blinker_12_20221115
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PRAXIS | FLUNDER<br />
Was für ein Fisch?! Die<br />
Flunder ist etwas ganz Besonderes.<br />
Nicht nur für<br />
mich persönlich, sondern<br />
schon allein aufgrund ihrer<br />
Lebensweise. Sie gehört nämlich zu den<br />
wenigen Fischarten, die sowohl im Salzals<br />
auch im Süßwasser zurechtkommen.<br />
Dabei wandern die Plattfische oft weit<br />
stromauf in die Oberläufe der Flüsse. Am<br />
wohlsten fühlen sie sich im Brackwasser,<br />
wo sie bevorzugt in der Dämmerung und<br />
nachts auf Nahrungssuche gehen. Doch<br />
auch tagsüber lassen sich die schmackhaften<br />
Plattfische gut angeln.<br />
Flundern haben meist einen enormen<br />
Appetit und lassen sich mit Watt-, Seeringel-<br />
und auch Tauwürmern fangen.<br />
Vor allem im Oberlauf von Elbnebenflüssen<br />
gehört der Tauwurm zu den besten<br />
Ködern für Flundern. Angeboten wird<br />
dieser an einer einfachen Grundmontage,<br />
wie man sie vom Aalangeln kennt.<br />
Viele Kollegen vertrauen dieser Methode<br />
– und sind auch erfolgreich. Und manche<br />
von ihnen wissen anfangs gar nicht,<br />
dass in ihrem Gewässer, das eigentlich zur<br />
Forellenregion gehört, nicht nur Forellen,<br />
sondern auch Flundern zu fangen sind.<br />
Umso größer ist dann die Überraschung,<br />
wenn einer dieser köstlichen Platten am<br />
Haken hängt.<br />
AKTIV BLEIBEN ZAHLT SICH AUS<br />
Sehr viel mehr Spaß als der Ansitz macht<br />
mir allerdings das aktive Angeln auf<br />
Flundern mit der Cheburashka-Montage<br />
an der leichten Spinnrute. Die Köpfe<br />
wähle ich der Strömung entsprechend<br />
zwischen 3 und 10 g. Hinter dem Tungsten-Kopf,<br />
durch den die Hakenklammer<br />
läuft, schaltet man einen 2er bis 6er<br />
Einzelhaken. Gerne verwende ich hierbei<br />
auch einen Goldhaken, weil dieser einen<br />
enormen optischen Reiz auf die extrem<br />
neugierigen Flundern ausübt. Allerdings<br />
muss man den Wurm, den man vom Kopf<br />
her aufzieht, häufiger wieder nach oben<br />
schieben, weil er bis in den Hakenbogen<br />
runterrutscht. Wer auf diese Fummelei<br />
keine Lust hat, der kann auch einen<br />
Wurmhaken mit zwei Widerhaken am<br />
Schenkel nehmen und ihn in die Klammer<br />
am Cheburashka-Kopf einhängen. In den<br />
meisten Fällen verwende ich bei dieser<br />
leichten Angelei nur einen halben Tauwurm,<br />
da es sonst sein kann, dass ich auf<br />
das herabhängende Stück häufiger einen<br />
Fehlbiss bekomme.<br />
KUNTERBUNTE REIZE<br />
Cheburashka-Kugeln gibt es bei uns<br />
mittlerweile in den unterschiedlichsten<br />
Farben. Ich wähle gerne die Farbe Gold,<br />
weil diese mir schon beim Fliegenfischen<br />
mit Goldkopfnymphen gute Erfolge beschert<br />
hat. Aber es funktionieren auch<br />
grell orange und rot gefärbte Kugeln.<br />
Diese ähneln zusammen mit dem Wurm<br />
einem „Egg sucking Leech“ – einem Egel,<br />
der sich an einem Lachs-Ei festgesaugt<br />
hat. Auch diese Köderform kommt aus<br />
Eine Mono von 0,25 mm aufwärts kann man<br />
auch anknoten. Dünnere Schnüre können<br />
von der Kugel beschädigt werden.<br />
Als Köder dient ein halber Tauwurm. Der<br />
Haken wird an der Stelle eingeführt, wo der<br />
Wurm zerrissen wurde.<br />
Wenn die Strömung es<br />
erlaubt, angelt André mit<br />
nach unten gerichteter<br />
Rute. Bei starker Strömung<br />
hält er die Rute nach oben.<br />
So entzieht er die Schnur<br />
dem Strömungsdruck.<br />
74