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PRAXIS | BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
Große Braunbären folgen den Flüssen, denn sie wissen, hier gibt es immer etwas zu fressen. Dieser Bär kam Michael übrigens<br />
auf „seiner“ Seite des Flusses entgegen und war so freundlich, ans andere Ufer zu schwimmen, um ihm aus dem Weg zu gehen.<br />
Dezenter Hinweis: Werfen Sie einmal einen Blick auf die Krallen seiner Vorderläufe …<br />
GRUNDREGELN FÜR DIE<br />
BEGEGNUNGEN MIT BÄREN<br />
Wenn Sie irgendwo auf der Welt in Gebieten<br />
mit Bären unterwegs sind, sollten Sie<br />
diese Vorsichtsmaßnahmen beherzigen:<br />
Was auf keinen Fall passieren darf:<br />
Geraten Sie nicht zwischen eine Bärin und<br />
eines ihrer Jungtiere! Behalten Sie ALLE<br />
Bären im Blick und achten Sie darauf, dass<br />
sich kein Jungbär unbemerkt in Ihren<br />
Rücken schleicht! Das ist mir fast passiert,<br />
ich konnte den Jungbären mit tiefer<br />
Stimme gerade noch daran hindern. Sieht<br />
eine Bärin ihr Junges in Gefahr, greift sie<br />
an. Oft sind es nur Scheinangriffe, die<br />
wenige Meter vor der Bedrohung stoppen,<br />
doch wer behält schon die Nerven, wenn<br />
so ein mehrere hundert Kilo schweres,<br />
wütendes Muskelpaket auf einen losstürmt?<br />
Laufen Sie NIEMALS weg! Weglaufen<br />
löst den Jagdtrieb aus und ein Bär ist<br />
schneller als Sie, garantiert! Bären<br />
erreichen problemlos 40 km/h.<br />
Vorsicht, wenn Sie Aasgeruch wahrnehmen!<br />
Bären fressen Aas. Ganz gleich, ob<br />
ein toter Elch im Wald oder ein toter Wal<br />
am Strand liegt, der Bär betrachtet den<br />
Kadaver als sein Essen. Und beim Essen<br />
hört der Spaß auf – selbst bei einem<br />
Walkadaver, den der Bär niemals alleine<br />
verputzen könnte.<br />
Füttern Sie NIEMALS Bären! Kommt<br />
der Bär auf den Geschmack, will er mehr.<br />
Jetzt, hier, gleich und sofort! Und wo der<br />
leckere Müsli-Riegel, Lachs, Apfel oder<br />
sonst was herkam, da könnte ja noch<br />
mehr sein. Und die Idee, dass der Bär<br />
dankbar und satt sein könnte, die ist<br />
einfach nur naiv. Ein Grizzly kann an<br />
einem Tag bis zu 40 Kilogramm Futter<br />
verdrücken! Man kann es nicht deutlich<br />
genug sagen: Lassen Sie es, füttern Sie nie<br />
einen Bären! Die Leibesvisitation eines<br />
hungrigen Bären, der nach dem zweiten<br />
Müsli-Riegel sucht, die möchten Sie nicht<br />
erleben, wirklich nicht!<br />
Gleiches gilt beim Angeln: Wenn Sie<br />
einen Fisch an der Rute haben und ein Bär<br />
nähert sich, senken Sie die Rute zur<br />
Wasseroberfläche, damit der Fisch nicht<br />
an der Oberfläche platscht oder springt.<br />
Für einen Bären ist das wie eine Mittagsglocke.<br />
Blockieren Sie notfalls die Angelrolle,<br />
damit der Fisch abreißt oder sich der<br />
Haken löst. Mit einem Bären sollten Sie<br />
sich NIEMALS um einen Fisch streiten.<br />
Nahrungsmittel: Diese gehören in<br />
Bärenländern NIEMALS ins Zelt,<br />
bewahren Sie Lebensmittel immer weit<br />
abseits Ihres Schlafplatzes auf.<br />
Bären mögen keine Überraschungen!<br />
Schleichen Sie daher nicht durchs<br />
Gelände, sondern machen Sie sich<br />
bemerkbar, vor allem, wenn Sie gegen den<br />
Wind laufen (der Bär kann Sie dann nicht<br />
riechen). Reden ist in diesem Fall Gold.<br />
Eine Glocke am Rucksack oder klapperndes<br />
Blechgeschirr ebenfalls. Geben Sie<br />
sich als Mensch zu erkennen, bewegen Sie<br />
sich ruhig und bringen Sie einen Bären<br />
niemals in eine für ihn unangenehme<br />
Situation, das könnte echt unangenehm<br />
enden – für Sie.<br />
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