blinker_12_20221115
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Nr. <strong>12</strong> Dezember 2022 | 6,70 €<br />
7,50 € (A) • 10,90 SFR (CH)<br />
8,90 € (I) • 7,90 € (BENELUX)<br />
Najwa Hussein<br />
Die Zander -<br />
flüsterin im<br />
Interview<br />
Barben, Döbel,<br />
Giebel, Brassen<br />
Dankbare<br />
Winterfische<br />
Hamburg<br />
& Umgebung<br />
Elbzuflüsse:<br />
Jetzt beißt der BUTT<br />
Alster: Gezielt auf<br />
QUAPPE<br />
Europas große Angelzeitschrift<br />
Im Test<br />
Meeresrute<br />
Seajig<br />
von<br />
Kogha<br />
Spinnrolle SG4<br />
AG 3000 FD<br />
von<br />
Savage Gear<br />
Hecht und Quappe:<br />
Räuber lieben<br />
KÖDERFISCH<br />
SPANNENDER GEHT’S KAUM:<br />
KÖFI, POSE, HERZRASEN!<br />
ABFAHRT IN UNBEANGELTE BEREICHE:<br />
MIT MEERESFISCH UND FUTTERBOOT<br />
FOTOREPORT Live dabei: Quappen im kleinen Fluss auf Seite 28
TX2<br />
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EDITORIAL<br />
Rotaugen on the<br />
rocks, hier bereits<br />
aufgetaut. Zwei<br />
spannende Köfi-<br />
Artikel finden Sie ab<br />
Seite 6!<br />
Lang lebe der tote Köderfisch!<br />
Meine ersten großen Hechte fing<br />
ich vor 40 Jahren mit Köderfisch.<br />
Und das auch noch nachts! Es<br />
waren, ehrlich gesagt, Zufallsfänge. Denn<br />
zusammen mit meinem Freund Achim<br />
war ich eigentlich auf Zander aus. Die<br />
Hechtangelei hatten wir in unserem Vereinssee<br />
längst an den Nagel gehängt. Obwohl<br />
wir es mit Wobblern, Blinkern und<br />
sogar lebenden Köderfischen auf Hecht<br />
versuchten, wir fingen keinen einzigen.<br />
Mir ist längst klar: Wir haben beim Spinnfischen<br />
und mit dem lebenden Köderfisch<br />
auf die „Jäger“ unter den Hechten<br />
geangelt, während die „Sammler“ von uns<br />
unbehelligt größer und dicker wurden.<br />
Ganz heimlich, still und leise. Denn im<br />
Gegensatz zu den jagenden Hechten, die<br />
sich bei ihren Raubzügen durch einen<br />
großen Schwall und panisch flüchtende<br />
Beutefische verrieten, schwammen die<br />
Sammler unter den Hechten ruhig an<br />
den Kanten entlang und sammelten mit<br />
minimalen Energieaufwand Protein riegel<br />
in Form gestorbener Fische ein. Und<br />
davon gibt es in einem Gewässer mehr als<br />
man glauben mag.<br />
Früher, in der hohen Zeit des<br />
Wettkampfangelns, starben immer wieder<br />
Fische, die vorher im Setzkescher waren.<br />
In jedem Fall gab und gibt es Hechte, die<br />
diese bequeme Nahrungsquelle für sich<br />
entdeckt haben. Und oft sind diese Sammler<br />
unter den Hechten richtige große<br />
Exemplare! Wer große Hechte fangen will,<br />
der sollte einmal intensiv über den Einsatz<br />
eines toten Köfis am Grund nachdenken.<br />
Wo wir gerade bei dem Thema sind:<br />
Vor zwei Minuten fragte mich Florian<br />
Pippardt, der mir am Schreibtisch gegenübersitzt:<br />
„Micha, sag‘ mal, wann wollen<br />
wir eigentlich mal zum Deadbaiting auf<br />
Hecht fahren?“ Noch bevor ich antworten<br />
konnte, hörte ich André Pawlitzki: „Ich<br />
habe noch schöne Köfis im Tiefkühler,<br />
wenn ihr die braucht.“<br />
„André, wir brauchen nicht nur Deine<br />
Köderfische nicht – wir brauchen auch<br />
Dich! Du kommst mit zum Hechtansitz,<br />
das ist doch klar …“<br />
Nun weiß ja nicht, was Sie in den<br />
kommenden Wochen vorhaben. Doch was<br />
halten Sie davon, einmal mal wieder mit<br />
dem toten Köderfisch auf Hecht anzusitzen,<br />
am besten mit einem alten Freund.<br />
Ein guter „Fishtalk“ ist dann sicher, und<br />
damit lässt sich die Zeit bis zum Biss am<br />
besten überbrücken.<br />
Ich wünsche Ihnen einen raubfischreichen<br />
Herbst, Ihr<br />
Michael Werner<br />
Gesamtredaktionsleiter<br />
Angeln<br />
Foto: W. Krause<br />
<br />
WICHTIGE<br />
INFORMATION<br />
Liebe Leser,<br />
Pandemie, Inflation und Gaskrise gehen auch an der Zeitschriftenbranche<br />
und den Druckereien leider nicht spurlos vorbei.<br />
Damit wir Ihnen im Falle einer möglichen Gasknappheit trotzdem<br />
wie gewohnt Ihr vertrautes Magazin schicken können, bitten wir<br />
Sie, uns unter www.<strong>blinker</strong>.de/infoservice Ihre E-Mail-Adresse<br />
mitzuteilen. So könnten Sie im äußersten Notfall, der hoffentlich<br />
nicht eintreten wird, Ihr Magazin in digitaler Form, als E-Paper,<br />
lesen. Vielen Dank, Ihre Blinker-Redaktion<br />
<strong>12</strong>/2022 3
BLINKER WELT<br />
3 Editorial<br />
92 Aktuelles<br />
86 Leserseiten<br />
88 Hitparade<br />
PRAXIS<br />
6 Locker-flockig zum Hecht<br />
Esox auf dem Futterplatz<br />
14 Hecht mit Herzrasen<br />
Mit Pose auf Hecht, einfach erklärt<br />
22 Abgefahren<br />
Mit dem Futterboot zum Hecht<br />
30 Quappen-Schnappen<br />
Auf Süßwasser-Dorsche in der Hunte<br />
38 Dankbare Winterfische<br />
Friedfischangeln im Winter<br />
46 Fischfakten: Döbel<br />
Vorkommen, Größe, Köder<br />
48 Frost-Bonbons<br />
Winterköder für den Friedfischansitz<br />
54 Schuppenträger im Parksee<br />
Urbanes Karpfenangeln im Winter<br />
60 Expertenrunde<br />
Sie fragen, unsere Experten antworten<br />
62 Was Opa noch wusste<br />
Vergessene Tipps und Tricks<br />
72 Da bist du platt!<br />
Plattfischangeln im Fluss<br />
78 Begegnungen mit Bären<br />
Auge in Auge mit den Raubtieren<br />
100 Gütesiegel<br />
Kogha Seajig DX & Savage Gear SG4<br />
AG 3000 FD<br />
104 Zubehör<br />
Neues Material am Markt<br />
REPORT<br />
28 Fotoreport: Hart auf Quappe<br />
Alster-Quappen im Visier<br />
64 Die Zander-Flüsterin<br />
Interview mit Zanderprofi Natsch<br />
6<br />
Locker-flockig<br />
zum Hecht<br />
Kombiniertes<br />
Angeln auf<br />
Köderfisch<br />
und Hecht<br />
38<br />
Dankbare<br />
Winterfische<br />
Welche Fische<br />
auch bei Frost<br />
noch fangbar<br />
sind<br />
SERVICE<br />
107 Kleinanzeigen<br />
113 Impressum<br />
114 Vorschau<br />
UNTERHALTUNG<br />
106 Rätsel<br />
1<strong>12</strong> Der letzte Wurf<br />
Rot: Themen der Titelseite<br />
Titelfoto: Waldemar Krause<br />
4
<strong>12</strong>/2022 INHALT<br />
28<br />
Hart auf<br />
Quappe<br />
Herausforderung<br />
an der<br />
Alster<br />
FOTO<br />
REPORT<br />
14<br />
Hecht mit<br />
Herzrasen<br />
So geht<br />
Hechtangeln<br />
mit Köfi und<br />
Pose für Einsteiger<br />
48<br />
Frost-Bonbons<br />
Diese Friedfisch-<br />
Köder sollten jetzt<br />
mit ans Wasser<br />
64<br />
Die Zander-<br />
Flüsterin<br />
Deutschlands<br />
einziger weiblicher<br />
Vollzeit-<br />
Angelguide im<br />
Interview<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma PMS direct bei.<br />
Wir bitten unsere Leser freundlich um Beachtung.<br />
<strong>12</strong>/2022 5
PRAXIS | HECHT<br />
Sebastian Lucklum hat gut<br />
lachen: Mit einem Köderfisch<br />
an einer einfachen<br />
Posenmontage fängt er im<br />
Winter Hechte.<br />
6
MIT KÖFI AUF DEM FUTTERPLATZ<br />
EXPERTENWISSEN!<br />
Lockerflockig<br />
zum Hecht<br />
Es kann so herrlich einfach sein: Rotauge frisst<br />
Brotflocke, Hecht frisst Rotauge, Angler fängt<br />
Hecht. Genauso macht es Sebastian Lucklum,<br />
wenn er im Winter an ein und derselben Stelle<br />
erst Köderfische und anschließend gefräßige<br />
Räuber angelt.<br />
Friedfischkost: Mit ein wenig Brot und einem kleinen Wurm<br />
fängt der Autor zunächst ein paar Köderfische.<br />
<strong>12</strong>/2022 7
PRAXIS | HECHT<br />
Als passionierter Brandungsangler<br />
lasse ich auch gerne<br />
mal meine Wathose im<br />
Schrank und das Meeresgeschirr<br />
zu Hause, um stattdessen<br />
nur leicht bepackt den Seen und<br />
Teichen in meiner Umgebung einen Besuch<br />
abzustatten. Beim Hechtangeln mit<br />
Pose und Köderfisch steigt bei mir schnell<br />
die Spannung auf einen guten Fang. Heute<br />
ist es wieder so weit, es juckt mir heftig in<br />
den Fingern: Ich muss angeln! An herrlichen<br />
Wintertagen fordert mich die Natur<br />
geradezu dazu auf, rauszugehen und Fische<br />
zu fangen. Am See höre ich die Enten<br />
schnattern, sehe die Sonne durch die Wolken<br />
blitzen und erinnere mich in diesen<br />
stillen Momenten gerne an meine Jugend.<br />
Als Teenager habe ich viel lieber ausgiebig<br />
Zeit am Wasser verbracht als in der Schule<br />
und habe immer gehofft, genau in diesem<br />
Moment den großen Fang zu machen.<br />
Ich möchte entspannt ein paar Stunden<br />
am Wasser verbringen und habe mich<br />
dazu entschieden, den Hechten mit einem<br />
Köderfisch auf die Pelle zu rücken. Es ist<br />
windstill und ich befürchte, mit dem aktiven<br />
Kunstköderangeln die Fische zu verjagen,<br />
da es an dem kleinen See etwas laut<br />
sein könnte. Am Gewässer angekommen,<br />
erkenne ich im klaren Wasser die Reste<br />
abgestorbener Pflanzen. Hechte lieben<br />
beides. Das sind beste Voraussetzungen<br />
fürs Angeln mit Köderfisch! Mein Gerät<br />
ist schnell zusammengebaut und los geht’s.<br />
Als erstes brauche ich Köderfische.<br />
BROT-TRICK: FRESSEN<br />
UND GEFRESSEN WERDEN<br />
Die Situation am Gewässer spielt mir in<br />
die Karten. Im klaren Wasser kann ich<br />
ganz einfach die Köderfische anlocken<br />
und gleichzeitig auch die Hechte auf mich<br />
– besser gesagt auf den schmackhaften<br />
Happen an meiner Montage – aufmerksam<br />
machen. Mit ein paar Brocken schwimmendem<br />
Brot locke ich kleine Rotaugen<br />
an. Sie stupsen auch bei Kälte gerne daran<br />
herum. Anstelle von Maden biete ich den<br />
Rotaugen einen kleinen Mistwurm als<br />
leckere Ergänzung zu ihrem Backwaren-<br />
Festmahl. Ihr buntes Treiben an meinem<br />
Köder werden sicherlich auch die Hechte<br />
in der Umgebung mit Spannung verfolgen<br />
und selbst Appetit bekommen.<br />
Heute habe ich Glück, die Fische sind<br />
hungrig. Die Rotaugen werfen kleine Ringe<br />
an die Oberfläche, sie reagieren auf das<br />
Brot. Es gibt weder Wind noch Wellen,<br />
die sie vom Fressen an der Oberfläche abhalten.<br />
Im Handumdrehen habe ich meine<br />
einfache Rute für den Fang der Köderfische<br />
mit einem kleinen Wurm bestückt.<br />
Ich platziere die Pose samt Wurm in der<br />
Nähe der Brotflocken und warte gespannt<br />
auf den Biss. Es dauert nicht lange und<br />
ein kleines Rotauge zappelt an meinem<br />
Haken. Obwohl die Rotaugen und Hechte<br />
in den Restpflanzen über dem Gewässergrund<br />
stehen, kommen sie zum Fressen<br />
ins Freiwasser.<br />
EINFACHE MONTAGE MIT<br />
EINEM HAUCH RAFFINESSE<br />
Der Anfang ist gemacht, jetzt kann ich<br />
meine Hechtrute mit einem frischen Köderfisch<br />
präparieren. Die Montage ist so<br />
simpel wie funktional: Ich benutze eine<br />
einfache Pose mit einer Tragkraft ab 6<br />
g – abhängig von der Köderfischgröße.<br />
Stahlvorfach oder abriebfestes Fluorocarbon<br />
um die 0,80 mm und einen beziehungsweise<br />
zwei Drillinge. Den einzelnen<br />
Drilling platziere ich unterhalb der<br />
Rückenflosse. Dadurch steht das Fischchen<br />
waagerecht im Wasser und wirkt<br />
natürlich. Eine kleine Raffinesse dieser<br />
Montage zeigt sich an der Köderfixierung:<br />
Da ist der erste<br />
Köderfisch – angelockt<br />
mit Brotflocken,<br />
gefangen mit einem<br />
kleinen Wurm.<br />
8
Bei kleineren Köderfischen<br />
reicht<br />
bereits eine nur<br />
6 g tragende<br />
Pose.<br />
Das ging fix: Bereits nach wenigen Minuten drillt Sebastian an diesem Nachmittag den ersten Hecht.<br />
Aufgetaute Hecht-Häppchen: Aus der Tüte an den Haken<br />
Fotos: W. Krause<br />
Raus aus der Tüte: Die tiefgekühlten<br />
Köderfische präsentieren sich zunächst<br />
noch als ein einziger Klumpen.<br />
Rein in die Tüte: Sebastian füllt Seewasser<br />
in den kleinen Plastikbeutel. Es unterstützt<br />
das Auftauen der Köderfische.<br />
Zurück in die Tüte: Im Wasser tauen die<br />
Fischchen ein wenig an und lassen sich<br />
anschließend einfacher anködern.<br />
<strong>12</strong>/2022 9
PRAXIS | HECHT<br />
Ein rotes Plastikplättchen, das ich am<br />
Ende über die Drillingsflanke schiebe, verhindert<br />
ein Ausschlitzen des Köderfisches<br />
beim Auswerfen. Außerdem wirkt die<br />
auffallend rote Färbung als zusätzlicher<br />
optischer Reiz auf dem Köder, mit dem<br />
ich das Interesse des Hechts wecken will,<br />
sodass er mit der Jagd beginnt. Wenn der<br />
Hecht beim Biss nicht sofort gehakt wird,<br />
verhindert diese Köderfixierung zudem<br />
ein leichtes Abzupfen des Köders und die<br />
Jagd kann gleich weitergehen.<br />
ALTERNATIVE KÖDER AUS<br />
DEM GEFRIERSCHRANK<br />
Beißen die Köderfische im Winter einmal<br />
nicht so, wie ich es gerne hätte, greife<br />
ich auf gefrorene Köderfische zurück. Im<br />
Sommer gibt es zahlreiche kleine Fische<br />
und es ist ein Leichtes, in kürzester Zeit<br />
ein paar von ihnen zu fangen. Das mache<br />
ich und friere mir rechtzeitig ein paar Pakete<br />
für die kalte Jahreszeit ein. Mit etwas<br />
Wasser aus dem See lassen sich die gefrorenen<br />
Fische schnell vereinzeln. Sie sind<br />
bereit für den Einsatz. Die etwas größeren<br />
gefrorenen Köderfische biete ich an einer<br />
Doppeldrilling-Montage an. Von dieser<br />
Montagevariante verspreche ich mir einen<br />
besseren Halt beim Werfen und höhere<br />
Chance, den Hecht beim Biss sicher zu haken<br />
und zu landen.<br />
Mit einem lockeren Überkopfwurf platziere<br />
ich meine Köderfischmontage in<br />
unmittelbarer Nähe des schwimmenden<br />
Brots – genau dort, wo die Rotaugen vorhin<br />
aktiv waren. Ich weiß, dass die Wassertiefe<br />
an dieser Stelle etwa 2 bis 3 m beträgt.<br />
Meinen Köderfisch präsentiere ich<br />
ungefähr 1 m über Grund, beziehungsweise<br />
über den abgestorbenen Wasserpflanzen.<br />
Somit kann unser Zielfisch, der<br />
im Gemüse liegt, die Beute aus allen Perspektiven<br />
sehen und unkompliziert und<br />
schnell attackieren.<br />
„Schnell“ ist auch mein Stichwort! Die<br />
Montage ist keine 2 min im Wasser, da<br />
wandert die Pose bereits, bevor sie mit einem<br />
schnellen Richtungswechsel abtaucht.<br />
Anhieb, sitzt! Der etwa 60 cm lange Esox<br />
lässt sich schnell und zielsicher im großen<br />
Kescher landen. Ich bin überglücklich,<br />
denn die „alte“, bewährte Methode hat<br />
wieder einmal hervorragend funktioniert.<br />
Jetzt hat mich das Hechtfieber vollends<br />
gepackt. Es gibt doch nichts besseres als<br />
Köderfischangeln! Wo ein Hecht ist, da<br />
gibt es noch weitere, denn im Winter stehen<br />
die Fische häufig zusammen an einem<br />
Platz. Also fliegt mein Proppen mit dem<br />
Rotauge erneut ins Wasser ...<br />
Das kleine Blei-<br />
Schrot sorgt dafür,<br />
dass die Pose<br />
austariert ist und<br />
der Köderfisch<br />
nicht auftreibt.<br />
Ob dickes FC<br />
oder Stahl: Für<br />
den Autor hat<br />
beides bisher gut<br />
funktioniert.<br />
10
Lange Drills mit ausgedehnten<br />
Fluchten<br />
sind im Winter selten.<br />
Das Wasser ist kalt<br />
und die Hechte laufen<br />
auf Sparflamme.<br />
„Hechtangeln ist keine<br />
Raketenwissenschaft.<br />
Ist ein gefräßiger Hecht in<br />
der Nähe, beißt er an!“<br />
<strong>12</strong>/2022 11
PRAXIS | HECHT<br />
Einfach montiert: Pose, Blei, Vorfach und ein Drilling – Köfi-Angeln ist so wunderbar einfach!<br />
ZIEHEN UND ZUPFEN –<br />
DER KÖDERFISCH LEBT WIEDER!<br />
Nach meinem erfolgreichen Auftakt lassen<br />
die anderen Hechte jedoch ein wenig auf<br />
sich warten. Gehe ich jetzt nach Hause?<br />
Nein, mein Ehrgeiz ist gepackt und ich<br />
bleibe am Wasser. Statt einzupacken, verändere<br />
ich Taktik und Technik, indem ich<br />
andere Stellen anwerfe und ein wenig an<br />
der Schnur ziehe. Nach gut 2 m anziehen<br />
will ich die Rute ablegen, da bemerke ich<br />
einen kleinen Zupfer. Der Adrenalinspiegel<br />
in meinem Körper steigt. Habe ich den<br />
Hecht von meinem Köder überzeugen<br />
können? Tatsächlich, der Proppen nimmt<br />
Fahrt auf! Auch hier sitzt der Anhieb und<br />
nur wenig später drille ich einen weiteren<br />
schönen Hecht an die Oberfläche. Klasse,<br />
dieser Fang setzt dem Tag die Krone auf.<br />
Zufrieden lächelnd beende ich meinen<br />
Angelnachmittag. Unter der tiefstehenden<br />
Wintersonne geht’s ab nach Hause,<br />
aber morgen gleich wieder an den See!<br />
Das rote Plastikplättchen („Bait Flag“) sichert den Köderfisch beim<br />
Auswerfen und liefert einen zusätzlichen optischen Reiz.<br />
<strong>12</strong>
Bei etwas größeren<br />
Köderfischen<br />
verwendet Sebastian<br />
eine Montage<br />
mit 2 Drillingen.<br />
ECHOLOTE<br />
KAUFT MAN BEIM<br />
SPEZIALISTEN!<br />
Thomas Schlageter<br />
PROFESSIONAL<br />
TMCT<br />
MARINE EQUIPMENT<br />
„Ich bin mir sicher,<br />
dass die fressenden<br />
Rotaugen auch von<br />
den Hechten nicht<br />
ungesehen bleiben.“<br />
www.echolotzentrum.de<br />
Beratung: 05255 / 9339900
PRAXIS | HECHT<br />
DEADBAITING<br />
Hecht mit<br />
Herzrasen<br />
Pose, Köderfisch, ein Pendelwurf vor den Busch –<br />
der Klassiker, mit dem schon Großvater große Hechte<br />
fing. Wolfgang Kalweit schreibt über eine Angelei, die<br />
simpler und aufregender zugleich nicht sein könnte.<br />
Wer das noch nie gemacht hat, hat etwas verpasst!<br />
14
Jeder Angler, der schon einmal eine abtauchende<br />
Pose beobachtet hat, kann die<br />
Emotionen hinter diesem Foto nachvollziehen.<br />
Genau diese Spannung macht das<br />
Hechtangeln mit Köfi und Pose aus!<br />
Ein netter Nebeneffekt des Deadbaitings:<br />
Der Fang ist oft größer als beim Kunstköderangeln.<br />
Selbst ein Meterfisch ist<br />
immer möglich.<br />
Fotos: W. Kalweit<br />
<strong>12</strong>/2022 15
Wind und Wellen<br />
sorgen für einen<br />
tanzenden Köfi<br />
unter der Pose,<br />
zusätzlich sind<br />
Hechte bei solchen<br />
Bedingungen<br />
sowieso aktiver als<br />
bei Sonnenschein.<br />
Sehr gute Chancen<br />
für einen Biss.<br />
Fotos: W. Kalweit<br />
16
PRAXIS | HECHT<br />
Mit dem Pendelwurf ins<br />
Glück: Einfacher geht’s<br />
fast nicht. Hier bietet der<br />
Autor seinen Köfi an einer<br />
Trauerweide an – immer<br />
ein Top-Spot, genau wie<br />
Schilfkanten oder alte<br />
Seerosenfelder.<br />
Tote Meeresfische (hier<br />
eine Meeräsche) sind tolle<br />
Köderfische, vor allem im<br />
tiefsten Winter. Diese Form<br />
der Anköderung eignet<br />
sich besonders für eine<br />
Präsentation am Grund.<br />
Oft hatte ich schon das Glück,<br />
einigen der besten Hechtangler<br />
Deutschlands beim<br />
Fischen mit Pose und totem<br />
Köderfisch über die Schulter<br />
blicken zu können. Dabei habe ich erfahren,<br />
wie unglaublich spannend diese<br />
Methode ist und wie das Herz anfängt zu<br />
pochen, wenn plötzlich die große Pose<br />
Fahrt aufnimmt. Durch Beobachtung<br />
der Spezialisten konnte ich mein Hechtangeln<br />
in kurzer Zeit deutlich verbessern<br />
und schnell erste Meterfische über<br />
den Kescher führen. Die Grundlagen des<br />
Posenangelns auf Hecht möchte ich nun<br />
mit Ihnen teilen, damit auch Sie diesen<br />
Winter (und nächsten, und übernächsten<br />
…) Erfolge feiern können.<br />
VERGESSEN SIE DIE BERÜHMTE<br />
ZIGARETTENLÄNGE!<br />
Die Posenmontage zum Hechtangeln ist<br />
denkbar einfach und universell einsetzbar.<br />
Die Standard-Montage besteht aus<br />
einer 25 bis 50 g tragenden Pose (je nach<br />
Ködergröße) mit innerer Schnurführung,<br />
die nach oben von einem verschiebbaren<br />
Schnurstopper auf die richtige Tiefe eingestellt<br />
wird. Mit einem Olivenblei von<br />
etwas mehr als der Hälfte der Posentragkraft<br />
wird das Ganze austariert. So grob<br />
bloß? Klar, wir angeln nicht auf sensible<br />
Zander. Dem Hecht ist es egal, wenn er<br />
beim Biss Widerstand spürt. Über dem<br />
großen Wirbel wird eine Gummiperle auf<br />
die Hauptschnur aufgezogen, da sonst das<br />
Blei den Knoten mit der Zeit beschädigen<br />
könnte. Sobald das Vorfach eingehängt<br />
wurde, ist die gesamte Montage schon einsatzbereit!<br />
Eine zuverlässige Montage für schnelles<br />
Anschlagen ist das Drillingssystem (siehe<br />
Bastelanleitung auf S. 20). Im Gegensatz<br />
zum Einzelhaken hat der Hecht hierbei<br />
immer einen Haken im Maul, egal wie<br />
er den Köderfisch packt. Solch ein System<br />
muss aber auf die Größe des Köders<br />
abgestimmt sein, weshalb Selberbauen<br />
angesagt ist. Das ist nicht nur einfach,<br />
sondern auch günstig! Selbst wenn man<br />
hochwertiges Stahlvorfach und die besten<br />
Haken verwendet, spart man im Gegensatz<br />
zu fertigen Montagen eine Menge<br />
Geld. Vergessen Sie bitte die berühmte<br />
<strong>12</strong>/2022 17
PRAXIS | HECHT<br />
Ein Mix aus Fischöl und Futterfarbe aus dem Friedfischbereich ergibt<br />
eine lockende Flüssigkeit, die unseren Köder zugleich umfärbt.<br />
Lecker, oder? Dieser Vorgang sollte übrigens nicht auf Parkbänken<br />
oder der (eigenen) Angeltasche durchgeführt werden …<br />
Fotos: W. Kalweit<br />
18
Im Winter rät der Autor, den<br />
Köfi erstmal auf runde 2/3<br />
der Wassertiefe frei hängend<br />
anzubieten, da Hechte lieber<br />
nach oben jagen, als Beute<br />
vom Grund aufzusammeln.<br />
Dafür sollte man den Köder,<br />
hier eine Güster, im Rücken<br />
anködern. So steht er schön<br />
waagerecht unter der Pose.<br />
„Zigarettenlänge“ bis zum Anhieb. Das<br />
war zwar zu Großvaters Zeiten noch Gang<br />
und Gäbe, ist aber völliger Unfug! Sobald<br />
die Pose anfängt zu wandern, nimmt man<br />
stattdessen sofort die Rute in die Hand,<br />
schließt den Bügel, kurbelt langsam die<br />
lockere Schnur ein, bis man den Fisch in<br />
der Rutenspitze spürt, und schlägt an. Das<br />
alles dauert nur wenige Sekunden. Der<br />
Fisch hat keine Zeit, die Montage tief zu<br />
schlucken – und nur so bleibt das schadlose<br />
Hakenlösen möglich. Denken Sie<br />
also bitte an die Sicherheit der Fische und<br />
warten Sie nicht zu lange. Zwei wichtige<br />
Tipps zum Hakenlösen: 1.) Kompliziert<br />
sitzende Haken schneidet man mit dem<br />
Seitenschneider klein, um sie einfach zu<br />
entfernen. Langes „rumdoktern“ am Fisch<br />
muss vermieden werden. 2.) Greifen Sie<br />
niemals mit der Hand in das Hechtmaul,<br />
da die Zähne messerscharf sind!<br />
WIR MÜSSEN ZUM HECHT,<br />
NICHT UMGEKEHRT<br />
Kleinere Gewässer kann man ausgezeichnet<br />
vom Ufer befischen. Ohne genaue<br />
Gewässerkenntnisse empfiehlt es sich, die<br />
klassischen Hechtstellen, wie Brücken,<br />
Spundwände, Bootsanleger, umgestürzte<br />
Bäume, Schilfgürtel und Entenfütterstellen<br />
zu befischen. Anstatt sich jedoch<br />
auf einem Platz auszuruhen, sollte man<br />
möglichst viele Stellen abangeln. Obwohl<br />
Hechte echte Jäger sind, so muss<br />
unser Köderfisch in ihrer Nähe sein, um<br />
uns schnellen Erfolg zu ermöglichen. Wir<br />
müssen zum Hecht – deshalb ist leichtes<br />
Gepäck angesagt. Während man an den<br />
offensichtlichen Top-Stellen auch mal<br />
Die berühmte Zigarettenlänge<br />
ist out! Das Doppeldrillings-<br />
System ermöglicht ein frühes<br />
Anschlagen und wenig Fummelei<br />
beim Hakenlösen.<br />
mehrere Stunden ausharren sollte, kann<br />
man ansonsten getrost nach spätestens<br />
2 Stunden weiterziehen und woanders<br />
sein Glück versuchen.<br />
Um einen Platz vom Ufer effektiv<br />
abfischen zu können, sollte man den<br />
Köderfisch zunächst frei treibend anbieten.<br />
Diese Präsentation deckt nämlich<br />
schlichtweg eine größere Fläche ab. Bei<br />
Wind haucht die Wellenbewegung dem<br />
toten Köderfisch zusätzlich noch etwas<br />
Leben ein.<br />
Wie tief sollte man den Köder anbieten?<br />
Da man nie genau weiß, wie tief<br />
die Hechte stehen, muss man hier regelmäßig<br />
variieren. Im Winter würde ich<br />
bei ca. 60% der Wassertiefe anfangen<br />
und mit der Zeit immer tiefer stellen,<br />
bis man den Grund erreicht. Da kann<br />
man den Köder auch mal längere Zeit<br />
liegen lassen. So auch bei zu starker<br />
Strömung, in der unsere Pose schnell<br />
forttreiben würde: Hier sollte man die<br />
Montage übertief einstellen und einfach<br />
auf Grund fischen.<br />
Trotzdem ist meine Tendenz, den<br />
Köder oberhalb des Hechts anzubieten,<br />
sofern möglich. Wie seine Maulstellung<br />
<strong>12</strong>/2022 19
PRAXIS | HECHT<br />
Das Doppeldrillingsvorfach in 8 Schritten<br />
Das brauchen Sie: Einen Seitenschneider, eine Zange (oder<br />
Klemmhülsenzange), zwei superscharfe Drillinge in Größe 6<br />
(Gamakatsu T13 B), Klemmhülsen und das klassische Drennan<br />
7 Strand Pike Wire in 9 Kilo.<br />
Klemmhülse und Haken auf das Stahlvorfach<br />
auffädeln.<br />
Das Ende des Vorfachs durch die Hülse zurückführen, dann<br />
nochmals zurückfädeln (Ende ausreichend lang lassen).<br />
Mit der Zange die Hülse jeweils zur Hälfte zusammenquetschen,<br />
um 90 Grad versetzt. Wer eine Klemmhülsenzange verwendet,<br />
braucht nur einmal von einer Seite fest zuzudrücken.<br />
Diese Verbindung hält bombenfest.<br />
Angepasst an die Ködergröße wird unterhalb der zweite Drilling<br />
angebracht.<br />
