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WELT<br />

nis für uns. In dieser Zeit fing ich meinen<br />

ersten tollen Fisch – eine Karausche in<br />

unglaublichen Ausmaßen und einem<br />

Gewicht von 3 Pfd., 250 g. Sie biss auf ein<br />

einzeln angehaktes Maiskorn an einer 2 g<br />

Stachelschweinpose. Mein Freund sagte<br />

sofort: „Das ist ein Rekordfisch – den<br />

kann man melden und bekommt eine<br />

Urkunde.“<br />

EIN REKORDFANG AUS 1983 –<br />

BIS HEUTE UNVERGESSEN<br />

Foto: M. Lüpke<br />

Dieser Hecht maß 1,07 Meter und wog 23 Pfund –<br />

gefangen hat Marcus ihn im November auf einen tief<br />

laufenden Wobbler.<br />

EIN LESER BERICHTET<br />

Meine Erfahrungen mit<br />

dem BLINKER<br />

Der BLINKER begleitet so manchen Angler schon ein<br />

halbes Leben lang – und manchen noch länger. Unser<br />

Leser Marcus Lüpke teilt seine Erfahrungen.<br />

Angelsport und Blinker – alles begann<br />

für mich, heute 54 Jahre alt, in<br />

den 80iger Jahren. Damals war ich<br />

frische 13 Jahre alt, als ich einen Nachbarn<br />

meiner Familie zufällig dabei überraschte,<br />

wie er aus einem Rutenfutteral eine<br />

fertig montierte Angel herausnahm und<br />

daran herumfuhrwerkte – Fett, Schmieröl,<br />

Schraubenzieher und mit einer Pfeife im<br />

Mund.<br />

Fasziniert lauschte ich den Ausführungen<br />

des damals rund 65 Jahre alten<br />

Mannes, der mir beim Reinigen seiner<br />

Ausrüstung verschiedenste Angelerlebnisse<br />

preisgab. Sogar erste Tipps erreichten<br />

mein Ohr: „Wenn Du Rotaugen fangen<br />

willst, brauchst Du nur ein Stück Toast.<br />

Das kaust Du so lange, bis es matschig<br />

ist und klebst es dann an den Haken. Mit<br />

so einem Rotauge kannst Du dann einen<br />

großen Fisch fangen oder es selbst verspeisen.“<br />

Aha, damit konnte ich zu diesem Zeitpunkt<br />

(noch) gar nichts anfangen, es<br />

klang aber interessant. Zum Abschluss<br />

des Gespräches gab er mir einen 1980er<br />

DAM-Katalog in die Hand – das Format<br />

von ca. DIN A6 war damals genau wie für<br />

die Hosentasche gemacht und entsprechend<br />

begleitete mich der Katalog überall<br />

hin. Wann immer Zeit zum Schmökern<br />

vorhanden war, griff ich zum Katalog. Die<br />

darin beschriebenen Geschichten, das<br />

Angelzubehör sowie die Tipps und Tricks<br />

faszinierten mich von Anfang an. Immer<br />

wieder sammelte ich diesen Katalog von<br />

der Auslage meines Lieblingsangelgeschäfts<br />

der damaligen Zeit, Angelsport<br />

Strecker in Vorsfelde.<br />

Es ergab sich, dass der Vater eines<br />

Freundes einen See pachtete und wir beide<br />

dort quasi täglich unterwegs waren. Nach<br />

der Schule schnell das Mittagessen hineinschaufeln,<br />

Hausaufgaben erledigen und<br />

dann rauf aufs Fahrrad. Egal ob Winter<br />

oder Sommer, egal ob Regen oder Sonne,<br />

das Angelfieber hatte uns gepackt und die<br />

rund 10 km zum See waren kein Hinder-<br />

Noch am selben Nachmittag fuhren wir<br />

zu Angelsport Strecker und zeigten dem<br />

Besitzer stolz unseren Fang. Zustimmend<br />

nickte dieser schmunzelnd hinter seinem<br />

Tresen und holte sogleich eine Waage,<br />

ein Maßband und die aktuelle Ausgabe<br />

des BLINKER hervor. „Hier ihr Zwei,<br />

da tragen wir euren Fang gleich ein.“<br />

Nachdem er den Firmenstempel unter die<br />

Fanganzeige setzte, ging das Ganze per<br />

Post ab in die BLINKER-Redaktion von<br />

1983. Eigentlich genau wie heute auch.<br />

(Anmerkung der Redaktion: Wir nehmen<br />

die Fänge heute auch online entgegen.)<br />

Und tatsächlich, der Fisch hielt sich bis<br />

zum Jahresende in der Hitparade und ich<br />

erhielt zum Jahresende eine Anstecknadel<br />

nebst Urkunde, die ich bis zum heutigen<br />

Zeitpunkt in einem Ordner aufbewahre.<br />

Auch während meiner Studienzeit<br />

in Köln verschwand das gut gehütete<br />

Kleinod nicht in den Unmengen Papier<br />

und Ordner, die ich lernend und vielfach<br />

umziehend anhäufte. Der BLINKER gehörte<br />

in meiner Jugend trotz des knappen<br />

Taschengelds zu meiner regelmäßigen<br />

Lektüre. Ich erinnere mich gut daran,<br />

dass ich außer dem Katalog und dem<br />

BLINKER keine anderen Fachmagazine<br />

las. Ich kannte sie auch gar nicht, der<br />

BLINKER stand immer an der gleichen<br />

Stelle des Angelgeschäfts und lud vor Ort<br />

immer zum Schmökern und Herumblättern<br />

ein.<br />

Dass der Angelsport so vielseitig ist und<br />

sich auch in diese Richtung entwickelt,<br />

war mir damals gar nicht bewusst. Genau<br />

genommen war es mir egal, denn es zählte<br />

das Erlebnis am Wasser. Spezielle Angelruten,<br />

Angelhaken, Techniken und Rollen<br />

differenzierte ich nicht, ich besaß zwei<br />

1,80 m Teleskopruten mit 20 g Wurfgewicht<br />

und 2 passende Rollen. Dieses<br />

„Tackle“ war gut für alle Erfahrungen<br />

am Wasser, ganz egal ob Karpfenangeln,<br />

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