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PRAXIS | HECHT
Als passionierter Brandungsangler
lasse ich auch gerne
mal meine Wathose im
Schrank und das Meeresgeschirr
zu Hause, um stattdessen
nur leicht bepackt den Seen und
Teichen in meiner Umgebung einen Besuch
abzustatten. Beim Hechtangeln mit
Pose und Köderfisch steigt bei mir schnell
die Spannung auf einen guten Fang. Heute
ist es wieder so weit, es juckt mir heftig in
den Fingern: Ich muss angeln! An herrlichen
Wintertagen fordert mich die Natur
geradezu dazu auf, rauszugehen und Fische
zu fangen. Am See höre ich die Enten
schnattern, sehe die Sonne durch die Wolken
blitzen und erinnere mich in diesen
stillen Momenten gerne an meine Jugend.
Als Teenager habe ich viel lieber ausgiebig
Zeit am Wasser verbracht als in der Schule
und habe immer gehofft, genau in diesem
Moment den großen Fang zu machen.
Ich möchte entspannt ein paar Stunden
am Wasser verbringen und habe mich
dazu entschieden, den Hechten mit einem
Köderfisch auf die Pelle zu rücken. Es ist
windstill und ich befürchte, mit dem aktiven
Kunstköderangeln die Fische zu verjagen,
da es an dem kleinen See etwas laut
sein könnte. Am Gewässer angekommen,
erkenne ich im klaren Wasser die Reste
abgestorbener Pflanzen. Hechte lieben
beides. Das sind beste Voraussetzungen
fürs Angeln mit Köderfisch! Mein Gerät
ist schnell zusammengebaut und los geht’s.
Als erstes brauche ich Köderfische.
BROT-TRICK: FRESSEN
UND GEFRESSEN WERDEN
Die Situation am Gewässer spielt mir in
die Karten. Im klaren Wasser kann ich
ganz einfach die Köderfische anlocken
und gleichzeitig auch die Hechte auf mich
– besser gesagt auf den schmackhaften
Happen an meiner Montage – aufmerksam
machen. Mit ein paar Brocken schwimmendem
Brot locke ich kleine Rotaugen
an. Sie stupsen auch bei Kälte gerne daran
herum. Anstelle von Maden biete ich den
Rotaugen einen kleinen Mistwurm als
leckere Ergänzung zu ihrem Backwaren-
Festmahl. Ihr buntes Treiben an meinem
Köder werden sicherlich auch die Hechte
in der Umgebung mit Spannung verfolgen
und selbst Appetit bekommen.
Heute habe ich Glück, die Fische sind
hungrig. Die Rotaugen werfen kleine Ringe
an die Oberfläche, sie reagieren auf das
Brot. Es gibt weder Wind noch Wellen,
die sie vom Fressen an der Oberfläche abhalten.
Im Handumdrehen habe ich meine
einfache Rute für den Fang der Köderfische
mit einem kleinen Wurm bestückt.
Ich platziere die Pose samt Wurm in der
Nähe der Brotflocken und warte gespannt
auf den Biss. Es dauert nicht lange und
ein kleines Rotauge zappelt an meinem
Haken. Obwohl die Rotaugen und Hechte
in den Restpflanzen über dem Gewässergrund
stehen, kommen sie zum Fressen
ins Freiwasser.
EINFACHE MONTAGE MIT
EINEM HAUCH RAFFINESSE
Der Anfang ist gemacht, jetzt kann ich
meine Hechtrute mit einem frischen Köderfisch
präparieren. Die Montage ist so
simpel wie funktional: Ich benutze eine
einfache Pose mit einer Tragkraft ab 6
g – abhängig von der Köderfischgröße.
Stahlvorfach oder abriebfestes Fluorocarbon
um die 0,80 mm und einen beziehungsweise
zwei Drillinge. Den einzelnen
Drilling platziere ich unterhalb der
Rückenflosse. Dadurch steht das Fischchen
waagerecht im Wasser und wirkt
natürlich. Eine kleine Raffinesse dieser
Montage zeigt sich an der Köderfixierung:
Da ist der erste
Köderfisch – angelockt
mit Brotflocken,
gefangen mit einem
kleinen Wurm.
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