Damit das Vorfach in einen Karabiner eingehängt werden kann,<br />
braucht es noch eine Schlaufe. Die gesamte Vorfachlänge sollte<br />
min. 50 cm betragen.<br />
Die fertige Posenmontage: Stopper, Perle, Pose (hier eine zum<br />
Schleppangeln), Blei, Gummiperle, Karabiner-Wirbel, Drillingssystem.<br />
Fotos: W. Kalweit<br />
20
verrät, erkennt ein Hecht Beute über ihm<br />
besser, als Beute, die sich unter ihm befindet.<br />
Also sollte eher flacher geangelt werden<br />
als zu tief.<br />
RICHTIG ANKÖDERN: WAAGE-<br />
RECHT MUSS ER STEHEN!<br />
Was genau wir dem Hecht anbieten, ist<br />
variabel. Generell funktioniert fast jeder<br />
tote Fisch. Rotaugen und kleine Brassen<br />
sind ausgezeichnete Köderfische, egal ob<br />
frisch oder aus dem Gefrierschrank. Viele<br />
Hechtangler schwören auch auf Meeresfische<br />
wie Makrelen, Heringe und Stinte,<br />
da sie einen sehr starken Geruch besitzen.<br />
Ich habe schon mit all diesen Ködern<br />
Hechte gefangen, also probieren Sie sich<br />
einfach aus.<br />
Fischt man vom Ufer im Mittel wasser,<br />
wird ein Drilling in den Rücken und einer<br />
ins Maul des Fischchens gestochen. Bei<br />
kleinen Ködern eignet sich auch ein einzelner<br />
Drilling nur im Rücken. Wichtig<br />
ist, dass unser Köder waagerecht im Wasser<br />
steht. Besitzen die Köderfische trotz<br />
der Haken noch zu viel Auftrieb, kann<br />
man die Schwimmblase durch den After<br />
mit einer Ködernadel durchstechen und<br />
die Luft herausdrücken.<br />
HABEN SIE SCHON MAL MIT<br />
KÖDERFISCH GESCHLEPPT?<br />
Eine weitere Methode zum Köderfischangeln,<br />
die in Deutschland sehr wenig<br />
praktiziert wird, ist das Schleppangeln<br />
vom Boot. Da reicht auch schon ein kleines<br />
Ruderboot. Beim Schleppangeln wird<br />
der tote Köderfisch sehr langsam hinter<br />
dem Boot hergezogen, wodurch er sich<br />
ansprechend bewegt. Vor allem große Gewässer<br />
kann man so gut absuchen, was<br />
mit einem Echolot noch unterstützt wird.<br />
Beim Schleppangeln sticht man auch<br />
einen Drilling ins Maul und einen in die<br />
Rückenflosse, aber genau andersherum<br />
wie bei der Mittelwasser-Montage. So<br />
schwimmt er mit dem Kopf voran, was natürlicher<br />
wirkt. Die Rute legt man im Boot<br />
so ab, dass sie bei einem Biss nicht über<br />
Bord gehen kann, ideal sind Bootsrutenhalter.<br />
Da man ständig mit einem Hänger<br />
rechnen muss, sollte die Rollenbremse<br />
oder der Freilauf geöffnet sein. Das hat<br />
auch beim Biss den Vorteil, dass der Fisch<br />
mit dem Köder stehenbleiben kann, ohne<br />
großen Widerstand zu spüren. Durch variieren<br />
der Schleppgeschwindigkeit wird<br />
die Bewegung des Köders kontrolliert. Das<br />
plötzliche Abtauchen der Pose zeigt den<br />
Biss an. Jetzt ist es wichtig, das Boot anzuhalten,<br />
bevor man Kontakt aufnimmt und<br />
schließlich anschlägt.<br />
ABRIEBFESTIGKEIT IST<br />
DAS A UND O: GEHEN SIE<br />
NIE UNTER 0,30 MM!<br />
Ob vom Ufer oder vom Boot: Das Gerät<br />
zum Hechtangeln mit der Pose ist überall<br />
gleich. Wer keine spezielle Köderfischrute<br />
hat, kann getrost auch Karpfenruten<br />
mit einer Länge von 3,60 bis 3,90 m und<br />
Wurfgewichten zwischen 60 und 130 g (2<br />
bis 3 lbs Testkurve) verwenden. Achten<br />
Sie darauf, dass die Rute eine ausreichende<br />
Anzahl von Ringen hat (mindestens 8),<br />
damit die meist lockere Schnur gut entlang<br />
des Blanks geführt wird. Welche Rolle<br />
Sie benutzen, ist zweitrangig. Die Größe<br />
muss zur Rute passen und sie sollte stabil<br />
sein, da sie große Fische zu bewältigen hat<br />
und nicht selten im Dreck liegt.<br />
Hechte sind nicht nur kampfstarke<br />
Fische, sondern bevorzugen auch Bereiche<br />
mit viel Vegetation oder anderen problematischen<br />
Hindernissen. Die Schnurstärke<br />
darf bei Monofilen deshalb 0,30 mm<br />
niemals unterschreiten. Bitte beachten Sie,<br />
dass die Tragkraft nicht so entscheidend<br />
ist wie die Dicke. Diese und auch die Abriebfestigkeit<br />
bestimmen nämlich, wie<br />
widerstandsfähig die Schnur ist, wenn Sie<br />
mit Hindernissen in Berührung kommt.<br />
Eine 0,35 mm Monofile ist optimal.<br />
Zur weiteren Grundausstattung gehören<br />
ein großer Karpfenkescher, eine Abhakmatte<br />
und das richtige Lösewerkzeug.<br />
Letzteres ist absolut unverzichtbar!<br />
Es kommt nämlich nicht selten vor, dass<br />
man Fischgrößen fängt, die schonend<br />
zurückgesetzt werden sollten beziehungsweise<br />
müssen. Zum einen können dies untermaßige<br />
Hechte sein, aber auch große,<br />
wichtige Laichfische. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass man mit Köderfischen im Schnitt<br />
sogar größere Hechte fängt als mit Kunstködern.<br />
Wenn Sie also diesen Winter mit<br />
der Pose losziehen und meine Tipps<br />
berücksichtigen, haben Sie gute Chancen,<br />
einen großen Hecht und vielleicht sogar<br />
einen Meterhecht an den Haken zu bekommen.<br />
Wenn das passiert, dann<br />
garantiere ich Ihnen Herzrasen!<br />
<strong>12</strong>/2022 21
PRAXIS | HECHT<br />
Ein Dank geht an<br />
die Technik. Diesen<br />
Hecht konnte Duncan<br />
Charman auch<br />
mithilfe des Futterbootes<br />
auf größere<br />
Distanz fangen.<br />
22
DEADBAITING MIT FUTTERBOOT<br />
Abgefahren<br />
Ganz weit draußen: Es gibt Gewässer, an denen sich die Hechte<br />
außerhalb der Wurfreichweite eines Uferanglers aufhalten. Ihnen hier<br />
einen toten Köderfisch anzubieten, ist nicht einfach. Der englische Profi<br />
Duncan Charman weiß Hilfe – und schickt sein Futterboot hinaus.<br />
<strong>12</strong>/2022 23
PRAXIS | HECHT<br />
In gerade einmal 2 Stunden angeln auf seinem vorgefütterten Platz<br />
hat Duncan 2 Distanz-Hechte gefangen.<br />
Futterboote sind so eine Sache. Um<br />
ehrlich zu sein und es vorwegzunehmen,<br />
bin ich kein Freund<br />
von ihnen und verwende sie nur,<br />
wenn es wirklich gar nicht anders<br />
geht. Das ist zum Beispiel an Gewässern<br />
der Fall, an denen eine Uferseite nicht zugänglich<br />
ist oder aber so starker Trubel<br />
herrscht, dass die Hechte nach ganze weit<br />
draußen geflüchtet sind.<br />
Bevor man ein Futterboot mit ans Wasser<br />
schleppt, sollte man sicher sein, dass es<br />
an den Plätzen, die man anfährt, wirklich<br />
Hechte gibt. Schließlich schippert man seine<br />
Köder nicht 100 m weit raus, lädt eine<br />
frische Sardine ab und vertraut dann darauf,<br />
dass schon irgendwann ein hungriger<br />
Hecht vorbeikommen wird. Darauf kann<br />
man lange warten – vor allem, wenn die<br />
Wetterbedingungen nicht optimal sind.<br />
FÜTTERN BRINGT’S: VIELE<br />
HECHTE, GROSSE HECHTE!<br />
Doch es gibt Möglichkeiten, um seine<br />
Chancen auf einen Hechtfang zu steigern,<br />
und zwar so, dass man gleich mit mehreren<br />
Bissen pro Tag rechnen kann. Ich sage<br />
es immer wieder: Anfüttern mit einem<br />
Gefüttert wird mit<br />
der Spomb, also<br />
der Futterrakete.<br />
halben Dutzend in Stücke geschnittener<br />
Sardinen, die man alle 3 bis 4 Tage ausbringt,<br />
erhöht nicht nur die Zahl der Bisse.<br />
Oft fängt man dank dieser Strategie sogar<br />
den größten Hecht der Umgebung.<br />
Ein Futterboot setze ich nur an meinen<br />
Angeltagen ein. Zum schnellen Füttern<br />
verwende ich eine Futterrakete, die mittelgroße<br />
Spomb. Sie besitzt eine etwas größere<br />
Streuung. So müssen die Hechte nach<br />
den einzelnen Fischstücken suchen und<br />
bleiben aktiv. Dabei werfe ich die Futterrakete<br />
nicht einfach wahllos irgendwo hin,<br />
sondern lege mir einen Futterplatz an, der<br />
etwa die Größe eines halben Tennisfeldes<br />
hat. Und das funktioniert nur mit der<br />
in den Rollenclip eingehängten Schnur,<br />
damit ich die Fischstücke immer auf der<br />
gleichen Entfernung ausbringe.<br />
Für die meisten Angler ist es kein<br />
Problem, eine gefüllte Futterrakete weiter<br />
als 60 m auszuwerfen, aber ganz anders<br />
Distance Sticks garantieren, dass man die exakte Entfernung zum<br />
Spot kennt.<br />
sieht das mit einem weichen Hakenköder<br />
aus. Aufgetaute Sardinen oder Stinte sind<br />
z.B sehr weich. Deshalb verwende ich das<br />
Futterboot. Ich kann damit weiche Köder<br />
ausbringen, ohne dass sie vom Haken<br />
fallen. Sie werden perfekt an der angefütterten<br />
Stelle abgelegt.<br />
Fische mit einer dickeren Haut, wie zum<br />
Beispiel Makrelen, halten übrigens auch<br />
bei Gewaltwürfen am Haken. Hier setze<br />
ich das Futterboot erst dann ein, wenn ich<br />
nicht weit genug auswerfen kann, also in<br />
der Regel ab 80 m Entfernung.<br />
GEKÖPFTE SARDINE – MEIN<br />
LIEBLING AUF DER SPEISEKARTE<br />
Wenn ich mit zerschnittenen Fischstücken<br />
anfüttere, verwende ich meist auch<br />
kleinere Köder. Mein Lieblingsköder auf<br />
Hecht ist eine Sardine, der ich den Kopf<br />
abgeschnitten habe und anschließend an<br />
24
„Mit dem Futterboot kann ich weiche<br />
Köder wie eine aufgetaute Sardine<br />
oder einen Stint rausbringen,<br />
ohne dass sie vom Haken fallen.“<br />
Fotos: D. Charman<br />
Einige Fischstückchen<br />
füttert<br />
Duncan immer mit.<br />
<strong>12</strong>/2022 25
PRAXIS | HECHT<br />
Wenn unser Autor schon einen Reiher zähmen kann, sollte das mit den Hechten doch auch kein Problem sein …<br />
Damit man mit der Futterrakete die Fischstücke nicht zu sehr<br />
verstreut, empfiehlt es sich, vor dem Wurf die Schnur in den Clip<br />
an der Rolle zu klemmen.<br />
Duncans Lieblingsmontagen: Ein Stint-Schwanz an zwei 6er Drillingen<br />
sowie ein Fischstück am Haar mit 2er Einzelhaken. Der kleine<br />
Auftriebskörper stoppt den Köder und lässt ihn schweben.<br />
26
zwei 6er Drillingen befestige. Mein zweiter<br />
Köder ist ein Sardinenstück, welches<br />
wie beim Karpfenangeln am (Stahl-) Haar<br />
angeködert wird. Als Stopper dient ein<br />
Auftriebskörper aus Schaumstoff, der<br />
wiederum von einem großen Boiliestopper<br />
fixiert wird. Das Angeln mit der Haarmontage<br />
hat auch den Vorteil, dass der Einzelhaken<br />
meist im Maulwinkel des Hechtes<br />
hängt, was das Keschern und Abhaken um<br />
ein Vielfaches einfacher macht.<br />
Wenn man ein paar Stellen über<br />
mehrere Wochen angefüttert hat und den<br />
Köder nun zum Angelplatz bringen will,<br />
können dabei kleinere Probleme wie zum<br />
Beispiel Schnurdrall auftreten. Dieser entsteht<br />
unter anderem, wenn man das Futterboot<br />
hinausfährt, während der Freilauf<br />
der Rolle geöffnet ist. Ich muss das so machen,<br />
da ich immer allein am Wasser bin.<br />
Ich will, dass die Schnur mit Spannung<br />
von der Rolle läuft, während das Boot<br />
fährt. Ein geöffneter Bügel ist zu riskant,<br />
da die Schnur von der Spule bringen und<br />
sich verfangen könnte. Doch auch, wenn<br />
man viele Drills auf größere Entfernungen<br />
gemacht hat, verdrallt mitunter die Schnur.<br />
Ich versuche dem Drall entgegenzuwirken,<br />
indem ich die Schnur durch ein Stück<br />
weichen Schaumstoff führe, der eng in<br />
den Leitring der Rute eingepasst wird. Die<br />
Schnur kann nur unter leichter Spannung<br />
freigegeben werden, wenn das Futterboot<br />
hinausfährt.<br />
Wer den Bügel öffnet, riskiert, dass sich die Schnur im Gras oder am Rutenständer verfängt.<br />
Daher bevorzugt der Autor die geöffnete Bremse oder den Freilauf, sofern er das<br />
Futterboot mit beiden Händen steuern muss und allein am Wasser ist. Leider hat dauerhafter<br />
Schnurabzug über die Bremse den Nachteil, dass die Schnur stark drallt (oben).<br />
Abhilfe schafft ein Schaumstoffstück, das in den Leitring der Rute geklemmt wird und die<br />
Schnur auf Spannung hält (unten).<br />
VORTEIL GEFLOCHTENE:<br />
KEIN DRALL, VIEL KONTAKT<br />
Mit einer monofilen Schnur ist es kaum<br />
möglich, den Köder mit einem Anhieb<br />
vom Haken zu befreien und einen Haken<br />
auf große Distanz im Hechtmaul zu setzen.<br />
Versuchen Sie einmal, eine Sardine<br />
durch kräftige Anhiebe vom Haken zu bekommen<br />
– das wird schwierig. Am besten<br />
verwendet man eine geflochtene Schnur.<br />
Sie verdrallt nicht, man hat den direkten<br />
Köderkontakt, kann anschlagen und die<br />
Haken sicher setzen. Leider sind geflochtene<br />
Schnüre recht teuer, doch auf lange<br />
Sicht machen sie sich bezahlt. Kaufen Sie<br />
sich eine sinkende Geflochtene mit einer<br />
Tragkraft von mindestens 15 kg. Sie hat<br />
mich noch nie im Stich gelassen und gute<br />
Dienste geleistet. Gleiches gilt für mein<br />
Futterboot.<br />
Ich hoffe, dass ich Ihnen hier einen<br />
alternativen und spaßbringenden Weg<br />
zu lethargischen Winterhechten aufzeigen<br />
konnte und Sie sich auch einmal auf<br />
diese etwas „abgefahrene“ Methode<br />
einlassen.<br />
<strong>12</strong>/2022 27
REPORT | FOTOREPORT<br />
19:00 Uhr:<br />
Auf dem Weg zur Schleuse, Anfang Dezember: Gemütlicher<br />
kann ein Angeltag nicht beginnen, oder?<br />
19:40<br />
Uhr:<br />
Michael Werner<br />
und Derrik<br />
Figge beim Beködern.<br />
Beide<br />
setzen auf den<br />
Klassiker …<br />
19:41 Uhr:<br />
… Tauwürmer! Ein deftiges Schaschlik soll es richten.<br />
20:03<br />
Uhr:<br />
Florian Jürgens,<br />
Juror unseres<br />
AngelMasters-<br />
Wettbewerbs,<br />
bekommt den<br />
ersten Biss des<br />
Abends. Ein<br />
gieriger Kauli.<br />
Hart auf Quappe<br />
Quappenangeln ist von Grund auf kein Zuckerschlecken – und werden die<br />
kleinen Süßwasserdorsche dann auch noch zickig, kann der Winteransitz zu<br />
einer echten Challenge werden. Frank Schlichting, Chefredakteur der Angel-<br />
Woche, hat sich mit den Alster-Quappen Hamburgs angelegt.<br />
Hamburgs Alster, mein Heimatund<br />
Lieblingsfluss, hat einen<br />
hervorragenden Quappenbestand.<br />
Zwar ist die Durchschnittsgröße<br />
nicht enorm,<br />
so aber die Stückzahl. Das weiß auch die<br />
Fischereibehörde Hamburgs und deshalb<br />
lief im letzten Jahr ein Projekt, bei dem<br />
laichreife Quappen aus der Alster abgestreift<br />
und dann die Eier in einer Fischzucht<br />
ausgebrütet werden sollen. Mit<br />
diesen Fischen sollen dann auch weitere<br />
Hamburger Gewässer besetzt werden.<br />
Das Problem ist nur, dass Quappen sehr<br />
heimliche Fische sind und sich in größeren<br />
Mengen nur schwer mit Netzen oder<br />
Reusen fangen lassen. Da der Dezember<br />
aber ein top Monat ist, in dem die Quappen<br />
super und zum Teil auch in guter<br />
Stückzahl in der Alster beißen, wurde<br />
Anfang Dezember 2021 ein gemeinschaftliches<br />
Quappenangeln angesetzt, bei dem<br />
15 Angler möglichst viele Quappen fangen<br />
sollten. Und die Bedingungen waren<br />
perfekt: Temperaturen kurz über 0 Grad<br />
mit herrlichem Schneeregen und braunem<br />
Hochwasser. Also ehrlich gesagt grausame<br />
Angelbedingungen. Aber in der Alster<br />
beißen die Quappen im Dezember bei<br />
solchen Bedingungen so gut, dass dann 4<br />
bis 5 Quappen pro Angler völlig normal<br />
sind. Normalerweise – diesmal war es anders.<br />
Obwohl wir an verschiedenen Stellen<br />
wirklich alles gegeben haben, sind insgesamt<br />
nur 4 Quappen gefangen worden.<br />
Besonders frustrierend war es, dass die<br />
Fische eine Woche zuvor so gut gebissen<br />
haben, wie es „geplant“ war. Da hat ein<br />
Angler über 10 Stück gefangen. Warum<br />
die Quappen an diesem Abend gar nicht<br />
wollten? Keine Ahnung – aber so ist<br />
Angeln nun mal.<br />
Fotos: F. Pippardt, F. Schlichting<br />
28
20:57 Uhr:<br />
Frank Schlichting von der AngelWoche will die drohende<br />
Niederlage nicht auf sich sitzen lassen und<br />
wechselt die Stelle, er baut etwas stromab auf.<br />
FOTO<br />
REPORT<br />
20:32 Uhr:<br />
Die Rutenspitzen und Aalglocken bleiben<br />
überraschend ruhig, was die erfahrenen<br />
Quappenangler sehr wundert.<br />
21:03 Uhr:<br />
War da was? Ein Biss! Beim Reinholen stellt<br />
Frank fest, dass der Wurm nur angenagt<br />
wurde. Man, sind die heute schlecht drauf.<br />
21:20 Uhr:<br />
Doch kurz darauf<br />
bimmelt Derriks<br />
Glocke erneut – Zielfisch!<br />
Na endlich.<br />
21:15 Uhr:<br />
Wäre es mal besser ein Kaulbarsch-Angeln<br />
geworden! Doch so richtig kann sich Derrik<br />
nicht über seinen hübschen Beifang freuen.<br />
21:44 Uhr:<br />
Dennis Przykopp<br />
vom Angelverein<br />
fängt die größte<br />
Quappe des Tages<br />
– und eine von insgesamt<br />
4. Eine harte<br />
Nummer!<br />
<strong>12</strong>/2022 29
PRAXIS | QUAPPE<br />
Mit dem Einbruch der<br />
Dämmerung sind wir<br />
mitten in der Beißzeit der<br />
Quappen. Alle Ruten sind<br />
„scharf“, jetzt heißt es<br />
abwarten.<br />
30
EXPERTENWISSEN!<br />
GEZIELT AUF SÜSSWASSER-DORSCHE<br />
Auf zum<br />
Quappen-<br />
Schnappen<br />
Quappen sind geheimnisvolle Fische, die in<br />
der Regel in frostigen Nächten laichen. In den meisten<br />
Gewässern fängt man sie auch nur in der kalten<br />
Jahreszeit. Michael Jackwerth hat sich der Herausforderung an der<br />
Hunte bei Oldenburg gestellt.<br />
Foto: T. Kaiser<br />
<strong>12</strong>/2022 31
PRAXIS | QUAPPE<br />
Quappen<br />
haben einen<br />
ausgezeichneten<br />
Geruchssinn. Da<br />
kann es nicht<br />
schaden, dem Köder<br />
ein wenig mehr<br />
„Duft“ zu verleihen.<br />
Die meisten Angler wissen gar<br />
nicht, dass es in ihrem Hausgewässer<br />
überhaupt Quappen<br />
gibt. Eher durch Zufall wird<br />
mal ein solcher Fisch gefangen.<br />
Oft werden vorhandene Bestände<br />
durch entsprechende Besatz-Maßnahmen<br />
gestützt. Ob ein beangelbarer Quappen-<br />
Bestand vorhanden ist, zeigen meist die<br />
Auswertungen der Fanglisten. Oder man<br />
plant selbst einmal ein paar Ansitze!<br />
Auch ich habe mich in der kälteren Jahreszeit<br />
aufgemacht, ein paar dieser eher<br />
heimlichen Fische zu fangen. Natürlich<br />
habe ich mich in dieses Thema auch etwas<br />
reingelesen und den ein oder anderen<br />
Film geschaut.<br />
KEIN REINER WINTERFISCH<br />
Hierbei ist mir aufgefallen, dass sich die<br />
jeweiligen Quappen-Stämme etwas unterscheiden:<br />
In großen Flüssen, wie zum Beispiel<br />
der Oder, fängt man sie anscheinend<br />
oft erst in den kalten Wintermonaten.<br />
Das liest man auch in der Fachliteratur,<br />
allerdings werden bei uns in der Hunte<br />
(Oldenburger Land) regelmäßig Quappen<br />
auch im Sommer gefangen. Oft sind es<br />
Aalangler, die solche Fänge machen.<br />
Durch meine Reusenfänge und natürlich<br />
auch durch Erfolge mit der Rute kann ich<br />
sagen, dass die Quappen bereits ab Ende<br />
September gezielt beangelbar sind. Ideal<br />
ist dann eine, im Herbst leider immer seltener<br />
zu beobachtende, Hochwasserphase.<br />
Spätestens jetzt sollte man sein Glück versuchen.<br />
Im Grunde genommen kann man<br />
sagen, dass sich Aale und Quappen „die<br />
Klinke in die Hand“ geben. Das heißt: Gehen<br />
die Aalfänge merklich zurück, hängt<br />
immer häufiger eine Rutte, wie Quappen<br />
32
„Gehen die Aalfänge zurück,<br />
hängt immer häufiger eine<br />
Quappe am Haken!“<br />
Ein Window Feeder lockt, mit<br />
Fischfetzen gefüllt, die Quappen<br />
zum Köder. Köderfische montiert<br />
man am besten am „Ryder-Haken“,<br />
für Würmer eignen sich Einzelhaken<br />
besser.<br />
Der Markt bietet kaum Ruten mit Knicklichthalterung an. Ein Stück<br />
Silikonschlauch, mit Bindegarn und Kleber fixiert, erfüllt den Zweck<br />
und kann einfach selbst montiert werden.<br />
Alle Foto: T. Kaiser<br />
in Süddeutschland genannt werden, am<br />
Haken vor allen Dingen in den Monaten<br />
Oktober bis Dezember.<br />
QUAPPEN AUF „AAL-ART“<br />
Dabei ist auch die Angelei auf beide Fischarten<br />
nahezu gleich. Schwere Grundruten<br />
braucht man gerade an kleineren<br />
Flüssen nicht, immer häufiger werden<br />
mittelschwere Feederruten zum Fang genutzt.<br />
Hat die Rute ein Wurfgewicht von<br />
80 bis 130 g, ist sie, in Kombination mit<br />
einer Feederspitze von 1,5 bis 2 Unzen,<br />
bestens geeignet. Als Rolle kommt man<br />
mit einer 3000er oder 4000er Größe gut<br />
klar. Idealerweise besitzt die Rolle ein<br />
Freilaufsystem. Die monofile Schnur ist<br />
zwischen 0,25 und 0,30 mm gut gewählt,<br />
wobei ich immer zu der etwas dickeren<br />
Variante greife. Die Montage ist denkbar<br />
einfach: Ich verwende als Gewicht einen<br />
50 g schweren Window Feeder. Er kommt<br />
eigentlich aus der Feederangelei, aber er<br />
besitzt den Vorteil, dass man ihn problemlos<br />
mit kleingeschnittenen Fischstückchen<br />
füllen kann. So bildet sich im Wasser eine<br />
schöne Duftspur und lockt die Quappen<br />
zum Hakenköder.<br />
MIT EINEM KÖDERFISCH FÄNGT<br />
MAN GROSSE QUAPPEN<br />
Tauwürmer mögen gute Quappen- Köder<br />
sein, aber meiner Erfahrung nach fängt<br />
man damit vor allem die kleineren Fische.<br />
Viel besser funktioniert hier ein kleiner<br />
Köderfisch, der ungefähr fingerlang sein<br />
sollte. Können wir diese Köder größe nicht<br />
bekommen, klappt es auch mit einen halben<br />
größeren Fisch ganz gut. Der halbierte<br />
Köder gibt zudem noch ordentlich<br />
Geruch ins Wasser ab. Den Köderfisch<br />
ziehe ich mit einer Nadel auf das Vorfach.<br />
Als Haken verwende ich fast nur<br />
noch sogenannte Ryder-Haken, wie man<br />
sie sonst für Zander verwendet. Da wir<br />
bei dieser Angelei auch mit Hechten als<br />
Beifang rechnen müssen, bin ich mittlerweile<br />
auf ein Stahlvorfach umgestiegen.<br />
Zu oft hat ein Hecht den Köderfisch in der<br />
Dunkelheit genommen. Das Stahlvorfach,<br />
das ich ca. 30 bis 40 cm lang wähle, hält<br />
die Rutten nicht vom Beißen ab und wir<br />
<strong>12</strong>/2022 33
PRAXIS | QUAPPE<br />
Gefräßige Süßwasserdorsche:<br />
Selbst diese kleinere Quappe<br />
ließ sich vom Köderfisch verführen.<br />
Dank kurzem Stahlvorfach<br />
ist die Montage auch sicher vor<br />
Winterhechten.<br />
Nichts für Warmduscher:<br />
Quappen beißen oft am besten<br />
in den kalten Wintermonaten.<br />
Da ist eine Thermoskanne mit<br />
heißem Tee eine besondere<br />
Wohltat.<br />
angeln „hechtsicher“. Den Tauwurm fische<br />
ich auf ganz einfachen Wurmhaken der<br />
Größe 2 bis 4.<br />
IN DER DÄMMERUNG BEGINNT<br />
DIE ERSTE BEISSPHASE<br />
Die beste Beißphase beginnt, sobald die<br />
Dämmerung einbricht. Zu dieser Zeit<br />
sollten unsere Köder also auf jeden Fall<br />
im Wasser liegen. Da es auf dem Markt so<br />
gut wie keine Feeder-Ruten mit Knicklichthalterung<br />
an der Spitze zu kaufen<br />
gibt, befestige ich einfach ein Stück passenden<br />
Silikonschlauch (wie es meist in<br />
Knicklicht-Packungen mitgeliefert wird)<br />
mit Wickelgarn und Kleber an der Spitze.<br />
Gelbes Wickelgarn hat sich dabei als<br />
besonders geeignet erwiesen, da es auch<br />
ohne Knicklicht in der Dämmerung die<br />
Bisserkennung erleichtert. Ein Stück Klebeband<br />
erfüllt aber denselben Zweck, falls<br />
man nicht dauerhaft eine Knicklichthalterung<br />
an der Rutenspitze haben möchte.<br />
Am besten ist man generell schon vor<br />
Einbruch der Dunkelheit am Angelplatz –<br />
so kann man sich einrichten und für Ordnung<br />
sorgen, solange es noch hell ist.<br />
WIE EIN GEWÄSSER, SO AUCH<br />
SEINE QUAPPEN<br />
Anfangs deutete ich bereits darauf hin,<br />
dass die Quappen aus den verschiedensten<br />
Gewässern manchmal ihre Eigenheiten<br />
haben. Das liegt daran, dass sie verschiedenen<br />
Populationen angehören. Sie entwickeln<br />
sich dahingehend, dass sie sich<br />
bestmöglich an ihre Umgebung anpassen.<br />
Möglicherweise mag das ein Grund dafür<br />
sein, dass sie in dem einen Gewässer fast<br />
das ganze Jahr über zu fangen sind und in<br />
anderen nur im Winter. Die Quappen aus<br />
den verschiedenen Gewässern unterscheiden<br />
sich nicht nur durch Verhaltensweisen,<br />
sondern auch dadurch, dass die Fische aus<br />
den unterschiedlichen Stämmen verschieden<br />
abwachsen. In der Oder sind Fische<br />
mit 50 bis 60 cm Länge der Durchschnitt.<br />
In kleineren Flüssen wie zum Beispiel der<br />
Hunte ist der Durchschnitt sichtlich geringer.<br />
Hier freut man sich bereits, eine maßige<br />
(35 cm) Quappe zu fangen. Fische der 50er<br />
oder gar 60er Kategorie sind hier die Ausnahme<br />
aber immer möglich. Quappen sind<br />
Winterlaicher. Wenn die Wassertemperatur<br />
Anfang Januar bei circa 5 Grad liegt, geht’s<br />
34
Die Quappe, auch Rutte<br />
genannt, gehört zu den<br />
Dorschartigen. Dies zeigt<br />
sich auch an der charakteristischen,<br />
einzelnen<br />
Kinnbartel.<br />
Michaels Tipps für einen winterlichen<br />
Quappen-Ansitz:<br />
Meist sitze ich nur für 3 Stunden auf Quappen an. Eine Thermoskanne mit warmem<br />
Tee habe ich aber stets dabei.<br />
Alle Foto: T. Kaiser<br />
„Am besten ist man<br />
vor Einbruch der<br />
Dunkelheit am<br />
Angelplatz!“<br />
los. Das sind oft die Abende, die alle idealen<br />
Bedingungen erfüllen, aber an denen es einfach<br />
