blinker_12_20221115
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verrät, erkennt ein Hecht Beute über ihm<br />
besser, als Beute, die sich unter ihm befindet.<br />
Also sollte eher flacher geangelt werden<br />
als zu tief.<br />
RICHTIG ANKÖDERN: WAAGE-<br />
RECHT MUSS ER STEHEN!<br />
Was genau wir dem Hecht anbieten, ist<br />
variabel. Generell funktioniert fast jeder<br />
tote Fisch. Rotaugen und kleine Brassen<br />
sind ausgezeichnete Köderfische, egal ob<br />
frisch oder aus dem Gefrierschrank. Viele<br />
Hechtangler schwören auch auf Meeresfische<br />
wie Makrelen, Heringe und Stinte,<br />
da sie einen sehr starken Geruch besitzen.<br />
Ich habe schon mit all diesen Ködern<br />
Hechte gefangen, also probieren Sie sich<br />
einfach aus.<br />
Fischt man vom Ufer im Mittel wasser,<br />
wird ein Drilling in den Rücken und einer<br />
ins Maul des Fischchens gestochen. Bei<br />
kleinen Ködern eignet sich auch ein einzelner<br />
Drilling nur im Rücken. Wichtig<br />
ist, dass unser Köder waagerecht im Wasser<br />
steht. Besitzen die Köderfische trotz<br />
der Haken noch zu viel Auftrieb, kann<br />
man die Schwimmblase durch den After<br />
mit einer Ködernadel durchstechen und<br />
die Luft herausdrücken.<br />
HABEN SIE SCHON MAL MIT<br />
KÖDERFISCH GESCHLEPPT?<br />
Eine weitere Methode zum Köderfischangeln,<br />
die in Deutschland sehr wenig<br />
praktiziert wird, ist das Schleppangeln<br />
vom Boot. Da reicht auch schon ein kleines<br />
Ruderboot. Beim Schleppangeln wird<br />
der tote Köderfisch sehr langsam hinter<br />
dem Boot hergezogen, wodurch er sich<br />
ansprechend bewegt. Vor allem große Gewässer<br />
kann man so gut absuchen, was<br />
mit einem Echolot noch unterstützt wird.<br />
Beim Schleppangeln sticht man auch<br />
einen Drilling ins Maul und einen in die<br />
Rückenflosse, aber genau andersherum<br />
wie bei der Mittelwasser-Montage. So<br />
schwimmt er mit dem Kopf voran, was natürlicher<br />
wirkt. Die Rute legt man im Boot<br />
so ab, dass sie bei einem Biss nicht über<br />
Bord gehen kann, ideal sind Bootsrutenhalter.<br />
Da man ständig mit einem Hänger<br />
rechnen muss, sollte die Rollenbremse<br />
oder der Freilauf geöffnet sein. Das hat<br />
auch beim Biss den Vorteil, dass der Fisch<br />
mit dem Köder stehenbleiben kann, ohne<br />
großen Widerstand zu spüren. Durch variieren<br />
der Schleppgeschwindigkeit wird<br />
die Bewegung des Köders kontrolliert. Das<br />
plötzliche Abtauchen der Pose zeigt den<br />
Biss an. Jetzt ist es wichtig, das Boot anzuhalten,<br />
bevor man Kontakt aufnimmt und<br />
schließlich anschlägt.<br />
ABRIEBFESTIGKEIT IST<br />
DAS A UND O: GEHEN SIE<br />
NIE UNTER 0,30 MM!<br />
Ob vom Ufer oder vom Boot: Das Gerät<br />
zum Hechtangeln mit der Pose ist überall<br />
gleich. Wer keine spezielle Köderfischrute<br />
hat, kann getrost auch Karpfenruten<br />
mit einer Länge von 3,60 bis 3,90 m und<br />
Wurfgewichten zwischen 60 und 130 g (2<br />
bis 3 lbs Testkurve) verwenden. Achten<br />
Sie darauf, dass die Rute eine ausreichende<br />
Anzahl von Ringen hat (mindestens 8),<br />
damit die meist lockere Schnur gut entlang<br />
des Blanks geführt wird. Welche Rolle<br />
Sie benutzen, ist zweitrangig. Die Größe<br />
muss zur Rute passen und sie sollte stabil<br />
sein, da sie große Fische zu bewältigen hat<br />
und nicht selten im Dreck liegt.<br />
Hechte sind nicht nur kampfstarke<br />
Fische, sondern bevorzugen auch Bereiche<br />
mit viel Vegetation oder anderen problematischen<br />
Hindernissen. Die Schnurstärke<br />
darf bei Monofilen deshalb 0,30 mm<br />
niemals unterschreiten. Bitte beachten Sie,<br />
dass die Tragkraft nicht so entscheidend<br />
ist wie die Dicke. Diese und auch die Abriebfestigkeit<br />
bestimmen nämlich, wie<br />
widerstandsfähig die Schnur ist, wenn Sie<br />
mit Hindernissen in Berührung kommt.<br />
Eine 0,35 mm Monofile ist optimal.<br />
Zur weiteren Grundausstattung gehören<br />
ein großer Karpfenkescher, eine Abhakmatte<br />
und das richtige Lösewerkzeug.<br />
Letzteres ist absolut unverzichtbar!<br />
Es kommt nämlich nicht selten vor, dass<br />
man Fischgrößen fängt, die schonend<br />
zurückgesetzt werden sollten beziehungsweise<br />
müssen. Zum einen können dies untermaßige<br />
Hechte sein, aber auch große,<br />
wichtige Laichfische. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass man mit Köderfischen im Schnitt<br />
sogar größere Hechte fängt als mit Kunstködern.<br />
Wenn Sie also diesen Winter mit<br />
der Pose losziehen und meine Tipps<br />
berücksichtigen, haben Sie gute Chancen,<br />
einen großen Hecht und vielleicht sogar<br />
einen Meterhecht an den Haken zu bekommen.<br />
Wenn das passiert, dann<br />
garantiere ich Ihnen Herzrasen!<br />
<strong>12</strong>/2022 21