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UNTERHALTUNG | AUS DEM LEBEN<br />
DER LETZTE WURF<br />
Der Zander-Schreck<br />
Johann fängt Zander<br />
selbst in Gewässern, wo<br />
es keine geben sollte. Das<br />
ruft schon bald Stalker<br />
auf den Plan …<br />
Von André Pawlitzki<br />
Als ich das Fangbuch des Vorjahres<br />
studierte, tauchte bei den<br />
Zandern immer ein Name auf:<br />
Johann T. – laut Fang statistik<br />
hatte er alle Zander über 80 cm<br />
gefangen. Er war so ein richtiger Zander-<br />
Schreck! Johann schien die Stachelritter<br />
magisch anzuziehen und schon seit Jahren<br />
stand sein Name bei den Zanderfängen<br />
ganz vorn. Was war sein Geheimnis?<br />
Auf den Jahreshauptversammlungen war<br />
der fast 2 m große Johann niemand, der<br />
mit seinen Fängen prahlte, wie es heute<br />
viele auf Facebook und YouTube tun.<br />
Vielmehr hielt er den Ball flach. Als ich<br />
ihn einmal auf seine tollen Zanderfänge<br />
ansprach und nach seinem Köder fragte,<br />
verriet er mir nur, dass er mit Köderfischen<br />
erfolgreich wäre.<br />
STALKER IM GEFOLGE<br />
Trotz seiner zurückhaltenden Art hatte<br />
Johann eine große Gefolgschaft, allerdings<br />
eine lästige. Denn immer wieder versuchten<br />
andere Angler herauszufinden, wo<br />
seine Erfolgsstellen lagen und wie er so<br />
erfolgreich sein konnte.<br />
Fest stand nur: Normalerweise fischte<br />
Johann vom Ruderboot. Und meist legte<br />
er vom Bootssteg ab, wenn andere Angler<br />
gegen Abend anlegten. Er fing die Zander<br />
also nachts. Fest stand auch, dass Johann<br />
keine Gummiköder, sondern Köderfische<br />
verwendete. Aber wie er sie anbot, blieb<br />
sein Geheimnis.<br />
Ich wusste allerdings, dass er seine<br />
Zander in einem Hecht- beziehungsweise<br />
Barsch-See fing, von dem viele gar nicht<br />
wussten, dass er Zander beherbergt. Nur<br />
Johanns Fangeinträge waren ein untrügliches<br />
Indiz dafür, dass es dort Zander gab.<br />
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