nicht beißen will. Selbst wenn wir uns<br />
dann, vielleicht etwas durchgefroren, als<br />
Schneider auf den Heimweg machen, freuen<br />
wir uns, denn die nächste Quappen-<br />
Generation ist gerade „in Arbeit“.<br />
Beim Ansitz habe ich es gern auch im Rücken immer schön warm. Hier leistet ein<br />
großer Carp Chair beste Dienste.<br />
Quappen sind angeblich neugierige Fische. Das kann man nutzen, indem man als<br />
Stopper für das Blei oder den Futterkorb eine fluoreszierende Perle nimmt. Man findet<br />
solche Perlen beim Meereszubehör.<br />
Den Köder pimpen: Hierfür eigenen sich alle „stinkigen“ Dips, die uns auch beim<br />
Fischen auf Aal, Wels oder Stör zu besseren Fangergebnissen verhelfen. Sorten wie<br />
Fisch, Leber, Krabbe und auch Knoblauch können einen Versuch wert sein.<br />
Regelmäßig müssen wir unsere Montagen überprüfen, Köder erneuern, oder<br />
bestenfalls einen Fisch versorgen. Mit einer Taschenlampe im Mund mag das auch<br />
funktionieren, aber eine helle Kopflampe ist hier eine lohnenswerte Anschaffung.<br />
Einer der wichtigsten Tipps: Geduld haben. Denn nicht längst jeder Ansitz bringt<br />
Fisch. Es nicht immer leicht, den inneren Schweinehund zu überwinden, aber glauben<br />
Sie mir, jede einzelne Quappe zählt dann doppelt.<br />
<strong>12</strong>/2022 35
PRAXIS | QUAPPE<br />
<strong>12</strong><br />
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<strong>12</strong>/2022 37
PRAXIS | FRIEDFISCHANGELN IM WINTER<br />
DANKBARE WINTERFISCHE<br />
Vom Beifang<br />
zum Zielfisch<br />
Der Winter ist bei vielen Anglern eine echte Saure<br />
Gurken-Zeit. Es ist die Zeit, in der man sich über<br />
jeden Fisch freut. Tobias Steinbrück und Jürgen Proske<br />
sind eigentlich Karpfenangler – sie beschreiben<br />
ihre Lieblings-Beifänge, die im Winter zu Zielfischen<br />
werden, weil sie weiterhin zuverlässig beißen.<br />
Foto: J. Proske<br />
Foto: T. Steinbrück<br />
Dieser schöne Döbel ließ sich zum Biss überreden, obwohl am Ufer bereits Schnee lag.<br />
38
Winterpause? Fehlanzeige!<br />
Passt man die Angelei ein<br />
wenig an, kann man auch bei<br />
frostigen Temperaturen erfolgreiche<br />
Angeltage erleben.<br />
<strong>12</strong>/2022 39
PRAXIS | FRIEDFISCHANGELN IM WINTER<br />
Foto: J. Proske<br />
Barben scheuen auch im kalten Wasser nicht vor stärkerer Strömung zurück. Eine Laufbleimontage mit einem 80 g Gewicht und etwas<br />
Fleischwurst am Haken ist Jürgen Proskes Mittel zum Zweck: Einfach aber effektiv!<br />
Während das Angeln auf<br />
Karpfen und Schleien im<br />
Winter an den meisten<br />
Gewässern nahezu aussichtslos<br />
ist, gibt es auch<br />
Arten, bei denen man sogar bei Eis und<br />
Schnee gute Chancen hat. In vielen kleinen<br />
Bächen, Flüssen, oder Baggerseen gibt<br />
es noch unbeachtete Aktivisten, die dem<br />
Frost trotzen. Jene Widerstandskämpfer<br />
haben die meisten Angler während der<br />
Hochsaison entweder gar nicht auf dem<br />
Schirm, oder sie sehen sie eher als unerwünschten<br />
Beifang an. Jetzt, wo unter<br />
der Wasseroberfläche alles wie eingeschlafen<br />
wirkt, treten Fische wie Brasse,<br />
Giebel, Döbel, oder Barbe ins Rampenlicht<br />
der Bühne des nimmersatten Friedfisch-Freunds.<br />
Besonders in Fließgewässern<br />
bleiben die Fische auch bei niedrigen<br />
Temperaturen aktiv und lassen sich dann<br />
häufig auch fangen. Sie sind die Stars der<br />
Wintermanege.<br />
KURZWEILIGE ANGELEI AUF<br />
BRASSE UND GIEBEL<br />
Im Angelschuppen sammelt sich über das<br />
Jahr allerhand an. Die Rede ist von Futterresten,<br />
wie geöffnete Boilietüten, Pellets,<br />
angefangenes Groundbait, Dips und Liquids.<br />
Bevor es die Mäuse anfressen, fügt<br />
man einfach alles zu einem bunten Potpourri<br />
zusammen und erhält so das perfekte<br />
Futter für den Winteransitz. Boilies<br />
und Pellets lassen sich mit einem Crusher<br />
zerkleinern. Diese gröberen Bestandteile<br />
sind im Futter kleine und willkommene<br />
Leckerbissen. Gerade Giebel und Brassen<br />
wissen diese Futtergaben zu schätzen und<br />
nehmen sie dankend an. Nur an hartnäckigen<br />
Tagen sind sie wählerisch. Dann<br />
sind Maden im PVA-Bag, und natürlich<br />
auf dem Haken, oft die Rettung für<br />
den Angeltag und das Mittel der Wahl.<br />
Im Winter erfordern lange Ansitze viel<br />
Aufwand und Motivation, da kommen<br />
Kurzansitze gerade recht. Um Giebel und<br />
Brassen zu fangen, reicht es in der Regel<br />
ohnehin aus, ein paar Stunden ans Wasser<br />
zu gehen. Minimalistisch, ohne viel<br />
Schlepperei und mit einer Thermoskanne<br />
wärmenden Tees lässt es sich auch abseits<br />
der gemütlichen Couch am Wasser aushalten.<br />
Sowohl Giebel als auch Brassen<br />
sind gerade im Winter schwarmbildende<br />
Fische. Dann stehen sie besonders eng<br />
beieinander. Wer die Grüppchen findet,<br />
bekommt Biss auf Biss. Stellt sich nach<br />
einer Stunde keine Aktivität ein, wird es<br />
Zeit für einen Platzwechsel. Winterangeln<br />
bedeutet flexibel zu bleiben. Überhängendes<br />
Buschwerk oder steil abfallende<br />
Uferkanten sind die Top Spots für kapitale<br />
Wintergiebel.<br />
Brassen sind in den Flüssen im trüben<br />
Wasser auf Nahrungssuche. Kommt es<br />
durch Regen oder Schmelzwasser zum<br />
Anstieg des Flusspegels, lassen sie sich<br />
im kaffeebraunen Wasser in strömungs-<br />
40
Foto: J. Proske<br />
Was für ein Moppel! Döbel<br />
fängt man im Winter mit<br />
treibender Posenmontage.<br />
Am besten versucht man sein<br />
Glück im kleinen Fluss, denn<br />
hier sind sie schneller aufzuspüren<br />
als im großen Strom.<br />
<strong>12</strong>/2022 41
PRAXIS | FRIEDFISCHANGELN IM WINTER<br />
Foto: J. Proske<br />
armen Bereichen kinderleicht überführen.<br />
Ein bis zwei Futterbälle sind in der<br />
Regel ausreichend, um die Fische am<br />
Platz zu halten. Brassen, wie auch Giebel,<br />
sind für ihre vorsichtigen Bisse bekannt.<br />
Gerade im Winter kann die frühzeitige<br />
Bisserkennung über Erfolg und Niederlage<br />
entscheiden. Dünne Schnüre, feine<br />
Ruten und ein leichter Hanger sind essenziell,<br />
um die Bisse rechtzeitig mit einem<br />
Anhieb zu quittieren. Wer auf Nummer<br />
sicher gehen will, angelt gleich mit einem<br />
Festblei, auch das hat sich bestens bewährt.<br />
Damit die Fische sich selbst haken,<br />
sollte das Gewicht des Bleis mindestens<br />
60 g betragen.<br />
BARBE UND DÖBEL: FLUSS<br />
ANGLERS LIEBLING<br />
Zwei weitere dankbare Winterfische<br />
finden wir fast ausschließlich am Fluss:<br />
Döbel und Barbe. Strömung und Schifffahrt<br />
sorgen dafür, dass diese Fische am<br />
Fluss auch im Winter aktiv bleiben müssen.<br />
Wie immer steht und fällt der Erfolg<br />
mit der Platzwahl. Klar ist: Je kleiner<br />
der Fluss, desto einfacher finden wir die<br />
Fische. Tiefe Gumpen, kleine Stauwehre,<br />
überhängende Büsche, aber auch die<br />
Bereiche unter Brücken zählen dort zu<br />
den Top Spots. Am kleinen Fluss funktioniert<br />
hier eine Posenmontage am<br />
42
Wer Döbel fangen will,<br />
sollte sein Glück in einem<br />
strömungsberuhigten Bereich<br />
versuchen. Kommt nach der<br />
5. Drift der Pose kein Biss,<br />
sollte die Stelle gewechselt<br />
werden.<br />
Im Winter mögen’s<br />
Barbe und Döbel im<br />
Fluss gerne deftig:<br />
Fleischwurst und Käse<br />
sind erfolgreich. Wenn<br />
man nicht mit einer<br />
Haarmontage fischt,<br />
sollte man unbedingt<br />
die Hakenspitze frei<br />
lassen – sonst hagelt<br />
es Fehlbisse!<br />
Foto: J. Proske<br />
<strong>12</strong>/2022 43
PRAXIS | FRIEDFISCHANGELN IM WINTER<br />
Kapitale Giebel für Tobias<br />
Steinbrück: Während<br />
andere Fische lethargisch<br />
werden, fressen sie<br />
munter weiter. Eine tolle<br />
Belohnung für den winterlichen<br />
Kurzansitz.<br />
„In vielen kleinen Gräben, Flüssen<br />
oder Seen gibt es noch unbeachtete<br />
Aktivisten, die dem Frost trotzen.“<br />
Foto: T. Steinbrück<br />
44
esten. Der Köder wird so angeboten,<br />
dass er knapp über Grund schleift. Damit<br />
werden die unterschiedlichen Plätze mit<br />
mehreren Driften abgefischt. Hat nach<br />
der 5. oder 6. Drift nichts gebissen, wandert<br />
man zur nächsten Stelle.<br />
An größeren Fließgewässern gestaltet<br />
sich die richtige Stellenwahl bedeutend<br />
schwieriger. Bacheinläufe und Stellen, an<br />
denen regelmäßig Enten gefüttert werden,<br />
sind dort aber oftmals erste Wahl für<br />
Barbe und Döbel. Döbel bevorzugen im<br />
Winter eher den strömungsberuhigten<br />
Bereich, Barben scheuen auch im Winter<br />
nicht vor stärkerer Strömung zurück. Am<br />
großen Fluss hat sich eine einfache Laufbleimontage<br />
bewährt. Ein je nach Strömung<br />
30 bis 80 g schweres Blei wird mit<br />
einer Perle am Wirbel gestoppt. Das Vorfach<br />
ist etwa 40 bis 50 cm lang. Es sollte<br />
nicht allzu dünn gewählt werden. Besonders<br />
Barben sind harte Kämpfer und am<br />
Flussgrund lauern eine Menge Hindernisse.<br />
Mit dieser Montage lassen sich prima<br />
die einzelnen Spots abfischen.<br />
Haben wir die richtige Stelle gefunden,<br />
dauert es zumeist nicht sehr lange<br />
bis zum ersten Anbiss. Häufig stehen die<br />
Fische zentriert auf einer kleinen Fläche,<br />
und nehmen auch im Winter Nahrung<br />
auf.<br />
WÜRZIGE WINTERKÖDER<br />
Sowohl Döbel als auch Barben entwickeln<br />
im Winter eine gewisse Vorliebe für<br />
deftige Hausmannskost. Käse und vor<br />
allem Fleischwurst zählen dann zu den<br />
absoluten Topködern. Dort, wo häufig Enten<br />
und Schwäne gefüttert werden, stellt<br />
eine Brotflocke selbstverständlich den<br />
erfolgreichsten Köder dar. Diese hat aber<br />
einen gravierenden Nachteil: Sie hält in<br />
der Strömung nur schlecht am Haken und<br />
muss immer wieder kontrolliert werden.<br />
Bei Käse und Fleischwurst hat man solche<br />
Problem nicht, jedoch sollte man unbedingt<br />
die Hakenspitze frei lassen, oder<br />
gleich auf eine Haarmontage umschwenken.<br />
Beide Köder sind längst nicht so<br />
weich wie Brot. Nur so können die Fische<br />
effektiv gehakt werden und spannenden<br />
Drills steht nichts mehr im Wege.<br />
Sie sehen also, es gibt viele Möglichkeiten,<br />
wie man auch im Winter erfolgreich<br />
angeln und fangen kann, sofern man sich<br />
umorientiert – und seine Beifänge zu<br />
Zielfischen macht.<br />
Non Toxic<br />
Lures<br />
fangt fangt fangt besser<br />
Halt langer<br />
schont die umwelt<br />
ONE<br />
Foto: P. Woyode<br />
Tote Maden im PVA- Beutel: Ein tolles Beifutter für Brasse und Giebel im Stillwasser.<br />
Bodenroder Weg 10-14 - D-35647 <strong>12</strong>/2022 Waldsolms - Telefon: 060 4585-98 13-0<br />
info@saenger-tts.com - www.iron-claw.de
PRAXIS | DÖBEL<br />
VORKOMMEN, GRÖSSE, KÖDER<br />
Fischfakten:<br />
Döbel<br />
Unter unseren heimischen Fischen gehört der Döbel eher zu den „Underdogs“.<br />
Dabei lässt sich die Art in zahlreichen Gewässern<br />
mit verschiedenen Techniken und quasi das ganze Jahr über fangen.<br />
Dazu liefert der Döbel ordentliche Drills an leichtem Gerät.<br />
Doch wo und auf welche Köder werden die meisten und größten Döbel gefangen?<br />
Auswertung: Derrik Figge<br />
Text: Johannes Müller<br />
Der Döbel gehört zu den karpfenartigen<br />
Fischen (Cypriniden)<br />
und ist mit seinen großen<br />
goldenen Schuppen ein sehr<br />
schöner Fisch. Obwohl der<br />
Fisch zu den Karpfenfischen gezählt wird,<br />
ist er sicherlich kein reiner Friedfisch.<br />
Ähnlich wie der Rapfen ernähren sich<br />
Döbel sehr vielseitig. Besonders große<br />
Döbel sind oft als Räuber aktiv und lassen<br />
sich zuweilen auch sehr gut mit Kunstködern<br />
fangen. Die meisten Döbel haben<br />
eher handliches Format, kapitale Fische<br />
erreichen jedoch über 60 cm und in Ausnahmefällen<br />
auch Gewichte von mehr als<br />
5 kg. Den Döbel findet man in der Regel<br />
in Fließgewässern, doch auch Seen mit einem<br />
entsprechenden Zufluss beherbergen<br />
häufig ordentliche Döbel. Wo genau die<br />
größten Fische gefangen werden, verrät<br />
uns die Auswertung der Einsendungen<br />
der Angel Masters aus dem Jahr 2021.<br />
Die meisten Döbel (21,5 %) wurden<br />
uns aus Sachsen-Anhalt gemeldet, dicht<br />
gefolgt von Bayern (18,2 %) und Nordrhein-Westfalen<br />
(14,6 %). Was die Größe<br />
anbelangt, lag Berlin klar vorn. Hier betrug<br />
die Durchschnittsgröße 52,5 cm. Es<br />
muss allerdings gesagt werden, dass aus<br />
Berlin lediglich 2 Döbel gemeldet wurden.<br />
Auf Platz 2 lag Sachsen-Anhalt mit<br />
einer Durchschnittslänge von 49,5 cm<br />
und auf Platz 3 Nordrhein-Westphalen<br />
mit 48,6 cm. Diese beiden Bundesländer<br />
lagen also sowohl bei der Anzahl gemeldeter<br />
Döbel, als auch bei der Durchschnittsgröße<br />
in den Top 3. Bayern lag bei<br />
der Durchschnittsgröße mit 43,4 cm immerhin<br />
noch auf Platz 5. Sachsen-Anhalt,<br />
NRW und Bayern können somit wohl als<br />
„Döbel-Länder“ bezeichnet werden. Auch<br />
die beiden größten Fische mit jeweils 63<br />
cm Länge stammen aus Sachsen-Anhalt<br />
und Nordrhein-Westfalen. Aus Hamburg,<br />
Bremen und Mecklenburg-Vorpommern<br />
hingegen wurde nicht ein einziger Döbel<br />
gemeldet.<br />
Was die Köder angeht, gingen die meisten<br />
Döbel auf Wurm (17,4 %), Made<br />
( 17 %) bzw. Brot (15,8 %). Insgesamt<br />
wurden aber auch 50 Döbel mit<br />
verschiedensten Kunstködern gefangen.<br />
Hier waren besonders Spinner und<br />
Wobbler erfolgreich. Allgemein gibt es<br />
aber kaum einen Köder, auf den kein<br />
Döbel gefangen wurde. Von Boilie bis<br />
Leber waren allerlei Köder erfolgreich.<br />
Bundesland Verteilung in %<br />
Sachsen-Anhalt 21,5<br />
Bayern 18,2<br />
Nordrhein-Westfalen 14,6<br />
Hessen 10,1<br />
Niedersachsen 8,5<br />
Brandenburg 7,7<br />
Sachsen 7,7<br />
Baden-Würtemberg 4,0<br />
46<br />
Prozent<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Wo beißt der Döbel am besten?<br />
Bayern<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Hessen<br />
Niedersachsen<br />
Brandenburg<br />
Bundesland<br />
Sachsen<br />
Baden-Württemberg
Diesen 44 cm langen Döbel fing<br />
Manuel Mahr im Main bei Hanau.<br />
Köder war ein Wobbler – im Sommer<br />
einer der besten Köder für Döbel!<br />
%<br />
Foto: M. Mahr<br />
Köder fangen Döbel<br />
Diese Köder fangen Döbel<br />
Besonders in der kälteren Jahreszeit waren<br />
23,9%<br />
deftige Köder wie Frühstücksfleisch oft<br />
15,8%<br />
die bessere Wahl, während im Sommer<br />
Spinnköder und Brot immer mal einen<br />
guten Döbel verführen konnten.<br />
Es ist eben ein 7,7% sehr vielseitiger Fisch.<br />
Ebenfalls wurden das ganze Jahr über<br />
Döbel gemeldet. Die meisten Döbel wurden<br />
dabei zwischen März 17,0% und September<br />
5,7%<br />
gefangen, allerdings sind in dieser Zeit<br />
4,0%<br />
auch die meisten Angler aktiv. Gerade im<br />
Fluss lässt sich 5,7% der Döbel aber auch<br />
im Winter beangeln.<br />
17,4%<br />
15,8%<br />
7,7%<br />
5,7%<br />
4,0%<br />
5,7%<br />
17,4% 2,8%<br />
Brot Spinner Wobbler Gummi Boilie Pellet Wurm Made Sonstige<br />
Gummi Boilie Pellet Wurm Made Sonstige<br />
15,8%<br />
Diese Köder fangen Döbel<br />
7,7%<br />
23,9%<br />
5,7%<br />
4,0%<br />
5,7%<br />
17,0% 2,8%<br />
17,4%<br />
2,8%<br />
Mitmachen?<br />
So geht’s!<br />
Mehr Fänge finden<br />
Sie auf www.angelmasters.de<br />
– dort<br />
finden jedes Jahr<br />
mehrere Wettbewerbe<br />
statt. Die<br />
Teilnehmer tragen<br />
die Länge ihrer größten Fische ein.<br />
Wer am Ende des Jahres die größte<br />
Gesamtlänge eines Wettbewerbes aufbringen<br />
kann, gewinnt und erhält damit<br />
tolle Preise!<br />
Köder<br />
Brot Spinner Wobbler Gummi Boilie Pellet Wurm Made Sonstige<br />
Prozent<br />
Brot 15,8<br />
Spinner 7,7<br />
Wobbler 5,7<br />
Gummi 4,0<br />
Boilie 5,7<br />
Pellet 2,8<br />
Wurm 17,4<br />
Made 17,0<br />
Sonstige 23,9<br />
Wo wird der Döbel am größten?<br />
60,0<br />
Durchschnittslänge (cm)<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
Bundesland<br />
Durchschnittsgröße<br />
in cm<br />
Berlin 52,5<br />
Sachsen-Anhalt 49,2<br />
Nordrhein-Westfalen 48,6<br />
Rheinland-Pfalz 47,0<br />
Bayern 43,4<br />
Berlin<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Bayern<br />
Bundesland<br />
Sachsen<br />
Baden-Württemberg<br />
Brandenburg<br />
Sachsen 42,2<br />
Baden-Würtemberg 40,3<br />
Brandenburg 39,1<br />
<strong>12</strong>/2022 47
PRAXIS | KÖDER<br />
Man wird mit jedem Winterköder<br />
im Sommer fangen<br />
– aber nicht mit jedem Sommerköder<br />
im Winter. Erst<br />
letztens hatte ich das Glück,<br />
einige Karpfen und Brassen im glasklaren<br />
Wasser eines kleinen Flusses beobachten<br />
zu können. Meine Montagen legte ich ihnen<br />
natürlich genau vor die Nase. Nichts<br />
passierte! Erst nach einem Köderwechsel<br />
von Boilie auf Dosenmais bekam ich recht<br />
zügig meinen Biss. Zumindest die Brasse<br />
konnte dem kleinen Happen schließlich<br />
doch nicht mehr widerstehen. Im Sommer<br />
hätte wahrscheinlich beides funktioniert.<br />
Diese Tendenz zeichnet sich ab. Ich<br />
fische im Winter mit auffälligen Ködern.<br />
Oft sind sie auch klein, aber besonders<br />
wichtig ist ihre Auffälligkeit. Dazu kommt<br />
ein wenig Beifutter mit hoher Löslichkeit.<br />
Ich komme zu einer kleinen Auswahl<br />
an Ködern. Diese sind allesamt als gute<br />
Köder bekannt und stellen definitiv kein<br />
Geheimnis dar, der springende Punkt ist,<br />
unter welchen Bedingungen man sie einsetzt.<br />
Nicht jeder dieser Köder ist in jeglicher<br />
Situation als besonders effektiv zu<br />
bezeichnen.<br />
Ein allgemeiner Tipp schon mal vorweg:<br />
Auf ölige Komponenten können wir<br />
im Winter verzichten, denn Öl verschließt<br />
Futter im kalten Wasser. Es gibt kaum<br />
noch eine Lockwirkung ab und wird da-<br />
48
WINTERKÖDER FÜR FRIEDFISCHE<br />
Frost-<br />
Bonbons<br />
Es gibt Tage, da werden Sie auch mit einem Gummibärchen am<br />
Haken einen Friedfisch fangen. Nicht aber im Winter: Unsere<br />
Köder jetzt können zwar durchaus bunt sein, müssen aber<br />
gleichzeitig exakt in den Ernährungsplan träger Unterwasserbewohner<br />
passen. Jens Scholz gibt einen detaillierten Überblick<br />
über alles, was er sich jetzt ans Haar hängt, um Karpfen, Brasse,<br />
Döbel oder Barbe zu fangen.<br />
Ein bunter, 20<br />
mm Boilie (hier<br />
ein Pop Up am<br />
Ronnie Rig) ist<br />
ein Topköder im<br />
Winter. Scheuen<br />
Sie keine<br />
großen Köder,<br />
der Autor fing<br />
schon mit 24er<br />
Boilies im<br />
Winter.<br />
Fotos: F. Pippardt<br />
Fotos: J. Scholz<br />
Der Lohn aller winterlichen Mühen: Jens Scholz mit schuppiger Belohnung. Ein echter<br />
Topfisch, ganz besonders im Winter.<br />
<strong>12</strong>/2022 49
PRAXIS | KÖDER<br />
Dosenmais oder 30min gekochter und gesüßter Hartmais, einzeln angeboten am Haar: Eine zuckrige Kohlenhydrat-Bombe mit<br />
optischem Reiz.<br />
durch unattraktiver. Deshalb befinden<br />
sich in meiner Auflistung keine Pellets.<br />
Was ich stattdessen benutze, verrate ich<br />
folgend.<br />
WINTERKÖDER 1: WEICHER MAIS<br />
Er hat einen intensiven Eigengeruch und<br />
ist extrem süß. Zudem ist die Farbe sehr<br />
auffällig und kaum zu übersehen. Vielen<br />
Fischarten scheint der Mais sehr gut zu<br />
schmecken. Weil er weich ist, lässt er sich<br />
sehr gut verdauen und das bedarf weniger<br />
Kalorien. Die Energiequelle ist also sehr<br />
bequem. Die Fische können aus dem Mais<br />
Kohlenhydrate aufnehmen, welche lebenswichtig<br />
für die kalten Wochen sind.<br />
WINTERKÖDER 2:<br />
MISTWÜRMER / MADEN<br />
Der einfachste Grund, warum sie immer<br />
gut fangen, ist wohl der, dass sie echte<br />
natürliche Nahrung sind und dem Bedarfsprofil<br />
fast jedes Fisches einfach entsprechen.<br />
Meinen Recherchen zu Folge<br />
soll der Proteingehalt enorm sein und um<br />
die 66 Prozent liegen. Genauso sollen in<br />
den Krabblern wichtige Spurenelemente<br />
und unzählige Aminosäuren vorhanden<br />
sein. Der Geruch ist zum Teil abhängig<br />
von der letzten Nahrung der Köder. Man<br />
kann sie auch ein wenig pimpen. Ein wenig<br />
stinkiges Flavour, z.B. Shellfish, in die<br />
Dose hineingetropft, hilft ungemein.<br />
WINTERKÖDER 3:<br />
GEKOCHTER PARTIKELMIX<br />
Hier können wir kreativ sein. Ich suche<br />
mir gut verdauliche Kohlehydratbomben<br />
(Weizen, Hanf, Kichererbsen) und koche<br />
sie 30 min, so werden sie besser verdaulich.<br />
Wie auch der weihche Mais. Dann<br />
versetze ich ihnen das gewisse Etwas.<br />
Gleichzeitig füge ich Lockstoffe in das<br />
Kochwasser hinzu, welche in die Köder<br />
eindringen. Der Lockradius steigert sich<br />
dadurch drastisch – und ebenso meine<br />
Chancen auf einen Biss. Achtung: Füttern<br />
Sie nicht zu viele Partikel! Eine Handvoll<br />
sollte schon reichen. Generell ist im<br />
Winter mit Futtermengen extrem sparsam<br />
umzugehen.<br />
WINTERKÖDER 4:<br />
BOILIES ODER TEIG<br />
Mit Boilies kann man mehrere Theorien<br />
verfolgen und ich kann mich leider auf<br />
keine festlegen. Klar ist jedoch, dass<br />
hochwertige Boilies auch im Winter<br />
zu den Topködern zählen. In meinen<br />
„Nutzen Sie keinesfalls ölige<br />
Köder, wie Pellets. Öl verschließt<br />
den Köder in kaltem Wasser.“<br />
50
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
1+2 | Maden und Mistwürmer<br />
sind Ganzjahresköder.<br />
3 | Ein hochwertiger Boilie<br />
(Achtung: keine günstige,<br />
geflavourte Grieskugel) ist<br />
eine leicht zu bekommende<br />
Nährstoffquelle. Natürlich<br />
kann man auch experimentieren<br />
und zwei Boilies als<br />
Schneemann fischen.<br />
Fotos: J. Scholz<br />
Foto: D. Klinger<br />
4 | Ein Oldschoolköder mit<br />
Wintercharakter: Teig, modern<br />
auch „Dough“ genannt,<br />
kann im Winter zünden. Auch<br />
hier ist es wichtig, hochwertigen<br />
Boilieteig zu verwenden,<br />
der viele Nährstoffe abgibt.<br />
<strong>12</strong>/2022 51
PRAXIS | KÖDER<br />
Frühstücksfleisch (fängt auch zu anderen Tageszeiten!):<br />
Jens’ Topköder für Barbe und Döbel.<br />
Unter uns: Friedfische sind im Winter deutlich aktiver, als in manchen<br />
Vereinsheimen und Fachbüchern erzählt wird …<br />
Versuchen fischte ich zunächst ausschließlich<br />
mit kleinen Ködern, weil<br />
diese leichter verdaut werden können<br />
und der natürlichen Nahrung eher entsprechen.<br />
Dann kam der Tag, an dem ich<br />
meine Mini-Köder (meist 15 mm oder<br />
auch kleiner) vergessen hatte. Im meiner<br />
Tacklebox fand ich noch einen 20er<br />
Boilie und sonst hatte ich nur 24er Köder<br />
mit. Der einzige Biss kam auf den 24er<br />
Knödel. Seitdem nutze ich sie regelmäßig<br />
und es funktioniert genauso gut wie mit<br />
kleineren Ködern. Große Boilies können<br />
zwar schlechter verdaut werden, haben<br />
aber natürlich mehr „Masse“, der Fisch<br />
muss im Vergleich zu kleinen Ködern weniger<br />
aufnehmen. Der Aufwand bei der<br />
Nahrungssuche ist also gering.<br />
An diesem Punkt kommt auch ein Teig<br />
ins Spiel. Er hält zwar nicht so lange am<br />
Haar oder Haken, aber dafür habe ich im<br />
Winter kaum Weißfischattacken. Ein Vorteil<br />
ist, dass ohne Versiegelung (Verhärtung<br />
beim Kochen) leichter Lockstoffe ans<br />
Wasser abgegeben werden können. Auch<br />
die Verdauung für die Fische wäre einfacher.<br />
Wenn anwendbar, ist Teig – mittlerweile<br />
gibt es rohen Boilieteig fast überall<br />
zu kaufen – eine der besten Varianten für<br />
kaltes Wasser!<br />
5. FRÜHSTÜCKSFLEISCH<br />
FÜR DEN FLUSS<br />
Warum funktioniert eigentlich Frühstücksfleisch?<br />
Es ist weich und aromatisch,<br />
das heißt, es riecht stark und lockt<br />
Fische an. Wegen der Konsistenz ist es<br />
leicht verdaulich. Ich selbst nutze es, wenn<br />
ich unvorbereitet zum Fischen gehe und<br />
instant fangen möchte. Vorzugsweise<br />
am Bach und kleinen Flüsschen, wo die<br />
Nahrungsquellen eher fleischlicher Natur<br />
sind: Würmer, Insekten und was noch so<br />
alles reinfällt. Als Abnehmer sind besonders<br />
Barben, Döbel, Brassen und Karpfen<br />
bekannt. Die Präsentation mache ich mir<br />
recht einfach und packe das Fleisch in ein<br />
Netz oder Strumpfhose. Das ganze wird<br />
schließlich am Haar angeboten. So hält es<br />
sehr lange und hakt effektiv.<br />
UNSER PV-ASS IM ÄRMEL<br />
Egal für welchen Köder man sich letztendlich<br />
entscheidet: Das Pimpen des Köders<br />
mit Lockstoffen ist auf jeden Fall zu empfehlen.<br />
Während ich im Sommer oftmals<br />
versuche unauffällig zu fischen, um Kleinfische<br />
fern zu halten, so sind Stickmixe<br />
(Pulverfutter vermischt mit Flüssiglockstoffen)<br />
bei kaltem Wasser für mich unverzichtbar.<br />
Unser größtes Ass im Ärmel<br />
52
Ein lockender Stickmix (Pulverfutter mit Flüssigattraktoren)<br />
kann im Winter fast nicht stark genug riechen.<br />
