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BOLD THE MAGAZINE No.61

EXKLUSIV IM INTERVIEW: EDDIE REDMAYNE | JOY CROOKES EXKLUSIV IM GESPRÄCH | GUCCI VALIGERIA MIT RYAN GOSLING | SHORT TIME IN PERTH | JOHANNES OERDING ÜBER SEIN NEUES ALBUM | WARUM ASTON MARTIN SICH NEU AUFSTELLT | POP ART MEETS STREET ART

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10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / EDDIE REDMAYNE<br />

Unerwartete Rollen prägen die Karriere des 40-jährigen Eddie Redmayne schon lange: Eben<br />

noch war er ein mächtiger Zauberer in den Fantasy-Welten von J. K. Rowling, und im nächsten<br />

Moment spielt er in „The Good Nurse“ (ab Ende Oktober bei Netflix) einen mörderischen<br />

Krankenpfleger. <strong>BOLD</strong> trifft den britischen Schauspieler und Sänger, der gelegentlich auch<br />

modelt, am Rande des Zurich Film Festivals exklusiv zum Gespräch.<br />

Nein, wie ein typischer Filmstar, so wie<br />

Hollywood sich seine Kerle dieser Tage<br />

vor allem in heimischen Kostümfilmen<br />

(etwa „Elizabeth – Das goldene Zeitalter“<br />

vorstellt, sieht Eddie Redmayne definitiv<br />

oder „Die Schwester der Königin“) oder<br />

nicht aus. Der Brite macht nicht den<br />

Eindruck, als würde er viel Zeit im Fitnessstudio<br />

verbringen oder besonders großes<br />

Interesse an Superhelden-Rollen haben.<br />

Und trotzdem ist er – schlaksig, blass und<br />

mit jeder Menge Sommersprossen gesegnet<br />

– schon lange ganz oben im Filmgeschäft<br />

angekommen. Oscar und Milliarden-Franchise<br />

inklusive.<br />

Historien-Serien (wie „Tess of the d’Urbervilles“).<br />

Das Interesse an ungewöhnlichen<br />

und extremeren Geschichten ist aber auch<br />

damals (2007) längst geweckt, und so ließ<br />

die inzestuös angehauchte Mutter-Sohn-<br />

Geschichte „Wilde Unschuld“ (Regie: Tom<br />

Kalin) zur Weltpremiere in Cannes einige<br />

Kritiker durchaus verstört zurück. Parallel<br />

verpflichtet ihn Burberry als Model für<br />

Werbekampagnen.<br />

Die Anfänge von Redmaynes Karriere<br />

verliefen zunächst recht typisch, so wie<br />

man sie in den Lebensläufen dutzender<br />

britischer Schauspieler, die aus besserem<br />

Hause stammen, liest. Geboren wurde er am<br />

6. Januar 1982 in London. Schon als Zehnjähriger<br />

Der Durchbruch gelingt Redmayne, dessen<br />

älterer Bruder James eine Weile professionell<br />

Cricket spielte, nach fünf Jahren in<br />

Nebenrollen schließlich mit dem Hollywood-Drama<br />

„My Week with Marilyn“<br />

besucht er eine Theaterschule (wo sowie vor allem der Oscar-prämierten<br />

er gemeinsam mit James Corden die Liebe<br />

zur Schauspielerei entdeckt), später folgte<br />

ein Studium erst am Eton College, mit<br />

Prinz William im gleichen Jahrgang, dann<br />

in Cambrigde. Seinen ersten professionellen<br />

Bühnenauftritt (natürlich in einem<br />

Shakespeare-Stück) hat er – noch vor dem<br />

Uni-Abschluss, und schon mit 22 Jahren<br />

gibt’s die ersten Nominierungen für Theaterpreise.<br />

Die ersten größeren Rollen vor<br />

der Kamera bekommt Redmayne (auch das<br />

kennt man von etlichen Kollegen) zunächst<br />

Musical-Verfilmung „Les Misérables“. Dass<br />

das Singen nicht seine größte Stärke ist,<br />

sieht ihm Hollywood schnell nach: Wenig<br />

später – 2015, um genau zu sein – erhält er<br />

für seine eindrucksvolle Darstellung des an<br />

den Rollstuhl gefesselten Physikers Stephen<br />

Hawking in „Die Entdeckung der Unendlichkeit“<br />

selbst den Oscar. Nur ein Jahr<br />

später wird er für „The Danish Girl“, die<br />

Geschichte einer der ersten geschlechtsangleichenden<br />

Operationen der Welt, erneut<br />

nominiert.<br />

Dass Redmayne nicht nur ein Meister<br />

körperlich wie emotional anspruchsvoller<br />

Rollen in komplexen Dramen ist, wissen<br />

Millionen von Fans auf der ganzen Welt<br />

spätestens seit 2016. Da übernahm er die<br />

Hauptrolle des Newt Scamander in „Phantastische<br />

Tierwesen und wo sie zu finden<br />

sind“ (inkl. zweier Fortsetzungen), basierend<br />

auf Schöpfungen der „Harry Potter“-<br />

Autorin J. K. Rowling. Seither blieb selten<br />

Zeit für mehr als höchstens eine weitere<br />

Rolle pro Jahr, was nicht nur an den<br />

aufwändigen Dreharbeiten für die Magier-<br />

Geschichten liegt, sondern auch daran,<br />

dass er und Ehefrau Hannah, mit der er seit<br />

2014 verheiratet ist, inzwischen Eltern von<br />

zwei Kindern sind.<br />

Doch nach seinem Londoner Theater-<br />

Comeback im vergangenen Jahr und einer<br />

Rolle in Aaron Sorkins „The Trial of the<br />

Chicago 7“ meldet sich Redmayne nun in<br />

Bestform auf den heimischen Bildschirmen<br />

zurück. Im Thriller „The Good Nurse“ (ab<br />

Ende Oktober bei Netflix) spielt er an der<br />

Seite von Jessica Chastain den Krankenpfleger<br />

Charles Cullen, der nachweislich<br />

mindestens 40, womöglich aber mehrere<br />

hundert Menschenleben auf dem Gewissen<br />

hat und 2006 zu 18 Mal lebenslänglicher<br />

Haft verurteilt wurde.<br />

Zur Premiere des Zurich Film Festivals, wo<br />

Redmayne mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet<br />

wurde, treffen wir das Multitalent<br />

zum exklusiven Interview.<br />

Mr. Redmayne, Sie spielen in Ihrem neuen<br />

Film „The Good Nurse“ einen Serientäter,

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