Bulletin de liaison et d'information - Institut kurde de Paris

Revue de Presse-Press Review-Berhevoka Çapê-Rivista Stampa-Dentro de la Prensa-Basln ()zeti
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Schwarz-Schilling, Herbert
Schmalstieg und
Burkhard Hirsch, die
Kirchen und Gewerkschaften,
die Parteivorstände
und Fraktionen,
die Menschenrechtsorganisationen
und die
Jugendorganisationen
der Parteien, die Präsidenten
und Premierminister
vieler europäischer
Länder, türkische
Industrielle, Politiker
und Journalisten.
Wir alarmierten die
Internationale Juristenkommission,
jüdische
Organisationen
in den USA, die seriösen
kurdischen Organisationen
und Pen-international.
Fast alle halfen und richteten
Petitionen an die türkische Regierung.
Dank unserer langjährigen
Arbeit für die verfolgtenQosnier
.konnte ich
dann großartige und immer
hilfsbereite Mitglieder der damaligen
amerikanischen Regierung
m~bilisieren: Mark
Grossman, Assistant Secretary
for Europe und John Shattuck,
Assistant Secretary of Human
Rights. Einen Tag nach unserem
Gespräch flog Shattuck in die
Türkei und zwei Tage später
war Hamres frei. Engagiert hatte
sich auch Bosniens Präsident
Alia lzetbegovic.
Nachzutragen ist die traurige
Rolle unseres damaligen
Außenministers Klaus Kinkel.
Die Deutsche Botschaft in Ankara
hatte.mir gesagt, wir können
nicht jedem Gefangenen
. seine Medikamente ins Gefangnis
nachtragen.Wlf machten
diese Auskunft sofort per
Presseerklärung bekannt. Die
Haltung der Botschaft änderte
sich schnell. Wohl auch deshalb,
weil wir in Fürstenberg!
Weserbergland Kinkel bei seinem
Besuch dort mit einem'
großen Transparent "Kinkel
rührt keinen Finger" empfangen
hatten.
Was muss Hamres in diesen
Tagen empfunden haben? Es
ging ibm nie nur um seih eigenes
Schicksal. Er erlebte in
dieser Wochen hautnah, was
seine vielen Landsleute immer
wieder durchleiden mussten.
Ich schließe diese fur Hamres
so furchtbare Zeit mit den ersten
Zeilen vom 5. Februar
1998 aus dem Gefängnis: "Lieber
Tilman, heute habe ich
aus verschiedenen Ländern der
Welt Briefe erhalten. Es sieht so
aus, als ob ibr viele aktiviert
habt. Das tut gut. Insbesondere
einem, der in der Einzelzelle
sitzt".
.Diese Wochen haben Hamres
schwer zugesetzt. Aber er hat
sich erholt und trotz seiner
Krankheit die Kraft gefunden,
gemeinsam mit der Familie
Sido in den freien Teil der
kurdischen Heimat zu fahren.
Dort wurde er von der Schwesterpartei
DPK mit
Ehrungen überhäuft,
trat im kurdischen
Fernsehen auf
und war Gast Masud
Barzanis. Schließlicp
besuchte er die Familie
seiner Frau in
Afrin.
Die Gesellschaft fur
bedrohte Völker trauert
um ibr Beiratsmitglied,
ihren Freund,
um den Vorsitzenden
der DPK-Bakur. Die
kurdische Geschichte
befindet sich an einem
Wendepunkt. Hamres
hat den Beginn der
Veränderungen in der
Türkei noch erlebt. Seine geliebte
Muttersprache wurde offiziell
anerkannt. Sie ist damit
ein Stück weit auch zu einer
anerkannten europäischen
Sprache geworden. 1m Irak
stehen wohl grundsätzliche
Änderungen bevor.
Hamres und seine Freunde
können vielleicht nicht die
großen parteipolitischen Erfolge
verbuchen, die andere
Parteien vorzeigen können, deren
Politik aber gescheitert ist.
Aber die unendlich vielen Impulse
von Hamres und seinen
Freunden der DPK-Bakur in
Sachen Sprache,Kultu~Menschenrechte
undSelbstbestimmung
haben viel mehr zu der
Wende beigetragen als viele es
vermuten.
Ich denke an Hamres als warmherzigen,
als hilfsbereiten Menschen,
der mich in jeder Situation
unterstützt hat. Nie werde
ich seine Treue zu unserer Menschenrechtsorganisation,
auch
in den schwierigsten Tagen
vergessen. Hamres' Freunde, seine
Frau, seine Kinder können.
stolz auf ibn sein.
I pogrom'. 2 1 8 _ 2 I 2 0 0 3
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