Fotos: J. Scholz<br />
ist hierbei wasserlösliches PVA. Es ermöglicht<br />
uns das punktgenaue Anfüttern<br />
kleinster Mengen Pulverfutter in direkter<br />
Hakennähe. Doch Achtung, nicht alle<br />
PVA-Produkte lösen sich in kalten Wasser<br />
auf. Wenn es nicht ausdrücklich auf der<br />
Packung vermerkt ist, dann muss vorher<br />
getestet werden.<br />
Ich rate jedem, auch im Winter anzufüttern.<br />
3 mal pro Woche und nur wenige<br />
Hände reichen, die Kontinuität schlägt<br />
die Futtermenge hierbei um Längen. Aber<br />
vergessen Sie nie: Selbst, wenn man alles<br />
richtig macht, muss man mit einem Fehlversuch<br />
rechnen. Oftmals werden die Fische<br />
einfach nicht fressen. Sie benötigen<br />
nicht ständig Futter. Sitzen Sie aber im<br />
richtigen Zeitfenster am richtigen Platz,<br />
dann steht Ihnen ein unvergessener Fang<br />
bevor. Und dafür lohnt es sich letztendlich!<br />
Halten Sie durch.<br />
Manchmal müssen<br />
wir lange warten.<br />
Aber auch der Winter<br />
kann mit herrlicher<br />
Kulisse dafür<br />
entschädigen.<br />
<strong>12</strong>/2022 53
PRAXIS | KARPFEN<br />
WINTERANGELN AN PARKSEEN<br />
Spaziergänger,<br />
Schotterwege,<br />
Schuppenträger<br />
„Na, schon wat’ gefangen?“ „Tut mir leid, ich kann gerade nicht,<br />
die Wasservögel machen sich über mein Grundfutter her …“ –<br />
als Angler an Parkseen braucht man dehnbare Nerven und eine<br />
gewisse Gesprächsbereitschaft mit Spaziergängern.<br />
Nichtsdestotrotz liebt Thies Jacobsen urbanes Angeln<br />
im Winter – es ist kurzweilig und effektiver,<br />
als Sie vielleicht denken!<br />
Fotos: T. Jacobsen<br />
54
Zum Glück war hier gerade kein neugieriger<br />
Anwohner in der Nähe – der<br />
hätte sich gewundert, wie schnell Thies’<br />
Rute nach dem Auswerfen schon abgelaufen<br />
ist. Und wie groß die Fische im<br />
Parksee sein können!<br />
<strong>12</strong>/2022 55
PRAXIS | KARPFEN<br />
Der Autor sieht zu, dass er schon am Nachmittag aufbaut. So kann er die Ruten noch vor dem Dunkelwerden auswerfen.<br />
Die erste Sorge kann ich Ihnen<br />
schnell nehmen: Gerade bei<br />
schlechtem Wetter, wie wir es<br />
jetzt im Winter ja häufig genug<br />
haben, werden Sie auch<br />
an Parkseen Ihre Ruhe vor nervigen Passanten<br />
haben. Sogar mitten in Städten sitzt<br />
man in der kalten Jahreszeit häufig alleine<br />
am See. Insbesondere für schnelle, spontane<br />
Instant-Nächte fahre ich gerne an einen<br />
nahe gelegenen Parksee.<br />
Mein Lieblingsgewässer ist ein <strong>12</strong> ha<br />
großer Parksee mit einem guten Fischbestand.<br />
Ich wette, Sie habt einen ähnlichen<br />
See bei sich um die Ecke. Um den<br />
See herum führt ein Schotterweg, die<br />
verschiedenen Angelstellen sind also gut<br />
zu erreichen. Entlang des Ufers säumen<br />
sich außerdem Bäume und Schilfgürtel.<br />
Von wegen triste Atmosphäre, hier angelt<br />
das Auge mit! Die Wassertiefe liegt<br />
bei 2 bis 2,5 m und durch den See fließt<br />
ein Bach, der für einen guten Wasseraustausch<br />
sorgt. Die Nutzung eines Bootes<br />
wäre erlaubt, ist aber unnötig. Auch eine<br />
Wat hose oder Watstiefel sind überflüssig,<br />
da ich wunderbar vom Ufer aus dril-<br />
„Im Winter mach ich’s mir leicht –<br />
ich will eben fangen.<br />
Und dafür sind Parkseen perfekt!“<br />
len und keschern kann. Das spart Gepäck<br />
und macht Kurzansitze so deutlich<br />
entspannter.<br />
JEDER ZENTIMETER KANN DEN<br />
UNTERSCHIED AUSMACHEN – SIE<br />
MÜSSEN GENAU LOTEN<br />
Alles was ich zum Angeln am Parksee<br />
brauche, passt auf einen Trolley. So komme<br />
ich schnell vom Parkplatz zum See<br />
und kann außerdem auch Stellen erreichen,<br />
die etwas weiter weg liegen. Diese<br />
Plätze mag ich nämlich besonders gerne:<br />
Hier ist nicht so viel los und ich kann<br />
meist sicher sein, dass dort kein anderer<br />
Angler sitzt.<br />
„Andere Angler“ sind zwei gute Stichwörter<br />
und bringen uns zur Spotsuche.<br />
Ich versuche meine Montagen immer weiter<br />
draußen zu platzieren als die örtlichen<br />
Raubfisch- und Aalangler. Dann kann ich<br />
sicher sein, dass die Karpfen nicht von<br />
den Schnüren, Montagen oder Kunstködern<br />
vertrieben werden. Um einen<br />
Platz außerhalb der Wurfweite der anderen<br />
Angler zu finden, verwende ich eine<br />
Marker rute. Bereits kleinste Unterschiede<br />
in der Tiefenstruktur können an Parkseen<br />
echte Hotspots sein: Zwei meiner Ruten<br />
lege ich meist auf einer Fläche von 30 mal<br />
40 m ab, auf der der See etwa 20 cm tiefer<br />
ist. Ein absoluter Hotspot! Habe ich den<br />
Platz mit dem Marker gefunden, verwen-<br />
Fotos: T. Jacobsen<br />
56
Kopflampe und Kamerablitz nicht vergessen, der Großteil aller Fische wird in der Dunkelheit beißen. Kein Wunder,<br />
wenn es schon 17 Uhr duster wird …<br />
de ich Distance Sticks, um die Wurfweite<br />
auf meine anderen Ruten zu übertragen<br />
und den Hotspot immer wieder genau zu<br />
treffen. Meine dritte Rute platziere ich als<br />
„Joker-Rute“ etwas abseits der anderen<br />
Montagen.<br />
Nach dem Auswerfen lasse ich die<br />
Schnur absacken, hänge die Bobbins ein<br />
und knote einen Stopperknoten (alternativ<br />
Marker Elastic) auf die Schnur vor den<br />
Rollenclip. Warum? Na um Zeit zu sparen!<br />
Nach einem Biss werfe ich die Montage<br />
ohne Haken weit aus. Am Stopperknoten<br />
clippe ich die Schnur in den Rollenclip.<br />
Dann muss ich die Montage mit Haken<br />
nur noch in Richtung meines Platzes<br />
werfen und der Köder landet garantiert<br />
auf der richtigen Entfernung. Das lästige<br />
Abmessen mit den Distance Sticks kann<br />
ich mir sparen.<br />
BLICK NACH OBEN BEI DER<br />
SPOTWAHL – SONST KÖNNEN SIE<br />
NICHT GUT FÜTTERN<br />
Um auf die Distanz ohne Boot punktgenau<br />
füttern zu können, verwende ich<br />
eine Spomb und ein Boiliewurfrohr.<br />
Das funktioniert an meinem Gewässer<br />
wunderbar, da ich trotz der Bäume genug<br />
Platz habe, um kraftvoll auszuwerfen.<br />
Achten Sie bei der Platzwahl darauf! Als<br />
Futter kommt ein Mix aus gecutteten und<br />
gecrushten Boilies zum Einsatz. Meine<br />
Lieblingsboilies im Winter sind Pinenut<br />
und Scopex+ Boilies von Selfmade Baits.<br />
Den besonderen Pepp gebe ich dem Futter<br />
mit etwas Stickmix und Liquid in derselben<br />
Geschmacksrichtung. Ein ganz heißer<br />
Tipp sind außerdem Dosenmais und Maden!<br />
Den süßen Körnern und krabbeligen<br />
Tierchen kann kaum ein Karpfen widerstehen.<br />
Eine wichtige Regel beim Füttern im<br />
Winter: Übertreiben Sie es nicht! Einige<br />
wenige Spombs und dazu ein paar einzelne<br />
Boilies rund um den Spot reichen<br />
vollkommen aus. Natürlich lockt dieses<br />
attraktive Futter im kleinen Parksee auch<br />
die vielen Brassen an. Aber seien wir mal<br />
ehrlich: Im Winter sind wir über jeden<br />
Fisch kontakt froh, auch wenn letztendlich<br />
„nur“ ein Schleimmonster am Haken<br />
hängt. Solange es nicht zu viele werden,<br />
versteht sich. Als Hakenköder verwende<br />
ich zur Geschmacksrichtung des Futters<br />
passende Wafter und grelle Pop Ups.<br />
SCHWERE RUTEN, KLEINE<br />
ZELTE – UND DAS<br />
ERGIBT DURCHAUS SINN<br />
Am Parksee verwende ich eine <strong>12</strong> ft,<br />
3,5 lbs-Rute. „Am Parksee?! Vollkommen<br />
übertrieben!“, wird jetzt so mancher denken.<br />
Vergessen Sie aber nicht: An meinem<br />
Gewässer muss ich die Montagen wirklich<br />
weit werfen, da benötigt die Rute einiges<br />
an Rückgrat. Eine robuste Marker- und<br />
Spotrute komplettiert das Ruten-Quartett.<br />
Als Ablage verwende ich ein Rod Pod.<br />
Der Vorteil: Ich muss keine Banksticks in<br />
den Boden prügeln, und außerdem sieht<br />
das Ganze auch noch verdammt schick<br />
aus. Meine Rollen bespule ich mit einer<br />
0,37er Mono, die speziell zum Werfen entwickelt<br />
wurde. Wichtig ist außerdem, dass<br />
sie zuverlässig absinkt. Hinter einem etwa<br />
75 cm langen bleifreien Leader montiere<br />
ich einen echten Wurf angel-Klassiker: das<br />
Helikopter-Rig. Egal mit welcher Kraft<br />
<strong>12</strong>/2022 57
PRAXIS | KARPFEN<br />
Gar nicht mal so schlecht für<br />
Winter, oder? So eine Kulisse<br />
guckt man sich doch gern an.<br />
Je kleiner Ihr Parksee ist, desto<br />
leichter wird die ganze Nummer<br />
natürlich.<br />
Je nachdem, wie weit der Köder draußen<br />
liegt, sollten Sie eine sinkende Hauptschnur<br />
benutzen und Slackline angeln.<br />
Je weiter draußen, desto mehr Spannung<br />
muss drauf! Sonst sind die vorsichtigen<br />
Bisse schwer zu erkennen.<br />
Ein bisschen krabbelnden<br />
Kleinkram auf dem<br />
Spot verteilt, mittendrin<br />
der auffällige Hakenköder<br />
mit ultrascharfem<br />
Haken: So fängt Thies<br />
seine neugierigen Parksee-Bewohner.<br />
ich die Montage hinaus katapultiere, hier<br />
verheddert sich nichts. 85 g Blei reichen<br />
aus. Um auf Weite zu kommen, verwende<br />
ich tropfenförmige Gewichte. Mein Rig<br />
am Heli-„Seitenarm“ ist ein D-Rig oder<br />
German Rig. Ich binde es eher kurz, sodass<br />
sich der träge fressende Fisch schnell<br />
hakt. Ein letztes wichtiges Detail zum Tackle:<br />
Nehmen Sie ein kleines Zelt mit, am<br />
Parksee ist der Platz für das Camp meist<br />
begrenzt.<br />
Meinen Trolley belade ich meist schon<br />
am späten Nachmittag, um bis zum Beginn<br />
der Dämmerung alle Köder platzieren<br />
zu können. Meist klappt das auch<br />
recht gut, gerade jetzt im Winter sind die<br />
Plätze selten von anderen Anglern besetzt.<br />
Kaum ist die letzte Rute ausgeworfen,<br />
einige Spombs und Einzelboilies um die<br />
Plätze verteilt, beginnt es meistens auch<br />
schon hier und da das erste Mal zaghaft zu<br />
piepen. Dann dauert es auch nicht mehr<br />
lange bis zum Vollrun! Sicher geht das<br />
schneller, wenn der Fischbestand gut ist;<br />
darauf sollten Sie achten.<br />
Ich liebe diese Art der Angelei. Unbeschwert<br />
wie in den erstem Jahren als Jungangler<br />
genieße ich die Stunden am Wasser<br />
und habe einfach eine schöne Zeit. Und die<br />
wünsche ich Ihnen auch. Bringen Sie den<br />
Winter erfolgreich hinter sich, machen Sie<br />
sich warme Gedanken an sommerliche Sessions,<br />
aus denen Sie hoffentlich schnell<br />
von einem Run herausgerissen werden.<br />
Angeln am Parksee:<br />
Das sind die Vorteile<br />
gut zu erreichende Plätze und<br />
Parkplätze in der Nähe<br />
wenig Tackle nötig (perfekt<br />
für Kurzsessions)<br />
kurzweilige Angelei (achten Sie<br />
auf einen guten Fischbestand!)<br />
Imbiss, Dönerladen oder der Bäcker<br />
sind meist nicht weit entfernt! :-)<br />
Fotos: T. Jacobsen<br />
58
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<strong>12</strong>/2022 59
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Julian Dreyer,<br />
Barntrup<br />
Foto: S. Gockel<br />
Wer mit großen Ködern<br />
(ab 14 cm) auf<br />
große Hechte angeln<br />
will, braucht eine<br />
dicke Schnur. Wer<br />
hingegen nur kleine<br />
Wobbler und kleine<br />
Gummifische benutzt,<br />
nicht zwingend.<br />
Bist Du der gleichen Meinung<br />
wie Bertus Rozemeijer, dass<br />
man zum Hechtangeln eine<br />
0,18er Geflochtene verwenden<br />
soll, um auf der sicheren<br />
Seite zu sein?<br />
Heinrich Siemering, Bunde<br />
Stephan Gockel: Schnur und Rute müssen einfach<br />
zueinander passen. Sobald ich mit XXL-Ködern<br />
auf XXL-Fische angle, muss ich auch mein Gerät anpassen.<br />
Dann hat Bertus Recht. Oft wirken bei solch<br />
grober Angelei Kräfte, bei denen dünne Schnüre<br />
reißen, 0,18er ist das Minimum. Ich hingegen angele<br />
oft mit kleinen Ködern (Gummifische um 10 cm)<br />
vertikal unterm Boot, gelegentlich jigge/faulenze ich.<br />
Da reicht eine gute 0,<strong>12</strong>er bis 0,14er Schnur aus.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Es schadet nicht und<br />
schafft Vertrauen: Bait<br />
Fog. André benutzt es<br />
regelmäßig.<br />
Im Fachhandel sehe ich immer<br />
häufiger Flüssigkeiten,<br />
die einen Ködernebel im<br />
Wasser erzeugen. Brauche<br />
ich die wirklich?<br />
Jürgen Stark, Gelnhausen<br />
André Pawlitzki: Ich möchte auf Nebelwerfer<br />
nicht mehr verzichten. Zum einen locken diese<br />
Produkte mit ihrem besonderen Geruch – bei den<br />
Nebels gibt es mittlerweile so viele Aromen wie bei<br />
den Boilies – und zum anderen sind die Nebelschwaden<br />
im Wasser auch auf weitere Distanz deutlich zu<br />
sehen, was Fische wie Karpfen und Schleien neugierig<br />
macht. Meist gebe ich einen Streifen „Bait Fog“<br />
oben auf den gefüllten Futterkorb und einen kleinen<br />
Streifen auf den Köder. Diese zusätzliche Attraktivität<br />
bringt mir manchen Bonusfisch.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
RAUBFISCH-EXPERTE<br />
STEPHAN GOCKEL<br />
Stephan Gockel weiß als Guide und<br />
Köder entwickler alles zum Thema<br />
Raubfisch.<br />
ALLROUND-EXPERTE<br />
ANDRÉ PAWLITZKI<br />
Als Blinker-Urgestein und Vollblut-Allrounder<br />
hat André Pawlitzki von allen<br />
Methoden ein beeindruckendes Wissen.<br />
60
Fein-Einstellung am Echolot<br />
Haken für die Brandung<br />
Hier sind klar zu viele<br />
Störpunkte im Bild, die<br />
man durch Herunterregulieren<br />
der Sensibilität<br />
entfernen sollte.<br />
Foto: R. Korn<br />
An der Ostsee sind<br />
dünndrähtige, langschenklige<br />
Einzelhaken<br />
üblich.<br />
!<br />
Wie hoch sollte ich die<br />
Sensibilität meines<br />
Echolots einstellen?<br />
Ernst Tormek, Eisenach<br />
Thomas Schlageter: Das ist pauschal – wie so<br />
oft – nicht zu beantworten und hängt immer vom<br />
Gewässer ab. Viele Echolote bieten eine Automatik-<br />
Funktion an, auf die man gut zurückgreifen kann.<br />
Hier kann man sicher sein, zumindest kein Detail<br />
zu übersehen. Sollten dann im Bild viele störende<br />
Punkte auftauchen, etwa wegen einer Algenblüte<br />
oder vielen aufsteigenden Gasblasen, so lässt sich die<br />
Sensibilität nach unten korrigieren.<br />
ECHOLOT-EXPERTE<br />
THOMAS SCHLAGETER<br />
Thomas Schlageter ist bestens mit<br />
den Herstellern vernetzt, kennt jedes<br />
technische Detail und alle Neuheiten.<br />
Welche Hakenform bevorzugst<br />
Du beim Brandungsangeln?<br />
Sind dick- oder<br />
dünndrähtige Haken besser<br />
gegen Aussteiger?<br />
Julian Dreyer, Barntrup<br />
Rainer Korn: Dünndrähtige Haken sind von Vorteil,<br />
weil dickdrähtige Haken die Würmer zu schnell<br />
auslaufen lassen. Die Fische in der Ostsee sind nicht<br />
so groß und kampfstark, dass man auf einen dickdrähtigen<br />
Einzelhaken zurückgreifen müsste. Beim<br />
Brandungsangeln in anderen Gegenden (Norwegen,<br />
Kanarische Inseln) kann das schon anders aussehen.<br />
MEERES-EXPERTE<br />
RAINER KORN<br />
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Spule befindet sich<br />
ein Gummiring,<br />
der das Aufspulen<br />
enorm erleichtert.<br />
Die Bremskraft<br />
beträgt 11 Kilo.<br />
Schnurfassung<br />
180 Meter 0,25er<br />
bzw. 280 Meter<br />
0,14er Geflecht.<br />
Preis im Fachhandel:<br />
194,95 Euro.<br />
<strong>12</strong>/2022 61
PRAXIS | TIPPS VON FRÜHER<br />
PRAGMATISCH, GÜNSTIG, FÄNGIG<br />
Was Opa noch<br />
wusste<br />
Der Hecht ist ein klassischer Jäger, der aus dem Hinterhalt angreift. Das weiß nicht<br />
nur Opa, sondern lernt man auch in der Sportfischerprüfung. Zudem gibt es aber<br />
Hechte, die einfach den Gewässerboden nach toten Fischen absuchen und auch als<br />
Sammler satt werden. André Pawlitzki verrät, wie man welchen Typ am besten fängt.<br />
Es gibt zwei Arten von Hechten.<br />
Zum einen sind es die Jäger.<br />
Diese sind meist relativ schlank<br />
und lassen sich bevorzugt mit<br />
Spinnködern fangen. Sie legen<br />
auch schon mal einen längeren Spurt hin,<br />
um sich einen Köder zu schnappen. Diese<br />
Hechte findet man häufig im Freiwasser<br />
von großen Seen und Talsperren, wo sie<br />
den Renkenschwärmen oder anderen Futterfischen<br />
folgen. Hechte, die gezielt auf<br />
Jagd gehen, sind auch nicht so standorttreu<br />
wie ihre Artgenossen, die sich eher<br />
aufs Sammeln verlegt haben. Jagende<br />
Hechte haben auch selten abgegrenzte Reviere,<br />
sondern folgen ihren Beutefischen.<br />
Haben sie diese gefunden, kommt es häufiger<br />
zu gemeinsamen Jagden, bei denen<br />
gleich mehrere Räuber in einen Futterfischschwarm<br />
einbrechen.<br />
Klasse dank Masse:<br />
Beim Angeln mit toten,<br />
stationär angebotenen<br />
Ködern gehen vorrangig<br />
die kapitaleren<br />
Hechte, die Sammler<br />
an den Haken.<br />
FETTE KÖDER FÜR DICKE BEUTE<br />
Die zweite Art von Hecht sind die Sammler,<br />
die sich von toten Fischen ernähren,<br />
die sie am Grund finden. Diese Hechte<br />
sind meist besonders fett und haben<br />
es nicht nötig, einem schnell geführten<br />
Spinnköder zu folgen. Deshalb fängt man<br />
die Sammler am besten mit toten Köderfischen,<br />
modern „Deadbaits“ genannt.<br />
62
WAS OPA<br />
NOCH WUSSTE<br />
Jagende Hechte folgen mitunter den Futterfischschwärmen in Trupps und gehen gemeinsam auf Beutezug.<br />
Der klassische<br />
Jäger hat eine<br />
eher sportliche<br />
Statur und wird<br />
meist mit aktiv<br />
geführten Ködern<br />
gefangen.<br />
Fotos: A. Pawlitzki, D. Isaiasch, C. Görg<br />
Sammler haben häufig ihren Einstand<br />
dort, wo es schattig ist und es Deckung<br />
gibt, zum Beispiel unter Brücken und<br />
Booten, aber auch an Steilwänden. Wer<br />
regelmäßig mit toten Köderfischen angelt,<br />
wird feststellen, dass er eher selten Hechte<br />
unter 70 cm auf fettige Meeresfische wie<br />
Makrelen, Heringe oder Stinte fängt.<br />
Meist sind es Fische um die 90 cm, die<br />
den toten Fisch aufsammeln.<br />
<strong>12</strong>/2022 63
REPORT | INTERVIEW<br />
GUIDING IN HAMBURG<br />
Die Zander-<br />
Flüsterin<br />
Eigentlich heißt sie Najwa Hussein, doch alle<br />
nennen sie nur „Natsch“. Sie ist der einzige weibliche<br />
Vollzeit-Angelguide in Deutschland. Ein<br />
Gespräch über Lieblingsfische, angelnde Frauen<br />
und einen der schönsten Jobs der Welt.<br />
Foto: Pro Guiding
EXPERTENWISSEN!<br />
Als Guide weiß Natsch, wo man<br />
die Chance hat, solche Fische<br />
an den Haken zu bekommen.
REPORT | INTERVIEW<br />
Ihre Gäste führt<br />
Natsch meist zum<br />
Zander – doch<br />
ihr wahrer Lieblingsfisch<br />
ist der<br />
Barsch.<br />
Foto: Pro Guiding<br />
Blinker: Hi Natsch! Die erste Frage: Wie<br />
bist Du zum Angeln gekommen?<br />
Natsch: Ich habe vor ca. 18 Jahren Andreas,<br />
meinen Partner, kennengelernt und<br />
habe ihn immer zum Angeln begleitet.<br />
Zur damaligen Zeit war er wieder vom<br />
Ansitzangler zum aktiven Raubfischangler<br />
geworden, wodurch ich einen Einblick in<br />
das Spinnfischen bekam. Nur neben der<br />
Rute zu sitzen und zu warten, macht mir<br />
persönlich keinen Spaß. In meinen Anfängen<br />
habe ich dann auch mal selbst auswerfen<br />
dürfen, wurde fachkundig in die<br />
Raubfischangelei eingewiesen und machte<br />
bald den Angelschein. Da ich schnell erfolgreich<br />
gefangen habe, ist bei mir das<br />
Angelfieber ausgebrochen – es hat mich<br />
direkt gepackt!<br />
Ab wann hast Du dich ganz dem Raubfischangeln<br />
verschrieben?<br />
Von Beginn an war das Raubfisch angeln<br />
meine Leidenschaft. Anfänglich auf<br />
Barsch im Mittellandkanal, dann ging es<br />
direkt an die Küste auf Meerforellen und<br />
Dorsche. Die Zanderangelei in Hamburg<br />
folgte erst später.<br />
Welche Angelart bevorzugst Du beim<br />
Raubfischangeln?<br />
Ich liebe die Angelei auf Barsche, sei es<br />
mit leichten Ködern an feinem Gerät, von<br />
Land, oder vom Boot aus. Ich mag Frequenzangeln,<br />
das ist beim Barschangeln in<br />
der Regel mehr gegeben als beim Zanderangeln.<br />
Aber auch das Dorschangeln mit<br />
leichtem Gerät hat mir immer sehr viel<br />
Spaß gemacht.<br />
Was macht für dich den Reiz des Angelns<br />
aus?<br />
Es ist dieses „auf die Jagd“ gehen. Mit<br />
Kunstködern zu fischen und damit den<br />
Endgegner zu überlisten. Das in Kombination<br />
mit der Freiheit und Ruhe – das<br />
muss nicht immer der total abgelegene<br />
See sein, um mental zu entspannen und<br />
dem Alltag zu entfliehen. Es kann auch<br />
die laute Metropole sein, direkt neben<br />
Kränen und Containern.<br />
Hast Du einen Lieblingsfisch?<br />
Das ist ohne Wenn und Aber der Barsch.<br />
Ich finde, dass dieser Fisch in unseren Gefilden<br />
der schönste Fisch ist, der auf sehr<br />
unterschiedliche Art und Weise beangelt<br />
werden kann. Je größer die Barsche werden,<br />
desto mehr Freude machen sie an<br />
der Angelrute. Da muss sich ein Ü-40er<br />
Barsch nicht hinter einem Ü-80er Zander<br />
verstecken!<br />
Was sind deine bislang größten Fänge?<br />
Zander 1,01 m, Hecht 1,01 m, Meerforelle<br />
82 cm, Barsch genau 50 cm. Bei den Rapfen<br />
weiß ich es nicht genau – irgendwas<br />
über 70 cm. An der Mosel hatte ich mal<br />
einen Riesen-Rapfen dran, der dann leider<br />
ausgestiegen ist. Dieser Fisch war definitiv<br />
weit über 80 cm lang.<br />
Wie beurteilst Du den steigenden Angeldruck<br />
an der Elbe? Ist der aktuelle<br />
Zander rückgang auch auf die vielen<br />
Angler zurückzuführen?<br />
In den letzten Jahren – auch coronabe-<br />
66
dingt – ist der Angeldruck an der Elbe<br />
stark gestiegen. Nicht nur von Land aus,<br />
auch vom Boot. Die Angelplätze standen<br />
lange Zeit unter Dauerbeschuss! Da ist es<br />
nicht verwunderlich, dass sich die Räuber<br />
neue Aufenthaltsorte suchen. Ich denke<br />
aber nicht, dass nur der Angeldruck für<br />
den Zanderrückgang verantwortlich ist.<br />
Die Elbe verändert sich von Jahr zu Jahr,<br />
der Klimawandel kommt dazu und eines<br />
der größten Probleme ist wahrscheinlich<br />
der Rückgang der Stinte und anderer<br />
Nahrungsquellen, um nur ein paar Faktoren<br />
zu nennen.<br />
Viele Guides kommen und gehen.<br />
Du guidest ununterbrochen seit über<br />
<strong>12</strong> Jahren. Was ist das Geheimnis deines<br />
Erfolgs?<br />
„Pro Guiding“ besteht nicht nur aus mir.<br />
Andreas und Tim sind meine Kollegen,<br />
die ich sehr schätze und ohne die wir sicherlich<br />
nicht so weit gekommen wären!<br />
Wir sind ein starkes Team, das sich in<br />
jeder Lebenslage aufeinander verlassen<br />
kann. Wir ergänzen uns und tauschen<br />
uns sehr viel aus. Ein anderer Punkt ist<br />
vielleicht aber auch, dass wir uns von Anfang<br />
an alles selbst erarbeitet haben. Der<br />
Zander ist ein launischer Fisch und die<br />
Tide macht das Angeln an der Elbe zu<br />
einer anspruchsvollen Angelegenheit. Wir<br />
sind sehr viel angeln gegangen und haben<br />
viel Zeit aufgewendet und noch mehr ausprobiert,<br />
bevor wir unser Guiding-Unternehmen<br />
gegründet haben. Wir vermitteln<br />
Authentizität und ahmen nichts nach.<br />
Angeln ist leider immer noch eine<br />
Männer domäne. Hattest Du in deiner<br />
ersten Zeit als Guide Schwierigkeiten,<br />
als Frau ernst genommen zu werden?<br />
Schwierigkeiten hatte ich nie. Ich weiß,<br />
was ich kann. Mein Gefühl sagt mir, dass<br />
meine Gäste meine Fähigkeiten und meine<br />
Expertise schätzen und gerne wieder<br />
buchen. Zu unseren Anfangszeiten<br />
habe ich mir selbst den Druck gemacht,<br />
unsere Gäste erfolgreich zum Fisch zu<br />
führen. Diesen Ehrgeiz habe ich bis heute<br />
nicht verloren. Einen Zusammenhang zu<br />
meinem Geschlecht sehe ich nicht, und so<br />
etwas sollte es in der heutigen Zeit auch<br />
nicht mehr geben.<br />
Angeln Frauen anders als Männer?<br />
Ja, Frauen sind meistens lockerer bei der<br />
Sache! Wir nehmen den Sport nicht so<br />
sehr als Wettkampf wahr. Sind Pärchen<br />
an Bord, spürt man häufig den Drang des<br />
Mannes, vor seiner Frau nicht versagen zu<br />
wollen, oder gar schlechter fangen zu wollen.<br />
Den meisten Frauen, mit denen ich<br />
unterwegs war, war es auch nicht so wichtig,<br />
ob sie etwas fangen, geschweige denn<br />
wie groß der Fang war. Frauen hören auch<br />
besser zu. Wenn ich erkläre, wie wir fischen<br />
sollten, um erfolgreich auf Zander<br />
oder Rapfen zu angeln, dann befolgen<br />
Geballte Frauenpower<br />
auf der<br />
Elbe! Laut Natsch<br />
sehen ihre weiblichen<br />
Gäste das<br />
Angeln lockerer<br />
als Männer.<br />
Foto: Pro Guiding<br />
<strong>12</strong>/2022 67
REPORT | INTERVIEW<br />
Foto: Pro Guiding<br />
Bei Pärchen an Bord bricht häufig ein Konkurrenzdenken aus. Welcher Fisch ist schöner?<br />
Frauen das direkt und setzen es genauso<br />
um. Männer weichen viel öfter davon<br />
ab – machen ihr eigenes Ding – und sind<br />
daher nicht immer gleich erfolgreich.<br />
Wie müsste sich die Angelszene ändern,<br />
damit mehr Frauen vom „Angelvirus“<br />
infiziert werden?<br />
Ich kann nur sagen, dass sich wahrscheinlich<br />
eher die Männer ändern müssten. Es<br />
