blinker_12_20221115
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WELT<br />
nis für uns. In dieser Zeit fing ich meinen<br />
ersten tollen Fisch – eine Karausche in<br />
unglaublichen Ausmaßen und einem<br />
Gewicht von 3 Pfd., 250 g. Sie biss auf ein<br />
einzeln angehaktes Maiskorn an einer 2 g<br />
Stachelschweinpose. Mein Freund sagte<br />
sofort: „Das ist ein Rekordfisch – den<br />
kann man melden und bekommt eine<br />
Urkunde.“<br />
EIN REKORDFANG AUS 1983 –<br />
BIS HEUTE UNVERGESSEN<br />
Foto: M. Lüpke<br />
Dieser Hecht maß 1,07 Meter und wog 23 Pfund –<br />
gefangen hat Marcus ihn im November auf einen tief<br />
laufenden Wobbler.<br />
EIN LESER BERICHTET<br />
Meine Erfahrungen mit<br />
dem BLINKER<br />
Der BLINKER begleitet so manchen Angler schon ein<br />
halbes Leben lang – und manchen noch länger. Unser<br />
Leser Marcus Lüpke teilt seine Erfahrungen.<br />
Angelsport und Blinker – alles begann<br />
für mich, heute 54 Jahre alt, in<br />
den 80iger Jahren. Damals war ich<br />
frische 13 Jahre alt, als ich einen Nachbarn<br />
meiner Familie zufällig dabei überraschte,<br />
wie er aus einem Rutenfutteral eine<br />
fertig montierte Angel herausnahm und<br />
daran herumfuhrwerkte – Fett, Schmieröl,<br />
Schraubenzieher und mit einer Pfeife im<br />
Mund.<br />
Fasziniert lauschte ich den Ausführungen<br />
des damals rund 65 Jahre alten<br />
Mannes, der mir beim Reinigen seiner<br />
Ausrüstung verschiedenste Angelerlebnisse<br />
preisgab. Sogar erste Tipps erreichten<br />
mein Ohr: „Wenn Du Rotaugen fangen<br />
willst, brauchst Du nur ein Stück Toast.<br />
Das kaust Du so lange, bis es matschig<br />
ist und klebst es dann an den Haken. Mit<br />
so einem Rotauge kannst Du dann einen<br />
großen Fisch fangen oder es selbst verspeisen.“<br />
Aha, damit konnte ich zu diesem Zeitpunkt<br />
(noch) gar nichts anfangen, es<br />
klang aber interessant. Zum Abschluss<br />
des Gespräches gab er mir einen 1980er<br />
DAM-Katalog in die Hand – das Format<br />
von ca. DIN A6 war damals genau wie für<br />
die Hosentasche gemacht und entsprechend<br />
begleitete mich der Katalog überall<br />
hin. Wann immer Zeit zum Schmökern<br />
vorhanden war, griff ich zum Katalog. Die<br />
darin beschriebenen Geschichten, das<br />
Angelzubehör sowie die Tipps und Tricks<br />
faszinierten mich von Anfang an. Immer<br />
wieder sammelte ich diesen Katalog von<br />
der Auslage meines Lieblingsangelgeschäfts<br />
der damaligen Zeit, Angelsport<br />
Strecker in Vorsfelde.<br />
Es ergab sich, dass der Vater eines<br />
Freundes einen See pachtete und wir beide<br />
dort quasi täglich unterwegs waren. Nach<br />
der Schule schnell das Mittagessen hineinschaufeln,<br />
Hausaufgaben erledigen und<br />
dann rauf aufs Fahrrad. Egal ob Winter<br />
oder Sommer, egal ob Regen oder Sonne,<br />
das Angelfieber hatte uns gepackt und die<br />
rund 10 km zum See waren kein Hinder-<br />
Noch am selben Nachmittag fuhren wir<br />
zu Angelsport Strecker und zeigten dem<br />
Besitzer stolz unseren Fang. Zustimmend<br />
nickte dieser schmunzelnd hinter seinem<br />
Tresen und holte sogleich eine Waage,<br />
ein Maßband und die aktuelle Ausgabe<br />
des BLINKER hervor. „Hier ihr Zwei,<br />
da tragen wir euren Fang gleich ein.“<br />
Nachdem er den Firmenstempel unter die<br />
Fanganzeige setzte, ging das Ganze per<br />
Post ab in die BLINKER-Redaktion von<br />
1983. Eigentlich genau wie heute auch.<br />
(Anmerkung der Redaktion: Wir nehmen<br />
die Fänge heute auch online entgegen.)<br />
Und tatsächlich, der Fisch hielt sich bis<br />
zum Jahresende in der Hitparade und ich<br />
erhielt zum Jahresende eine Anstecknadel<br />
nebst Urkunde, die ich bis zum heutigen<br />
Zeitpunkt in einem Ordner aufbewahre.<br />
Auch während meiner Studienzeit<br />
in Köln verschwand das gut gehütete<br />
Kleinod nicht in den Unmengen Papier<br />
und Ordner, die ich lernend und vielfach<br />
umziehend anhäufte. Der BLINKER gehörte<br />
in meiner Jugend trotz des knappen<br />
Taschengelds zu meiner regelmäßigen<br />
Lektüre. Ich erinnere mich gut daran,<br />
dass ich außer dem Katalog und dem<br />
BLINKER keine anderen Fachmagazine<br />
las. Ich kannte sie auch gar nicht, der<br />
BLINKER stand immer an der gleichen<br />
Stelle des Angelgeschäfts und lud vor Ort<br />
immer zum Schmökern und Herumblättern<br />
ein.<br />
Dass der Angelsport so vielseitig ist und<br />
sich auch in diese Richtung entwickelt,<br />
war mir damals gar nicht bewusst. Genau<br />
genommen war es mir egal, denn es zählte<br />
das Erlebnis am Wasser. Spezielle Angelruten,<br />
Angelhaken, Techniken und Rollen<br />
differenzierte ich nicht, ich besaß zwei<br />
1,80 m Teleskopruten mit 20 g Wurfgewicht<br />
und 2 passende Rollen. Dieses<br />
„Tackle“ war gut für alle Erfahrungen<br />
am Wasser, ganz egal ob Karpfenangeln,<br />
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