Schenk‘ mir doch ein kleines bisschen<br />

Liebe“ oder „Das macht die<br />

Berliner Luft“. Aus der wurde zum<br />

Finale die „<strong>Beelitzer</strong> Luft“, sodass<br />

die Inszenierung von Regisseur<br />

Peter Fabers vor Lokalkolorit<br />

sprühte. Dafür sorgten auch die<br />

vielen Beteiligten aus Beelitz:<br />

Frauenchor und Carnevalclub<br />

gaben die Berliner Bürger,<br />

die Feuerwehr rückte in<br />

historischen Uniformen an,<br />

die <strong>Beelitzer</strong> Blasmusikanten<br />

spielten zum Finale<br />

vor der Bühne.<br />

Die Ausstattung<br />

war mit<br />

Kutschen, Oldtimer,<br />

Feuerwerk und dem<br />

Bühnenbild einer Alt-<br />

Berliner Häuserzeile<br />

durchweg opulent.<br />

Als „Frau Luna“<br />

bezauberte die Sopranistin<br />

Jessica Glatte<br />

von der Staatsoperette<br />

Dresden, in seiner<br />

Doppelrolle als preußischer<br />

Leutnant und<br />

androgyner Prinz<br />

Sternschnuppe gab<br />

sich Tenor Jens<br />

Winkelmann vom<br />

Mittelsächsischen<br />

Theater<br />

BEELITZER NACHRICHTEN<br />

Das waren die beelitzer festspiele<br />

unheimlich wandlungsfähig. Heiko<br />

Walter vom Staatstheater Cottbus<br />

wurde als Wachtmeister Theophil<br />

mit Charme und Schnauze zum<br />

Publikumsliebling. Und in die<br />

Hauptrolle des Fritz Steppke ist<br />

Peter-Benjamin Eichhorn von den<br />

Uckermärkischen Bühnen Schwedt<br />

geschlüpft. Das Schauspielhaus in<br />

der Oderstadt hat die Festspiele wie<br />

bereits 2013 wieder unterstützt.<br />

Schon nach der fast ausverkauften<br />

Premiere war klar, dass die <strong>Beelitzer</strong><br />

Interpretation des über hundert<br />

Jahre alten Stoffes gelungen ist, die<br />

Rückmeldungen waren durchweg<br />

positiv. Unter den Gästen waren<br />

die Landesminister Schneider und<br />

Vogelsänger, Landtagspräsidentin<br />

Stark, die Rathauschefs der Nachbargemeinden<br />

und bekannte Persönlichkeiten<br />

wie die Schauspieler<br />

Ursula Karusseit, Ingeborg Krabbe<br />

und Wolfgang Bahro.<br />

Vor allem aber waren Bürger aus<br />

Beelitz, Brandenburg und den benachbarten<br />

Bundesländern dabei -<br />

und sie spendeten am Ende immer<br />

stehenden Applaus. Dass die letzte<br />

Vorstellung wegen eines Unwetters<br />

dann buchstäblich ins Wasser fiel,<br />

ließ sich dadurch immerhin etwas<br />

leichter verschmerzen. Und weil<br />

sich in zwei Jahren wieder der Vorhang<br />

hebt: für die <strong>Beelitzer</strong> Festspiele<br />

2017.<br />

Volle Ränge<br />

und Standing<br />

Ovations zur<br />

Premiere.<br />

Begleitet<br />

wurde das<br />

Stück immer<br />

wieder von<br />

Augenöffnern<br />

wie zum<br />

Beispiel<br />

Kutschen.<br />

Unten rechts:<br />

Heiko Walter<br />

als Theophil<br />

und Uta<br />

Schorn als<br />

Witwe Pusebach<br />

spielten<br />

und Berlinerten<br />

grandios.<br />

Fotos: Lähns

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