sind nämlich die Männer, die aus dem<br />
Angelsport einen Männersport machen.<br />
Es geht beim Angeln nämlich nicht immer<br />
um Muskelkraft. Angeln ist ein gefühlvolles<br />
Hobby, was Frauen sehr gut beherrschen.<br />
Daher sollten einfach mehr Frauen<br />
zeigen, dass sie erfolgreich angeln – was<br />
man in den sozialen Medien aber auch<br />
schon beobachten kann!<br />
Die Elbe um Hamburg ist dein Revier.<br />
Was hat sich deiner Erfahrung nach in<br />
den letzten Jahren am Fluss geändert?<br />
Dadurch, dass wir seit einigen Jahren die<br />
Maßnahmen der Elbvertiefung haben,<br />
hat sich auf jeden Fall Folgendes geändert:<br />
Die Strömung. Der Fluss ist schneller<br />
geworden. Die Uferstrukturen haben<br />
sich stark zum Negativen verändert. Die<br />
Elbe verlandet mehr und mehr. Und dann<br />
die Wassertrübung, das ist auch ein riesiges<br />
Problem. Der Zander mag es zwar<br />
trüb, aber die stark sedimentreiche Elbe<br />
ist wirklich kein schöner Aufenthaltsort<br />
für unsere schwimmenden Freunde. Man<br />
muss sich vorstellen, dass sie das alles einatmen<br />
müssen! Außerdem gibt es diverse<br />
Baumaßnahmen, die die Elbe im Hafen<br />
verändert haben.<br />
Jedes Jahr kommt es im Sommer zu<br />
vermehrtem Sauerstoffmangel, dem viele<br />
Fische zum Opfer fallen. Was, denkst<br />
Du, ist der Grund?<br />
Du hast es richtig gesagt: Jedes Jahr! Diese<br />
Situation kennen wir, seit wir die Elbe<br />
befischen. Es hat mit folgenden Faktoren<br />
zu tun: Die Verschlickung ist sicher ein<br />
Problem, wodurch der Fluss auch immer<br />
trüber wird. Das verursacht eine Aneinanderreihung<br />
von Problemen, die die<br />
Sauerstoffproduktion im Fluss beeinflusst.<br />
Wenig Licht gelangt zum Grund, Algen<br />
verbrauchen den übrig gebliebenen Sauerstoff<br />
und so weiter. Aber das sind alles<br />
Fragen, die ich nicht sicher beantworten<br />
kann. Ich bin in dem biologischen Themengebiet<br />
keine Fachfrau.<br />
Gibt es für dich ein Leben nach dem<br />
Angeln?<br />
Momentan kann ich mir ein Leben ohne<br />
Angeln einfach nicht vorstellen, ganz ehrlich.<br />
Ich liebe es, mit Menschen angeln<br />
zu gehen und bin daher froh, dass ich das<br />
jeden Tag aufs Neue mit vielen tollen und<br />
vor allem völlig verschiedenen Menschen<br />
tun darf! Es sind nämlich über das Jahr<br />
verteilt sehr viele unterschiedliche Cha-<br />
68
„Es sind die Männer,<br />
die den Angelsport zu einem<br />
Männersport machen!“<br />
Foto: Pro Guiding<br />
Mit Kunstködern „auf die Jagd“ nach Raubfischen zu gehen, ist für Natsch eine Leidenschaft.<br />
<strong>12</strong>/2022 69
REPORT | INTERVIEW<br />
Auch prominente<br />
Gäste hatte Natsch<br />
schon an Bord.<br />
Selbst so ein alter<br />
Hase wie Horst<br />
Hrubesch konnte<br />
noch was von ihr<br />
lernen!<br />
Foto: W. Krause<br />
Foto: W. Krause<br />
Natschs Revier ist nicht ein einsamer, naturbelassener See, sondern der urbane Charme des Hamburger Hafens.<br />
70
Angler*innen<br />
gesucht!<br />
Angeln mit Pro Guiding<br />
in Hamburg<br />
Natsch hat mit ihrem Partner Andreas<br />
Panten vor ca. <strong>12</strong> Jahren den Angel-<br />
Service „Pro Guiding“ gegründet. In all<br />
den Jahren haben die beiden unzählige<br />
Gäste zum Zander, aber auch zur Meerforelle<br />
(in den Wintermonaten) geführt.<br />
Auch Sie können bei Natsch und Andreas<br />
einen Angeltrip buchen.<br />
• Telefon: 040-27160669.<br />
• Weitere Infos: www.pro-guiding.de<br />
raktere und Typen bei mir an Bord. Und<br />
wir haben und hatten alle nur ein Ziel:<br />
Einen tollen Tag auf der Elbe zu verbringen!<br />
Daher kann ich sagen: Ich liebe meinen<br />
Job!<br />
Was ich aber neben dem Angeln noch<br />
sehr gerne mache, ist Sport zu treiben. Vor<br />
3 Jahren wieder angetrieben von meiner<br />
jüngeren Schwester, die Fifa-Schiedsrichterin<br />
ist, ist das Laufen und Radfahren<br />
eine weitere, inzwischen nicht mehr wegzudenkende<br />
Leidenschaft von mir.<br />
Welche bekannten Angler haben in<br />
den letzten Jahren schon einmal eure<br />
Guidings in Anspruch genommen?<br />
Horst Hrubesch war wohl der bekannteste<br />
Angler bei mir an Bord. Darüber hinaus<br />
waren noch Heinz Galling und Horst<br />
Hennings zu Gast, die mich im Rahmen<br />
von der NDR-Fernsehsendung „Rute raus,<br />
der Spaß beginnt“ gleich zweimal begleitet<br />
haben. Dann hatte ich Jörg Strehlow,<br />
einen der wohl bekanntesten Zanderangler<br />
Deutschlands und Matthias Fuhrmann<br />
vom Team Bodden-Angeln ebenfalls<br />
mehrfach bei mir zu Gast. Den zuletzt Genannten<br />
kennen wir schon viele Jahre und<br />
waren auch schon öfter bei ihm und<br />
seinem Team auf Rügen!<br />
Foto: Shestakoff - stock.adobe.com<br />
Studie zur „Ermittlung der<br />
Fischbestände in den<br />
freien Gewässern Hamburgs“<br />
Aufwandspauschale<br />
und Verlosung!<br />
• Ermittlung des Zustands und der<br />
Entwicklung der Fischbestände<br />
• Verschiedene Angel-Methoden:<br />
Spinnfischen, Karpfenangeln, Friedfischen<br />
• Gewässer: Alster, Bille, Elbe<br />
• Datenerhebung über appbasiertes Fangbuch<br />
• 30 Euro Aufwandspauschale jährlich<br />
• Verlosung mit attraktiven Sachpreisen<br />
• Weitere Informationen zur Studie:<br />
anglerverband-hh.de/studie-fischbestaende<br />
Jetzt anmelden!<br />
www.anglerverband-hh.de/studie-fischbestaende<br />
Die Studie wird durchgeführt vom<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und <strong>12</strong>/2022 Agrarwirtschaft, 71<br />
Oberste Fischereibehörde der Freien und Hansestadt Hamburg
PRAXIS | FLUNDER<br />
Flunder mal anders: Tauwurm<br />
statt Wattwurm, Tungsten-Kugel<br />
statt Brandungsblei.<br />
André Pawlitzki fängt die<br />
platten Köstlichkeiten gerne<br />
aktiv mit der Spinnrute.<br />
72
PLATTFISCHE AUS DEM SÜSSWASSER<br />
Da bist du platt!<br />
Wer hierzulande Flundern fangen möchte, macht<br />
dies meist mit schwerem Brandungsgeschirr an den<br />
Küsten der Nord- und Ostsee. Es geht aber auch<br />
wesentlich feiner – in unseren heimischen Flüssen!<br />
Glauben Sie nicht? Redakteur André Pawlitzki verrät,<br />
wie er die leckeren Plattfische im Süßwasser mit<br />
ultraleichtem Gerät an den Haken bekommt.<br />
Goldene Haken<br />
üben schon aufgrund<br />
ihres Aussehens<br />
einen<br />
Reiz auf die<br />
Flundern aus.<br />
Fotos: M. Werner, A. Pawlitzki (2)<br />
<strong>12</strong>/2022 73
PRAXIS | FLUNDER<br />
Was für ein Fisch?! Die<br />
Flunder ist etwas ganz Besonderes.<br />
Nicht nur für<br />
mich persönlich, sondern<br />
schon allein aufgrund ihrer<br />
Lebensweise. Sie gehört nämlich zu den<br />
wenigen Fischarten, die sowohl im Salzals<br />
auch im Süßwasser zurechtkommen.<br />
Dabei wandern die Plattfische oft weit<br />
stromauf in die Oberläufe der Flüsse. Am<br />
wohlsten fühlen sie sich im Brackwasser,<br />
wo sie bevorzugt in der Dämmerung und<br />
nachts auf Nahrungssuche gehen. Doch<br />
auch tagsüber lassen sich die schmackhaften<br />
Plattfische gut angeln.<br />
Flundern haben meist einen enormen<br />
Appetit und lassen sich mit Watt-, Seeringel-<br />
und auch Tauwürmern fangen.<br />
Vor allem im Oberlauf von Elbnebenflüssen<br />
gehört der Tauwurm zu den besten<br />
Ködern für Flundern. Angeboten wird<br />
dieser an einer einfachen Grundmontage,<br />
wie man sie vom Aalangeln kennt.<br />
Viele Kollegen vertrauen dieser Methode<br />
– und sind auch erfolgreich. Und manche<br />
von ihnen wissen anfangs gar nicht,<br />
dass in ihrem Gewässer, das eigentlich zur<br />
Forellenregion gehört, nicht nur Forellen,<br />
sondern auch Flundern zu fangen sind.<br />
Umso größer ist dann die Überraschung,<br />
wenn einer dieser köstlichen Platten am<br />
Haken hängt.<br />
AKTIV BLEIBEN ZAHLT SICH AUS<br />
Sehr viel mehr Spaß als der Ansitz macht<br />
mir allerdings das aktive Angeln auf<br />
Flundern mit der Cheburashka-Montage<br />
an der leichten Spinnrute. Die Köpfe<br />
wähle ich der Strömung entsprechend<br />
zwischen 3 und 10 g. Hinter dem Tungsten-Kopf,<br />
durch den die Hakenklammer<br />
läuft, schaltet man einen 2er bis 6er<br />
Einzelhaken. Gerne verwende ich hierbei<br />
auch einen Goldhaken, weil dieser einen<br />
enormen optischen Reiz auf die extrem<br />
neugierigen Flundern ausübt. Allerdings<br />
muss man den Wurm, den man vom Kopf<br />
her aufzieht, häufiger wieder nach oben<br />
schieben, weil er bis in den Hakenbogen<br />
runterrutscht. Wer auf diese Fummelei<br />
keine Lust hat, der kann auch einen<br />
Wurmhaken mit zwei Widerhaken am<br />
Schenkel nehmen und ihn in die Klammer<br />
am Cheburashka-Kopf einhängen. In den<br />
meisten Fällen verwende ich bei dieser<br />
leichten Angelei nur einen halben Tauwurm,<br />
da es sonst sein kann, dass ich auf<br />
das herabhängende Stück häufiger einen<br />
Fehlbiss bekomme.<br />
KUNTERBUNTE REIZE<br />
Cheburashka-Kugeln gibt es bei uns<br />
mittlerweile in den unterschiedlichsten<br />
Farben. Ich wähle gerne die Farbe Gold,<br />
weil diese mir schon beim Fliegenfischen<br />
mit Goldkopfnymphen gute Erfolge beschert<br />
hat. Aber es funktionieren auch<br />
grell orange und rot gefärbte Kugeln.<br />
Diese ähneln zusammen mit dem Wurm<br />
einem „Egg sucking Leech“ – einem Egel,<br />
der sich an einem Lachs-Ei festgesaugt<br />
hat. Auch diese Köderform kommt aus<br />
Eine Mono von 0,25 mm aufwärts kann man<br />
auch anknoten. Dünnere Schnüre können<br />
von der Kugel beschädigt werden.<br />
Als Köder dient ein halber Tauwurm. Der<br />
Haken wird an der Stelle eingeführt, wo der<br />
Wurm zerrissen wurde.<br />
Wenn die Strömung es<br />
erlaubt, angelt André mit<br />
nach unten gerichteter<br />
Rute. Bei starker Strömung<br />
hält er die Rute nach oben.<br />
So entzieht er die Schnur<br />
dem Strömungsdruck.<br />
74
„Die Plattfische liegen auf<br />
dem sandigen Boden und warten<br />
auf vorbeitreibende Beute.“<br />
der Fliegenfischerei, wobei dort der Egel<br />
aus einem Kunstmaterial gefertigt ist. Bei<br />
der Flunder-Montage hingegen sorgt der<br />
Tauwurm für einen außerordentlichen<br />
Geruchs- und Geschmacksreiz. Damit ich<br />
das Angebot möglichst dezent halte, verwende<br />
ich Kugeln aus Tungsten, die bei<br />
gleichem Gewicht deutlich kleiner ausfallen<br />
als Kugeln aus Blei.<br />
DIE STRÖMUNG ÄNDERT EINIGES<br />
Geangelt werden kann mit dem Cheburashka-Rig<br />
sowohl stromab als auch<br />
stromauf. Allerdings braucht man für einen<br />
Wurf stromauf ein deutlich geringeres<br />
Gewicht als stromab. Reicht stromauf ein<br />
Kopf von 3 g, müssen es stromab schon<br />
6 g sein, um den Köder am Grund zu halten.<br />
Beim Werfen stromaufwärts nimmt<br />
man die Rute nach oben und holt den<br />
Köder mit zarten Zupfern der Rute wieder<br />
ein. Die Strömung im Fluss hilft dabei<br />
kräftig mit, dass der Köder auf den Angler<br />
zudriftet. Beim Fischen stromab lässt man<br />
die Cheburashka-Kugel am Grund auf-<br />
kommen und führt sie wie einen Jig zurück.<br />
Die Butts nehmen den Köder auch<br />
hier in der Absinkphase.<br />
Das generelle Beißverhalten der Plattfische<br />
scheint von ihrer Tagesform abzuhängen<br />
und ist unvorhersehbar. An<br />
einigen Tagen beißen sie äußerst heftig, an<br />
anderen hingegen sind sie so vorsichtig,<br />
dass man nur den Widerstand des Fisches<br />
am Boden spürt, der den Köder dann<br />
schon im Maul hat. Flundern haben ein<br />
eher kleines Maul, sodass ich zuweilen immer<br />
wieder staune, was für große Brocken<br />
die nimmersatten Fische dann doch in<br />
dieses hineinbekommen.<br />
EINHÄNGEN ODER ANKNOTEN<br />
An die obere Öse der Cheburashka-Klammer<br />
kann man die Vorfachschnur anbinden.<br />
Dabei läuft man aber Gefahr, dass das<br />
Vorfach durch den Kopf beschädigt und<br />
aufgeraut wird. Besser eignet sich hier ein<br />
Mini-Snap, der Vorfach und Cheburashka<br />
verbindet. Auf Plattfische reicht mir<br />
ein Fluorocarbon-Vorfach von 0,20 oder<br />
Fotos: M. Werner, A. Pawlitzki (2)<br />
Sind Flundern am Platz, dauert es meist nicht lange bis zum ersten Biss. Als Landehilfe<br />
verwendet André einen Kescher.<br />
<strong>12</strong>/2022 75
PRAXIS | FLUNDER<br />
Ein Butt dieser Größe<br />
eignet sich schon gut<br />
für die Pfanne.<br />
Ein echter<br />
Pfannenfüller:<br />
Einen solchen<br />
Butt um die 40-<br />
Zentimeter-Marke<br />
fängt man auch<br />
nicht alle Tage.<br />
Wussten Sie…?<br />
…dass Flundern zum Laichen ins<br />
Meer abwandern.<br />
…dass bei den meisten Flundern die<br />
Augen auf der rechten Körperseite<br />
liegen, nur bei einem Drittel liegen sie<br />
auf der linken.<br />
… dass Flundern maximale Größen<br />
von 50 cm erreichen. Die Durchschnittsgröße<br />
liegt zwischen 25 und<br />
30 cm.<br />
76
0,22 mm Durchmesser vollkommen aus.<br />
Als Hauptschnur verwende ich eine dünne<br />
Geflochtene zwischen 0,08 und 0,10 mm<br />
auf einer 2500er Spinnrolle. Meine Rute<br />
ist eine leichte Spinnrute, mit der ich sonst<br />
auf Barsch angle. Sie hat ein Wurfgewicht<br />
von 3 bis maximal 15 g. Dank einer Länge<br />
von 2,50 m kann ich mit ihr meinen Köder<br />
auch jenseits der Vegetation anbieten,<br />
die in den Fluss hineinragt. Ein weiteres<br />
Plus dieser Rute ist, dass ich sie vom Ufer<br />
genauso gut einsetzen kann wie vom Boot.<br />
HIER STEHEN DIE FLUNDERN<br />
Strömung. Hier halten sich die Fische am<br />
liebsten im Strömungsschatten hinter ins<br />
Wasser gefallenen Bäumen oder unterhalb<br />
von Wehranlagen auf. Plattfischstellen<br />
im Fluss muss man suchen. Dementsprechend<br />
fahre ich an einem Angeltag auf<br />
Flundern oft mehrere Plätze ab, an denen<br />
ich früher schon einmal erfolgreich gewesen<br />
bin. Genug der Theorie, ich lasse<br />
meine kleine pinkfarbene Kugel samt Tauwurmstück<br />
jetzt lieber wieder über den<br />
Sandboden hüpfen. Das sollten Sie auch<br />
einmal machen und sich über einen<br />
überraschend platten Fang freuen!<br />
Fotos: M. Werner, A. Pawlitzki (2)<br />
Doch wo halten sich die Flundern im<br />
Fluss auf? Meistens stehen die Platten auf<br />
sandigen Böden, die von Drehströmungen<br />
– zum Beispiel hinter Brückenpfeilern<br />
oder unterhalb der Mündung einlaufender<br />
Bäche in den Fluss – erzeugt werden. Sie<br />
liegen auf dem sandigen Boden und warten<br />
auf vorbeitreibende Beute. Schlammböden<br />
mögen die Flundern hingegen<br />
gar nicht. Gleiches gilt auch für starke<br />
Hier ist ein wenig<br />
Farbe vom Chebu-Kopf<br />
abgeplatzt.<br />
Das zeigt,<br />
dass der Kopf<br />
Grundberührung<br />
hatte und sich<br />
somit im Blickfeld<br />
der Flundern<br />
befand.<br />
<strong>12</strong>/2022 77
PRAXIS | BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
„Hey, Thomas, Du bekommst<br />
Besuch!“ – Wie<br />
Begegnungen zwischen<br />
Anglern und Bären<br />
ausgehen, das hängt<br />
sehr vom Verhalten des<br />
Anglers ab. Thomas und<br />
der Autor verbrachten<br />
mit dieser Bärin und<br />
ihren Jungen eine Woche<br />
Schulter an Schulter beim<br />
Lachsfischen.<br />
78
Plumps! Das war das Herz,<br />
das ist die Hose gefallen ist!<br />
Die Trampelpfade an vielen<br />
Flüssen dieser Welt stammen<br />
nicht von Menschen. Es sind<br />
Bärenpfade! Wirklich krass<br />
ausgeprägt waren diese auf<br />
Kamtschatka. Auf der ostsibirischen<br />
Halbinsel leben rund<br />
400.000 Einwohner zusammen<br />
mit 10.000 dieser gewaltigen<br />
Braunbären, die ähnlich schwer<br />
werden wie der Kodiakbär.<br />
ANWOHNER AM LACHSFLUSS<br />
Begegnungen<br />
mit Bären<br />
Bären gibt es nur in fernen Ländern? Sind Sie sich wirklich sicher? Auch in Europa<br />
sind rund 17.000 Braunbären unterwegs. Zum Beispiel in Finnland, Norwegen,<br />
Schweden und Slowenien. Michael Werner hatte in den letzten Jahrzehnten zahlreiche<br />
Bärenbegegnungen – und alle gut überstanden.<br />
<strong>12</strong>/2022 79
PRAXIS | BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
Bären haben<br />
einen Bärenhunger:<br />
Ein<br />
Grizzly kann<br />
bis zu 40 Kilogramm<br />
pro Tag<br />
verputzen!<br />
Niemals, unter keinen Umständen,<br />
darf man zwischen eine<br />
Bärin und ihr Junges geraten!<br />
Doch es ist zu spät. Als er den<br />
Jungbären hinter sich entdeckt,<br />
schießt die wütende Grizzlybärin<br />
bereits aus den Büschen hervor und richtet<br />
den Trapper aufs Übelste zu, zerlegt<br />
ihn förmlich…<br />
Diese Bilder gehen mir durch den<br />
Kopf, als Thomas, Greg und ich durch das<br />
Buschwerk am Ufer eines kleinen Flusses<br />
in Alaska entlanglaufen. „Greg, hast Du<br />
den Film ‚The Revenant’ gesehen?“ „Den<br />
mit Leonardo DiCaprio? Ja, habe ich.<br />
Muss auch gerade an die Szene denken…“<br />
Das mulmige Gefühl wird nicht besser,<br />
als wir dem Pfad durch die Büsche folgen.<br />
Es ist ein Bärenpfad! Ein mächtiger Haufen<br />
Bärenkot rechts, mehrere Quadratmeter<br />
plattgelegenes Gras links, ein frisches<br />
Pfund Lachs-Eingeweide mitten auf dem<br />
Weg. Greg, der mit seiner Bären-Büchse<br />
vorneweg geht, ruft „Hello Bear, here<br />
we are!“, um einen eventuell schlafenden<br />
Grizzly rechtzeitig auf uns aufmerksam zu<br />
machen. Ich gehe mit geschulterter Kamera<br />
hinten und rufe „Hello Bear, Lunch is<br />
ready!“ und hoffe, dass der Grizzly keine<br />
Probleme mit seinen Ohren hat. Thomas<br />
geht in der Mitte, dreht sich um und fragt:<br />
„Hattest Du eigentlich Bacon zum Frühstück?<br />
Bären lieben Bacon…“.<br />
Nach 20 Minuten Fußmarsch weitet sich<br />
der Willie Creek. Im flachen Wasser sind<br />
Kiesgrund und Geröll zu erkennen – und<br />
reichlich Rotlachse! Das ideale Jagdgebiet<br />
für Ursus arctos horribilis! Thomas und<br />
ich postieren uns mit unseren Teleobjektiven<br />
wie Scharfschützen im Gebüsch einer<br />
steilen Abbruchkante, knapp 10 Meter<br />
über dem Fluss, Greg sichert uns nach<br />
hinten hin großkalibrig ab. Und dann<br />
beginnt das Warten auf einen 400 Kilogramm<br />
großen Lachsjäger. Wir warten auf<br />
einen Grizzly.<br />
BRAUNBÄREN GIBT ES VON<br />
ALASKA BIS GRIECHENLAND!<br />
Es zieht mich in Bären-Länder. Ich habe<br />
bereits die Schwarzbären und Grizzlys in<br />
Kanada besucht, war mit Kodiakbären auf<br />
Kodiak unterwegs, habe Eisbären in Nunavik<br />
gefilmt und zusammen mit Kamtschatkabären<br />
auf Kamtschatka gefischt.<br />
Das passte gut, denn wissenschaftlich<br />
heißt der Kamtschatkabär mit Nachnamen<br />
„piscator“, lateinisch für „Fischer“.<br />
Bären sind, genau wie wir Angler, gerne<br />
an Flüssen unterwegs. Besonders gerne<br />
natürlich an Lachsflüssen. Doch Bären<br />
leben nicht nur in fernen Ländern, wie<br />
Kanada und Alaska. Bären sind auf der<br />
Nordhalbkugel viel mehr verbreitet als so<br />
man einer glauben mag. Was zum Beispiel<br />
nur wenige wissen: Auch in Europa gibt es<br />
derzeit rund 17.000 Braunbären (Schätzung<br />
des WWF), die meisten davon leben<br />
in den Karpaten. Karpaten klingt weit entfernt,<br />
sicher, doch auch dicht vor unserer<br />
Haustür, in Slowenien, leben 500 Braunbären.<br />
Mindestens! Vermutlich sind es<br />
doppelt soviel …<br />
Auch in Schweden, Norwegen und<br />
Finnland leben diese großen Bären, in<br />
Finnland geht man aktuell von 3.000<br />
Braunbären aus. Und es gibt diese großen<br />
80
„Der Unterschied zwischen<br />
Grizzlykacke und Schwarzbärenkot?<br />
In Grizzlykacke<br />
findest Du Reste von<br />
Wathosen und Rutengriffen …“<br />
Jungbären<br />
wachsen<br />
schnell. Der hier<br />
ist 18 Monate<br />
alt und wiegt<br />
über 100 kg.<br />
Fotos: M. Werner<br />
Tiere, Überraschung, auch in Italien, Spanien,<br />
Bulgarien und sogar in Griechenland!<br />
Hätten Sie das geahnt oder sogar gewusst?<br />
Mir war das bis vor wenigen Jahren<br />
nicht bekannt.<br />
HUNDE, PFERD UND PILZE SIND<br />
GEFÄHRLICHER ALS BÄREN<br />
Wenn man mich fragt, ob ich bei der Begegnung<br />
mit den Bären denn keine Angst<br />
gehabt habe, lautet meine Antwort: „Respekt<br />
ja, Angst nein. Hunde und Pilze sind<br />
gefährlicher.“ Immerhin sterben pro Jahr<br />
in Deutschland im Schnitt 3 Menschen<br />
durch Hundebisse, ebenso viele übrigens<br />
durch Pilzvergiftungen. Zum Vergleich:<br />
Bei Reitunfällen sterben rund 15 Menschen<br />
pro Jahr.<br />
Okay, okay, zugegeben: Bären sind große<br />
Tiere, und von Tieren dieser Größe<br />
geht immer eine Gefahr aus. Braunbären,<br />
zu denen auch Grizzly und Kodiakbär gehören,<br />
sind jedoch nicht von Natur aus<br />
aggressiv und der Mensch gehört nicht in<br />
ihr Beuteschema. Beim Eisbären ist das<br />
ein wenig anders, doch die Wahrscheinlichkeit,<br />
beim Fischen über einen Ursus<br />
maritimus zu stolpern, die ist wirklich<br />
sehr, sehr gering. Mit meinem Freund<br />
Thomas bin ich weit in den arktischen Bereich<br />
Kanadas gereist, um diese imposanten<br />
Tiere beobachten und fotografieren<br />
zu können. Mir ging, ehrlich gesagt, der<br />
Arsch auf Grundeis, als wir diesem imposanten<br />
Raubtier gegenüberstanden!<br />
Wie gesagt: Braunbären greifen keine<br />
Menschen an, denn sie betrachten uns<br />
nicht als Beute. Wenn es so wäre, würde<br />
kein Mensch einen Bärenangriff überleben,<br />
garantiert nicht! Ein Bär greift an,<br />
wenn er seine Jungen oder sich bedroht<br />
fühlt. Oder weil er denkt, Sie machen ihm<br />
sein Fressen oder sein Revier streitig. Normalerweise<br />
…<br />
DER TRAGISCHE TOD DES<br />
TIMOTHY TREADWELL<br />
Wer sich mit Bären beschäftigt, der wird<br />
die Geschichte von dem Fotografen kennen,<br />
der unter Bären lebte und von diesen<br />
getötet und gefressen wurde. Timothy<br />
Treadwell war sein Name, sein Buch<br />
„Unter Grizzlys“ machte ihn bekannt.<br />
Sogar so, dass er es im Februar 2001 in<br />
die amerikanische Late-Night-Show von<br />
David Letterman schaffte.<br />
Während der Show sagte Timothy, dass er<br />
sich unbewaffnet unter Bären in Alaska<br />
sicherer fühle als im Central Park in New<br />
York. Welch eine fatale Fehleinschätzung<br />
dies war, das konnte zu diesem Zeitpunkt<br />
niemand ahnen. Nur zwei Jahre später<br />
wurden Timothy Treadwell und seine<br />
Freundin Amie Huguenard von einem<br />
oder mehreren Bären getötet, ihre Leichen<br />
wurden von einem Piloten gefunden. Ein<br />
Grizzly hatte die angefressenen Leichen<br />
der Beiden verscharrt, wie es diese großen<br />
Braunbären mit ihren Nahrungsvorräten<br />
häufig machen.<br />
Die beiden Zelte des Paares waren unbeschädigt,<br />
ein klarer Hinweis darauf,<br />
dass die beiden von dem Bären nicht angegriffen<br />
wurden, während sie schliefen<br />
oder während sie sich im Zelt aufhielten,<br />
sondern außerhalb der Behausung.<br />
<strong>12</strong>/2022 81
PRAXIS | BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
Große Braunbären folgen den Flüssen, denn sie wissen, hier gibt es immer etwas zu fressen. Dieser Bär kam Michael übrigens<br />
auf „seiner“ Seite des Flusses entgegen und war so freundlich, ans andere Ufer zu schwimmen, um ihm aus dem Weg zu gehen.<br />
Dezenter Hinweis: Werfen Sie einmal einen Blick auf die Krallen seiner Vorderläufe …<br />
GRUNDREGELN FÜR DIE<br />
BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
Wenn Sie irgendwo auf der Welt in Gebieten<br />
mit Bären unterwegs sind, sollten Sie<br />
diese Vorsichtsmaßnahmen beherzigen:<br />
Was auf keinen Fall passieren darf:<br />
Geraten Sie nicht zwischen eine Bärin und<br />
eines ihrer Jungtiere! Behalten Sie ALLE<br />
Bären im Blick und achten Sie darauf, dass<br />
sich kein Jungbär unbemerkt in Ihren<br />
Rücken schleicht! Das ist mir fast passiert,<br />
ich konnte den Jungbären mit tiefer<br />
Stimme gerade noch daran hindern. Sieht<br />
eine Bärin ihr Junges in Gefahr, greift sie<br />
an. Oft sind es nur Scheinangriffe, die<br />
wenige Meter vor der Bedrohung stoppen,<br />
doch wer behält schon die Nerven, wenn<br />
so ein mehrere hundert Kilo schweres,<br />
wütendes Muskelpaket auf einen losstürmt?<br />
Laufen Sie NIEMALS weg! Weglaufen<br />
löst den Jagdtrieb aus und ein Bär ist<br />
schneller als Sie, garantiert! Bären<br />
erreichen problemlos 40 km/h.<br />
Vorsicht, wenn Sie Aasgeruch wahrnehmen!<br />
Bären fressen Aas. Ganz gleich, ob<br />
ein toter Elch im Wald oder ein toter Wal<br />
am Strand liegt, der Bär betrachtet den<br />
Kadaver als sein Essen. Und beim Essen<br />
hört der Spaß auf – selbst bei einem<br />
Walkadaver, den der Bär niemals alleine<br />
verputzen könnte.<br />
Füttern Sie NIEMALS Bären! Kommt<br />
der Bär auf den Geschmack, will er mehr.<br />
Jetzt, hier, gleich und sofort! Und wo der<br />
leckere Müsli-Riegel, Lachs, Apfel oder<br />
sonst was herkam, da könnte ja noch<br />
mehr sein. Und die Idee, dass der Bär<br />
dankbar und satt sein könnte, die ist<br />
einfach nur naiv. Ein Grizzly kann an<br />
