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atw - International Journal for Nuclear Power | 11/12.2019

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

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<strong>atw</strong> Vol. 64 (2019) | Issue <strong>11</strong>/12 ı November/December<br />

552<br />

SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH 50 YEARS AMNT<br />

| Züchtungen von Pflanzen:<br />

Höhere Erträge durch den Einsatz von Bestrahlungen.<br />

hier angegeben, da sie für die betreffenden Länder und<br />

Regionen eine erhebliche Bedeutung in der zukünftigen<br />

Versorgung besitzen. Reissorten, geeignet zum Wachsen<br />

im Wechsel von Salzwasser und Süßwasser der asiatischen<br />

Flussdeltas, dienen als Grundnahrungsmittel von<br />

Millionen Menschen in Pakistan, China und Bangladesh.<br />

Gerstevarianten ohne Hülse, dürretolerantes Sorghum<br />

und Reis werden durch strahlungsinduzierte Mutationen<br />

hergestellt und gezüchtet, weil sie den klimatologischen<br />

und geologischen Bedingungen in Peru oder auch in Mali<br />

besser angepasst sind. Am besten eignen sich strahlungsinduzierte<br />

Mutationen für die Optimierung von Pflanzen,<br />

die sich durch sterile Klonung vermehren, wie Bananen.<br />

Eine früh blühende, herrlich schmeckende und seuchenresistente<br />

Variante Novaria wurde auf diese Art in Malaysia<br />

entwickelt. Seuchenresistente Sorten bringen nicht nur<br />

bessere Ausbeute sondern benötigen auch weniger oder<br />

gar keinen Pestizideinsatz und sind deshalb sowohl billiger<br />

als auch umweltschonender. Bananen und Reis sind die<br />

wichtigsten Grundnahrungsmittel und Landwirtschaftsprodukte<br />

in der Dritten Welt, aber auch in der Industriestaaten<br />

werde fast zweitausend durch strahlungsinduzierte<br />

Mutationen verbesserte Produkte konsumiert.<br />

In Österreich wurde aus Golden Delicious die Variante<br />

„Golden Haidegg” gezüchtet, mit einer schöneren Farbe<br />

und längerer Haltbarkeit ohne Rostflecken. Japanische<br />

Birnen mit strahlungsinduzierter Resistenz gegen<br />

Schwarzfleckenseuche werden derzeit gezüchtet. Dies<br />

reduziert den früher notwendigen Pestizideinsatz auf ein<br />

Viertel.<br />

Nukleare Techniken werden nicht nur zur Verbesserung<br />

der Nahrungsmittel sondern auch zu deren Schutz<br />

und Konservierung verwendet. In 30 Ländern wird<br />

Bestrahlung von Nahrungsmitteln zur Gesundheits- und<br />

| Bestrahlung von Nahrungsmitteln.<br />

Qualitätssicherung genutzt sowie zur Einhaltung der<br />

Quaran täneverordnungen für bestimmte Nahrungsmittel,<br />

wie Fleisch, Früchte, Kräuter und getrocknete Gemüse.<br />

Seit Mitte 2000 wird die Bestrahlung von Hackfleisch in<br />

den Vereinigten Staaten aus mikrobiologischen Sicherheitsgründen<br />

eingesetzt. In mehr als 2000 Supermärkten<br />

werden diese Produkte ohne signifikante Vorbehalte der<br />

Verbraucher angeboten. Viele Länder, insbesondere in<br />

Asien, Lateinamerika, dem Mittler Osten und Afrika<br />

würden enorme Nutzen durch der Anwendung dieser<br />

Technologie zum Schutz der Nahrungsmittel erzielen.<br />

Die weltweit internationale Autorität für die Sicherheit<br />

der Nahrungsmittel, die Kodex Alimentarius Kommission,<br />

hat auch im Bereich der Strahlenbehandlung von Nahrungsmitteln<br />

Protokolle, Richtlinien und Empfehlungen<br />

veröffent licht.<br />

Im Landwirtschaftsbereich findet man auch die Anwendung<br />

von Radioisotopen durch den Radioimmunoassay<br />

bei Tieren für Hormonanalysen von Milch, Serum oder<br />

Plasma. Zweck ist die Optimierung der Planung und<br />

Diagnose von der Trächtigkeit, die frühzeitige Erkennung<br />

von Gesundheits- und Reproduktionsmängeln und die<br />

zeitgerechte Identifikation und Vorbeugung vor Seuchen,<br />

wie Rinderpest, Trypanosomosis, Brucellosis und Maulund-Klauen-Seuche.<br />

Nukleare Technologien und Isotopmarkierungen<br />

mit Stickstoff, Kohlenstoff und Phosphor<br />

finden auch verbreitet Anwendungen zur Untersuchung<br />

von biologischer Stickstofffixierung durch Bakterien, zur<br />

Optimierung der Anwendung von Düngemitteln nach<br />

Menge, Art und Jahreszeit in den verschiedensten Klimazonen,<br />

Bodentypen und Ernährungskulturen sowie zur<br />

Minimierung der ungenutzten Phosphat- und Stickstoffmengen<br />

in der Umwelt.<br />

| Insektensterilisierung: Schädlingsbekämpfung.<br />

Beim Ausrotten von Schädlingen werden Nukleare<br />

Technologien unter der Bezeichnung „Sterile Insekten-<br />

Technik“ verwendet. Diese Technik beinhaltet die<br />

großräumige Produktion und systematische Freisetzung<br />

von strahlungssterilisierten männlichen Fruchtfliegen,<br />

Tsetse-Fliegen, Holzwürmer usw. Freigelassen, verhalten<br />

sie sich auf ganz normale Weise, aber produzieren keinerlei<br />

Nachwuchs. Die schon geschwächte nächste Generation<br />

wird wieder mit neuen sterilen Männchen versorgt,<br />

bis sie lokal gezielt ausgerottet ist, ohne Pestizide, ohne<br />

Umwelt zerstörung und unter Erhalt des biologischen<br />

Gleich gewichtes. Insbesondere die Nachfrage und<br />

Produktionskapazität für sterilisierte Mittelmeerfruchtfliegen,<br />

notorische Schädlinge mit erheblichen Auswirkungen,<br />

sind im Lauf der letzten Dekade von einer auf<br />

drei Milliarden Fliegen pro Woche gestiegen. Am meisten<br />

Erfolg hatten die Ausrottungskampagnen in Mittel- und<br />

Special Topic | A Journey Through 50 Years AMNT<br />

Protection of Man and Environment – <strong>Nuclear</strong> Usage Outside of Energy Sector ı P.P. De Regge, Wien

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