einem Tag bis zu 40 Kilogramm Futter<br />
verdrücken! Man kann es nicht deutlich<br />
genug sagen: Lassen Sie es, füttern Sie nie<br />
einen Bären! Die Leibesvisitation eines<br />
hungrigen Bären, der nach dem zweiten<br />
Müsli-Riegel sucht, die möchten Sie nicht<br />
erleben, wirklich nicht!<br />
Gleiches gilt beim Angeln: Wenn Sie<br />
einen Fisch an der Rute haben und ein Bär<br />
nähert sich, senken Sie die Rute zur<br />
Wasseroberfläche, damit der Fisch nicht<br />
an der Oberfläche platscht oder springt.<br />
Für einen Bären ist das wie eine Mittagsglocke.<br />
Blockieren Sie notfalls die Angelrolle,<br />
damit der Fisch abreißt oder sich der<br />
Haken löst. Mit einem Bären sollten Sie<br />
sich NIEMALS um einen Fisch streiten.<br />
Nahrungsmittel: Diese gehören in<br />
Bärenländern NIEMALS ins Zelt,<br />
bewahren Sie Lebensmittel immer weit<br />
abseits Ihres Schlafplatzes auf.<br />
Bären mögen keine Überraschungen!<br />
Schleichen Sie daher nicht durchs<br />
Gelände, sondern machen Sie sich<br />
bemerkbar, vor allem, wenn Sie gegen den<br />
Wind laufen (der Bär kann Sie dann nicht<br />
riechen). Reden ist in diesem Fall Gold.<br />
Eine Glocke am Rucksack oder klapperndes<br />
Blechgeschirr ebenfalls. Geben Sie<br />
sich als Mensch zu erkennen, bewegen Sie<br />
sich ruhig und bringen Sie einen Bären<br />
niemals in eine für ihn unangenehme<br />
Situation, das könnte echt unangenehm<br />
enden – für Sie.<br />
82
Bären besitzen so gut wie<br />
keine Mimik, es ist daher<br />
schwierig, die Körpersprache<br />
eines Bären zu<br />
lesen. Es gibt also keine<br />
gut erkennbare „Vorwarnstufe“!<br />
Verhalten Sie sich<br />
daher stets umsichtig und<br />
defensiv.<br />
„Wie unterscheidest Du ganz schnell Braun- von<br />
Schwarzbär? Klettere auf einen Baum. Der Schwarzbär<br />
klettert hinterher, der Braunbär schüttelt Dich runter..“<br />
Fotos: M. Werner<br />
Bären-Junge beim<br />
Raufen, ein tolles<br />
Fotomotiv, sicher.<br />
Sicher ist aber auch,<br />
dass Mutti niemals<br />
weit weg ist! Jede<br />
Wetten, dass sie<br />
dicht bei ihrem<br />
Nachwuchs irgendwo<br />
im hohen Gras<br />
liegt. Und wenn Sie<br />
den Begriff „Löwenmutter“<br />
kennen<br />
– eine Löwin ist<br />
nichts gegen eine<br />
besorgte Bärin.<br />
<strong>12</strong>/2022 83
PRAXIS | BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
Dürfen wir vorstellen: Ursus arctos middendorffi. Hinter diesem harmlos klingenden Namen verbirgt sich das größte Landraubtier der<br />
Welt, der Kodiakbär. 3 m lang, Schulterhöhe bis 1,5 m, Durchschnittsgewicht knapp 400 kg bei den Männchen, zarte 200 kg bei den Weibchen.<br />
Maximalgewicht: knapp 780 kg! Und, nein, diesem Exemplar läuft nicht angesichts des Fotografen das Wasser im Maul zusammen,<br />
dieser Bär ist am Ayakulik hinter frischem Rotlachs her.<br />
DAS WARTEN AUF DEN GRIZZLY<br />
Der große Grizzly, auf den wir am Anfang<br />
dieser Geschichte warteten, tauchte<br />
nicht auf. Schade, aber kein Problem.<br />
Denn Thomas und ich hatten bereits viele,<br />
viele beeindruckende Begegnungen mit<br />
Schwarz-, Braun- und Eisbären. Apropos<br />
Eisbär: Bei Begegnungen mit diesem großen<br />
Bären geht mir wirklich die Pumpe!<br />
Und unbewaffnet sollte man sich in<br />
Gegenden, in denen Eisbären an Land<br />
unterwegs sind, nicht alleine bewegen.<br />
Anders als seine dunkelhaarigen<br />
Verwandten ist der Eisbär ein reiner<br />
Fleischfresser! Er heißt zwar Ursus maritimus,<br />
also „Meeresbär“, ist aber in<br />
den Sommermonaten an Land unterwegs.<br />
Dass Eisbären im Sommer fasten,<br />
stimmt nicht, zumindest nicht generell.<br />
Wir haben in Arctic Quebec Eisbären beobachtet,<br />
die an Flüssen große Saiblinge<br />
gefischt haben – wir hingegen haben aus<br />
verständlichen Gründen aufs Fischen<br />
verzichtet.<br />
„Du, da ist ein Tier auf der Treppe. Machst Du das mal weg?“ Bären-Besuche sind in<br />
einigen Regionen der Welt an der Tagesordnung, doch keiner regt sich auf, niemand wird<br />
verletzt. Diese beiden Jungbären kamen regelmäßig vorbei und spielten auf der<br />
Treppe. Wichtige Regel: niemals füttern! Sonst wird aus dem Gizmo ein Gremlin …<br />
Fotos: M. Werner<br />
84
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LESERFÄNGE<br />
Diesen Seeskorpion fing Herbert<br />
Hülß, als er im<br />
September in Südnorwegen<br />
auf Plattfisch angelte.<br />
Der „Außenseiterfisch“ durfte<br />
nach einem kurzen Fototermin<br />
zurück in sein Element.<br />
WELT<br />
In dieser Ausgabe<br />
hat Herbert Hülß die<br />
Kogha Farcast Ultra<br />
gewonnen.<br />
HERZLICHEN<br />
GLÜCKWUNSCH!<br />
Foto: H. Hülß<br />
Foto: M. Cankiran<br />
Als Marina Cankiran am Marbach-Stausee in Odenwald<br />
fischte, hatte sie es auf Welse abgesehen.<br />
Stattdessen biss diese 1,17 m lange Hechtdame um<br />
22:30 auf ihre Köderfisch-Montage. Als wäre der Fang<br />
nicht schon beeindruckend genug, ist es auch noch ihr<br />
erster Hecht überhaupt! „Anfängerglück!“, schrieb uns<br />
Marina voller Begeisterung zu ihrem Fang. Petri Heil!<br />
BILDER<br />
SCHIESSEN<br />
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Senden Sie uns Ihr Fangfoto an leserbild@<strong>blinker</strong>.de<br />
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Rolle, um auf weite<br />
Distanzen zu fischen.<br />
86
UNSERE LESER<br />
LESERBRIEFE<br />
Meerforellen-Rakete<br />
Michael Bachseitz erlebte eine<br />
Erfolgsgeschichte beim Angeln in Djursland.<br />
Sehr geehrtes Team,<br />
am Montag, den 01. August 22 bin ich früh<br />
gegen 6 Uhr los und war gegen 7:15 Uhr<br />
am Fangspot. Schön entspannt aus dem<br />
Fahrzeug gestiegen, Angelsachen gepackt,<br />
den steilen Weg zum Strand genommen –<br />
und los ging es. Meter für Meter den Strand<br />
abgelaufen und ausgeworfen. Schweinswale<br />
waren in den letzten Tagen an den Stränden<br />
in den Morgen- und Abendstunden<br />
aktiv. Auch an diesem Morgen. Ich dachte<br />
mir, na hoffentlich verscheuchen die nicht<br />
meinen Zielfisch. Auf einmal bemerkte ich<br />
aus der Entfernung einen weiteren Angler,<br />
der im strammen Schritt gelaufen kam.<br />
Er lief an mir vorbei, wir grüßten uns und<br />
ich wunderte mich, dass er weder Kescher,<br />
wassertaugliche Schuhe/Hose, noch sonstiges<br />
Tackle bei sich hatte. Weit vor mir fing<br />
er dann an zu angeln.<br />
Später wurde mir dann klar, weshalb er<br />
sich denn so beeilte, er wollte halt vor mir<br />
am Hotspot sein. Hatte wahrscheinlich im<br />
Angelrausch nur die Rute gepackt und den<br />
Rest im Fahrzeug gelassen. Aber egal, denn<br />
nach vielen Metern kam er plötzlich wieder<br />
zurück. Warum? Wegen Abriss. Er klagte,<br />
er habe eben einen Fisch verloren, er müsse<br />
wieder zurück zum Auto und einen neuen<br />
Köder etc. montieren. Ist ein ganzes Stück<br />
Wegstrecke bis zum Parkplatz. Mach das<br />
ruhig, dachte ich mir, dann habe ich genug<br />
Zeit, den Spot zu beangeln. Gedacht, getan,<br />
und weiter ging es.<br />
Ein herrlicher Spot, wie im Bilderbuch.<br />
Plötzlich Rute krumm, was für ein Einschlag!<br />
Die Bremse langsam geöffnet, Fisch<br />
zog ab, locker 50 m, es dauerte ein Weile,<br />
bis er zum Halten kam. Im ersten Moment<br />
dachte ich, einen Schweinswal gehakt zu<br />
haben. Aber als der Fisch stoppte, ich die<br />
Bremse wieder langsam zudrehen konnte<br />
und ich anfing einzuholen, war ich mir<br />
sicher, dass es kein Schweinswal war,<br />
sondern eine schöne Mefo, aufgrund der<br />
Flucht und Kopfschläge. Es hatte mindestens<br />
10 Minuten gedauert, bis ich sie in den<br />
Nahbereich gedrillt hatte und zum ersten<br />
Mal die Schwanzflosse erblicken konnte.<br />
Wahnsinn, dachte ich, was für ein Geschoss!<br />
Den Kescher bereit gemacht,<br />
rein ins Wasser und den Fisch so zurecht<br />
gezogen, dass er direkt in den Kescher<br />
schwamm. Hoch den Kescher, raus aus<br />
dem Wasser und erstmal Jubelschrei!<br />
Wahnsinn, was für ein Brummer. Den<br />
Fisch versorgt, Rute klar gemacht, erstmal<br />
Fotos geschossen und gefreut ohne Ende.<br />
Mefo gemessen: satte 80+ cm Länge (zu<br />
Hause nochmal auf glatter Unterlage, exakt<br />
81 cm und 6 kg schwer).<br />
Fisch in den Kescher, meine Güte war der<br />
schwer, dachte der könnte reißen und ab<br />
zurück zum Auto. Plötzlich tauchte der<br />
Foto: M. Bachseitz<br />
Diese 81 cm lange Meerforelle war für<br />
Michael Bachseitz der Höhepunkt seines<br />
Dänemark-Urlaubs. „Im ersten Moment<br />
dachte ich, einen Schweinswal gehakt zu<br />
haben!“<br />
dänische Angler mit vorherigem Abriss<br />
wieder auf. Der machte Riesenaugen, ihm<br />
stockte die Sprache, er gratulierte mir und<br />
meinte, er habe noch nie so eine große<br />
Meerforelle gesehen. Er hatte schon einige<br />
schöne Mefos gesehen und gefangen, aber<br />
noch nie so eine Rakete. Noch ein paar<br />
Fotos geknipst und wir verabschiedeten<br />
uns. Auf dem weiteren Weg zum Auto<br />
liefen mir noch zwei Einheimische über<br />
den Weg. Die waren auch hellauf begeistert<br />
und gratulierten mehrfach. Mefo<br />
in den Kofferraum in zwei viel zu kleine<br />
Beutel gepackt und ab ging es zum Ferienhaus.<br />
Meine Kinder waren ebenfalls mega<br />
erstaunt über den Fang, den der Papa da<br />
zum Frühstück mitbrachte. Was für ein<br />
toller Urlaub mit der Krönung eines absolut<br />
tollen Fisches!<br />
<strong>12</strong>/2022 87
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1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
<strong>12</strong><br />
119 cm,<br />
Dirk Joppien,<br />
Wurm, 13.08., Elbe<br />
108 cm,<br />
Martin Juppe,<br />
Köderfisch, 03.08.,<br />
Mittellandkanal<br />
107 cm,<br />
Kevin Fischer,<br />
Wurm, 20.05.,<br />
Donau<br />
106 cm,<br />
Christian Apel,<br />
Wurm, 25.05.,<br />
Talsperre Seebach<br />
106 cm,<br />
Ursula Langer,<br />
Köderfisch, 03.07.,<br />
Bettenkamper Meer<br />
105 cm, Felix<br />
Zemmin, Köderfisch,<br />
16.08., See in<br />
Uckermark<br />
100 cm, Sven<br />
Weigel, Köderfisch,<br />
11.09., Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
97 cm, Andre<br />
Griesberg, Wurm,<br />
17.06., Angelsee<br />
Gröningsgarten<br />
96 cm, Andreas<br />
Böker, Köderfisch,<br />
18.04., Barmener<br />
Baggersee<br />
96 cm, Felix Wilms,<br />
Köderfisch, 30.04.,<br />
DAV Gewässer in<br />
Brandenburg<br />
95 cm,<br />
Janosch Daum,<br />
Wurm, 17.06., Dill<br />
95 cm,<br />
Florian Giering,<br />
Wurm/Bienenmade,<br />
19.06., Elbe<br />
40 cm,<br />
Felix Möller-Titel,<br />
Spinner, 24.06.,<br />
Naustajaure (S)<br />
Mit einem 42er<br />
Rotauge als<br />
Beifang hatte<br />
Alexander<br />
Geißler wohl<br />
nicht gerechnet,<br />
als er in einem<br />
Baggersee in<br />
Baden-Württemberg<br />
mit Mais<br />
auf Karpfen<br />
angelte.<br />
Aus der Donau<br />
bei Ingolstadt<br />
stammt der<br />
81 cm lange<br />
Rapfen von<br />
Sebastian<br />
Hammer.<br />
Köder war ein<br />
am Grund<br />
gezupfter<br />
Spinnerbait.<br />
63 cm,<br />
Sven Weigel,<br />
Maden, 29.03.,<br />
Rhein<br />
61 cm,<br />
Derrik Figge,<br />
Mais, 17.03.,<br />
Ruhr<br />
60 cm, Christian<br />
Hess, Maden,<br />
14.03., Kanal in<br />
Utrecht (NL)<br />
60 cm,<br />
Nadine Kühn,<br />
Brot, 10.06.,<br />
Edersee<br />
59 cm,<br />
Christian Kahl,<br />
Chatterbait, 16.07.,<br />
Ruhr<br />
58 cm, André<br />
Griesberg, Wurm/<br />
Mais, 18.03.,<br />
Stepenitz<br />
58 cm,<br />
Rainer Verhoef,<br />
Mais, 21.03.,<br />
Soholmer Au<br />
58 cm,<br />
Alan Krebs,<br />
Mais, 02.05.,<br />
Soholmer Au<br />
57 cm,<br />
Jens Hammermann,<br />
Pellets, 21.06.,<br />
Saale<br />
56 cm,<br />
Timo Waschitzki,<br />
Maden, 17.05.,<br />
Ruhr<br />
56 cm,<br />
Wolfgang Gruis,<br />
Mais, 04.06.,<br />
Kolk Ostfriesland<br />
56 cm,<br />
Mario Fräßdorf,<br />
Maden, 27.07.,<br />
Wiehl<br />
66 cm,<br />
Anton Maier,<br />
Spinner, 08.05.,<br />
Alz<br />
65 cm, Karl-Heinz<br />
Wendler, Spinner,<br />
14.02., Riu Noguera<br />
Ribagorcana (E)<br />
62 cm,<br />
Steffen Maak,<br />
Spinner, 10.09.,<br />
Weiße Elster<br />
60 cm,<br />
Jan Thome,<br />
Gummifisch, 13.07.,<br />
Lahn<br />
59 cm,<br />
Marco Nölte, Wobbler,<br />
14.04., Lenne<br />
58 cm,<br />
Pierre Schmoranzer,<br />
Wobbler, 20.05.,<br />
Stepenitz<br />
58 cm,<br />
Harald Zech,<br />
Jigspinner, 22.07.,<br />
Donau<br />
56 cm,<br />
Vincenzo Occhipinti,<br />
Spinner, 15.05.,<br />
Seemenbach<br />
56 cm,<br />
Georg Beil,<br />
Köderfisch, 28.09.,<br />
Eder<br />
55 cm,<br />
Timo Kraft,<br />
Wobbler, 13.03.,<br />
Elsenz<br />
54 cm,<br />
Christoph<br />
Schachner, Twister,<br />
23.04., Erlau<br />
53 cm, Matthias Heckenberger,<br />
Gummifisch,<br />
03.04., Riß<br />
85 cm,<br />
Derrik Figge,<br />
Pellet, 06.10.,<br />
Ruhr<br />
81 cm,<br />
Alexander Spies,<br />
Boilie, 08.07.,<br />
Regen<br />
80 cm,<br />
Roland Frank,<br />
Wurm, 31.07.,<br />
Naab<br />
79 cm,<br />
Sven Weigel, Käse,<br />
22.01.,<br />
Rhein<br />
76 cm,<br />
Frank Eickhoff,<br />
Maden, 29.03.,<br />
Rhein<br />
76 cm,<br />
Sarah Zok, Spinner,<br />
27.05., Fluss in<br />
Melsungen<br />
76 cm,<br />
Jürgen Ruprecht,<br />
Maden, 11.07.,<br />
Saale<br />
76 cm,<br />
Jens Hammermann,<br />
Pellet, 05.10.,<br />
Saale<br />
75 cm,<br />
Nicky Kalbitz,<br />
Wobbler, 02.07.,<br />
Saale<br />
75 cm,<br />
Jan Grashoff,<br />
Boilie, 31.07.,<br />
Weser<br />
75 cm,<br />
Peter Martin,<br />
Pellets, 01.08.,<br />
Donau<br />
75 cm,<br />
Henry Albrecht,<br />
Maden, 02.09.,<br />
Saale<br />
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de<br />
54 cm,<br />
Stefan Scholl,<br />
Köderfisch, 13.08.,<br />
Mosel<br />
53 cm,<br />
Andreas Burs,<br />
Gummifisch,<br />
14.08., Ems<br />
51 cm,<br />
Johannes Kimbel,<br />
Gummifisch, 18.01.,<br />
Mosel<br />
51 cm,<br />
Darijo Stojanovic,<br />
Chatterbait, 26.03.,<br />
Main<br />
51 cm,<br />
Fabian Hankel,<br />
Wobbler, 29.03.,<br />
Hollands Diep (NL)<br />
50 cm,<br />
Derrik Figge,<br />
Köderfisch, 09.01.,<br />
Maas (NL)<br />
50 cm,<br />
Michell Budzinsky,<br />
Wurm, 23.04.,<br />
Lippe<br />
50 cm,<br />
Chris Hohmann,<br />
Käse, 11.05.,<br />
Rhein<br />
50 cm,<br />
Roberto Mielke,<br />
Stickbait, 29.05.,<br />
Talsperre Calw<br />
50 cm,<br />
Chris Dusa,<br />
Köderfisch, 07.09.,<br />
Rhein<br />
49 cm,<br />
Kay-Uwe Boysen,<br />
Jigspinner, 22.09.,<br />
Garrensee<br />
48 cm,<br />
Eugen Fast, Wobbler,<br />
28.03., See in<br />
Holland (NL)<br />
74 cm,<br />
Peter Martin, Pellet,<br />
28.09.,<br />
Donau<br />
73 cm,<br />
Milano Weiß,<br />
Wurm, 27.06.,<br />
Elbe<br />
73 cm,<br />
Matthias Leblang,<br />
Frolic, 19.06.,<br />
Fluss in Bayern<br />
72 cm,<br />
Mario Preuß,<br />
Maden, 31.03.,<br />
Muldestausee<br />
72 cm,<br />
Nadine Kühn,<br />
Maden, 10.04.,<br />
Teich Homberg<br />
72 cm, Timo<br />
Waschitzki, Boilie,<br />
16.04., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
71 cm,<br />
Harald Zech,<br />
Jigspinner, 07.09.,<br />
Donau<br />
70 cm,<br />
Tommy Junk. Pellet,<br />
08.05., Sterenbach<br />
Stausee<br />
70 cm,<br />
Finn Gerull, Mais,<br />
11.08.,<br />
Saale<br />
70 cm, Christian<br />
Hess, Mais/Made,<br />
01.10., Stadtsee<br />
Amerserfoort (NL)<br />
69 cm,<br />
Philipp Kühn, Boilie,<br />
11.04., Vereinsgewässer<br />
Felsberg<br />
69 cm,<br />
Karlson Wittmann,<br />
Mais/Made, 06.08.,<br />
Mulde<br />
88
DÖBEL DORSCH GRASKARPFEN HECHT<br />
KARAUSCHE/<br />
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KARPFEN<br />
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65 Zentimeter 1,47 Meter 1,21 Meter 1,35 Meter 58 Zentimeter 1,<strong>12</strong> Meter 90 Zentimeter<br />
65 cm,<br />
Peter Schwanke,<br />
Brot, 13.04.,<br />
Elbe<br />
63 cm,<br />
Derrik Figge, Brot,<br />
10.07.,<br />
Ruhr<br />
61 cm,<br />
Thomas Zander,<br />
Leber, 19.03.,<br />
Bode<br />
60 cm,<br />
Michael Kladders,<br />
Topwaterwobbler,<br />
09.07., Ruhr<br />
60 cm,<br />
David Damies,<br />
Wobbler, 22.08.,<br />
Saale<br />
60 cm,<br />
Jürgen Ruprecht,<br />
Boilie, 30.08.,<br />
Elbe<br />
60 cm,<br />
Phil Backes, Brot,<br />
31.08.,<br />
Ruhr<br />
60 cm,<br />
Günter Hoinle,<br />
Wurm, 20.05.,<br />
Iller<br />
59 cm,<br />
Stefan Strauch,<br />
Brot, <strong>12</strong>.03.,<br />
Bode<br />
59 cm,<br />
Stefan Töpfer,<br />
Boilie, 28.05.,<br />
Havel<br />
59 cm,<br />
Stefan Ziesemer,<br />
Brot, 01.07.,<br />
Ruhr<br />
58 cm,<br />
Uwe Gremplinski,<br />
Brot, 23.03.,<br />
Saale<br />
147 cm, Heiko<br />
Stöhr, Gummifisch,<br />
08.04., Nordatlantik<br />
Vengsøy (N)<br />
<strong>12</strong>5 cm, Thorsten<br />
Meinersmann,<br />
Gummifisch, 07.06.,<br />
Fjord in Foldvik (N)<br />
117 cm, Martin Ziesemer,<br />
Gummifisch,<br />
Bøfjorden (N)<br />
113 cm,<br />
Tony Kränkel, Pilker,<br />
25.08.,<br />
Atlantik (N)<br />
113 cm,<br />
Ronald Oberritter,<br />
Pilker, 24.08.,<br />
Atlantik (N)<br />
107 cm, Sven<br />
Stichert, Gummifisch,<br />
21.03.,<br />
Atlantik Roan (N)<br />
103 cm,<br />
Michael Gottmann,<br />
Pilker, 22.08.,<br />
Kjøllefjord (N)<br />
102 cm,<br />
Rüdiger Schapat,<br />
Pilker, 01.07.,<br />
Atlantik Torsvåg (N)<br />
101 cm,<br />
Reinhard Pampuch,<br />
Pilker, 01.07.,<br />
Atlantik Torsvåg (N)<br />
99 cm,<br />
Matthias Leblang,<br />
Pilker, 18.07.,<br />
Atlantik (N)<br />
98 cm,<br />
Maik Sellmann,<br />
Pilker, 02.06.,<br />
Nordmeer Utian (N)<br />
97 cm,<br />
Petra Pampuch,<br />
Pilker, 02.07.,<br />
Atlantik Torsvåg (N)<br />
115 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 10.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
115 cm,<br />
Jan Grashoff,<br />
Boilie, 31.07.,<br />
Weser<br />
114 cm,<br />
Sascha Dietzen,<br />
Boilie, 06.06.,<br />
Nussersee<br />
114 cm,<br />
Jürgen Ruprecht,<br />
Mais, 08.06.,<br />
Elbe<br />
114 cm,<br />
Derrik Figge, Boilie,<br />
19.06., Vereinsgewässer<br />
Köln<br />
1<strong>12</strong> cm,<br />
David Mohr, Boilie,<br />
01.05., Vereinsgewässer<br />
Köln<br />
109 cm,<br />
Mirko Lässig, Mais,<br />
21.05., Fluss in<br />
Berlin<br />
108 cm, Thomas<br />
Klaus, Tigernuss,<br />
16.05., Vereinsgewässer<br />
Viersen<br />
108 cm, Siegfried<br />
Bachinger, Tigernuss,<br />
06.08., Wundschuher<br />
See (A)<br />
107 cm,<br />
Karin Bachinger,<br />
Wurm, 16.05.,<br />
Trifthanselteich (A)<br />
107 cm, Christian<br />
Freyer, Boilie,<br />
16.09., Silikatgrube<br />
Herbsleben<br />
104 cm, Christoph<br />
Lieberwirth, Boilie,<br />
01.06., Badegrube<br />
Kreis Meißen<br />
130 cm, Frank<br />
Strachauer, Blinker,<br />
22.04., Starnberger<br />
See<br />
<strong>12</strong>8 cm, Joachim<br />
Steinhöfel, Gummifisch,<br />
02.04., Mecklenburger<br />
Seenplatte<br />
<strong>12</strong>7 cm, Dominik<br />
Sauter, Spinner,<br />
10.05., Aare (CH)<br />
<strong>12</strong>4 cm, Kaj Arndt,<br />
Gummifisch,<br />
16.09., Wuppertalsperre<br />
<strong>12</strong>3 cm, Derrik<br />
Figge, Gummifisch,<br />
08.02., Ruhr<br />
<strong>12</strong>2 cm, Saskia<br />
Fischer, Blinker,<br />
01.05., Bischofssee<br />
118 cm, Annika<br />
Mussenbrock,<br />
Köderfisch, 28.05.,<br />
Saarbacher Hammer<br />
118 cm, Silvio<br />
Ihlenfeldt, Gummifisch,<br />
<strong>12</strong>.06.,<br />
Bodden Rügen<br />
117 cm, Luca<br />
Baum, Köderfisch,<br />
15.05., Vereinsgewässer<br />
Goch<br />
115 cm, Mario<br />
Schuldes, Köderfisch,<br />
06.01., Enz<br />
114 cm, Chris Wilhelm,<br />
Köderfisch,<br />
31.08., Elde<br />
113 cm,<br />
Anne Buschmeier,<br />
Gummifisch, 01.05.,<br />
Parumer See<br />
54 cm, Sven Weigel,<br />
Maden, <strong>12</strong>.09.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
52 cm,<br />
Daniel Kahlow, Wurm,<br />
<strong>12</strong>.10., Kieskuhle<br />
Werben<br />
50 cm, Henry Albrecht,<br />
Maden, 24.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Sachsen Anhalt<br />
48 cm,<br />
Mario Fräßdorf, Made/<br />
Wurm, 26.03.,<br />
Junkerwiehl<br />
48 cm,<br />
Florian Pepke, Wafter,<br />
01.05., Vereinsgewässer<br />
bei Stockach<br />
48 cm,<br />
Uwe Kelm, Mais,<br />
<strong>12</strong>.05.,<br />
Zeuthen See<br />
48 cm,<br />
Tim Tschorn, Wurm,<br />
31.05.,<br />
Kt Emden<br />
48 cm, Tommy Müller,<br />
Mais/Made, 04.06.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Kleinostheim<br />
48 cm,<br />
Uwe Gremplinski,<br />
Wurm, 27.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
47 cm,<br />
Matthias Struck,<br />
Maden, 27.03.,<br />
Werse<br />
47 cm,<br />
Christopher Mietzner,<br />
Mais, 01.05.,<br />
Schwielochsee<br />
47 cm,<br />
Martin Karger, Boilie /<br />
Wurm, 07.05.,<br />
Altwasser Gelnhausen<br />
111 cm,<br />
Nicky Kalbitz, Mais,<br />
23.09., Vereinsgewässer,<br />
Anhalt-Bitterfeld<br />
108 cm,<br />
Dirk Kalbitz, Mais,<br />
28.07., Baggersee<br />
Gröbzig<br />
108 cm,<br />
Sven Weigel, Boilie,<br />
30.07., Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
105 cm,<br />
Jan Grashoff, Boilie,<br />
14.07.,<br />
Blauer See<br />
104 cm,<br />
Stefan Uckert, Boilie,<br />
16.05.,<br />
Sternberger See<br />
104 cm,<br />
Rene Kunert, Boilie,<br />
<strong>12</strong>.10.,<br />
Hechtloch Plaue<br />
103 cm,<br />
Florian Sasse, Boilie,<br />
19.07., Vereinsgewässer<br />
Schwanebeck<br />
103 cm,<br />
Maximiliane Brödling,<br />
Boilie, 13.10.,<br />
Weserberglandsee<br />
102 cm,<br />
Philipp Kühn, Pellet,<br />
22.08.,<br />
Teich Lichtenfels<br />
101 cm, Klaus Rossow,<br />
Mais, 04.07., Krakower<br />
See<br />
100 cm,<br />
Christian Hess, Tigernuss,<br />
02.05., Kiesgrube<br />
Erfurt<br />
98 cm,<br />
Heribert Hock, Boilie,<br />
24.07.,<br />
Sonnecksee<br />
81 cm,<br />
Sebastian Thiel, Spöket,<br />
26.03.,<br />
Ostsee Møn (DK)<br />
80 cm,<br />
Tom Lempicki, Blinker,<br />
26.02.,<br />
Ostsee M-V<br />
78 cm,<br />
Thies Schütte, Blinker,<br />
14.04.,<br />
Ostsee Fehmarn<br />
72 cm,<br />
Michael Süß, Blinker,<br />
18.03.,<br />
Ostsee Boltenhagen<br />
70 cm,<br />
Maik Scheffler, Blinker,<br />
22.03.,<br />
Ostsee Rostock<br />
69 cm,<br />
Carlo Henze, Wobbler,<br />
09.04.,<br />
Ostsee Neustadt<br />
69 cm,<br />
Ralph Appasamy,<br />
Blinker, 02.05.,<br />
Ostsee Grömitz<br />
65 cm,<br />
Ron Venus, Blinker,<br />
26.03.,<br />
Ostsee Rügen<br />
64 cm,<br />
Angelika Kauffmann,<br />
Mais, 18.04.,<br />
Mildenitz<br />
61 cm,<br />
Sven Stichert, Blinker,<br />
23.04., Ostsee Elmenhorst<br />
61 cm,<br />
Nico Jaschinski, Spinner,<br />
15.07.,<br />
Oste<br />
58 cm,<br />
Leopold Vogel, Blinker,<br />
15.06.,<br />
Ostsee Bornholm (DK)<br />
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3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
<strong>12</strong><br />
54 cm,<br />
Alfred Preisinger,<br />
Spinner, <strong>12</strong>.08.,<br />
Fränkische Saale<br />
54 cm,<br />
Annette Reichhart,<br />
Wurm, 28.08.,<br />
Donau<br />
51 cm<br />
Nicky Kalbitz,<br />
Spinner, 19.08.,<br />
Elbe<br />
51 cm,<br />
Peter Martin,<br />
Maden, 01.09.,<br />
Donauzufluss<br />
47 cm,<br />
Christoph Lieberwirth,<br />
Wurm/Made,<br />
08.07., Elbe<br />
51 cm, Dennis<br />
Grasteit, Wattwurm,<br />
24.03., Ostsee<br />
Kühlungsborn<br />
49 cm,<br />
Maik Sellmann,<br />
Wattwurm, 21.01.,<br />
Ostsee Hohenfelde<br />
48 cm, Björn<br />
Lippke, Wattwurm,<br />
05.03., Ostsee<br />
Groß Schwansee<br />
47 cm,<br />
Daniel Wilhelm,<br />
Wattwurm, 06.03.,<br />
Ostsee Hohwacht<br />
47 cm, Marvin Willhoeft,<br />
Wattwurm,<br />
26.03., Ostsee<br />
Kühlungsborn<br />
46 cm,<br />
Thomas Thäter,<br />
Garnele, 08.06.,<br />
Ostsee Laboe<br />
46 cm, Patrick<br />
Gruner, Wattwurm,<br />
15.08., Ostsee<br />
Fehmarnsund<br />
45 cm,<br />
Ronny Durschak,<br />
Wurm, 25.06.,<br />
Ostsee Rostock<br />
44 cm,<br />
Domenic Kniller,<br />
Wattwurm, 30.09.,<br />
Ostsee Fehmarn<br />
43 cm,<br />
Jan Meister,<br />
Wattwurm, 05.03.,<br />
Ostsee Brasilien<br />
43 cm,<br />
Martin Ziesemer,<br />
Köderfisch, 03.04.,<br />
Bøfjorden (N)<br />
43 cm,<br />
Torben Beng,<br />
Wurm, 25.04.,<br />
Ostsee Fehmarn<br />
66 cm,<br />
Sebastian Hammer,<br />
Gummifisch,<br />
06.10., Donau<br />
61 cm,<br />
Daniel Gerstberger,<br />
Wurm, 07.01.,<br />
Donau<br />
53 cm,<br />
Matthias Leblang,<br />
Wurm, 23.01.,<br />
Fluss in Bayern<br />
51 cm,<br />
Rene Böhm,<br />
Wurm, 16.01.,<br />
Donau<br />
47 cm,<br />
Marcel Karl,<br />
Wurm, 03.03.,<br />
Donau<br />
41 cm,<br />
Andre Kleske,<br />
Wurm, 27.01.,<br />
Lech<br />
40 cm, Sebastian<br />
Rottenburger,<br />
Wurm, 02.04.,<br />
Walchensee<br />
39 cm,<br />
Simon Meckl,<br />
Wurm, 02.04.,<br />
Walchensee<br />
38 cm,<br />
Kurt Herrmann,<br />
Wurm, <strong>12</strong>.05.,<br />
Kollbach<br />
36 cm,<br />
Patrick Holstein,<br />
Wurm, 01.01.,<br />
Alster<br />
35 cm,<br />
Stefan Schultz,<br />
Wurm, 02.05.,<br />
Este<br />
34 cm,<br />
Stephan Haamann,<br />
Wurm, 01.01.,<br />
Alster<br />
82 cm,<br />
Dennis Siever,<br />
Gummifisch,<br />
26.09., Ruhr<br />
81 cm,<br />
Andreas Lohei,<br />
Wobbler, 22.04.,<br />
Rhein<br />
81 cm,<br />
Sebastian Hammer,<br />
Spinnerbait, 29.09.,<br />
Donau<br />
80 cm,<br />
Corinna Bossmann,<br />
Gummifisch,<br />
03.06., Donau<br />
80 cm,<br />
Derrik Figge,<br />
Stickbait, 04.06.,<br />
Ruhr<br />
80 cm,<br />
Andre Kleske,<br />
Jerkbait, 25.06.,<br />
Donau<br />
80 cm,<br />
Michael Kladders,<br />
Gummifisch,<br />
20.08., Ruhr<br />
80 cm,<br />
Christian Junk,<br />
Jigspinner, 24.09.,<br />
Saar<br />
79 cm, Fabian<br />
Hankel, Chatterbait,<br />
01.05., Plobsheimerbecken<br />
(F)<br />
79 cm,<br />
Uwe Gremplinski,<br />
Jigspinner, 10.08.,<br />
Saale<br />
78 cm,<br />
Marcel Karl,<br />
Gummifisch,<br />
01.06., Donau<br />
78 cm,<br />
Jonas Fischer,<br />
Wobbler, 01.06.,<br />
Regen<br />
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Wer sich bis zum Jahresende auf einem der ersten Plätze der Hitparade behaupten<br />
kann, gewinnt eine Angelrolle von unserem Hitparaden-Sponsor Kinetic!<br />
Die Kinetic Brutalis besticht durch ihr auffälliges Aussehen, ihr langlebiges<br />
Design und ihre seidenweiche Bremse. Das stabile Graphitgehäuse und der Rotor<br />
sind robust, aber belasten die Rolle nicht durch überflüssiges Gewicht. Der dicke<br />
Aluminium-Schnurfangbügel verhindert Verbiegen. Flugzeugqualitäts-Aluminiumgriff<br />
mit Soft-Touch-Knauf. Vier Edelstahl-Kugellagersysteme mit sofortiger<br />
Rücklaufsperre.<br />
83 cm,<br />
Kai Günsche,<br />
Spinner, 01.04.,<br />
Schwarza<br />
83 cm, Max Schulz,<br />
Spoon, 03.06.,<br />
Angelsee Herrnburg<br />
"Zum Forello"<br />
82 cm, Flamur<br />
Krasniq, Gummiköder,<br />
18.05., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
81 cm, Toni Petras,<br />
Gummiköder,<br />
16.05., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
80 cm, Simon<br />
Clemens, Twister,<br />
15.05., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
77 cm,<br />
Rotaru Cezaradrian,<br />
Teig, 15.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
77 cm,<br />
Fabian Hankel,<br />
Wobbler, 09.08.,<br />
Forellenhof Wehr<br />
76 cm, Sven Irrgang,<br />
Bienenmade,<br />
19.03., Angelteiche<br />
Großdrebnitz<br />
76 cm, Marcel Imming,<br />
Bienenmade,<br />
08.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
76 cm,<br />
Jan Backhaus, Teig,<br />
18.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
76 cm,<br />
Johannes Kimbel,<br />
Spoon, 03.10.,<br />
Barweiler Mühle<br />
75 cm, Dennis<br />
Ott, Gummiköder,<br />
10.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
58 cm,<br />
Marco Stranak,<br />
Hegene, 29.05.,<br />
Walchensee<br />
56 cm,<br />
Christian Hesse,<br />
Hegene, 19.07.,<br />
Walchensee<br />
54 cm,<br />
Thomas Will,<br />
Hegene, 08.09.,<br />
Starnberger See<br />
45 cm,<br />
Ron Venus,<br />
Hegene, 30.04.,<br />
Berzdorfer See<br />
Aus dem<br />
Starnberger<br />
See stammt<br />
diese 54 cm<br />
lange Renke von<br />
Thomas Will. Sie<br />
biss auf eine<br />
Nymphe, die er<br />
an der Hegene<br />
anbot.<br />
46 cm, Derrik Figge,<br />
Boilie, 07.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
46 cm, Timo<br />
Waschitzki, Boilie,<br />
09.08., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
45 cm,<br />
Tobias Kammer,<br />
Maden, 07.09.,<br />
Regen<br />
44 cm, Roman<br />
Schacht, Made/<br />
Kunstmade, 11.02.,<br />
Maas (NL)<br />
43 cm, Thorsten<br />
Mosch, Maden,<br />
<strong>12</strong>.09., See in<br />
Duisburg<br />
42 cm,<br />
André Griesberg,<br />
Mais, 13.03.,<br />
Peene<br />
42 cm,<br />
Peter Martin,<br />
Pellets, 16.06.,<br />
Donau<br />
42 cm,<br />
Fabian Zenk, Mais,<br />
16.09., Stausee<br />
Regen<br />
42 cm, Alexander<br />
Geißler, Mais,<br />
04.08., Baggersee<br />
Fahrteich<br />
41 cm,<br />
Julian Wilken,<br />
Maden, 08.07.,<br />
Saale<br />
40 cm,<br />
Christine Schilling,<br />
Pellet, 05.02.,<br />
Peene<br />
40 cm, Stephan<br />
Schweser, Wurm/<br />
Mais, 08.03.,<br />
See in Norden<br />
90
ROTFEDER SCHLEIE WELS ZANDER<br />
46 Zentimeter 66 Zentimeter 2,62 Meter 106 Zentimeter<br />
46 cm,<br />
André Griesberg,<br />
Mais, 26.05.,<br />
Schweriner See<br />
46 cm, Frank<br />
Bülow, Maden,<br />
14.08., Lagio di<br />
Mergozzo (I)<br />
44 cm, Marc<br />
Trems, Mais,<br />
02.05., Schweriner<br />
See<br />
43 cm,<br />
Derrik Figge,<br />
Mais, 26.05.,<br />
Schweriner See<br />
43 cm,<br />
Benjamin Brehm,<br />
Mais, <strong>12</strong>.06.,<br />
Schweriner See<br />
42 cm,<br />
Ludwig Rathsack,<br />
Mais, 21.05.,<br />
Schweriner See<br />
40 cm,<br />
Stefan Töpfer,<br />
Boilie, 25.06.,<br />
Havel<br />
38 cm,<br />
Frank Schlichting,<br />
Mais, 01.06.,<br />
Schweriner See<br />
37 cm,<br />
Ewald Krüger,<br />
Boilie, 15.06.,<br />
Große Kressinsee<br />
36 cm,<br />
Oskar Dürhagen,<br />
Mais, 27.02.,<br />
Peene<br />
35 cm,<br />
Julian Wilken,<br />
Mais, 02.07., Privatgewässer<br />
M-V<br />
35 cm,<br />
Christian Junk,<br />
Brot, 15.08.,<br />
Wirfttal See<br />
63 cm,<br />
Sven Weigel, Boilie,<br />
30.04., Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
61 cm, Henry Albrecht,<br />
Maden, 24.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Sachsen-Anhalt<br />
61 cm, Timo Waschitzki,<br />
Boilie, 22.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
60 cm,<br />
Thomas Höfer,<br />
Gummifisch, 25.06.,<br />
Baggersee bei Urmitz<br />
60 cm,<br />
Derrik Figge, Boilie,<br />
18.07., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
60 cm, Phil Backes,<br />
Boilie, 15.09.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
59 cm,<br />
Jan Grashoff,<br />
Boilie, 14.07.,<br />
Blauer See<br />
58 cm,<br />
Damian Scholz,<br />
Boilie, 23.04.,<br />
Dortmund Ems Kanal<br />
57 cm,<br />
Carsten Niedzielski,<br />
Boilie, 26.05., Baggersee<br />
Cluvenhagen<br />
57 cm,<br />
Matthias Struck,<br />
Wurm, 15.06.,<br />
Werse<br />
57 cm,<br />
Thomas Rösner, Mais,<br />
<strong>12</strong>.08., Ringkanal<br />
Quarnbek<br />
57 cm,<br />
Luca Baum, Boilie,<br />
<strong>12</strong>.08., Autobahnsee<br />
Weeze<br />
262 cm,<br />
Robin Fleck,<br />
Köderfisch, 03.10.,<br />
Main<br />
232 cm,<br />
Timo Waschitzki,<br />
Wurm, 21.07., Vereinsgewässer<br />
Essen<br />
221 cm, Tim Tschorn,<br />
Köderfisch, 07.08.,<br />
See in Emden<br />
220 cm,<br />
Ron Venus,<br />
Wurm, 06.07.,<br />
Elbe<br />
217 cm,<br />
Sven Weigel,<br />
Köderfisch, 14.08.,<br />
Rhein<br />
214 cm,<br />
Nadine Kühn, Köderfisch,<br />
24.08.,<br />
See in Lichtenfels<br />
204 cm,<br />
Siefried Bachinger,<br />
Pellets, 04.08.,<br />
Wundschuher See (A)<br />
196 cm,<br />
Jan Grashoff,<br />
Köderfisch, 14.04.,<br />
Rhone Glun (F)<br />
192 cm, Sebastian<br />
Schwarz, Wurm/Köderfisch,<br />
28.04., See<br />
bei Hannover<br />
185 cm,<br />
Christian Hess,<br />
Köderfisch, 01.06.,<br />
Angelpark Wagner<br />
184 cm,<br />
Christian Junk,<br />
Köderfisch, 25.09.,<br />
Mosel (LUX)<br />
182 cm,<br />
Kai-Erik Luksch,<br />
Wurm, 13.04.,<br />
Rhein<br />
99 cm,<br />
Tim Tschorn,<br />
Gummifisch, 08.01.,<br />
Ems Jade Kanal<br />
97 cm, Vincenzo<br />
Caprio, Gummifisch,<br />
22.07., Datteln-<br />
Hamm-Kanal<br />
97 cm, Paul Rührmeyer,<br />
Wurm, 08.09.,<br />
Main-Donau-Kanal<br />
95 cm,<br />
Sascha Henke,<br />
Köderfisch, 16.09.,<br />
Weser<br />
94 cm,<br />
Marvin Pflanz,<br />
Wobbler, 01.01.,<br />
Vereinsgewässer<br />
93 cm,<br />
Ralph Brackmann,<br />
Köderfisch, 13.07.,<br />
Elbe<br />
92 cm,<br />
Andreas Grün,<br />
Köderfisch, 22.06.,<br />
Schluchsee<br />
91 cm,<br />
Jakob Becker,<br />
Köderfisch, 06.08.,<br />
Elbe<br />
91 cm,<br />
Maik Kusch-Nerenz,<br />
Gummifisch, 15.09.,<br />
Elbe<br />
90 cm, Klaus Meier,<br />
Gummifisch, 16.05.,<br />
Altrhein Seitenarm<br />
Rheingau Freistett<br />
90 cm,<br />
Roland Frank,<br />
Köderfisch, <strong>12</strong>.06.,<br />
Naab<br />
90 cm,<br />
Tobias Brehm,<br />
Köderfisch, 25.07.,<br />
Elbe<br />
Machen<br />
Sie mit …<br />
Regelwerk<br />
Besuchen Sie www.<strong>blinker</strong>.de bzw.<br />
www.angelmasters.de. Für Rückfragen<br />
zu Ihrer Fangmeldung wenden Sie sich bitte per<br />
Mail an hitparade@<strong>blinker</strong>.de.<br />
Alternativ nutzen Sie bitte den Coupon unten.<br />
Wichtig ist ein aussagefähiges Fangfoto mit Fisch<br />
und Fänger und ein zusätzliches Foto des Fisches<br />
mit Maßband oder Zollstock als Beleg.<br />
Bei der Erstmeldung unbedingt den vollstän digen<br />
Namen des Gewässers angeben.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Grundsätzlich abgelehnt wird:<br />
Wenn die Länge auf mindestens<br />
einem Foto nicht eindeutig ersichtlich ist<br />
(Foto mit Maßband, Zollstock etc.).<br />
Wenn die Fische auf dem Foto bereits<br />
ausgenommen oder eingefroren sind.<br />
Wenn Fische falsch gehakt wurden.<br />
Wenn Fotos schlecht bzw. Fische nicht eindeutig<br />
identifizierbar sind.<br />
Coupon an BLINKER-Hitparade, Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763 Hamburg einsenden<br />
Fischart*<br />
Vorname*<br />
E-Mail*<br />
Länge* cm<br />
Gewicht kg g<br />
Nachname*<br />
Geburtsdatum TT. MM. JJJJ<br />
Meldung nur mit<br />
aussagekräftigem<br />
FOTO möglich.<br />
Nähere Angaben zu Köder, Gewässer,<br />
Angelmethode oder Drill*<br />
Fangdatum* TT. MM. JJJJ<br />
Beruf<br />
Gewässer*<br />
Straße*, Hausnummer*<br />
Fangland* Deutschland Österreich Schweiz<br />
PLZ*, Ort*<br />
Köder*<br />
Telefon*<br />
* Pflichtfelder – Nur Fische aus Österreich (A), der Schweiz (CH) und Deutschland werden gewertet. oder online ausfüllen über www.<strong>blinker</strong>.de<br />
<strong>12</strong>/2022 91
WELT<br />
Menhaden sind so<br />
zahlreich, dass der<br />
Verlust von 900.000<br />
Fischen als „unwichtig“<br />
bezeichnet wurde.<br />
Foto: Adobe Stock/Jay<br />
LOUISIANA<br />
Fischer werfen 900.000<br />
Menhaden über Bord<br />
Der Menhaden kommt so häufig vor, dass ein Schiff<br />
seinen Fang wegwarf, als es überladen war.<br />
Fast eine Million toter Fische sind vor<br />
kurzer Zeit ins Meer geworfen worden<br />
– von einem einzigen Schiff. Als die<br />
„Omega Protein“ ihre Belastungsgrenze<br />
überschritt, schnitt die Crew das Netz einfach<br />
durch. 900.000 Fische fielen ins Meer,<br />
und der unbrauchbare Rest vom Netz gleich<br />
dazu. Es handelte sich bei der Fischart um<br />
Atlantische Menhaden, Verwandte der Heringe.<br />
Sie kommen im Atlantik so häufig vor,<br />
dass ein Vertreter des Louisiana Department<br />
of Wildlife and Fisheries den Verlust als<br />
„unwichtig“ bezeichnete. Fischer, die große<br />
Mengen von Menhaden entnehmen, werden<br />
von Naturschützern kritisiert.<br />
Atlantische Menhaden, auch Bunker genannt,<br />
gehören zu den häufigsten Fischen<br />
der Welt. Ihre Population geht in die Abermilliarden,<br />
Rogner produzieren jährlich<br />
über 100.000 Eier. Menhaden sind Beute für<br />
größere Räuber, und man verwendet sie als<br />
Futter auf Fischfarmen. Weiterhin sind sie<br />
Lieferanten von Fischöl, das in vielen alltäglichen<br />
Produkten – von Vitaminen über<br />
Dünger bis zu Katzen futter – Verwendung<br />
findet.<br />
BERUFSFISCHER<br />
BEZEICHNETEN DEN VER-<br />
LUST ALS „UNWICHTIG“<br />
Auf dem amerikanischen Markt gelten die<br />
Fische als wichtigste Meeresfrucht. Dabei ist<br />
die Fischerei im US-Bundesstaat Louisiana<br />
ein enormer Faktor. Jährlich entnehmen Fischer<br />
über 450.000 Tonnen Menhaden, weit<br />
mehr als in allen anderen Bundesstaaten.<br />
Dennoch beläuft sich die Fangmenge nur<br />
auf 2 Prozent der Bestände. Kann man eine<br />
weggeworfene Menge von fast einer Million<br />
Fische bei diesen Dimensionen trotzdem als<br />
„unwichtig“ bezeichnen?<br />
„Eine unglückliche Wortwahl“, kommentierte<br />
David Cresson, Direktor der Coastal<br />
Conservation Association in Louisiana.<br />
Seine Gruppierung setzt sich für strengere<br />
Regeln für Berufsfischer ein. „Es gibt hier<br />
viel Bedenkliches. Wir haben die letzten<br />
Jahre dafür gekämpft, dass diese Schiffe weiter<br />
weg von der Küste operieren. Bis vor 6<br />
Monaten gab es keine Begrenzung, wie nah<br />
sie der Küste kommen dürfen.“ Inzwischen<br />
gilt ein Mindestabstand zur Küste von 400<br />
Metern. In anderen Staaten ist der Abstand<br />
größer; mindestens eine Meile (1,7 Kilometer)<br />
sind vorgegeben.<br />
Eine solche Menge an Fisch an der Küste<br />
zu entnehmen, dass man auf 900.000 Tiere<br />
verzichten kann, hat weitreichende Folgen<br />
für das Ökosystem. Vom Menhaden hängen<br />
hier ganze Nahrungsketten ab, andere Meerestiere<br />
sind auf den Fisch angewiesen.<br />
Dennoch sei es laut Cresson sehr schwer,<br />
die Fischerei zu regulieren. „Doch wir<br />
bleiben dran, auch wenn es dauert. Wir<br />
und viele andere Menschen werden weiter<br />
arbeiten, bis Louisiana den Schutz erhält,<br />
den es verdient.“<br />
Das Beispiel zeigt einmal mehr, wie sehr<br />
die industrielle Fischerei am Ast sägt, auf<br />
dem sie sitzt. Was „eh da“ ist, hat offenbar<br />
keinen Wert – doch wehe, wenn die Fangmengen<br />
eines Tages zurückgehen.<br />
92
AKTUELLES<br />
Foto: MADCAT<br />
Nico Magdic fing diesen 2,62 Meter langen Wels beim Angeln im Rhein.<br />
RHEIN<br />
2,62 m: Angler fängt<br />
riesigen Wels am Rhein<br />
Nico Magdic fing einen abnorm großen Wels, als er<br />
pelagisch auf dem Rhein fischte. Er freut sich über den<br />
Fisch seines Lebens.<br />
Einen solchen Fang machen selbst<br />
Hardcore-Angler nicht alle Tage.<br />
Nico Magdic, besser bekannt als<br />
„MAD Madisch“ von der YouTube-Serie<br />
auf dem Kanal von MADCAT Deutschland,<br />
landete beim pelagischen Angeln auf<br />
dem Rhein einen 2,62 Meter langen Wels.<br />
Nachfolgend lesen Sie seinen Fangbericht.<br />
MIT KLOPFRUTE UND CLONK-<br />
TEASER AUF DER JAGD<br />
„An einem gewöhnlichen Freitag im<br />
September entschied ich mich mit meinem<br />
guten Freund Flo gemeinsam vom<br />
Belly Boot fischen zu gehen. Normalerweise<br />
gehe ich mittlerweile meistens<br />
mit der Premisse angeln, ein Video für<br />
das Youtube-Format MAD Madisch zu<br />
drehen, was natürlich bedeutet, alles von<br />
vorne bis hinten mit der Kamera festzuhalten.<br />
Doch ausgerechnet an diesem Tag entschied<br />
ich mich dazu, einfach für mich zu<br />
angeln, ohne jeglichen Hintergedanken,<br />
dies „filmisch“ festzuhalten. Nichtsdestotrotz<br />
hatte ich die GoPro für „Notfälle“<br />
um die Brust geschnallt.<br />
Gesagt getan, trafen wir uns am späten<br />
Nachmittag direkt am Wasser, bauten<br />
unsere Boote in Ruhe auf und brachen<br />
pünktlich zum Einbruch der Dämmerung<br />
auf. Wie sollte es auch anders kommen,<br />
bahnte sich mit dem aufziehenden Gewitter<br />
etwas Unglaubliches an.<br />
Bestückt mit einer Klopfrute, einem<br />
Clonk-Teaser und Tauwürmern fingen<br />
wir an zu angeln. Nach nicht einmal einer<br />
Stunde erschien nach ein paar gezielten<br />
Schlägen mit dem Wallerholz urplötzlich<br />
ein Riesenfisch auf dem Echolot, welcher<br />
sich zielstrebig von der Seite annährte.<br />
Mein Herz blieb kurz stehen, genau wie<br />
der Fisch, gerade einmal 2 m vor meinem<br />
Köder. Gefühlt blieb die Welt für mich<br />
einen Moment stehen.<br />
Ein, zwei Sekunden später wandte sich<br />
dieses Ungetüm wieder ab und schwimm<br />
davon, in die Richtung aus der er kam.<br />
Von jetzt auf gleich kam ich wieder zu<br />
mir, reagierte blitzartig, drehte mich in<br />
Richtung des flüchtenden Monsters und<br />
fuhr ihm zielstrebig hinterher.<br />
„MONSTER, MONSTER, ICH<br />
HABE EIN MONSTER!“<br />
Direkt in der ersten „Überfahrt“, noch<br />
keine 30 s nach der Sichtung, positionierte<br />
ich den Köder aus flotter Fahrt direkt vor<br />
seinem Maul und bekam einen gewaltigen<br />
Biss, welcher mir fast die Rute aus<br />
der Hand riss. Total außer mir schrie ich<br />
herum: „Monster, Monster, ich hab ein<br />
Monster am Haken!“<br />
Das Adrenalin kochte. Ich wusste sofort,<br />
dass es sich hier um den Fisch meines<br />
Lebens handeln muss – und das hier in<br />
Deutschland, absolut unfassbar! Nicht<br />
Italien, Spanien oder Frankreich – direkt<br />
hier vor meiner Haustür!“<br />
<strong>12</strong>/2022 93
WELT<br />
nis für uns. In dieser Zeit fing ich meinen<br />
ersten tollen Fisch – eine Karausche in<br />
unglaublichen Ausmaßen und einem<br />
Gewicht von 3 Pfd., 250 g. Sie biss auf ein<br />
einzeln angehaktes Maiskorn an einer 2 g<br />
Stachelschweinpose. Mein Freund sagte<br />
sofort: „Das ist ein Rekordfisch – den<br />
kann man melden und bekommt eine<br />
Urkunde.“<br />
EIN REKORDFANG AUS 1983 –<br />
BIS HEUTE UNVERGESSEN<br />
Foto: M. Lüpke<br />
Dieser Hecht maß 1,07 Meter und wog 23 Pfund –<br />
gefangen hat Marcus ihn im November auf einen tief<br />
laufenden Wobbler.<br />
EIN LESER BERICHTET<br />
Meine Erfahrungen mit<br />
dem BLINKER<br />
Der BLINKER begleitet so manchen Angler schon ein<br />
halbes Leben lang – und manchen noch länger. Unser<br />
Leser Marcus Lüpke teilt seine Erfahrungen.<br />
Angelsport und Blinker – alles begann<br />
für mich, heute 54 Jahre alt, in<br />
den 80iger Jahren. Damals war ich<br />
frische 13 Jahre alt, als ich einen Nachbarn<br />
meiner Familie zufällig dabei überraschte,<br />
wie er aus einem Rutenfutteral eine<br />
fertig montierte Angel herausnahm und<br />
daran herumfuhrwerkte – Fett, Schmieröl,<br />
Schraubenzieher und mit einer Pfeife im<br />
Mund.<br />
Fasziniert lauschte ich den Ausführungen<br />
des damals rund 65 Jahre alten<br />
Mannes, der mir beim Reinigen seiner<br />
Ausrüstung verschiedenste Angelerlebnisse<br />
preisgab. Sogar erste Tipps erreichten<br />
mein Ohr: „Wenn Du Rotaugen fangen<br />
willst, brauchst Du nur ein Stück Toast.<br />
Das kaust Du so lange, bis es matschig<br />
ist und klebst es dann an den Haken. Mit<br />
so einem Rotauge kannst Du dann einen<br />
großen Fisch fangen oder es selbst verspeisen.“<br />
Aha, damit konnte ich zu diesem Zeitpunkt<br />
(noch) gar nichts anfangen, es<br />
klang aber interessant. Zum Abschluss<br />
des Gespräches gab er mir einen 1980er<br />
DAM-Katalog in die Hand – das Format<br />
von ca. DIN A6 war damals genau wie für<br />
die Hosentasche gemacht und entsprechend<br />
begleitete mich der Katalog überall<br />
hin. Wann immer Zeit zum Schmökern<br />
vorhanden war, griff ich zum Katalog. Die<br />
darin beschriebenen Geschichten, das<br />
Angelzubehör sowie die Tipps und Tricks<br />
faszinierten mich von Anfang an. Immer<br />
wieder sammelte ich diesen Katalog von<br />
der Auslage meines Lieblingsangelgeschäfts<br />
der damaligen Zeit, Angelsport<br />
Strecker in Vorsfelde.<br />
Es ergab sich, dass der Vater eines<br />
Freundes einen See pachtete und wir beide<br />
dort quasi täglich unterwegs waren. Nach<br />
der Schule schnell das Mittagessen hineinschaufeln,<br />
Hausaufgaben erledigen und<br />
dann rauf aufs Fahrrad. Egal ob Winter<br />
oder Sommer, egal ob Regen oder Sonne,<br />
das Angelfieber hatte uns gepackt und die<br />
rund 10 km zum See waren kein Hinder-<br />
Noch am selben Nachmittag fuhren wir<br />
zu Angelsport Strecker und zeigten dem<br />
Besitzer stolz unseren Fang. Zustimmend<br />
nickte dieser schmunzelnd hinter seinem<br />
Tresen und holte sogleich eine Waage,<br />
ein Maßband und die aktuelle Ausgabe<br />
des BLINKER hervor. „Hier ihr Zwei,<br />
da tragen wir euren Fang gleich ein.“<br />
Nachdem er den Firmenstempel unter die<br />
Fanganzeige setzte, ging das Ganze per<br />
Post ab in die BLINKER-Redaktion von<br />
1983. Eigentlich genau wie heute auch.<br />
(Anmerkung der Redaktion: Wir nehmen<br />
die Fänge heute auch online entgegen.)<br />
Und tatsächlich, der Fisch hielt sich bis<br />
zum Jahresende in der Hitparade und ich<br />
erhielt zum Jahresende eine Anstecknadel<br />
nebst Urkunde, die ich bis zum heutigen<br />
Zeitpunkt in einem Ordner aufbewahre.<br />
Auch während meiner Studienzeit<br />
in Köln verschwand das gut gehütete<br />
Kleinod nicht in den Unmengen Papier<br />
und Ordner, die ich lernend und vielfach<br />
umziehend anhäufte. Der BLINKER gehörte<br />
in meiner Jugend trotz des knappen<br />
Taschengelds zu meiner regelmäßigen<br />
Lektüre. Ich erinnere mich gut daran,<br />
dass ich außer dem Katalog und dem<br />
BLINKER keine anderen Fachmagazine<br />
las. Ich kannte sie auch gar nicht, der<br />
BLINKER stand immer an der gleichen<br />
Stelle des Angelgeschäfts und lud vor Ort<br />
immer zum Schmökern und Herumblättern<br />
ein.<br />
Dass der Angelsport so vielseitig ist und<br />
sich auch in diese Richtung entwickelt,<br />
war mir damals gar nicht bewusst. Genau<br />
genommen war es mir egal, denn es zählte<br />
das Erlebnis am Wasser. Spezielle Angelruten,<br />
Angelhaken, Techniken und Rollen<br />
differenzierte ich nicht, ich besaß zwei<br />
1,80 m Teleskopruten mit 20 g Wurfgewicht<br />
und 2 passende Rollen. Dieses<br />
„Tackle“ war gut für alle Erfahrungen<br />
am Wasser, ganz egal ob Karpfenangeln,<br />
94
AKTUELLES<br />
Spinnfischen oder Grundangeln. Leider<br />
zerbrachen beide Ruten 1984 in den USA<br />
beim Drill von Forellenbarschen und<br />
Zwergwelsen. So lernte ich dazu und<br />
spezialisierte mich dann doch.<br />
Bis zum heutigen Tage kann ich von<br />
vielen dieser intensiven Erlebnisse am<br />
Wasser zehren, ganz gleich, ob es das<br />
Stippfischen gewesen ist, das spannende<br />
Nachtangeln auf Aal oder der erste Hecht<br />
auf einen einfachen 1,50 DM Spinner. Der<br />
BLINKER selbst blieb dabei meist zu Haus<br />
und tröstete mich darüber hinweg, wenn<br />
mal keine Zeit zum Angeln war oder die<br />
„Saure-Gurken-Zeit“ anbrach, die Schonzeit.<br />
Gottlob gab es ja manchmal auch<br />
noch Sport und andere Dinge, die einem<br />
13-Jährigen wichtig sind. Aber was ist<br />
schon wichtiger als Angeln? Wer einmal<br />
in den Bann dieses so naturnahen Sport<br />
gezogen wurde, kommt davon so schnell<br />
auch nicht los.<br />
Wie so häufig gab es aber auch in meinem<br />
Leben eine Angelpause mit etwa 19<br />
Urkunde und der Fisch dazu: Die kapitale<br />
Karausche, die Marcus der Blinker-Hitparade<br />
meldete. Er angelte damals ohne<br />
Fischereischein an einem Privatgewässer.<br />
Jahren bis in die Mittzwanziger. Während<br />
einer mehrstündigen Zugfahrt quer durch<br />
die Republik war eine Lektüre nötig. Das<br />
war der Moment, in dem der BLINKER<br />
erneut meine Aufmerksamkeit auf sich<br />
zog. Ein tolles Titelbild verführte mich<br />
in einem großen Bahnhofszeitschriftenhandel<br />
zum Kauf. Sofort waren einige<br />
Erlebnisse präsent, ebenso der Angelsport<br />
Foto: M. Lüpke<br />
und beim Lesen kam wieder die Lust auf<br />
mehr.<br />
EIN TREUER BEGLEITER IN<br />
VIELEN JAHREN<br />
Bis zum heutigen Tag kann ich sagen, dass<br />
mich der BLINKER immer begleitet, in<br />
vielen Bereichen geprägt und mich zum<br />
Angeln und Naturerleben motiviert hat.<br />
Gerade in der heutigen Zeit ist der Angelsport<br />
der ideale Ausgleich zu unserer<br />
schnelllebigen von Emails, digitalen Medien<br />
und Naturabstinenz geprägten Welt.<br />
Hier kann man entschleunigen, genießen<br />
und sehr ursprüngliche Erfahrungen<br />
machen.<br />
Freilich nur, wenn man sich geduldig<br />
die Zeit nimmt und sich der Tatsache<br />
bewusst ist, dass man nicht durch teure<br />
Ausrüstung erst guter Angler wird, sondern<br />
durch Erfahrung. Angeln lernt man<br />
eben am besten durch Angeln – und wie<br />
das geht, das steht im BLINKER.<br />
Sie suchen ein Mehrzweckboot,<br />
das robust, pflegeleicht und wartungsarm ist?<br />
PE-450<br />
Das PE-450 besteht aus Polyethylen, einem Kunststoff, der leichter als Wasser ist und es deshalb<br />
nahezu unsinkbar macht. Gleichzeitig sind übliche Boot-Verpflichtungen wie Lackierung, Antifouling<br />
oder Osmoseschutz hier nicht notwendig. Die Innenausstattung kann modular mit wenigen Handgriffen<br />
den aktuellen Anforderungen angepasst werden. So wird aus einem Arbeitsboot mit viel<br />
Platz ganz schnell ein Angelboot mit Staukisten, Steuerkonsole und Einzelsitzen. Das PE-450 kann<br />
sowohl mit 15 PS Außenborder führerscheinfrei als auch flott mit 60 PS am Spiegel bewegt werden.<br />
Die Doppelschalenkonstruktion mit Auftriebskammern macht es noch sicherer.<br />
Auch preislich ab 4.999,– € ist das PE-Boot eine interessante Alternative zum Beispiel auch für<br />
den Campingplatz oder das Wohnmobil – ein passender Hänger kann gleich mit geordert werden.<br />
Water-Living vermietet auch eine Ferienwohnung an der Flensburger Förde mit dem Boot zusammen<br />
– da kann das PE-450 gleich Probe gefahren werden. Ferienwohnung: www.fewo-sunny.de<br />
Water-Living · Ostertoft 26 · 24972 Steinbergkirche<br />
Tel. (04632) 684 90 97 · www.water-living.de · www.fewo-sunny.de<br />
Staufächer ohne Ende<br />
bereits in der Basisversion.
WELT<br />
Der bisher größte gefundene Knochenfisch der Welt ist ein Mondfisch, der im Dezember 2021 auf Faial angespült wurde.<br />
Foto: Atlantic Naturalist<br />
AZOREN<br />
Größter Knochenfisch<br />
der Welt angespült<br />
Im Dezember 2021 wurde ein Mondfisch vor der Azoren-Insel<br />
Faial angespült. Eine Studie bestätigte nun:<br />
Es ist der größte Knochenfisch, der je gefunden wurde.<br />
Der Mondfisch, der im Dezember<br />
2021 vor den Azoren angespült<br />
wurde, ist mit einem Gewicht von<br />
fast 3 t der größte Knochenfisch der Welt.<br />
Der leblose Körper des gewaltigen Meerestiers<br />
strandete auf der Insel Faial, die<br />
weit vor der Küste Portugals im Atlantik<br />
liegt. Eine aktuelle Studie bestätigt: Es ist<br />
das größte Exemplar, das jemals vermessen<br />
wurde.<br />
Die Forscher, die den Mondfisch vor<br />
Faial fanden, brauchten einen Kran, um<br />
ihn zu bewegen. Die Waage zeigte ein<br />
Gewicht von 2.744 kg. Damit war der<br />
Mondfisch so schwer wie manche Autos.<br />
Ähnlich enorm sind auch seine Ausmaße.<br />
Der größte Knochenfisch der Welt hatte<br />
eine Länge von 3,23 m und er war 3,6 m<br />
hoch. Seine Breite betrug dabei nur 85 cm.<br />
Wie die Studie (die am 11. Oktober<br />
2022 im Journal of Fish Biology erschien)<br />
nun bestätigt, ist dieser gefundene Mondfisch<br />
der schwerste Knochenfisch der<br />
Welt. Er übertrifft das bisher schwerste<br />
Exemplar, welches 1996 in Japan gefunden<br />
wurde, um über 400 kg.<br />
Dass es sich hier um den größten<br />
Knochenfisch der Welt handelt, ist eine<br />
wichtige Unterscheidung. Die eigentlich<br />
größten Fische sind Walhaie, die mit ihren<br />
bis zu 18 t Gewicht selbst den Mondfisch<br />
wie einen Zwerg erscheinen lassen. Allerdings<br />
sind sie Knorpelfische, wie alle Haie;<br />
ihr Skelett besteht also nicht aus Knochen.<br />
TODESURSACHE DES MOND-<br />
FISCHS UNBEKANNT<br />
Forscher analysierten den Mageninhalt<br />
des Mondfisches, fanden jedoch nichts<br />
darin. Außerdem nahmen sie eine DNA-<br />
Probe, um mehr über die Spezies zu<br />
erfahren. Zwar versuchten sie außerdem,<br />
die Todesursache des Riesen zu ermitteln,<br />
konnten sie jedoch nicht sicher<br />
bestimmen. Sie fanden eine Einbuchtung<br />
an der rechten Seite des Kopfes, und<br />
Spuren von rotem Lack deuteten auf<br />
einen Zusammenstoß mit einem Boot<br />
hin. „Es ist jedoch nicht klar, ob der Zusammenstoß<br />
vor oder nach dem Tod des<br />
Fisches stattfand“, heißt es in der Studie,<br />
„und daher bleibt die Todesursache unbekannt.“<br />
Trotz der Rätsel um sein Ableben<br />
sind die Forscher tatkräftig dabei, den<br />
Wahnsinnsfund genau unter die Lupe<br />
zu nehmen. „So große Exemplare sind<br />
schwer zu untersuchen“, schreiben die<br />
Autoren der Studie. „Weitere Forschung<br />
ist nötig, um den Körperbau und die<br />
Lebensweise dieser einzigartigen und<br />
seltenen Spezies zu verstehen.“<br />
96
AKTUELLES<br />
NRW<br />
Angelmesse Duisburg<br />
im Januar<br />
Die Angelmesse Duisburg öffnet vom<br />
13. bis zum 15. Januar 2023 ihre Pforten.<br />
Mehr als 70 Aussteller werden erwartet.<br />
Nachdem die beliebte Angelmesse in<br />
Duisburg zwei Jahre lang nicht stattfinden<br />
konnte, gibt es eine Neueröffnung im<br />
Januar 2023.Vom 13. bis 15. Januar 2023<br />
öffnen sich die Tore des „Landschaftspark<br />
Duisburg-Nord“, um die 15jährige<br />
Tradition der Angelmesse Duisburg fortzuführen!<br />
Mehr als 70 Aussteller erwarten Sie mit<br />
vielseitigen Angeboten aus allen Sparten<br />
der Angelei. Traditionell sind die bekannten<br />
Raubfischsparten stark vertreten,<br />
so sind unter anderem Dietmar Isaiasch,<br />
Horst Hennings & Heinz Galling, Michael<br />
Kahlstadt, John Chowns, Melle, Dirk<br />
Ditters, Johannes Lohmöller, Peter Rinow,<br />
Veit Wilde und das Team Trout Area vor<br />
Ort und freuen sich auf Gespräche!<br />
PROGRAMM FÜR ALLE<br />
Aber auch die Aal-, Karpfen- und Meeresangler<br />
werden ein starkes Programm,<br />
sowie kompetente Ansprechpartner vorfinden.<br />
So konnte das Team Mivardi als<br />
Aussteller gewonnen werden; desweiteren<br />
dürfen sich Meeresangler auf die Teams<br />
Eisele und Fishing Adventure freuen.<br />
Auch das Fliegenfischen ist in Duisburg<br />
ein starker Bereich. Am großen Wurfpool<br />
trifft man sich, um auf professionellen<br />
Ständen einzukaufen, oder Darbietungen<br />
von Ingolf Augustin, Daniel Wilmers<br />
oder Ralf Kanstorf zu genießen. Insgesamt<br />
werden das Top-Vortragsprogramm,<br />
Mehr als 70<br />
Aussteller<br />
werden auf<br />
der Angelmesse<br />
Duisburg im<br />
Januar 2023<br />
erwartet.<br />
Workshops sowie Ködervorführungen<br />
viele Herzen höher schlagen lassen und<br />
begeistern. Große Vereine stellen in<br />
Duisburg ihre besten Angelreviere vor<br />
und freuen sich auf einen anregenden<br />
Austausch. Der gastronomische Bereich<br />
wurde durch einen Catererwechsel aufgewertet.<br />
Allgemeine Informationen zur Angelmesse<br />
Duisburg finden Sie im Internet<br />
unter folgender URL:<br />
www.angelmesse-duisburg.de<br />
Foto: Angelmesse Duisburg<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Angler aus Thale fängt<br />
Aal seines Lebens<br />
Unser Leser Martin Juppe ist begeisterter<br />
Raubfischangler und Fliegenfischer, ab<br />
und zu angelt er auch auf Karpfen. Was<br />
dem 32-Jährigen aus Thale im Harz allerdings<br />
noch fehlte, war ein Aal. Als ihm am<br />
3. August 2022 endlich der ersehnte Fisch<br />
an den Haken ging, war die Fangfreude<br />
riesig. Völlig begeistert berichtete er uns<br />
von diesem Abend und meldete den Fisch<br />
in der BLINKER-Hitparade.<br />
Seit 3 Monaten schon hatte Martin<br />
krampfhaft versucht, einen Aal zu fangen.<br />
So auch an diesem Abend, als er am<br />
Mittellandkanal bei Haldensleben angelte,<br />
zusammen mit seiner Frau. Doch während<br />
sie mit der gleichen Montage und<br />
dem gleichen Köder einen Aal nach dem<br />
anderen fing, biss bei Martin kein einziger<br />
Fisch – obwohl er nur 5 m weiter saß.<br />
Schließlich gab er es auf und versuchte<br />
stattdessen, Waller und Zander zu fangen.<br />
Martin montierte einen toten Köderfisch,<br />
eine Grundel, und legte sein Grundblei<br />
weit über der Steinpackung aus. Auf<br />
Lockstoffe oder ähnliches, wie er sie bei<br />
den letzten Versuchen verwendet hatte,<br />
verzichtete er dieses Mal.<br />
FANGFREUDE ÜBER DEN<br />
ERSTEN AAL WAR RIESIG<br />
Um 22 Uhr kreischte dann der Bissanzeiger.<br />
Martin hob die Rute langsam an und<br />
schloss den Freilauf. Sie bog sich immer<br />
mehr, und die Bremse schrie so sehr auf,<br />
dass er erst dachte, er hätte sie zu leicht<br />
eingestellt. Nach <strong>12</strong> bis 15 Minuten kam<br />
der Fisch kurz vorm Ufer an die Oberfläche.<br />
„Ein Riesenaal“, schrie seine Frau.<br />
Um zu vermeiden, dass der Aal sich irgendwo<br />
festsetzte, stellte Martin die Bremse<br />
noch einmal fester ein. „Ist das noch ein<br />
Aal, so riesig, wie der ist?“, fragte seine<br />
Foto: M. Juppe<br />
Nach vielen<br />
Versuchen<br />
konnte Martin<br />
Juppe im<br />
August seinen<br />
ersten Aal fangen.<br />
Petri Heil<br />
aus der Blinker-<br />
Redaktion!<br />
Frau, als er Fisch endlich im Kescher lag.<br />
Die Freude darüber war und ist immer<br />
noch riesig. „Mein Aal-Trauma ist endlich<br />
behoben“, berichtete Martin. „Ich denke,<br />
das war mein Aal des Lebens.“<br />
Mit 108 cm ist der Aal definitiv ein<br />
kapitales Exemplar, das man nicht alle<br />
Tage an den Haken bekommt. „Der Fisch<br />
sieht neben mir natürlich noch gigantischer<br />
aus, da ich selbst nur 1,38 m groß<br />
bin. Ich bin kleinwüchsig“, erklärte Martin.<br />
Manchmal hat eine geringe Körpergröße<br />
eben doch Vorteile! Die Redaktion<br />
wünscht ihm zu diesem Ausnahmefang<br />
Petri Heil!<br />
<strong>12</strong>/2022 97
WELT<br />
Foto: Lake Erie Walleye Trail<br />
Jason Fischer (links) konfrontiert die Wettangler mit den Gewichten, die er in den gefangenen Walleyes fand.<br />
Die Angler wurden des Turniers auf Lebenszeit verwiesen.<br />
OHIO<br />
Angler betrügen bei Turnier<br />
Sie stopften Fische aus, um bei einem Angelturnier zu<br />
gewinnen. Nun müssen sich 2 Angler für Betrug verantworten.<br />
Ihnen drohen gleich mehrere Strafen.<br />
Im Oktober kam es bei einem Angelturnier<br />
in Ohio zu einem dreisten<br />
Betrugsfall. Zwei der Teilnehmer<br />
wurden vor laufender Kamera dabei erwischt,<br />
dass sie ihre gefangenen Fische<br />
mit Gewichten ausstopften. So hätten sie<br />
sich beinahe den ersten Platz gesichert.<br />
Der Fall ging um die Welt, selbst hier in<br />
Deutschland berichteten mehrere Nachrichtenportale<br />
darüber. Nach dem Betrug<br />
bei dem Angelturnier müssen die beiden<br />
Teilnehmer sich nun wegen mehrerer<br />
Straftaten verantworten. Ihnen drohen<br />
Geld- und Haftstrafen. Bei den Angeklagten<br />
handelt es sich um die beiden Angler<br />
Jacob Runyan, einen 42-jährigen aus<br />
Ohio, und den 35 Jahre alten Chase Cominsky<br />
aus Pennsylvania. Beiden werden<br />
mehrere Punkte vorgeworfen. Zu dem<br />
Betrug kommt noch schwerer Diebstahl<br />
sowie der Besitz krimineller Werkzeuge.<br />
Außerdem wird ihnen der illegale Besitz<br />
von Tieren als weiteres Vergehen vorgeworfen.<br />
Beamte des Ohio Department<br />
of Natural Resources beschlagnahmten<br />
außerdem ihr Angelboot und den Trailer.<br />
Sie werteten beides als Werkzeug für die<br />
Verbrechen der Männer.<br />
FAST 30.000 DOLLAR<br />
PREISGELD<br />
Bei dem Angelturnier ging es um weit<br />
mehr als „nur“ den ersten Platz auf<br />
dem Treppchen. Runyan und Cominsky<br />
hätten fast 30.000 Dollar als Preisgeld gewonnen.<br />
Ironischerweise hätte dazu auch<br />
eine Trophäe für das „Team des Jahres“<br />
gehört.<br />
Fast wäre es auch dazu gekommen,<br />
hätte Jason Fischer, der Leiter des Angelturniers,<br />
keinen Verdacht geschöpft.<br />
Er schnitt die Bäuche der gefangenen<br />
Walleyes (Verwandten des Zanders) auf<br />
und brachte mehrere Gewichte zum Vorschein.<br />
Außerdem hatten die Betrüger<br />
auch Fischfilets in die Fänge gestopft.<br />
Beide standen schon früher im Verdacht,<br />
98
AKTUELLES<br />
bei Angelturnieren zu betrügen. Chuck<br />
Earls, einer der Teilnehmer des Turniers,<br />
berichtete im Magazin „Field & Stream“<br />
von seinen Eindrücken. Er vermutet,<br />
dass die beiden Angler Fischfilets in die<br />
Walleyes steckten, um das unnatürliche<br />
Gefühl der Gewichte zu verdecken. „In<br />
den fünf Fischen steckten insgesamt 8<br />
Pfund an Blei“, sagte er. „Ich denke, die<br />
Walleye-Filets sollten verhindern, dass<br />
das Blei Geräusche macht, oder der<br />
Fisch es ausspuckt.“ Nachdem die beiden<br />
Betrüger überführt worden waren, verließen<br />
sie das Turnier – allerdings nicht,<br />
ohne allen Umstehenden den Mittelfinger<br />
zu zeigen. „Sie zeigten keinerlei<br />
Reue“, sagte Earls.<br />
Inzwischen haben Beamte des Ohio<br />
Department of Natural Resources den<br />
Vorfall untersucht. Sie stellten Angelboot<br />
und Trailer der Angler als Beweismaterial<br />
sicher. Am 26. Oktober wird eine<br />
Anhörung stattfinden, um das Strafmaß<br />
für den Betrug bei dem Angelturnier<br />
festzusetzen. Im Falle einer Verurteilung<br />
drohen den beiden Anglern ein Jahr Gefängnis<br />
und Geldstrafen von 2.500 Dollar<br />
– und zwar für jedes einzelne Vergehen.<br />
Earls hofft, dass dieser Betrugsfall dem<br />
Angelturnier nicht langfristig schaden<br />
werde. „Nachdem sie weg waren, haben<br />
wir das Event gemeinsam beendet“, sagte<br />
er. „Es gibt immer ein Licht am Horizont.<br />
Ich denke, es wird uns als Gemeinschaft<br />
und als Sportliga näher zusammen<br />
bringen. Und vielleicht bringt dieser<br />
Fall einige Veränderungen mit sich,<br />
die zukünftige Betrugsfälle verhindern<br />
werden.“<br />
ANGELREISEN<br />
Neuer Katalog von<br />
K&N Berlin<br />
Planen Sie schon Ihren Angelurlaub für<br />
das nächste Jahr? Im neuen Katalog von<br />
Angelreisen K&N Berlin finden Sie viele<br />
Ziele, die eine Reise wert sind! Auf über<br />
200 Seiten sind viele interessante Destinationen<br />
verzeichnet, an denen Sie einen<br />
traumhaften Urlaub mit reichlich Fisch<br />
verbringen können. Angelreisen K&N<br />
Berlin bietet Reisen nach Norwegen, Island,<br />
Schweden, Kroatien und Italien an.<br />
Im Katalog entfällt dabei der größte Teil<br />
der Angebote auf das für viele Meeresangler<br />
besonders interessante Norwegen.<br />
Auf der Website des Anbieters können<br />
Sie außerdem noch Ziele in Irland<br />
finden. Weiterhin hat der Reiseanbieter<br />
wichtige Informationen rund um Ihren<br />
Urlaub zusammengetragen, die Sie im<br />
Katalog nachschlagen können.<br />
Er ist kostenlos im Netz verfügbar.<br />
Wer die gedruckte Variante bevorzugt,<br />
kann den Katalog jedoch auch kostenlos<br />
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www.angelreisen-k-n.berlin<br />
Über 200 Seiten stark: der<br />
neue Katalog von Angelreisen<br />
K&N Berlin.<br />
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der Angelwelt?<br />
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen einige<br />
Highlights unserer Website vor. Die<br />
neuesten Meldungen finden Sie jeden<br />
Tag bei uns auf www.<strong>blinker</strong>.de!<br />
Foto: Angelreisen K&N Berlin<br />
<strong>12</strong>/2022 99
PRAXIS | GÜTESIEGEL<br />
Treuer Begleiter<br />
für Meeresfans<br />
Sie überträgt gut, wiegt wenig und kann ordentlich was ab:<br />
Die neue Seajig DX von Kogha. Redakteur Florian Pippardt testete<br />
sie in Norwegen und ist noch immer begeistert.<br />
Ein guter 70er Pollack, der sich wenige Minuten zuvor noch in den Seetang gebohrt hat,<br />
konnte der Seajig nichts anhaben. Ihr Rückgrat ist schwer bezwingbar.<br />
Sea Jig DX<br />
von Kogha<br />
Technische Fakten<br />
Länge__________________________________2,40 Meter<br />
Wurfgewicht____________________ 50 bis 100 g<br />
Ringe_______________________________________________11<br />
Aktion____________________________ Semiparabolik<br />
Gewicht_____________________________________ 160 g<br />
Preis (UVP)_______________________179,99 Euro<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Diese Rute ist fast perfekt! Ich<br />
durfte Askaris neuen Drillstock<br />
für Meeresangler im<br />
Sommer nach Norwegen entführen<br />
und war schon davon<br />
überzeugt, als ich die Rolle angeschraubt<br />
und den Pilker das allererste Mal in den<br />
norwegischen Fjord gedonnert hatte. Das<br />
Handteil ist kurz und knackig, also nicht<br />
zu lang, und ermöglicht dank des dicken<br />
Korkgriffs trotzdem eine sehr gute Kraftübertragung<br />
auf den restlichen Blank. Das<br />
ist auch wichtig, schließlich ist Meeresangeln<br />
– selbst das leichte, das ich betrieb<br />
– recht brutal und geht schnell auf die<br />
Arme. Eine zu dünne Rute mit spärlichem<br />
Griff schluckt nichts weg und überträgt<br />
die gesamte Belastung auf den Angler, was<br />
ihn schnell ermüden lässt.<br />
SEHR BENUTZERFREUNDLICH!<br />
Nicht so Askaris neue Seajig DX, gelabelt<br />
mit der Eigenmarke Kogha. Gebaut wurde<br />
sie fürs Jiggen und dafür ist sie auch<br />
perfekt geeignet. Schön straff ist der Blank<br />
und jeder kleine Zupfer wird übertragen.<br />
Nichtsdestotrotz wusste ich mit der Rute<br />
weit mehr anzufangen und nutzte sie auch<br />
fürs leichte Pilken. Auch dieser ruppige<br />
Angelei hielt sie wunderbar stand und<br />
ebenso einigen dicken Dorschen, die den<br />
absinkenden Pilker volley nahmen und<br />
nach meinem kräftigen Anhieb bockend<br />
am Grund standen. Die Seajig krümmte<br />
sich gerade mal zur Hälfte.<br />
Wer schon einmal Uferangeln in Norwegen<br />
war, weiß, wie die Auf- und Abstiege<br />
zum Spot teilweise aussehen. Da fliegt<br />
die Rute auch mal auf die Steine, weil man<br />
sich vor dem Abrutschen retten muss.<br />
Auch nach der Landung eines Fischs<br />
wird sie manchmal achtlos auf die Steine<br />
gelegt. Da geben manche Ruten irgendwann<br />
auf, nicht so die Seajig. Ihr Blank<br />
ist ausreichend mit Lack überzogen, um<br />
kleine Pannen mühelos zu ignorieren.<br />
Dasselbe gilt auch fürs unachtsame Ablegen<br />
auf der Reling. Sehr benutzerfreundlich!<br />
Ebenso verhält es sich mit dem<br />
Korkgriff. Der ist einerseits warm, was die<br />
100
Florian nutzte die<br />
Seajig in 240 cm<br />
als Allrounder zum<br />
Ufer- und Bootsangeln.<br />
Wer viel<br />
jiggt oder ganz weit<br />
werfen muss, sollte<br />
sich die 270er oder<br />
300er Ausführung<br />
genauer ansehen.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Finger freut, und lässt sich andererseits<br />
sehr gut reinigen. Bei mir hat es gereicht,<br />
einfach bei Regen weiterzuangeln; schon<br />
war das ganze Fischblut und der Dreck<br />
weggewaschen.<br />
Ein Spitzenstock für vergleichsweise<br />
geringes Geld, ich bin wirklich begeistert.<br />
Lassen Sie sich die Seajig zu Weihnachten<br />
schenken und danken Sie mir im Sommer,<br />
wenn Sie an die Ostsee oder den<br />
Atlantik fahren.<br />
Foto: Askari<br />
Schick, schlank, gut ausbalanciert: Die Kogha Seajig, eine lobenswerte Rute<br />
mit Spaßgarantie für jeden Meeresfan.<br />
<strong>12</strong>/2022 101
PRAXIS | GÜTESIEGEL<br />
Savage kann’s!<br />
Viele werden hellhörig geworden sein, als die dänische<br />
Innovationsschmiede Savage Gear den Schritt auf den Rollenmarkt<br />
verkündet hat. Werden die Rollen den Erwartungen<br />
gerecht? Wir stellen die SG4 AG in Größe 3000 vor.<br />
Unglaubliche<br />
<strong>12</strong>,5 kg<br />
Bremskraft<br />
schafft die<br />
kleine 3000er<br />
Größe. Wenn<br />
zu, dann zu!<br />
Gehäuse aus Kohlenstoff, Spule<br />
aus Aluminium, Laufverhalten<br />
leichtgängig, Preis bezahlbar:<br />
Mit der neuen SG4-<br />
Serie beweist Savage Gear<br />
sein Können im Rollen segment. Wie sehr<br />
sie selbst an ihre Rollen glauben, beweisen<br />
sie mit einer 5-jährigen Garantie. Und was<br />
steckt drin in der neuen Rolle? Eine ganze<br />
Menge hochwertigen DuraGrease-Fetts,<br />
welches extra langlebig sein soll. Ebenso<br />
langlebig ist die Bremse, dafür sorgen<br />
Carbon-Brems scheiben. Die pappen auch<br />
nach längerer fester Bremseinstellung<br />
nicht zusammen und bleiben schön geschmeidig<br />
– sagt Savage Gear, denn für so<br />
einen ausgedehnten Test fehlt uns selbst<br />
beim Gütesiegel die nötige Zeit. Krass ist<br />
die angegebene Bremskraft von <strong>12</strong>,5 kg<br />
bei Rollengröße 3000. Ein Wahnsinnswert,<br />
den man selten ausreizen wird. Aber<br />
manchmal reicht es ja auch, zu wissen,<br />
dass man einen Heilbutt mit der 3000er<br />
Rolle bremsen könnte, wenn man wöllte.<br />
EINE E-SPULE, DASS WIR DAS<br />
NOCH ERLEBEN DÜRFEN!<br />
Rein optisch macht die SG4 ganz schön<br />
was her. Sie ist schlicht und edel designed<br />
und sie passt farblich perfekt zur tarngrünen<br />
SG4-Rutenserie.<br />
Wer die SG4 AG 3000 FD auspackt,<br />
dem wird der Gummiring auf der Spule<br />
auffallen: Der wurde konzipiert, um<br />
den Spulenknoten vor dem Verrutschen<br />
zu sichern, sodass man nicht zwingend<br />
mit monofiler Schnur unter füttern muss.<br />
Ebenso positiv zu erwähnen ist die beigelegte<br />
Ersatzspule aus Aluminium, mit<br />
der Savage Gear eine unschöne Tendenz<br />
im Rollenmarkt bricht. Oder wann lag bei<br />
Ihrer neu gekauften Rolle zuletzt eine E-<br />
Spule bei? Beim Kauf einer SG4 AG wird<br />
es der Fall sein!<br />
Fotos: F. Pippardt<br />
102
Ebenso beachtlich: Die Schnurverlegung.<br />
In punkto Leichtläufigkeit<br />
überzeugt<br />
die SG 4: Kein Kratzen,<br />
kein Schleifen,<br />
kein schwerfälliger<br />
Kurbelstart.<br />
SG4 AG 3000 FD<br />
von Savage Gear<br />
Technische Fakten<br />
Schnurfassung___________ 150 m 0,23 mm<br />
Übersetzung_______________________________5,2:1<br />
Bremskraft______________________________ <strong>12</strong>,5 kg<br />
Gewicht_____________________________________ 220 g<br />
Kugellager_________________________________________7<br />
Preis _________________________________ca <strong>12</strong>0 Euro<br />
<strong>12</strong>/2022 103
PRAXIS | ZUBEHÖR<br />
Einfach gigantisch<br />
Der vielseitig verwendbare il Lago Passion Angler-Bollerwagen Gigantica<br />
lässt sich dank seiner vier luftgefüllten Profilreifen mühelos<br />
auch durch unebenes Gelände ziehen. Die aus Kunststoff gefertige<br />
Wanne, die auch gekippt werden kann, fasst 75 Liter, die maximale<br />
Tragkraft des Wagens liegt bei stolzen 300 Kilo. Der Handgriff an<br />
der Deichsel ist gepolstert. Die große Wanne hat die Ausmaße von<br />
94,4 x 51 x 20,7 cm. Insgesamt ist der Bollerwagen 50 cm hoch. Erhältlich<br />
in allen Askari-Filialen oder im Internet.<br />
IL LAGO PASSION ANGLER- UND ALLROUND-BOLLERWAGEN<br />
GIGANTICA VON ASKARI Preis: 79,99 Euro • Info und Bestellung:<br />
www.angelsport.de<br />
Trägt bis zu 300 Kilo: der<br />
Gigantica-Bollerwagen von il<br />
Lago Passion.<br />
Wobbler der Spitzenklasse<br />
Die neuen Shirasu-Wobbler von Balzer bestechen durch technische<br />
Raffinessen wie das Twin Topwater System (TTS) und das<br />
Cast & Balance System. Jeder Wobbler hat seine eigene Laufeigenschaft<br />
und Tauchtiefe, die auf den Zielfisch abgestimmt ist.<br />
Der Twitchwobbler bricht stark zu den Seiten aus, der Rapfenwobbler<br />
vibriert in hoher Frequenz, der Deep Diver läuft aggressiv.<br />
Alle Wobbler wurden vom Balzer Pro Staffer Team entwickelt<br />
und in einem Testbecken feingetunt. Alle Wobbler sind bleifrei<br />
und mit Stahlkugeln und scharfen Drillingen ausgestattet. Sie<br />
werden in der EU hergestellt.<br />
SHIRASU-WOBBLER VON BALZER Preis: ab 15 Euro • Info:<br />
www.balzer.de<br />
Ein echter Blickfang:<br />
die Avantax von<br />
Kogha.<br />
Leichtgängig und robust<br />
Eine schöne Rolle für das leichte bis mittlere Spinnfischen<br />
bietet Askari mit der Kogha Avantax an, die in den Größen<br />
1000, 2000 und 3000 erhältlich ist. In dem aus Aluminium<br />
gefertigten Gehäuse dieser erfreulich preisgünstigen Rolle verbirgt<br />
sich neben acht Kugellagern ein solides und leichtgängiges<br />
Getriebe mit einer Übersetzung von 5,2:1. Auch ihre Spule<br />
besteht aus Aluminium, ebenso die anklappbare CNC-Kurbel<br />
mit Knauf aus rutschfestem EVA-Material.<br />
AVANTAX-ALLROUNDROLLE VON KOGHA<br />
Preis: ab 44,99 Euro • Info und Bestellung: www.angelsport.de<br />
Bei den Shirasu-<br />
Wobblern findet jeder<br />
das passende Modell<br />
für seinen Zielfisch.<br />
104
Beleuchtung für Feederspitzen<br />
Damit man beim Feedern in der Nacht keinen<br />
Biss verpasst, hat die ungarische Firma<br />
Energofish unter der Marke „IBite” unterschiedliche<br />
Bissanzeiger-Systeme im Angebot.<br />
Mit dem Feeder Top-Guide Set erhält<br />
man einen Spitzenring, eine grün leuchtende<br />
LED und eine Batterie. Wem die einfache<br />
LED zu schwach leuchtet, für den gibt es das<br />
Ultra Bright Tip Light. Dieses Licht mit Adapter<br />
lässt sich einfach um eine Feeder- oder<br />
dünne Rutenspitze klemmen und scheint<br />
mit ihrem roten Licht so hell, dass man<br />
keine Bisse mehr verpasst. Auch Ersatzbatterien<br />
kann man gleich dazu kaufen.<br />
IBITE BISSANZEIGER VON ENERGOFISH<br />
Preise: 7,95 Euro (UBSTL) bis 14,95 (Feeder<br />
Top Guide Set) • Info: www.energofish.at<br />
Die IBite-<br />
Systeme<br />
bieten eine<br />
zuverlässige<br />
Bissanzeige<br />
im Dunkeln.<br />
Komplett wasserdicht, wärmend und atmungsaktiv: die Socken von SealSkinz.<br />
Wasserdichte Socken<br />
Nasse und kalte Füße können einem ganz besonders in der<br />
kalten Jahreszeit den Angelausflug oder andere Outdoor-Aktivitäten<br />
gründlich vermiesen – und obendrein kann man sich<br />
schnell eine Blasenerkältung oder Schlimmeres einhandeln.<br />
Abhilfe schaffen die innovativen Socken von SealSkinz, die dank<br />
ihrer speziellen Außenschicht und hydrophilen Schutzmembran<br />
ein Eindringen von Wasser zuverlässig verhindern, gleichzeitig<br />
aber auch atmungsaktiv sind. Zudem halten sie die Füße mit<br />
ihrem hohen Anteil Merinowolle angenehm warm. Ein elastisches,<br />
silikonartiges Bändchen, welches in den Sockenbund eingearbeitet ist, sorgt<br />
außerdem dafür, dass kein Wasser über das Bein durchlaufen kann. Erhältlich in den<br />
Größen S bis XL.<br />
Übrigens: Wer auf der Suche nach wasserdichten Handschuhen, Mützen und Überschuhen<br />
ist, wird im Sortiment von SealSkinz ebenfalls fündig.<br />
WASSERDICHTE SOCKEN VON SEALSKINZ Preis: ab ca. 35 Euro • Info und<br />
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<strong>12</strong>/2022 105
UNTERHALTUNG | RÄTSEL<br />
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leichter<br />
Schlag<br />
Gesindel,<br />
Pöbel<br />
Ausruf Ziererei<br />
der Enttäuschung<br />
Gewürz-<br />
scharfe<br />
soße<br />
Staat in<br />
Nahost<br />
Bruder<br />
Kains<br />
(A. T.)<br />
Segelkommando<br />
Laubbaum<br />
2<br />
leidenschaftl.<br />
Wut,<br />
Raserei<br />
Teilzahlungsbetrag<br />
von der „Sitzung“<br />
Fischhaut<br />
abgesondertes<br />
Sekret<br />
beim<br />
Schneider<br />
Silberlöwe,<br />
Raubkatze<br />
beurkundender<br />
Jurist<br />
niederl.<br />
Maler<br />
(van ...)<br />
† 1890<br />
Teil von<br />
Tierfüßen<br />
(Mz.)<br />
7<br />
Gebäude<br />
Arbeitsferien<br />
handfester<br />
Mann<br />
zur Haut<br />
gehörend<br />
öst. Mime<br />
(Friedr. v.)<br />
altes<br />
Zählmaß<br />
für <strong>12</strong><br />
Dutzend<br />
in eigener<br />
Person<br />
Nähmittel<br />
Industriemaß<br />
für<br />
Normgrößen<br />
(Kf.)<br />
Männersingstimme<br />
lächerlich<br />
indian.<br />
Pfeilgift<br />
übernatürl.<br />
Vorgang,<br />
Mirakel<br />
9<br />
Schuft,<br />
Schurke<br />
mittelital.<br />
Stadt an<br />
der Adria<br />
deutsche<br />
Vorsilbe<br />
dicht<br />
dabei<br />
arab.<br />
mantelartiger<br />
Umhang<br />
unbestimmter<br />
Artikel<br />
Spitzenschlager<br />
starker<br />
Sturm<br />
Kehre<br />
im<br />
Kunstfliegen<br />
aufwärts<br />
Bootstyp<br />
4 1<br />
5<br />
Stöckchen<br />
fürs Eis<br />
Gesucht ist eine<br />
besonders kurze<br />
Angelrute, die nur im<br />
tiefsten Winter für eine<br />
spezielle Methode<br />
verwendet wird.<br />
6<br />
ein<br />
Kohlenwasserstoff<br />
Glockenblumengewächs<br />
Gästebediener<br />
Brettspiel<br />
anerkennende<br />
Worte<br />
brasil.<br />
Hafenstadt<br />
(Kurzw.)<br />
abwertend:<br />
Herumtreiber<br />
Schiedsrichterutensil<br />
Mutter<br />
Jesu<br />
Zeichen am<br />
Ende e. Satzes<br />
schräge<br />
Stütze<br />
10<br />
spanisch:<br />
Haus<br />
Heilverfahren<br />
Getreideart<br />
italienischer<br />
Frauenname<br />
Glück<br />
verheißend;<br />
gesund<br />
ein<br />
Schiff<br />
erbeuten<br />
Lichtbild<br />
(Kurzwort)<br />
kurz für:<br />
auf das<br />
Riesenhirsch<br />
schwerfällig<br />
seel.<br />
Erschütterung<br />
EDV-<br />
Piktogramm<br />
proben<br />
Währungscode<br />
für Euro<br />
weibl.<br />
Märchengestalt<br />
Weltraum,<br />
Kosmos<br />
Geschwätz<br />
3<br />
Gewässer<br />
Sonderling<br />
zweitgrößte<br />
Insel<br />
der Erde<br />
8<br />
lediglich<br />
feste<br />
Ummantelung<br />
Nahostbewohner<br />
Lichtbildvortrag<br />
Tee-,<br />
Kaffeegefäß<br />
Bootswettkampf<br />
Niederwild<br />
Ergebenheit<br />
Eintänzer<br />
Kind bei<br />
A. Lindgren<br />
Honigwein<br />
ugs.<br />
kurz für:<br />
Dokumentation<br />
Vorsilbe:<br />
jenseits<br />
(lat.)<br />
Farbe<br />
von Blut<br />
in Andeutungen<br />
prophezeien<br />
®<br />
s1918-231<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Auflösung im<br />
nächsten Heft<br />
Lösung? Gewinnen!<br />
Die Sienna 2000 FG von Shimano ist eine<br />
tolle Stationärrolle mit einem Gehäuse<br />
aus XT-7 Kohlefaser. Die Aluminiumspule<br />
fasst <strong>12</strong>0 Meter 0,25er Monofil. Die drei<br />
Kugellager sorgen für den optimalen<br />
Lauf. Erstklassig sind auch die Frontbremse<br />
und die exakte Schnurverlegung.<br />
Im Fachhandel würde man ca. 38 Euro<br />
bezahlen.<br />
Ihre Lösung können Sie auf unserer<br />
Homepage oder per Post einreichen.<br />
Klicken Sie auf<br />
www.<strong>blinker</strong>.de/service auf den<br />
Menüpunkt „BLINKER Kreuzworträtsel“.<br />
Per Post an: Redaktion<br />
Blinker, Jürgen Töpfer-Straße 48,<br />
22763 Hamburg.<br />
Einsendeschluss:<br />
07. Januar 2023<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Bei mehreren richtigen Ein sen dungen<br />
entscheidet das Los.<br />
M<br />
W<br />
P<br />
L<br />
Das<br />
W I T W E C A L Y P S O B O E L<br />
Lösungswort T U R A H N G E T M A L A<br />
G L U C K O D I A E T S O Z I<br />
im Oktober E H T R E U E N I E T I C<br />
lautete<br />
N I V E A U M A N G O S E L T E<br />
D I R B E U L E T I P I T<br />
Olivette, ein E N K E L<br />
A B E R<br />
Gewicht E R R E I M A D E I R A<br />
A K I N O<br />
M A S C A R<br />
beim Stippfischen.<br />
Nach<br />
E D E L M U T<br />
M E A<br />
A U S P H O H L G L A<br />
A U S G U S S A R I A N E L C<br />
Losentscheid A R T Y R A N N F L A C H<br />
L I F T B O Y O U T B E I C H T<br />
geht die<br />
S A R I L I D E V A M E I L<br />
Sienna 2000 A R A L I E I H R H E I P O<br />
R I N D N I E N U N T A S S<br />
FG an Ansgar<br />
Geiger.<br />
(1-8) Olivette<br />
Die Redaktion wünscht s1918-229 viel Spaß beim Angeln<br />
und dicke Fische!<br />
F<br />
H<br />
L<br />
P<br />
A<br />
H<br />
N<br />
E<br />
N<br />
A<br />
L<br />
S<br />
S<br />
E<br />
E<br />
L<br />
E<br />
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UNTERHALTUNG | AUS DEM LEBEN<br />
DER LETZTE WURF<br />
Der Zander-Schreck<br />
Johann fängt Zander<br />
selbst in Gewässern, wo<br />
es keine geben sollte. Das<br />
ruft schon bald Stalker<br />
auf den Plan …<br />
Von André Pawlitzki<br />
Als ich das Fangbuch des Vorjahres<br />
studierte, tauchte bei den<br />
Zandern immer ein Name auf:<br />
Johann T. – laut Fang statistik<br />
hatte er alle Zander über 80 cm<br />
gefangen. Er war so ein richtiger Zander-<br />
Schreck! Johann schien die Stachelritter<br />
magisch anzuziehen und schon seit Jahren<br />
stand sein Name bei den Zanderfängen<br />
ganz vorn. Was war sein Geheimnis?<br />
Auf den Jahreshauptversammlungen war<br />
der fast 2 m große Johann niemand, der<br />
mit seinen Fängen prahlte, wie es heute<br />
viele auf Facebook und YouTube tun.<br />
Vielmehr hielt er den Ball flach. Als ich<br />
ihn einmal auf seine tollen Zanderfänge<br />
ansprach und nach seinem Köder fragte,<br />
verriet er mir nur, dass er mit Köderfischen<br />
erfolgreich wäre.<br />
STALKER IM GEFOLGE<br />
Trotz seiner zurückhaltenden Art hatte<br />
Johann eine große Gefolgschaft, allerdings<br />
eine lästige. Denn immer wieder versuchten<br />
andere Angler herauszufinden, wo<br />
seine Erfolgsstellen lagen und wie er so<br />
erfolgreich sein konnte.<br />
Fest stand nur: Normalerweise fischte<br />
Johann vom Ruderboot. Und meist legte<br />
er vom Bootssteg ab, wenn andere Angler<br />
gegen Abend anlegten. Er fing die Zander<br />
also nachts. Fest stand auch, dass Johann<br />
keine Gummiköder, sondern Köderfische<br />
verwendete. Aber wie er sie anbot, blieb<br />
sein Geheimnis.<br />
Ich wusste allerdings, dass er seine<br />
Zander in einem Hecht- beziehungsweise<br />
Barsch-See fing, von dem viele gar nicht<br />
wussten, dass er Zander beherbergt. Nur<br />
Johanns Fangeinträge waren ein untrügliches<br />
Indiz dafür, dass es dort Zander gab.<br />
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Mehr als einmal konnte ich beobachten,<br />
wie ein, zwei Boote Johann in die Dunkelheit<br />
folgten, um herauszufinden, wo es<br />
die Zander gab. Allerdings hatte Johann<br />
ein Ritual: Vor dem Räuberfang musste<br />
er Köderfische stippen. Schlau wie er war,<br />
stellte er sein Boot einfach irgendwo am<br />
Ufer ab, fütterte ein wenig und fing seine<br />
Rotaugen. Die Verfolger blieben mit ihren<br />
Booten in sicherem Abstand liegen und<br />
legten schnell ihre Zanderruten aus, weil<br />
sie ja im Dunkeln nicht sehen konnten,<br />
dass Johann nur stippte. Als die „Abstauber“<br />
es sich in ihren Booten für die Nacht<br />
gemütlich gemacht hatten, wechselte<br />
Johann die Angelstelle und ruderte sein<br />
eigentliches Ziel an. Schnell landeten die<br />
Köderfische an seinen Zanderruten im<br />
Wasser, und häufig bekam er schnell einen<br />
Biss. Am nächsten Morgen konnte man im<br />
Bootsbuch wieder lesen, dass Johann einen<br />
weiteren Ü-80er gefangen hatte.<br />
ERFOLGSREZEPT PER ZUFALL<br />
Auch ich hätte gerne gewusst, wie Johann<br />
seine Zander fing. Hinter sein Geheimnis<br />
kam ich nur per Zufall. An einem frühen<br />
Sommermorgen fuhr ich mit dem Boot<br />
auf den See. Kaum hatte ich die kleine<br />
Insel mitten im See umrundet, als ich<br />
einen hünenhaften Angler mit krummer<br />
Rute im Boot stehen sah. Natürlich wollte<br />
ich unbedingt wissen, was da am Haken<br />
hing. Also ruderte ich an das Boot heran<br />
und erkannte ihn: Johann T. Nach kurzem<br />
Drill setzte er den Kescher ein und hob<br />
einen fetten Fisch ins Boot, der deutlich<br />
heller gefärbt war als die ebenfalls im See<br />
vorkommenden Hechte es sind – einen<br />
Zander. Und was für einen: fast einen<br />
Meter lang! Johann schien es fast peinlich<br />
zu sein, dass ich den Fang beobachtet hatte.<br />
Dann sah ich auch die feststehende Pose an<br />
der langen Raubfischrute, die auf etwa 2 m<br />
Tiefe eingestellt war.<br />
Was also hatte Johann anders gemacht<br />
als die anderen Anger? Er hatte die Zander<br />
im Freiwasser befischt und seinen Köderfisch<br />
auf halber Wassertiefe angeboten.<br />
Wo andere ihre Köderfische am Grund<br />
abgelegt und vergeblich gewartet hatten,<br />
hatte Johann seine Zander in höheren<br />
Wasserschichten gefangen. Wieder zurück<br />
am Steg konnte ich im Bootsbuch lesen:<br />
Za, 96 cm. Petri Heil, Johann!<br />
22.06<br />
IMPRESSUM<br />
Geschäftsführung<br />
Alexandra Jahr<br />
Redaktion<br />
Gesamtredaktionsleitung:<br />
Michael Werner<br />
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André Pawlitzki, Florian Pippardt,<br />
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Claas Grube (Volontär)<br />
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Internet<br />
www.<strong>blinker</strong>.de<br />
Grafik:<br />
Dirk Bartos (CvD-Grafik),<br />
Matthew Lee Wolter<br />
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Sybille Hagen, Andreas Meyer<br />
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